Die „ESC Top 250“ 2022: Loreen entthront – Chanel siegt mit „SloMo“ durch Heavy-Voting

Nach zehn Jahren verliert Loreen mit ihrem ESC-Hit „Euphoria“ die Spitze der jährlich ESC Top 250 des Internetradiosenders ESC Radio. Stattdessen holt sich Chanel in diesem Jahr mit „SloMo“ den Sieg. Dabei erreicht die Spanierin 35.376 Punkte – und damit 52% mehr als die Schwedin Loreen, die 23.248 Punkte erhielt. Gleichzeitig distanziert sich die ausstrahlende Radiostation „explizit“ von dem Ergebnis. Und auch die Website Songfestival.be verweist darauf, dass das Ergebnis durch die „fanatische spanische Fanbase“ manipuliert wurde. Loreen muss sich also mit dem zweiten Platz begnügen, Bronze ging an eine weitere Schwedin: Cornelia Jakobs mit „Hold Me Closer“. Bester deutscher Beitrag wurde „Satellite“ von Lena auf Rang 60; der diesjährige deutsche ESC-Beitrag „Rockstars“ schaffte es nicht unter die 250 beliebtesten ESC-Songs.

Nicht nur beim großen ESC gibt es Manipulationsversuche beim Ergebnis. Auch die jährliche Abstimmung über die besten ESC-Songs aller Zeiten hat es nun erwischt. Mit der guten Nachricht, dass mit 11.364 Votes mehr Personen an der Abstimmung teilgenommen haben, geht leider auch die schlechte einher, dass dabei Chanel massiv nach oben gevotet wurde. „Trotz der Streichung von Mehrfachstimmen“ von Wählenden, „die offensichtlich mehrere Konten verwendet und genau dieselben Listen eingesandt hatten“, war der Spanierin der Sieg nicht zu nehmen.

Zum 15. Mal waren die Hörerinnen und Hörer von ESC Radio und die Leserinnen und Leser der Website songfestival.be aufgerufen, die beliebtesten 250 Eurovision-Songs aller Zeiten zu bestimmen. Wie beim ESC konnten sie dafür zehn Liedern die Punkte 1 bis 12 geben. Das Voting lief vom 7. November bis 4. Dezember 2022. Nachdem im letzten Jahr 8.594 Stimmen eingegangen waren, lag die Anzahl selbst nach der Bereinigung in diesem Jahr deutlich über 10.000. Traditionsgemäß sendete der Sender die Top 250 dann am Silvestertag von 11 Uhr bis Mitternacht.

Schweden hatte erneut die meisten Beiträge unter den 250 Liedern, mit 17 waren es aber deutlich weniger als die 25 im letzten Jahr. Spanien und Italien konnten jeweils 14 Songs unterbringen, Griechenland 13. Deutschland kann sich wie Albanien, Belgien, Estland und Zypern über sechs Songs freuen (für Deutschland sind das zwei weniger als im Vorjahr). Andorra, Monaco und Marokko finden sich gar nicht in der Liste.

Es sind Beiträge aus allen Jahrzehnten unter den Top 250 vertreten, die meisten kommen aber naturgemäß immer aus den letzten Jahren. Der 2022er Jahrgang konnte gleich 28 Songs unterbringen – und mit „SloMo“ auch den Sieg holen. Die ESC-Sieger Kalush Orchestra aus der Ukraine erreichten Platz 39. Der stärkste Aufsteiger von allen Titeln ist der rumänische Beitrag von 1998: für Mălina Olinescu ging es mit „Eu cred“ um 1.067 Plätze nach oben auf Rang 238. Die Verlierer des Jahres sind Natalia Gordienko mit „Sugar“ und The Roop mit „Discoteque“, die je 137 Plätze abgeben mussten.

Die Top 20 

1 (NEU) Chanel – SloMo (Spanien 2022)
2 (1) Loreen – Euphoria (Schweden 2012)
3 (NEU) Cornelia Jakobs – Hold Me Closer (Schweden 2022)
4 (6) Eleni Foureira – Fuego (Zypern 2018)
5 (2) Måneskin – Zitti e buoni (Italien 2021)
6 (3) Go_A – Shum (Ukraine 2021)
7 (4) Duncan Laurence – Arcade (Niederlande 2019)
8 (9 Beth – Dime (Spanien 2003)
9 (13) Diodato – Fai rumore (Italien 2020)
10 (5) Barbara Pravi – Voilà (Frankreich 2021)
11 (17) Pastora Soler – Quédate conmigo (Spanien 2012)
12 (NEU) Konstrakta – In corpore sano (Serbien 2022)
13 (7) KEiiNO – Spirit in the Sky (Norwegen 2019)
14 (NEU) Sam Ryder – SPACE MAN (Großbritannien 2022)
15 (14) Jamala – 1944 (Ukraine 2016)
16 (15) Alexander Rybak – Fairytale (Norwegen 2009)
17 (8) Mahmood – Soldi (Italien 2019)
18 (NEU) S10 – De diepte (Niederlande 2022)
19 (10) Gjon’s Tears – Tout l’univers (Schweiz 2021)
20 (31) Helena Paparizou – My Number One (Griechenland 2005)

Der Jahrgang 2022

Der diesjährige deutsche Beitrag „Rockstars“ von Malik konnte sich nicht unter den 250 beliebtesten Songs 2022 platzieren.

