Advent der liebsten Blogger-ESC-Momente (5): Null Punkte und das Comeback von Ann Sophie

Ihre Geschichte begann tumultartig und ist eine wahrhafte Achterbahnfahrt und liefert zahlreiche Gründe, Ann Sophie einen Artikel in unserer Reihe der liebsten Blogger-Momente zu widmen. Dafür spulen wir zurück in das Jahr 2015, begeben uns auf Erklärungssuche für null Punkten und wie es sich für eine gute Geschichte gehört – endet die Reise mit Ann Sophies Weg bei „The Voice of Germany“, der sie zurück ins deutsche Fernsehen gebracht hat und ihrer Musikkarriere neuen Schub geben könnte.

Doch blicken wir zunächst zurück auf den deutschen Vorentscheid zum ESC 2015 in Wien. Die gebürtige Hamburgerin startete im Clubkonzert, sicherte sich dort die Wildcard für den Vorentscheid in der Hannoveraner TUI-Arena und konnte sich gegen die etablierte Konkurrenz durchsetzen – einzig Andreas Kümmert konnte sie in der finalen Abstimmungsrunde nicht schlagen. Doch er verkündete nach seinem Sieg auf der Bühne, dass er nicht zum ESC nach Wien fahren möchte – was selbst die so routinierte Barbara Schöneberger kurzzeitig aus der Fassung brachte. So kam es dann, dass Ann Sophie als eigentlich Zweitplatzierte für Deutschland zum ESC fahren durfte.

Null Punkte – Vergebliche Spurensuche?!

Nachdem beim ESC 2015 in Wien die ersten Länderwertungen im Voting eintrudelten war schon absehbar, dass es kein guter Abend für Ann Sophie werden würde. Doch die Abstrafung – so muss man es leider betiteln – mit null Punkten hatte wohl niemand auf dem Schirm. Kleiner Trost kann dann wohl nur gewesen sein, dass auch die österreichische Band The Makemakes keine Punkte erhielt und man sich gemeinsam als „zeros of our time“ bezeichnen konnte, eine Anspielung auf eine Zeile im Refrain des Siegertitels „Heroes“ von Måns Zelmerlöw. Der Humor schien Ann Sophie an dieser Stelle noch nicht verloren gegangen zu sein, doch mit der Zeit setzte sich bei ihr sicherlich auch die Enttäuschung über das Ergebnis durch.

Auch die Presse schrieb wie wild über die deutsche Pleite: Ob BILD, FAZ, oder Welt – alle guckten auf das schlechte Abschneiden von Ann Sophie. Mancher fand warme Worte, manch anderer wollte schon im Vorfeld gewusst haben, dass es mit „Black Smoke“ nichts werden würde.

Die Aufmerksamkeit um Ann Sophie verschwindet

Nachdem der Rummel und die Aufmerksamkeit um Ann Sophie abebbte, konnte man fast meinen, dass sie abgetaucht wäre. Doch was hat sie nach dem ESC eigentlich gemacht? Im Juli 2015 trat sie noch beim Eurovision Weekend in Berlin auf, danach ging sie unter anderem ihrer Musical-Liebe nach und spielte etwa eine Rolle in der Comedyshow „Tussipark“ in Dresden. 2019 bekam sie die Hauptrolle im ersten Musical des weltbekannten kanadischen Zirkus Cirque du Soleil namens „Paramour – Das Musical.

Auch musikalisch ging es für die Hamburgerin weiter: 2019 folgte die EP „Void“, 2020 der Song „Phantom Pain“, Anfang 2021 dann „Replay“ und zuletzt „Quicksand“. All diese Songs attestieren die Weiterentwicklung von Ann Sophie, die zwar keinen Plattenvertrag mehr bei einem großen Musiklabel besitzt, ihren Sound aber verfeinert hat.

