Das Ende einer Ära: Der Barbara Dex Award wird eingestellt – Name für neue Auszeichnung gesucht

Foto: Thomas Hanses

Für 25 Jahre gehörte er fest zur ESC-Saison: Der Barbara Dex Award, mit dem bis vor ein paar Jahren noch das scheußlichste Outfit im Wettbewerb prämiert wurde, in den vergangenen Jahren dann die auffälligste Garderobe. Preisträger waren zuletzt TIX aus Norwegen (2021) und Conan Osíris aus Portugal (2019; Aufmacherfoto). Jetzt haben die Verantwortlichen bekanntgegeben, dass die Auszeichnung ab diesem Jahr nicht mehr vergeben werden wird. Stattdessen suchen sie nun einen Namen für einen neuen Award.

Dazu schreiben die Verantwortlichen vom Fanblog songfestival.be:

Ja, ihr habt vollkommen richtig gelesen! Wir stellen den Barbara Dex Award ein. Die Bedeutung dieser Auszeichnung ist im Jahr 2022 nicht mehr möglich und deshalb haben wir uns entschieden, sie einzustellen. Natürlich wären wir nicht Songfestival.be, wenn wir nicht die Absicht hätten, das Leid zu lindern. Gemeinsam mit euch suchen wir nach einem passenden Namen für eine neue Auszeichnung. Sie können mehr darüber im folgenden Artikel lesen.

Was begann 1997 als „Witz“ und existierte noch 2021? In der Tat, der Barbara Dex Award. Vor 25 Jahren schuf die niederländische Fansite House of Eurovision diesen Preis für den „am schlechtesten gekleideten“ Act des Jahres beim Song Contest, „zu Ehren“ von Barbara Dex. Barbara vertrat Belgien 1993 beim Eurovision Song Contest in einem selbstgenähten Kleid. Ihr Song war nicht das, über was die Leute redeten, ihr Outfit hingegen war Stadtgespräch.

Wo ist das Problem?

2017 haben wir, Songfestival.be, die Auszeichnung mit allem, was dazugehört, übernommen. Von dem Moment an, als wir die volle Kontrolle darüber übernommen haben, haben wir versucht – mit Betonung auf den Versuch – die Konnotation dieser Auszeichnung in „auffälligstes Outfit“ zu ändern. Aber wir haben es zugegebenermaßen nicht geschafft, die negative Bedeutung loszuwerden. Also bleibt uns nur noch eines: Wir werden diesen Award nicht mehr vergeben. Ab 2022 wird kein Barbara Dex Award verliehen! Wobei absolut kein Grund zur Panik besteht, weil wir einfach etwas Altes gegen etwas Neues tauschen. 2022 wird es also eine komplett neue Auszeichnung geben.

Warum jetzt aufhören?

Wie bereits erwähnt, hat es sich als unmöglich erwiesen, eine Auszeichnung, die es seit so vielen Jahren gibt, umzubenennen. Das Letzte, was wir als Website wollen, ist, Menschen zu verletzen. Die negativen Kommentare dazu in den letzten Jahren haben uns klar gemacht, dass es jetzt an der Zeit ist, mit dieser Auszeichnung aufzuhören. Der Name des Preises wird für immer mit etwas „Hässlichem“ verbunden sein.

2021 war das letzte Jahr für den Barbara Dex Award, denn nach 25 Jahren ist es nun an der Zeit, weiterzuziehen. Apropos: Wir haben bereits eine Idee, etwas Neues zu schaffen, nicht nur wir, sondern gemeinsam mit allen Fans des Eurovision Song Contest auf der ganzen Welt!

Wer die Diskussionen in der Fan-Community rund um den Barbara Dex Award verfolgt hat, wird die Entscheidung der Verantwortlichen wahrscheinlich gut verstehen. Die Zeit ist wohl reif, für eine Veränderung. Es soll aber weitergehen und es gibt auch schon Ideen, was jetzt passieren soll.

Wie werden wir das angehen?

Wir wollen einen Award schaffen, der feiert, anstatt etwas niederzumachen. Deshalb kreieren wir den Award für das BEMERKENSWERTESTE Outfit. Ein Outfit mit einer Geschichte und einer tiefen Bedeutung dahinter. Nur ein kleines Detail fehlt noch… ein brandneuer Name für diesen Award!

Wir möchten, dass ihr uns dabei helft, einen neuen, positiven Namen zu schaffen, der eine neue Ära des Feierns von Vielfalt, Kultur und des Erzählens einer Geschichte einläutet. Anstatt selbst einen neuen Namen für den Award zu wählen, werden wir euch, die Fans, bitten, uns Ideen für einen Namen zu liefern.

Wir werden dies in zwei Abstimmungsrunden tun. Für die erste Runde bitten wir euch, uns Ideen für einen Namen zu schicken, zusammen mit einer kleinen Motivationserklärung, warum dieser Name gut passen würde. Der Name muss natürlich etwas mit dem Eurovision Song Contest zu tun haben. Wir werden sie alle sammeln und eine Auswahl von bis zu zwanzig Namen bekannt geben, die am besten geeignet sind. Dies soll verhindern, dass Personen versuchen, Barbara Dex erneut einzureichen, die sowieso von der Auswahl ausgeschlossen wird.

In der zweiten Abstimmungsrunde haben wir die Liste der zwanzig möglichen Namen erstellt und dann liegt es an euch, für euren Favoriten zu stimmen. Der Name mit den meisten Stimmen gewinnt und ist der Name für die neue Auszeichnung, die nach dem Song Contest 2022 an den Act mit dem BEMERKENSWERTESTEN Outfit verliehen wird.

Hier ist ein Zeitplan, wann was passieren wird:

Die erste Runde, das Einreichen von Ideen für neue Namen, beginnt am Montag, 13. März, um 9 Uhr und endet am Donnerstag, 31. März, um 9 Uhr.
Die Bekanntgabe der zwanzig möglichen Namen für den neuen Preis erfolgt am Sonntag, den 3. April um 18:00 Uhr.
Die Abstimmung beginnt am Montag, den 4. April um 13:00 Uhr und endet am Montag, den 18. April um 13:00 Uhr.
Der neue Name mit neuem Logo wird am Freitag, den 29. April, in einem speziellen Livestream auf unseren Facebook- und YouTube-Kanälen vorgestellt.