1. Chanel – SloMo (Spain 2022)
3. Cornelia Jakobs – Hold Me Closer (Sweden 2022)
12. Konstrakta – In corpore sano (Serbia 2022)
14. Sam Ryder – SPACE MAN (United Kingdom 2022)
18. S10 – De diepte (Netherlands 2022)
28. MARO – Saudade, saudade (Portugal 2022)
39. Kalush Orchestra – Stefania (Ukrainę 2022)
41. Monika Liu – Sentimentai (Lithuania 2022)
47. Mahmood e BLANCO – Brividi (Italy 2022)
49. We Are Domi -Lights Off (Czech Republic 2022)
55. Ronela Hajati – Sekret (Albania 2022)
63. Andromache – Ela (Cyprus 2022)
64. Rosa Linn – Snap (Armenia 2022)
66. WRS – Llámame (Romania 2022)
67. Ochman – River (Poland 2022)
82. Alvan & Ahez – Fulenn (France 2022)
104. Subwoolfer – Give That Wolf a Banana (Norway 2022)
110. Zdob şi Zdub & Frații Advahov – Trenuleţul (Moldova 2022)
116. Brooke – That’s Rich (Ireland 2022)
122. LUM!X feat. Pia Maria – Halo (Austria 2022)
176. Stefan – Hope (Estonia 2022)
201. Jérémie Makiese – Miss You (Belgium 2022)
205. The Rasmus – Jezebel (Finland 2022)
212. Citi Zēni – Eat your Salad (Latvia 2022)
215. Sheldon Riley – Not the Same (Australia 2022)
217. Systur – Með hækkandi sól (Iceland 2022)
249. LPS – Disko (Slovenia 2022)

Deutsche Beiträge

Nach dem überraschenden Einstieg im Vorjahr ist Leon mit „Planet of Blue“ dieses Jahr nicht mehr in den Top 250 vertreten. Auch von Nicoles „Ein bisschen Frieden“ und den S!sters mit „Sister“ müssen wir uns verabschieden. Dafür konnte Cascada wieder in die Top 250 einziehen.

60 (48) Lena – Satellite (Deutschland 2010)
118 (135) Lena – Taken By A Stranger (Deutschland 2011)
179 (207) Joy Fleming – Ein Lied kann eine Brücke sein (Deutschland 1975)
181 (-) Cascada – Glorious (Deutschland 2013)
229 (168) MeKaDo – Wir geben ‘ne Party (Deutschland 1994)
234 (155) Michael Schulte – You Let Me Walk Alone (Deutschland 2018)

Die komplette Auflistung aller Platzierungen findet Ihr auf der Seite von ESC Radio.

Unsere Berichte über die ESC Top 250 der Vorjahre

Die ESC Top 250 2021
Die ESC Top 250 2020
Die ESC Top 250 2019
Die ESC Top 250 2018


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erdnucki
1 Jahr zuvor

Ich habe aufgrund der aktuellen Umstände fest damit gerechnet, dass „Ein Bisschen Frieden“ es in die Top 250 schafft.
Ebenfalls habe ich fest damit gerechnet, dass es dieses Jahr Olivia Newton-John in die Top 250 schafft.
MeKaDo überrascht mich tatsächlich wieder aufs Neue – freue mich aber darüber.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Nun, ein Ergebnis, dass durch Manipulation (bzw. „Powervoting“) zustande kam, kann ich sowieso nicht ernst nehmen. Freue mich für Cornelia über einen guten dritten Platz, meiner Meinung nach der beste Beitrag aus Schweden seit „Euphoria“. Aber auch Alvan & Ahez freut es mich sehr, Platz 82 als Neueinsteiger ist ein schönes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass der Song beim ESC Vorletzter!!! wurde.🙂

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

„Nun, ein Ergebnis, dass durch Manipulation (bzw. „Powervoting“) zustande kam, kann ich sowieso nicht ernst nehmen.“

Ganz falsch liegst du damit nicht, wenn auch etwas zu krass formuliert. Denn der Fairness halber muss man schon auch sagen, dass Chanel mit „SloMo“ beim ESC selbst ja auch schon in den Top 3 war. Ich glaube auch ohne Powervoting wäre eine Top 3-Platzierung in den ESC Top 250 höchstwahrscheinlich drin gewesen. ❤️ 🙂

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@Gaby:

Vielen Dank für deine neutrale, ehrliche und freundliche Antwort weiter unten ! 😀

mauve
mauve
1 Jahr zuvor

Ich finde es eher traurig, wenn man durch so ein heavy voting das eigene Land nach vorne pusht. Vor allem – die Inszenierung mag gelungen gewesen sein, aber der Song doch eher sehr dürftig und mittelmäßig.
Einerseits Respekt, dass das die Spanier tun, andererseits irgendwie lächerlich.

