Deutschland: ESC-Auswahlverfahren 2022 wohl mit Eurovisions-Jury – und auch mit Vorentscheidung?

Die Eurovisions-Jury 2018 bei der Arbeit

Es kommt Bewegung in die Suche nach dem deutschen Beitrag für den Eurovision Song Contest 2022. Während es nach wie vor auch auf Nachfrage keine offiziellen Informationen gibt, haben in dieser Woche die Bewerber um einen Platz in der Eurovisions-Jury Rückmeldung von der Beratungsfirma Simon-Kucher & Partners bekommen. In der ESC kompakt vorliegenden Absage-Mail heißt es:

„[…]vielen Dank, dass Du an unserer Befragung teilgenommen hast, um ein Teil unserer 100-köpfigen Eurovisions-Jury zu werden!

Der Eurovision Song Contest in Rotterdam ist vorbei und wir haben inzwischen alle Ergebnisse der Befragung ausgewertet. Leider müssen wir Dir mitteilen, dass es diesmal nicht ganz für einen Platz in unserer Eurovisions-Jury gereicht hat.“

Die Formulierung im letzten Satz deutet darauf hin, dass – wie schon in den vergangenen vier Jahren – erneut eine Eurovisions-Jury aus 100 Personen mit über den deutschen Beitrag für den ESC entscheiden wird. Die Prüfung des aktuellen Auswahlverfahrens hat also offenbar nicht dazu geführt, dass das aktuelle System mit Eurovisions-Jury und internationaler Fachjury unter Beteiligung von Simon-Kucher & Partners und Digame gänzlich aufgegeben wird.

Es bleibt trotzdem wahrscheinlich, dass der NDR nach dem vorletzten Platz beim diesjährigen ESC Änderungen am Auswahlverfahren vornehmen wird. Dass eine Auswahl ohne Liveauftritt nicht funktioniert, hat das Jahr 2020 gezeigt. Auch wenn „Violent Thing“ durchaus ein Erfolg war, steht zu befürchten, dass die Lied-Künstler-Kombination auf der ESC-Bühne nicht so wie gewollt funktioniert hätte. 2021 hat dann gezeigt, dass eine interne Vorentscheidung nicht funktioniert, wenn nicht alle Acts durch ein gewisses Maß an professioneller Unterstützung die gleichen Ausgangsbedingungen für ihre Auftritte haben. Diesen (auch finanziellen) Aufwand kann der NDR aber nur rechtfertigen, wenn am Ende nicht nur ein (bestenfalls) geeigneter ESC-Beitrag steht, sondern auch eine abendfüllende Unterhaltungsshow.

All das könnte darauf hindeuten, dass wir im Jahr 2022 wieder eine öffentliche ESC-Vorentscheidung im deutschen Fernsehen zu sehen bekommen. Das hat – auch unter Beteiligung von Eurovisions-Jury und Internationaler Fachjury – 2018 ganz hervorragend geklappt und hätte auch 2019 funktioniert, wenn man – wie im Schulte-Jahr – daran festgehalten hätte, durchgängig zuerst geeignete Künstler zu suchen und für diese dann wiederum den passenden Song. So könnte der Prozess auch entschlackt werden und mehr Mittel für die Erarbeitung der geeigneten Bühnenshows zur Verfügung stehen – die dann wiederum bei einer Vorentscheidung zur Aufführung kommen.

Ob es wirklich so kommt, ist bislang allerdings noch offen. Sobald es etwas Offizielles gibt, erfahrt Ihr es natürlich an dieser Stelle.


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pasi2805
pasi2805
2 Jahre zuvor

An 2019 war einfach nur der Fehler der nachträglichen Wildcard. Dieses Wildcard verfahren, hat genauso 2014 und 2015 den Vorentscheid meiner Meinung nach zerstört. Niemand braucht diese Wildcard.

