Erste Probe NORWEGEN: TIX – Fallen Angel

Nach der ersten Probe von Zypern folgt nun die erste Probe von Norwegen. TIX hat erst kürzlich ein neues Musikvideo zu „Fallen Angel“ veröffentlicht und die große Frage dürfte sein, ob sich die Inszenierung diesem in irgendeiner Form annähert oder ob der Sänger weiterhin voll und ganz auf die Präsentation setzt, mit der er auch den Melodi Grand Prix gewonnen hat und die bekanntlich auch für das Live-On-Tape-Backup-Video verwendet wurde.

Erstmal heißt es natürlich wieder: Warten. Wenn ihr euch die Zeit vertreiben wollt, empfehle ich euch noch nachträglich Douze Points‘ gestriges Stück über unserem ersten Tag in Rotterdam, bevor es in den ganzen Probenberichten untergeht.

Vielleicht auch nochmal hier, um alle abzuholen, die gestern noch nicht mitgelesen haben: Der erste Durchlauf jeder Probe wird nicht gestreamt und nicht im Pressezentrum gezeigt, damit sich die Acts in Ruhe auf die Bühne einstellen können. Weil außerdem zwischen zwei Proben immer zehn Minuten Pause einkalkuliert sind, gibt es zwischen zwei Proben dann immer mal wieder Leerlauf. Aber wir wissen uns die Zeit natürlich zu vertreiben, indem wir hier ein paar Anekdoten erzählen oder auch einfach mal unsere Wasserflasche aufzufüllen.

So, es geht los!

Sagen kann man auf jeden Fall: Aus dem Musikvideo wurden keinerlei Elemente übernommen, das ist mehr oder weniger der Vorentscheidungsauftritt.

Foto: EBU / Thomas Hanses

Aber jetzt sind es natürlich nur noch vier Tänzer, denn wir wissen ja, es dürfen maximal sechs Personen auf der Bühne stehen (also nicht sieben, wie im norwegischen Finale) und TIX hat sich entsprechend für eine gerade Anzahl an Tänzern entschieden, um das symmetrische Bild beizubehalten.

Foto: EBU / Thomas Hanses

Änderungen gibt es aber auch beim Outfit. Während TIX in der Vorentscheidung noch auf Weiß und Gold gesetzt hat, sind nun Silber und Glitzer das Gebot der Stunde. Der weiße Pelz ist zwar trotzdem noch da, aber darunter trägt TIX einen silber-glänzenden Ganzkörperanzug (Zitat Douze Points: „Schlimm“).

Foto: EBU / Thomas Hanses

Das ganze wirkt jetzt noch einen Ticken kitschiger, besonders beim Finale, wenn die Bühne nicht nur in goldenes Licht getaucht wird, sondern auch rosa Wolken im Backdrop zu sehen sind.

Foto: EBU / Thomas Hanses

Überhaupt sind die Farben wohl die größte Änderung. Alles wirkt satter, intensiver. Das dunkle Blau während der ersten zwei Minuten wirkt sehr düster, die Tänzer sind fast nur schemenhaft zu erkennen. Umso krasser ist dann natürlich auch der Übergang und Kontrast zum letzten Refrain, wenn alles hell wird.

Foto: EBU / Thomas Hanses
Foto: EBU / Thomas Hanses

Beim letzten Durchgang bekommen wir dann auch Pyro zu sehen. Stimmlich gibt es hier übrigens auch überhaupt nichts auszusetzen.

Foto: EBU / Thomas Hanses

Wir bekommen als Zugabe sogar noch einen dritten Durchlauf zu sehen. Das ist eigentlich immer ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass zwischen den einzelnen Durchläufen nur kleinere Korrekturen gemacht werden, weil vieles schon passt, und es so dann zeitlich für einen weitere Durchlauf reicht.

Foto: EBU / Thomas Hanses

Foto: EBU / Thomas Hanses

Mein Fazit: Ich habe mir den Song in den letzten Wochen ganz intensiv schöngehört und habe mir wirklich gewünscht, dass TIX es den Zuschauern vielleicht durch Änderungen an der Performance ermöglicht, leichter Zugang zum Inhalt des Songs zu erhalten. Ich fürchte, dass die klischeehafte Inszenierung außerhalb Norwegens nichts für den Song tut, weil die Menschen TIX‘ Geschichte eben nicht kennen und die Inszenierung von Song und Inhalt ablenkt. Das vorausgeschickt, ist die Inszenierung natürlich sehr professionell umgesetzt, Erwartungen erfüllt.