In diesem Sinne: Wer von Euch jetzt Ideen für einen neuen Namen hat, kann diese hier bei songfestival.be einreichen. Selbstverständlich freuen wir uns auch, wenn Ihr uns hier in den Kommentaren an Euren Vorschlägen teilhaben lasst.


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84 Comments
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Matty
2 Jahre zuvor

Ich bin ziemlich traurig darüber, daß diese Tradition nicht fortgesetzt wird. Auch in diesem Jahr hätte es mit Sicherheit wieder den einen und anderen Anwärter gegeben. Deutschland hat die Auszeichnung 1998 für das Outfit von Guildo Horn bekommen. Besonders empfänglich für den Barbara-Dex-Award waren – wie die Vergangenheit zeigt – die Nachfolgestaaten Jugoslawiens:

https://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Dex#Barbara_Dex_Award

Nordmazedonien und Serbien haben den BDA je zweimal und Serbien einmal gewonnen, je einmal ging er an Kroatien und Montenegro. Letztes Jahr hätte ich den BDA Rumänien bzw. Roxen eher gegönnt als TIX aus Norwegen.

Andi
2 Jahre zuvor

Richtige Entscheidung, diesen Quatsch-Award einzustellen.

Festivalknüller
Festivalknüller
2 Jahre zuvor

Endlich Schluss mit der Stigmatisierung ! 👍

DerKai
DerKai
2 Jahre zuvor

Ich habe das nie wirklich verfolgt. Deshalb bin ich nicht sooooo traurig.

Tjure
Tjure
2 Jahre zuvor

Tja, in der heutigen politisch zu seienden korrekten Welt hat der Barbara-Dex-Award halt keinen Platz mehr. Irgendwie schade.

4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
2 Jahre zuvor

Spaßbefreit. Ich nehme an, auf der Site bekommen alle Songs nur positive Kritiken?

Timo1986
Timo1986
2 Jahre zuvor

Egal welchen neuen Namen der Award auch bekommt. Umgangssprachlich wird es bei den Fans immer der Barbara Dex Award bleiben. Ich selbst habe dieser Auszeichnung und deren Bekanntgabe nie entgegen gefiebert, sondern eher so beiläufig zur Kenntnis genommen. Deswegen kann ich jetzt auch nicht beurteilen, ob sich irgendein Teilnehmer (m/w/d) vor den Kopf gestoßen fühlte, als er / sie diesen Award erhielt.

So spontan behaupte ich jetzt einfach mal, dass die Namensgeberin – also jene Sängerin aus Belgien – nicht verärgert war oder oder es als Unverschämtheit betrachtete, dass ihr Name mit der Auszeichnung „schrägstes oder auffälligstes Outfit“ in Verbindung gebracht wurde. Vielleicht hat sie sich ja sogar darüber gefreut. Aber wissen tu ich das nicht.

Soll der ESC es doch wie bei der Oscar-Verleihung machen: Es gibt den Oscar für den besten Film und einen Tag vorher „die goldene Himbeere“ für den schlechtesten Film. Sprich irgendeine Phantasiebezeichnung, in der man alles was der Zeitgeist so hergibt hinein interpretieren kann, wäre denkbar. Da ich aber eher ein analytisch denkender Mensch bin, habe ich für eine Namensgebung keine Kreativität.,

togravus ceterum
Mitglied
2 Jahre zuvor

Der Barbara Dex-Award hatte sich mMn irgendwie totgelaufen, weil seit vielen Jahren extravagente Outfits gewannen, die allerdings meist sehr gut zum Gesamtpaket passten (Albanien 2012 ist das beste Beispiel hierfür), während der Preis doch eigentlich für unfreiwillig schreckliche Garderobe gedacht war.

100teljubam
100teljubam
2 Jahre zuvor

Sehe ich ähnlich, zuletzt haben viele Fans scheinbar gar nicht mehr kapiert worum es bei diesem Preis ging und einfach immer nur das schrillste und unkonventionellste Outfit gewählt, was dem Award völlig seinen ironischen und subversiven Biss genommen hat.

Denn z.B. Tix und Conan Osiris waren ja eben nicht im Bestreben, besonders elegant und chic auzusehen, unabsichtlich mies gekleidet wie Frau Dex anno 1993, sondern als Teil eines Gesamtkonzepts ganz bewusst provokant angezogen.

Von daher schon nachvollziehbar dass der Award nicht mehr verliehen wird, er passte zum Grand Prix D’Eurovision, aber nicht mehr zum heutigen ESC.

Cali
Mitglied
Cali
2 Jahre zuvor

Oh nein, ein Negativpreis, wie fürchterlich! Der ESC ist gerne mal eine Modenschau, man will schließlich auch gesehen werden. Und manchmal sehen Outfits einfach schlecht aus, kann man auch so sagen, wie es ist. Man muss nicht immer versuchen, sich um Positivität zu bemühen. Da war der Award doch etwas Ehrliches in einer Welt, bei der gerade Positives oftmals mehr Schein als Sein ist. Schade. Zum Glück kann man den auch selbst organisieren für die nächsten Jahre und auch für die Jahre vor 1997.

