Erwin Kintop im Interview: „Ich würde nochmal beim deutschen Auswahlprozess mitmachen“

Bild: Angelina Leli

Im April haben wir an dieser Stelle bereits darüber berichtet, dass neben dem deutschen ESC-Teilnehmer Jendrik auch die Augsburger Sängerin LIENNE im Finale des deutschen ESC-Auswahlprozesses der Saison 2021 stand. Nun können wir einen weiteren Namen enthüllen: Auch DSDS- und „The Voice of Germany“-Teilnehmer Erwin Kintop wollte für Deutschland zum ESC 2021 und schaffte es bis ins Kölner Finale. Wir haben mit ihm per Videokonferenz gesprochen .

ESC kompakt: Für alle, die Dich bislang noch nicht kennen: Erzähl doch einfach mal, wer Du bist und was Du so machst.

Erwin Kintop: Erwin Kintop, 25 Jahre, Musiker, meine Musikstilrichtungen sind Pop, R’n’B und Soul in deutscher und englischer Sprache. Ich komme aus Rastatt in Baden-Württemberg. Meine Wurzeln habe ich in Deutschland und Kasachstan. Meine Leidenschaft sind seit meiner frühesten Kindheit Musik und Sport. 2013 nahm ich an der Musikshow DSDS teil und verließ als TOP 5 die Liveshows. Danach nahm ich Gesangsunterricht bei Lis Lewis in Los Angeles. 2019 in der Musikshow „The Voice of Germany“ konnte ich das Publikum überzeugen und wurde auf einen sehr guten zweiten Platz gewählt. Ich arbeite als selbständiger Sänger, Komponist, Songwriter, Vocalcoach und Produzent.

Wir führen dieses Interview aus einem bestimmten Grund, nämlich weil Du in diesem Jahr am deutschen Auswahlprozess teilgenommen hast. Wie ist es denn dazu gekommen?

Das war komplett unerwartet. Ich kam von der „The Voice“-Tour zurück in meinen Alltag und dann ein paar Wochen später lese ich eine E-Mail von Digame mit der Einladung. Ich war sowas von positiv überrascht, denn ich war vorgeschlagen worden und wusste nichts davon, und natürlich sagte ich sofort zu. Ich wollte musikalische Menschen treffen, mit ihnen zusammen Songs erarbeiten, mich weiterentwickeln. Ich hatte so eine unglaubliche Lust drauf, in einem Songwriting Camp mitzumachen. Kurz nach meiner Zusage kam auch schon die Einladung zum ersten Camp in Wien.

Du hast es dann bis ins Finale in Köln geschafft. Wie war es dort so für Dich?

Cool! Es hat richtig Spaß gemacht. Eine ESC-Familie. Wir haben uns alle richtig lieb gewonnen, wir haben uns verstanden und sind immer noch in Kontakt. Ich muss sagen, dass alle eine krasse Leistung gebracht haben.

In welchen Songwriting Camps warst Du dabei?

In Wien, Malmö, in der Nähe von London und in einem einwöchigen Online-Camp, das wegen Covid nur in dieser Form stattfinden konnte.

Bild: Angelina Leli

Gibt es unter den entstandenen Songs welche, die Deine Favoriten sind und sind das dann auch dieselben, die ins Finale gekommen sind? Hast Du vielleicht welche, von denen Du denkst, die könnte man irgendwann nochmal beim ESC einreichen oder aber zumindest veröffentlichen?

Ja, ich habe definitiv meine Favoriten. Es gibt einige Songs von denen ich denke: „Oh, mein Gott“, wenn man die raushaut irgendwann – egal ob für den ESC oder einfach so – dann können die richtig groß rauskommen. Veröffentlichen möchte ich die Songs auf jeden Fall. Schauen wir mal, wann und wie es möglich ist. Ich informiere Euch gerne.

