Airplay-Check: „Too Late For Love“ und „Arcade“ sind Radio-Hits, Überraschung in Russland

Wenn es um die Airplays bei den Radiosendern im eigenen Land geht, liegen John Lundvik (Foto unten) aus Schweden und Duncan Laurence aus den Niederlanden meilenweit vor den Mitbewerbern. Denn abgesehen von ihnen kann sich kein anderer ESC-Beitrag aktuell in den heimischen Radio-Top 10 platzieren. Dabei ist der Vergleich sicher nicht ganz gerecht, da manche Beiträge ja schon sehr viel länger feststehen als die beiden genannten und vielleicht schon bessere Zeiten in den Airplay-Charts erlebt haben.

Der Reihe nach: Schweden ist mal wieder eine (ziemlich nerdige) Klasse für sich. Neben „Too Late For Love“ auf Platz 1 der Radio-Charts finden sich aus dem Melodifestivalen aktuell auch Anna Bergendahl (Platz 3), Mohombi (4) sowie Hanna Ferm & LIAMOO (9) unter den zehn meistgespielten Titeln. Im Übrigen wird mittlerweile auch der estnische Beitrag „Storm“ des schwedischen Sängers Victor Crone auf zwei der drei größten privaten Radiosenderketten Schwedens sowie im öffentlich-rechtlichen P4 gespielt. In Estland selbst war „Storm“ in der letzten Woche noch auf Platz 10 der Airplay-Charts.

Duncan Laurence ist mit „Arcade“ in den Niederlanden aktuell der drittmeistgespielte Song auf den untersuchten Radiosendern. Damit liegt er übrigens zwei Plätze vor Guy Sebastian (Australien, 2015) mit seinem Titel „Before I Go“.

Während für die meisten Länder nur die Top 10 vom Radio Monitor ausgewiesen wird, werden für Italien die Top 50 veröffentlicht. Und auf Platz 18 findet sich dort derzeit Mahmood mit „Soldi“.

Eine riesige Überraschung zeigt sich in Russland. In der Top 20 ist von Sergey Lazarevs „Scream“ nichts zu hören. Dafür hat sich dort die Ukrainerin Maruv mit dem „Siren Song“ auf Platz 5 etabliert. Das macht den Rückzug des Beitrags vom Wettbewerb nur noch bedauerlicher.

Bei den Radiostationen der DACH-Länder findet der ESC aktuell (noch) nicht in relevantem Maße statt, also zumindest nicht in der jeweiligen Top 10. Dass die Eidgenossen selbst in diesem Jahr ihren Beitrag nicht mehr pushen … In Deutschland tut sich für Luca Hänni (Foto oben) aber etwas: Radio Salü im Saarland spielt „She Got Me“ immer häufiger, in der KW 17 allein 9 Mal. Ansonsten war das Lied in Deutschland nur zweimal auf Radio X zu hören, einem nicht-kommerziellen Sender Frankfurt/Main.

Und die S!sters? Die kommen seit der Veröffentlichung von „Sister“ und dem schwachen Auftakt auf überschaubare 376 Einsätze über alle Radiosender Deutschlands zusammen. In der letzten Woche waren es aber nur 23 auf elf verschiedenen Sendern – interessanterweise mit einem Schwerpunkt in Brandenburg und erwartbarerweise beim NDR. Insgesamt reicht das für Platz 189 in den aktuellen deutschen Airplay-Charts.


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Gaby
Gaby
4 Jahre zuvor

Dass Maruv nicht teilnimmt , ist in der Tat sehr schade. Wäre eine Bereicherung für den Jahrgang 2019 gewesen. Ach ja, und S!sters habe letzten Samstag kurz nach 18 Uhr bei SWR1 RP gehört, wieder mit der Betonung, dass die Laurita aus Königsstein aus der Nähe von Bad Kreuznach (RP) kommt. Was vermuten lässt, dass es weniger um den Song ging.

JAWS
JAWS
4 Jahre zuvor

Da sieht man leider wieder das alle diese Songs, abgesehen in der ESC- Bubble, keine große Rolle spielen..Mittelmaß bis nichtssagend….Schade

porsteinn
Mitglied
porsteinn
4 Jahre zuvor

Warum muss immer dann, wenn ich es gerade mal wieder erfolgreich verdrängt habe, das MARUV-Desaster wieder auf den Tisch kommen? *heul*

Jorge
Jorge
4 Jahre zuvor

Neben Streams oder Charts spiegelt sich hierin jeweils die Akzeptanz des ESC wider. Deshalb ja auch immer wieder mein Herunterbeten, dass man (möglichst mehr als einen) Dosenöffner braucht und nicht Nischenprodukte.

Bei „Storm“ erwarte ich auch, dass er (mindestens in Mittel/Nordeuropa) klar besser als in der Bubble abschneiden wird.

bb
bb
4 Jahre zuvor
Reply to  Jorge

Ach Jorge, der deutsche wie auch internationale Radio-Pop ist zur Zeit so seicht, dass als Dosenöffner wirklich nur die aalglatten Songs der bekannten ESC-Dauerautoren in Frage kämen. Das könnte für den ESC bedeuten, dass er noch weiter in diese Richtung geht und wir in ein paar Jahren kaum noch Perlen im Feld finden werden. Das hatten wir schon mal in den 60er + 70er Jahren, wo ESC-Titel sehr erfolgreich waren, aber gleichzeitig auch sehr flach.

shoutie
Editor
4 Jahre zuvor

Ich glaube eher, dass ESC-Beiträge für Radiosender generell (mindestens bei uns) ein rotes Tuch sind und erst dann gespielt werden, wenn die Beiträge es geschafft haben sich eigenständig zu etablieren.
Die Zeiten wo die Sender Hits schafften sind lange vorbei. Da wird nur gespielt was besonders gefällig ist und niemandem zum abschalten oder zum Wechsel des Senders animiert.
Der ESC ist da weiterhin eher Risiko.