Ansonsten kann ich hier auch etwas verstehen, manchmal ist es auch zu einer Protestabstimmung verkommen, aber das war dann Schuld der abstimmenden Fans. Als Beispiel würde ich aber t.A.T.u ranführen. Unabhängig davon, ob man ihr Lied mag oder nicht, aber Rona Nishliu sah einfach grauenhaft in dem Gewand aus (und warum hatte sie eine Schlange auf dem Kopf?).

togravus ceterum
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  Cali

Rona Nishlius Kostüm war ein Medea-Zitat … *stöhn*

Cali
Mitglied
Cali
2 Jahre zuvor
Reply to  Cali

Idee ist nicht gleich der Umsetzung.

ag9
ag9
2 Jahre zuvor

Mein Vorschlag: „Braucht-so-verändert-und-glattgebügelt-kein-Mensch-Award“

Hendi
Hendi
2 Jahre zuvor

Hier muss ich vor Allem den Umgang von songfestival.be kritisieren. Man hat versucht, die Änderung einfach unterzujubeln und sich dann gewundert, dass es nicht klappt. Ist ja auch wahnsinnig überraschend, dass sich eine Sache nicht gleich rumspricht, die sie gerade mal in einem Nebensatz impliziert haben…
Ich habe mir die Artikel angesehen und festgestellt, dass die Seite 2019 aufgerufen hat, für den Preis für das hässlichste Outfit abzustimmen, nach der ganzen Sache jedoch behauptet hat, Portugal habe den Preis für das auffälligste Outfit gewonnen. So funktioniert es einfach nicht. Man muss so eine Änderung bekanntgeben, und zwar vorher. Man kann nicht einfach das Thema einer laufenden Abstimmung ändern und diese Änderung dann bis zur Bekanntgabe des Ergebnisses auch noch geheimhalten. Ganz egal wie irrelevant die Abstimmung auch sein mag.
Die Organisatoren der Seite haben es dann so aussehen lassen, als sei es bei ihnen schon immer um das auffälligste Outfit gegangen, und haben dreisterweise sogar behauptet, die Medien drehen ihnen das Wort im Mund herum.
Es geht mir weniger um den Preis selbst als um den Umgang von songfestival.be. Die Organisatoren schienen sich in ein besseres Licht rücken zu wollen und haben eine Veränderung im Stillen durchsetzen wollen, was ich offen gesagt für verlogen halte. Es wäre doch wirklich nicht schwer gewesen, offen zu kommunizieren, dass man das eigene bisherige Handeln für einen Fehler hält und es nun anders machen wolle.

Hendi
Hendi
2 Jahre zuvor

Ich habe ja auch nicht gesagt, dass sie in Sack und Asche gehen sollen. Man hätte auch einfach sagen können „So Leute, folgendes wird sich ändern“.
Aber so ein „Ach, wusstet ihr das noch nicht? Wir machen das jetzt selbstverständlich anders, und jeder, der es nicht bemerkt hat und noch vom Alten spricht, will uns das Wort im Mund herumdrehen!“ finde ich, ganz ungeachtet der Unwichtigkeit des Preises, daneben.
Wäre es wirklich so viel verlangt, so etwas normal anzusagen?

Brötchen
Brötchen
2 Jahre zuvor

Leute haben halt längst nicht mehr wirklich schreckliche Outfit gewählt, sondern immer nur die, die mit Absicht am auffälligsten waren. Conan Osiris 2019 hatte ein cooles Outfit aus teurem Material das gut gemacht war und was Künstlerisches hatte. Warum hat das den Award bekommen? Da gab es Fummel in dem Jahr die objektiv schlechter waren. Und 2021 hat den Tix bekommen… obwohl das Outfit ja absichtlich so kitschig war.

Aber ich kann verstehen, wenn man den Award einstellt. Wenn es um das Aussehen anderer Menschen geht, dann werden Leute online extrem gehässig. Gerade bei Frauen ist das Mundwerk dann besonders locker, das muss man mit einem Award nicht noch mehr anfeuern. Die Künstler sind schon genug Spott ausgesetzt auf so einer Bühne, da muss man nicht noch draufhauen.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Brötchen

Männer, die ein schlimmes outfit haben, werden auch veräppelt. Außerdem noch mal, wer öffentlich auftritt, der muss halt mit Kritik rechnen und damit umgehen können. Auch beim Outfit. Wer das nicht kann, ist Fehl am Platz. Ich krieg das kotzen bei dieser spaßbefreiten Gesellschaft.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Ich habe noch nie groß was mit diesem Award anfangen können. Ich dachte immer, das es nicht mehr als eine lustige Spielerei sei. Das dies jetzt abgeschafft wird, aufgrund von political correctness, finde ich ehrlich gesagt zum kotzen. Wer öffentlich auftritt, der muss auch damit rechnen, das man sich über sein Outfit lustig macht oder es eben schlecht findet. Ich finde das passt wirklich zu unserer verlogenen und Spassbefreiten „Hab-MIch-LIeb-Gesellschaft.“ Was die wert ist, sehen wir ja gerade.

Christian W
Christian W
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Sich über andere Menschen lustig machen, ist also „Spaß“. Das sagt mehr über dich, als über unsere Gesellschaft bzw. deinen ewiggestrigen Blick auf diese. Wem unsere furchtbare Gesellschaft nicht passt, dem sei eine Auswanderung ins harte, unglaublich spaßige Russland empfohlen.

4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
2 Jahre zuvor
Reply to  Christian W

Du wirfst hier 2 Kommentare zusammen.
1) Der Barbara Dex Award geht an Leute, die – wenn nicht NDR – Stylisten haben, da kann man sich drüber mokieren; es ist nicht so, als ob man sich drüber lustig macht, dass 17-jährige „uncoole“ Klamotten haben.
2) escfan05s absolut korrekte Russland-Kommentare haben nichts mit dem BDA zu tun, und spätestens jetzt sollte auch noch dem dümmsten klar sein, dass Unterstützung für Russland gar nicht geht.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Christian W

Stimmt. Jeder Comedian macht sich über andere lustig. Hier wird auch ständig über ARD-Zuschauer witze gerissen. Also, reg dich ab.

Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

@escfan05:
Niemand verbietet dir, dich weiterhin über Outfits von irgendwelchen ESC-Acts lustig zu machen. Es gibt nur einfach keinen Award mehr. Hier deswegen irgendwas von verlogen und spaßbefreit zu faseln ist komplett daneben. Es spricht übrigens nichts dagegen, lieb zueinander zu sein. Aber das werden Menschen wie du nie kapieren.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

Ach weißt du, wer im Glaßhaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

Glashaus. Ich bin sogar so lieb, dein Deutsch zu korrigieren.