Ich habe schon mit LIENNE gesprochen und sie hat erzählt, dass sie im Prozess als Musikerin gefordert wurde oder sich vielleicht sogar weiterentwickelt hat, eben weil man mit unterschiedlichen Leuten, die man nicht kennt, zusammenarbeitet und dann vielleicht auch mal einfach einen neuen Stil ausprobiert oder irgendwas macht, was man ansonsten vielleicht nicht machen würde. Würdest Du auch sagen, dass Dich der Prozess als Künstler weitergebracht hat?

Definitiv! Es fordert und fördert. Ich bin ein Mensch, der gerne lernt und auch gerne gefordert wird. Alle Musiker – Produzenten, Songwriter, Instrumentalisten, Sänger – die dort miteinander in den Camps arbeiteten, gaben ihre Erfahrungen weiter. Ich empfand es so: Unterstützung, Teilhabe und der Wille gemeinsam was Gutes auf den Weg zu bringen. Das habe ich als sehr positiv empfunden und hatte das Gefühl, am richtigen Platz zu sein. Automatisch entwickelte sich bei mir auch daraus das Gefühl, ich gehöre dazu. Aus den Camps konnte ich einiges mitnehmen und umsetzen.

Du hast es gerade schon anklingen lassen, dass Du in vielleicht nicht allzu ferner Zukunft Veröffentlichungen planst. Ist da schon etwas Genaueres in Planung?

Zwei deutschsprachige Popsongs („Kein Wiedersehen“, „Zu Dir“) habe ich dieses Jahr bereits veröffentlicht, außerdem drei Coversongs: „Positions“, „You are the reason“ und „Touché“. Einen Popsong in englischer Sprache habe ich zur Zeit in Arbeit, sowie einen Coversong in deutsch. Zwei weitere englischsprachige Popsongs sind in der Endphase.

Könntest Du Dir vorstellen, Dich diesem ganzen Prozess, der ja doch auch aufwändig ist, nochmal zu stellen in der Zukunft?

Ich würde definitiv nochmal mitmachen und mich sehr freuen. Es war eine tolle Erfahrung. Über eine Zusage, denke ich gar nicht lang nach: Sofort! Die Gründe dafür sind: Der Umgang mit den Musikern – sehr positiv. Der Spaß, Menschen zu treffen, Musik miteinander zu machen, Musik zu entwickeln und die Entstehung toller Songs.

Durch dieses Interview bist Du mit deiner Teilnahme an die Öffentlichkeit gegangen, das heißt, Dir scheint nicht so wichtig zu sein, im Verborgenen zu arbeiten, und es scheint Dir nichts auszumachen, wenn Leute von Deiner Teilnahme wissen. Bedeutet das auch, dass Du teilnehmen würdest, wenn es wieder eine öffentliche Vorentscheidung würde?

Natürlich würde ich auch mitmachen, wenn es einen öffentlichen Vorentscheid gibt.

Wie ist denn Dein persönliches Verhältnis zum ESC? Hast du den immer schon verfolgt, wie verfolgst Du ihn?

Ich verfolge den ESC gerne mit meiner Familie. Vielfältige Musikrichtungen, interessante Künstler und gute Songs. Wir fiebern mit und stellen uns die Frage: Auf welchem Platz landet unser Favorit?

Erwin Kintop gibt am 8. August im Rahmen des „Rastatter Kinosommer“ ein Konzert im Kulturforum Rastatt. Als Special Guest wird neben TVOG-Teilnehmerin Mariel Kirschall und dem Pforzheimer Sänger Luis Hascher auch LIENNE (aktuelle Single: „Fuck You Very Much“) dabei sein. Tickets für das Konzert gibt es hier.


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pasi2805
2 Jahre zuvor

Sehr cool das er weiterhin offen ist bezüglich erneuter Teilnahme. Finde er hat sehr viel Potential 😉 😀

Rainer 1
Rainer 1
2 Jahre zuvor

Jeder dieser teilnehmer muss echt super gewesen sein und spitzenklasse songs gemacht haben, wenn am schluss das duracell-häschen mit durchschnittlich 11,87(?) Pts. gewonnen hat.

