Der Post-Corona-ESC 2022: Alles wieder beim Alten? (Torniamo a Torino 3)

Die Turiner genießen die Sonne

2022 kehrte der Eurovision Song Contest in Turin wieder zu voller Größe zurück: Ob Vorentscheide in großen Hallen, Pre-Parties mit Live-Publikum oder zahlreiche Events in den zwei Wochen in Turin wie etwa das Eurovision Village im Parco del Valentino (Aufmacherbild) – in diesem Jahr gab es wieder viel ESC-Spirit. Aber ist damit wirklich alles vergessen, was in den letzten zwei Jahren gefehlt hat?

Erinnern wir uns zurück: Mitte März 2020, als die Corona-Pandemie in Europa ausbrach, wurde der ESC 2020 in Rotterdam abgesagt. Das brachte die Enttäuschung vieler Fans hervor und war gleichzeitig dem Umstand geschuldet, dass die Organisatoren in der Kürze der Zeit kein reines On-tape-Format auf die Beine stellen konnten. Mit der „Song Celebration“ gab es zumindest einen kleinen Trost für die Acts des viel beachteten Jahrgangs. Der deutsche Beitrag „Violent Thing“ von Ben Dolic war einer der Fanlieblinge und hat auf Spotify mittlerweile weit über 10 Millionen Streams erreicht.

Im Folgejahr fand der ESC dann zwar tatsächlich in Rotterdam statt, allerdings vor allem mit deutlich ausgedünntem Rahmenprogramm. In viele Ländern gab es keine Vorentscheidungen; auch auf PrePartys und Nebenevents vor Ort musste fast vollständig verzichtet werden.

Die Bilder, die in der Vorentscheidungs- und ESC-Saison 2022 in die Welt gesandt wurden, waren gleichwohl deutlich positiver. Ob bei Eurovision in Concert in Amsterdam, der PrePartyES in Madrid und den Parties in Barcelona, London oder Tel Aviv – überall kamen ESC-Fans aus aller Welt zusammen und feierten mit den Acts die diesjährigen Beiträge. Daran wurde auch deutlich, dass die digitalen Formate, die zwar in diesem Jahr teilweise fortgeführt wurden (und eine durchaus gern gesehene Ergänzung waren – um nicht zu unterschlagen, dass sie uns im Corona-Jahr 2020 einige Perlen wie die Performance von Samanta Tīna lieferten), aber doch nicht die Verbindung mit den Acts erzeugen können, wie die Liveauftritte. Das war beispielsweise schön zu sehen bei der Litauerin Monika Liu, die das Publikum mit ihrem in Landessprache gesungenen Beitrag in den Bann zog.

Auch für uns als ESC-kompakt-Team bedeutete der ESC 2022 wieder mehr Berichterstattung vor Ort: Ob bei Vorentscheiden wie beim Melodifestivalen, dem deutschen Vorentscheid, beim Benidorm Fest in Spanien oder den PreParties – endlich waren wieder mehr Begegnungen möglich.

Besonders hat uns auch gefreut, dass wir wieder ein ESC-kompakt-Lesertreffen in Turin organisieren konnten – es war wie immer eine tolle Gelegenheit, um Euch kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen.

Dass die Home-Partys nur begrenzt Spaß machen, haben wir bereits im letzten Jahr resümiert. Umso besser, dass wir uns dank der aufgehobenen Kontaktbeschränkungen endlich wieder in größeren Runden treffen und die ESC-Events gemeinsam verfolgen konnten. Schließlich ist es gerade das, was den ESC als Event ausmacht.

Nun könnte man also sagen: Die Pandemie scheint im Griff zu sein, die Beschränkungen sind so gut wie nicht mehr spürbar und der ESC kann wieder vor Ort gefeiert werden – also alles beim Alten? Naja, ganz dann doch nicht. Die Preisentwicklungen bei den Ticketpreisen beispielsweise haben dazu geführt, dass die Halle in Turin bei vielen Shows nicht ausverkauft war. Oder lag das eher an der Kurzfristigkeit des Ticketverkaufs und daran, dass Corona eben doch noch nicht ganz weg ist?

Auch im Hinblick auf den ESC 2023, der hoffentlich in der Ukraine stattfinden kann, wird sich wieder die Frage stellen: Was verändert sich beim ESC im nächsten Jahr? Unter welchen Umständen können wir uns auf zwei tolle ESC-Wochen und eine spannende Vorentscheidungs- und Pre-Party-Saison freuen?