… über The Voice of Germany kehrt sie wieder in die deutsche Primetime zurück

Vermutlich wäre Ann Sophie nicht sie selbst, wenn sie aus Höhen und Tiefen nicht stärker zurückkommen würde, denn genau das tat sie mit ihrem überraschenden Auftritt in den Blind Auditions der diesjährigen Staffel von „The Voice of Germany“. Nicht nur Mark Forster und Johannes Oerding erkannten sie wieder, auch Nico Santos und Sarah Connor waren von ihrer Stimmgewalt überwältigt und fanden nur lobende Worte für sie. Dort sprach sie auch über die Zeit nach dem ESC und wieviel Mut und Kraft es sie gekostet habe, den Schritt zu „The Voice of Germany“ zu wagen.

Nachdem Ann Sophie sich nach dem Vierer-Buzzer zunächst für das Team von Sarah Connor entschied, nahm ihr Weg eine neue Wendung: In den Battles war erst einmal Schluss, denn Sarah Connor entschied sich in einem Dreierduell nicht für Ann Sophie. Doch die „Steal Deals“ machten es möglich, dass sowohl Mark Forster als auch Johannes Oerding die Hamburgerin in ihr Team holen wollten. So geht der Weg für sie im Team Johannes Oerding weiter. Die Hürde der Sing-Offs, bei denen erstmals die Zuschauerinnen und Zuschauer abstimmen konnten, nahm sie mit Bravour.

Egal wie weit Ann Sophie es bei „The Voice of Germany“ schaffen wird (am heutigen Sonntagabend kämpft sie im Team Johannes ab 20:15 Uhr um das Halbfinalticket), eines zeigt ihr Weg deutlich: Trotz – oder gerade wegen – null Punkten beim ESC ist die Karriere von Ann Sophie nicht vorbei. In den letzten Jahren ist sie weiter gereift und kehrt als gestandene Sängerin zurück in die deutsche Primetime. Wohin auch immer das führen mag, es freut mich auch persönlich, dass Ann Sophie ihre musikalische Karriere nicht aufgegeben hat. Und ganz ehrlich: „Black Smoke“ hat mehr verdient als null Punkte – da gab es sowohl an dem Abend als auch in der jüngeren deutschen ESC-Geschichte schlechtere Titel!

Bislang in unserem Adventskalender erschienen:

(1) Mein „erstes Mal“
(2) Die BRAVO und ein Kindheitstrauma
(3) Der ESC 2000 in Stockholm
(4) Ein Hoch auf Moya Doherty

2020: Advent der besten DACH-ESC-Beiträge
2019: Advent der besten ESC–Momente


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39 Comments
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Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Ganz ehrlich: Ich bewundere Ann-Sophie dafür, dass sie trotz Niederlagen wieder aufsteht, und weiterkämpft.
Chapeau und weiterhin alles Gute.🙂

Die 0 Punkte waren schon hart, mir hat sie schon leid getan. Den Auftritt fand ich auch nicht gelungen, aber 0 Punkte habe ich nun wirklich nicht vermutet. Wenigstens wurde es 2015 noch diskreter gehandhabt, und die Niederlagen nicht direkt verkündet, weshalb ich Punkteverkündung bis 2015 besser fand.

HJE
HJE
2 Jahre zuvor

Vielen Dank für diesen Beitrag.

Ich habe es immer sehr bedauert, dass nach dieser „Niederlage“ in Wien immer reagiert wurde, als habe die Sängerin versagt. Sie verschwand aus den Medien, es gab keine Rückkehr beim NDR.

Wir haben Ann Sophie live in Wien erlebt und ihr Gesang und Auftritt waren m.E. makellos. Ich kann es bis heute nicht verstehen, weshalb es keine Punkte gab. Das Lied gehört übrigens noch immer zu meinen Lieblingsbeiträgen Deutschland, wenngleich ich verstehe, dass meine Einschätzung wohl nur wenige teilen.

