Warnung: Dieser Beitrag hat nur mittelbaren referenziellen ESC-Bezug. Wem das zu wenig ist, der höre JETZT auf zu lesen. Allen anderen wünschen wir für die nächsten zehn Minuten viel Spaß bei dieser musikalischen Zeitreise.
An diesem Wochenende war es soweit. „Running Up That Hill“ von Kate Bush, die erste Single ihres fünften Albums „Hounds of Love“ aus 1985, erklimmt erstmals die Spitze der UK-Charts und führt auch die Charts in Australien, Norwegen oder der Schweiz an. In Deutschland rangiert RUTH derzeit schon seit zwei Wochen auf Platz 4.
Der Erfolg ist in vielfacher Hinsicht bahnbrechend. 44 Jahre liegen zwischen Kates erster UK No. 1 („Wuthering Heights“ in 1978) und RUTH in 2022. Es dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben, dass für dieses einzigartige Comeback die Integration von RUTH in die vierte Staffel der 80er-Jahre-Horror-Fantasy-Serie „Stranger Things“ auf Netflix verantwortlich zeichnet.
Nachdem Netflix bereits „Husavik“ von Mello-Ikone Molly Sandén aus dem Netflix-ESC-Film „Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga“ eine Oscarnominierung verschaffte, schreibt der Streamingkonzern einmal mehr Musikgeschichte – und das ist nicht übertrieben.
Nun gibt es auch in der ESC-Welt mehrere Beispiele, dass ein bereits abgehakter Song durch ein digitales Erfolgsmodell der Generation Z ein zweites Leben erfährt. Zwei Jahre nach seinem ESC-Erfolg 2019 platziert Duncan Laurence mit „Arcade“ seit 45 Jahren erstmals wieder einen ESC-Hit in den US Billboard Hot 100 – und dies allein, weil der Titel via TikTok viral ging und von dort aus in die internationalen Charts katapultiert wurde und sozusagen ein zweites Leben geschenkt bekam.
Von ABBA wollen wir an dieser Stelle erst gar nicht anfangen. Über ABBAs Revitalisierung durch (digitale) Evolutionen und Revolutionen der Unterhaltungsindustrie kann man Romane schreiben. Die „ABBA Voyage – The Concert“ ABBAtar-Show in London ist das jüngste (und möglicherweise nicht mal beste) Beispiel. ABBA feierten seit ihrem ESC-Erfolg in 1974 häufiger Comebacks als es „reguläre“ Studioalben von ABBA gibt (9). ABBA Gold, Mamma Mia, Meryl Streep, Cher, TikTok & Co. sei Dank.
Auch RUTH von Kate Bush erlebt eigentlich nicht das zweite Leben wie die Headline suggeriert. Der Song war auch Bestandteil der Abschlussfeier der olympischen Spiele 2012 in London und fand von dort den Weg zurück in die britische Top 10, aber der jetzige weltweite Siegeszug des Kate Bush Klassikers dank Netflix sucht seinesgleichen.
Schon vor dem Netflix-Powerselling des Titels galt „Running Up That Hill“ als ein Meilenstein der Musikgeschichte in der Tradition von „God Only Knows“ oder „Bohemian Rhapsody„. Das zugehörige künstlerisch-elegante Musikvideo war einer der ungeschliffenen Popkultur-Diamanten der frühen Erfolgsjahre von MTV. Kein Wunder, dass die erste Diskussion über die Wiederauferstehung von RUTH hier auf ESC kompakt in den Kommentaren zu dem diesjährigen ESC-Signature-Song „In corpore sano“ entstand.
Ich habe das Phänomen „Kate Bush“ in meiner Jugend erlebt und selten hat mich ein Revival so stark ergriffen wie jetzt das weltweite Comeback dieses Kultsongs von Kate Bush. Dieses Kulturphänomen hat mich ermuntert, Kates erstes Album „The Kick Inside“ mit dem (wie ich persönlich finde) viiiiel besserem Hit „Wuthering Heights“ wieder hervorzukramen und zum Rahmen zu geben, um ABBAs „Voyage“ als Wand-Deko eine Zeitlang zu ersetzen.
RUTH ist nicht die einzige Marketing-Erfolgsgeschichte, die „Stranger Things“ produziert hat und produziert. Der Kosmetikproduzent MAC (gehört zu Estée Lauder) hat soeben eine eigene Kosmetiklinie zur Serie gelauncht.