Jetzt seid Ihr dran: Wie habt Ihr den ESC 2022 erlebt? Ist wieder alles „beim Alten“? Habt Ihr den ESC 2022 (abgesehen vom verheerenden Krieg in der Ukraine) anders wahrgenommen als den ESC 2019 in Tel Aviv? Schreibt uns gerne Eure Meinungen in die Kommentare!

Bisher in der Serie „Torniamo a Torino“ erschienen:


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Any
Any
1 Jahr zuvor

Es fällt mir schwer, auf den diesjährigen ESC zu Blicken ohne den Bezug auf den Krieg in der Ukraine. Für mich war daher in diesem Jahr schon ein anderes Gefühl vorherrschend, doch nicht in Bezug auf die Pandemie (wovon man meiner Meinung nach nicht viel merkte bis auf die kläglichen Akkreditierungen). Besonders das Finale fühlte sich für mich schwermütig an, ich hatte eine gewisse Grundtrauer in mir aufgrund der Ereignisse.
Im Vergleich zum Vorjahr war ich mit etwas weniger Herz dabei, das lag aber einzig und allein daran, dass im letzten Jahr mein All-Time-Favourite Toto Cutugno vom Thron gestoßen wurde und Gjon diesen bestieg.
2021 war aber auf jeden Fall für mich noch sehr pandemiebelastet, was ich 2022 nicht mehr spürte. Doch „beim Alten“ wird es so richtig wahrscheinlich nie mehr sein.

AlexESC
AlexESC
1 Jahr zuvor

Ein kleines Detail fehlt noch um diesen ESC mit einem vom vor der Corona-Pandemie zu vergleichen, denn er hatte -genau wie der im letzten Jahr- keine Stehplätze! Hier muss man dann allerdings bedenken, dass die Bühne und der Greenroom natürlich schon im letzten Jahr geplant wurde und man da noch nicht wissen konnte, wie sich das mit der Corona-Pandemie entwickeln würde, obwohl man auch hier sagen muss, dass der JuniorESC im Dezember letzten Jahres Stehplätze hatte!

Frank Birnbaum
Frank Birnbaum
1 Jahr zuvor
Reply to  AlexESC

Die Stehplätze haben mir als TV-Zuschauer auch sehr gefehlt. Gar nicht der akustischen Stimmung wegen, sondern weil man nie in einem Bild Künstler und Fans zusammen hatte. Entweder man hat die Künstler gesehen oder es wurde ein Schwenk auf die Tribüne gemacht.

Ich hoffe auch, dass das nur an den Corona-Planungen lag und dass es ab 2023 oder 2024 wieder alles etwas belebter vor der Bühne wird.

Und so schön ich einen Green Room in der Halle auch mag – am Ende ist der Platz für die Fans und Zuschauer dann doch wichtiger, als das die Delegationen einen schönen Blick auf die Bühne haben.

LoicLover
LoicLover
1 Jahr zuvor
Reply to  Frank Birnbaum

Sehe ich genauso

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Im Großen und Ganzen haben wir definitiv wieder Zustände beim ESC – wie sie vor der Pandemie einmal vorhanden waren – gehabt.

Die Tatsache, dass ein Social-Media-Kanal als Medium mit ins Boot geholt wurde, ist aufgrund zusätzlicher Werbeeinnahmen richtig und es ist daher auf jeden Fall mit der Zeit zu gehen. Den Vorwurf, welchen ich der EBU und Herrn Österdahl aber mache ist die Entscheidung zugunsten Tik Tok, eine Social-Media-Plattform, welche der chinesischen Diktatur durchaus nahe steht. Das hätte nicht sein müssen. Andere Alternativen hätte es bestimmt gegeben.

Was mich aber bei den ESC-Pressekonferenzen, denen sich die Künstler (m/w/d) und Bands gestellt haben, extrem gestört hat ist der Umstand, dass nur zwei Journalisten (m/w/d) jeweils eine Frage an die Teilnehmer (m/w/d) stellen durften. Das hatte wirklich die Atmosphäre des Abhakens einer „To-do-Liste“ und das jeweilige Erscheinen der Künstler (m/w/d) und Bands auf der Presse-Tribüne hatte etwas von einem Fließband-Charakter in einer Fabrik.

