50 Tage bis zum ESC 2022: Der ukrainische Vertreter Kalush kündigt Auftritt der Gruppe in Turin an

In sieben Wochen und einem Tag – also exakt 50 Tagen – findet bereits das Finale des Eurovision Song Contest 2022 in Turin statt. Die Veranstalter haben das zum Anlass genommen, die Künstler/innen des Wettbewerbs um einen Gruß zu bitten. Der bewegendste kam dabei von Kalush aus der Ukraine (das Foto unten wurde eine Woche vor Kriegsbeginn gepostet). Darin bekräftigt er noch einmal die Absicht, dass er und sein Orchester auf jeden Fall in Turin auftreten wollen.

Die Vorfreude auf den ESC ist in diesem Jahr nicht nur von der abklingenden Corona-Pandemie getrübt. Noch bedrückender sind die Bilder des russischen Angriffkriegs auf die Ukraine, die uns jeden Tag erreichen. Es scheint kaum vorstellbar, wie sich unter diesen Bedingungen Menschen mit Musik beschäftigen können. Oder machen sie es gerade auch deshalb? Denn Musik verbindet, erzeugt ein Gemeinschaftsgefühl und kann Mut und Zuversicht verbreiten.

Die ukrainischen ESC-Vertreter Kalush Orchestra hatten kurz nach Kriegsbeginn ein Bild von sich in Armeebekleidung gepostet, was aktuell nicht mehr auf ihrem Instagram-Account zu finden ist. In ihren Posts dort steht der Krieg natürlich im Mittelpunkt. So zeigen sie hier (Post unten), dass anderthalb Wochen nach Beginn der russischen Invasion Songs auf ukrainischer Sprache die meistgestreamten im Land waren. Über ihren Spitzenplatz der Hitparade werden sich Kalush und sein Orchester sicher nicht so gefreut haben, wie es zu Friedenszeiten der Fall gewesen wäre.

In anderen Posts zeigen sie – mal mit, mal ohne Untermalung durch ihren Song „Stefania“ – schlimme Bilder der Zerstörung ihrer Heimat, aber auch Bilder des Widerstands und der Zuversicht. Ihr aktuellster Post stellt das Thema Liebe in den Mittelpunkt und zeigt, dass sie auch in diesen Kriegstagen da ist und am Ende alles übersteht.

In ihrem heutigen Gruß an die Eurovision-Community bestätigt Kalush noch einmal die feste Absicht, in Turin auftreten zu wollen. In dem Video heißt es:

„Hier ist Kalush. Heute sind es exakt 50 Tage bis zum Eurovision Song Contest. Wir bereiten uns so gut es geht darauf vor, und werden unser Bestes geben, um unser Land bestmöglich zu vertreten. Ein großes Dankeschön an die Organisatoren und die Eurovision-Gemeinschaft. Vielen Dank für Eure Unterstützung. Wir hoffen, dass wir zu Euch kommen werden und dass der Frieden hierher kommt.“

 

Nach diesem beeindruckenden Post ist es schwer den Übergang zu den Grüßen der anderen ESC-Teilnehmer/innen zu finden. Einige greifen aber auch das Thema der Völkerverständigung und des Friedens auf. Auch der deutsche Vertreter Malik Harris hat einen Gruß geschickt.

Zdob și Zdub & Fraţii Advahov zeigen sich erwartungsgemäß von ihrer musikalischen Seite …

und Mahmood & Blanco von ihrer coolen.

Aus Aserbaidschan gibt es einen gespielt Witz von Nadir Rustamli, dessen Beitrag als letztes des Jahrgangs gerade erst am Montag veröffentlicht wurde.

Hoffen wir, dass wir alle Künstler/innen des diesjährigen Eurovision Song Contest gesund und munter in Turin sehen werden. Und möge bis dahin diese schreckliche russische Aggression ein Ende habe und ein Frieden vereinbart worden sein.


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Taylors version
Taylors version
2 Jahre zuvor

Ach ich hatte schon die hoffnung die ukraine nimmt nicht teil dann wäre es wenigstens kein politischer contest(sieg)😭

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
2 Jahre zuvor

Was ist denn das für ein widerlicher Kommentar?

Jofan 💙💛
Jofan 💙💛
2 Jahre zuvor

@Taylors version
So ein niveauloser Kommentar! Wie kann man nur so etwas schreiben? 😠😲

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Jofan 💙💛

Tja die Idioten sterben nie aus.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Herr, lass Hirn regnen.😕

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
2 Jahre zuvor

Alles Gute an die Jungs von Kalush Orchestra. Passt auf Euch auf. Ich freue mich auf Euch!

