Dass Songs, die bereits im jeweiligen Vorjahr für den ESC ausgewählt wurden, bis Mai überarbeitet werden, ist mittlerweile Tradition geworden (wie fast immer Albanien). Doch oft wird auch an den Beiträgen geschraubt, die erst gegen Ende der Vorentscheid-Saision gewählt wurden. Auch 2023 wird da keine Ausnahme sein. Vermutlich gehen die Song-Revamps nun sogar noch einen Schritt weiter und wir werden einige ESC-Fassungen erst beim Wettbewerb selbst zu hören bekommen…

Ganz neu wäre dieses Phänomen allerdings nicht. Im vergangenen Jahr haben bereits Spanien und Großbritannien ihre Versionen für den Wettbewerb vor dem Finale nicht veröffentlicht und nur die EBU wusste Bescheid, wie „SloMo“ und „Spaceman“ beim ESC tatsächlich klingen. Dass vor allem der spanische Sender RTVE das dieses Mal wieder so machen könnte, ist nicht ganz ausgeschlossen.

Wie einer der Produzenten des spanischen Beitrags „Eaea“, José Pablo Polo, jetzt bekannt gibt, wird es definitiv eine neue Version auf der ESC-Bühne zu hören geben. Ob diese wirklich erst beim Finale veröffentlicht wird oder bereits früher, ist nicht bekannt. Blanca Paloma scheint alle Abänderungen aber auch schon abgesegnet zu haben, so Polo:

„Die Version, die beim ESC [aufgeführt] wird, wurde bereits überliefert. Wir haben einige Änderungen vorgenommen [von denen einige bereits in der Benidorm Fest-Version zu hören waren], von denen wir glauben, dass sie dem Song einen höheren Stellenwert verleihen werden.“

Erst Ende Februar hat San Marino entschieden. Das Finale von Una Voce per San Marino 2023 ist mit Piqued Jacks als glückliche Sieger beendet worden. Besonders auffällig war jedoch bereits kurz darauf: Die Studio-Version des Songs fehlt! Anstatt dass diese bereits vor dem Vorentscheid produziert wurde, scheinen die Jungs von Piqued Jacks noch gar nicht im Studio gewesen zu sein, um „Like An Animal“ aufzunehmen – möglicherweise weil sie selbst nicht erwarteten, das ESC-2023-Ticket zu lösen. Oder weil sie Meetings mit der san marinesischen Regierung hatten.

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Auf Instagram haben die Jungs vor wenigen Tagen nun bekannt gegeben, dass man allerdings non-stop damit beschäftigt sei, die Nummer aufzunehmen. In wenigen Tagen soll sie nun also endlich verfügbar sein – inklusive Abänderungen. In den Kommentaren haben Piqued Jacks nämlich bestätigt, dass die Studio-Version anders klingen wird, als das, was bisher bekannt ist. Zudem schreiben sie „Get ready for the dancefloor“, was auf eine neue Stilrichtung des Beitrags deuten könnte.

Eine völlig neue Performance verspricht übrigens Reiley aus Dänemark. Der erste ESC-Act ever, der von den Faröer Inseln kommt, scheint nicht all zu begeistert gewesen zu sein von seinem Staging beim Dansk Melodi Grand Prix 2023. Jedenfalls soll beim ESC alles komplett anders werden, was im Falle Dänemarks eher ungewöhnlich ist. Doch in Liverpool soll laut Reiley ein ganz neues Konzept präsentiert werden, das aber immer noch „sehr bunt“ werden soll.

Es gibt aber noch mehr Nationen, von denen wir noch nicht sicher das finale Gesamtpaket gesehen haben: Während weiter unklar ist, ob Schweden Loreens Performance zu „Tattoo“ auch in Liverpool umgesetzt bekommt, kennen wir immer noch nicht die gekürzte 3-Minuten-Version von „Due vite“. Italiens Vertreter Marco Mengoni arbeitete allerdings schon an der ESC-Fassung des Songs, die vermutlich in den kommenden Wochen veröffentlicht wird.

Von einer noch „größeren“ Performance sprechen übrigens Luke Black aus Serbien, Alessandra aus Norwegen und auch unser deutsche ESC-Act Lord Of The Lost. Chris Herms, Frontmann der Band, hat uns im Interview kurz nach dem deutschen Vorentscheid in Köln verraten, dass ihm „rote Pyro-Elemente“ vorschweben, die von der Decke – sozusagen wie Blut – fallen bzw. regnen sollen. Möglicherweise gibt’s hierzu heute Abend ab 19 Uhr beim ESC kompakt Live-Interview mit Delegationsleiterin Alexandra Wolfslast und Redakteur Stefan Leidner weitere Infos:

Anders sieht es in Kroatien aus: Bei Let 3 soll nämlich tatsächlich alles beim Alten bleiben. Die Band kündigte an, dass man alle Elemente vom kroatischen Vorentscheid auch in die ESC-Performance übertragen will. Inwiefern das von der EBU genehmigt wird, bleibt abzuwarten. Auch den Teil der Performance, in dem sich die Bandmitglieder ausziehen, will man für Liverpool behalten.

Was hältst Du von den geplanten Abänderungen der genannten ESC-Stagings? Sollten Änderungen in den Songs erlaubt sein, die bis Mai unter Verschluss gehalten werden? Lass Deine Meinung gerne in den Kommentaren da.