Spontane Fragen, die sich m.A.n. so erst nach der dritten oder vierten Frage entwickeln und zu einer lockeren Atmosphäre im Pressezentrum beitragen und vielleicht Mal wirklich eine Neuigkeit aus dem Künstler (m/w/d) oder der Band hervor locken, waren gemaß dem Ablauf zwei Fragen stellen, beide Fragen kurz und knapp beantworten, die Presse-Tribüne wieder verlassen einfach nicht möglich. Meine Lieblings-Bankkauffrau der Kreissparkasse Tübingen – die ja offiziell eine Sängerin aus Schweden ist und Cornelia Jakobs heißt und trotz ihres Charismas aber die Mentalität einer Rampensau hat – war die Einzige, welche die gefühlte Fließband-Atmosphäre aufgelockert hat, als sie sich dem gutaussehenden Moderator / Schauspieler Mario Acampa, der die fragenden Journalisten (m/w/d) koordinierte, dermaßen an den Hals warf, dass ihr alle nicht verkehrt liegt, wenn ihr mir nun einen gewissen Neid unterstellt. Aber eine derartige Rampensau-Mentalität haben wohl eher die wenigsten. Ich befürchte daher, dass diese unterkühlte Fließband-Atmosphäre während der Pressekonferenzen beim ESC uns zukünftig erhalten bleiben wird.

PS: Ja ich geb‘ s zu, Ich war neidisch auf Cornelia Jakobs, als sie in den Armen von Mario Acampa lag ! 🙂

AlexESC
AlexESC
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Wusste garnicht, dass Mario Acampa auch Schauspieler ist, deswegen habe ich kurz mal nachgeschaut und ja es stimmt er hat im Jahre 2019 bei einer Comedyserie einen Food-Blogger gespielt!
Ansonsten macht er unterschiedliche journalistische Tätigkeiten bei RAI u.a. ist er der aktuelle italienische Kommentator beim JuniorESC.

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  AlexESC

@AlexESC:

Ich habe auch erst nochmal mich bei Wikipedia informiert. Bin normalerweise eher skeptisch was in Wikipedia steht. Aber wenn da jetzt drin gestanden wäre, dass Mario Acampa EU-Kommissionspräsident wäre und nebenher modelt, dann hätte ich ausnahmsweise sogar das Mal geglaubt. 🙂

Benjamin Hertlein
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Stimmt, die Sieger-Pressekonferenzen nach den Semis sind immer eher Fließbandarbeit. Allerdings war das auch schon immer so und mir fehlt ein bisschen die Fantasie, wie man es besser machen könnte, wenn das ganze bei 10 Acts im zeitlichen Rahmen bleiben soll – außer man lässt die Fragen ganz, aber ab und zu ist dann ja doch auch mal etwas Brauchbares dabei.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Schließe mich Any an. Auch ich konnte die Show aufgrund der schrecklichen Vorkommnisse nicht richtig genießen. Obwohl die Italiener schon, trotz diverser Pannen, sich alle Mühe gegeben haben, eine würde- und liebevolle Show zu veranstalten. Sie hat mir schon gefallen, lag nicht zuletzt auch am vielfältigen musikalischen Angebot. Aber mir war auch wehmütig zumute. Immerhin ist der ESC 1956 ins Leben gerufen worden, um die Länder zum friedlichen Musizieren zu bewegen. Man hatte ja auch die Hoffnung, dass nie wieder ein Krieg in Europa ausbrechen würde.
Auch die Zusammenarbeit mit TikTok stößt mir sauer auf, aber da bin ich wohl nicht die einzige. Auch, dass die Fans ein Stück weit ausgebootet wurden, finde ich immer noch unmöglich.☹️

Von Corona hat man am Bildschirm natürlich nichts gemerkt, denke, dass wird vor Ort noch ein Thema gewesen sein, wenn auch nicht mehr so stark. Ist natürlich richtig, die Pandemie ist ja noch nicht vorbei, Vorsicht ist nach wie vor geboten. Maskenpflicht wird dort immer noch gegolten haben, was ja okay ist. Trage immer noch Maske im Supermarkt, obwohl dort keine Pflicht mehr besteht. Nicht, dass ich jetzt große Angst um meine Gesundheit hätte, aber ich mache es aus Höflichkeit, man weiss ja nie, nicht, dass ich andere Leute anstecke, und merke es nicht.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Da kann ich tatsächlich allem zustimmen, Gaby. Außerdem trage auch ich immer noch Maske, weil ich erstens einen chronischen Herzfehler habe (ist eigentlich nichts Schlimmes, aber man weiß ja nicht, wie das Coronavirus das sieht …) und zweitens meine Eltern regelmäßig sehe.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Ja, da hast Du Recht, sicher ist sicher.
Habe auch eine chronische Erkrankung, aber habe meine Infektion zum Glück komplikationslos überstanden. War nicht schön, wie eine stärkere Grippe, aber ging vorbei. Also vertraue ich schon meinem Körper, dass er damit umgehen kann. Andere haben vielleicht nicht so viel Glück…
Und eine eine Maske ist wirklich ein mildes Mittel, das Virus in Schach zu halten…

DoDo
DoDo
1 Jahr zuvor

Da kann man Euch nur absolut zustimmen.