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor
Reply to  pasi2805

Ja das war ein Fehler von Schreiber, wobei „wie im Schulte-Jahr – daran festgehalten hätte, durchgängig zuerst geeignete Künstler zu suchen und für diese dann wiederum den passenden Song.“ auch problematisch ist.
Denn dieses Verfahren hat uns nicht wirklich weitergeholfen, Michael war gut, weil es sein Song war und damit autentisch.
Ich hätte nichts dagegen, wenn wir bei Lilly Among Clouds oder Aly Ryan weiter machen würden, mit Künstlern und deren Lieder, die können gerne noch im Camp gepimpt werden wie bei Michael.

togravus ceterum
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  pasi2805

Da stimme ich Dir zu. Wenn sich im Vorentscheid neben einer Reihe etablierter Künstler ein Newcomer befindet, der aus dem Nichts kommt und am besten noch eine sentimentale Lebensgeschichte mitbringt, dann wählen viele Leute eben nicht mehr das Lied, sondern die Geschichte dahinter, die beim ESC aber keinen interessiert.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Diese Einspielfilmchen waren in der Tat viel zu lang. Ich finde nicht, dass man die ganze Lebensgeschichte der Künstler*innen direkt erfahren muss. Es soll doch um die Songs gehen, nicht um die Lebens- bzw. Leidensgeschichten der Interpret*innen.

togravus ceterum
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Genau, und beim ESC ist es besonders wichtig, dass Lied und Darbietung ohne narratives Beiwerk zünden, weil die Jurys hoffentlich nur Lied und Darbietung bewerten und die meisten abstimmenden Zuschauer von der Geschichte hinter dem Act ohnehin nichts mitbekommen. Glücklicherweise sind die Einspielfilmchen beim ESC zu kurz, um genügend Raum für sentimentale oder erfundene Geschichten zu bieten.

lasse braun
lasse braun
2 Jahre zuvor
Reply to  pasi2805

ich finde jetzt nicht,daß man 2014 + 2019 direkt vergleichen kann.
2019 wurde ein späterer siegeract an den anderen einfach mal vorbeigeschoben durch massiven internen einfluß.
2014 gab es dieses (youtube?) clubkonzert mit einem doch überraschenden sieger – im finale waren dann (zumindest für mich) unheilig und madeline juno mit error die favoriten – letztere hat sich bekanntlich im semi verzockt und dann kam alles ganz anders.
im ESC finale gab es dann viel kritik am auftritt – zuviel luftschlangen ect. kann sein,daß dies am ende einige plätze gekostet hat aber insgesamt war 2014 für mich im grünen bereich,zumal die band dann auch ein paar CDs hat verkaufen können – denke bei 2019 war dies eher nicht so der fall.

Joko2
Joko2
2 Jahre zuvor

Ich stimme voll und ganz zu, nur hier wäre wohl eher ein Konjunktiv angebracht: „Dass eine Auswahl ohne Liveauftritt nicht funktioniert, hat das Jahr 2020 gezeigt.“ Ich möchte nur kurz daran erinnern, dass Ben Dolic genau 1 Woche Zeit für Proben hatte vor seinem, zugegebenermaßen unglücklichen Auftritt, das hätte beim ESC ganz anders aussehen können (Konjunktiv) und man hätte mit mehr Zeit & Aufwand bei den Proben noch an Stellschrauben drehen können – auch wenn das voraussetzt, dass der NDR dazu bereit gewesen wäre (was ich allerdings durchaus bezweifle).

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Hoffen und Daumen drücken für eine öffentliche Vorentscheidung. Ist immer noch die beste Lösung, vor allem, wenn der Künstler oder die Künstlerin noch recht unbekannt ist.

ItaloJeck
ItaloJeck
2 Jahre zuvor

Am besten sollte eine öffentliche Vorentscheidung auch andere Preise vergeben (für den Text, von einer Radio-Jury oder was weiss ich…)
Hauptsache, es wird – zumindest mittelfristig – nicht nur als blosse Vorentscheidung wahrgenommen.