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

Ich mich auch…. Übrigens bedeuten die Farben der ukrainischen Flagge Himmel und Weizenfelder.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor

Der Weizen, der jetzt leider woanders in der Welt fehlt. 🙁

Matty
2 Jahre zuvor

YESSS!

sam
sam
2 Jahre zuvor

Stand with Ukraine!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Man kann es nicht oft genug sagen. Peace!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Da ist es nur sehr schwer den Übergang zu etwas schönem zu finden. Aber Malik Harris hat auf ein paar ESC-Songs reagiert:

https://www.youtube.com/watch?v=O-cH3Qp9_Iw

Mal etwas zur Ablenkung.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Es würde ich total freuen, wenn Kalush in Turin auftreten können.💙💛

Musik ist gerade in dieser Zeit total wichtig, deshalb sollte sich die Frage nicht stellen, ob man in dieser schlimmen Zeit sich mit Musik befassen darf.
Musik hat mich schon durch die Pandemie „getragen“, sie ist gerade in Krisenzeiten essentiell. Ich zumindest würde ohne diese wahrscheinlich durchdrehen.
Denke eigentlich, dass jeder Mensch irgendeine Form vn positiver Ablenkung braucht,

Jofan 💙💛
Jofan 💙💛
2 Jahre zuvor

Schöne Nachricht! Ich hoffe, dass in 50 Tagen alle 40 Länder in einem fairen und schönen Wettbewerb die Vielfalt und den Zusammenhalt Europas (und Australiens) feiern können. An alle Künstler*innen: Genießt die nächsten unvergesslichen Tage und Woche und habt eine schöne (Vor-) ESC-Saison!

Timo1986
Timo1986
2 Jahre zuvor

Frieden für die Ukraine und herzlich willkommen in Turin !

Pace per l ‚ Ucraina e benvenuti a Torino !

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor

Ich begrüsse ausdrücklich, dass die Jungs auftreten wollen bzw wahrscheinlich werden. Wäre ja nen Ding aus dem Tollhaus, dass die Vertreter ‚der Überfallenen und mit gruseligem Bomben-Terror überzogenen‘, weil Opfer, nicht beim ESC auftreten dürften. So läufts nicht. Wer will und kann der soll auch.

Daniel
Daniel
2 Jahre zuvor

Toll zu hören das die Ukraine trotz der Umstände trotzdem teilnehmen wird und nach Turin kommt 😃

Übrigens sind seit heute die Beiträge aus Georgien
https://open.spotify.com/track/7ed3JsAPk6u0NjRhylnKmY?si=CLp0olLkQrKGcfE4F_mlsQ&utm_source=copy-link
Und Normalerweise
https://open.spotify.com/track/1pIbvmEIda1T9v9Oi227mn?si=8OO-cIUkSUijesUC9e0Txg&utm_source=copy-link
Auf Spotify verfügbar
Somit fehlen nur noch Azerbaijan und Slovenia

Daniel
Daniel
2 Jahre zuvor
Reply to  Daniel

Meine natürlich Nordmazedonien 😅😅

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
2 Jahre zuvor
Reply to  Daniel

Hatte mich schon gewundert … 🤣

Daniel
Daniel
2 Jahre zuvor

Naja, der Ukraine als Land wünsche ich zwar baldmöglichst Frieden, aber wenn diese unsympathische Gruppe nicht beim ESC im Mai dabei wäre, hätte ich auch nichts dagegen.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

Was ist an der Gruppe unsympathisch ? OK, Rap ist nicht jedermanns Geschmack….

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
2 Jahre zuvor

Natürlich nichts. Hier sind leider vermehrt sehr unappetitliche Personen unterwegs. 🙁

Rainer 1
2 Jahre zuvor

Ist mir als mittlerweile hauptsächlich leser der kommentare auch aufgefallen.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor

Daniel könnte vielleicht Bezug nehmen auf das Verhalten der Gruppe nach dem VE-Sieg Alina Pashs.