LoicLover
LoicLover
1 Jahr zuvor

Ich trag auch noch Maske 😷 und finde es toll dass ihr es auch tut 👍. Die Maske schützt ja nicht nur vor dem blöden Corona. Ich habe festgestellt dass ich seit dem ich sie außer Haus trage seltener erkältet bin bzw. seltener Halsschmerzen habe. Klar nervt sie manchmal aber sie ist für mich das kleinere Übel

Was den ESC angeht mir hat dieses Jahr irgendwie das Publikum gefehlt. Es war zwar in der Halle aber über den Bildschirm kam es einfach nicht so rüber wie die Jahre vor der Pandemie. Erst wenn wir wieder beim mittanzenden Stehpublikum vor der Bühne angekommen sind wird es wieder ganz wie früher werden können – zumindest für mich

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor
Reply to  LoicLover

Ich habe diesen Unsinn, dass das Tragen einer Maske unsere Freiheit einschränkt, noch nie verstanden. Klar, wenn jemand bei der Arbeit 8 Stunden lang Maske tragen muss, ist das unangenehm, und da kann man auch gerne lockern, aber wenn ich für 10 Minuten als Kunde in einem Laden bin, ist das doch kein großes Ding.

Any
Any
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Du hast meine Gedanken richtig gut widergegeben und auch Punkte genannt, die ich wieder ganz vergaß (TikTok etc.). Und ich bin im Übrigen mit meinem Mann und Tochter tatsächlich die letzten Personen in unserem Supermarkt, die noch Maske tragen – ebenfalls aus Höflichkeit und weil ich chronisch krank bin. Leider wird man hier in Ostfriesland tatsächlich deswegen nun schon beleidigt – aber gut, das ist hier ja nicht Thema. 😉
Was ich noch sagen wollte: Mich machte der große Tenor wütend, dass der Sieger ja eh schon festgestanden hätte. War das in anderen Ländern auch so extrem oder ist das wieder so ein deutsches Phänomen? Ich mochte in den letzten Jahren die ukrainischen Beiträge selten (bis auf 2010 Alyosha – große Liebe!), aber in diesem Jahr wurde ich richtig Fan von „Stefania“.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  Any

Bin auch kein Fan der meisten ukrainischen Beiträge. „Stefania“ gehörte von Anfang an zu meinen Favoriten, hat aber mit dem Krieg gar nichts zu tun.

Frédéric
Frédéric
1 Jahr zuvor
Reply to  Any

Da kann ich mich nur wiederholen: dieser Song wird auf ewig eine Art Widerstands-Hymne der Ukraine darstellen. Da Стефанія so gut wie nie ohne die Erinnerung an diese schlimmen Ereignisse, aber auch die Hoffnung auf deren Überwindung gehört werden wird, ist es absolut müßig, darüber zu spekulieren, wie der Song wohl ohne diesen Kontext abgeschnitten hätte.

Man könnte genausogut darüber spekulieren, ob Ein bisschen Frieden auch ohne NATO-Doppelbeschluss und die Abrüstungsverhandlungen in Genf gewonnen hätte. Oder ob wir die gleiche Diskussion auch führen würden, wenn die Ukraine mit Shadows of our Ancestors in Turin gewonnen hätte …