Wo soviel Kommerz stattfindet, gibt es logischerweise auch Kritiker, allen voran Oliver Kæver von DER SPIEGEL, der den Kate Bush Klassiker von Netflix als „verramscht“ empfindet, denn dieser trage „nichts bei zur Handlung, fügt auch der Ästhetik der Serie nichts hinzu außer kurzfristige Situationsdramatik, sondern reiht sich nahtlos ein in die bekannte Achtzigerkulisse.“
Der Song werde „in diesem Kontext zu einem bloßen Marketingtool auf einem riesigen Berg von Merchandise. Eigentlich schade, dass er die Luftnummer »Stranger Things« brauchte, um wiederentdeckt zu werden.“
Nun, lieber Oliver, bei aller Sympathie für das Birthe Kjær „æ“ in Deinem Namen, umgekehrt wird ein Schuh draus. Das Glas ist immer halbvoll. Netflix sorgt dafür, das einer der großartigsten Hits der 80er-Jahre in der Generation Z durchstartet.
Hier ein anders Beispiel (mit mehr ESC-Bezug) für solch‘ eine Song-Reanimierung in der Gen Z:
@loudluxury Sorry Karen it’s ours now
Dadurch, dass Netflix eine kommerzielle Veranstaltung ist, wird „Running Up That Hill“ doch nicht zu einem schlechteren Song. Und trägt der Song wirklich – wie DER SPIEGEL – behauptet „nichts bei zur Handlung“? Schaut selbst:
Das ist großes Kino und für den, der Fantasy mag, ist auch eine intelligente Storyline erkennbar. Ihr Lieblingssong holt Max zurück aus der Unterwelt, das ist eine signifikante (und positive) Botschaft. Und das kreative Walkman-Zitat knüpft intelligent an an die derzeitige erneuerte Gameboy- und Walkman-Hipness. Sony bringt den Walkman (NW-WM1AM2) mit Goldauflage für 3.699,– Euro zurück auf den Markt. Auch ABBA Voyage verkauft sich exzellent in Walkman-adäquater Kassettenform.
Ist die „Stranger Things“ Zweitverwertung von RUTH also eine „zynische Cross-Promotion“, wie Kristoffer Cornils im Deutschlandfunk behauptet? Fragen wir dazu Kate Bush selbst:
„The Duffer Brothers have created four extraordinary series of Stranger Things in which the child actors have grown into young adults. In this latest series the characters are facing many of the same challenges that exist in reality right now. I believe the Duffer Brothers have touched people’s hearts in a special way, at a time that’s incredibly difficult for everyone, especially younger people.
By featuring Running Up That Hill in such a positive light – as a talisman for Max (one of the main female characters) – the song has been brought into the emotional arena of her story. Fear, conflict and the power of love are all around her and her friends.
I salute the Duffer Brothers for their courage – taking this new series into a much more adult and darker place. I want to thank them so much for bringing the song into so many people’s lives.
I’m overwhelmed by the scale of affection and support the song is receiving and it’s all happening really fast, as if it’s being driven along by a kind of elemental force.
I have to admit I feel really moved by it all.“
Kate sagt (in deutsch):
„Die beiden Duffer Brüder (Regie und Drehbuch) haben vier außergewöhnliche (Stranger Things) Staffeln erschaffen, in denen vier Kinder zu jungen Erwachsenen werden. In der jüngsten Staffel sehen sich diese Herausforderungen gegenüber, die es heute tatsächlich im Alltag gibt. Ich glaube daran, dass die Duffers die Herzen der Menschen auf besondere Art und Weise erreichen – in einer Zeit, die für uns alle schwierig und komplex ist, speziell aber für junge Menschen.
Indem „Running Up That Hill“ in so einem positiven Licht erstrahlt – als ein Glücksbringer für Max (einem der maßgebenden weiblichen Charaktere) – wird der Song zu einem emotionalen Mittelpunkt ihrer Geschichte. Angst und Konflikte, aber gerade auch die Kraft der Liebe umgeben sie und ihre Freunde.
Ich verbeuge mich vor den Duffer Brüdern für ihren Mut, diese neue Staffel auf eine erwachsenere und dunklere Ebene zu heben. Ich möchte ihnen dafür danken, dass sie so viele Menschen mit dem Song vertraut machen.
Von der Stärke der Hinwendung und der Unterstützung, die der Song erfährt, bin ich überwältigt. Das passiert so schnell, als wäre es von einer Art Urkraft vorangetrieben.
Ich muss zugeben, ich bin davon sehr bewegt.“
There you have it, lieber Olivær, lieber Kristoffer, wenn die (andere) Königin Kate, die als eine der kompromisslosesten und selbstbewusstesten Künstlerinnen und Musikerinnen der UK-Musikgeschichte gilt, mit der künstlerischen Integration von RUTH in „Stranger Things“ einverstanden ist, dann dürfen wir das auch sein, oder?
Ich mag sogar noch einen Schritt weitergehen. „Stranger Things“ hat inzwischen auch den (von mir schon häufiger verherrlichten) LEGO Kosmos erreicht – und ich finde das faszinierend. Aufgrund des Kults um die LEGO-Minifiguren wird das erste LEGO-ST-Bauset inzwischen zu ebay-Mondpreisen gehandelt (denn die Figuren gibt es nur im Set).