Tobias
Tobias
1 Jahr zuvor

Habt ihr neue Infos zum deutschen Vorentscheid? Habe auf einem Beitrag von esc_dailynews auf Instagram gesehen, dass anscheinend 9 Beiträge ausgewählt wurden und der letzte nun über TikTok gewählt wird

Matty
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobias

Es gibt lediglich die lnfo, daß Serbien seine Termine für den nationalen Vorentscheid bekanntgab.

Benjamin Hertlein
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobias

Nö.

mauve
mauve
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobias

Den habe ich auch gelesen, obwohl ich nicht weiß, ob das stimmt, weil ich sonst nirgendwo darüber Berichte gesehen habe. Warten wir mal ab!

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Erstmal wünsche ich wirklich allen hier ein frohes, gesundes und friedliches neues Jahr 2023 !

Viel Licht aber auch viel Schatten in der „ESC Top 250“ von 2022.

Platz 5: Måneskin mit „Zitti e buoni“ ❤️
Victoria sagte mal „Damiano trinkt kaum Bier“, während Thomas mal sagte „Ja, Damiano ist wirklich ein Weichei: Er geht um 23:00 Uhr mit seinem Kamillentee ins Bett“.

Die Crew von Måneskin sind klasse Typen, weil sie ihr Leben nur für die Musik leben. Die Provokation bringen sie nur auf der Bühne. Dies aber nicht um des Provokationswillens, sondern um ihren Fans (m/w/d) eine klare sozial-liberale Botschaft rüberzubringen und zum Ausdruck bringen „Wir gehören zu Euch“ !

Platz 179: Joy Fleming mit „Ein Lied kann eine Brücke sein“ ❤️
Das freut mich sehr, dass Joy Fleming von Platz 207 im letzten Jahr dieses Jahr sich auf Platz 179 verbessert hat. Wenn man 47 Jahre nach seiner ESC-Teilnahme in Stockholm (1975) und fünf Jahre nach ihrem Tod 2017 immer noch in den ESC Top 250 platziert ist, dann zeigt dies m.M.n., dass Platz 17 beim ESC 1975 viel zu schlecht für Joy Fleming war und die damaligen Juroren (m/w/d) mit ihrem Song intellektuell einfach zu überfordert waren, um dessen Qualität zu erkennen !

Der Schatten:
Entweder habe ich einen schlechten Musikgeschmack oder ich bin ein Außenseiter in der ESC-Community. Mir fehlen in den ESC Top 250 so klasse Songs und Hochkaräter wie

„Dansevise“ von Grethe & Jorgen Ingmann aus Dänemark (ESC 1963) ❤️ ;

„Quand tu reviendras“ von Claude Lombard aus Belgien (ESC 1968) ❤️

oder

„Kedvesem“ von ByeAlex aus Ungarn (ESC 2013).❤️

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor

Ich frage mich, was das für Menschen sind, die (wahrscheinlich aus Spanien kommend) zweit- und drittklassige spanische Beiträge nach oben puschen, nur weil sie unter einer bestimmten Flagge firmieren. Beth in den TOP 10? Ruth Lorenzo? Echt jetzt? Kommen die sich nicht lächerlich vor?

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Na ja.

Denn andererseits muss man dann aber auch mal zugeben, dass im Jahr 1997 als Guildo Horn für Deutschland antrat und 2001 als Stefan Raab selbst als Sänger beim ESC teilnahm im Vorfeld des ESC keine TV total-Sendung verging, in welcher er die Fernsehzuschauer (m/w/d) dazu aufrief, dass diese am Abend des ESC rechtzeitig zur Abgabe der Telefonstimme von Brandenburg / Meck-Pomm nach Polen, die Leute in SH nach Dänemark, die Leute von NRW in die Niederlande / nach Belgien, die Leute vom Saarland nach Frankreich, die Leute von BaWü in die Schweiz / nach Frankreich, die Leute von Bayern nach Österreich / Tschechien und die Leute von Sachsen nach Tschechien fahren sollen, um für Guildo Horn und Stefan Raab anzurufen.

