Backstage Benidorm 2023: Womit die spanische ESC-Vorentscheidung überzeugte – und womit nicht

Quelle: RTVE

Das Benidorm Fest 2023 ist Geschichte und hat mit Blanca Paloma eine würdige Siegerin gefunden. Und auch wenn die Einschaltquote des Finales etwas geringer war als im Vorjahr und noch nicht klar ist, wie Blanca beim Eurovision Song Contest in Liverpool abschneiden wird, steht jetzt schon fest, dass es auch 2024 ein Benidorm Fest geben wird. Darüber freuen sich nicht zuletzt unser Spanien-Experte Max und der Benidorm-Aficionado Douze Points, die hier einen Blick zurück auf das diesjährige Festival werfen.

Generelles Fazit

Max: Die Produktion hat sich im Vergleich zum ersten Benidorm Fest auf alle Fälle verbessert. Die Auftritte waren viel besser inszeniert und es wirkte auch nicht so einfallslos wie stellenweise im Jahr 2022. Da waren auch einfach mehr Mittel vorhanden und die Bühne hat auch viel mehr hergegeben. Die Orga hat aber bereits nach dem ersten Halbfinale einen Denkzettel erhalten mit der späten Uhrzeit und den eher schwachen Quoten. Benidorm ist eben noch kein Selbstläufer wie Sanremo oder das Mello, sowas muss man sich eben noch verdienen. Und bitte: Keine Monica Naranjo mehr als Moderatorin.

Douze Points: Wenn mir der NDR noch einmal sagt, man könne in Deutschland kein Festival machen, weil wir die Tradition nicht hätten. Klar gab’s das Benidorm Fest vorher schon mal, aber nach 15 Jahren Pause meldete man sich 2022 mit einem Paukenschlag zurück. Und dabei sind es nicht einmal die größten Stars, die daran teilnehmen (oder maximal als Pausenacts). Dennoch kann man mit musikalischer Vielfalt, professioneller Vorbereitung der Auftritte und einem sinnigen Votingverfahren durchaus zu Beiträgen finden, die beim ESC überzeugen können. Das kann Deutschland auch!

Aufbau mit zwei Halbfinalen

Douze Points: Viel hilft viel. Nicht alle 18 Acts des Benidorm Fest waren wirklich einer nationalen Vorentscheidung eines großen Landes würdig – und ganz sicher nicht dem ESC. Aber die drei Jurygruppen haben beste Arbeit geleistet, die besten Acts herauszufiltern und so ein sehr gutes und abwechslungsreiches Finale zusammenzustellen. Gleichzeitig hatten durch die zwei Halbfinale mehr Acts eine Chance, sich präsentieren zu können.

Max: Die zwei Halbfinale würde ich auf alle Fälle beibehalten. Ich bin mir nur nicht sicher, ob man bei jedem Semi bereits die Punkte/Platzierungen veröffentlichen sollte. Dies führte schon im vergangenen Jahr dazu, dass im Finale sowieso klar war, dass nur Chanel, Rigoberta oder die Tanxugueiras eine Chance haben. In diesem Jahr war dies noch schlimmer, denn es gab nur zwei klare Optionen im Finale: Agoney und Blanca.

Künstler/innen

Douze Points: Wirklich große Namen waren unter den Künstler/innen des Benidorm Fest nicht vertreten. Gleich drei der 18 waren frühere Teilnehmer von Operación Triunfo, der Castingshow des spanischen TV-Senders RTVE; andere haben noch keinen Wikipedia-Eintrag. Insgesamt war das Alter der Acts sehr jung. Dennoch gab es eine Vielfalt an Stilen und mit Siderland auch Katalanisch zu hören. Letztlich kann das Festival für diese Künstler/innen auch ein Sprungbrett sein. Das bestätigten Tanxugueiras bei ihrem Auftritt im Euroclub: Sie haben dem Festival ihre jetzige große Popularität zu verdanken.

Max: Ich war im Herbst etwas enttäuscht über die Wahl der Künstler, weil sich noch kein richtig großer Name an den Vorentscheid getraut hat. Ich dachte, dass da der dritte Platz von Turin vielleicht doch etwas auslöst. Nach BeFest 23 bin ich jedoch ziemlich zufrieden mit der Auswahl. Aber nochmal: da geht mehr!