Die Muppets (noch eine Babyboomer-We-Adore-Clique) gibt’s wenigstens auch einzeln, aber auch die sind allerorten ausverkauft.
Was für einige von uns „zynische Cross-Promotion“ ist, ist für andere die Fusion und Versöhnung der Babyboomer mit der Gen Z – quasi der alten und der neuen Welt. Und wenn das generationsübergreifend Freude macht, dann darf´s meinetwegen auch kommerziell sein.
Und – by the way – viele dieser Minifiguren sind längst in adaptierter Form individuelle Helden in der – von Fans erschaffenen – LEGO Eurovisionswelt:
Wie wirkt auf Euch dieses RUTH-Phänomen? Ist das wahrhaftig oder „verramscht“? Mögt Ihr den Song? Verbindet Ihr (wie ich) Jugenderinnerungen mit Kate Bush? Gibt es weitere (ESC-)Songs, die clevere Produzenten (von Netflix über DJs bis TikTok) unbedingt wieder entdecken sollten?
Wir bleiben dran an dieser Kulturexplosion!
PS: Die nächste („zynische“) Spielzeug-Cross-Promotion-Idee ist schon geboren. Hollywood hat „Barbie“ entdeckt und der Barbie-Movie kommt im Sommer 2023 in die Kinos – mit Ryan Gosling als Ken! Zur „Barbie“-Premiere wissen wir bereits, wer den nächsten ESC in der Kate Bush Heimat UK gewonnen hat und ob Sam Ryder in Glasgow ein begnadeter Interval-Act war.
Kate Bush – eine wahrhaft großartige Künstlerin.😍😍😍
Zeitlos großartig.
Als kleines Kind und sehr junger heranwachsender Jugendlicher habe ich Kate Bush noch nicht bewusst miterlebt. Meine Sturm- und Drangzeit waren definitiv die 90er Jahre. Wenn ich mich an die 80er zurück erinnere, dann beziehe ich mich musikalisch auf Michael Jackson, Roxette oder Eros Ramazzotti.
Dennoch gebe ich es unumwunden zu – weil es wirklich ehrlich gemeint von mir ist – die 80er Jahre haben Legenden und die 80er Jahre haben Legenden mit einer Aura, die aus einem Mix zwischen Faszination und Mythos besteht. Und hierbei meine ich nicht nur die Persönlichkeit des Künstlers (m/w/d) selbst, sondern auch dessen Musik. Zu dieser Kategorie zählen für mich Falco und eben Kate Bush.
Ich erinnere mich noch sehr genau an ihren Auftritt in Bios Bahnhof und Bioleks Vision (ab Minute 8:40 „Vergessen Sie nicht, den Anfang habe ich gemacht im Depot der Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn.“)
Hatte ich damals auch gesehen, absolut genial!
Ist doch Fake: Weiß doch jeder, dass Biolek ein bekannter TV-Koch war. Ausserdem gab’s damals noch kein Farb-TV!
LOL ich durfte immer extra für die Sendung aufbleiben!
Oh, dass ausgerechnet Onkel Alfred dich vom Schlaf abhielt … hat das Einfluss auf deine spätere Lebensführung gehabt? 😉
Nee, das waren eher Freddie Mercury und Richard Gere.
Freddie/Gere ergibt Sinn: Wenn ich deren konträre Optik, Style und (Film)Musik in meinem Kopf wild kombiniere, kommt dabei dieser, dir bekannte Herr heraus:
https://eurovision-quotidien.com/rotterdam-2021-cote-coulisses-philipp-kirkorov/
LOL! Wird boykottiert.
Ich freue mich immer wieder – und im Fall von Kate Bush über die Maßen – wenn solch gute Musik wieder Aufmerksamkeit erhält und von einer anderen Generation wahrgenommen wird. Zur Geschichte der (meiner Meinung nach übrigens großartigen) Serie mag das Lied vielleicht nicht viel beitragen, aber sie bringt die musikalische Genialität von Kate Bush wieder ins Gedächtnis – und hoffentlich auch ihre vielen wunderbaren anderen Lieder.