Funicula
Mitglied
Funicula
2 Jahre zuvor

Wobei ich da den Ärger von Kalush verstehen kann. Sie hatten das Public Vote ziemlich deutlich gewonnen, sollten aber nicht nach Turin fahren, weil derjenige aus der Jury, der die Teilnahmeberechtigung von Alina Pash nicht sorgfältig geprüft hatte, Kalush noch massiv nach unten gevotet hat. Das hatte schon ziemlich viel Geschmäckle was Yarolslav Lodigin da abgeliefert hat.

Daniel
Daniel
2 Jahre zuvor

Genau darauf beziehe ich mich auch. Ich verstehe es auch nicht warum man eine Gruppe nicht umsympathisch finden darf, wenn die sich richtig daneben benommen hat.

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor

@Funicula Damit muss man leben, Es macht einen aber nicht symphatischer, wenn man ankündigt gegen die Entscheidung klagen zu wollen. Damit hat man zumindest bei mir verloren.

Wobei die DIskussion in der Bubble über einen möglichen Sieg noch unerträglicher ist, Malik hat es in seinem Video sehr schön gesagt, dass er es gut finden würde, wenn die Ukraine ganz weit vorne liegen würde. Da merkt man wieder, dass die Bubble den ESC ernster nimmt als selbst die Teilnehmer. Insgesamt sollte er ein hier Vorbild sein, wenn man sieht, wie er seine Konkurenz bewertet und sich selbst über Produktionsdetails begeistern kann, auch wenn das Lied vielleicht nicht so sein Geschmack ist.

Indigo
Indigo
2 Jahre zuvor

Manche Kommentare ignoriert man einfach.
Ich freue mich, wenn die Ukraine live in Turin vertreten sein wird. Welchen Platz sie dann belegen werden, ist nebensächlich. Es wird jedenfalls ein besonderer Moment werden.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

Eine Zeile in dem ukrainischen Beitrag lautet übrigens: „Ich werde auch dann zurückkehren (also zur Mutter), wenn die Straßen zerstört sind….“

Tamara
Mitglied
Tamara
2 Jahre zuvor

Liebe Kalush Orchestra-Jungs, passt auf Euch auf! Wir freuen uns auf Euch im Mai!

Thilo mit Bobby
Mitglied
2 Jahre zuvor

Ich wünsche mir das Kalush Orchestra Gesund und ohne Sorge um die Heimat in Turin auftreten können. Möge bis dahin Frieden herrschen.

Gerade entdeckt ein Live Ausschnitt aus dem Konzert am 11.3 in Vilnius von Gabrielius Vagelis

https://youtu.be/u7fYHyNvanQ

Felixx
Felixx
2 Jahre zuvor

Bin beruflich noch die letzten Tage auf der Expo in Dubai.
Es ist wirklich schlimm zu sehen wie viele ( extrem viele !) russische Familien hier weiter auf Friede Freude Eierkuchen machen bzw. immer noch die Leute hier ( im Hotel ) fast drangsalierten. Das/ ihr Benehmen ist wirklich oft unter aller Sau.
Ich hab mir angewöhnt , schon zum Frühstück mein Eurovision Ukraine T-shirt anzuziehen und später laufe ich mit dem Ukraine Herzen vom beeindruckenden Ukraine Pavillon auf dem normalen T-shirt rum.
Die Blicke sind unbezahlbar und ein paar anerkennende Schulterklopfer gabs aus England und Schweden.
🇺🇦Ukraine 🇺🇦

Michi
Michi
2 Jahre zuvor
Reply to  Felixx

In München sehe ich auch viele Leute mit Ukraine-Shirts rumlaufen. Ein paar Ukraine-Eurovision-Shirts sind auch darunter 🙂🇺🇦

Schade, dass die Leute nicht überall so sensibilisiert sind…

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor
Reply to  Felixx

Dieses Drangsalieren könnte man vielleicht allgemeiner als Verhalten von größenwahnsinnigen „Neureichen“ deuten (wobei natürlich nicht alle Neureichen so drauf sind, und „neu“ ist natürlich relativ). Das solches Verhalten womöglich besonders häufig bei reichen Russen beobachtet wird, könnte eine Konsequenz des totalen Zerfalls des alten sowjetischen Wertesystems in den 90ern (das ich hier nicht hochhalten will, aber immerhin war es Staatsideologie, dass die Unterschiede zwischen arm und reich nicht so riesig sein sollten) und des Einzugs einer ganz besonders brutalen Variante des Kapitalismus sein.