Also wenn das jetzt kein nach oben puschen par excellence ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Wir Deutsche (m/w/d) haben sowas schon Mal gemacht, jetzt hat eben mal Spanien etwas nachgeholfen. Denn die Leute haben sich ja damals alle in ihr Auto gesetzt und sind tatsächlich in unsere Nachbarländer gefahren, damit man Guildo und Stefan punktemäßig unter die Arme greift. Ohne dem hätte Guildo Horn auch nicht seinen Platz 7 in Birmingham und Stefan Raab nicht seinen Platz 5 in Stockholm erreicht.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Ich sage ja nicht, dass so etwas andernorts nicht vorkommt, aber es bleibt dennoch moralisch verwerfliches Verhalten. Nur weil jemand anders einem anderen den Schädel einschlägt, bedeutet das ja auch nicht, dass es i. O. ist, wenn ich das auch tue.

cars10
cars10
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Bemerkenswerte Analyse, zumal TV Total erst 1999 startete und Guildo Horn bereits 1998 in Birmingham sang.

Das muß man neidlos anerkennen: bemerkenswerte Fähigkeiten, die der Herr Raab da hatte und die Zuschauer dazu animierte, ein bereits feststehendes Ergebnis zu verändern.

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

@cars10:

Wenn es nicht bei TV total war, dann bei seiner damaligen Sendung auf Viva, die nicht irgendwann mal am Nachmittag lief, sondern ein oder zweimal die Woche am Abend um 22:00 Uhr. Da streite ich mich nicht drum.

Außerdem meine ich, dass es bereits 1998 das ein oder andere Land gab – auch wenn diese mehrheitlich in der Unterzahl waren – in denen es nicht nur eine Jury gab, sondern auch die Zuschauer (m/w/d) per Handy / Telefon abstimmen konnten. Und Deutschland war eines davon. Deswegen gab es ja auch damals schon ein Intervallact vor der Punktvergabe. Den Intervallact gab es ja auch schon, als es nur das Juryvoting gab, damit die Jurymitglieder in den Ländern eine Bedenkzeit hatten. Die Proben vor dem ESC-Abend waren damals wirklich nur als Probe gedacht. Aber nicht, damit die Jurys bereits ihre Punkte vergeben konnten. Das ist erst seit – ich behaupte jetzt Mal – ungefähr 15 Jahren so.

Frau Nachbar
Frau Nachbar
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Timo1986, ich meine mich erinnern zu können, dass die Jurys 1997 bereits während der Generalprobe abstimmten. Zumindest kann ich mit Sicherheit sagen, dass das jeweils während der drei Minuten zwischen den einzelnen Liedern passierte (man musste eine Punkteanzahl von 1-10 abgeben). Weiß ich deshalb, weil ich selbst Teil der Jury war. (Aber da in Österreich und in ein paar Ländern bereits Televoting eingesetzt wurde, waren wir nur eine Backup-Jury.)

Christian W
Christian W
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Nichts naja. Das ist wieder mal so verquer an den Haaren herbeigezogen und vor allem sachlich falsch, dass man heulen könnte.

Zuerst: Diese Mär stimmt so nicht, denn sie ist schlicht technisch nicht möglich. Mit einer deutschen SIM-Karte kannst du dich zwar in ein ausländisches Netz einwählen, musst aber, um das dortige Televoting (oder jede andere Nummer) zu erreichen stets ein + bzw. eine 00 vorwählen. So erreichst du aber das Televoting nicht. Das ist eine der Sicherheitsvorkehrungen und wird während des ESC 1998 so auch von Peter Urban erläutert. Richtig wäre gewesen: Die Menschen hätten sich niederländische oder belgische SIM-Karten kaufen müssen oder von belgischen oder niederländischen Telefonzellen anrufen müssen. Ob Menschen jetzt vereinzelt so einen Aufwand betrieben haben, mag ggf. sein. Großen Einfluß auf das Ergebnis kann es nicht gehabt haben…

Guildo Horn vertrat Deutschland wie gesagt 1998. Und natürlich haben keine Aufrufe stattgefunden, nach Österreich, Tschechien oder Dänemark zu fahren, denn die nahmen überhaupt nicht teil. Außerdem gab es 1998 flächendeckend Televoting, außer in Ungarn. Funktioniert hat der Aufruf in den anderen Ländern ja dann auch nicht so großartig, denn Frankreich und Polen haben Deutschland genullt, während Länder, in die man nicht so einfach fahren konnte, wie Irland, Slowenien oder Portugal jeweils acht oder zehn Punkte vergaben.

Stefan Raab selbst vertrat Deutschland im Jahr 2000, brauchte doch aber niemanden nach Österreich oder in die Schweiz schicken, denn seine Show lief doch dort im Fernsehen und sein Beitrag dort im Radio und war in den Charts vertreten. Auch hier haben die Aufrufe keine großen Früchte getragen: Aus den Niederlanden bekam Raab zwar acht Punkte, das war aber eine Jury. Ansonsten gab es aus Belgien sechs und aus Dänemark zwei Punkte, plus zwölf aus Österreich und der Schweiz (siehe oben) und zehn aus Frankreich.

