Aserbaidschan: ESC-Beitrag 2023 ohne internationale Hilfe – diese fünf Acts sind noch im Rennen

Bild: Instagram @mamagama_official

Alle Songs, die für Aserbaidschan bei den letzten 13 ESC-Ausgaben an den Start gingen, sind nicht ohne internationale Hilfe entstanden. Die Nation ist unter Fans deswegen auch dafür bekannt, dass sie sich gerne skandinavische Songwriter:innen ins Boot holt. Verständlich war das bislang irgendwie auch, immerhin konnte man so viele Top-5-Platzierungen holen – inklusive eines Sieges. Für Liverpool sieht der Plan aber anders aus…

Dieses Jahr seien beteiligte Komponist:innen und Songwriter:innen, die aktuell noch im Rennen sind, fast ausnahmslos aserbaidschanischer Herkunft, wie die Delegation jetzt bekannt gab. Zudem wird der ESC-Beitrag in Aserbaidschan produziert und aufgenommen – was auch eher ungewöhnlich ist. Hinter verschlossenen Türen wurde vom Sender ictimai bereits ordentlich aussortiert. Momentan sind demnach aus allen eingegangenen Bewerbungen nur noch fünf Acts im Rennen um das ESC-Ticket 2023.

Die Shortlist im aserbaidschanischen ESC-Auswahlprozess

  • Azer Nasibov
  • Humay Aslanova & Amrah Musayev
  • Leyla Izzatova
  • Mamagama
  • Turan & Tural Bağmanovlar

Scheinbar befindet sich auch nur noch eine kleine Anzahl an Songs im Auswahlprozess. Laut Berichten sollen alle fünf Künstler:innen dieselben Lieder eingesungen und live performt haben. Eine Fokusgruppe wird unter allen Konstellationen nun einen Act und Beitrag für Liverpool auswählen und voraussichtlich im März bekannt geben. Wie wir bereits berichtet haben, ist 2011-Sieger Eldar Gasimov dieses Jahr am Auswahlprozess als Musikproduzent beteiligt. Das sorgte in den letzten Wochen allerdings nicht nur für Begeisterung. 

Kontroverse Anschuldigungen

Vor allem nicht bei Sänger Rauf Kingsley. Er selbst hatte in einem mittlerweile gelöschten Instagram-Post verraten, dass er sich selbst im Bewerbungsprozess befand, vom Sender ictimai allerdings eine Absage erhielt. Daraufhin behauptete er, der Sieger stehe bereits fest! Das interne Auswahlverfahren sei nur Show, damit der Eindruck entstehe, man gebe jedem Act eine Chance. Laut Kingsley ist die Band Mamagama (Aufmacherbild) in Wahrheit längst ausgewählt worden und wird Aserbaidschan in Liverpool vertreten.

Hinweis dafür sei, dass die Band bereits mit dem diesjährigen Musikproduzent Eldar Gasimov zusammen gearbeitet hat und daher in Verbindung stehe (siehe Video weiter unten). Zudem soll Eldar angeblich veranlasst haben, dass ein russisch-stämmiges Mitglied der Band Mamagama durch zwei Aserbaidschaner ersetzt wird, um den Regularien der internen Auswahl zu entsprechen.

Wirklich nachweisbar ist dieser Vorwurf nicht. Ictimai reagierte daraufhin jedoch mit dem Versprechen, man sei dieses Jahr so transparent wie möglich. Laut dem Sender stehe der Sieger noch nicht fest. Ob Rauf Kingsley also nur ein schlechter Verlierer ist oder tatsächlich etwas an den Gerüchten dran ist, ist aktuell schwer zu sagen. Etwas suspekt wäre es allerdings schon, sollte die Band Mamagama wirklich als ESC-Vertreter ausgewählt werden.

Was sagst Du zum aktuellen Stand in Aserbaidschan? Wen wünschst Du Dir beim ESC 2023? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen.


