Bulgarien: VICTORIA und ihre Mentorin Lucy Diakovska im Interview vor dem ESC 2021

Foto: Facebook @VictoriaGeorgieva.Official

VICTORIA wird Bulgarien mit dem Beitrag „Growing Up is Getting Old“ beim Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam vertreten. Wir konnten mit der jungen Sängerin und ihrer Mentorin Lucy Diakovska von den No Angels unter anderem über die Entstehung von „Growing Up is Getting Old“, den ESC unter Pandemiebedingungen und darüber, wie sehr VICTORIA „Amar pelos dois“ beeinflusst hat, sprechen. Im Interview kommt VICTORIA sehr sympathisch zurückhaltend rüber, vertritt aber gleichzeitig fest ihre ausgereiften Vorstellungen als Künstlerin.

Unser Interview veröffentlichen wir zum ersten Mal nicht nur in schriftlicher Form, sondern auch als Originalvideo mit deutschen Untertiteln. Hier könnt Ihr das Video anschauen. Um die Untertitel zu aktivieren, klickt bitte auf das entsprechende Symbol rechts unten im Video. In den Videoeigenschaften könnt Ihr zusätzlich neben der deutschen Übersetzung auch Untertitel der Originalsprachen wählen.

ESC kompakt: Lass uns zuerst über Deinen Beitrag „Growing Up is Getting Old“ sprechen. Kannst Du uns ein bisschen über die Entstehung erzählen, wie Musik und Text geschrieben wurden, über die Aufnahme im Studio…

VICTORIA: Mein Team und ich haben die Demoversion 2019 in einem Songwriting Camp an der Küste Bulgariens aufgenommen. Abgesehen von den Mittelteilen haben wir fast den ganzen Song in vier oder fünf Stunden geschrieben, was wirklich sehr schnell ist. Wir waren sehr inspiriert. Den Tag vorher hatte ich einige Notizen in mein Smartphone getippt und wir begannen an den Textzeilen zu arbeiten, die ich geschrieben hatte. Die Melodien entstanden und wir entschieden einige Harmonien aufzunehmen. Harmonien aufzunehmen, mache ich am liebsten. Das war der Anfang von „Growing Up is Getting Old“.

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Beschreiben die Textzeilen, die Du im Kopf hattest, eine Situation, die Du in dem Moment selbst erlebt hast? Oder kamen sie Dir einfach so in den Sinn? Du beschreibst ja eine sehr spezielle, emotionale Situation.

V: Ja, mir ging es am Tag vor der Songwritingsession sehr schlecht und ich hatte mein Smartphone in der Hand und ich habe einfach einige Dinge niedergeschrieben. Ich habe einfach geschrieben, wie ich mich in diesem Moment gefühlt habe. Und diese Zeilen sind im Grunde die Hälfte des Songtexts.

Hat es Dir geholfen die Textzeilen niederzuschreiben? Hast Du Dich danach besser gefühlt?

V: Ja, das ist einer meiner allerersten Songs, bei dem ich selbst Text und Melodie geschrieben habe. Deshalb war es ein magischer Moment, als wir das Demo aufgenommen haben. Maja, die andere Songschreiberin, musste zum Schluss weinen. Es war ein sehr emotionaler Augenblick, als wir es angehört haben.

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Gehörte “Growing Up is Getting Old” mit zu Deinen Favoriten, als die Auswahl Deines Songs für den diesjährigen ESC stattfand, und konntest Du die Wahl beeinflussen? Oder zählten nur die Meinungen von Fans und Experten?

V: Ich hatte meine erste EP aufgenommen, deshalb haben wir alle Lieder zur Auswahl gestellt. Wir wollten die Leute nach ihrer Meinung fragen. „Growing Up is Getting Old“ war auf jeden Fall einer meiner Favoriten. Es ist sehr schwer sich zwischen den eigenen Songs zu entscheiden.

E: Ja, weil Dir jeder einzelne viel bedeutet.  

V: Genau, deshalb war es eine schwere Entscheidung, aber ich bin sehr froh über das Ergebnis.

