Belgien: Eurosong-Künstler wählen ihren Finalbeitrag selbst aus – nach Beratung durch die Konkurrenten

Nachdem in der letzten Woche die 14 potenziellen Beiträge für die belgische Vorentscheidung Eurosong 2023 veröffentlicht worden sind, hat der verantwortliche Fernsehsender VRT nun auch bekanntgegeben, wie die Entscheidung fällt, welchen der je zwei noch im Rennen befindliche Songs die sieben Acts singen werden: diese Entscheidung obliegt den Künstler/innen selbst, wie z.B. den Starlings (Aufmacherfoto). Allerdings müssen sie sich vorher von ihren Konkurrenten beraten lassen.

Das muss man dem belgischen Fernsehsender VRT lassen: Er ist offen für neue Auswahlmethoden und nutzt die ESC-Vorentscheidung optimal zur Befüllung des eigenen (Vor-)Abendprogramms. Bei der Veröffentlichung der 14 potenziellen Finalsongs war offen geblieben, wann und wie die Entscheidung fällt, welches Lied nun jeder Act singen wird. Es ist nicht ganz so einfach, liegt aber am Ende in der Hand der Künstler/innen:

Der Sender lädt alle sieben Acts in einen „abgelegenen Ort“ in Doornik (frz.: Tournai) an der französischen Grenze. Dort wird für die Kandidaten eine Art Club gegründet, in dem sie vor den anderen Finalist/innen ihre beiden Songs vortragen. Die anderen beraten dann darüber, welcher der beiden Titel der bessere für die Vorentscheidung ist. Letztlich haben die Wettbewerber aber kein Mitspracherecht, sondern die Acts entscheiden wie gesagt selbst, mit welchem Lied sie antreten wollen.

Jetzt wird’s noch etwas tricky: In diesem abgelegenen Ort in Doornik zeichnet VRT auch mehrere Sendungen auf, in  denen die Final-Acts in der Woche vor der Vorentscheidung den TV-Zuschauer/innen vorgestellt werden. Das passiert zur besten Sendezeit nach den 19-Uhr-Nachrichten. In dieser aufgezeichneten Sendung geben die Acts dann auch ihre Entscheidung bekannt, welcher der beiden Songs denn nun der Wettbewerbstitel ist.

Mit anderen Worten: Im Laufe der Woche vor dem 14. Januar, dem Tag der Vorentscheidung, erfahren wir also nach und nach die finalen Wettbewerbsbeiträge. Wir werden Euch darüber natürlich auf dem Laufenden halten.

Interessant ist in jedem Fall der Twist, dass die anderen Kandidat/innen ihre Meinung zu den beiden Songs geben dürfen. Das kann ja ehrlich und gut gemeint sein oder – wie bei manchen Gesellschaftsspielen – die anderen verunsichern oder ganz auf den falschen Weg bringen. Aber wir zählen natürlich auf das Gute im Menschen und darauf, dass am Ende der beste Song gewinnt.


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22 Comments
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DoDo
DoDo
1 Jahr zuvor

Aha, das ist auch eine Methode eine Wahl zu treffen. Gewagt, aber mal was anderes.

Matty
Matty
1 Jahr zuvor
Reply to  DoDo

Das Resultat dabei ist, daß dann der Song ausgewählt wird, bei welchem dann die anderen sechs Mitbewerber davon ausgehen, daß er ihnen am wenigsten gefährlich werden kann!

byJannik
byJannik
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Ja, denke ich auch. Wenn sie nicht danach gehen müssen hören die Künstler wohl am besten einfach auf das Fan-Feedback im Netz oder wissen so schon welcher Song ihnen lieber ist.

Matty
Matty
1 Jahr zuvor

Um ehrlich zu sein, ist das eine komplette Fehlentscheidung! Warum läßt VRT nicht die Fans in einer Onlineabstimmung entscheiden? Jeder Künstler hätte eine beiden Songs in voller Länge online zum Voting stellen können und der mit dem meisten Stimmen wäre dann beim Vorentscheid Eurosong vorgestellt worden!