Wiederkehrende Acts

Douze Points: In Deutschland gab es in den letzten Jahren nur ganz wenige Künstler/innen, die ein zweites Mal an der Vorentscheidung teilnehmen durften. Das ist verschenktes Potenzial. Denn auch im Ausland sehen wir immer wieder, dass die Acts über mehrere Teilnahmen wachsen können. Paloma Blanca ist nur ein Beweis mehr, dass es sinnvoll ist, erfolgversprechende Sänger/innen wieder einzuladen. Diese wissen, worauf sie sich einlassen – und bestenfalls auch, worauf es ankommt.

Qualität der Songs

Douze Points: Das Negative zuerst: Es gab eine Reihe von Popnummern, die ich erst nach dem Auftritt einigermaßen auseinander halten konnte – weil ich dann auch ein Bild dazu hatte. Stichwort: E’Femme, Rakky, Twin Melody, Sofía Martín. Diese waren nicht eigenständig genug und letztlich auch nicht im Finale dabei. Aber es gab auch genügend herausragende Nummern, so ich im Sinne der Radiofreundlichkeit auch „Flamenco“ zählen möchte. Last not least: Es gab keinen Song, der nicht zumindest zum Teil auf Spanisch war.

Max: Ich denke, dass es wieder eine gute Mischung gab zwischen Balladen, Pop, Folk, Latin usw. Das hat man im ersten Jahr gut hinbekommen und jetzt im zweiten Jahr noch besser dank der erhöhten Teilnehmerzahl. Außer „Nochentera“ ist jedoch keines der Lieder tatsächlich zu einem kleinen Hit mutiert, wie das etwa im vergangen Jahr mit drei bis vier Songs der Fall war. Auch der Sieger „Eaea“ wird da nicht die Charts stürmen, fürchte ich.

Qualität/Professionalität der Auftritte

Douze Points: Großartig! Hammer! Sensationell! Es gab keinen Auftritt, der nicht durchdacht und – fast immer – professionell choreographiert war. Es gab vielleicht sogar zu viele Tänzer/innen (dass ich das mal sagen würde) und zwei drei Dance Breaks zu viel. Das kann das Erbe von Chanel gewesen sein. Aber man sieht, was es bringt, wenn die Acts genügend Zeit haben sich vorzubereiten. Und wenn sie auch Lust haben, auf der Bühne etwas Ganzheitliches zu vermitteln und nicht nur mit dem Schlaf-T-Shirt möglichst authentisch sie selbst zu sein.

Max: Wie bereits oben erwähnt gab es eine deutliche Steigerung zu vergangenem Jahr. Dies liegt jedoch nicht unbedingt nur am spanischen Fernsehen, sondern tatsächlich an den Künstlern die teilweise Kredite aufgenommen haben, um etwas Tolles auf die Bühne zu zaubern. Hier ist zum Beispiel Fusa Nocta zu nennen, die das ganze ohne Plattenfirma hinbekommen hat. Da hatten es etwa Agoney, hinter dem Universal steht, oder Blanca, die beim spanischen Fernsehen quasi angestellt ist, viel einfacher.

Moderation und Pausenacts

Douze Points: Álvaro Soler, Gloria „The Supreme Diva of Mexican Pop“ Trevi, Top-Star Ana Mena, Miguel Poveda und Manuel Carrasco als Pausenacts und Mónica Naranjo als Moderatorin und Pausenact. Muss man noch mehr sagen? Dazu hat das Benidorm Fest in zwei Jahren mehr Moderator/innen-Vielfalt gezeigt als Deutschland gefühlt in den letzten 20 Jahren. Barbara Schöneberger, Barbara Schöneberger, Barbara Schöneberger. Hat Deutschland wirklich so wenig Moderationstalent?

Max: Mit Rodrigo hat man einen sehr guten Moderatoren gefunden, der das ganze professionell leiten kann. Inés als Crowd/Silver Room-Moderatorin war auch gewohnt locker und witzig wie man sie eben kennt. Wie schon beim Fazit erwähnt hat mich jedoch Monica Naranjo nicht überzeugt. Singen, ja. Ihre Reality-Sendungen moderieren, ja. Live-Sendungen, nein. Bitte wieder Alaska einladen oder jemand anderes… Ich bin frei…
Zu den Pausenacts: Sehr gute Auswahl mit Soler, Ana Mena und Co. Es sind eigentlich die Leute aufgetreten, die ich beim Benidorm Fest als teilnehmende Acts sehen möchte. Aber wer weiß.