Die technischen Gegebenheiten sind allerdings die gleichen geblieben.

Außerdem besteht ein Unterschied zwischen einem ESC und einer unwichtigen Fan-Abstimmung, die eher dazu da sein sollte, ein faires Bild zu präsentieren, als nationalistischen Firlefanz abzuziehen. Da besteht ein Unterschied zwischen Guildo-Raab-Fans und Leuten, die einfach jeden Müll bejubeln, weil er aus ihrem Land kommt.

Spanische ESC-Fans fallen aber beim ESC eigentlich stets negativ auf. Egal welcher ESC vor Ort, egal welcher Müll – auf Spaniens ESC-Fans war immer Verlass, wenn es darum ging, Abstimmungen zu manipulieren und den eigenen Beitrag (und meist nur den) nach vorne zu brüllen. Unangenehm, um es freundlich auszudrücken und stets unfair gegenüber allen anderen Teilnehmern.

Und das bleibt auch unangenehm und unfair, selbst wenn irgendwer sonst auch mal irgendwas gemacht haben sollte. Dadurch wird das Verhalten der spanischen Fans keinen Deut besser. Insbesondere wenn das Bespiel dann noch so eklatant sachlich falsch und konstruiert ist, wie in diesem Fall.

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

natürlich haben keine Aufrufe stattgefunden, nach Österreich, Tschechien oder Dänemark zu fahren,

…🤔
ich war damals in Koeln und die Aufrufe waren definitiv da.
Ob das Sinn machte, ob dann die Leute es gemacht haben oder nicht usw. usf. Keine Ahnung

Christian W
Christian W
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

@italojack

Na, wenn solche Aufrufe stattgefunden haben sollten – was soll denn das gebracht haben, wenn die Länder gar nicht teilnahmen und somit nicht abstimmen konnten?!

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Ich erinnere mich noch gut an Aufforderungen, in den Nachbarländern abzustimmen, und meine, dass da besonders die Niederlande und Belgien hervorgehoben wurden. Damals waren Telefonzellen übrigens noch nichts Exotisches.

Seit 1998 freue ich mich übrigens über jede VE, die KEINEN Hype hervorruft (den sich hier ja so viele herbeisehnen), weil mir der ganze Trubel damals überhaupt nicht behagte (wie in all den späteren Raab-Jahren auch).

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Wobei jemand anderem den Schädel einschlagen kein moralisch verwerfliches Verhalten mehr ist. Aber das ist nicht das Thema. Denn da vergleichst du Gleiches mit Ungleichem bzw. Äpfel mit Birnen.

Und ich habe nicht gesagt, dass eine derartige Herangehensweise wie ein noch oben Pushen in Ordnung ist. Ich wollte einfach nur sagen, dass wir Deutsche (m/w/d) auch nicht besser sind als manch andere (m/w/d).

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Menschen sind überall gleich doof. *Grumpy Old Man-Modus aus*

Tamara
Mitglied
Tamara
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

„Wobei jemand anderem den Schädel einschlagen kein moralisch verwerfliches Verhalten mehr ist.“ Wo und in welchem Universum ist das so?

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

@Tamara:

Ich wollte damit sagen, dass jemandem den Schädel einschlagen etwas viel Schlimmeres ist, als nur moralisch verwerflich. Moralisch verwerflich ist für mich ein anderes Wort für eine Sauerei. Jemanden den Schädel einschlagen ist …. …
das Schlimmste was einem Mensch passieren kann.

Christian W
Christian W
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Da redet ja der Richtige von Äpfel und Birnen. Es ging um spanische ESC-Fans. Äquivalent wären deutsche ESC-Fans, die sich aber nachweislich nicht verhalten, wie spanische ESC-Fans. Um „uns Deutsche“ ging es außer in deinem Kommentar absolut nirgends und es ging auch nirgends um „die Spanier“.

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

@Christian W.:

„Um „uns Deutsche“ ging es AU?ER IN DEINEM KOMMENTAR absolut nirgends und es ging AUCH NIRGENDS um „DIE SPANIER“.“

Dann ließ dir einfach mal das Eingangsstatement von togravus ceterum durch.
Zitat:
Ich frage mich, was das für Menschen sind, die (WAHRSCHEINLICH AUS SPANIEN kommend) zweit- und drittklassige spanische Beiträge nach oben puschen, …. Kommen die sich nicht LÄCHERLICH vor?“

Ob man nun den Begriff wir Deutsche oder deutsche ESC-Fans gebraucht ist doch völlig irrelevant. Was soll das ? Aber da sind wohl genau die Samen aufgegangen, die andere über mich gestreut haben. Nämlich arrogant, rechthaberisch und … wohl rechtsradikal.