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23 Comments
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Berenike
Editor
2 Jahre zuvor

Das war jetzt das Gegenteil von Elena: Backdrop, Schnitte/Kameraführung und die scharfen Lichtstrahlen von hinten passen für mich nicht so richtig zusammen. Im Grunde ist die Präsentation die gleiche wie im NF, aber da wirkte alles viel stimmiger, jetzt ist es mit dem „drumherum“ keine Einheit.

sam
sam
2 Jahre zuvor
Andi
Andi
2 Jahre zuvor

Viele vergleichen den Auftritt mit dem Kroaten vor paar Jahren. Denken aber dabei nicht daran, dass TIX einen starken Song hat.

benne
benne
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

Ja, stimmt, TIX hat einige starke Songs.
Blöd, dass er aber nicht mit diesen beim ESC antritt, sondern kitschigen Schlager vorträgt

Richard
Richard
2 Jahre zuvor

Der Auftritt ändert nichts dran, das ich den Song einfach schlecht finde… alles so kitschig, schmierig, mag das Engelskostüm nicht etc…
Aber ich verstehe warum Tix halbwegs gut ankommt!

Tobido32
Tobido32
2 Jahre zuvor

Werde mit dem Song, einfach nicht warm.

Wenn ich das so lese, hört sich das immer noch kitschig und albern an. Wenn es nach mir ginge, ist im Semi schon Schluss.

Christian Harbich
Christian Harbich
2 Jahre zuvor
Reply to  Tobido32

Ich schliesse mich an – ich könnte ein Ausscheiden Norwegens im Semi locker verkraften. Mich wundert auch, warum sich niemand über diese übertrieben kitschige Inszenierung mit den Flügeln aufregt – Rocco ist da vor zwei Jahren viel weniger gut weggekommen (obwohl auch er einen starken Song hat, vor allem extrem gut vorgetragen).

Anmey
Anmey
2 Jahre zuvor

Ich mag den Song wirklich gerne (vor allem auf Norwegisch), aber diese Performance ist ein völliger Car Crash. Das hat beim MGP nur funktioniert, weil man TIX kennt. Ich sehe da wirklich die Gefahr, dass sie ausscheiden. Platz zehn in den Quoten halte ich für völlig illusorisch.

roxy
roxy
2 Jahre zuvor

Für Norwegen wird es schwierig, denke ich. Ich glaube, das hat nicht das Potential, viele Menschen abzuholen.

Meckienrw
Meckienrw
2 Jahre zuvor

Das wird richtig fett abschneiden

Johannes
Johannes
2 Jahre zuvor
Reply to  Meckienrw

Das sehe ich auch so. Top Ten ist allemal drinnen

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Mittlerweile habe ich „Falling Angel“ auch liebgewonnen. Ich finde, die Bilder sehen toll aus, und wünsche TIX den Finaleinzug.🙂

SvenEsc
SvenEsc
2 Jahre zuvor

Toller Song , mich hat er überzeugt an dem Vorentscheidabend in Norwegen .
Das wird es ins Finale schaffen .

Jofan
Jofan
2 Jahre zuvor

Norwegen:
Der nordische Tourist, der sich aufgrund eines Sturzes in jungen Jahren als vom Himmel gefallener Diener Gottes bezeichnet, tritt (zusammen mit seinen Freunden) seine Route an, die der im Februar sehr ähnelt. Aufgrund seiner irrtümlichen Vorstellung, er stamme direkt von Gott ab, wandert er mit Engelsflügeln um seinen Schuhen, weshalb er stets versucht zu fliegen, landet aber meisten nach wenigen Sekunden wieder auf der Nase. Durch seine Flugversuche bzw. die darauffolgenden Stürze hinterlässt der Wanderer Spuren auf seinem sandigem Weg, weshalb es leicht für ihn war, die Route im Februar nochmal zu bestreiten.
Der aufgeweckte nordische Tourist fällt vor allem durch sein Verhalten auf, wahrscheinlich reicht das, um sich für die engere Auswahl des „Wanderweg des Jahres“ zu qualifizieren.

JoBi
JoBi
2 Jahre zuvor

Ich weiß jetzt nicht ob Tix jetzt da durch bei mir gesteigert hat.Ich habe mir gedacht sie würden mit goldenen Pelzmantel, Flügel und Stirnband einpacken. Aber so sieht es auch gut aus. Ja das Glitzerne Anzug sieht für mich ein bisschen Merkwürdig aus.

murzel2003
Mitglied
2 Jahre zuvor

Einfach nur ganz schlimm. Billigpop dekoriert mit Himmel-Höllen-Fantasien. Passend zum Szenario wäre ein Rockkracher – passend zum Song ein rosa Sofa mit Plüschtieren.

Cali
Mitglied
2 Jahre zuvor

Ich bin mir immer noch unsicher. Das schreit nach einem Semi-Aus, auf der anderen Seite kann ich mir immer noch gut vorstellen, dass das im Televoting sehr gut ankommt. Und sei es nur, weil es so verdammt witzig aussieht und niemand die eigentliche Geschichte dahinter kennt und versteht.

