Am letzten Wochenende haben wir Euch von der erfolgreichen ESC kompakt Partypremiere auf dem CSD in Hamburg berichtet. Wir haben an diesem Hamburger Wochenende so viel photographiert, dass wir Euch wie angekündigt (und auch auf mehrfach an uns herangetragenen Wunsch) eine Woche später mit weiteren Photoimpressionen und -Anekdoten vom Hamburger CSD versorgen wollen.
Mein letzter CSD HH „Photojob“ fand 2013 statt. Blitzkids mvt. und Ben Ivory waren 2013 Stargäste auf der Hamburger CSD Bühne am Jungfernstieg und ich habe Interviews mit beiden „Unser Song für Malmö“ Acts gemacht und den HH Weekender parallel auch dazu genutzt, die Parade zu photographieren. Während mir die Gigs der VE-Acts prima gefallen haben (wiewohl mein Lieblingskurzkonzert beim CSD in HH immer noch das von Roman Lob in 2015 ist), hat mich die Samstagnachmittags-Parade damals nicht so geflasht.
In diesem Jahr war das ganz anders:
1 Der CSD war heuer größer, bunter und vielfältiger und die Interaktion zwischen den „Zaungästen“ (240.000 TeilnehmerInnen und ZuschauerInnen – Rekord) war viel intensiver, ausgelassener und wahrhaftiger.
2. Das Miteinander von Partytrucks und anderen Wagen mit (auch) merkantilen Botschaften sowie von Organisationen und Gruppen mit wiederum sehr ernsten Botschaften war viel glaubwürdiger, durchmischter und interaktiver als in der Vergangenheit – von gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Unterstützung getragen.
Bei den Grünen gab´s Wassereis. Alle im Hamburger Senat vertretenen Parteien haben an der Parade teilgenommen – außer der AfD. Nächstes Jahr dürfte dann auch mit der aktiven Präsenz von Markus Söder zu rechnen sein – nach seiner jüngsten Metamorphose als Klimabotschafter und Trendexperte.
Jetzt sag nochmal jemand, wir hätten keine Abwechselung in der Bildauswahl. Der CSD in HH war wirklich sehr ergiebig.
Ein Grund, warum wir häufig nicht auf dem CSD in HH sind, ist der fast parallel stattfindene Schlagerkväll in Stockholm (in diesem Jahr u,a, mit Nanne Grönwall und Pernilla Wahlgren, seufz). Die Inner-City-Paraden in HH und Stockholm finden sogar fast jedes Jahr am gleichen Nachmittag statt. In Stockholm hat mir immer gut gefallen, wie stark der Stockholm Pride in der Stadt und in der Bevölkerung verankert ist. Speziell Fußgruppen und Wagen der Feuerwerk, der Polizei, der lokalen Krankenhäuser und vergleichbarer (auch ehrenamtlicher) Verbände und Gruppen ernteten nonstop sehr viel Applaus entlang der Strecke. Dieses Gemeinschaftsgefühl vermittelte auch der diesjähriger Hamburger CSD viel stärker als in meinem Vergleichsjahr 2013 (s.o.). Speziell hervorheben (ohne andere damit zu schmälern) möchte ich die Fußgruppe (!) von Airbus Industries und die Pfadfinder, die mir beide herausragend sympathisch aufgefallen sind.
Die Veranstalter haben mit Dramaturgie und Abfolge der Wagen und Fußgruppen viel Fingerspitzengefühl gewiesen (anders als beim Schlagermove, wo die „Big Spender“ fast alle weiter vorne starten durften). Ernste Botschaften und leichte Kost und Partyveranstalter wechselten sich harmonisch ab.
Apropos Party: Vor wenigen Wochen haben wir Euch berichtet, wie wir „DSDS Goes Schlager“ Held Norman Langen auf dem Rotkäppchen Fruchtsecco Truck auf dem Schlagermove getroffen haben.
Auf dem CSD gab es keinen Rotkäppchen Truck, aber der Fruchtsecco war trotzdem präsent: Wir haben auf der Langen Reihe eine großartige Mädelsclique kennengelernt, die quasi als Rotkaeppchen Fruchtsecco Botschafterinnen unterwegs waren, was dem Fotografen und Autor dieser Zeilen übrigens erst bei der zweiten Sichtung der vielen CSD Partybilder augefallen war:
Cheers! Und unser erster Preis für den beschwingtesten Getränkewagen beim Hamburger CSD geht klar an Coca Cola:
Mit sicherer Hand für die Zielgruppe hat Coca Cola für´s Cola-Sampling vier Markenbotschafter ausgesucht, die auch bei Sekt/Fruchtsecco oder Mineralwasser-Trinkern Begehrlichkeiten wecken dürften.
