Advent der besten ESC-Momente (16): Platz 9 – Frieden für Europa

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Wir haben Euch im letzten Monat nach Euren ESC-Lieblingsmomenten gefragt. Momente, die Euch berührt haben, Momente die euch ausflippen und zum ESC-Fan haben werden lassen. Einen lieben Dank an dieser Stelle an alle die dabei mitgemacht und so insgesamt 224 unterschiedliche ESC-Momente in die Auswahl gebracht haben. Diese haben wir mit Punkten im ESC-Schema versehen und ausgewertet – und präsentieren Euch nun Eure liebsten 20 Momente – jeden Tag einen neuen. Bis Heiligabend!

 

Platz 9: Nicole „Ein bisschen Frieden“ (55 Punkte)

Manchmal fügt sich auch beim Eurovision Song Contest alles zu einem unausweichlich emotionalen Moment zusammen. 1982 war so ein besonderes Jahr.

Keine 40 Jahre waren seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges vergangen. In ihrer ideologischen Feindschaft schienen die bis an die Zähne bewaffneten Supermächte USA und die Sowjetunion unausweichlich auf einen neuen Konflikt zuzusteuern. Die immer größer werdenden politischen Auseinandersetzungen wurden für jeden greifbar, auf beiden Seiten des eisernen Vorhanges wuchsen die Atomarsenale. Im Kampf Ost gegen West versprach die alles zerstörende Wirkung der Atomwaffen nur Verlierer. Es begann ein Krieg der Drohungen und der Propaganda. Der rechte Republikaner Ronald Reagon und die britische Konservative Margret Thatcher machten dem Ostblock Druck, der NATO-Doppelbeschluss (Nachrüstungsdebatte) wurde gesellschaftlich und politisch stark diskutiert.

In dieser aufwühlenden und auch ängstlichen Zeit fand am 20. März 1982 der deutsche Vorentscheid zum ESC in Harrogate statt. Aus über 800 eingereichten Titeln wählte eine 13-köpfige Jury insgesamt 24 Lieder in eine 2. Runde, in der 500 repräsentativ ausgewählte Radiohörer diese bewerteten und wiederum die Hälfte der Beiträge in die deutsche Vorentscheidung wählte. Die damals 17-jährige Nicole wurde von der Jury zwar nur knapp auf den letzten Platz für die Radiorunde gesetzt, die Vorentscheidung sollte sie mit dem von Ralph Siegel und Bernd Meinunger geschriebenen „Ein bisschen Frieden“ aber trotzdem erreichen. Nicole hatte im Jahr zuvor schon einen Hit in den deutschen Charts. Mit „Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund“ konnte sie Platz 2 erreichen und sich 22 Wochen in den Charts halten.

Der deutsche Vorentscheid 1982

Als letzte Starterin wurde Nicole von Carolin Reiber mit den Worten „Die Sehnsucht aller Menschen nach Wärme, Liebe, Menschlichkeit und innerem Frieden, drückt sie auf ihre ganz persönliche Art aus“ angesagt. In einem braven schwarzen, mit Glitzersteinen besetzten Kleid, spielte Nicole an ihrer weißen Gitarre ihren Friedenswunsch. „Singt mit mir, ein kleines Lied. Dass die Welt, in Frieden lebt„. Das Publikum spendete der sichtlich erleichterten Nicole lauten Applaus. Am Ende gewann Nicole gegen Showgrößen wie Jürgen Marcus, Marianne Rosenberg, Mary Roos und Gottlieb Wendehals. Auch die ehemalige Eurovision Siegerin Séverine (1971 für Monaco) und die bekannte Sängerin Paola, die von einem Kinderchor verstärkt antrat, hatten keine Chance – mit fast 800 Stimmen Vorsprung löste Nicole das Ticket nach Harrogate.

Der Eurovision Song Contest 1982 aus Harrogate

Einen guten Monat später, am 24. April, fand in Harrogate der Eurovision Song Contest 1982 statt. Überschattet wurde der Contest durch den Beginn des Falklandkrieges am selben Tag. Natürlich ist es makaber, dies als Fügung zu bezeichnen, aber es bildete zumindest die perfekte Kulisse für einen Song, der einfach gehalten ist und um ein bisschen Frieden bittet.