Das „auf-Friede-Freude-Eierkuchen-Machen“ an sich finde ich jetzt nicht ganz so verdammenswert. Wie würde denn ein angemessenes Verhalten aussehen? Russen, die sich dort mit Solidaritätsbekundungen für die Ukraine zeigen, könnten bei ihrer Rückkehr enorme Probleme bekommen. Und ist es wirklich immer ganz leicht, zwischen Russen und Ukrainern zu unterscheiden, viele Ukrainer sprechen ja russisch? Es ist wahrscheinlich nichts als ein Wunschgedanke von mir, aber könnte es nicht doch sein, dass sich in einer Gruppe russischsprechender Menschen dort sowohl Russen als auch Ukrainer befinden?

Felixx
Felixx
2 Jahre zuvor

Hi @ Thomas M ( mit dem schönen Punkt )
Verallgemeinern kann ( darf) man das wirklich nicht.
Bei uns im Hotel der gehobenen Preisklasse sind leider keine Ukrainer und sehr wenig andere Ländern in denen Russisch gesprochen bzw. verstanden wird.
Ich habe mich auch mit der dortigen Hotelleitung ( Vertretung ) lange unterhalten.
Diese sind etwas verhalten ( kommt drauf an mit wen man redet ) oder einfach freundlich neutral.
Es sind russische GroßFamilien die ihr Geld entweder in Masse als Bargeld dabei haben oder schon immer bei ausländischen Banken gehortet haben. Ihr Auftreten ist absolut indiskutabel.
Wird aber auch akzeptiert bzw. man macht keinen Unterschied woher das Geld kommt.
Warum auch – es sind die Emirate.
Im Fahrstuhl auf russische Kinder zu treffen die dann “ fuck you German” oder andere Nationalitäten dranhängen ist schon abartig.
Der goldbehangene Papa steht daneben und die Chanel/Vuitton behangne Mama schaut nervös auf den Boden als ich mir dies auf russisch verbat. Damit rechnen hier wenige.
Der russische Pavillon auf der Expo bietet Kleidungsstücke und Käppis mit der der Aufschrift
“Team Putin” oder “Putin Team Russia” an. Gruselig.
Etwas dahinter der Ukraine Pavillon mit tausenden Solidaritätsbekundungen auf kleinen Klebezetteln aus der ganzen Welt im kompletten Pavillon. Das zu sehen ist traurig und du bekommst absolut Gänsehaut. Die Mädels dort sind viel am weinen und werden versuchen Ende nächste Woche irgendwie nach Hause zu kommen.
Die Emirate scheinen aber so mit der letzte Zufluchtsort des unangenehmen Russen zu sein wo er tun und lassen kann was er will.
Vorgestern haben 4 unterschiedliche Tische ihren Platz spontan gewechselt als sich Russen dazwischen setzten.
Das fand ich mega und macht mich etwas optimistischer das auch hier der stille Widerstand etwas erreicht bzw. vielleicht dort einmal ein anderes Denken einsetzt.
Und wenn es nur bei den richtigen Umgangsformen für ihrer Kinder anfängt… 🇺🇦🇺🇦🇺🇦🇺🇦

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor

Vielen Dank für diesen interessanten Bericht, Felixx!

Rainer 1
2 Jahre zuvor

Ich glaube, dass es für die band, für die ukraine und die ebu besser wäre, kalush nicht als teil des wettbewerbs auftreten zu lassen sondern als pausenact. Vielleicht zusammen mit jamala und mit einer europaweiten spendenaktion
Es bringt doch niemandem etwas, wenn jetzt die band gewinnt und alle wissen das der sieg nicht wirklich wegen dem song ist.

Karin
Karin
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Ja guter Vorschlag Rainer

Josi
Josi
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Das widerspräche sowohl den Regeln, weil die EBU bestimmt kein Land aus diesen Gründen ausschließen dürfte, als auch moralischen Gründen.
Wenn hier rumgeheult wird, dass die Ukraine doch bitte nicht teilnehmen soll, weil sie ja dann unverdient gewinnen würde, dann zeigt das einfach nur, dass einigen Fans anscheinend der Sieg ihres Favoriten und die damit verbundene persönliche „Genugtuung“ wichtiger sind als die Menschen in der Ukraine, die die Solidarität der anderen Europäer wirklich dringend brauchen.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor
Reply to  Josi

Bei mir gibt es eher das „Problem“, daß die Ukraine unter meinen Favoriten ist und dann der mögliche Erfolg anders interpretiert werden könnte…

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor
Reply to  Josi

@Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa): Genauso geht es mir auch. Und es gibt nun wirklich andere Möglichkeiten, seine Solidarität mit der am Krieg leidenden Bevölkerung auszudrücken, als durch Televote-Anrufe bei einem Song-Festival. Die Leute sollen bitteschön für ihre Favoriten anrufen, und wenn das die Ukraine ist, prima!