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41 Comments
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Matty
Matty
1 Jahr zuvor

Schön, daß es endlich Neues aus Aserbaidschan gibt, während Australien leider immer noch auf sich warten läßt (was auch auf die Schweiz zutrifft).

Andi
Andi
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

….und das UK.

byJannik
byJannik
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Es gab zuletzt Gerüchte dass die band Voyager, die auch im letzten Jahr am australischen Vorentscheid „Australia Decides“ teilnahm intern ausgewählt wurde. Die Gründe für die Gerüchte sind allerdings eher schwammig, die Band hat auf Facebook nur geteilt dass sie aktuell im Studio neue Songs aufnehmen und es nicht abwarten können die Leute einzuladen um zu hören was es ist und Australiens Head of Deligation Paul Clarke hat diesen Post geliked. Es gab allerdings schon einen weiteren „Wir haben eine große Ankündigung für euch“ Post von Voyager in diesem Jahr, also vielleicht ist ja doch etwas dran.

Andi
Andi
1 Jahr zuvor
Reply to  byJannik

Hm, diese Wahl fände ich enttäuschend. Ich glaube UK will als Gastgeber groß auftrumpfen und schickt ein rundum starkes Paket zum Heim- ESC.

byJannik
byJannik
1 Jahr zuvor
Reply to  byJannik

Das mit Voyager könnte sich bewahrheiten. Sie veröffentlichen heute Nacht ihren Song „Promise“ auf allen Streamingplattformen und der Australische Song wird ja heute Abend angekündigt.

DoDo
DoDo
1 Jahr zuvor

Ich würde mich freuen, wenn nach Nadir Rustamli wieder eine Frau ausgewählt werden würde.
Und wenn Aserbaidschan schlau ist und den Jury-Wegfall im Semi beachtet, dann schicken sie dieses Jahr keine langweilige Ballade, sondern etwas Mitreißendes.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Es wäre zu begrüßen wenn der Song mehr nach Aserbaidschan klingen würde und nicht nach einem Song der von der Resterampe vom Melodifestivalen übrig geblieben ist.

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

Ganz genau so ist es !
Schön, daß ich dieses Jahr relativ oft zustimmen kann.

Thilo mit Bobby
Mitglied
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

Mein Gedanke

Alki Bernd
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

Wie klingt denn dieses Aserbeidschan so? 😉

Thilo mit Bobby
Mitglied
1 Jahr zuvor
Reply to  Alki Bernd

Orientalischer würde ich meinen

Funicula
Mitglied
Funicula
1 Jahr zuvor
Reply to  Alki Bernd

Feurig, ist ja das Land of Fire

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Ob an den Vorwürfen was dran ist, wird sich zeigen müssen. Ausschließen mag ich es bei Aserbaidschan allerdings nicht mehr.

Schön jedenfalls, dass Aserbaidschan endlich mal nicht auf Importware setzt.

Daniel
Daniel
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Aserbaidschan gehört überall ausgeschlossen!!!Das sind Kriegstreiber und Terroristen!!

eurovision-berlin
1 Jahr zuvor

Der oben veröffentlichte Song mit Eldar ist nicht mein Geschmack. Aber Dreistimmigkeit, präsentiert von 3 Männern… warum nicht?

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Dass Aserbaidschan dieses Jahr auf einheimische Autor:innen setzt, begrüße ich sehr.🙂

Festivalknüller
Festivalknüller
1 Jahr zuvor

Nachdem Aserbaidschan Juryvoting im letzten Jahr disqualifiziert wurde, ist es wohl nicht weiter verwunderlich, dass bei diesem Fernsehsender hinter den Kulissen gern geschoben wird.
Bin gespannt, ob sich die Aussagen des angelehnten Künstlers bewahrheiten.

Thomas Frank
Thomas Frank
1 Jahr zuvor

Azer Nasibov vor 6 Jahren noch bei The Voice Kids Russia, und wer dreht sich zuerst um ?