Mariposa
Mariposa
2 Jahre zuvor

Langweiliger Song und ich kann mit der Performance nichts anfangen. Würde ich aber als Überraschungsfinalisten nicht ausschließen….

inga
inga
2 Jahre zuvor

Der normale ESC Zuschauer wird sich wohl verwundert die Augen reiben und gar nicht bemerken, wie gut das Lied eigentlich ist. Mir ging es beim ersten Schauen ähnlich.

bertibln
bertibln
2 Jahre zuvor

Schade. Ich hatte auf Elemente aus dem Video gehofft. Aber so…? Es wird den meisten Zuschauern außerhalb Norwegens so gehen wie mir beim norwegischen Finale: Keiner versteht die Performance, niemand seine Persönlichkeit oder seine Geschichte. Es wird – fürchte ich – ein großer WTF-Moment. Ein Jamie-Lee-Desaster.

ag9
ag9
2 Jahre zuvor

Ich bin ja normalerweise jemand, der bei einer Inszenierung nach dem guten alten Liberace-Motto „Zu viel von allem ist einfach wundervoll!“ gerne sofort „Hier!“ schreit. Aber ich find den Song stinkelangweilig (und verstehe nicht, warum es vielen anders geht) und zum Thema passt die viel zu dick aufgetragene Inszenierung so gar nicht.

Ich schlage vor, dass Vasil und Tix ihre Auftritte tauschen, dann kann Tix mit langweiligem Lied und langweiliger Inszenierung im Halbfinale letzter werden und sich Vasil mit einem Over-the-top-Lied und einer passenden Over-the-top-Inszenierung gerade so ins Finale retten…

Frank D.
Frank D.
2 Jahre zuvor

Mir ist nicht ganz klar, wer dafür anrufen soll, der nichts von Tixs Hintergrund und Hype aus Norwegen weiß. Wer das zum ersten Mal sieht, wird es als alberne Geschmacksverirrung abhaken. Und auch die Juries werden sich dafür nicht sonderlich erwärmen.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
2 Jahre zuvor

Es ist ja schon erstaunlich auf wieviel Spotifyplays TIX so kommt. Und das bei nur 5,3 Mio Einwohnern, die Norwegen hat. Sein grösster Hit „Kaller Pa Deg“ EVÖ 09.03.20 hat bis heute 19,2 Mio Spotify Plays gebuckelt. Dabei handelt es sich fast ausschliesslich um Plays durch Norweger (vielleicht ein paar durch Dänen und Schweden), egal. 19,2 Mio Plays bei 5,3 Mio Bevölkerung bedeutet auf deutsche Verhältnisse umgerechnet etwa ca. 150 Mio Spotifyplays (dabei schafftte es in Deutschland keine einzige im Jahr 2020 veröffentliche deutsche Song Musikproduktion bzw überhaupt noch gar keine Song Musikproduktion aus Deutschland im Inland auf über 200 Mio Plays zu kommen, 2020 keine einzige bis heute über 100 Mio…). TIX ist aktuell der mit kilometerweitem Abstand erfolgreichste einheimische Musikstar Norwegens. Anstatt Alben zu veröffentlichen ist seine Taktik in einem relativ konstantem Stream ständig neue Singles rauszuhauen. Meine auch die ganz Anlage seines Erfolgsmodells ist sehr stark angelegt an der seines dänischen Kollegen Guldrengg. Alles (z.b. was das Styling betrifft, die verwendete erher simple Musik usw) erscheint mir bei TIX in teilweise überraschend frapanter Art ähnlich zu dem, was Guldrengg so machte. Ich würd sagen Tix ist ne Kopie von Guldrengg. Übrigens, anders als die meisten Musikstars aus Skandinavien setzt TIX stark auch auf Youtube (ohne aber dort ähnlich erfolgreich zu sein, wie bei Spotify). Die meisten seiner erfolgreichen Kollegen aus Skandinavien glänzen ja bei Youtube mit Abwesenheit, was Bewegtbild-Videos betrifft. Seinen lokalen Stardom konnte Tix bis jetzt nicht auf Märkte ausserhalb Norwegens ausdehen. Gehe davon aus, dass das auch mit ‚Fallen Angel‘ nicht gelingen wird. Problematisch für den deutschen ESC Beitrag ist, dass TIX ganz oiffensichtlich den Marktbereich ‚Kinder‘ ganz gezielt und intensiv anspricht, genau wie das der deutschen Beitrag und übrigens auch der Isländische macht. Bei der Konkurrenz bleiben für Jendrik nur noch ein paar Brosamen übrig.