Dieser Song war auf meiner allerersten gekauften Musikkassette „Peter’s Popshow“ (eine geniale Musikshow, wo die Stars der 80er aufgetreten sind. Sie lief zu spät für mein damaliges Alter, aber die Wiederholung kam immer morgens an Silvester 😉). Ich habe den Song geliebt vom ersten Moment und freue mich so sehr, dass er sein Revival erleben darf 🙌
Vielen Dank für diesen wunderschönen Off-Topic-Beitrag. RUTH war tatsächlich der erste Song durch den ich Kate wirklich so richtig wahrgenommen habe. Mir fiel dann später auf, dass ich auch „Babooshka“ auf meinen alten Cassetten als Mitschnitt aus dem Radio aufgenommen hatte, und dass ich auch den faszinierend bizarren Auftritt zu „The Dreaming“ mit der Echse auf Großleinwand bei Tommy Gottschalk wahrgenommen hatte. Aber erst die großartige „Hounds of Love“ hat mich dann total geflasht („schockverliebt“ sagt man ja heute zu sowas), so dass ich mir danach auch alle ihre Vorgängeralben erschlossen und lieben gelernt habe. Seitdem war Kate eine stete Wegbegleiterin, die mir immer wieder – in leider immer größer werdenden Abständen – neue großartige Soundtracks für meine Seelenlandschaft geschenkt hat. Und natürlich bin ich später begeistert zu „The sensual World“ durch den Blätterregen im herbstlichen Pfälzer Wald gehopst, oder zu „The Dreaming“ durch die Schwefelschwaden des nächtlichen Vulkankraters Solfatara gewandelt, oder zu „Nocturne“ barfuß am Strand von Teneriffa spaziert. Natürlich hat unsereins Normalsterbliche niemals im Traum daran gedacht, Kate jemals wieder live sehen zu dürfen; und mit live meine ich jetzt im Konzert, immerhin war ich ja 1989 nach dem Release der „Sensual World“ extra auf ein Fan-Club-Treffen nach London gepilgert, wo zum großen Höhepunkt Kate selbst zu einem Plauderstündchen vorbeikam und sich immerhin zu einem Abschieds-A-Capella-Liedchen hinreißen ließ. Aber ein echtes Kate-Bush-Konzert, das hatte ich immer als reine Science-Fiction abgetan, bis eines Tages bei mir im Büro das Telefon schellte, und mein liebster Hardcore-Kate-Fan dran war und sagte: Kate gibt Konzerte. Da ich dieser Art Aprilscherze schon gut kannte, hab ich das erstmal nicht ernst genommen – außerdem war an dem Tag gar nicht April … aber Google hat mich dann eines besseren belehrt. Und was soll ich sagen/schreiben: Wir haben tatsächlich Karten für „Before the Dawn“ bekommen, und es wurde zu einer unvergesslichen Sternstunde, also wenn nicht sogar meiner Lifetime-Experience in Sachen Bühnengeschehen … ich muss ganz kleinlaut gestehen… ach, nein, man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, Düsseldorf 2011 und Lissabon 2018 waren auch ganz großartige Erlebnisse 🙂
Man könnte hier jetzt natürlich ALLE Kate-Videos verlinken und zu jedem noch eine Geschichte erzählen, aber ich verlinke mal mein liebstes Fan-Video für einen meiner Lieblingssongs von Kate – gut, als Ornithologin muss ich den Song ja ganz oben auf meiner Liste haben 🙂
Tja, nur Peter schafft es, in einem Kate Bush Essay 8x ABBA unterzubringen!
Doppel-Off-Topic: Ich bin ja *hust* viel zu jung, um das abschliessend beurteilen zu können, finde es aber immer kurios, wenn in 80er Jahre TV-Rückblenden das Jahrzehnt mit Michael Jackson-Musik verknüpft wird.
Weil das so krass off-esc-topic ist, aber irgendwie doch on-topic:
Ihr Song Army Dreamers wurde soweit ich weiß wegen des Falkland-Krieges damals nicht gespielt.
https://youtu.be/QOZDKlpybZE
Das ist der erste Peter Artikel mit dem ich kaum was anfangen konnte. Ich weiß mich werden alle auslachen. Ich kenne Kate Bush nicht und hab noch nie Stranger Things gesehen. Ich möchte das aber gerne irgendwie nachholen. Peter schafft es einen immer mitzureißen und anzustecken
Vielleicht kennst Du ja den Clubhit „Something good“ von den Utah Saints (https://www.youtube.com/watch?v=m97WlpsuU74 ) , da wurden Samples aus Kate Bush’s Single „Cloudbusting“ verwendet, die mir fast noch besser gefällt als „Running up that hill“:
Der Reminder zu Utah Saints ist dein bester Link ever! 👍
Ok, es ist alles relativ, aber aus dem Daumen nach oben schließe ich dann doch, dass Du Dich über den Link gefreut hast 😉 Merci beaucoup!
Nein kannte ich nicht. Gefällt mir sehr gut. Kate Bush hat irgendwas von Cindy Lauper find ich. Ich mag sowas eigentlich sehr
Cloudbusting ist mein Lieblingslied auf der Platte, die man damals natürlich als kopierte Cassette immer ganz hörte. Das Video war damals was ganz Besonderes, erstmals mit einem Hollywood-Star und hinter Script und Ausstattung steckt Terry Gilliam von den Monty Pythons.