Voting-System

Douze Points: Etwas verdutzt war ich im ersten Halbfinale über die demoskopische Jury, die Meler auf Platz 2 gesetzt hatte. Insgesamt finde ich die Aufteilung aber gar nicht verkehrt. Das Televoting dominieren entweder Ultra-Fans oder die typischen ESC-Fans mit ihren Favoriten. Da ist es nicht verkehrt, etwas mehr Bevölkerungsquerschnitt hinzubekommen. Und die Juror/innen haben m.E. besser gearbeitet als die internationalen Jurys beim Norsk Melodi Grand Prix. Bleibt nur die Frage der Punkteverkündung.

Max: Hier muss man sich etwas überlegen. Dadurch, dass die Punkte von Jury/Demoskopischer Jury und Publikum festgelegt sind und es nicht anteilig verteilt wird, wusste man spätestens nach dem dritten Platz von Agoney bei der demoskopischen Jury, dass er Blanca nicht einholen werden würde – jedenfalls hätte Blanca dafür Drittletzte beim Televoting werden und Agoney die volle Punktzahl holen müssen. Es gab anders als im vergangenen Jahr keinen spannenden Sieger-Moment.

Rahmenprogramm

Douze Points: Das spanische Fernsehen und die Festival-Organisatoren haben sich im Vergleich zu 2022 dieses Jahr deutlich mehr ins Zeug gelegt. Zum Auftakt hatten sie dann auch noch Pech, da der Orangene Teppich wegen Starkregen buchstäblich ins Wasser fiel. Aber der EuroClub mit Auftritten von Karina (Spanien 1971) und Ruth Lorenzo (Spanien 2014) bis hin zu den Benidorm-Acts vom letzten und diesen Jahr war jeden Abend besser gefüllt. Außerdem gab’s noch als Alternative das EuroCafé an der Strandpromenade, und auch das DYMK setzte wie im letzten Jahr auf den ESC und zog reichlich Gays an. In der Stadt zeugten nicht nur die Plakate und elektronischen Anzeigen vom Festival, es war wirklich zu spüren und zu erleben. So schwebte ein Hauch ESC über dem Ort.

Wie hat Euch das Benidorm Fest 2023 insgesamt gefallen? Schreibt Eure Meinung gerne in die Kommentare.


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68 Comments
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goynen67
1 Jahr zuvor

Tolle Zusammenfassung der Ereignisse rund um das Benidorm Fest. Mich hat auch ganz besonders begeistert diese unterschiedlichen und passenden Inszenierungen der einzelnen Beiträge. Egal ob es Bühnenaufbau, Licht, Kamera, Tanz oder Kostüme war, es hat alle wunderbar gepasst und hat jedem Titel seinen eigenen Stempel gegeben. Chapeau !

Matty
Matty
1 Jahr zuvor

Alvaro Soler ist nicht beim Benidorm Fest aufgetreten!

goynen67
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Ich weiß nicht welche Show du geschaut hast….aber Alvaro Soler ist definitiv bei der Show aufgetreten.

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Matty er war als Intervalact im zweiten Semi dabei

Andres David Gicic
Andres David Gicic
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Natürlch ist er. Beim 2. Semifinale

andrewgicic
andrewgicic
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Natürlich ist er, beim 2. Semifinale

Mario
Mario
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Wie immer top informiert haha

Bernd
Bernd
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

doch – Du Besserwisser mit Ausrufungszeichen.

zwo.2
zwo.2
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Zum Artikel der 65.Grammys hat Matty einem Kommentartor folgendes geschrieben, Zitat: „Harry Styles ist Brite und somit ist Deine Äußerung dumm!“
Das gleiche kann jetzt zu Matty geschrieben werden. Matty, deine Äußerung ist dumm!!!

Karsten K.
Karsten K.
1 Jahr zuvor

Ja Max also Co Moderator beim BFEST 2024 wäre doch toll🤣

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
1 Jahr zuvor
Reply to  Karsten K.

Wenn bei der Jury einer von den Wiwis ist brauchen wir auch jemand vom ESC Kompakt dort in der Sendung 👍😉

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Ich werde keine Kritik am Benidorm Fest üben. Dieses befindet sich noch in seiner Aufbauphase und angesichts dieser Tatsache haben die spanischen ESC-Verantwortlichen (m/w/d) Benidorm nicht nur aus meiner Sicht einen Superjob gemacht, sondern auch aus einer neutralen Betrachtungsweise heraus wie ich finde.