Ich habe lediglich eine Antwort auf ein Statement von togravus ceterum gegeben, die sich wohl so zusammenfassen lässt: Deutsche ESC-Fans puschen ihren ESC-Beitrag manchmal genauso mit unfairen Mittel in die Höhe wie ESC-Fans aus anderen Länder auch und habe versucht dies mit dem Beispiel Stefan Raab zu verdeutlichen. Nicht mehr und nicht weniger.

Meine Güte ! 🙁

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

@Timo1986

Was die Stimmen für die Beiträge, in denen Stefan Raab involviert war, anbelangt (insbesondere 1998 und 2000), gebe ich Dir recht.
Ansonsten ist der deutsche ESC-Fan meistens sehr kritisch, was die deutschen ESC-Beiträge betrifft. Neigt eher dazu, den „eigenen“ Beitrag zu zerreissen.😉
Meine persönliche Meinung: Beides finde ich nicht okay. Um nicht falsch verstanden zu werden, kritisch ist okay, auch durchaus berechtigt, aber kein „Verriss“. Na ja, und künstlich „hochpushen“ finde ich sowieso unfair, egal, aus welchem Land.

Na ja, wie auch immer: Im Grunde ist es mir Wurscht, ob Chanel bei einem Ranking, bei dem es eigentlich um nichts geht, auf Platz 1 ist oder. Insofern muss ich meinen obigen Kommentar ein wenig relativieren.
Ich werde mir diesen Song in diesem Leben nicht mehr schöneren. Aber das ist ja mein persönliches „Problem“.😉

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

„Ich werden diesen Beitrag in diesem Leben nicht mehr schönHÖREN“, sollte es natürlich heißen.🙂

Tamara
Mitglied
Tamara
1 Jahr zuvor

Ach MENNO! Ich hab das vorhin schon gelesen und mich echt gefreut, dass endlich, endlich, endlich mal ein anderer Song an der Spitze steht. Wenn es allerdings auf diese Weise zustande kommt, ist das echt Mist und erweist dem Ganzen einen Bärendienst.

Aber das erklärt dann noch einige andere Auffälligkeiten, zum Beispiel, dass „La noche es para mi“ 20 (ZWANZIG!) Plätze VOR „Snap“ gelandet ist … Mann, Mann, Mann.

Arg enttäuschend natürlich die spärliche deutsche Beteiligung in der Top 250, da geht nächstes Jahr mit Sicherheit noch mehr!

Und: „Euphoria“ muss jetzt nicht nochmal wieder zehn Jahre da oben stehen. Das waren mir insgesamt eh schon mindestens fünf zuviel, und es ist auch kein gutes Zeichen, wenn ein Beitrag dermaßen lange so unangefochten an der Spitze steht. Das heißt nämlich nichts anderes, als dass nichts nachgekommen ist. Also, nächstes Jahr dann mal was Anderes, gern mit einem fairen Voting …

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  Tamara

„Wobei jemand anderem den Schädel einschlagen kein moralisch verwerfliches Verhalten MEHR ist.“ Wo und in welchem Universum ist das so?

Ich dachte eigentlich, dass mein Wort „mehr“ klar verdeutlicht, dass ich etwas noch viel Schlimmeres gemeint habe, als nur etwas moralisch Verwerfliches. Vielleicht hätte ich hinter meinem Satz kein Punkt, sondern ein Komma setzen sollen um so fortzufahren:

„Wobei jemand anderem den Schädel einschlagen kein moralisch verwerfliches Verhalten MEHR ist, SONDERN eine Straftat. Aber genau das wollte ich vermeiden.

Hast du jetzt ernsthaft geglaubt, dass ich ein „jemandem den Schädel einschlagen“ als eine Lappalie betrachte, die weniger schlimm ist als die Punkteschieberei zugunsten von Chanel in den ESC Top 250 ?!

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Mein Gott, nimm doch nicht immer alles so ernst …

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Ein sehr interessantes Beispiel, wie missverständlich die deutsche Sprache doch sein kann. Timo, ich muss zugeben, dass ich Deinen Satz zuerst auch gelesen habe als „Früher war es verwerflich, aber heute nicht mehr“; da ich aber nicht ernsthaft glaubte, dass Du „jemandem den Schädel einschlagen“ als Lappalie betrachten würdest, war ich zunächst etwas verwirrt. Zum Glück kam dann gleich die sehr plausible Aufklärung darunter.

Frau Nachbar
Frau Nachbar
1 Jahr zuvor

Oh, Eu cred, sehr schön. Ich mochte das damals, ein bisschen altmodisch, aber eine hübsche Melodie und Mălina Olinescu hat das sehr gut gesungen. Über den kleinen Erfolg hätte sie sich jetzt sicher gefreut.

cars10
cars10
1 Jahr zuvor

Kurz zusammengefaßt:
Kunst wurde entthront von einer nuttigen Revuenummer.