Dieses ewige Draufschlagen auf eine angeblich „linksgrüne Mentalität“, nur weil man sich für Werte einsetzt, hab ich sowas von satt.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Was ist denn falsch an einer „Hab Mich Lieb Gesellschaft“? Wenn es die mehr gäbe, würden es nicht mehr so viele Kriege und Leid auf der Welt geben.
Im Grunde sehe ich es ja wie Du: Es wird vieles, was als eigentlich als Spaß gedacht ist, zu ernst genommen. Hat ja auch weniger mit Kritik zu tun, gibt es ja nichts zu kritisieren. Ist einfach nur witzig. Kann mir auch vorstellen, dass viele KünstlerInnen recht entspannt mit dieser Auszeichnung um gehen. Denn sie wollen ja auffallen, die Outfits sind somit ja auch meist bewußt gewählt. Paßt ja auch oft zum Gesamtkonzepts des Aufritts (wie z. beim Norweger letztes Jahr mit seinem Engelskostüm).

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Wenn man nach dem gehen würde, dann müsste man auch den Preis für den schlechtesten Film die Goldene Himbeere abschaffen. Wenn etwas schlecht ist, egal ob Film, Klamotte, Fernsehsendung oder Gesang, dann darf man sich auch darüber lustig machen. Wenn alles in einem Rahmen bleibt, ist doch alles gut.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Stimmt, wobei ich diese „Goldene Himbeere“ auch nie ganz verstanden habe, ist doch alles Geschmacksache. Hier bestimmt irgend so eine Jury, was „gut“ oder „schlecht“ ist, genau wie bei den Oscars. Deshalb gebe ich auf solche Auszeichnungen auch nicht viel. Genauso wenig, wie auf irgendwelche „Sterne“ bei Restaurants. Nur, weil sie diese haben, heißt es noch lange nicht, dass es mir auch schmecken muß.
Um aber zum Thema zurückzukommen: Natürlich kommt es wie so oft aufs „wie“ an, also ob richtige Gehässigkeit im Spiel ist oder nur freundlicher Spott. Ich habe bei diesem BDA eher letzteres wahrgenommen.🙂

Tim
Tim
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Weil es eine „Hab mich lieb oder ich beschimpf dich mit sämtlichen -ismen, die mir einfallen Gesellschaft ist“ Und DAS ist verlogen! Wer camp-humor nicht checkt – und gemau das ist der BDA (und nebenbei ein guter Teil des ESC ünerhaupt) ist besset in Florian Silbereisens Heiler Welt Bubble aufgehoben.

Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

@Tim:
Und wer den BDA einfach nur unsinnig und doof fand, hat einfach nur den unfassbar geilen Humor nicht gecheckt? Okay. Dann isses wohl und ich bin ein bisschen dumm und freue mich auf die nächste Show von SIlbereisen, weil ich einfach so ein humorloser alter weißer Mann bin.

Meine Fresse, geht ihr mir auf den Sack.

Tim
Tim
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

@Andi
Tja, wenn du das sagst, wird es wohl stimmen. (Achtung! Ironie! Nicht schon wieder beleidigt sein)
Die Diktion vom „alten weißen Mann“ kommt übrigens nicht von mir, sonder genau aus dieser überkorrekten, dauerempörten, humorlosen, schwarz-weiß denkenden und alles auf gut/böse reduzierenden Woke-Ecke, die den BDA abgeschafft hat. Also wenn du mit dem Label nicht zufrieden bist – wend Dich dorthin.
Niemand verbietet dir, den BDA scheisse zu finden, aber lass die anderen ihren Spass haben. Der BDA war immer in bester Camp-Tradition ein augenzwinkernder Scherz die nie wirklich boshaft war. Wer das nicht kapiert, soll sich davon halt fernhalten und gut ist. Und Deine „auf den Sack gehen Sager“ kannst Du Dir getrostr sparen. Gerade wenn man Anderen dauernd erklärt, was angebracht und nicht angebracht ist, sollte man selbst ein Gespür dafür haben, sonst wird‘s unglaubwürdig.

Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

@Timo:
Ich hab den BDA schon immer scheiße und überflüssig gefunden. Und guess what? Ich hab dir deinen Spaß damit trotzdem gelassen. Was wirfst du mir also vor? Ich hab niemals nie öffentlich irgendwas gegen den BDA gesagt oder geschrieben. Also spar dir dein „Lass den anderen doch ihren Spaß“. Hab ich gemacht. Die Entscheidung, den BDA zu kippen, kommt ja nicht von mir.

Und ja, es geht mir auf den Sack, wenn jede andere Meinung heute als „Habt euch lieb-Gesellschaft“, „linksgrünversifft“, „woke“ oder sonstwas betitelt wird. Es ist einfach dumm. Warum kann ich nicht einfach anderer Meinung sein, ohne dass man das direkt katalogisieren muss? Ich mache das doch auch nicht und sage „Wer den BDA super findet, ist ein hässlicher, kurzpimmeliger Versager, der auf ewig ungebumst bleiben wird und sich auf diese Art und Weise an anderen Menschen abarbeiten muss.“ Könnte ich sagen. Wäre aber falsch. Wer gibt dir also das Recht, über mich zu urteilen und mich zu beleidigen?
Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht überkorrekt oder dauerempört bin.

Tim
Tim
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

@Andi
Wer du als Mensch bist weiß ich nicht – hab ich nie beurteilt, werde ich nie tun. Was ich aber sehr wohl beurteilen kann, ist das Bild, das Du hier von Dir zeigst. Und das hab ich getan. Das nehm‘ ich mir auch heraus, immerhin postest Du hier nicht in Deinem Vorzimmer. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Außer: Posts genau lesen, bevor man sie kommentiert, schützt davor Unsinn zu schreiben. Den Rest spar ich mir – das ist mir einfach zu mühsam. Du kannst Dir übrigens jede weitere Antwort sparen, Deine Kommentare werde ich in Zukunft meiden wie der Teufel das Weihwasser, die sind mir zu giftig.

Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

@Tim:
Ich glaube, du bist derjenige, der vieles hier nicht verstanden hat in meinen Postings.
Ich nannte mich selbst ironischerweise „alter weißer Mann“ – wieso denkst du, ich hätte dir das in den Mund gelegt oder hätte sonst wie ein Problem damit?
Ein Problem hatte ich mit deinen Begrifflichen wie „dauerempört“ – und das hautest du raus, einfach weil jemand hier eine andere Meinung hat. Kann man nicht einfach so etwas doof finden, ohne dass es gelabelt wird? Ich war nie empört über den BDA. Fertig.