DoDo
DoDo
1 Jahr zuvor

Ich plädiere deutlich dafür weiter Vorsicht walten zu lassen. Auch in Punkto ESC und Großveranstaltungen. Das soll nicht bedeuten das keine Veranstaltungen stattfinden können, aber man sollte fortlaufend mit Augenmaß agieren. Eine wirklich schwere Pandemie, wie Corona es ja nun mal ist, dauert in der Regel mehrere Jahre und kann nicht auf Knopfdruck abgestellt werden. Klar lernt man mit der Zeit damit umzugehen und das ist auch gut und richtig so, denn man kann sich ja nicht für immer zu Hause einschließen. Jedoch heißt das nicht, bei der kleinsten Verbesserung der Lage, sofort alle Vorsicht fahren zu lassen und so weiter zu machen wie vor 2020. Man kann wirklich nur hoffen, das dass Virus nun endlich langsam an Gefährlichkeit verliert, aber sicher ist das leider noch nicht. Darum ist jeder der sich weiterhin achtsam verhält, auf sich und andere aufpasst und unnötige Ansteckungen vermeidet, eine große Hilfe und solidarisch. Ich persönlich genieße den ESC und seine Vorentscheide sehr gerne auch im kommenden Jahr wieder sicher und gemütlich von zu Hause aus.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  DoDo

Es ist schon gut und auch wichtig, dass die Leute wieder fröhlich zusammenkommen können.
Letztens war bei mir daheim auch ein großes Stadtfest, habe auch mal kurz vorbeigeschaut. Allerdings habe ich auch dort die Maske dabei gehabt und bin auch nicht in den großen Pulk von Menschen gegangen, war nur am Rande. Es war schön, die Menschen wieder ein bißchen fröhlich zu sehen, verstehe auch irgendwie die Sehnsucht danach. Aber ich finde, auch dort kann man Vorsicht walten lassen.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Ich war letztes Wochenende beim großen Straßenmusikfestival im Ludwigsburger Schlosspark. 🙂😎

Chupacabra
Chupacabra
1 Jahr zuvor

Die gute Entwicklung, die der ESC gezeigt hat, wurde eingebremst. 2022 mittelmäßig, nichts wirklich Schlimmes wie vor 2010, aber auch nichts Fesselndes. Es wird sich einrenken. Der Coronadreck wird dazu führen, dass es nicht ernst genommen wird, wenn wirklich was Schlimmes ansteht. Der Wahnsinn, was den Hitler-Stalin-Verschnitt angeht, möge der Blitz ihn beim Schxxxen treffen. Der ESC möge unser Escape-Room bleiben, wenn die Menschheit zeigt, dass uns besser ein Asteroid ein Ende bereite.

ESCforETERNITY
ESCforETERNITY
1 Jahr zuvor

Für mich war der ESC 2022 eine Art Befreiungsschlag, dass es nach Corona endlich wieder in die richtige Richtung geht. Natürlich war noch nicht alles wie gewohnt, aber das war ja von vornherein klar. Gefehlt haben mir persönlich einfach die Stehplätze vor der Bühne – wenn die Fans da vorne mitgehen, ist das für mich einfach der Knaller und das Tüpfelchen auf dem I. Wir hatten dieses Jahr erstmalig aufgrund der horrenden Preise, „nur“ Tickets von den Juryshows (Sitzplätze im Tribünen-Bereich) erworben. Da es ja wirklich von Jahr zu Jahr teurer wird, war das auch die richtige Entscheidung – insgesamt ist es aber Schade, dass auf diese Weise viele Fans, die einfach die Stimmung in der Halle ausmachen, gar nicht mehr bei den Live-Shows dabei sein können / wollen.
Trotzdem haben wir die ESC Woche in Turin sehr genossen, die Italiener waren grossartige und überaus sympathische Gastgeber – es war, wenn auch anders, wieder ein herrliches Erlebnis, live dabei sein zu können. Dafür sind wir sehr dankbar.
Obwohl ich sehr gerne in einem der Clubs zur ESC Musik die Nächte durchgetanz hätte, hab ich mich das in diesem Jahr noch nicht getraut, Corona sitzt noch zu tief in der Birne und ich hätte kein gutes Gefühl dabei gehabt. Ich habe bis zum heutigen Tag noch keine Infektion gehabt (toi toi toi – obwohl die meisten aus meinem Umfeld infiziert waren) – das wollte ich auch in einer Disco nicht riskieren, irgendwie muss für mich da noch ein wenig Zeit ins Land gehen😉 aber vielleicht bin ich dann im nächsten Jahr soweit, dass ich meine Tanzwut😂 wieder voll ausleben kann – das wär wirklich wunderbar😇

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor

Den letztjährigen ESC habe ich trotz Corona euphorischer erlebt.
Der hatte etwas von einem Neustart nach dem schlimmen Jahr 2020
Und für mich persönlich die beste Siegerband ever

2022 hatte wieder einige Tiefschläge im Programm,
allen voran der schreckliche Krieg mit seinen Spuren im Wettbewerb
Aber auch das Ende der Seite aufrechtgehn.de

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas O.