Aber dieses ganze Gerede von „Die Ukraine gewinnt ja sowieso“ führt doch letztendlich nur dazu, einen Sieg von Kalush Orchestra, sollte es ihn denn geben, zu entwerten. Ob die Gruppenmitglieder das so toll fänden, wenn sich das übrige Europa nach ihrem Sieg selbstgefällig gegenseitig auf die Schultern klopft nach dem Motto „Ach, was waren wir doch solidarisch“?

Indigo
Indigo
2 Jahre zuvor
Reply to  Josi

Außerdem haben unverdiente Siege beim ESC Tradition 😉

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Wieso glauben so viele, dass der Sieg des Kalush Orchestras ein Selbstläufer ist, wenn es teilnimmt? Zwar halte ich persönlich den Song für einen der allerbesten im Feld (was eigentlich für sich schon ein Argument GEGEN den Sieg ist), aber ich glaube eher nicht, dass diese besondere Art von Musik einen europaweiten Instant-Massenappeal hat. Es muss schon ein Super-Auftritt (wie bei Goa im letzten Jahr) dazu kommen, für den ich ihnen auch fest die Daumen drücke.

Was reine Sympathiepunkte angeht: Von den Jurys könnte es vielleicht den einen oder anderen Punkt zusätzlich geben, aber doch nicht automatisch 8, 10 oder 12. Die Televote-Vielanrufer werden auch nicht mehr als ein oder zwei ihrer Anrufe der Ukraine widmen, wenn der Song nicht sowieso zu ihren Lieblingen gehört.

Bosnien hatte 1993 viele Sympathien auf Grund der Leiden der Bevölkerung, aber die Jurys haben den Beitrag nun wirklich nicht mit Punkten überhäuft, es landete eher hinten. Jamala gewann 2016, weil sie einfach ein tolles Lied und einen hervorragenden Auftritt hatte – und die Zeit vielleicht auch einfach mal wieder reif für einen Titel war, der nicht nach Skandinavien klang. Den ESC 2014 (das Jahr, in dem die Donbass-Separatisten das ganze Leid dort lostraten und in dem die Krim annektiert wurde) gewann die Ukraine nicht.

italojeck
italojeck
2 Jahre zuvor

Das kann man aber nicht vergleichen.
Das ist ein Aggressionskrieg, den wir auf europäischen Boden nie gesehen haben (in dieser Form) – zumindest ich nicht. So was habe ich nur in den Geschichtsbüchern gelesen.

Das Verhalten der Bürger in Europa (Solidarität, Kritik, Teilnahme usw) spricht Bände.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor

@italojeck: Das stimmt durchaus. Nur finde ich es einfach fies, wenn immer verlautbart wird, dass der Sieg der Ukraine eine Selbstverständlichkeit sei. Man tut Kalush Orchestra damit wirklich keinen Gefallen. Wenn es kein Sieg werden sollte, könnte man das mit dieser Logik als „Enttäuschung“ bzw. als Verweigerung von Solidarität interpretieren, was schlicht und ergreifend Unsinn wäre.

italojeck
italojeck
2 Jahre zuvor

Ja, die „Sieg-Gewissheit“ ist auf jeden Fall zu vermeiden. Da hast du recht.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

Sorry, das haben nicht wir zu entscheiden und wir haben auch keinerlei Ratschläge zu erteilen. Moralapostelei ist fehl am Platz, Die Jungs wollen teilnehmen und eben ein Teilnehmer sein wie alle anderen auch. Gut so !

Karin
Karin
2 Jahre zuvor

In Demokratien kann jeder seine Meinung sagen (Meinungsfreiheit) und Vorschläge machen

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
2 Jahre zuvor
Reply to  Karin

Ja natürlich, aber Unsinn bleibt trotzdem Unsinn …

Indigo
Indigo
2 Jahre zuvor
Reply to  Karin

Moral und Meinungsfreiheit sind zwei Paar Schuhe.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

Dagegen ist nichts zu einzuwenden… Aber aus Respekt an der politischen Großwetterlage sollten wir uns nicht über andere erheben, was denn für sie besser wäre….