Lucy (auf Deutsch): Es ist super wichtig zu sagen, dass… Hallo erst mal, ich bin Lucy. Ich kenne Victoria schon seit sechs Jahren. Die ersten Schritte, die sie im öffentlichen Fernsehen gemacht hat, waren bei X-Factor. Ich war in der Jury und seitdem stehen wir uns wirklich sehr nahe und tauschen uns immer aus und arbeiten auch musikalisch ziemlich eng zusammen. Und es ist tatsächlich so, dass seitdem sie angefangen hat mit ihrer eigenen Musik zu experimentieren und sich als Künstlerin zu definieren, es nicht wirklich möglich ist, dass irgendjemand ihr etwas sagt, wenn das nicht auch ihre Meinung ist. Sprich: Sie hätte nie auf die Bühne gehen können mit einem Song, der vielleicht der Favorit von anderen gewesen wäre, aber nicht von ihr. Im Vergleich zu vielen anderen Künstlern kann sie definitiv am besten auf der Bühne stehen, wenn sie zu 100% sie selbst und nach innen gekehrt ist und einfach erzählt. Und ich glaube, deswegen kommt „Growing Up is Getting Old“ auch so ehrlich rüber, weil das so persönlich für sie ist. Es ist aber auch wichtig, ein paar elementare Sachen, die im Leben jedes nicht nur jungen Menschen von Bedeutung sind, einfach anzusprechen. Ihr eine Entscheidung abzunehmen, das ist gar nicht möglich.

Ich habe gerade gesagt, dass es nicht wirklich möglich ist, dass jemand eine Entscheidung für Dich trifft. Bei anderen Dingen, ja, aber nicht bei so etwas Wichtigem. Du bist auf keinem Fall einer der Künstler, die einfach alles machen nur um auf der Bühne zu stehen.

Ich denke, das ist ganz wichtig. Sie ist nicht da, weil jemand ihr dieses Angebot gemacht hat, sondern weil es die Möglichkeit ist, auch ein paar andere Themen anzusprechen. Das junge Publikum auch ein bisschen anders abzuholen. Und als junger Mensch die Sachen auch ein bisschen anders zu erzählen.

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Eine Sache, die Lucy gesagt hat, war, dass Du am besten bist, wenn Du zu 100% Du selbst auf der Bühne bist und das führt mich zu meiner nächsten Frage: Natürlich wollen wir wissen, welche Pläne Du bezüglich der Inszenierung Deines Songs in Rotterdam hast.

V: Das Wichtigste bei der Präsentation wird Schlichtheit sein und die Gefühle des Liedes, die ich an die Zuschauer weitergeben werde. Ich mag einfache, aber sehr emotionale Dinge. Das ist alles, was ich sagen kann.

L: Ich kann das nur bestätigen. Bei X-Factor war es immer sehr schwer, sie in etwas hineinzupressen, etwas aus ihr heraus zu bekommen, was sie nicht gespürt hat. Mit Songs, die vielleicht viel danciger waren, hat sie sich so unwohl gefühlt. Ich habe in ihrem Namen immer mit dem Stylisten gestritten und mit den anderen Juroren. Obwohl ich nicht ihre Mentorin war, habe ich mich sehr viel für sie eingesetzt. Ich habe von Anfang an etwas ganz Besonderes in ihr gesehen und sie konnte das nicht zum Ausdruck bringen, sie war sehr schüchtern, was sie immer noch ist. Aber sobald die Musik an war, war da diese unfassbare Stimme auf dieser Bühne und alle haben sich gefragt: Wie ist denn das möglich? Kurz davor ist sie so „Ja, hallo, ich bin Victoria“ [schüchterne Betonung durch Lucy] und dann geht das Lied an und [raumfüllende Geste]. Und ich glaube durch diese Erfahrungen war ziemlich klar, dass sie echt die Perfekte für den Eurovision Song Contest ist. Egal wie schüchtern oder teilweise auch in sich gekehrt sie ist, alle wissen, dass die sich zu 100% auf sie verlassen können, wenn sie auf der Bühne ist. Vor allem weiß auch sie, dass sie sich auf sich verlassen kann, sobald alles stimmt.

Bist Du dann auch mit in Rotterdam dabei?

L: Leider nicht, ich muss zurück nach Deutschland. Meine Kollegen und ich treffen uns wieder Mitte Mai und dann geht unsere Arbeit weiter. Aber ich bin jetzt da und wir arbeiten an den Sachen.

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In Teilen des Texts geht es darum, dass Du erwachsen werden musst. Gab es Situationen in Deinem Leben, wo Du das Gefühl hattest, dass Du erwachsen werden musstest und kein kleines Kind mehr sein kannst?