Ich finde es auch sehr schade, das aufrechtgehn.de nicht mehr da ist. Wenn der Herr Rau das lesen sollte, ich hoffe es geht ihm gut und wünsche ihm weiterhin alles gute.

ANDi
ANDi
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

Den möchte ich mich gerne anschließen! Aufrechtgehn.de ist ein großer Verlust! Hoffentlich bleiben die Artikel weiter abrufbar, da ich sie zum aufarbeiten einzelner Jahrgänge immer gerne lese

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

Ja, Olli vermisse ich auch sehr.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Dieser ESC 2022 kam schon sehr nah an einen „normalen“ ESC vor der Pandemie heran. Eher noch ,als der ESC von 2021. Trotzdem fand ich nicht das der ESC 2022 in Turin wirklich absolut reibungslos von statten ging. Es gab mehr Pausen als sonst und es gab ja die Berichte das es technische Probleme mit der Bühne gab. Insgesamt aber fand ich das es amüsante Shows waren mit sympathischen Moderatoren. Ansonsten halte ich mich mit Kritik an Italien und deren ESC-Organisation zurück. Weil ich finde das Deutschland sich mal lieber darum kümmern sollte, mal a) ne professionellen Vorentscheid zu organisieren, b) wieder bessere Ergebnisse einzufahren. Darauf sollte man den Fokus legen.

Marko
Marko
1 Jahr zuvor

ESC 2022 – im Grunde eine ganz normale Ausgabe. Stehplätze habe ich nicht vermisst, sehe ich auch so schnell nicht zurückkommen (Stichwort: Crowd Control, Sicherheitslage). Show selbst hatte zu viele Pausen, dauerte zu lange. Von mir aus darf man um 19 Uhr (18 Uhr VK/Portugal/Irland – 21 Uhr Armenien/Aserbaidschan/Georgien) anfangen, auch damit mehr Leute zuschauen und abstimmen.

Nessa
Nessa
1 Jahr zuvor

Dennoch wären die Corona Infektionen mit Bezug aus dem PalaOlimpico interessant: nachdem Frau Pausini am 19.05. als positiv bestätigt wurde und man von einigen Leuten gehört hat, die postiv wurden, nachdem sie in der Halle waren.

Benjamin Hertlein
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  Nessa

….und eine Statistik für den Eurofansclub. Gefühlt hatten hinterher 50% Corona.

eurovision-berlin
1 Jahr zuvor

Alle wussten, dass die Ukraine gewinnen soll und dann gewinnt die Ukraine. Am nächsten Tag wollte es keiner wirklich gesehen haben und keiner sprach mehr darüber. Die beauftragten Jubel-NGOs agieren nur für die eigene Bubble. Nur weiter so.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Bla, bla, bla. Die Zuschauer haben der Ukraine zum Sieg verholfen. Punkt. Das ist Fakt. Alles andere ist Spekulation. Außerdem hat sich die Ukraine die Situation nicht ausgesucht. Dämlicher Kommentar.

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

Dem schließe ich mich an….

Mir ist das alles piepegal – „Stefania“ ist ein absolut starker Siegertitel und bringt alles mit, was viele Fans immer wieder fordern: Kein typischer ESC-Act, in Landessprache und ein frischer, aktueller Sound. Daß der Text noch eine tiefere Bedeutung und Relevanz hat, kann man nun wirklich der Band nicht vorwerfen. Alles ist besser als 08/15.

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
1 Jahr zuvor

Ähem, ich habe für die Ukraine angerufen, Von wegen „keiner“….

Rusty
Mitglied
1 Jahr zuvor

Also meiner Familie und mir hat der ESC in Turin sehr gut gefallen. Wir waren wieder mal vor Ort, was das letzte Mal 2018 in Lissabon der Fall war. Es ist ja schon generell sehr unterschiedlich, ob man den ESC live erlebt oder zu Hause vorm Fernseher oder vielleicht auf einer ESC Party. Das meine ich von der Wirkung her betrachtet. Vor dem Fernseher ist die Show sehr auf die Künstler fokussiert , die Intervallacts, die Moderation. Erlebt man den ESC vor Ort ist die Wahrnehmung nochmal eine ganz andere. Wie bei einem Livekonzert hat man erstmal die Stimmung rund um sich herum, dann erlebt man die ganzen Auf- und Abbauarbeiten der Künstlerauftritte mit. Sehr oft nimmt man Songs ganz anders wahr in der Halle als später in der Nachbetrachtung im Fernsehen. Das kann positiver oder negativer sein. Und natürlich erlebt man die Stadt und die Menschen, wo der ESC stattfindet und fachsimpelt auch noch mit vielen Gleichgesinnten.