Dima Bilan
https://www.youtube.com/watch?v=8MQTFuQW57E

Heute ein ganz Hübscher.
https://www.youtube.com/shorts/uv8wvbfWO14

Aber habe schon für Aze Mamagama in meine Liste eingetragen. Vor 4 Monaten waren die bereits auf dem Kenga Magjike Festival in Albanien und wurden in den Kommentaren yt-video schon als Vertreter Aze’s beim ESC genannt. Zumal wird man sicher Volksheld Eldar nicht depüren wollen. Mit dem ESC-Sieg hat er sicher in Aze für den Rest seines Lebens ausgesorgt, solange er seine sex. Orientierung nicht offenbart.

Meckie
Meckie
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas Frank

„solange er seine sex. Orientierung nicht offenbart“ – Was hast du gegen Heterosexualität? Warum soll er es nicht offenbaren dürfen? Finde diesen Satz sehr schwierig und diskriminierend gegenüber heterosexuellen Menschen. Was ist falsch daran? Er kann doch nichts dafür, wen er liebt!

Thomas Frank
Thomas Frank
1 Jahr zuvor
Reply to  Meckie

O.K. Meckie, du gehst davon aus, dass er hetero ist. Ich gehe eher vom Gegenteil aus, obwohl ich es nicht belegen kann. Eldar ist 33, unverheiratet, keine Kinder. Aber das sagt ja nichts aus. In seinem Instagram account mit fast 2000 Bildern, obwohl ich nicht alle gesichtet habe, taucht auch kein girlfriend auf. Wenn Frau, dann Nikki. Einige Bilder sind aber auch nicht gerade sehr hetero. Ich schließe es allein aufgrund seiner Gestik und mit fast 60 jahren Lebenserfahrung habe ich dafür schon einen Blick. Irrtum aber nicht ausgeschlossen.
Was ich damit aussagen wollte, ist, dass es in einem Land mit 92% musl. Bevölkerung sicher nicht ratsam ist, sich zu Homo- oder Bisexualität zu bekennen, wenn man erfolgreich sein/bleiben will. Da wirst du mir sicher nicht widersprechen. Und mir egal, was er ist.

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor
Reply to  Meckie

“Cleopatra was a Queen like me / Straight or gay or in between”
Samira Efendi, Aserbaidschan 2020

philipp19965
philipp19965
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas Frank

Das Eldar homosexuell ist, ist in Azerbaidschan eher in „offenes Geheimnis“.
Jeder weiß es und keiner spricht es aus 😀

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  philipp19965

Grundsätzlich ist nicht jeder Mann der 33 Jahre alt ist und Single nicht automatisch Homosexuell. Und selbst wenn, who cares?Außerdem ist es die Privatsache von Eldar, mit wem er ins Bett geht. Außerdem Aserbaidschan ist nicht dafür bekannt, besonders tolerant zu sein, wenn es um Minderheiten geht. Also kann ich seine Zurückhaltung auch deshalb verstehen. Aber es ist seine Privatsache.

zwo.2
zwo.2
1 Jahr zuvor

Tja, Aserbaidschan ist halt keine Demokratie. Zumindest keine ausführende. Die Diktatur macht sich in allen Bereichen breit. Da macht auch ESC-2011-Gewinner Eldar keinen Unterschied. Schlechter Sänger, schlechter Produzent, schlechter Moderator… er weiss nur was er tun muss, um am Ball zu bleiben.

Aber eins halte ich Aserbaidschan zugute, endlich mal nationale Songwriters aktiv werden zu lassen als skandinavische, vorzugsweise schwedische.

Festivalknüller
Festivalknüller
1 Jahr zuvor
Reply to  zwo.2

Sie werden wohl auch irgendwie gezwungen sein auf einheimische Autoren zurückzugreifen.
Welcher international agierende Producer möchte sich mit seinem Ruf und Können in die Dienste einer Pseudo-Demokratie stellen.

tomudu
tomudu
1 Jahr zuvor

Och, das waren in den letzten Jahren nicht gerade wenige internationale Songwriter, die genau das getan haben… Ich glaube eher, man hat in Aserbaidschan erkannt, dass man mit eingekaufter Schwedenware inzwischen beim ESC nur noch selten ganz vorne landet.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Warum sollten ausländischen Komponisten und Texter jetzt auf einmal ein Problem damit haben, wenn es vorher auch für sie kein Problem war? Außerdem war es mal Sinn des ESC, das jedes Land seine Musikkultur vorstellt. Aber soll das gehen, wenn alles nach Knäckebrot sich anhört?