SvenEsc
SvenEsc
2 Jahre zuvor

Ein Vorentscheid wäre auch mal wieder schön und nicht an einen Donnerstag Abend sondern Samstags .
Die Künstler die man gefragt hatte , die würden sich ja alle ein Vorentscheid stellen .
Im Schulte Jahr hat das super geklappt .
2019 hätte man sich einfach die Sisters als Wildcard sparen sollen , war eh ein Schlag ins Gesicht für die anderen .
Wir drücken aufjedenfall die Daumen das es nächstes Jahr klappt .

Nilsilaus
Nilsilaus
2 Jahre zuvor
Reply to  SvenEsc

Das Thema S!STERS ist für die Verantwortlichen ein absolut rotes Tuch. Der NDR schweigt seither wie betoniert. Die anderen Teilnehmer des VE wurden unfair behandelt.
Die Wildcard hat immer was unfaires und einen ganz, ganz unangenehmen Beigeschmack.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Nilsilaus

Wir werden wohl nie erfahren, wie die Nominierung von S!sters zustande kam. Fakt ist aber, dass sie vom Publikum gewählt wurden, Deutschland zu vertreten. Die Zuschauer hätten sich ja auch anders entscheiden können. Also hat es wohl vielen gefallen.😉

Branko
Branko
2 Jahre zuvor
Reply to  Nilsilaus

Rotes Tuch? ESC 2019 war doch der letzte ESC, bei dem man dem NDR ein bisschen Fan-Nähe attestieren konnte. Schade, solche Interviews wird es wohl nicht mehr so schnell geben:

https://www.youtube.com/watch?v=yT2aaBu96oo

togravus ceterum
Mitglied
2 Jahre zuvor

Viel Glück!

Alki Bernd
2 Jahre zuvor

Wenn die Beraterhonorare für Schreibers Amigos nicht richtig fließen, dürfte man beim NDR doch kaum Interesse haben…

Christian W.
Christian W.
2 Jahre zuvor
Reply to  Alki Bernd

Du hast sicherlich eindeutige Belege für deine Behauptungen und betreibst hier nicht einfach nur Rufmord, oder? Letzteres ist übrigens strafbar… Man muss den NDR oder seine Methoden nicht mögen, aber hier jetzt boshafte Unwahrheiten zu verbreiten, hat auch noch nie geholfen.

Nilsilaus
Nilsilaus
2 Jahre zuvor

Ich bin sehr gespannt, was sich der NDR wieder ausgedacht hat. Der NDR ist Teil der ARD und steht auch beim Publikum in Sachen ESC äußerst unter Druck. Nach den Niederlagen der letzten Jahre, muss jetzt auch was Positives kommen.

Wenn ich böse wäre, könnte ich zur Annahme kommen, dass der NDR „extra“ negativ handelt, um die Verantwortung loszuwerden. Wie gesagt: könnte!

Schon in den 1990ern hieß es, dass das ZDF die Federführung übernehmen könnte (!).
Aber jetzt heißt es erstmal: warten und Tee trinken.

Brötchen
Brötchen
2 Jahre zuvor

Ich sehne mir einen öffentlichen Vorentscheid ehrlich gesagt nicht herbei. Die Show 2019 war einfach nicht gut. Sich auf wenige Künstler fokussieren hat da halt null gebracht, jeder einzelne Auftritt war trotzdem unausgereift. Was rede ich da, man schafft es ja nichtmal nach monatelanger Vorbereitung EINEN Künstler solide auf die Bühne zu bringen.

Ich erwarte schon absolut gar nichts mehr. Vielleicht schaue ich den deutschen Vorentscheid auch einfach mal nicht, weil wozu denn? Wird eh nichts zu sehen geben, außer dass wieder hoffnungsvolle Künstler „verbrannt“ und blamiert werden.