Durch Chanel bin ich irgendwie zu einem Benidorm-Fan geworden. Und im Interesse des ESC hoffe ich einfach, dass es neben Sanremo und dem Melodifestivalen mit dem Benidorm-Fest einen weiteren Hochkaräter bei den nationalen Vorentscheide geben wird. 😍 Der ESC würde davon nur profitieren.

Mein Wunsch wäre allerdings schon, dass in den nächsten fünf Jahren Pablo Alborán beim Benidorm Fest teilnimmt. 😍

Für jemanden wie mich, der kein Spanisch spricht, waren alle beide Moderatorinnen und der Moderator sehr gut und auch sehr sympathisch. 😀

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Du hast das Festival da Canção vergessen …

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Meine Aufzählung war nicht abschliessend, sondern nur beispielhaft. Deswegen zählt das FdC auch zu den erstklassigen NFs. 😀

Entschuldigung / Sorry / Scusami !

Flo
Flo
1 Jahr zuvor

Gar nicht eingegangen wird auf die mickrige Anzahl der SMS beim Voting
Bei all dem Aufwand ist das doch eher armselig und auch nicht wirklich ein Beleg dafür, dass das Land da schon richtig dran teilnimmt!

Woran lag es?

Matty
Matty
1 Jahr zuvor
Reply to  Flo

Die Antwort kannst Du Dir selber geben und wenn Du das Festival verfolgt hättest, dann weißt Du es auch.

lasse braun 🏴‍☠️
lasse braun 🏴‍☠️
1 Jahr zuvor
Reply to  Flo

@Flo
die preise dafür waren exorbitant – 1,45 bzw. satte 2€ je nach dem auf welchen weg man voten wollte.

Meckie
Meckie
1 Jahr zuvor

Was war denn bitte so schlimm an Monica? Was genau hat sie falsch gemacht? Was hätte sie besser machen können? 🤔 Leider ist mein Spanisch nicht so gut.

Max
Editor
Max
1 Jahr zuvor
Reply to  Meckie

Ich mache kurz etwas copy paste, weil ich es an einer anderen Stelle schon geschrieben habe: Ich fand Monica einfach nicht souverän genug für eine Live-Sendung. Man hat gemerkt, dass sie das nicht oft macht und deswegen wohl einige Patzer hatte. Zudem hat sie jetzt nicht die Persönlichkeit und den nötigen Wortwitz für so etwas, sie ist schon ziemlich „one note“ wie man sagt.

Sie moderiert sonst eher gescriptete Sendungen wie Temptation Island usw. Und selbst da ist sie jetzt nicht die Moderations-Bombe. Sie ist jedoch sehr beliebt bei ESC-Fans in Spanien und das war auch der ausschlaggebende Grund für Benidorm.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Danke für die Zusammenfassung.🙂

Ich habe mich wieder großartig unterhalten gefühlt: Es war eine tolle Show mit sehr sympathischen Moderator:innen und einer würdigen Siegerin.
Die Acts fand ich letztes Jahr insgesamt ein bißchen besser, aber ich bin superhappy, dass Blanca gewonnen hat.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Geht mir genauso: Rayden, Blanca I und die Tanxus werden noch lange in meiner Playlist bleiben.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
1 Jahr zuvor

Insgesamt fand ich die Shows vom Aufwand her sehr ordentlich. Es wurde einiges an Geld in die Veranstaltungen reingesteckt. Die Sendezeitpunkte fand ich für den Aufwand ungünstig und die erzielten Zuschauerzahlen zu niedrig als ‚return of investment‘.
War baff erstaunt, dass das männliche Publikum bei allem was man überhaupt feststellen konnte dort extrem in der Überzahl war. Die weiblichen Zuschauer musste man ja mit der Lupe suchen. Fand ich leider nicht gut.

Aberwitzig fand ich die hohen Preise für das Telefonvoting. Eine boshafte Unverschämtheit.

Fand auch, dass einige der angebotenen Songs weggelassen hätten werden könnten, da aussichtslos.
Es fehlten bekannte Zugnummern. Waren alles Acts aus der zweiten bis vierten Reihe.
Kein Act zb hatte mehr als 1 Mio monatliche Spotify Hörer.
Fehlten mir auch mehr Songs die musikalisch Bezug zu den aktuell in Spanien erfolgreichen Musikstilen haben. Glaub 1 oder 2 hatten das in Ansätzen.