Ebenfalls wieder als letzte Starterin, sang Nicole unverändert zum Vorentscheid zurückgenommen und sympathisch ihre Friedensbotschaft. Dem konnten sich die meisten Jurys nicht entziehen und so purzelten die begehrten 12 Punkte reihenweise auf den deutschen Beitrag nieder. Neun der 18 teilnehmenden Länder zogen die Höchstpunkte (darunter zu Nicoles persönlicher Freude auch Israel), drei Länder gaben 10 und zwei Länder 8 Punkte. Selbst Österreich hatte einen Punkt für Deutschland übrig, was allerdings lautes Gelächter im Publikum auslöste. Am Ende standen 161 Punkte und ein riesiger Vorsprung von 61 Punkten auf den Zweitplatzierten Beitrag aus Israel.

Nicole und Ralph Siegel hatten es geschafft und holten beim 27. Eurovision Song Contest den ersten Sieg für Deutschland. Interessanterweise sollte es weitere 27 ESC-Final-Teilnahmen dauern, bis Deutschland den Contest erneut gewinnen konnte. Wenn dieser Trend so weitergeht und Deutschland weiterhin regelmäßig am ESC teilnimmt, ist der nächste Sieg also im Jahr 2037 dran… 😉

Als Nicole abschließend noch einmal ihre Friedensballade sang, trug sie Teile des Textes auch auf Englisch, Französisch und Niederländisch vor, was jeweils mit Zwischenapplaus honoriert wurde und eine völlig überwältigte Nicole zurückließ.

„Ein bisschen Frieden“ wurde mit über fünf Millionen verkauften Singles zu einem der kommerziell erfolgreichsten Beiträge des Eurovision Song Contests. Es erreichte neben Deutschland auch in Österreich und der Schweiz den höchsten Chartplatz, sowie in Belgien, den Niederlanden und Schweden. Auch in Großbritannien schaffte das Lied diesen Erfolg – und das sogar als 500. Nummer eins in der Geschichte der britischen Charts.

Es war das richtige Lied mit dem richtigen Auftritt zur richtigen Zeit und kreierte so einen ganz besonderen Moment der ESC-Geschichte.

Und das nicht nur für Deutschland.

 

Die bisherigen Adventstürchen findet Ihr übrigens hier:
Teil 1 – Die frühen Jahre (1956 bis 1999)
Teil 2 – Alles Neu? Die Jahre 2000 bis 2019
Teil 3 – Das große Drumrum (Openings & Interval-Acts)
Teil 4 – Und bei uns so? Deutsche Beiträge
Platz 20: Johnny Logan „Hold me now“ (33 Punkte)
Platz 19: Dana International „Diva“ (34 Punkte)
Platz 18: Interval-Act „Switch Song“ (36 Punkte)
Platz 17: Opening 2013 „We write the story“ (37 Punkte)
Platz 16: KEiiNO „Spirit in the sky“ (39 Punkte)
Platz 15: Loreen „Euphoria“ (40 Punkte)
Platz 14: Sertab Erener „Everyway that i can“ (41 Punkte)
Platz 13: Alexander Rybak „Fairytale“ (42 Punkte)
Platz 12: Lill Lindfors – Moderation 1985 (44 Punkte)
Platz 11: Interval-Act „Riverdance“ (47 Punkte)
Platz 10: Guildo Horn „Guildo hat euch lieb“ (54 Punkte)


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27 Comments
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Gaby
Gaby
4 Jahre zuvor

Sehr schön geschrieben: „Das richtige Lied zur richtigen Zeit“. War natürlich sehr professionell dargeboten, da wurde nichts dem Zufall überlassen. Hatte Herr Siegel ja auch mal in einem Interview gesagt. Vollkommen klar, dass sie gewonnen hat, und wohl auch verdient. Damals als kleines Mädchen habe ich Nicole bewundert, wie hübsch sie war und die tollen Haare etc.
Aber, man verzeihe mir, wenn ich mir heute den Auftritt anschaue, berührt er mich nicht wirklich. Nicoles erster Hit „Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund“ treibt mir noch heute Tränen in die Augen. „Ein bisschen Frieden“ gehört, obwohl ich die Leistung durchaus anerkenne, nicht zu meinen Lieblingsbeiträgen aus deutscher Sicht. Mir ist der Auftritt, aus heutiger Sicht, doch ein wenig zu kalkuliert.