Freue mich jetzt einfach auf die Vorentscheide der Skandinavier und Tschechien, Ukraine und Frankreich. Was Schland macht ist mir langsam einfach wurscht.

Nilsilaus
Nilsilaus
2 Jahre zuvor
Reply to  Brötchen

Wenn dir Schland wurscht ist, kann es ja beim ESC aussteigen.

lasse braun
lasse braun
2 Jahre zuvor
Reply to  Brötchen

ich fand mich teilweise gut unterhalten.

lasse braun
lasse braun
2 Jahre zuvor
Reply to  lasse braun

und der von wiwibloggs massiv gehypte beitrag war zumindest optisch gut – rein künstlerisch war lily among the clouds aber das beste seit jahren.
es geht auch um anerkennung und die wäre uns dann gewiss gewesen.

lasse braun
lasse braun
2 Jahre zuvor
Reply to  lasse braun

eines habe ich noch vergessen – lily war unsere loreen und die haben wir verschenkt für kappes!

Trakol
Mitglied
Trakol
2 Jahre zuvor
Reply to  lasse braun

Jap Lilly war Mega. Aber ohne S!sters wär es wahrscheinlich Makeda geworden. Aber wer weiß das schon so genau 😀

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor
Reply to  lasse braun

Na, Glück gehabt, dass die S!sters ran mussten, so kann man sich die Illusion vom ESC-Welthit mit Aly Ryan oder Lilly Among Clouds („unsere Loreen“) aufrecht erhalten. Die Möglichkeit, dass die beiden es vielleicht auch nicht unter die ersten 20 geschafft hätten (womöglich mit einem aus welchem Grund auch immer suboptimalen Auftritt) scheint für manche völlig außerhalb des Vorstellbaren zu liegen.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  lasse braun

Lilly hätte ich als Einzige aus der VE ein respektables Ergebnis zugetraut. Aly hatte einen guten Song, der Auftritt kam aber (mMn) nicht gut rüber, zumindest nicht am Fernsehbildschirm. Ich bezweifle, dass sie großen Erfolg gehabt hätte.

lasse braun
lasse braun
2 Jahre zuvor
Reply to  lasse braun

@Trakol
das kann natürlich gut sein aber makeda hätte sicher das eine oder andere jurypünktchen geholt,so bieder dargeboten die nummer auch war.

@Thomas M. (mit Punkt)
wie ich bereits schrieb,es geht doch nicht immer nur um den platz – wir haben uns aus meiner sicht doch keinen gefallen getan – das war eher peinlich und all die häme (deja vu in 2021) kam dann prompt und dieses wäre mit lilly ganz gewiss nicht passiert.
mit ausnahme von wiwibloggs,welche lilly komplett negiert haben (selbst in deren top50 der im vorfeld gescheiterten songs war sie dann erstaunlicherweise nicht vertreten) waren die kritiken international auf den ESC-brettern und blogs mehr als wohlwollend.
der gute platz ist beim ESC nicht alles,siehe österreich 2015 und portugal 2018 – hatten als titelverteidiger klasse niveau am start und zur belohnung gab es den letzten platz.
ich lasse jetzt mal aly ryan als klare damalige esc-kompakt favoritin außen vor – der große unterschied zwischen sisters! und lilly war,daß man bei letzteren kaum was kritisieren konnte und auch nicht hat bzw. getan hätte wenn sie denn gewonnen hätte,aber sie besser gleich direkt nominiert worden wäre,so wie die belgier das durchaus erfolgreich tun ab 2015.
da haben leute (entscheider!) intern diese songperle samt interpretation nicht erkannt!
dumm gelaufen.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor
Reply to  lasse braun

@lasse braun: Was die Platzierung angeht, hast Du recht. Ich habe nur so argumentiert, weil ich Deine Loreen-Anspielung falsch verstanden hatte.