Kurzum ich wünsche dieser hervorragenden Sängerin für die weitere Karriere viel Erfolg

TimoESCFan
TimoESCFan
2 Jahre zuvor

Ganz ehrlich:
Das zeigt, dass nicht der schlechteste Song letzter wird, sondern der unauffälligste. Da waren Electric Velvet und Genealogy viel schlechter.

Ihre aktuellen Songs sind wirklich gut. So einen Mut verdient eine große Karriere, auch wenn ihr das gewisse Extra fehlt.

Claudia
Claudia
2 Jahre zuvor

Hallo Florian, du hast in deiner Einleitung geschrieben das der Vorentscheidung in Köln stattfand.
Es war die TUI Arena in Hannover, ich war Live dabei und es war eine seltsame Stimmung in der Halle. Ich habe großen Respekt vor Ann Sophie und vor dem Schritt den sie gegangen ist, ich wünsche ihr weiterhin viel Erfolg

4porcelli - Shirtless Lindner NOW!
4porcelli - Shirtless Lindner NOW!
2 Jahre zuvor
Reply to  Florian

In Köln wäre nicht diese Leichenstarre in der Halle gewesen wie in Hannover oder Hamburg.

Gerd Geomax
Gerd Geomax
2 Jahre zuvor

Zunächst einmal vielen Dank an euch, dass ihr über das Schicksal von Ann-Sophie bei TVoG berichtet.
Mein Interesse an Casting-Shows ist inzwischen so gering, dass ich grundsätzlich keine mehr verfolge.
Daher freue ich mich über eure Berichterstattung, denn auch ich bin der Meinung, dass Ann-Sophie damals deutlich mehr als Null Punkte verdient hatte. Der Song war echt gut und ihre Stimme zwar nicht außergewöhnlich, aber doch viel besser als bei vielen die in 2015 mit in Wien auf der Bühne standen.
Aber wenn man mit 60 Prozent weniger Stimmen, als der eigentliche Sieger (Ich habe ihn nicht gewählt) in den internationalen Contest startet, der außerdem 2015 so gut war, wie nie, waren das keine guten Umstände.
Ich bin mir sicher, wäre Andreas Kümmert gar nicht erst angetreten und Ann-Sophie offiziell vom Publikum nominiert worden, wäre auch diese Geschichte anders ausgegangen. Sicher nicht mit einem Sieg und wahrscheinlich auch nicht in den Top 10, aber gewiss mit mehr als Null Punkten (was die MakeMakes im übrigen auch nicht verdient hatten).
Ich drücke Ann-Sophie alle Daumen für das Viertelfinale und freue mich auf Euren nächsten Bericht.

togravus ceterum
Mitglied
2 Jahre zuvor

„Black Somke“ und „I Am Yours“ gehören mMn zu den besten Liedern, die jemals ohne einen einzigen Punkt wieder nach Hause fahren mussten, aber sie sind auch alles andere als Meisterwerke, und so ist das eben beim ESC: Das wirklich Schreckliche oder Dämliche sammelt immer ein paar WTF-Stimmen, während das Mittelmaß meist nach ganz unten durchgereicht wird. Und wenn wir uns die Lieder, die 2015 im Finale waren, möglichst objektiv anschauen und anhören, welche waren denn tatsächlich schlechter/schwächer als „Black Smoke“? Ganz bestimmt Großbritannien (WTF-Punkte) und vielleicht Armenien (ausschließlich Diaspora- und Nachbarschaftspunkte). Persönlich finde ich auch Italien und Albanien ganz schlimm, aber das liegt mehr an meinem persönlichen Geschmack als an der Qualität der Lieder und Vorträge.

Auch Ann Sophies Post-ESC-Material lässt mich eher kalt. Das plätschert so als Hintergrundmusik ganz nett vor sich hin, klingt für mich aber irgendwie emotions- und seelenlos. Trotzdem wünsche ich Ihr natürlich alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft. Eine tolle Stimme hat sie ja. Jetzt warte ich noch auf ein Lied, mit dem sie mich kriegt.