„Ich möchte das aber gerne irgendwie nachholen.“
Stranger Things wurde mir schon vor Jahren immer wieder mal von einer Arbeitskollegin empfohlen so nach dem Motto, das sei genau die richtige Serie für mich. Geschaut habe ich es schließlich erst, nachdem ich in einem Medienpodcast die Schwärmereien bezüglich der RUTH Szene gehört habe und habe es nicht bereut. Auslöser war bei mir hauptsächlich Kate Bush. Staffel 1 ist großartig, Staffel 4 dann noch besser. Und die RUTH Szene hat mich schlichtweg umgehauen.
„Ich kenne Kate Bush nicht“ 😮
Ach ….ich bin alt…. 😱
Aber gut für dich, Thilo!!! Ich wäre so froh, Kate Bush (noch) nicht zu kennen…obwohl sie eine tolle Künstlerin ist 😃😃😃
Ich fand Kate Bush in den 80ern schon toll und habe mich vor ein paar Jahren daran erinnert. Daraufhin wurde Musikmaterial bestellt und es war letztlich tatsächlich (wie auch die erste platte von Madonna) noch auf meinem mp3-Player (ja, den mag sie sehr).
Ich find ja ‚The Man With the Child in His Eyes‘ superschön. heul..
Also den Videoclip zu „Running Up That Hill“ finde ich irgendwie genial! Der Song selbst ist auch gut, vor allem aber hat er sehr gut zu der Netflix-Szene gepasst.
Zu Kate Bush selbst habe ich mich selbst niie damit beschäftigt. Bin halt dann doch eine jüngere Generation so dass ich halt nur die gängisten, oft im Radio gespielten, 80er Jahre Songs und Künstler/Innen kenne!
Trotzdem muss ich sagen, dass eine so berühmte Serie wie „Stranger Things“ natürlich schon eine gute „Promotion“ für einen Song ist, der dort dann verwendet wird! Ich denke, dass RUTH nicht der letzte Song sein wird der durch eine Netflix-Serie oder einen Netflix-Film so viel aufmerksamkeit (wieder) bekommt!
Wenn der Regisseur eines (berühmten) Films oder einer Serie den Song gut in „Szene setzt“, dann können viele Songs so einen Hype entfachen und eventuell bei älteren Songs für ein Revival sorgen. Dies hat dann allerdings nicht oft was mit dem Song alleine zu tun, dass das Publikum diesen dann sol toll findet, sondern weil sie sich dann dabei an die Szene in den Film erinnern. Also ich hoffe man kann verstehen, was ich damit meine!
Ne, so ganz nicht. [Kommentar mit Vorsicht zu genießen, da seehr spontan].
Letztens hab ich einen Kommentar (weiß nicht mehr wo) gelesen, da wurde darüber hergezogen, wie das jetzt so wäre, einen Song aus den 80ern wieder rauszuzerren wegen Marketingzwecken..da war ich kurz vorm Brechen. Das ist eine Serie dessen Handlung in den 80ern spielt. Was haben die denn für Musik erwartet? Billie Eilish? Rammstein? Frau Fischer?
Wäre es nicht Kate Busch gewesen, dann halt ein anderes Lied von damals. Aus die Maus.
Und die Wahl hätte schlechter ausfallen können. Der Song passt perfekt und die Szene ist der Hammer. Ich liebe es.
Ich bin überrascht und gleichzeitig erfreut, auf diesem Blog etwas über Kate Bush zu finden. Ich liebe ihre Musik (auch wenn ich dafür eigentlich zu jung bin) und Running up That Hill gehört natürlich zu meinen Favoriten. Das gesamte Album Hounds of Love ist großartig und natürlich auch ihr Debütalbum The Kick Inside. Ansonsten sind meine heimlichen Favoriten The Red Shoes und Aerial
Für diese Musik ist man nie zu jung.😊
Oh ja, definitiv 😊
Aufbleiben war kein Problem. Die Sendung lief donnerstags, da waren meine Eltern meist zum Kegeln. 🙂
Aaaaaaaaaah, ich hasse diesen ANTWORTEN-Button. Ich hasse ihn, ich HASSE ihn, ICH HASSE IHN!
@inga: Wie sehr? Wie SEHR? WIE SEHR?
(Bitte NICHT direkt antworten!) 😉
Kate Bushs Musik ist seit 40 Jahren fester Bestandteil meines Musikpantheons, und Hounds of Love gehört mMn zu den besten Popalben, die jemals eingespielt wurden.
Seh ich als Kate Bush-Fan genauso 😀
Kennst Du eigentlich Happy Rhodes?