Häme habe ich 2019 und 2021 vor allem hier bei manchen Foristen festgestellt, vielleicht auch anderswo in der Bubble, aber ganz offensichtlich hat der Titel bei manchen Leuten außerhalb der Bubble (z.B. beim viel gescholtenen ARD-Publikum) durchaus Anklang gefunden. Du hast sicher recht, dass viele Leute „Surprise“ als Songperle sehen (das merkt man ja auch am SCC-Ergebnis), da spielt es keine Rolle, dass ich das bis heute nicht erkennen konnte.

Brötchen
Brötchen
2 Jahre zuvor

Glaube kaum, dass es von meinem Interesse abhängt, ob Deutschland antritt.

AlexESC
AlexESC
2 Jahre zuvor

Ja, also der NDR sollte jetzt wirklich probieren die „Quereinsteiger“ bzw. „Wildcard“-Künstler bei der Vorentscheidung -zumindest mal ein Jahr als Versuch- nicht zuzulassen! Das hat 2018 und 2020 gut geklappt. Michael Schulte und Ben Dolic sind beim internationalen Publikum mit ihren Songs sehr gut angekommen. Und über den Auftritt in der Elbphilharmonie kann man -und das sage ich schon seit über einem Jahr- Ben Dolic nichts vorwerfen. Damals im Mai 2020, als die Pandemie für uns alle eigentlich noch neu war, galten strikte Abstandsregelungen und auch das Kamerateam musste wohl Abstand halten, was sich dann natürlich auch auf die Qualität des Auftritts ausgewirkt hat.

Mit den Quereinsteigern Sisters (2019) und Jendrik (2021) hatten wir leider international keinen Erfolg. Deswegen nochmal: Diesesmal am besten keine Quereinsteiger/Wildcard bei der Vorentscheidung!

Galango
Galango
2 Jahre zuvor
Reply to  AlexESC

Jendrik und sein Lied sind aber durch mehrere Bewertungsrunden gelaufen (wenn ich das recht verstanden habe). Jendrik hat auch an Songwriting-Camps teilgenommen, also Quereinsteiger ist er wohl nicht gewesen.

Es kann natürlich sein, dass sein Musikvideo nicht zusammen mit den 200 Videos aus der 1. Runde, sondern separat nachträglich bewertet wurde, und dass es daher vielleicht anders auf die Panel-Mitglieder wirkte.

Die S!sters sind aber mit ihrem Lied nicht in der Kombination als Gesamtpaket von Anfang an dabei gewesen und wurden dem Panel und der Jury wohl im Vorentscheid erst als Gesamtpaket vorgesetzt. Das Panel hat das Lied auch entsprechend schlecht bewertet.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor
Reply to  Galango

Stimmt beides. Er war Quereinsteiger, weil er weder über eine reguläre Bewerbung noch über eine Anfrage des NDR in den Prozess eingestiegen ist (sondern über seine Social Media Aktionen eine Person mit den richtigen Kontakten auf sich aufmerksam machen konnte). Allerdings war das zu so einem frühen Zeitpunkt, so dass er den Gesamtprozess so gut wie vollständig miterleben konnte.

So habe ich mir das jedenfalls aus den ganzen Infos zusammengereimt.

Branko
Branko
2 Jahre zuvor
Reply to  Galango

Stimmt doch nicht, Es wurde gesagt, dass S!sters vom ESC-Panel und internationaler Jury (vor dem Vorentscheid) gut bewertet wurden, sonst wären sie nicht weitergekommen. Beim Vorentscheid wurden andere Acts besser bewertet als S!stars (also zumindest beim ESC-Panel).

Galango
Galango
2 Jahre zuvor
Reply to  Galango

@Branko: Ich kenne mehrere Leute, die in dem Panel für die Auswahl des Songs 2019 dabeiwaren. Keiner konnte sich erinnern, dass die S!sters mit dem Lied dem Panel als Gesamtpaket vorstellt wurden. Die Sängerinnen Laurita und Carlotta sind mal separat und wohl auch das Lied mal separat vorgestellt und bewertet worden. Das Lied wurde wohl auch mit verschiedenen Sängerinnen-Kombinationen vorgestellt, die dann bewertet wurden (Pairing). Also alles nicht wirklich nachvollziehbar und transparent, weswegen manche Panelisten (die, die ich zumindest kenne) auch ganz schön verärgert waren, dass sie es am Ende geworden sind.