V: Das letzte Jahr war ein sehr hartes und schwieriges für mich. Ich musste sehr schnell erwachsen werden, weil das Leben manchmal schwer ist. Es gab einige Situationen, zuerst kam die Pandemie, dann die Verschiebung des ESC. Es war am Anfang sehr schwierig. Dann musste ich aber einfach weiter machen und neue Songs schreiben, einen neuen Weg finden ein neues Lied auszuwählen. Ich hatte auch einige familiäre Probleme. Ja, es war ein schweres Jahr, aber das hat mich schnell erwachsen werden lassen und das ist schon in Ordnung. Ich wollte das nicht, ich wollte nicht so schnell erwachsen werden, aber so ist das Leben. Ich würde alles dafür geben, noch einmal ein kleines Kind zu sein.

Wie hat es sich für Dich angefühlt, als du erfahren hast, dass der ESC abgesagt worden ist? Als Du wusstest: “Ich kann nicht mehr auftreten“? Und wie war es für Dich, als Du erfahren hast, dass Du wieder teilnehmen kannst?

V: Am Anfang habe ich mir Sorgen gemacht, ob sie mich wieder wählen würden. Denn ich und mein Team wussten nicht, was nach der Absage des ESC passieren würde. Aber dann haben sie mich wieder nominiert und ich war sehr froh darüber. Gleichzeitig war ich aber auch sehr traurig, weil ich nicht mehr mit meinem letztjährigen Song „Tears Getting Sober“ teilnehmen konnte. Aber ich sehe es als Lehre für das Leben an. Und ich bin sehr dankbar und froh, dass ich immer noch die Chance habe, nach Rotterdam zu fahren, und dass mich der bulgarische öffentliche Rundfunk wieder erwählt hat, das ist fantastisch.

E: Und vielleicht ist das ja auch etwas Positives. Jetzt kannst Du dem breiten Publikum mehr oder weniger zwei Songs präsentieren. Nicht beide dem ganz, ganz großen Publikum, das geht dann nur in diesem Jahr, trotzdem lernen viele Menschen zwei Deiner Songs kennen. Und nicht nur diese zwei, durch das Anhören der EP während des Auswahlprozesses sogar mehr. Vielleicht ist das etwas Gutes.

V: Vielleicht, ja. Ich habe wirklich hart gearbeitet, deshalb bin ich froh, dass ich teilnehmen kann. Es wird beim ESC nicht wie die anderen Jahre sein, aber solange wir dort sein können…

E: Dieses ist wirklich ein sehr besonderes Jahr.

V: Ja, aber trotzdem können wir die Emotionen auf der großen Bühne spüren, das ist sehr wichtig. Und es wird wenige Zuschauer geben, was auch toll ist.

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Ist es Deiner Meinung nach wichtig für Dich als Künstlerin und Sängerin auf der Bühne wieder ein Publikum zu haben, auch wenn es nicht viele Zuschauer sind?

V: Ja, das ist sehr wichtig, weil das Publikum einem so viel Adrenalin gibt, man kann seine Energie spüren, es gibt Dir Feedback und Kraft.

L: Ich denke, dass es keinen Künstler gibt, der letztendlich nicht vom Publikum lebt. Egal wie schüchtern oder extrovertiert man als Künstler ist, es gibt keine Schranke zu Deinen Zuhörern. Wir stehen nicht auf der Bühne, um für uns selbst zu singen, sondern weil wir etwas zu sagen haben. Es ist das Bedürfnis sich zu zeigen und etwas zu erzählen. Und wem kann man etwas mitteilen, wenn man keine Zuhörer hat? Wem kann man all die Sachen erzählen, die wirklich wichtig sind, all die Dinge, die besonders in der Zeit, in der wir gerade leben, wichtig sind?

Welche anderen Künstler gehören zu Deinen Favoriten in diesem Jahr?

V: Ich mag alle, weil jeder sehr hart arbeitet und ich das sehr schätze. Wenn man am ESC teilnehmen kann, ist das bereits ein Sieg. Alle arbeiten sehr hart für ihre Länder.

L: Du hast einige andere Künstler getroffen, nicht wahr?

V: Ja, ich habe Destiny aus Malta getroffen, vorgestern habe ich Blas Cantó kennen gelernt. Ja, ich mag sie sehr. Mir gefällt der Schweizer Song, der deutsche Song und alle anderen Künstler, deshalb kann ich keinen einzelnen nennen.