Wenn ich diesen ESC jetzt mit früheren versuche zu vergleichen, ob wieder alles beim „Alten“ ist, war es für mich schon wieder nah dran. Aber da waren natürlich die Aspekte Corona und der Ukraine Krieg.
Corona hat uns vor der Reise sehr viel Kopfzerbrechen bereitet. Was ist, wenn wir uns noch kurz vorher infizieren, dann können wir nicht hinfahren, bleiben auf Kosten sitzen(die ja nicht gerade wenig waren). Was wäre, wenn wir uns vor Ort infizieren…und…und…und…. Gott sei Dank, hat sich das alles nicht bestätigt. Wir sind alle gesund geblieben , auch nach der Woche Turin (trotz roter Warnapp).In der Halle war eigentlich FFP2 Maskenpflicht, die wir im 1. Halbfinale auch noch schön eingehalten haben. Um uns herum allerdings schon so gut wie keiner mehr. Ab der 2. Show haben wir die Maske in der Halle dann auch abgenommen, denn wir hatten ja auch 27/28 Grad in Turin und das hälst du dann irgendwann nicht mehr aus. Ich hatte auch insgesamt den Eindruck, dass die italienische Bevölkerung das alles ziemlich locker sah. In den öffentlichen Verkehrsmitteln herrschte aber weiterhin Maskenpflicht und das wurde auch kontrolliert. Und bei der Rückfahrt von der Halle, waren wir auch richtig froh eine Maske zu tragen, denn die Bahnen waren absolut überfüllt. Ich muss aber sagen, ich persönlich habe es absolut genossen, mal wieder mit so vielen Menschen ohne Maske in der Hallo zu feiern, das tat sooo gut. Es ist auch wichtig, dass so langsam coronamäßig wieder mehr Normalität gelebt wird. Wir haben die Möglichkeit der Impfungen und sind dadurch einfach besser geschützt und schützen dadurch auch andere.

Ich glaube der Krieg hat zu Hause vor den Fernsehern eine größere Rolle gespielt, als vor Ort. Natürlich hatte man Gänsehaut beim Auftritt vom Kalush Orchestra und die Halle bebte. Kaum einer war in der Halle, egal ob Künstler oder Zuschauer, die der Ukraine den Sieg nicht gegönnt hätten. Der ESC ist nun mal auch politisch, war er für mich immer. Aber, er demonstriert eben auch das gemeinsame Zusammenkommen über die Musik der verschiedenen Landsleute und gerade das war doch in diesem Jahr wieder mal das ganz besondere Etwas. Und deswegen war für mich der Glanz wieder voll und ganz da.

Ein ganz schöner Moment war auch das FanTreffen, was ja gemeinsam vom ECGermany und von ESC Kompakt veranstaltet wurde. Toll, dass wir Berenike und Benny persönlich kennenlernen durften und es sind auch so viele weitere Gespräche dort gewesen, weil es waren wirklich viele Leute da. Das hat richtig Spaß gemacht.

Wozu ich jetzt nicht soviel schreiben kann, ist die Sache mit den Presse oder Fanakkreditierungen. Da stecke ich nicht drin. Ich kann nur sagen, dass ich mich trotzdem überall gut informiert fühlte, ob es esc kompakt war oder auch woanders. Da fehlte mir auch im Vorfeld nicht all zu viel, manchmal ist vielleicht auch weniger mehr.

Tiktok habe ich bisher nicht genutzt und werde es auch in Zukunft nicht nutzen, ist einfach auch nicht mein Ding.

Also für mich war es ein toller individueller ESC, den ich sehr genossen habe. So wie so viele tolle ESC`s vorher😊

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  Rusty

@Rusty:

Superschöne Meinungen, die noch sehr viel schöner widergegeben wurden ! 🙂

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  Rusty

@Rusty

Vielen Dank für den interessanten Bericht.🙂

Rusty
Mitglied
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@Gaby&Timo Danke ihr beiden,das habe ich gern gemacht 🙂🙂

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor
Reply to  Rusty

Schöner Vor Ort Bericht, Danke!

Was waren denn für dich die Tops und Flops in der Halle?

Rusty
Mitglied
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas O.