Trakol
Mitglied
Trakol
2 Jahre zuvor
Reply to  Galango

Man muss ja auch dazu sagen, dass das Lied und die Mädels an sich alleine, auch wirklich nicht schlecht sind, da hätte ich vermutlich auch ne gute Punktzahl gegeben. Aber im Vergleich zu den anderen Songs sind und waren sie für mich einfach auf den hinteren Plätzen und kann es halt einfach nicht nachvollziehen, warum die Experten und Zuschauer so abgestimmt haben (Jetzt hab ich wieder die alte Büchse aufgemacht) aber was ich damit eigentlich sagen will ist, dass dieses Wildcard abgestimme halt einfach nicht gut is. Da kann Pest und Cholera antreten und eins wird auf jedenfall gewählt.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Ich hoffe immer noch auf einen öffentlichen Vorentscheid. Ich glaube sowieso das Leute, die einen Musikgeschmack abseits des Mainstream haben, sowieso aussortiert werden, bei dieser komischen Agentur.

mupo
mupo
2 Jahre zuvor

Also ich bin ein Freund von Kontinuität, denn nur das verspricht Erfolg.

Es ist wie in der Bundesliga: wenn ein Verein alle paar Monate den Trainer wechselt, kann das nur zu Misserfolg führen, weil damit auch Spielstil und Strategie sich immer ändern. Aber genau diese muss erkennbar sein.

So ist es auch beim ESC. Welches Strategie hat der NDR? Wofür will man beim ESC stehen? Was ist die deutsche Identität?

Durch das ganze Hickhack die letzten Jahre, weiß das doch keiner mehr.

Wenn man national junge Künstler fördern will, diese aufbauen und ihnen eine Bühne geben will, macht eine Vorentscheidung durchaus großen Sinn. Denn unter dieser Prämisse wird kein Künstler „verbrannt“, sondern entwickelt und kann ohne Sorgen ein zweite oder drittes Mal am Vorentscheid teilnehmen. Zu begrüßen wären dann sicherlich auch etablierte Künstler, die teilnehmen und von denen sich die jungen Leute auch was abschauen können während der Vorbereitung und den Proben. So kann sich ein Vornescheid langfristig zur Institution in einem Land entwickeln, was zum Teil auch ESC unabhängig Bestand haben kann und der Support in der Bevölkerung steigt.

Wenn man nur den kurzfristigen Erfolg beim ESC will, kann man auf jeden Fall bei dem kalkulierten Vorgehen hinter verschlossenen Türen bleiben. Dadurch steigt aber nicht zwangsläufig der Support in der Bevölkerung. Der würde sich nur bei guten Ergebnissen Ergebnissen entwickeln, was nicht ausgeschlossen ist, wie man am Beispiel der Schweiz sieht.

Final geht es einfach darum einen Weg zu definieren, diesen klar zu kommunizieren. „Das ist unser Weg für die nächsten 5 Jahre. Dannach ziehen wir ein Resümee und schauen ob sich das Verfahren bewährt hat oder nicht. Ggf. Werden wir Maßnahmen einleiten und uns umorientieren“. Und dann müssen wir als Fans auch Mal etwas Geduld zeigen und schauen, wie sich das entwickelt.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  mupo

Wie auch im Fussball, geht es beim ESC auch um Ergebnisse. Wenn ein Konzept keinen Erfolg bringt, kann man daran nicht jahrelang festhalten. Dieses Konzept hat keinen Erfolg gebracht, also weg damit. Vorentscheid wieder her.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Konzepte sind an sich allerdings erst einmal neutral. Man sieht ja, dass die Schweiz mit dem Simon-Kucher-Zwei-Jurys-Konzept derzeit Erfolge einfährt. Was viel wichtiger ist, sind die richtigen Leute. Die richtigen Acts und Songwriter müssen sich bewerben/angefragt werden und es braucht Menschen mit gutem, musikalischen Gespür, die die Anfangsentscheidung treffen, was überhaupt den beiden Jurys vorgelegt wird.