4 Songs schafften es in die Charts (Vicco,Paloma, Agoney,Fucta). Vicco liegt dabei sehr weit vorne. Paloma ‚quält‘ sich eher in die Charts. Begeisterung beim eher jungen ‚Chartpublikum‘ würde anders aussehen. Immerhin gelang aber 4 Songs des Finales gegen die erdrückende Übermacht der südamerikanischen Musikacts der Sprung in die Charts.
Ob die aber in ner Woche noch dabei sind? Könnte sich als Stohfeuerchen erweisen. Wird man sehen.

Fest steht, dass bislang das Benidormfest das ‚chartwirksamste‘ und damit für teilnehmende Künstler abseites des Siegers vorteilhafteste Vorentscheid-Musikfestival der Big5-Länder ist. Italien natürlich ganz vorne. Fast nix gibts in DE, UK und FR. Ne Teilnahme muss sich eben auch lohnen. Für Nobodies ist fast nix natürlich mehr als gar nix.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor

Vielen Dank für die konzise Zusammenfassung. 🙂

Mir gefällt das Benidorm-Fest sehr gut. Ich mag die von Admodóvar inspirierte visuelle Aufbereitung, und alles in allem ist die Show sehr kurzweilig. Was muss ich tun, damit wir in Deutschland auch solch ein Festival auf die Beine stellen können?

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
1 Jahr zuvor

Danke, Toggie! Du hast gerade meinen Wortschatz erweitert!

ag9
ag9
1 Jahr zuvor

@Max:
Was fandest du denn an der Moderation von Mónica so schlecht, mir hat sie auch in dem Job gefallen.

@Douze Points:
Gibt es von dir noch eine Art nachträgliche Rundumschau oder warst du eher privat vor Ort (natürlich bis auf die Übernahme des 2. Halbfinals wegen des Ausfalls von Max)?

Zum Befest 2.0.: Viel, viel mehr Licht als Schatten…

ag9
ag9
1 Jahr zuvor
Reply to  Douze Points

@12p:

Wenn du Zeit und Lust dazu hast, gerne! Die Atmosphäre in der Halle, typisch spanische Euphorie und sie können jedes Lied mitsingen, hat sich ja in der Sendung selbst vermittelt. Aber vielleicht hast du doch noch den einen oder anderen Schwank zusätzlich zu berichten..

Max
Editor
Max
1 Jahr zuvor
Reply to  ag9

Ich fand Monica einfach nicht souverän genug für eine Live-Sendung. Man hat gemerkt, dass sie das nicht oft macht und deswegen wohl einige Patzer hatte. Zudem hat sie jetzt nicht die Persönlichkeit und den nötigen Wortwitz für so etwas, sie ist schon ziemlich „one note“ wie man sagt.

ag9
ag9
1 Jahr zuvor
Reply to  Max

@Max:

Ok, ich hab sie anders empfunden. Ja, klar, sie hat sich ein paarmal versprochen… Aber gut, vielleicht bin ich bei ihr auch ein bisschen biased, weil ich sie sehr gerne mag.

byJannik
byJannik
1 Jahr zuvor

„ Und wenn sie auch Lust haben, auf der Bühne etwas Ganzheitliches zu vermitteln und nicht nur mit dem Schlaf-T-Shirt möglichst authentisch sie selbst zu sein.“ – DP am roasten. 😂

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor

Tolle Show, eine würdige Siegerin deren Auftritt wie letztes Jahr eins zu eins für den ESC übernommen werden kann.
Wird sicher wieder ein gutes Ergebnis für Spanien.
Freu mich schon auf die nächste Ausgabe 2024

AlexESC
AlexESC
1 Jahr zuvor

Ich habe es im letzten Jahr schon erwähnt und muss es auch dieses Jahr erwähnen, dass bei uns so ein Vorentscheid immer scheitern wird bevor es überhaupt in die Planung für so einen Vorentscheid geht:
1. Es möchten sehr viele Köpfe bei der ARD etwas zu sagen haben und absegnen!
2. Wenn schon so ein großer Vorentscheid, dann bitte ausschließlich mit Künstlern aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis der ARD-Verantowrtlichen
3. Wenn die Kosten zu viel werden, dann lässt man es lieber sein! Man braucht ja auch noch ein wenig Geld für die Renovation des Wellnesbereichs in der Chefetage und außerdem wäre es ja schade um die schönen Pensionen für z.B. die Intendanten! Es ist ja bei der ARD nie genug Geld da!