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Ein Auswahlverfahren, welches trotz vorhandenem Konkurrenzdenken auf Fairness uns Sportgeist setzt. Auch eine spannende Möglichkeit der Weiterentwicklung. Insbesondere dann, wenn ein Künstler (m/w/d) merkt, dass der Mittbewerber (m/w/d) einen großen Sprung nach vorne macht. 👍

Ich geh mal davon aus, dass ein bewusst schädigender Ratschlag des einen an den anderen eine vertragliche Disqualifikation vom Wettbewerb zur Folge haben könnte. Im Fußball gibt es schließlich auch eine rote Karte, wenn eine 100 %-ige Torchance vereitelt wird.

togravus ceterum
Mitglied
1 Jahr zuvor

In Tournai steht eine der schönsten Kirchen Europas, die romanisch-gotische Kathedrale Notre-Dame. ❤

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor

ceterum

Du kannst gerne auch mal Regensburger Dom besichtigen. 😉

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

Der Aachener Dom ist auch sehenswert

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

Aachen ist überhaupt eine schöne Stadt, aber Regensburg bestimmt auch, muss zugeben, dass ich Letztere erst einmal besucht habe, und das war schon 35 Jahre her.

SanomiKedvesem
SanomiKedvesem
1 Jahr zuvor

Mélanie Cohl, die belgische Vertreterin von 1998, wurde in Tournai geboren. Allerdings hat sie sich mittlerweile aus der Musik zurückgezogen.

lasse braun fordert mehr cowbell 👨‍🎄
lasse braun fordert mehr cowbell 👨‍🎄
1 Jahr zuvor

gibt’s denn noch eine wildcard oder sowas bei den belgiern?
wenn nicht und mit blick auf die songs bzw. den mageren ausschnitten ist das doch eh wumpe.🤡

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
1 Jahr zuvor

Also ich muss zugeben das ist schon eine seltsame Vorgehensweise. Mal gespannt was dabei rauskommt

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Find’s auch sehr merkwürdig. Für mich hat das auch alles ein Bisschen was von Reality-TV.

Aber gut … wie oben schon jemand schrieb, ist bei diesen 14 Liedern quasi eh alles egal.

Claude S.
Claude S.
1 Jahr zuvor

Das wird schon interessant was die andere Teilnehmer von den Beiträge halten. Aber am Ende entscheidet jeder Künstler welcher Song er vorstellen wird. Mal sehen wer sich beeinflüssen lassen wird und wer schon fest von einem seine beide Song überzeugt ist. Allerdings finde ich dieses Vorfahren sehr klug.

Rainer 1
Rainer 1
1 Jahr zuvor

Tom dice hat irgendwie ziemlich an foto-und telegenität eingebüsst. Er guckt auch immer so betröppelt in die weltgeschichte.

elkracho
Mitglied
elkracho
1 Jahr zuvor

Als ich das gelesen habe,dachte ich nur.:

„So bekloppt ist nicht mal der NDR.
Selbst der nicht.“

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
1 Jahr zuvor
Reply to  elkracho

Der war gut – ist aber nunmal die Wahrheit !

Den Preis für die unprofesionellste VE teilen sich derzeit RTE und NDr. Vielleicht gibt es dieses Jahr Konkurrenz.—

Tamara
Mitglied
Tamara
1 Jahr zuvor

Liebe Belgier, habt Ihr Euch das wirklich, wirklich, WIRKLICH gut überlegt? WIRKLICH GUT???

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Ich habe selten von so einem Schwachsinn gehört. Das sich die Acts ihre Wettbewerbslieder selbst aussuchen, okay. Aber das sie sich mit ihren Konkurrenten beraten? Was soll denn der Quatsch? Zuviel geraucht, lieber Belgier?

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Muss sagen, ich blicke im Moment das System nicht ganz…

Karin
Karin
1 Jahr zuvor

Der ESC Beitrag als künstlerisches Gemeinschaftsprojekt, warum nicht, ist einen Versuch wert.
.
Hab es eh immer mehr gemocht, wenn Gruppen für ihr Land „kämpfen“ und keine Solisten, so wie Israel so oft oder UK

MaWe
MaWe
1 Jahr zuvor

Tom Dice sieht einfach nur gruselig aus irgendwie … Wo ist bloß sein Charme geblieben?