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Ich hätte wirklich gerne mal dieses ominöse Finale in Köln gesehen. Scheinbar hat Jendrik wirklich als einziger ein Gesamtpaket geboten das die meisten überzeugt hat. Dabei war bestimmt nicht alles schlecht was dabei war. Ich möchte gerne wissen wie frei die Jurry in ihrer Entscheidung war oder ob sie Vorgaben hatten

floppy1992
Mitglied
floppy1992
2 Jahre zuvor

Meckie hat uns doch überzeugen wollen, dass da mit der Pistole auf der Brust der linke Haltungs-Song gewählt werden musste…
Aber ernsthaft: Ich nehme an, dass die Juroren an die Hand bekommen haben, bei ihrer Wertung besonders auf Bühnenpräsenz und die visuelle Komponente des Auftritts zu achten; mit bekanntem Ergebnis.
Fairerweise muss man aber sagen, dass dieses Vorgehen, nämlich vermehrt auf Optische Wert zu legen, auch hier in den Kommentarspalten massiv gefordert wurde.

Andi
Andi
2 Jahre zuvor

Und das werde ich nie verstehen….dass man eine Bühnenshow höher bewertet als den Song. Mit Verlaub, aber dümmer geht es nicht. Ein guter Song ist immer noch das Wichtigste.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Wow, was für eine tolle Stimme!. „Zu Dir“ gefällt mir richtig gut, obwohl ich normalerweise nicht so sehr auf deutschen Singer-/Songwrighter-Pop stehe. Aber das ist wirklich sehr emotional vorgetragen. Toll.😊

Es freut mich sehr, dass er sich nochmals dem Wettbewerb stellen würde, ist nach dem ESC in Rotterdam weiss Gott nicht selbstverständlich. Der NDR dürfte mittlerweile echt Probleme haben, selbst unbekannte KünstlerInnen zu einer Teilnahme zu bewegen. Woran sie nicht ganz unschuldig sind, meiner Meinung nach.

Also, hätte ich Ambitionen und das Talent, groß rauszukommen, würde ich mir dreimal überlegen, ob ich mir das antun würde. Es gibt heutzutage andere Möglichkeiten, berühmt zu werden.😉

Alki Bernd
2 Jahre zuvor

Mein Gott, was für ein Aufwand für Null-Nummern aus Songwriter-Camps mit völlig unerheblichen Möchtegern-Sternchen, die niemals irgendetwas schaffen werden.

Das Geld lieber für Auftrittshonorare bekannterer Acts und dann vernünftig investieren in den Auftritt in Rom 2022.

ItaloJeck
ItaloJeck
2 Jahre zuvor
Reply to  Alki Bernd

Mein Vorschlag:

Songwriting Camp

DSDS

maburayu
maburayu
2 Jahre zuvor
Reply to  Alki Bernd

Hatten wir und nicht mal geeinigt, etwas respektvoller mit Künstlern umzugehen? Kann man nicht einfach schreiben, dass einem das nicht gefällt?
Manche Themen werden zunemend vom Hass dominier, das ist keine gute Entwicklung.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  maburayu

Ich sehe da keinen Hass, nur jemand der die Wahrheit ausspricht. Aber das darf man anscheinend nicht mehr.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor
Reply to  maburayu

Schön, dass Du weißt, was die Wahrheit ist, escfan05.

Künstler, die sich eine ESC-Bewerbung aufbürden, haben eine faire und respektvolle Behandlung verdient, vor allem von Fans (was natürlich auch sachliche Kritik nicht ausschließt). Ansonsten hätten diese „Fans“ es durchaus verdient, dass Deutschland beim ESC eine Pause einlegt, weil sich niemand mehr findet, der diese ganze Prozedur mitmachen will. Selbst diejenigen, die gute Miene zu allem machen und betonen, dass sie Spaß bei der Sache haben, werden dann auch noch runtergemacht (wie in diesem Jahr Jendrik, wie konnte er es nur wagen, Spaß zu haben, anstatt vor der ehrenvollen Aufgabe, deutsche Fans zufriedenzustellen, in Ehrfurcht zu erstarren?).