Okay, Punkt 2 und 3 waren ironisch gemeint, aber es ist in letzter Zeit halt bei der ARD hier viel vorgefallen und damit kann man dann nur mit Ironie darauf reagieren!
Ich hoffe aber, dass klar geworden ist, was ich meine: Die ARD braucht eine „schlankere“ Struktur, womit ich nicht nur die Entscheidungsträger meine, sondern man sollte, wegen des finanziellen, z.B. auch mal die Menge der Radiostationen; Orchester und Chöre pro Rundfunkanstalt überdenken! Das alles hatte immer ihre Berechtigung und hat auch jahrzehntelang so Sinn gemacht, aber braucht jede Rundfunkanstalt in der heutigen Streamingzeit noch so viele Radiosender?
Kultur (Bayern 2, SWR2, hr2), Popwellen (Bayern 3, SWR3, hr3), Jugendwellen (BR Puls, Dasding, YouFM) und dann noch die „originalen“ Radiosender mit denen jede Rundfunkanstalt mal angefangen hat und welche heute meist einen 80er Jahre Sound aufweisen wie z.B. Bayern 1, SWR1 oder hr1.

Meine Kritik richtet sich nicht an unsere Head of Delegation Alexandra Wolfslast und ihrem Team, denn auch sie kann sich für so einen großen Vorentscheid, ähnlich wie „Benidorm“, innerhalb der ARD nicht alleine die Entscheidung treffen!

Organic banana
Organic banana
1 Jahr zuvor
Reply to  AlexESC

Hast du einen genauen Einblick in den NDR, dann nenne uns doch die Details. Ansonsten ist das das übliche Rumgemecker auf niedrigestem Niveau, Entschuldigung.

zwo.2
zwo.2
1 Jahr zuvor
Reply to  Organic banana

Die Leute vom ESCkompakt-Team wissen viel viel mehr als sie uns hier im Forum „verkaufen“ bzw. verraten. Sicher sind es Quellen mit Informationen mit denen man vorsichtig umgehen muss. Aber eine gewisse Arroganz ist immer zu spüren, nach dem Motto „ich weiß was was du nicht weißt“. Ich gönne es euch! Aber denkt bloß nicht, dass ihr die einzigen seid, die Insider-Wissen haben.

lasse braun 🏴‍☠️
lasse braun 🏴‍☠️
1 Jahr zuvor
Reply to  AlexESC

@AlexESC
bist du nicht im falschen faden unterwegs?

AlexESC
AlexESC
1 Jahr zuvor

Nein ich habe meinen Kommentar in Bezug auf diesen Satz von Douze Points geschrieben -> „Wenn mir der NDR noch einmal sagt, man könne in Deutschland kein Festival machen, weil wir die Tradition nicht hätten.“

AlexESC
AlexESC
1 Jahr zuvor

Entschuldigung, da habe ich deinen Satz dann doch etwas missverstanden!
An meiner Meinung bzw. Kritik, dass es bei der ARD zu viele Entscheidungsträger gibt die etwas absegnen müssen, halte ich aber fest.

4porcelli - Help The Otter, save his people
4porcelli - Help The Otter, save his people
1 Jahr zuvor

@DP, @Max – danke, das war ein sehr angenehmer und informativer Artikel. Ihr ergänzt Euch gut und durch die Einschränkung auf zwei hat man andererseits nicht das Gefühl einer Aufzählung, andererseits habt Ihr beide so genug Raum, etwas mehr in die Tiefe zu gehen.

lasse braun 🏴‍☠️
lasse braun 🏴‍☠️
1 Jahr zuvor

in 2022 habe ich mich im vorfeld möglicherweise zu sehr mit den songs,welche ja auch schon als musikvideo vorlagen beschäftigt.🤯
daher war die enttäuschung dann am ende auch sehr groß,gerade auch weil die jury eine unumstößliche agenda hatte – den 3.platz für spanien gab es am ende in turin aber an den song ansich kann ich mich nicht mehr erinnern.
das war wirklich nur die bühnenshow für bestimmte zielgruppen.
2023 habe ich alle songs nur mal kurz angeskippt und hier und da noch mal aber ansonsten nichts weiter gemacht bis zu den semis gemacht.
dabei ist mir nur agoneys song positiv aufgefallen und ich dachte mir,das könnte am ende gewinnen.
weder paloma blanca noch karmento habe ich wahrgenommen,um so schöner dann das erlebnis in den semis und im finale.🥰
ich empfinde den siegeract auch ein klein wenig als späte rache für terra.
terra hätte aber in turin wohl eher nicht dritter oder gar besser abschneiden können aber der sieger von 2023 hat genau dieses potenzial.😎
auch wenn ich nur den stream geguckt habe,hat mir die hallenstimmung sehr imponiert.
groß rummeckern an benidorm ist nicht angebracht und dieses wiedererstandene festival ist klar die bessere alternative zu den größtenteils sehr flauen direktnominierungen all die jahre davor.
mich würde ja eventl. noch interessieren,wer den einzigen 10er in der jury im finale vergeben hat.😇
selbst wenn paloma blanca in liverpool unter ferner liefen abschneidet,kann ein land stolz auf seinen act sein – wäre ich ein spanier,so wäre ich es jedenfalls. 🙂
und in diesem zusammenhang muß ich jetzt auch wieder an die lilly denken. 😢