Mein Lieblingsbild des diesjährigen CSD kommt aber aus St. Pauli. Fußball-Fangruppen beider Zweitligisten (jaja) haben am CSD teilgenommen, aber den eindrucksvolleren Auftritt hatte das Team St. Pauli:
„Irgendwas mit Regenbogen“ – das passt in der Tat immer. (Mehr oder weniger prägnante) Motti waren anlaßtypisch beim CSD ganz groß, aber „Irgendwas mit Regenbogen“ liegt dabei definitiv ganz weit vorne.
Stärker als die vielfältigen Motti auf dem CSD hatten sich nur die Puppys vermehrt.
Damit schließen wir unsere Bilderreportage vom CSD Hamburg. Wer die größten Hits der ESC kompakt Party im Glanz und Gloria auf der Reeperbahn noch einmal nachlesen möchte, der findet diese Reportage hier. In ein, zwei Wochen blicken wir noch einmal auf die ESC Sommerpartysaison zurück, dann folgen nochmal weitere Bilder und Anekdoten.
Ok, das letzte Bilst ist „a bit off topic“, aber es fiel mir gerade beim Aufräumen meiner Bilder-Mediathek auf und es passt so schön in die Reihe! Und ist eine schöne Erinnerung an Wien…
P.S.. CSD ist gefühlt ja irgendwie immer irgendwo („Irgendwas mit Regenbogen“) – an diesem Wochenende z.B. in Mannheim. Dort traf BennyBenny die beiden engagiertesten Tänzer vom ESC komptakt Dancefloor in HH wieder – hier der Selfiebeweis. Mehr Photos von den Jungs gibt es hier. Und wen BennyBenny noch in Mannheim traf (höchster ESC-Bezug!) erfahrt Ihr dann in unserem Summer-Party-Recap-Beitrag.
Überall nur schöne Menschen abgelichtet. Schade, wo bleibt denn da die Diversität, die Vielfalt usw.? Naja, typischer CSD-Post, halt. Schade, trotzdem.
Also ich finde unterm Strich waren da gar nicht so viele hübsche Kerle dabei. Das war dann doch eher das erwartete Kuriositätenkabinett.
Vielleicht, weil du nicht dabei warst.
Berlin war wie immer, viel zu groß, total unorganisiert, mehr wie so ne „Ersatz-LoveParade“.
Kann man machen, muss man aber nicht.
Das Konzept Hamburg gefällt mir viel besser 👍🏻😊
„Ernste Botschaften und leichte Kost und Partyveranstalter wechselten sich harmonisch ab.“
Das haben sie aber von Christer Björkman abgeguckt!
Ich finde es toll wie diese CSDs auch von Nichtschwulen Menschen angenommen werden. Trotzdem würde ich es begrüßen, wenn manche Leute, angesichts dessen, das das ganze tagsüber stattfindet, sich etwas mehr anziehen würden und nicht rumlaufen würden, als wären sie nachts in der Schwulendisco. Ansonsten tolle Events.
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Schöner Artikel, danke dafür! 🙂
Ich finde es gut, wenn sich Leute dafür einsetzen, auch wenn es mir natürlich zu schrill wäre. Dennoch tut es mir weh, wenn ich lesen muss, wie sich die rechten Hetzer daran stören: http://www.pi-news.net/2019/08/lgbt-juenger-setzen-auf-kesseltreiben-gegen-konservatives-polen/
Jetzt ist es also schon Provokation, für gleiche Rechte einzutreten…
Hoffentlich siegt die Liebe.
Ich fasse das mal so zusammen: Männer um die 25 sowie Männer unbestimmten Alters in Frauenkleidern, und einige, junge, hübsche Frauen um die 25. Eine komische, selektive Linse hatte der Photograph da vor der Kamera, oder bestand das Publikum wirklich nur aus den genannten Gruppen? Ob das im Sinne von Diversität ist? Na ja.
PS. Man erkennt an der Rechtschreibung, daß ich weit vor der Rechtschreibreform geboren wurde.
Das zeigt doch auch, das innerhalb der schwulen Community auch nicht eitel Sonnenschein herrscht. Dort gibt es auch sehr viel Oberflächlichkeit. Dicke oder normal angezogene Menschen sind für ein Fotograph halt uninteressant. Da muss es schon die schrägen und die Halbnackten sein.