Dansk Melodi Grand Prix 2020: Publikum bestimmt drei der zehn Beiträge

Das dänische Fernsehen möchte die nationale Vorentscheidung Dansk Melodi Grand Prix 2020 musikalisch breiter aufstellen und so dafür sorgen, dass die Beiträge nachhaltiger bei den Zuschauern wirken. Dafür sollen die Dänen intensiver in den Auswahlprozess der Vorentscheidtitel einbezogen werden. Konkret bestimmen sie drei der zehn Songs, die am 7. März in der Royal Arena in Kopenhagen auf der Bühne stehen werden (wir berichteten bereits über Ort und Datum).

Die Zielstellung des Verfahrens ist für den Radiochef des dänischen Radios DR, Gustav Lützhøft, klar: „Die Songs im Dansk Melodi Grand Prix sollen noch abwechslungsreicher sein als bisher, damit mehr Menschen ihr musikalisches Interesse in der Show abgebildet sehen. Insgesamt möchten wir, dass die Musik des dänischen Melodi Grand Prix für viele noch wichtiger wird, Dänemark für Musik und Songwriting zusammenbringt und noch mehr Menschen einlädt, am dänischen Melodi Grand Prix teilzunehmen.“

Aus diesem Grund lädt DR nun alle Musiker ein, Beiträge für den Melodi Grand Prix 2020 einzureichen. Dies kann hier erfolgen. Der Einsendeschluss dafür ist der 1. November.

Im weiteren Auswahlprozess wird dann der Radiosender P4 eine aktive Rolle übernehmen. Das Programm bietet Inhalte für neun dänische Regionen. Musik-Experten von P4 aus diesen Regionen wählen aus allen eingereichten Beiträgen insgesamt neun Songs aus, über die die Hörer im Januar abstimmen werden. Wie das genau erfolgen wird, ist bisher nicht bekannt.

Nicht nur die drei von den Hörern ausgewählten Songs, sondern auch die sieben weiteren Vorentscheidbeiträge werden bereits im Januar im Streaming-Service und für die Wiedergabe im Radio verfügbar sein. Das bedeutet, dass die Dänen zwei Monate bis zur Vorentscheidung Zeit haben, die zehn Lieder und die entsprechenden Künstler besser kennenzulernen – und die europäischen Fans natürlich auch.

Für die Rekrutierung der intern auszuwählenden sieben Beiträge stand DR auch in engem Dialog mit Vertretern der dänischen Musikindustrie, um eine Brücke zwischen der starken dänischen Musikszene und dem dänischen Melodi Grand Prix zu schlagen. Diese Arbeit soll in den kommenden Monaten fortgesetzt wird. Lützhøft: „Wir haben den Ehrgeiz, dass der Dansk Melodi Grand Prix ein großes Fest der dänischen Musik- und Gesangstradition sein soll.“

Das Verfahren mit einer Vorauswahl von zumindest einem Künstler für den nationalen Vorentscheid durch Radiohörer wird seit Jahren auch beim schwedischen Melodifestivalen exerziert. So steht bereits Amanda Aasa als dortige Teilnehmerin für 2020 fest. Allerdings sind die Künstler, die sich so für das Melodifestivalen qualifiziert haben, bisher nie über die Vorrunde hinausgekommen.

Was meint Ihr? Ist der dänische Weg ein Erfolgsmodell? Diskutiert gern unter diesem Artikel.


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

8 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
tomudu
tomudu
4 Jahre zuvor

Könnte ein guter Weg sein, den DMGP mal wirklich vielfältiger zu gestalten. In den letzten Jahren war das ja meist eher ein Einheitsbrei…

4porcelli - Yes, I have tricks in my pockets
4porcelli - Yes, I have tricks in my pockets
4 Jahre zuvor

Interessant – weiß jemand, was für ein Format/Musikstil P4 hat?

Gordon
Gordon
4 Jahre zuvor

P4 spielt Soft A/C, wenn man so will „weiche“ Musik für Erwachsene jenseits der 30. Es gibt verschiedene Spezialsendungen sowie abends eine Sendung nur mit dänischer Musik. P4 ist in Dänemark der Marktführer und sehr viel abwechslungsreicher als deutsche Formatradios.

Branko
Branko
4 Jahre zuvor
Reply to  Douze Points

„05:29 Missing (Todd Terry Club Mix) med Everything But The Girl“ – Das hätte mal jemand zum ESC schicken sollen!!! Hätte sicher gewonnen.

4porcelli - Yes, I have tricks in my pockets
4porcelli - Yes, I have tricks in my pockets
4 Jahre zuvor
Reply to  Douze Points

Danke – also Rihting NDR/2WDR2 wurde ich sagen.

4porcelli - Yes, I have tricks in my pockets
4porcelli - Yes, I have tricks in my pockets
4 Jahre zuvor

„Richtung“ und „würde“ sollte das sein…

porsteinn
Mitglied
porsteinn
4 Jahre zuvor

Ich glaube nicht, dass das irgendetwas bringt, um die musikalische Vielfalt zu erhöhen. Dänemark bleibt weiterhin das Synonym für langweiliges bis harmloses Mainstream-Pop-Geplätscher.