Matty
Matty
2 Jahre zuvor

Wußtet lhr, daß es von Lena eine Wachsfigur im Panoptikum in Hamburg gibt?

Thomas O.
Thomas O.
2 Jahre zuvor

Hmm, hat wahrscheinlich im Camp den unverzeihlichen Fehler gemacht auf Deutsch zu singen…
Soll es ruhig nochmal versuchen, und hoffentlich in einem dann öffentlichen VE

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Mal ne Frage: Haben wir wirklich nix besseres als diesen Kintop? Ich meine der wurde ja vorgeschlagen und dann von Juries für das mögliche Finale ausgewählt. Ist er da soweit gekommen, wegen seiner musikalischen Qualität oder weil er einer der wenigen war, der wollte? Mein Güte, was ist das für ein Trauerspiel in Deutschland. Ich gebe Alki-Bernd recht, das Geld für diese Nullnummern können sie sich sparen und dafür in eine gute VE investieren.

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Ich möchte ja nur mal anmerken das so eine „Nullnummer“ 2010 den Grand Prix gewonnen hat und dann Karriere gemacht hat. Eine andere „Nullnummer“ holte Platz 4 und ist jetzt ein gefragter Künstler. Also bitte nicht alles schlecht reden. Es haben auch schon viele erfolgreiche Künstler an VE Teilgenommen die dann von „Nullnummern“ gewonnen wurden. Wir haben auch schon erfolgreiche Künstler geschickt (Cascada) mit mäßigem Ergebnis. Ich bin auch für eine VE aber jeden gleich als Nullnummer abzustempeln der noch keinen Top Ten Erfolg in den Charts hatte ist einfach respektlos.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Punkt Eins: Cascada hatten ihren Karrierehöhepunkt 2013 schon längst überschritten, als sie teilnahmen. Trotzdem fand ich den Song und den Auftritt recht gut. Man hat es sofort gemerkt, das Lena keine Nullnummer ist. Außerdem frage ich mich, was das eigentlich mit diesen Casting-Show-Nasen soll? Es gibt so viele gute Künstler ausserhalb der Casting-Shows. Ich weiß gar nicht ob Künstler wie Netta, Maneskin oder Barbara Pravi in Deutschland wirklich ne Chance gehabt hätten, weil der musikalische Horizont der Beteiligten doch ziemlich beschränkt ist.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Allein wegen dieser negativen Grundeinstellung gegenüber den KünstlerInnen dürfte es immer schwieriger werden, überhaupt noch Kandidat*innen zu finden, die für Deutschland beim ESC starten wollen. Sie werden ja schon beschimpft, noch bevor sie ein Lied eingereicht haben. Ganz ehrlich: Ich kann immer mehr verstehen, wenn sich bekannte Namen dem nicht aussetzen möchten.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Leider wurde diese negative Grundeinstellung gegenüber den teilnehmenden Künstlern in den letzten Jahren meist bestätigt. Sieh dir mal die Bilanz der Deutschen in den letzten Jahren an. Bis auf Michael Schulte alles Pleiten. Da kann man die negative Grundeinstellung durchaus verstehen.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Na ja, escfan05, das ist so etwas wie eine Wechselwirkung. Wenn man vorab schon sagt: „Ach, das wird ja eh nichts“ schwindet wahrscheinlich auch bei einigen Teilnehmenden die Motivation. Und diese negative Stimmung schlägt sich dann in den unsäglichen Wetten nieder, und wird oft auch international wahrgenommen.
Will sagen, wie ein Act national ankommt, spielt schon eine gewisse Rolle. Daran hat natürlich auch der verantwortliche Sender einen gewissen Anteil, aber auch die Fans. Was natürlich nicht heißen soll, dass man alles gut finden muss, was aus deutschen Landen kommt. Bitte mißversteht mich nicht. Es langt schon, wenn man dem Act mit einer gewissen Fairness begegnet, vor allem, wenn man noch nicht einmal den Song kennt.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Wenn man eine hintere Platzierung beim ESC als „Pleite“ ansieht (dann werden ja automatisch jedes Jahr eine große Anzahl an Teilnehmern eine Pleite einfahren), wenn man den ESC einseitig auf seinen Wettbewerbscharakter reduziert und sich dazu noch das Interesse sehr eng auf die Platzierung des deutschen Beitrags konzentriert, dann kommt man wohl in der Tat zu einer negativen Grundeinstellung.