Sachen gibt‘s.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
1 Jahr zuvor
Reply to  Douze Points

In Sachen Professionalität sehe ich beide in derselben Liga.

Daniel
Daniel
1 Jahr zuvor

Beim stärksten Aufsteiger mit Rumänien 1998 um 1067 Plätze muss ich dich leider korrigieren. Der stärkste Aufsteiger ist mit 1332 Plätzen die Niederlande 1978 auf Platz 250 (war letztes Jahr auf 1582)

Daniel
Daniel
1 Jahr zuvor
Reply to  Douze Points
Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Das „SloMo“, das die spanischen Fans erst partout nicht wollten? 🙄

AgnethaFrida
AgnethaFrida
1 Jahr zuvor

Ich mag diesen Song so überhaupt gar nicht (also SloMo)…Soll sie doch auf der Reeperbahn damit ihr Geld verdienen.

Anmey
Anmey
1 Jahr zuvor

Sehr schade, dass die spanischen Fans (oder zumindest einige) so oft negativ auffallen. Chanel hat ihre ESC-Platzierung mit ihrer Performance absolut verdient, aber „SloMo“ ist und bleibt mMn gehobenes Mittelmaß. An „Euphoria“ kommt es jedenfalls bei *Weitem* nicht ran. Ich persönlich freue mich besonders über den dritten Platz für meine 2022er-Favoritin Cornelia.

Christian W
Christian W
1 Jahr zuvor

Ich finde diese Abstimmung jedes Jahr sinnfrei. Der ESC ist mehr als nur die letzten fünf Jahre. Dass jetzt die spanischen Schanäll-Taliban das Ding gekapert haben, ist bei so wenig Aussagekraft auch egal.

Rainer 1
Rainer 1
1 Jahr zuvor

Schlagt mich, aber ich kann mich beim besten willen nicht mehr an den song erinnern.

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor

Zum Thema:
wenn man „frei“ abstimmen kann, kann auch so was passieren. Und es ist gut so.

Ich kann dabei kein verwerfliches Verhalten feststellen.
Bloss einen schlechten Geschmack 🙂
Was aber sogar schlimmer ist 🙂 🙂

Rainer 1
Rainer 1
1 Jahr zuvor

.
Du behauptest ja, dass es für musik ein objektives qualitätsurteil gibt, jenseits jeglichen geschmacks.
Wie würde mal interessieren, wie dieses objektive qualitätsurteil für “ slomo“ aussieht.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor
Reply to  Rainer 1

Fangen wir mal mit dem Text an, mit dem für mich aufgrund meines beruflichen Hintergrunds alles steht und fällt:

„Les vuelvo loquito‘ a todos los daddie‘
Voy siempre primera, nunca secondary
Apena‘ hago doom, doom con mi boom, boom
Y le‘ tengo dando zoom, zoom on my yummy“

Das ist wenig mehr als die sexualisiert-erwachsene Version eines Kinderreims.

Zur Musik: Ja, das Ganze ist sehr professionell und auf Effekte hin produziert, aber andererseits ist es wie musikalische Tütensuppe: Man weiß von ersten Takt an, wie es weitergehen wird. Es gibt so gut wie keine Variationen in der Melodielinie, und die sehr laute Instrumentierung oder die (fehlende) harmonische Entwicklung bieten ebenfalls keine Überraschungen. Latinopop auf Autopilot. Im Rhythmus werden zwar die typisch spanischen Palmas angedeutet, aber dann wird nichts daraus gemacht. Der Sound bleibt klinisch und steril. Besonders schwach finde ich den Refrain, dessen unaufhörliches „mo mo mo mo“ und „lo lo lo lo“ schlichtweg auf der Stelle tritt.

Und um es noch einmal zu wiederholen (ich habe das schon 100 x gepostet): Super, wenn Leute „SloMo“ trotzdem klasse finden. Ich mag ja z. B. auch CYP05, das mMn nur ein wenig interessanter ist. Es muss ja nicht alles, was man mag, von höchster Qualität sein. Das wäre ja auch fürchterlich anstrengend.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Da kann man manchmal froh sein, den Text nicht zu verstehen.😉

Aber für den Text interessieren sich vermutlich ca. 80% der Zuschauer eh nicht.
Sie wollen einfach nur unterhalten werden. Ich dachte, solche Nummern wären schon längst ausgelutscht, so kann man sich irren. Na ja, ich gönne den Leuten den Spaß vom Herzen, ich habe ihn nicht.😉

P. S. Ich bewundere es ja total, wenn jemand mehrere Sprachen spricht, und sich damit auskennt. Aber ist doch auch bestimmt anstrengend, weil man evtl. dazu neigt, die Texte (und auch die Musik) zu analysieren.🙂

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor

Ich finde Chanels Sieg sehr unterhaltsam (und die Reaktionen hier im Forum) und gönn es ihr von Herzen – es hat wohl noch keine:r so viel Schweiß und Tränen in diese 3 Minuten gesteckt wie Sie.