Nein, Happy Rhodes kenne ich nicht. Werde mich aber mit ihrer Musik bekanntmachen.
https://m.youtube.com/watch?v=9F5XHZ0NPGc
🙀😁
Dies hier und „Wuthering Heights“ waren die ersten Kate Bush-Lieder, die mir über den Weg gelaufen sind.
Höre gerade das erste Mal von Kate Bush und diesem Song. Ist ganz nett, hinterlässt bei mir aber keinen bleibenden Eindruck.
„Stranger Things“ ist mir auch nur vom Namen her ein Begriff. Habe kein Netflix und auch nicht vor das zu ändern, außerdem bin ich allgemein nicht so der Serientyp.
Von daher muss der Hypetrain leider ohne mich losfahren.
Kate Bush war und ist immer eine besondere Künstlerin. Sie war damals eine junge Frau, die teilweise gegen ihre Plattenfirma kämpfen musste um die Musik zu machen, die sie wollte. Sie scherte sich nicht um Mainstream und die „Hörgewohnheiten“ des Publikums. Sie machte stets Musik für Menschen, die mit beiden Ohren zuhören. Leider würden die großen Labels heute so etwas nicht mehr produzieren. Ruth ist dabei tatsächlich einer ihrer kommerziellen Hits. Vielleicht habe ich deshalb noch heute ein eher ambivalentes Verhältnis zu dem Song. Ihr damals weniger erfolgreiches 1982er Album zählt für mich nach wie vor zu den Highlights.
Ich poste jetzt auch mal meinen Lieblingssong von Kate Bush 😁
Kate bush war 1986 mein zweites jemals besuchtes konzert in zürich. Nach europe und vor huey lewis& the news…mein musikalischer geschmack war damals noch ziemlich changeable
kate war damals die marilyn monroe unserer generation!
da kam eigentlich nur noch toyah(geht mal auf ihren kanal auf youtube,da könnt ihr wirklich was erleben) und debbie harry von blondie ran.
von folgenden video gab es damals auch poster usw.,welche die fantasie enorm angeregt haben.🍆
da wurden wir jungs ganz wuschig.😇
Als langjähriger Fripp-Vereherer kann ich die Toyah-Videos auch nur empfehlen…
was ist denn „fripp“?
Fripp: Männliches Wesen, das in Toyas Videos die 🎸 spielt.
S.a.: Frippertronics
(Brockhaus, Ausgabe 1989)
ah ja,jetzt hat es dalli klick gemacht.🙃
https://happymag.tv/de/frippertronics/
da war mal was aber man kann sich ja nicht alles merken oder sofort zuordnen.
toyah und der herr fripp (ihr angetrauter) haben jedenfalls eine menge spaß beim a-capella covern.
das ist natürlich auch sehr frivol und voller lebensfreude und nix für prüde leute.
Als ich Kate Bush kennenlernte fand ich ihre Stimme und auch Songs wie Babooska ganz fürchterlich nervig, aber der Magie von Cloudbusting und Running down the Hill konnte ich mich nicht entziehen
Vor einiger Zeit entdeckte ich dann Aereal und seitdem gibts kein Halten mehr. Hab mittlerweile komplett alles von ihr auf CD.
Außerdem steht die erste Teilnehmerin für den Junior ESC 2022 fest. Mariam Bigvava wird in diesem Jahr Georgien beim Junior ESC vertreten. Das wurde gestern Abend im Finale der georgischen VE ,,Ranina“ entschieden.
https://eurovoix.com/2022/06/18/georgia-mariam-bigvava-to-junior-eurovision-2022/
Wenn jetzt schon Kommentare mit schrägen Kate/Marylin-Vergleichen kommen, ist der Weg zum nächsten Off-Season – Off-Topic Artikel über Sabrina oder Samantha Fox offensichtlich nicht mehr weit! 🙄
[Dieser Kommentar wurde auf einem Commodore C64 I geschrieben, auf VC-1531 Datasette gespeichert und mit 1200 Baud-Akustik-Modem übermittelt]
Artikelbezug: Auch den C64 gibt’s wieder zu kaufen und erlebt ein Revival!
bist du damals auch schon immer der miesepeter gewesen?🤠
Ich finde Peter nicht mies, sondern unterhaltsam!
Nur dein wuschiges Kopfkino etwas skurril.
@Jorge
habe ich auch nicht behauptet – als jugendlicher zeitzeuge in der zweiten hälfte der 70iger schreibe ich nur meine erinnerungen auf.
damals hat man übrigens miesepeter gesagt – heute wohl eher spaßbremse.🤠
mit dem verfasser des blogbeitrags hat mein post nicht das geringste zu tun.
Sehr sehr, Jorge, sehr sehr.