Ich fange dann mal mit den Flops an, weil mir das schwerer fällt.

Es gibt ja ca. 1 Stunde vor dem Beginn der Show in der Halle eine sogenannte Aufwärmphase für die Fans, damit sie zu Showbeginn dann schon mal so richtig in Stimmung sind , also jubeln, klatschen, Fahnen schwenken etc. Meistens kommen dann 1 -3 Personen auf die Bühne und animieren die Zuschauer mit Musik, Tanz oder anderen kreativen Sachen. Also das war in diesem Jahr für mich richtig schlimm. Ich fühlte mich wie in einem Hotel, wo die Animateure krampfhaft versuchen die Leute irgendwie in Stimmung zu bringen. Und zwar , so, Jetzt klatschen wir 1 x, dann 2 x und dann immer wieder und jetzt üben wir die Laola Welle. Das war`s dann aber auch schon……und es wirkte ziemlich einfallslos. Da gab es in den vergangenen Jahren sehr viel mehr Kreativität (Schweden,Norwegen und Österreich waren da unschlagbar)

Laua Pausini fand ich als Moderatorin nicht so geeignet, vielleicht ging es ihr ja auch nicht immer so gut, ich weiß es nicht, für mich wirkte sie teilweise albern und verkrampft. Aber das empfindet ja jeder anders.

Natürlich ist klar, dass die Shows des ESC`s sehr auf das Fernsehen ausgerichtet sind.Wenn man aber dann als Live-Zuschauer z.B. von den Auftritten Armeniens oder Zypern
wenn man seitlich von der Bühne sitzt, kaum etwas sehen kann, ist das schade.

Dass Maneskin den Siegersong vom letzten Jahr nicht performt haben ging garnicht. Vielleicht lag es an der Verletzung von Damiano, er war sichtlich gehandicapt, aber dann hätten sie lieber den neuen Song nicht bringen sollen.

Jetzt aber zu meinen Top`s in der Halle, von denen ich wohl noch mein ganzes Leben zehren werde:

Diodato😍 Dieser Auftritt war ein Erlebnis, mit den Brividi-Emotionen, die man sich für Mahmood &Blanco gewünscht hätte. Hier hatte ich allerdings das Glück, ihn seitlich hinter der Bühne am Piaono sitzend sehen zu können beim Beginn, als auch wie er dann durch die Mitte der Tänzer auf die Bühne kam. Als dann wirklich alle stehend in der Halle Fai Rumore mitsangen liefen mir nur noch die Tränen und ich bin jetzt schon wieder berührt. Ein ganz toller Augenblick❤😍.

Gigliola Cinquetti No ho leta Auch das war ein Moment der historischen Superlative für mich. Man konnte förmlich die Aufgeregtheit von Gigliola spüren, als sie begann zu singen und wie sie immer besser wurde und selbst so sehr gerührt war, so einen Moment mit sovielen ESC Fans nochmal erleben zu dürfen.

Mika und sein Intervallact im Finale hat bei mir Glücksgefühle ausgelöst. Wir hatten alle auf unseren Sitzen die Herzfähnchen liegen, die natürlich dann nicht nur in diesem Moment geschwungen wurden, sondern auch bei vielen anderen Songs. Aber bei Mikas Intervallact passte es so sehr zusammen und es lag soviel gemeinschaftliche Liebe in der Luft, wenn ich das jetzt mal so schreiben kann, für mich ebenfalls ein ganz besonderer Moment😍😍😍

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas O.

Vielen lieben Dank für die Antwort Rusty! 🙂

Diodato war auch am Bildschirm der beste Interval Act

Maneskin war, naja, nicht enttäuschend aber ohne den Siegersong hat tatsächlich was gefehlt.
Und wenn ich an den Sanremo Auftritt mit „Coraline“ im Februar denke, der hat sogar Diodato noch getoppt…

Aber die Italiener sind doch mit mehr Herz bei Sanremo als beim ESC, das merkt man bei den Auftritten fast jedes Jahr

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Ein ESC vor Ort zu erleben, ist natürlich was ganz anderes als vor dem Fernseher. Auch die jeweiligen Auftritte erlebt man vor Ort ganz anders, als jetzt vor dem Fernseher. Das habe ich 2014 erlebt, als ich in Kopenhagen war. Da habe ich Auftritte, die ich vor Ort in der Halle ganz anders wahrgenommen, wie sie dann später vor der Fernsehkamera rübergekommen sind.