Ich bin mal gespannt ob die deutsche Tik-Tok Abstimmung ähnlich überraschend verläuft

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas O.

es hat wohl noch keine:r so viel Schweiß und Tränen in diese 3 Minuten

mit den Traenen bin ich nicht so sicher, aber was den Schweiss angeht…. hat doch Toto Cutugno 1990 mehr geleistet als sie (auch wenn komischerweise der Schweiss schwarz war… 🤔

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas O.

Bitte nicht. Gefühlt bin ich auch so schon nur noch ein paar Tage von den ersten Albträumen entfernt, in denen „10/10“ den Vorentscheid gewinnt.

mauve
mauve
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Ich habe das schlimme Gefühl, dass es so kommen wird. Der einzige Hoffnungsschimmer: Zum Glück haben wir noch genug andere Länder, die wir anfeuern können, auch wenn das eigene Land untergeht …

Christian W
Christian W
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas O.

Man muss halt viel strampeln und mit dem nackten Popöchen wackeln, wenn das Liedchen so dünn ist…

limotv
1 Jahr zuvor

Ach komm, die Liste ist doch völlig sinnfrei. In den Top 20 findet man keinen einzigen Song aus den 50ern bis 90ern. Wer soll so was denn ernst nehmen? Und wenn man ernsthaft das geschraddelte „Ein Lied kann eine Brücke sein“, was so ziemlich der scheußlichste deutsche Beitrag überhaupt war über „Ein bisschen Frieden“ stellt, hat man nun wirklich keinen Geschmack. 28 Lieder von 2022 zählen zu den 250 besten ESC-Liedern überhaupt? Hmm, ist klar. Und das war schon einer der schwächeren Jahrgänge der letzten Jahre, dann müssten von 2021 nahezu alle Songs drin sein.
Wer sich bei einer derart irrelevanten Abstimmung die Mühe macht, Lebenszeit zu opfern, um einen Song massiv zu pushen, der sollte sich mal selbst reflektieren gehen. Dringend. Ich bin gerade dabei, meine eigene ESC-Topliste aufzubauen und obwohl ich in Sachen Musikgeschmack häufig nicht mit anderen ESC-Experten und Votingergebnissen übereinstimme, dürfte meine Top 20 am Ende um einiges nachvollziehbarer ausfallen als diese Schrottliste. Das ist halt das Problem, dass Ältere, die sich noch an die ersten Jahrgänge erinnern, mit Sicherheit kaum bis gar nicht an der Abstimmung teilgenommen haben. Ganz enorm großzügig gedacht könnten es max. 8, 9 Songs von 2022 in meine Top 250 schaffen – und auch das ist bei knapp 70 Jahrgängen und 1500+ Songs schon zu viel. 28 Songs sind ein schlechter Witz. Lasst es gut sein.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
1 Jahr zuvor

Ohne wenigstens das Standort-Tracking mit einzubeziehen ist die Liste natürlich ‚ziemlich wertlos‘. Die Votings müssten nach Standort (in diesem Falle ‚Land‘ ggfs sogar ‚Stadt‘) gewichtet werden. Das jeweilige Stimmenaufkommen je Land muss zwingend nach der Bevölkerungszahl des jeweiligen Landes gewichtet werden, um ein halbwegs ordentliches Ergebnis zu Tage fördern zu können.
Macht man das nicht ist das Ergebnis wenig relevant. Irrelevant wird das Ergebnis, wenn der Anteil der Voter aus einem bestimmten Land weit überdurchschnittlich ist. Der Anteil der Votes von usern mit Standort ‚Spanien‘ dürfte 47 von 599, also 7,8%, nicht übersteigen. Schon ein Anteil von 11,5% (d.h. 50% über dem Durchschnitt) dürfte drastische Auswirkungen haben.

Problematisch ist natürlich die Einbeziehung von Votes von Usern in Standorten ausserhalb der EBU Mitgliederländer. Da müsste man willkürlich entscheiden wieviel Prozent man diesen Votes zuteilen würde. 5% bis 10% wären meine ich da denkbar.

Zusätzlich könnte man eine Stimmgewichtung nach Teilnahmen am ESC in den vergangenen zb 10 Jahren machen. Stimmen aus der Türkei zb hätten eine Gewichtung von nur 0% und würden daher dem ‚internationalen Vote‘ zugerechent werden müssen. Ungarn 60%. Votes aus Ländern die aus der EBU ausgeschlossen sind müssten ungewertet bleiben.

Votings, bei denen die Standortübermittlung deaktiviert ist müssten ungewertet bleiben. Auch Votingballungen aus bestimmten Städten müssten untersucht werden.

Einfach mal die Votes zählen macht zwar wenig Aufwand ist aber im Sinne eines gerechten Ergebnisses falsch.