Aber gut, klar, ich bin giftig. Lol. Lustiger Typ bist du.

Thilo mit Bobby
Mitglied
2 Jahre zuvor

Heut zu Tage wird alles viel zu ernst genommen scheint mir. Man muss ja aufpassen was man sagt und schreibt damit man keinem auf die Füße tritt. Der Barbara Dex Award ist für mich einer reiner Spaß Award gewesen der über die Jahre hinweg zum Kult geworden ist und jetzt in der neuen political correctness Gesellschaft viel zu Ernst genommen wird. Hätte zum Beispiel 1975 schon jemand die Idee gehabt so einen Award ins Leben gerufen hätte Joy Fleming sich selbst nominiert. Sie fand ihr Grünes Kleid selbst so hässlich das sie es selbst nachher zerschnitten hat.
Wenn der Blog Lust dazu hat können wir ja in Form eines Lesergames den Barbara Dex Award weiter leben lassen

Michi
Michi
2 Jahre zuvor

Oh ja. Ein Lesergame für die Off-Season. Der ESC-kompakt-Barbara-Dex-Award 🙂

ag9
ag9
2 Jahre zuvor

Super-Idee, Thilo!!!

Wem das schon zu gehässig ist, muss halt wegschauen.

Cali
Mitglied
Cali
2 Jahre zuvor

Ich organisiere sowieso schon einen BDA in meiner ESC-Gruppe für ältere Jahre, ich wäre natürlich auch dabei, einen ESCK-Sieger zu ermitteln. 😉

4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
2 Jahre zuvor

Sehr unfair gegenüber Chanel, die den Barbara Dex Award sicher in einem Erdrutsch gewonnen hätte.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Ich finde ja das sie in ihrem Anzug aus der VE wirklich sehr gut aussieht. Aber Geschmäcker sind unterschiedlich.

4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Solange sie die Jacke hat geht’s noch. Die Spanier haben da aber oft etwas anderen Geschmack, war oft erstaunt, wenn man da weggegangen ist und die Typen, die am Strand top aussahen auf einmal Glitzerzeugs anhatten.,

100teljubam
100teljubam
2 Jahre zuvor

Chanel hätte den Barbara Dex-Award mit ihrem sexy-verzweifelten Jennifer-Lopez-Superbowl-Halbzeitpause-Glamour-Fummel gewiss verdient – aber in Hinblick auf die Ergebnisse der letzten Jahre würde wahrscheinlich irgendwas wie Circus Mircus gewinnen weil das ist ja so schrill höhöhö

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

@4porcelli: Sex sells. Das gilt auch für den ESC.

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor

Da der Preis in den letzten Jahren so oft nicht wirklich die urspüngliche Zielsetzung verfolgte und meist eh schon die ausgefallensten Outfits berücksichtigte und nicht die schlimmsten Modesünden, ist es letztlich richtig, ihn neu zu definieren. Und das geht wohl nur mit einerm neuen Namen.
Ich sehe bei dem Preis weder eine Stigmatisierung, das sind ja Bühnenklamotten, die die Küstler meist selbst gewählt haben und deswegen auch dazu stehen müssten noch ein Teil der uns von Rechten eingeredeten Cancel Culture, weil man ihn nicht mehr vergeben will.
Daher alle mal ruhig bleiben, ist doch gut in Zukunft Klarheit zu haben, dass nun eher die Phantasie belohnt wird.

italojeck
italojeck
2 Jahre zuvor

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust
[Drafi Deutscher]

Ich weiss es nicht…
auf der einen Seite verbinde ich diesen Preis mit der Akzeptanz vom ESC als Kitsch-Zirkus (siehe auch Peace Peace Love Love) und das ich was ich nicht brauche (ich kann verstehen, wenn man das mag und braucht, aber ich nicht unbedingt in der „alten“ Form).

auf der anderen Seite… warum nicht?
Aber zum Glück leben wir in einer freien Welt. Jeder kann so ein Verein gründen und den Barbara Dex wieder ins Leben rufen. Also, wer Lust hat kann das gerne weiter machen.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor
Reply to  italojeck

Nichts gegen Herrn Deutscher, aber das Zitat sollte man vielleicht konsequenterweise auf seinen originären Ursprung bei Goethe zurückführen. 😉

Frédéric
Frédéric
2 Jahre zuvor

Die Kontroverse spiegelt sich ja auch in den Diskussionen um die hiesige Wahl des Best Looking […] Artist.

Allerdings sehe ich den BD-Award auch wesentlich unkritischer, da es hier ja weniger um die Person an sich als um das Outfit geht. Und für mich schwang mit der Verleihung immer auch ein gewisses Maß an Bewunderung mit, dass sich jemand dergestalt auf die große Bühne wagt – in Anlehnung an Peters Glorifizierung der dt. VE-Teilnehmer könnte ich sogar etwas heldenhaftes in diese Auszeichnung lesen.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Frédéric

Noch nicht mal darüber darf man noch abstimmen, ohne das irgendwelche Moralaposteln einem das vermiesen?

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Frédéric

Nun, ich denke, der Unterschied zu den „Best looking“ Rankings ist, dass es dort ja um körperliche Merkmale geht, auf die man nicht unbedingt Einfluß hat. Ist natürlich bei diesem „Barbara Des Award“ (oder wie er dann auch heißen mag) anders.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Na ja, man sollte diesen Award mit einem Augenzwinkern betrachten (mMn), ich habe es eigentlich nie als die Prämierung für das schrecklichste Outfit gesehen, sondern eher für das kreativste (oder auch witzigste). Gehört ja irgendwie auch zum ESC😀.
Also als Stigmatisierung habe ich es nie wahrgenommen, gibt echt Schlimmeres.😉

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

@Gaby: Schon mal die Sendung „Kalkofes Mattscheibe“ auf Tele 5 gesehen? Da wird über schlechtes Fernsehen gelästert, und zwar so, das hier manche, wenn sie das sehen würden, ins Sauerstoffzelt müssten. Aber alle Sendungen, die er verarscht, haben es auch verdient.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

@Andy: Niemand sagt dagegen was, wenn man sich für wirklich wichtige Werte einsetzt. Da bin ich dabei. Aber wenn man aus jedem kleinen Furz, gleich ein Tornado macht, schadet das dem Kampf für die wichtigen Werte. Zum Beispiel das unsinnige Gendern. Haben wir wirklich keine anderen Probleme?

Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Andi mit i. Nicht mit y.
Und natürlich haben wir andere, viel größere Probleme. Aber nur weil das so ist, heißt das doch nicht, dass wir uns nicht um kleinere Probleme auch kümmern dürfen.

Und ja, dass du gegen das Gendern bist, wundert mich nun auch nicht mehr.

Timo1986
Timo1986
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

@Andi:
Ich glaube intellektuell und emotional bin ich mit dir hier und da auf einer Wellenlänge. Ich bin erst seit diesem ESC Teilnehmer bei ESC kompakt und muss sagen, dass ci mich schon sehr gewundert habe, wie sich die ein oder andere Person über Sachen ärgert, die eigentlich total banal sind. Ich musste mich an das Gendern in der Schriftsprache auch erst gewöhnen. Nachdem dies der Fall war habe ich es von meinem Berufsleben auf mein Privatleben einfach übertragen, da mir ein hin und her switchen zwischen beruflicher Schriftsprache und privater Schriftsprache einfach zu anstrengend ist.

Ob andere Leute gendern ist mir daher so ziemlich egal.
Denn mir kommt es vielmehr auf die faire Einstellung und die dazugehörige Verhaltensweise an und für sich an. Die finde ich bei manchen Diskussionsteilnehmern (m/w/d) – hier sind es jetzt aber nur Männer – manchmal doch sehr … .. na ja ich sag jetzt Mal nicht die beste Umgangsform.

Ob das jetzt an mangelnder Intelligenz oder an nicht beigebrachter Erziehung von Verhaltensformen wie etwa Dinge auch einfach mal weg Ignorieren können, wenn sie einen stören vermag ich nicht zu beurteilen.

Deswegen ärgere dich nicht. Ich habe mich selber Mal kurz aufgeregt, bin dann aber sehr schnell zu der Erkenntnis gekommen, dass es sich nicht lohnt sich über Leute zu ärgern, die man persönlich überhaupt nicht kennt.

Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

@Timo1986:
Danke für deine netten Worte.
Ich ärger mich aber tatsächlich gar nicht. Ich kenne escfan05 schon länger und weiß daher ein wenig, wie er so tickt. Insofern wundert mich gar nichts mehr. 🙂

Frédéric
Frédéric
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Dem Kampf für die „wichtigen Werte“ schadet „Gendern“ eher nicht, denn der Zusammenhang von Demokratiefeindlichkeit und Unterdrückung sog. Minderheiten ist wohl kein Zufall.

Wobei Du, escfan05, ja immerhin offen lässt, ob es neben dem „unsinnigen Gendern“ womöglich auch „sinnvolles Gendern“ gibt (wäre dir z.B. „Künstlerinnen und Künstler“ noch genehm?). Ansonsten kann man sich mal die Frage stellen, was dem eigenen geistigen Auge vorschwebt, wenn man Begriffe wie „die Künstler“, „die Sänger“ oder „die Politiker“ liest bzw. hört. Leute, die hier allen ernstes behaupten, stets gleichermaßen Frauen wie Männer oder gar weitere Gruppen zu sehen, dürfte beeits einer Minderheit angehören …

duracellhase
duracellhase
2 Jahre zuvor

Ich finde es auch traurig, dass ein sicherlich nicht überaus wichtiges, aber spaßiges Event zu Grabe getragen wurde. Die Kritik am BDA kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen: Es sollte doch immer auf den Kontext ankommen – und der ist nun mal, dass der Preis von der ESC-Bubble vergeben wurde, also von Menschen wie uns, die dem ESC und all seinen Künstler*innen von Herzen zugetan sind. Schon vor diesem Hintergrund habe ich die Preisverleihung niemals als persönliche Kritik an der jeweiligen Person verstanden.

AlexESC
AlexESC
2 Jahre zuvor

Man sollte einen Preis für das „beste“ Outfit vergeben! Nicht für das „schönste“ und auch nicht für das „auffälligste“, sondern für das „beste“! Das „beste“ Outfit muss nämlich nicht unbedingt auch das „auffälligste“ sein und schon garnicht das „schönste“!

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  AlexESC

Was ist denn dann Deiner Meinung nach „das beste Outfit“?

4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

@Gaby – meistens Italien ;-).

cars10
cars10
2 Jahre zuvor

Nein, wie sinnfrei.
Der neue „political-correctness-meets-I-love-you-all“-Award für alle, die bei nichtpositiven Aussagen gleich in Tränen ausbrechen.

Oder auch der neue „Klatschhasen-und-wir-finden-alles-toll“- Award.

Oder auch der neue „Der-ist-doch-so-sympathisch“-Award.
Wie wär‘s mit der „abcdefu“-Award?

Frédéric
Frédéric
2 Jahre zuvor

Vorschlag zur Güte:
Divine And Nonchalantly Awesome (International) Award.

Thomas2000
2 Jahre zuvor

Die political correctness treibt wirklich oft seltsame Blüten. Schade. Meinungsvielfalt bedeutet halt auch, dass man andere Meinungen zulässt und die auch äußern darf.

übrigens soweit geht political correctness schon, dass in einem von mir sehr geschätzten Podcast der Sprecher sich dafür quasi entschuldigt, dass er den Frontsänger von Frankreich als sehr gut aussehend bezeichnet, weil das schon wieder einige negativ aufstoßen könnte, wie er meint. Traurig irgendwie.

Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  Thomas2000

Und wer nimmt dir deine Meinung weg, wenn irgendwelche Leute keinen Award mehr ausloben?
Versteh ich grad nicht.

schorschiborsch
schorschiborsch
2 Jahre zuvor

Die einzige, die was dazu sagen sollte, ist Barbara Dex. Mittlerweile wurde und ist sie eine erwachsene und gutangezogene 🙂 Künstlerin – keine Ahnung, ob sie es so witzig fand, immer mit diesem einen Outfit in Zusammenhang gebracht zu werden….ich hätte es darum ohnehin stets besser gefunden, den Preis jedes Jahr nach dem letztjährigen Preisträger zu benennen….

Nils
Nils
2 Jahre zuvor

Der Award war bislang für mich nur eine Randnotiz des ESC und nichts, was mich weiter gejuckt hätte. Die Einstellung regt mich jetzt aber doch ziemlich auf.

Wie albern ist es bitte, vor dem Hintergrund der „pöhsen“ Negativität die ganze Chose abzuschaffen? Die Künstler stellen sich nun mal dem größten Musikwettbewerb der Welt. Wenn man als Musiker irgendwo darauf gefasst sein muss, dass einem auch Kritik entgegenschlagen kann, dann dort. Dafür braucht es noch nicht mal ein dummes Outfit – siehe Manel Navarro oder nun Emily Roberts im VE. Wer sich hinstellt und sagt „Dann bewertet mich mal“, wird auch bewertet. So einfach ist das.

Wenn sich nun aber jemand wie Conan Osiris ohne erkennbaren Grund einen merkwürdigen Plastikspoiler ans Kinn klebt, soll nun aber so getan werden, als sei das das normalste auf der Welt und kein besonderes Vorkommnis – „Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen“?

Will mir hier ernsthaft jemand erklären, Kritik an solchen Outfits zieme sich nicht, weil Conan (um mal bei ihm zu bleiben) nicht damit rechnen konnte, dass Leute es bekloppt finden könnten? Oder ziemt sich die Kritik an komischen Outfits einfach per se nicht, weil sie eben Kritik ist?

Der Barbara Dex Award hat bestenfalls geholfen, ein paar fragwürdige Outfits zu verhindern, die den ESC insgesamt noch mehr zur Lachnummer gemacht hätten.
Und wie sehr die Preisträger vom „Gewinn“ gedemütigt werden, würde ich auch mal dahin stellen. Bei Guildo Horn kann ich mir vorstellen, dass er noch nicht mal von seiner „Ehre“ weiß – und wenn doch, ist sie ihm ziemlich sicher auch schietegal.

Aber dieser Reflex, inzwischen alles und jeden in Watte packen zu müssen, selbst wo es keine Notwendigkeit gibt … Wahnsinn.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Nils

Den conan fand ich schon lustig. Sah aus wie ein Laubfrosch mit Schnurbart.

Nicolas
Nicolas
2 Jahre zuvor

Ich finde das komplett idiotisch und ein Zeichen dafür wie uns die Ironie und Ambivalenz abhanden kommt. Auf so etwas solle man einfach mit Desinteresse reagieren.

eurovision-berlin
eurovision-berlin
2 Jahre zuvor

Ich finde, die scheußlichen Outfits sollten weiterhin einen Preis bekommen. Aber nicht die ausgefallensten, die sind nämlich kunstvoll, meistens haben sich die Leute sogar was dabei gedacht.
Letztes Jahr hätte die Rumänin den Preis bekommen müssen, denn die war in ihrem Outfit richtig entstellt.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Ich kann mich noch an die ultrahässlichen Outfits einer serbischen Mädchengruppe erinnern. Das sah so lächerlich aus. Sie waren sogar so hässlich, das ein Journalist die Gruppe gefragt hatte, ob ein Designer ihre Kleider entworfen hätte, sie sagten ja, daraufhin die Reaktion des Journalisten: „Fired him“.

Tamara
Mitglied
Tamara
2 Jahre zuvor

Ich finde es wirklich bedauerlich, dass der Barbara Dex Award eingestellt bzw durch einen Preis für das auffälligste Outfit ausgetauscht wird. Und nein, das ist keineswegs dasselbe. Am besten lässt sich das vielleicht am Jahr 2018 erklären: Eye Cue haben den Barbara Dex Award damals völlig zu Recht bekommen (Zweitplatzierte war übrigens eine gewissen Frau Barzilai). Der neue Preis wäre dann wohl eher an Elina Netsayeva gegangen. Will man das? Braucht man das?

Natürlich war das Outfit vieler Preisträger eine Art genau in dieser Form beabsichtigtes Gesamtkunstwerk, ich denke da nur an Verka Serduchka, Guildo Horn, Slavko Kalezic oder, wie oben erwähnt, Rona Nishliu. Vielleicht wurden die Kunstwerke nicht immer verstanden, aber irgendwie sollte das so. Andere, wie zB t.a.T.u haben den Preis völlig zu Unrecht bekommen, da hat sich dann der geballte Hass auf die Mädels entladen. Martin Vucic, so wenig ich seinen Beitrag mag, fällt für mich in die gleiche Kategorie. Dann gab es so Jahre, wo man halt irgendwen wählen musste, wo aber niemand so GANZ schlimm war. Beispiel: Milan Stankovic (bis auf die Haare), und Zoli Adok, Piasek und Nathalie Sorce waren im Vergleich zu manch anderem Preisträger eher harmlos.

ABER: Es gab auch den einen oder anderen Preisträger (und nicht nur die), der sich durch sein Outfit alle Chancen auf eine vernünftige Platzierung versaut haben, seien es Lydia (ES 1999), Trijntje Oosterhuis (NL 2015), Gisela (AD 2008) oder Nina Kraljic (HR 2016), wobei das wohl auch eher schon wieder ein Gesamtkunstwerk war, was aber genau wie das Kunschdwerk auf dem Kopf der beim BDA 2016 zweitplatzierten Jamie-Lee keiner verstanden hat. Auch Eye Cue hätten mit einem anderen Outfit vor allem in der zweiten Hälfte des Songs möglicherweise noch ein paar Pünktchen mehr bekommen. Gleiches gilt für die Namensgeberin des Preises, die ein wirklich schönes Lied wirklich gut gesungen hat – mitbekommen hat es halt niemand.