Rainer 1
Rainer 1
2 Jahre zuvor

Sozusagen also die einäugige unter den blinden.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Ich muss auch wirklich sagen: 2015 war einer der stärksten Jahrgänge des 21. Jahrhunderts. BEL, EST, NOR, SLO, ISR, (alles Meisterwerke) und … hm, ich fand selbst UK recht unterhaltsam. Dagegen fiel „Black Smoke“ schon ziemlich ab. Aber gleich 0 Punkte? Sooo schlecht habe ich Ann-Sophie nun wirklich nicht eingeschätzt…

Das hochgelobte Italien fand ich auch nicht so doll, nun kann ich mit Popera generell nicht viel anfangen. Mein Sieger war ganz klar Belgien damals.

togravus ceterum
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Ich habe 2015 auch Belgien ganz vorne, knapp vor Estland und Norwegen. Lettland und Zypern folgen auf 4 und 5, und dann das zu unrecht ausgeschiedene Irland auf 6. Meine TOP 10 vervollständigen ROU, SVN, MNE und AUS oder ISR. Echt ein starker Jahrgang!

ESC1994
ESC1994
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

@Gaby

Der ESC 2015 lässt mich wirklich sehr zwiegespalten zurück.

Einerseits gab es da wirklich tolle Songs die immer noch zu meinen All Time-Favourites zählen und dann gelangt leider keiner davon aufs Podest. Meine Ansicht zu den ersten drei kurz und bündig:

1. Schweden – Meh!!
2. Russland – Och nö!!
3. Italien – Würg!!

Ingesamt war bei diesem ESC vieles einfach „too much“. Das Opening ging mit fast 20 Minuten viel zu lange, auch die Modation mit vier Hosts wr zu viel des guten, zumal mit nur Alice und mit etwas Abstrichen Arabella gefallen haben. Mirjam dagegen hat die ganze Zeit ein Gesicht gezogen wie drei Tage Regenwetter, völlig genervt und Conchita hat sich für einen Green Room Host viel zu sehr in den Vordergrund gedrängt.

Die Interval Acts/Pausenfilmchen waren auch zu lang und nicht besonders gut, besonders peinlich war die Tour der Haustiere der Gastgeber.

Der Fakt dass Schweden nur mit massiver Juryunterstützung gewonnen hat hinterlässt auch einen komischen Beigeschmack bei mir, obwohl ich Italien 2015 wirklich schrecklich fand.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

ESC1994

Ja stimmt, das Opening war viel zu lang, vier Hosts waren, sorry, aber überflüssig. Die drei Damen standen sich irgendwie im Weg. Conchita Wurst hat mir eindeutig am besten gefallen.
„Einer der besten ESCs des 21. Jahrhunderts“ bezog sich in erster Linie auf die Musik (nur 2005, 2007 und 2009 können es meiner Meinung nach mit dem ESC 2015 aufnehmen).

Die TOP 3 fand ich auch nicht so pralle.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

UK 2015 – manche Leute sind echt leicht zu unterhalten.😀

LoicLover
LoicLover
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Ich muss bei meinem Namen ja nicht extra nochmal betonen, wer mein persönlicher Sieger war. 😁 Aber mit Schweden als Gewinner kann ich auch gut leben. Ansonsten Stimm ich dir auch zu.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

Albanien 2015, auweia…. eine Jaulorgie der ganz schlimmen Sorte. In diesem Fall war ich außerordentlich den Juroren, daß sie es nach hinten katapultiert haben (dank der Diasporastimmen gab es tatsächlich einen Top-10-Platz).

Ich teile auch Deine sonstigen Ausführungen zu hundert Prozent. Mittelmäßig ist oftmals tödlich, erst recht für ein Big-Land. Dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben.