Shit in, Shit out gilt bei jedem Konzept. Der Rest (Vorentscheid, intern, Jury, Publikum etc.) sind meines Erachtens eher kleinere Stellschrauben.

mupo
mupo
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Das würde ich so nicht unterschreiben, escfan05.

Die Wahrscheinlichkeit auf Misserfolg ist ohne Konzept deutlich höher als mit. Also macht es schon Sinn eines auszuarbeiten und das erstmal zu probieren.

Oder was meinst du warum in der Bundesliga aktuell viele kleinere Vereine (Mainz, Freiburg, Augsburg, Fürth, Bochum etcpp) erstklassig sind, während Traditionsklubs immer tiefer rutschen? Hamburg hat es jahrelang geschafft, irgendwie die Klasse zu halten, das Ergebnis hat also gestimmt. Und wo sind sie jetzt? 2.Liga Mittelmaß im 4. Jahr.

Gute Arbeit, Beharrlichkeit und Ehrgeiz zahlen sich am Ende immer aus. Auch wenn der Weg vllt etwas länger und härter ist.

Matty
2 Jahre zuvor

Offtopic

Heute ist im Morgenmagazin des ZDF die Sängerin Ana Moura zu Gast! Beim Finale des ESC 2018 in Lissabon war sie der Eröffnungsact gewesen und präsentierte den Fado „Loucura“!

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Matty

Kann man dieses Off-Topic nicht mal lassen?

AlexESC
AlexESC
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Da ich auch desöfteren Off-Topic Kommentare schreibe muss ich Matty da in Schutz nehmen.
Leider haben wir keinen Off-Topic Bereich hier bei ESC-Kompakt. Insofern finde ich, dass es eventuell Sachen bezüglich der Eurovisions-Wettbewerbe (und ähnlichere) geben könnte, welche einige interessieren, aber hier bei ESC-Kompakt keinen Artikel erhalten haben.
Ein Beispiel, was hier nicht angesprochen wurde und ich deswegen als Off Topic Kommentar gepostet habe, ist, dass es nächstes Jahr ja den „American Song Contest“ geben soll und dort bereits ende Mai der Bewerbungsprozess dafür gestartet ist:
https://www.americansongsubmissions.com/

Kann ja sein, dass wir dann nächstes Jahr den „American Song Contest“ verfolgen und uns dann fragen wie sich die Künstler dort bewerben konnten.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Matty

Matty, ich find’s super, dass Du uns immer mit wertvollen Infos versorgst. Und wie AlexESC weiter unten schon schrieb, gibt es nunmal keinen Off-Topic-Bereich, wo man solche Infos unterbringen könnte.🙂

mil etter mil (Bernhard)
mil etter mil (Bernhard)
2 Jahre zuvor

Ein öffentlicher Vorentscheid hat den Vorteil, dass dann bekannt wäre, was außer dem siegreichen Beitrag noch im Rennen war. So bleibt die Frage offen, ob die anderen Lieder des diesjährigen „internen Vorentscheids“ wirklich schlechter waren, ob sie lediglich deutlich schwächer vorgetragen wurden oder ob die Jurien klar daneben gegriffen haben …

Wenn wieder Wildcards vergeben werden, dann bitte mehrere – dann würde nicht ein einzelner Beitrag hervorgehoben. Stattdessen würde sich dieser Effekt auf mehrere Beiträge verteilen, was ihn abschwächen würde …

Bei den Vorstellungsfilmchen des Vorentscheids 2019 war es so, dass mir die darin enthaltenen musikalischen Ausschnitte durchwegs besser gefallen haben, als der jeweilige Beitrag …

escfa05
escfa05
2 Jahre zuvor

Ein Beitrag der in einem Vorentscheid ausgesucht worden ist, hat den Vorteil das er schon mal dem Publikum bekannt ist. Jedenfalls mehr als ne interne Nominierung.