Matty
4 Jahre zuvor

Ich warte bis heute noch auf die Erklärung der Jury aus Luxemburg, weshalb es für diesen Titel keine Punkte gab! Ich hätte Nicole bei den schönsten ESC-Momenten in den Top Drei erwartet.

BessengeneverBernd
BessengeneverBernd
4 Jahre zuvor

Furchtbare Schnulze, auch schon damals

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
4 Jahre zuvor

Grässlich kalkulierter Schleimfetzten. Friedensbewegung für unpolitische Kleinbürger. Würg. Sorry.

4porcelli - Yes, I have tricks in my pockets
4porcelli - Yes, I have tricks in my pockets
4 Jahre zuvor

Noch nicht mal für unpolitische Kleinbürger – eher ein Feigenblatt für CDU/CSUler, die sich ansonsten schrecklich über jede Art von Demo aufgeregt haben.
Trotzdem anerkanntermaßen ein verdienter Sieg und einer der wenigen ESC-Stars, die sich jahrzehntelang im Geschäft gehalten hat.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
4 Jahre zuvor

Im Gegensatz zu ihrer Musik mag ich Nicole als öffentliche Person ganz gerne. Deshalb bin ich auch überhaupt nicht böse, dass sie aus ihrem ESC-Sieg eine nationale Karriere gebaut hat.

Andererseits muss ich bei deutschem Schlager muss immer an die vogonischen Poesiewürdigungsstühle aus Douglas Adams ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘ denken …

Geri
Geri
4 Jahre zuvor

1 Punkt aus österreich fuer dieses Liedchen ist einer zuviel

Mareike Kaa
Mareike Kaa
4 Jahre zuvor

Der Inbegriff all dessen, was den Grand Prix uns Teenagern der 90er so unsagbar peinlich erscheinen ließ – weshalb wir 1998 Guildo Horn so toll fanden, obwohl sein Lied natürlich auch ziemlich furchtbar ist. (Aber wenigstens mit entwaffnendem Enthusiasmus dargeboten, im Gegensatz zu „Wadde hadde dudde da“ ein paar Jahre später. Fand ich damals super, aber inzwischen fällt mir dazu nur ein Wort ein: obnoxious – and not in the good way.)

CHUPACABRA
CHUPACABRA
4 Jahre zuvor

Togravus Ceterum zustimmend. Dem ist nix hinzuzufügen.

Thomas
Thomas
4 Jahre zuvor

Schöner Artikel!
Gerade in dem historischen Kontext, wie hier so gut beschrieben, eine Sternstunde des ESC.
>Kitschiger Schlager hin oder her<

Immerhin gab es damals eine Friedensbewegung, und in der sind sicher auch viele Nicole-Fans mit gelaufen.
Ich kann deinen abfälligen Kommentar über "Friedensbewegung für unpolitische Kleinbürger" daher nicht teilen

Karin
Karin
4 Jahre zuvor

War niemals einer meiner liebsten ESC Momente. Kein Punkt von mir.

Lucius
Lucius
4 Jahre zuvor

Huch, was ist denn hier für eine negative Stimmung?

porsteinn
Mitglied
porsteinn
4 Jahre zuvor
Reply to  Lucius

Das politisch interessierte Bildungsbürgertum steht über solchen in kalkulierten Noten gefassten Minimalforderungen. 😉

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
4 Jahre zuvor
Reply to  porsteinn

Das politisch interessierte Bildungsbürgertum ist manchmal ziemlich dünkelhaft und keineswegs gegen das oft unerklärliche Auf und Ab von Trends und Moden gefeit. Wenn es in diesen Kreisen zum guten Ton gehört, den Grand Prix peinlich zu finden, macht man mit, wenn der Lieblings-Feuilletonist dann doch mal was über diese Veranstaltung schreibt, ist man auf einmal interessiert und tut so, als ob man schon lange ein Experte sei.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
4 Jahre zuvor