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L: Dieser Jahrgang hat einen schönen Vibe. Es sind so viele junge Künstler dabei, sehr jung und kraftvoll und anders. Künstler mit echten Botschaften, es geht nicht nur um die Show. Das ist eine Wende, die der Contest genommen hat. Die Show steht nicht mehr so im Vordergrund, man ist tatsächlich auch zurück zu dem Kern des Liedes gekehrt, weil es letztendlich ein Lieder-Wettbewerb ist.

E: Und das durchaus erfolgreich, Salvador Sobral, Arcade vorletztes Jahr.

L: Ja, genau, Sobral. Und das zeigt die Entwicklung und dass die Menschen viel mehr Tiefe brauchen.

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Weißt Du, wie alles unter Pandemiebedingungen ablaufen wird? Darfst Du mit anderen Künstlern sprechen?

V: Wir müssen im Hotel bleiben, den ganzen ESC-Zeitraum über werden wir dort sein. Und wegen der Pandemie ist es uns nicht gestattet uns zu treffen. Sicherheit zuerst. Wir müssen gesund bleiben, denn wenn jemand krank wird, dürfen wir nicht auf die Bühne gehen, was schrecklich wäre.

E: Ja, das ist wirklich eine besondere Situation. In anderen Jahren lernen sich alle gegenseitig kennen, alle Anwesenden und die Künstler untereinander knüpfen Kontakte. Das alles ist dieses Jahr nicht möglich.

V: Das wäre zu schön gewesen.

L: Aber ich denke, dass es trotzdem großartig ist, dass Eurovision stattfindet, komme was wolle, und dass sie ein Konzept gefunden haben, dass es ermöglicht, den ESC stattfinden zu lassen. Wir brauchen so etwas. Wir brauchen eine Zeit, wo wir unseren Gedanken eine Auszeit vom aktuellen Tagesgeschehen und den Sorgen geben können. Wir müssen irgendwie Möglichkeiten finden, die Sorgen zu vergessen. Im Moment haben tatsächlich immer noch sehr, sehr viele Menschen viele Sorgen. Und es gibt immer noch nicht wirklich einen Ausweg, damit diese Sorgen weniger werden. Und ich glaube, dass diese Stunden, in denen man weggenommen und weggerissen wird, wie die Stunden vor dem Fernseher während der Eurovision Song Contest läuft, auch vielen Menschen helfen. Musik hat immer geholfen und die richtige Musik ist noch besser.

Was denkst Du: Was brauchen die Menschen vor allem? Mehr Lieder, die einen die Pandemie vergessen lassen? In diesem Jahr sind unzählige positive Lieder dabei. Oder brauchen wir eher traurige Lieder? Oder beide gleichermaßen?

V: Ich denke, dass wir beide brauchen. Wir müssen Freude fühlen, aber wir müssen auch realistisch sein. Wir müssen echte Geschichten spüren, nicht nur die Sonnenseite des Lebens, auch die Schattenseite. Ich bin eine Künstlerin, die echte Geschichten und manchmal auch schwere Kost erzählen möchte. Nicht jeder macht das und manche haben Angst solche Geschichten zu erzählen. Ich denke auch, dass „Growing Up is Getting Old” sehr gut zum letzten Jahr passt. Deshalb waren ich, mein Team und die Stage Directors uns einig, dass das die beste Botschaft für 2021 ist.

E: Ich denke mehr oder weniger genauso. Wenn es nur fröhliche Lieder gibt, dann entspricht das nicht der Realität. Man hat diese Gefühle in sich und jemand muss das aussprechen. Und die Menschen, die diese Gefühle in sich tragen, werden eine Verbindung zu dieser Art von Liedern aufbauen.

L: Ja, das denke ich auch. Es ist immer wichtiger als zuvor geworden, die Wahrheit über sich selbst zu sagen, über den Gemütszustand zu sprechen. Es ist wichtig zu teilen und deshalb ist es wichtig, dass es diese Art von Musik gibt. Damit Menschen aus sich heraus gehen können, vertrauensvoller gegenüber Künstlern wie Victoria werden und sich ihnen gegenüber stärker öffnen können. Das ist sehr wichtig. In der jetzigen Zeit sind diese Art von Künstlern wichtig. Sie können Leben retten, da bin ich mir sicher.

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Hast Du Pläne für die Zeit nach Eurovision? Willst Du nicht nur eine EP herausbringen, sondern ein ganzes Album?