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

Wird zwar heute eh noch Thema im Songcheck sein, aber ich poste es dennoch vorweg: Ist eine verdammt coole Nummer, die sehr gut abschneiden könnte. Ich glaube aber auch, daß die Jury es deutlich schlechter bewerten wird als das Publikum. Da wird sich der „Mitleidseffekt“ nicht so ziehen..

Josi
Josi
2 Jahre zuvor

Der einzige berechtigte Grund dafür zu sein, dass die Ukraine nicht teilnimmt, ist, dass man nicht will, dass eventuell nächstes Jahr ein putintreuer Propagandasender den ESC organisiert, sollte Russland bis dahin tatsächlich gewonnen haben.
Alles andere ist – sorry – aber einfach nur empathieloses Geschwafel von Menschen, für die ein angeblich „fairer“ ESC wichtiger ist, als den Menschen in der Ukraine zu zeigen, dass die anderen Europäer sich solidarisieren.
Außerdem: Ein Sieg der Ukraine ist doch nicht in Stein gemeißelt, sollten sie teilnehmen.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

Ich sehe es mal so: Der ESC 2023 wird so oder oder nicht in der Ukraine stattfinden (können). Da wird die EBU eine andere Lösung finden (müssen). Wie heißt es schön: Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen,

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

In der Tat und genausowenig ist es in Stein gemeißelt. daß der Sieger den nächsten ESC austrägt. Das ist vielmehr Tradition.

AlexESC
AlexESC
2 Jahre zuvor

NUR durch den Krieg ist die Vorfreude betrübt!
Ich denke, dass die Corona-Pandemie alleine mittlerweile uns keinen Strich mehr durch die Vorfreude auf den ESC machen kann/wird! Die haben wir, meiner Meinung nach, mittlerweile -auch wenn es nach wie vor viele Neuinfektionen gibt- dank Impfungen und dem milden Verlauf der Omicron-Variante, ganz gut im Griff!

JoBi
JoBi
2 Jahre zuvor

Es freut mich das die Band persönlich auftreten will. Ich würde es ihnen gönnen. Bein den Paralympics hat die Ukraine mit ihren Athlet*innen ja auch teilgenommen. Übrigens hat sich die IPC sich auch verhalten wie die EBU.

Benner
Benner
2 Jahre zuvor

Super Nachricht und freue mich auch das Ukraine live dabei ist 🙏 somit mein Top 10 worüber ich mich sehr freue
1.Niederlande 🇳🇱
2.Albanien 🇦🇱
3.Schweden 🇸🇪
4.Ukraine 🇺🇦
5.Frankreich 🇫🇷
6.Spanien 🇪🇸
7.Polen 🇵🇱
8.UK 🇬🇧
9.Italien 🇮🇹
10.Portugal 🇵🇹

Micha
Micha
2 Jahre zuvor

Wo ich das gerade mit den 50 Tagen lese, weiß jemand wann es eigentlich die Tickets für die Shows zu kaufen gibt? Langsam wirds ja echt Zeit. So spät wie diesmal war es noch nie.

Benjamin Hertlein
Admin
2 Jahre zuvor
Reply to  Micha

Es gibt noch keinerlei Infos 🤷‍♂️

Andi
Andi
2 Jahre zuvor

@ Benjamin.

Könnt ihr wieder live von den Proben in Turin berichten? Ich habe bei OGAE Germany gelesen, dass man es den Fan- Journalisten immer schwer macht, bei den Proben dabeizusein.

Benjamin Hertlein
Admin
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

Leider stimmt das und auch wir sind davon betroffen. Voraussichtlich können wir vor Ort sein, aber wie umfangreich wir berichten können, wissen wir aktuell noch nicht.

Andi
Andi
2 Jahre zuvor

Vielen Dank für die Antwort. Hoffentlich klappt es. Eure Berichte versüßen die 2 ESC Wochen.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Ich wünsche der Gruppe das sie komplett und gesund beim ESC in Turin auftreten können. Es ist einfach nur zum kotzen, das einige hier die größte Sorge haben, die Ukraine könnte gewinnen, anstatt sich zu freuen, wenn ne Gruppe, nach all dem was in der Ukraine passiert, alles dafür tut in Turin dabei zu sein. Das wäre dann der größte Sieg. Ich hoffe das sie dabei von der EBU und vielleicht auch vom NDR unterstützt werden.