Vielen Dank, Manu, für diesen schönen Text zum mit Abstand besten aller bisherigen deutschen Grand-Prix-Gewinner 🙂

Damals, 1982, mochte ich „Ein bisschen Frieden“ allerdings nicht so sehr. Die deutsche VE 1982 war das Erste, was ich jemals vom Grand Prix im Fernsehen mitbekam. Mir gefielen damals Denise, Hannes Schöner, Séverine, Mary Roos/David Hanselmann und Paola besser als Nicole, sodass ich über ihren VE-Sieg nicht ganz so begeistert war. Da ich auch damals schon Hypes hasste wie die Pest, war ich im Anschluss natürlich erst recht gegen ihren Beitrag (Nicole galt ja dann auch als eine der internationalen Favoritinnen, in Deutschland schien man davon auszugehen, dass nach einem vierten und zwei zweiten Plätzen nun der erste Platz fällig sei). Das Finale 82 durfte ich nicht sehen, aber über den Sieg Nicoles habe ich mich am nächsten Tag selbstverständlich geärgert.

Im Lauf der Zeit wurde meine Haltung zu diesem Lied wesentlich positiver, und als ich erst vor wenigen Jahren meine prä-1984-Nachholphase mit dem Schauen des 82er- (und auch 83er-)Finales beendete, war ich von Nicoles Finalauftritt mitsamt Chor völlig hin und weg.

Mag sein, dass manche dies als „grässlich kalkuliert“ empfunden haben. Aber ist beim ESC nicht jeder Auftritt kalkuliert bzw. wird ein bestens durchgeplanter Auftritt von ESC-Kompakt-Lesern nicht auch verlangt (ich verweise auf die Kritik am deutschen Auftritt 2019)? Manche mögen die Fähigkeit haben, zwischen „kalkuliert“ und „authentisch“ zu unterscheiden, mir geht die ganze Authentizitätshuberei ziemlich auf die Nerven. Als ob da nicht auch meist Kalkül dahinter stecken würde!

Noch kurz zu den in einem Kommentar weiter oben erwähnten Teenagern (was ich bald nach Nicoles Sieg dann auch war): Die Tatsache, dass der Grand Prix sich damals weniger an den Geschmack von Teenagern anbiederte als heute, könnte man doch auch als Niveauunterschied zugunsten der 80er deuten, oder? (Duck und weg)

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
4 Jahre zuvor

Mit „Chor“ meinte ich einfach den Gesang der anderen fünf auf der Bühne, die ja alle auch ein Instrument bedient haben, sodass der Chorgesang nicht einmal ihre „Hauptaufgabe“ war. Auf jeden Fall erscheint mir dieser Gesang beim Finalauftritt prominenter als auf der Single-Version, und das gefällt mir sehr gut.

Rainer 1
4 Jahre zuvor

Nach diesem esc habe ich diese veranstaltung über 10 jahre nicht mehr angeschaut. Mann, war das furchtbar. Kein einziger song, der mir auch nur im entferntesten gefallen hätte.
Im nachhinein habe ich zwei sachen, die mir den esc1982 ein bisschen versüssen,
1. Anna vissi. 1980+1982 hab ich sie noch völlig übersehen, seit2006 und ihrem hervorragenden „everything“ find ich die super.
2. Arlette zola. Hab sie dieses jahr bei der schlagerparade in chur getroffen und hatte das „vergnügen“, ihren esc-song live vorgetragen zu bekommen.

Cali
Mitglied
Cali
4 Jahre zuvor

Sehr schön finde ich da die Spaltung bei meinen Eltern: Mein Vater mag den Song und fand, dass sie verdient gewonnen hat. Meine Mutter hingegen würde sich wohl sofort anschließen. 😉
Persönlich würde ich „Ein bisschen Frieden“ gerne mit „Theater“ tauschen – bzw. ich sehe 1982 mal einfach als „ausgleichende Gerechtigkeit“ für 80, ähnlich wie Arcade für Calm After The Storm. Auch wenn ich mich selbst dafür nicht wirklich erwärmen und im Vorentscheid bspw. Hannes Schröder (Nun sag schon Adieu!) besser fand – ich freue mich, dass es bei internationalen Fans noch gut ankommt.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
4 Jahre zuvor
Reply to  Cali