V: Ja, natürlich. Für mich ist Eurovision nur der Anfang. Danach will ich so viel wie möglich schreiben, damit ich eine neue EP oder vielleicht sogar ein Album herausbringen kann, sofern ich genug Zeit dafür haben werde. Ich plane nach dem ESC sehr hart zu arbeiten.

Hast Du vor, nur auf Englisch zu singen, so wie in deinen aktuellen Liedern, oder vielleicht auch in Bulgarisch?

Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Vielleicht wird es ein paar bulgarische Elemente geben, wir werden sehen. Aber hauptsächlich plane ich Musik auf Englisch zu schreiben.

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Noch einige kleine Fragen zum Abschluss.

Weil Tetris im Text erwähnt wird, will ich gern wissen, welches Dein Lieblings Video- bzw. Computer-Spiel ist.

V: Als ich klein war, war mein Lieblingsspiel „GTA“, ein Autorennspiel. Und “Die Sims”, ich liebe es. Und in letzter Zeit habe ich „Just Dance“ gespielt, was wirklich Spaß macht, es ist toll. Ich mag Videospiele.

Welcher ist Dein liebster ESC-Beitrag?

V: Mein Lieblingsbeitrag ist Salvador Sobral aus Portugal. Ich finde, dass er ein fantastisches Lied hatte, sehr sehr gefühlvoll. Es hat mich auf gewisse Weise inspiriert, als ich erfahren habe, dass ich Bulgarien beim ESC vertreten würde. Er hat mich sehr angespornt meine Musik auf sehr echte Art und Weise zu machen.

Hat er Dich auch dazu inspiriert zu sagen, dass Du einmal am ESC teilnehmen möchtest? Oder war es schon vorher ein Traum von Dir einmal beim ESC dabei zu sein?

V: Er war eine Inspirationsquelle für meine Musik, wie ich klingen wollte. Ich habe mich wirklich in den Song verliebt. Deshalb wollte ich echte Instrumente in meiner Musik, was sehr wichtig ist. Heutzutage ist Musik sehr elektronisch, deshalb wollte ich etwas Echtes aus der Vergangenheit haben.

Sind die Instrumente in “Growing Up is Getting Old” echte Instrumente?

V: Ja, das sind sie.

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Hast Du einen bulgarischen Lieblings-ESC-Beitrag?

V: Ja, selbstverständlich. Poli Genova, Kristian Kostov. Ja, diese beiden.

Und weil wir aus Deutschland sind: hast Du auch einen deutschen Lieblingsbeitrag?

V: Mir gefällt der Song aus diesem Jahr sehr gut. Er hat eine sehr gute Botschaft. Deshalb wünsche ich Jendrik alles Gute.

L: Ich habe einen Lieblings-ESC-Song: „Wunder gibt es immer wieder“. Das ist ein Song, der die heutige Zeit mit dem Text einfach trifft. Viele Menschen fragen „Was ist schuld daran, warum kommt das Glück nicht zu mir“, „Wunder gibt es immer wieder, heute oder morgen können sie geschehen“. Das ist ein Text, in den sich jeder reinhören kann und ich höre ihn immer wieder und denke mir: „Mensch, das ist wunderbar geschrieben und das ist zeitlos“.

Und aus reiner Neugierde: Sind das Deine Hunde? Die Hunde, die man am Anfang gesehen hat.

L: Das sind meine Hunde. Das hier ist Melly, der Johnny (?) ist dahinter, der Ciero (?), und der Joe (?) liegt da am Boden. Aber Vicky hat auch sehr viele Hunde. Sie hat mich ein bisschen inspiriert mehr als einen Hund zu haben. Sie hatte mehrere, bevor ich meine zweite hatte, die Melly.

Du hast also auch Hunde?

V: Ja, ich habe vier Hunde. Zwei von ihnen leben bei mir, zwei von ihnen leben bei meiner Familie in einer anderen Stadt.

Foto: Facebook @VictoriaGeorgieva.Official

Das waren alle meine Fragen. Wenn Ihr noch etwas loswerden möchtet, ohne dass ich es frage, dann könnt Ihr das gerne…

V: Vielen Dank Deutschland. Falls ich Euch wirklich gefalle, dann würde ich mich freuen, wenn Ihr für mich abstimmen würdet.