Rainer 1
Rainer 1
2 Jahre zuvor

Ich trauere immer noch andreas kümmert und “ heart of stone“ nach. Ewig schade um ihn, weil ich glaube das sein kautziges wesen genau in die zeit gepass hätte.

https://youtu.be/TmdfezDKEic

Anne sophie ist ganz hübsch, kann gut singen und………hmmmm……..äehmmmm…..das wars. Immerhin hat sie bei the voice ihre nachnamen wieder zurückbekommen.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Ich hätte Herrn Kümmert auch einen Achtungserfolg zugetraut, auch wenn das jetzt nicht unbedingt meine Musik ist.

italojeck
italojeck
2 Jahre zuvor

Ich würde Ann Sophie (und vielen anderen auch) empfehlen, Lieder auf Deutsch zu schreiben.

Karin
Karin
2 Jahre zuvor

Ich glaube eine erneute Anstimmung wäre besser und fairer gewesen, sie hatte lediglich 21 Prozent und Kümmert 78. Black Smoke ist einfach nicht so pralle. Hätte Ann Sophie vermutlich so einiges erspart.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Karin

Da stimme ich Dir zu, Karin. Es war ja nicht so, dass Ann-Sophie dem Andreas Kümmert nur knapp unterlegen war. Sie hatte natürlich von Anfang an einen schweren Stand als „Lückenbüßerin“…

ESC1994
ESC1994
2 Jahre zuvor

Das Problem damals war halt dass sie sehr unterkühlt und distanziert rüberkam, außerdem klang es leider immer sehr verkrampft wenn sie sang, sie konnte keine Gefühle transportieren. Die Performance machte es nicht besser, dem Publikum eine halbe Minute den Rücken zukehren verstärkte diesen distnzierten Eindruck noch zusätzlich.

Insgesamt aber waren in dem Jahr einfach seehr viele Balladen bzw. Midtempo-Songs dabei, da ist „Black Smoke“ einfach nicht genügend in Erinnerung geblieben, sodass mich das schlechte Ergebnis nicht überrascht hat, wenn auch 0 Punkte etwas arg hart waren.

Glaube btw. auch nicht dass wir mit Kümmert sonderlich viel besser abgeschnitten hätten. Verstehe auch immer noch nicht wieso er überhaupt teilgenommen hat. Klar ist so eine Angstörung schlimm und ich wünsche dass auch niemanden, aber sowas taucht doch nicht plötzlich über Nacht auf. Man hat ja bei The Voice schon gemerkt dass ihm die Aufmerksamkeit überhaupt nicht bekommt. Na ja, so gab es halt leider nur Verlierer in dieser Situation.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  ESC1994

Ja, dass Ann-Sophie dem Publikum anfangs den Rücken zugewandt hat, war ein großer Fehler. Die Performance bei der VE war besser, und irgendwie auch dynamischer.

Andreas Kümmert hat vielleicht gedacht, er hätte diese Angst überwunden, eine Angststörung kann man in der Tat in den Griff bekommen, bei guter Therapie. Vielleicht hat er sich auch von der Plattenfirma überreden lassen. Wie auch immer: Diese Art von Aufmerksamkeit, die dann folgte, hat ihm mit Sicherheit nicht gut getan. Er war schon schlecht beraten, an der VE teilzunehmen.

sunrise1969
2 Jahre zuvor

Ich habe es damals nicht verstanden und heute immer noch nicht das Deutschland und Österreich mit 0 Punkten von Europa abgestraft wurden.Wünsche Ann Sophie das sie endlich mal damit abschliessen kann.
Immerhin durch The Voice ist sie wieder im Gespräch,von Hr. Kümmert hört man nichts mehr.

JoBi
JoBi
2 Jahre zuvor

Wobei ich sagen muss, das laut der neuen Wertungssystem Ann Sophie nicht letzte gworden wäre, das sie vom Terlevoting einige Punkte von dort bekommen hat.