Kann ich Deine Mutter mal treffen? 😉

Karin
Karin
4 Jahre zuvor

Zur Zeit des Sieges von Nicole hiess der ESC noch Grand Prix d’Eurovision, nur der Vollständigkeit halber.😏

Lucius
Lucius
4 Jahre zuvor
Reply to  Karin

Da muss ich aber tadelnd einschreiten! Bereits im Jahr 1960 (!) wurde der ESC unter dem Namen Eurovision Song Contest ausgetragen.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
4 Jahre zuvor
Reply to  Lucius

1960 wurde der Grand Prix aber auch in Großbritannien ausgetragen, genauso wie 1963. Da stand dann zu Beginn der Sendung „Eurovision Song Contest – Grand Prix“. Eurovision Song Contest war also schon immer der englische Name für den Grand Prix.

1958, 1959, 1961, 1962 war zu Beginn „Grand Prix Eurovision de la chanson européenne“ zu lesen, ich habe dann nochmal 1966 reingeschaut und da „Grand Prix Eurovision de la chanson“ gefunden, 1980 (Den Haag) dann z.B. „Eurovisie Song Festival“.

Vor kurzem habe ich mal den ESC 1993 in Millstreet Town nochmal angeschaut, und da hat der englische Kommentator auch das Wort „Grand Prix“ in den Mund genommen.

In Deutschland hat bis Ende der 90er kaum jemand von „Eurovision Song Contest“ geredet (ich selbst, nach meinem Englandaufenthalt, dagegen ganz gerne). Erst Ende der 90er wurde dieser Begriff von oben aufgedrückt. Ich gebe zu, die Abkürzung ESC ist schon ganz geschickt, aber ich werde weiterhin immer mal wieder den Begriff „Grand Prix“ hier benutzen, damit man sich immer wieder an ihn erinnert. Außerdem bin ich, wenn es keinen triftigen Grund gibt, verordneten Neusprech-Maßnahmen meist nicht übermäßig zugeneigt.

porsteinn
Mitglied
porsteinn
4 Jahre zuvor
Reply to  Karin

Wenn schon: Grand Prix d’Eurovision de la Chanson Européenne. 😉

Was einfach nur mehr oder weniger die französische Übersetzung ist. In den Anfangsjahren hat man sich hauptsächlich noch frankophon orientiert. Hing aber immer auch davon ab, wo er stattfand, wie Lucius bereits richtig bemerkte (1960 eben in London). 1965 in Neapel hieß es dann Gran Premio Eurovisione Della Canzone. Später hieß es auch im französischen nicht Grand Prix sondern Concours. Da Nicole im englischen Harrogate gewonnen hat, hieß die Veranstaltung natürlich Eurovision Song Contest.

Man kann also mit Fug und Recht behaupten, den Grand Prix hat Deutschland nie gewonnen. 😀

Wobei natürlich die andere Frage ist unter welchem Namen der Wettbewerb offiziell gegründet wurde.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
4 Jahre zuvor
Reply to  porsteinn

Volle Zustimmung (wir haben uns gerade überschnitten), vielleicht bis auf das „d'“ im Namen und „könnte“ statt „kann“ in Deinem zweitletzten Absatz 🙂

porsteinn
Mitglied
porsteinn
4 Jahre zuvor

Stimmt. Wobei ich das „D“ von Karin einkopiert hatte und dann nur das Chanson ergänzt. Hätte ich vorher vielleicht auch mal prüfen sollen.

ESCFan2009
ESCFan2009
4 Jahre zuvor

Ich habe mir gestern Abend nochmal die Punktevergabe angesehen.
1) Ich finde diese Tafel mit den leuchtenden Ländernamen total knuffig ^^
2) Die mehrsprachige Version gefällt mir ausgesprochen gut tatsächlich 💁🏻‍♂️

Marko
Marko
4 Jahre zuvor

Offenbar doch etwas besonderes. In sieben (stimmt das?) Sprachen übersetzt, Dazu gab es viele Parodien wie z.B. Angelique mit ‚Een beetje geld voor een beetje liefde‘ (Ein bisschen Geld für ein bisschen Liebe).