L: Sie ist sehr schüchtern. Sie ist so. In echt: Wenn Sie sich angesprochen fühlen von Victoria und von allen, was sie zu sagen hat, dann einfach ausnahmsweise die 12 Punkte an Bulgarien geben.

L: Vielen Dank für die Zeit. Lieben Gruß an alle ESC-Fans.

Wir wünschen VICTORIA alles Gute und viel Erfolg bei ihrer ESC-Teilnahme und hoffen, dass die Zuschauer zu Hause von ihrer emotionalen Ballade berührt werden.

VICTORIA, die mit bürgerlichen Namen Victoria Georgieva heißt, singt, seit sie 11 Jahre alt ist, und erlangte erste Bekanntheit mit ihrer Teilnahme an X-Factor Bulgarien 2015, wo sie die Livephase erreichte. Sie hat bereits mehrere Singles auf Bulgarisch auf den Markt gebracht. 2019 erschien ihr erster englischsprachiger Track: „I Wanna Know” hat bereits über eine Million Aufrufe auf YouTube generiert. 2020 sollte sie für Bulgarien mit dem Titel „Tears Getting Sober“ beim ESC antreten und wurde als eine der Mitfavorit:innen gehandelt. Bereits im März letzten Jahres wurde bekannt gegeben, dass VICTORIA auch 2021 für Bulgarien am ESC teilnehmen wird.

Ihr Beitrag für den ESC 2021 „Growing Up is Getting Old“ wurde in einem internen Auswahlprozess unter Einbindung der Fans ausgewählt und setzte sich dabei gegen fünf andere Titel ihrer EP „a little dramatic“ durch. VICTORIA wird im zweiten Halbfinale auf Startposition 13 antreten.


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9 Comments
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Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Vielen Dank für dieses schöne Interview.😊

Ich hätte mir für Victoria zwar einen anderen Song gewünscht, aber ich wünsche ihr trotzdem alles, alles Gute. Ich finde sie total herzig, ich mag schüchterne Menschen. Das was sie sagt, hat Tiefe, zeugt von Reife. Und wer weiß? Vielleicht sticht sie gerade durch diese zurückgenommene Art aus der Masse heraus und erzielt ein Überraschungsergebnis. Würde mich echt freuen.🙂

Andi
2 Jahre zuvor

Ich glaube, ich gehöre ja zu den wenigen Menschen hier, denen wirklich alle VE-Titel von Victoria gefallen haben. (Obwohl ich ja mit ihrem 2020-Titel so gar nichts anfangen kann.)
Dass Lucy eine Mentorin und Freundin ist, wusste ich nicht. Coole Info. Da ich Lucy sehr sympahisch finde, sind die Daumen nochmal mehr gedrückt.

Das No Angels-Comeback find ich trotzdem unnötig. So.

Rainer 1
Rainer 1
2 Jahre zuvor

Von berenike kommt einfach immer was qualitativ hochstehendes…merci, super interview.

JoBi
JoBi
2 Jahre zuvor

Danke für das Interview. Es war sehr interessant.

Vondenburg
Vondenburg
2 Jahre zuvor

Die Jurywertung von Euro Jury für Bulgarien ist gerade eben gemeldet worden. Sie ist dort 9. geworden mit 107 Punkten

(Deutschland ist 14. bei der Jury geworden, ein Platz besser als Litauen, aber das ist glaube ich momentan eher unwichtig)

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor

Die Sims habe ich auch mal eine zeitlang sehr intensiv gespielt. 🙂

Jofan
Jofan
2 Jahre zuvor

Danke für das Interview! Mir tut es ja total leid für VICTORIA, aber für mich haben alle ihre Songs so einen gewissen Nervfaktor, weshalb ihr Lied in beiden Jahren bei mir kontinuierlich abrutscht und nun gerade so überhaupt noch in den Top 30 ist. Trotzdem wünsche ich ihr alles Gute für ihre Auftritte in Rotterdam.

Rusty
Mitglied
2 Jahre zuvor

Vielen Dank für dieses sehr sympathische Interview von allen Beteiligten.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
2 Jahre zuvor

Auch von mir vielen Dank für das schöne Interview. Letztes Jahr hatte ich TSG in meinen TOP 3, aber dieses Jahr dümpelt Victoria leider nur im oberen Mittelfeld meiner Liste herum. Allerdings denke ich, dass sie mit ihrem Liveauftritt noch ein paar Plätze gutmachen wird.