Tamara
Mitglied
Tamara
2 Jahre zuvor

Oh je, 2015. Ein Jahrgang, der mich gespalten zurücklässt wie kein zweiter. Kiloweise hochklassige Songs, aber auch der für mich schlimmste Beitrag der ESC-Geschichte.

Und Deutschland? Ann Sophie (übrigens in London geboren, nicht in Hamburg!) ist eine tolle Sängerin und hat auch völlig zu Recht das Clubkonzert gewonnen. Ich finde „Black Smoke“ sehr okay, aber eben nicht mehr. „Jump the Gun“ war viel, viel besser und hätte in Wien auch mehr gerissen.

Die Doppel-Null für Ann Sophie und die Makemakes war in beiden Fällen komplett unverdient, aber wenn ein Feld so gestaffelt ist, dass schon für Platz 10 (!!) nur noch 53 Punkte abfallen, bleibt halt für die rechte Tabellenhälfte nicht mehr viel übrig. Dass beide hinter Polen, Armenien, UK, Albanien und vor allem Ungarn gelandet sind, ist über alle Maßen empörend. Wenn man sich heute Youtube-Videos anschaut mit dem Ranking von 2015, liegen sowohl Ann Sophie als auch die Makemakes immer mindestens im vorderen Mittelfeld. Beide Beiträge werden auch regelmäßig genannt, wenn es um unverdient zu niedrig bewertete Beiträge geht.

Was mir bis zum heutigen Tage Respekt abnötigt ist die Art und Weise, wie Ann Sophie mit ihrer Null umgegangen ist. So viel Würde und Selbstironie muss man erstmal besitzen. Dass der NDR sie leider hat fallen lassen wie die sprichwörtliche heiße Kartoffel, obwohl vorher genau das Gegenteil beteuert wurde, ist im höchsten Maße bedauerlich, aber leider nicht überraschend.

Zum Kümmertgate ist bereits alles gesagt, wenn auch nicht von allen. Ann Sophie ist da auf eine Art und Weise zur deutschen Vertreterin erklärt worden, die man echt niemandem wünscht und mit der sie auch sichtlich überfordert war. Auch ihr Umgang damit hinterher bei der Pressekonferenz verdient Respekt und Anerkennung.

Ich freue mich sehr, dass es mit ihrer Karriere gerade wieder aufwärts geht. Sie kann was, sie will es zeigen – you go for it, girl!

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Tamara

Vielen Dank für diesen schönen Kommentar, Tamara. 🙂

The Makemakes waren jetzt, musikalisch gesehen, auch nicht gerade mein Geschmack. Aber 0 Punkte hätten sie auch nicht verdient gehabt. Überhaupt: 0 Punkte klingt schon sehr hart, so, als wenn kein einziger Mensch diese Songs mochte. Das ist ja nicht der Fall, bringt halt das Wertungssystem mit sich, dass nur die TOP 10 der jeweiligen Länder Punkte bekommen. Ich glaube, Ann-Sophie ist manchmal nur knapp an der TOP 10 vorbeigeschrammt.

Übrigens, meine ich, in einem Interview mit Ann-Sophie mal gelesen zu haben, dass sie mal gesagt haben soll, dass es irgendwie cooler ist, 0 Punkte zu bekommen, als mit ein paar „Mitleidspünktchen“ abgespeist zu werden. (Ach Gott, was für ein langer Satz😀)
Ob sie sich damit selbst aufbauen wollte – keine Ahnung. Das zeigt aber doch, was für eine starke Persönlichkeit Ann-Sophie ist.🙂

Cali
Mitglied
Cali
2 Jahre zuvor
Reply to  Tamara

Oja, dem kann ich nur zustimmen! Nur wenige Künstler hatten einen so schwierigen Weg zum Wettbewerb wie sie. Dass der NDR sie so fallengelassen hat, fand ich auch nicht in Ordnung. Anders als manch andere Teilnehmerin in den kommenden Jahren hat sie darauf wenigstens aufmerksam gemacht und sich darüber beschwert, was ich sehr gut fand. Ich empfand sie immer als Künstlerin mit Gesicht und eigenem Willen, was ich über eine Levina beispielsweise irgendwie nicht behaupten kann.