Rainer 1
1 Jahr zuvor

Wir fällt grad auf, dass keine rede mehr von chanel ist. Hatte sie tatsächlich keinen auftritt?

Mario
Mario
1 Jahr zuvor
Reply to  Rainer 1

Hat sich verflüchtigt

Matty
Matty
1 Jahr zuvor
Reply to  Rainer 1

Sie hat nur die Trophäe an Blanca übergeben.

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Off-topic:

Nach meinen Informationen sieht der erste Abend des Festivals di Sanremo morgen Abend so aus:

Anna Oxa, gIANMARIA, Mr.Rain, Marco Mengoni 😍, Ariete, Ultimo, Coma_Cose, Elodie, Leo Gassmann, Cugini di Campagna, Gianluca Grignani, Olly, und Colla Zio, werden auftreten. .

Am Ende des Abends wird das erste vorläufige Ranking, erstellt mit dem Votum der Journalisten (m/w/d) aufgeteilt in Print, Radio und Web.

Ehrengäste sind Mahmood 😍und Blanco 😍, Pooh mit Riccardo Fogli und Elena Sofia Ricci.

In bocca al lupo Marco ! 😍

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Haben Pooh nicht 1990 gewonnen, waren sich dann aber für den ESC zu schade?

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Ja. Pooh gewannen 1990 mit ihrem Song „Uomini Soli“ Sanremo und nahmen nicht am Grand Prix in Zagreb teil.

Die waren sich genauso für den Grand Prix zu schade wie meine Lieblings-Sanremo-Gewinnerin von 1983 Tiziana Rivale mit meinem Lieblings-Sanremo-Gewinnersong. Auch sie lehnte eine Teilnahme beim Grand Prix in München 1983 in ihrer jugendlichen Unbekümmertheit ab und Riccardo Fogli mit „Per Lucia“ wurde von RAI 1 nachträglich als Ersatz nominiert.

Und mit Riccardo Fogli als Ehrengast beim morgigen Festival di Sanremo sind wir jetzt bei genau dem Thema, bei welchem ich eine fast schon never ending verbale ausrastende Freude von dir erwartet hätte. 😜

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor

Da bin ich doch froh, Toto hatte den richtigen Song zur richtigen Zeit im Gepäck für den ESC.
Und toll von ihm dass er sich immer noch bei Pooh für dieses Geschenk bedankt

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Riccardo Fogli 😍🤓🥳

lasse braun 🏴‍☠️
lasse braun 🏴‍☠️
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

wann geht sanremo uhrzeitmäßig los?
habe mittwoch viel zu tun und möchte keine minute verpassen.

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Geht los nach meinen Infos aus Parma um 20:30 Uhr.

goynen67
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Wow, Danke für die Vorabinfo. Das wird ja schon gleich zum Anfang ein großartiger Abend. Sind gleich einige meiner Lieblingskünstler dabei. San Remo ❤️

Matty
Matty
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

So sieht die Einteilung der Künstler komplett aus:

https://eurovoix.com/2023/02/06/festival-di-sanremo-2023-night-one-two-split/

Das werden wieder lange Abende!

Tombär
Tombär
1 Jahr zuvor

Trauere noch immer Ay Mama von Rigoberta nach. So ein toller Song war nicht dabei.

Funicula
Mitglied
Funicula
1 Jahr zuvor

Das Benidorm Fest war wieder ein toller Vorentscheid. Viele verschiedene Künstler, verschieden Genres, vernünftige Inszenierungen, angenehme Moderation (obwohl Alaska natürlich toll gewesen wäre), schöner Aufbau mit Halbfinals und Finale in einer Woche als richtiges Event. Da guckt man als deutscher ESC-Fan schon neidisch auf die iberische Halbinsel, was RTVE da auf die Bildschirme bringt.