SYS 64738
Inga, bin beeindruckt (von beiden Zeilen)! 🙂
In Staffel 4 von Stranger Things nutzen sie übrigens einen AMIGA und keinen C64. Ich bin gar nicht sicher, ob das von der Zeit her überhaupt passt. Werde ich glatt mal recherchieren, wenn ich die richtige Episode gefunden habe. Anhand der Workbench Version sollte es eindeutig sein. Ich liebe so kleine Details. 🙂
Die Suche nach Anachronismen und Fehlern in Filmen kann zum Fluch werden! .. Vielleicht liegen im Bild auch zeitlich passende Datenträger von Games, die Rückschlüsse zulassen. Das Jahr 1985(?) klingt für Amiga wenig realistisch. Irgendwo liegt noch eine alte Originalrechnung meines C64 I (mit Floppy, etc) – Wahnsinn, was das damals gekostet hat.
Sowohl RUTH als auch der Amiga 1000 kamen 1985 raus. Ich weiss jetzt nicht wann genau die Serie in der 4. Staffel spielt, aber PiMalDaumen würde es passen.
Qualität eben! Kate Bush verstand, Unterhaltung mit Anspruch zu servieren und Anspruch unterhaltsam darzubieten. Und eine gewaltige Schippe Können und Talent kommen bei ihr obendrein dazu. Das ist es, was wir auch beim ESC wieder dringend brauchen. Joy Flemings „Lied“, das „eine Brücke“ sein kann, Alice und Franco, Eres tu, France Gall, Loïc Nottet, auch Lenes „Stranger“, die Liste derer, die Qualität in den ESC bringen und bachten gab es immer. Leider werden sie immer seltener, die Songs immer austauschbarer. Dass RUTH derart reüssiert, ist nicht weiter verwunderlich. man muss such nur trauen, auf Qualität zu setzen.
Man kann sich echt über alles beschweren und ich habe als Generation Z den Song zum ersten Mal für mich entdeckt was ich super finde.
Große Überraschung – und Riesenfreude löst dieser Chart-Erfolg bei mir aus.
Ich bin glühender Kate Bush-Fan der ersten „Sekunde“. Seit Februar 1978 ( Bio’s Bahnhof – im deutschen Fernsehen).
Ich habe es tatsächlich auch geschafft Tickets für London 2014 zu ergattern.
RUTH lief von 1985 bis mindestens 1988 (da habe ich dann die Stadt verlassen und weiß es halt nicht…) nahezu jeden Abend ein- bis zweimal in meiner „Stamm-Disco.
Ich habe mir diesen Song nie sattgehört und freue mich wie Bolle, dass er jetzt so durchstartet.
Vielleicht entdecken jetzt mehr Menschen das spannende Gesamtwerk dieser tollen Künstlerin.
Der Serien-Ausschnitt gibt mir jetzt nix, aber schön dass gute Songs auch 2022 noch funktionieren
Selten hat ein Artikel so sehr meine Meinung gespiegelt wie dieser, vielen Dank dafür. Ich liebe Kate Bush, RUTH ist ein toller Song, aber Wuthering Heights ist ein Meisterwerk.
Nachdem ich damals die ersten Töne von „Wuthering Heights“ gehört hatte, bin ich zunächst für ein paar Sekunden erschrcken, aber nach ein paar weiteren Sekunden der grandiosen Kate verfallen. Und hab immer sofort alles was es von ihr gab, erstanden. Das erste mal etwas enttäuscht war ich dann nach einigen Jahren, als ein Lied von ihr rauskam mit dem Titel „Running up that Hill“, das war ganz ok, aber nicht die Qualtät, die ich sonst von ihr kannte. Der Rest der LP „Hounds of Love“ hat aber geliefert.
Lustig, das hat sich bis heute nicht geändert. Ist aber natürlich Jammern auf hohem Niveau, so wie ich Himbeeren halt etwas weniger mag als andere Beeren, sie aber trotzdem nicht beiseite lege, wenn sie auf einem Teller liegen…
Seltsam, dass The Hounds of Love so heroisiert wird, war es doch bereits die fünfte Platte der lieben Kate:
The Dreaming und vor allem Never For Ever sind künstlerisch deutlich höher zu bewerten und stellen auch heute noch den Höhepunkt ihres Schaffens dar.
Das erste weil es kompromisslos verstörte und das zweite weil es der massenkompatible Durchbruch schon allein wegen Babooshka und Army Dreamers war. Auch wenn die zeitliche Reihenfolge eine andere war.
So betrachtet war The Hounds of Love ein Anachronismus und ein Weckruf in ihrem Schaffen, hatte man sie nach The Dreaming doch fast schon abgeschrieben. MTV sowie die dazugehörigen Videos passten perfekt zusammen – und schon wurde man zum Klassiker.