Cali
Mitglied
Cali
2 Jahre zuvor

Zu Ann-Sophie bzw. zu Deutschland beim ESC 2015 könnte ich wohl Bände schreiben. Ich sollte an der Stelle erwähnen: Es war mein erster deutscher Vorentscheid, den ich gesehen habe. Das Chaos war perfekt. 😉
Ich habe beide Songs von ihr in dem Jahr wirklich gemocht; ich hätte mir für Wien aber eher den anderen Song gewünscht. Summa summarum war das echt ein starker Entscheid mit Faun, Laing und Alexa Feser im Rennen. Und dann macht das der Kümmert…und zieht zurück. Glück im Unglück.

Die null Punkte habe ich werde ich auch nie nachvollziehen können. 2015 war für mich ein sehr spezielles Jahr: Das erste Jahr als Fan, das erste Jahr, in dem ich Halbfinale gesehen habe (und mein Favorit, Schweiz, ist gleich mal hochkant rausgeflogen). Das Favoritensterben im Halbfinale führte für mich dazu, dass das Finale etwas trocken war. Fand die Musikqualität in dem Jahr weder gut noch schlecht, eher Mittelmaß. An dem Abend der Abende war ausgerechnet meine Jugendweihe, sodass ich auch etwas abgelenkt war (und einige Gäste nicht so begeistert vom ESC, der nebenbei lief). Hach ja, 23. Mai 2015…
Deutschland war in meiner Top 10, vorher wie nachher, weit vor anderen Favoriten wie, äh, Italien, Russland oder Lettland. Schweden war ganz nett als Gewinner, immerhin verglichen zu den Nachfolgern (2016-2018) echt akzeptabel. Und Norwegen, ja, kein Kommentar. Darüber werde ich auch nie hinwegkommen.

DerKai
DerKai
2 Jahre zuvor

Ich gönne Ann-Sophie jeden Erfolg und jede Anerkennung für ihre jetzigen Erfolge bei TVOG. Sie hat heute auch natürlich gut gesungen. Vermutlich war damals wie heute das Problem, dass Technik niemals Gefühl ersetzen kann. Natürlich waren 0 Punkte eine unverdiente Ohrfeige.

Benjamin Hertlein
Admin
2 Jahre zuvor

Jetzt zählt‘s – die Abstimmung per App und SMS läuft…

DerKai
DerKai
2 Jahre zuvor

Große Konkurrenz. Daumen sind gedrückt!

inga
inga
2 Jahre zuvor

Ach Käse. glatt verpasst.

Benjamin Hertlein
Admin
2 Jahre zuvor

Gleich kommt die Entscheidung.

Benjamin Hertlein
Admin
2 Jahre zuvor

Sie machen‘s spannend..Team Johannes ganz zum Schluss

inga
inga
2 Jahre zuvor

Ui, das war aber knapp.

sunrise1969
2 Jahre zuvor

Sie ist im Halbfinale von The Voice Glückwunsch.

j_easy
2 Jahre zuvor

Ich fand es damals auch schade, dass sich A. Kümmert nach dem Sieg des Vorentscheids aus Gründen lieber doch zurückzog. Blöd, dass er den Vorentscheid überhaupt mitmachte, aber besser als wenn er sich erst in Wien von seiner Angst übermannt gefühlt hätte.
Ann-Sophie war mir damals nicht sympathisch, sie wirkte irgendwie kühl, was m.E. nicht nur an der Performance lag. Jetzt bei The Voice ist sie für mich eine andere, bessere Version ihrer selbst.
Was den NDR angeht, wir wissen nicht wirklich wie es war und was zuvor vereinbart wurde.