Die musikalische Qualität war diesmal nicht ganz so gut wie im letzten Jahr. Kann passieren, da ist der Sender auch immer abhängig von den Bewerbungen, die eingereicht werden. Ich verstehe schon, warum Blanca Paloma gewonnen hat, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie auch nur ansatzweise in der Nähe der Top Ten landet. Aber das wäre wohl auch kein*e andere*r der Kandidat*innen

Bernd
Bernd
1 Jahr zuvor

Danke Ihr 2 für die tolle Zusammenfassung😎👍

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
1 Jahr zuvor

Maximo und DP (in Zukunft Doce Puntos?) sind das neue Dreamteam für Benidorm. Gracias!

zwo.2
zwo.2
1 Jahr zuvor

Wer weiß wie sich das Benidorm entwickelt. Vielleicht etabliert sich das Festival wie in Portugal das Festival da Canção, in Italien das Sanremo-Festival, in Norwegen und Dänemark der Melodi Grand Prix und in Schweden die Melodifestivalen (kurz Mello).

Matty
Matty
1 Jahr zuvor

Wenn es im nächsten Jahr wieder ein Benidorm-Fest gibt, dann könnte RTVE doch den ESC-Vertreter von 2019 Miki Núñez zu einer Teilnahme animieren. Zusammen mit Paula Koops hat er den Song „La Mitad“ (Die Hälfte) veröffentlicht:

https://www.youtube.com/watch?v=Nhu27EmDhNs

Vielleicht hat ja auch Rosa López mal Lust auf eine Teilnahme. Vor 21 Jahren vertrat sie Spanien beim ESC und ihr aktueller Song heißt “Si en Ávila Estás” (Wenn Sie in Ávila sind):

https://www.youtube.com/watch?v=LbOoTCc_P9Y

Da im Artikel auch Moderatorin Mónica Naranjo (Monika Orangenbaum) erwähnt wird: es gibt auch ein Duett mit Pastora Soler mit dem Titel „Qué Sabe Nadie“ (Niemand weiß):

https://www.youtube.com/watch?v=17CgZWImLE4

Das Original ist von 1981 und sang Miguel Raphael Martos Sánchez, der 1966 und 1967 für Spanien beim ESC antrat.

goynen67
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

La mitad ist eine sehr schöne Nummer. Könnte ich mir auch gut beim ESC vorstellen.

Cali
Mitglied
Cali
1 Jahr zuvor

Danke für dieses recht ausführliche Resümee! Ja, ich schließe mich dem doch sehr positiven Urteil der Schreiber sowie der Kommentatoren an. Sehr kurzweilige Shows, klar strukturiert, gelungene Inszenierungen, ein gutes Teilnehmerfeld, in dem vielleicht noch der eine oder andere Hochkaräter fehlt. Das Votingsystem finde ich immer noch speziell, aber es hat sich hier bezahlt gemacht, das war letztes Jahr leider anders mit dem Ertränken jeglicher Chancen für „Terra“ seitens der Jury. Aber ich will dabei nicht zu viel meckern, Chanel war im Nachhinein gesehen definitiv eine sehr gute Wahl. Ich hoffe sehr, dass es sich als Vorentscheidung etablieren kann, das Potenzial hat es! Ich hätte vor 3-4 Jahren nicht gedacht, dass Spanien auch ordentliche Vorentscheide organisieren kann…

Amion
Amion
1 Jahr zuvor

Ich fand das Benidorm Fest einfach großartig. Die Inszenierungen waren fabelhaft. Leider kann ich mit der Siegerin nicht viel anfangen .
Meine Top 3 Favoriten waren Vicco, Agoney und Megara, die ja zum Glück alle in den Top 4 gelandet sind .

Nochentera ist jetzt schon mein Song des Jahres .

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Das Siegerlied ist für mich Spanien pur. Spanischer gehts doch nicht mehr. So stellt man sich spanische Musik vor. Gefällt mir total. Die Stimme von der Sängerin ist großartig. Für mich wird das wieder ein Top 10-Ergebnis für Spanien.

Rainer Knuth
Rainer Knuth
1 Jahr zuvor

Hier noch mal die deutsche Version des diesjährigen spanischen Beitrags 😁
https://youtu.be/JLtdsD-qkOs

Matty
Matty
1 Jahr zuvor

Hier eine Version des Finals des Benidorm Fest 2023, wie es noch keiner gesehen hat:

lasse braun 🏴‍☠️
lasse braun 🏴‍☠️
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

na du späti.😎