Meckie
Meckie
1 Jahr zuvor

Sorry, Off-Topic:

Tony Marshall lebt nicht mehr. 🙁

Thilo mit Bobby
Mitglied
1 Jahr zuvor
Reply to  Meckie

Ruhe in Frieden Tony, der Star und die schöne Maid bleiben unvergessen 😢

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  Meckie

Ruhe in Frieden, Tony Marshall.🖤

Fand ihn einen sehr sympathischen Zeitgenossen, er hat sich auch sehr für Menschen mit Behinderungen eingesetzt, wie ich gelesen habe. Quellen: Zeitung „Die Rheinpfalz“, Wikipedia).

Seine Musik war jetzt nicht so mein Geschmack, außer der leider disqualifizierte „Der Star“, den Song fand ich wunderschön.

JoBi
JoBi
1 Jahr zuvor

Wenn ich mich recht erinnere, wäre Mamagama die erste Band die Aserbaidschan vertritt. Zuvor gab es immer Solosänger*innen und Duos.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  JoBi

Stimmt.

ESCFrank
ESCFrank
1 Jahr zuvor

Schlussendlich gehören Ella & Kikki und ihr Machwerk von 2011, mit zu den schlechtesten ESC Gewinnersongs ever.
Das kann nur Manipulation gewesen sein 🙄

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  ESCFrank

Es ist schon merkwürdig, das die Ergebnisse von Aserbaidschan, nach dem EBU mal strenger draufgeschaut hat, deutlich schlechter geworden sind. So ein Zufall aber auch.

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

Tja und ohne Jury könnte es wohl noch schlechter aussehen… Aber vielleicht werden wir diesmal aus Baku positiv überrascht – zumindest gibt es kein Schwedenzeugs.

eurovision-berlin
1 Jahr zuvor

Wenn ihr denn so misstrauisch seid, müsstet ihr doch das neue Voting-System verfluchen. Aserbaidschanische Newsseite:
„Those watching in the rest of the world will be able to vote via a secure online platform using a credit card from their country, and their votes, once added together, will be converted into points that will have the same weight as one participating country in both of the Semi-Finals and the Grand Final.“
Wenn dann ganz zufällig und gerecht sehr viele Stimmen aus der Türkei, Usbekistan, Saudi-Arabien, Iran… für Aserbaidschan gezählt werden… :-)))

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Solange es da nur um 12 oder 24 (das ist mir beim RotW-Vote immer noch schleierhaft) Punkte geht, ist das wohl zu verkraften. Nur so ausufernde Schiebung wie 2011 und 2012 muss nun wirklich nicht sein.

Max
Max
1 Jahr zuvor

Skeletons (2017) und Day after Day (2008) waren doch auch heimische Produktionen, oder?

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
1 Jahr zuvor
Reply to  Max

2017 war die Schwedin Sandra Bjurman beteiligt.

Matty
Matty
1 Jahr zuvor

Es gibt auch endlich Neuigkeiten aus der Schweiz! Jean-Marc Richard, ein Mitglied des Kommentatorenteams des Senders RTS hat bekanntgegeben, daß der ESC-Teilnehmer und dessen Wettbewerbstitel am 7. März 2023 offiziell vorgestellt werden:

https://eurovoix.com/2023/02/17/switzerland-eurovision-2023-march-7/

Einen Tag später werden Israel und Österreich ihre Titel vorstellen.

Matty
Matty
1 Jahr zuvor

Zypern wird am 2. März offiziell seinen Wettbewerbsbeitrag für den ESC vorstellen und das Musikvideo dazu wird in Athen gedreht.