Dass das jetzt im Rahmen einer Serie wiederbelebt wurde, geschenkt. Die Musik war ja nie weg, nur verschüttet unter all dem Müll, den sich diese Generation heute so antut. So betrachtet kann man nur schlussfolgern, dass Running Up That Hill (A Deal With God) fast schon eine musikalische Offenbarung für die Jüngeren darstellt, die aus der Gleichförmigkeit des Gehörten endlich mal ausbricht.
Nüchtern betrachtet.
Stranger xyz (wie auch immer die Serie heißt, interessiert mich gerade nach Betrachtung des Snippet mit der lächerlichen, schlecht maskierten Gottleiche, oder was das sein soll, noch weniger) ist somit nur der Multiplikator, aber nicht die Ursache oder der Ursprung.
Manchmal ist es ja von Vorteil zusammen mit der Entwicklung der Popmusik groß geworden zu sein, man kann alles besser einordnen und freut sich insgeheim, nicht einer Mode hinterherlaufen zu müssen😉
Kann schon sein, dass der Chart-Effekt mittels Neukontextualisierung selten derart effektiv war, allerdings ist man auch gefühlt noch nie derart auf Nummer sicher gegangen. Denn zum einen handelt es sich hier mMn um Kate Bushs mutmaßlich bekanntesten wie zugänglichsten Song, der zudem als 80er-Hit eigentlich auch absolut Formatradio-kompatibel ist und zum anderen ist RUTH dem geneigten Hipsterpublikum auch durch die Placebo-Version von 2003 bekannt, zumal diese zuletzt durch den Einsatz bei Vampire Diaries auch schon serienerprobt war.
Als Vater von Kindern, die derlei Musik leider nur noch zu schätzen wissen, wenn sie mittels popkultureller Werkzeuge neu aufgeladen wird, kann ich durchaus verstehen, wenn Leute das irgendwie „zynisch“ empfinden, aber ich muss zugeben, dass auch ich erst Quentin Tarantino brauchte, um Dick Dale, 70er-US-Mainstreampop und Dusty Springfield richtig schätzen zu lernen.
So macht Musik Unterricht Spaß. Auch ganz ohne Stranger Things (2017) scheint ihnen das Lied zu gefallen. Eine wirklich gelungene Version, wie ich finde.
Kate Bush fand ich immer großartig. Ihre Alben waren oft ein Abenteuer, so ungewöhnlich und spannend. Auch durchaus mal verstörend. Aber einfach sehr besonders. So etwas beim ESC wäre einfach grandios.
Schon eine spannende Frage, wie der ESC 1978 wohl gelaufen wäre, wenn Kate Bush fürs UK mit Wuthering Heights (mit über vier Minuten leider viel zu lang) oder The Man With the Child In His Eyes angetreten wäre …
Und nebenbei kann ich nur wiederholen, dass Deutschland bereits einmal die Chance hatte, einen wohltuend KateBushesken Beitrag zum ESC zu schicken …
Schade, schade, schade, dass das Publikum so falsch lag. Surprise wäre ein super Beitrag für dieses ESC-Jahr gewesen. Hat Conchita da die Idee für seine Lichtshow her? 😉
Da hat die Tiktok-Meute wieder was für sich entdeckt. Mehr sage ich dazu nicht.
na,wer kennt das noch? 🥰
Da fällt mir glatt diese schöne Cover-Version ein:
Das Video scheint wohl auch Vorbild zu sein für den „Contemporary“, der bei Let’s Dance dargeboten wird.
Mal wieder typisch deutsche Kritiker aus der Boomer Generation.
Ich finde es faszinierend auch sehr gut, der neuen Generation ältere Musik nahen zu bringen. Das kann auch inspirieren. Und Kate war und ist Kult.
Mit ESC-Bezug: Lenas Album Song „Life Was A Beach“ ist dank TikTok und Instagram in Japan bekannt geworden und ging viral. Sie gab bereits ein Interview. Mehr dazu z.B. hier:
https://www.daily-lena.de/2022/04/19/life-was-a-beach-in-japan/
Sorry für die RS-Fehler …
Danke Peter, für diesen wunderbaren Kommentar, einer der schönsten Musikbeiträge seit langem (nicht nur hier, sondern überhaupt im deutschsprachigen Feuilleton).
Hier mein Beitrag zu Netlix und ESC: Es gibt eine MiniSerie bei Netflix, Holston, über den gleichnamigen amerikanischen Modeschöpfer, ein Thema, das mich an sich nicht wirklich interessiert (nur den Karl Lagerfeld mochte ich, er hat so weise, fast schon philosophische Kommentare abgegeben)-
Jedenfalls geht es in Holston weniger um Mode als um Sexulaität, Drogen, Studio 54 und vor allem um Musik. Und gleich zu Beginn der Episode 3 wird volle 3 Minuten die Gigliola Cinquetti mit „Si“ eingespielt. Da mochte ich die Serie gleich noch mehr…..
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