Christian W
Christian W
2 Jahre zuvor

Für alle, die hier so sehnlichst eine deutsche Vorentscheidung herbeisehnen: Auch das kann schief gehen, wie der NDR schon oft bewiesen hat. 2019 oder 2017 als schlimme Beispiele. Es ging auch schon wesentlich besser, aber wenn man immer erst 100 Pappnasen fragen muss, die irgendwen irgendwo irgendwann mal zufällig irgendwie bewertet haben, dann wird da immer, aber auch wirklich immer Müll bei rauskommen. Musik funktioniert nicht nach Schema X. da geht es um Sympathie, Gefühle und besonders Echtheit. Wer da schon durch fünf Castingrunde geschleift wurde, der dürfte jede Eigenständigkeit und Echtheit verloren haben, siehe u.a. 2019. Weg mit diesen teuren, unnötigen Zahlenschiebern!

ItaloJeck
ItaloJeck
2 Jahre zuvor
Reply to  Christian W

Natürlich: Auch eine öffentliche Vorentscheidung kann schief gehen (bzw.: ist schon schiefgegangen).

Aber;
1) Das Publikum ist dann mitverantwortlich für die eventuellen Pleite (oder den Erfolg).
2) Man hat die Moglichkeit, sich für den/die KünstlerIn zu engagieren (youtube-Aufrufe, Fan-Gemeinden usw.), weil man ihn/sie schon während der VE unterstütz hat.
3) Eine gut organisierte VE ist für einige KünstlerInnen eine Möglichkeit, sich einfach beim großen Publikum vorzustellen (vor allem, wenn es auch andere Preise oder Anerkennungsweisen – außer der ESC-Teilnahme – geben würde: d.h. den Fersehauftritt wird schon als Erfolg angesehen, auch wenn man dann nicht zum ESC geht)

…und vieles mehr

Mo
Mo
2 Jahre zuvor

Ich habe auch die Email bekommen mit dem Absender Philipp Biermann. Ich wurde mal wieder nicht für die Jury ausgewählt obwohl ich das Ergebnis in Rotterdam gut vorhergesagt habe.
Verstehe ich nicht.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Mo

Dann hast du sehr wahrscheinlich einen Musikgeschmack, der nicht in die mathematischen Formeln ihres Algorhytmus passt. Wie hier schon gesagt wurde, weg mit diesen gebührenfressenden Zahlenschiebern. Da stimme ich voll zu.

esc2314
esc2314
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Du stimmst deiner eigenen Meinung „voll zu“,welch Wunder. Was „gebührenfressenden Zahlenschiebern“ sind wird wohl nur dein deutschnationales Hirn wissen.

Galango
Galango
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Das, was am meisten Gebühren „frisst“, sind bestimmt nicht die „Zahlenschieber“ der 100-köpfigen Jury.

Ayax
Ayax
2 Jahre zuvor

Wichtige Regel im Fall einer Vorentscheidung: KEINE WILDCARDS durch den NDR, die dann irgendwie durchgepuscht werden. *hustsistershustelaidahust*

Kowalski
Kowalski
2 Jahre zuvor

Angesichts derartiger, notorischer Hilf-und Visionslosigkeit hätte man jede Wette halten können, dass die Seilschaften nicht gekappt werden. Ein Königreich für ein Interview mit den mathematischen ESC-Experten, in dem Sie erklären, warum wir dieses Jahr trotz Stein der Weisen-Selektion schon wieder auf die Schnauze gefallen sind. Mir kommen jetzt schon die Tränen…vor Lachen…