Der Wettbewerb heißt EuroVISION Song Contest, das heißt, der visuelle Aspekt gehört dazu. Und zum visuellen Aspekt gehört auch, wie die Künstler sich anziehen. Ob das Outfit den Auftritt unterstreicht, zumindest nicht unangenehm auffällt oder aber in positiver oder negativer Hinsicht von allem anderen ablenkt, kann auf dem Scoreboard einen Riesenunterschied machen. KANN – muss aber nicht. Celine Dion hätte 1988 wohl auch den BDA gewonnen, aber das hat ihr ja bekanntlich nicht geschadet. Man muss dann halt für Ausgleich sorgen, und eine gewisse Stimmgewalt kann da ganz nützlich sein. Dennoch fragt sich in einem solchen Falle ja wohl JEDER: „Was bitte hat der / die da an?“

Beim ESC gilt ja bekanntlich das Motto „Mehr ist mehr“, und dann ist doch die interessante Frage, ab wieviel „mehr“ es denn „zu viel“ oder eben „völlig drüber“ ist. Irgendwo schwingt da ja auch immer ein bisschen heimliche Bewunderung mit, dass sich jemand SO auf die Bühne traut. Und ich finde, in besonders heftigen Fällen darf man sich durchaus auch liebevoll darüber lustig machen. Macht man ja ohnehin. Mit irgendeiner Art von Stigmatisierung hat das überhaupt nichts zu tun.

Natürlich ist das Ganze nur eine Spielerei, und man wird sich auch in Zukunft über das eine oder andere Outfit das Maul zerreißen. Nur dann eben ohne Preis. Einen Preis für das auffälligste Outfit brauch ich persönlich jetzt nicht unbedingt.

Wenn es einen gibt, hätte ich gern den Namen TPFKABDA (The Price Formerly Known As Barbara Dex Award).

PS: Der Vollständigkeit halber: Wären die Klamotten so gewesen wie im jeweiligen Vorentscheid, wäre der Barbara Dex Award 2020 konkurrenzlos nach Rumänien gegangen. Wer den VE-Auftritt kennt, weiß, was ich meine. Roxen sollte dringend ihren Stylisten feuern.

eurovision-berlin
eurovision-berlin
2 Jahre zuvor

Achtung: Nina Kraljic (HR 2016) habe ich damals meinen Kolleginnen gezeigt, die alle Mode studiert haben. Die waren davon begeistert. Bei Modenschauen werden ja auch meistens Kleidungsstücke gezeigt, die man so auf der Straße nicht anziehen würde. Es ist eine Kunstart.
Wenn man also so einen Preis verleihen möchte, dann bräuchte man ggf. eine Extra-Jury.

Cali
Mitglied
Cali
2 Jahre zuvor

Großen Respekt, manche hier verbreiten in den Kommentaren schon mehr Negativität als der BDA es in vollen 25 Jahren getan hat. 🙂
Mageres Argument.

Mareike Kaa
Mareike Kaa
2 Jahre zuvor
Reply to  Cali

Das stimmt sogar 🙂 Aber was will man machen? Miese Zeiten = kiebige Zeitgenossen (die Frauen hier scheinen mir etwas entspannter)

trevoristos
Mitglied
trevoristos
2 Jahre zuvor

ich fand den eigentlich ja recht gemeinen BrexAward immer überflüssig, wie nur was. Finde das Mokante was diesem ‚Preis‘ inneliegt unangenehm und einfach auch lame. Kann jeder selber für sich entscheiden welches Outfit er oder sie ‚am doofsten‘ findet. Da braucht es gar keinen Guide. Das beste Outfit (bzw eines von dem die relative Mehrheit meint es wäre ‚das Beste‘) zu prämieren, fände ich sinnvoller.

Josi
Josi
2 Jahre zuvor

Ach ja, schon süß, dass etwas so Banales wie der Barbara-Dex-Award solche Diskussionen auslösen kann.
Und dann kommt man irgendwie von Hölzchen auf Stöckschen zu relevanten Themen wie Gendern.
Sowas gibt es vermutlich auch nur hier 😀

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Josi

Es mag zwar banal sein, aber es zeigt auch das die Leute diese ständige Cancel-Culture satt haben und ihnen diese vollkommen übertriebene Political Correctness einfach nur noch auf die Nerven geht.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Und manche User hier, gehen wohl auch zum Lachen in den Keller und machen noch die Türen und Fenster dicht, damit es bloß keiner sieht. Ich werde in Zukunft auf die Geschmacksverirrung der Künstler aus modischer Sicht, in meinen Beiträgen hinweisen, wenn ich sie besonders hässlich finde.

Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

„Die Leute“ ganz bestimmt nicht. Du kannst nicht einfach für alle sprechen. Du sprichst ja nicht mal für die Mehrheit.

Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Und auch an dich nochmal die Frage, vielleicht hast du ja eine Antwort darauf im Gegensatz zu deinen Brüdern und Schwestern hier im Geiste:

warum darf man den BDA nicht einfach so doof und überflüssig finden, ohne dass es gelabelt wird und mit Schlagworten wie „Political Correctness“ gebrandmarkt?

J D
Mitglied
J D
2 Jahre zuvor

Was für ein spaßbefreiter Kindergartenquatsch, diesen ziemlich lustigen Award einzustellen.

Man darf heutzutage wirklich nicht mehr sagen, was man denkt (auch nicht, wenn es das ist, was so ziemlich alle denken).
Es könnte sich ja jemand angegriffen fühlen. Der Horror! Unvorstellbar!
Mir graut es vor der Zukunft, in der Menschen heulend zusammenbrechen, weil jemand etwas zu ihnen gesagt hat, was ihnen vielleicht nicht gefällt – ein Haufen verweichlichter Schatten, die nicht mehr mit anderen Meinungen umgehen können und an der kleinsten Brise Opposition zerbrechen.

Political Correctness, mal wieder auf die Spitze getrieben. Einfach nur peinlich.

Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  J D

Ich stelle fest:
die Idioten-Dichte hier steigt.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

Wenn du den Blog verlässt, ist es einer weniger.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  J D

Pffff…. Leute gibt’s…