ItaloJeck
ItaloJeck
2 Jahre zuvor

Ich weiß gar nicht ob Künstler wie Netta, Maneskin oder Barbara Pravi in Deutschland wirklich ne Chance gehabt hätten, weil der musikalische Horizont der Beteiligten doch ziemlich beschränkt ist.

Lieber escfan, das ist in der Tat ein wichtiger Punkt. Soweit ich weiss, sowohl Netta als auch Maneskin kommen aus sogenannten „Casting-Shows“, aber…
ich kann nur erzaehlen, wie es in Italien funktioniert. Wir haben vor allem zwei wichtigen Casting-Shows: X-Factor und Amici.
X-Factor hat vom Anfang an auf Originalitaet gesetzt. Es hat sich so ergeben, irgendwie (es ist eine lange Geschichte -Zitat), aber das ist dann fast ein Markenzeichen geworden. Fakt ist, aus dem italienischen X-Factor sind viele wichtigen Autoren, Interpreten, Bands usw hervorgekommen (beim ESC waren z.B. Marco Mengoni, Francesca Michielin und Maneskin).
Amici hat am Anfang fast nur Schoenligen mit guter Stimme hervorgebracht. Einige haben auch beim Festival di Sanremo gewonnen, aber dann sind aus der musikalischen Landschaft verschwunden, und tingeln jetzt bei den ganzen Reality-Dingsbums-Jajadingdongs . Seit ein paar Jahren setzt auch Amici auf Originalitaet, mit guten Resultaten.

Ich hoffe, das ominoese DSDS wird bald absgeschafft und von einem anderen, moderneren TV-Format ersetzt.
Oder… man veranstaltet einen grossen Wettbewerb als VE, wo auch das Publikum den Sieger mitbestimmen kann. Dieser zweiter Punkt ist unumgaenglich. Wenn nicht jetzt (Zitat)… dann naechstes Jahr. Oder in zwei Jahren. Aber das kommt. Bestimmt.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  ItaloJeck

Ich hatte eh schon immer das Gefühl, das die Castingshowformate wie DSDS oder X-Faktor im Ausland ein viel höheres Niveau haben, als in Deutschland. Dort sind viele Stars hervorgekommen, in Deutschland so gut wie gar nicht.

Matty
Matty
2 Jahre zuvor

Ivi Adamou, die für Zypern vor neun Jahren am ESC teilnahm, hat in einem Interview bekanntgegeben, daß sie gerne wieder zum Wettbewerb zurückkehren möchte:

https://eurovoix.com/2021/08/02/ivi-adamou-eurovision/

Am 12. Juni 2018 brachte die Sängerin ihre Tochter Anatoli-Nefeli zur Welt.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

@ThomasM: Wenn 2mal hintereinander im Televoting 0 Punkte und dieses Jahr insgesamt nur 3 Punkte, keine Pleiten sind, was denn dann? Da gibt es nix schön zu reden. Das ist ne Pleite.

Brötchen
Brötchen
2 Jahre zuvor

Meine Güte man kann auch wirklich nirgendwo mehr Kommentare lesen, ohne dass irgendein Internet-Niemand mit Hoheitskomplex seinen Hintern zeigt und dann auch noch empört ist, wenn diese Einstellung zurückgewiesen wird.

Jedenfalls:
Sehr schönes Interview! Schön zu lesen, dass es behind the scenes scheinbar sehr harmonisch abgeht? Natürlich kann Erwin es auch nur aus Professionalität sagen, aber denke sonst würde er sich dem ganzen Prozess nicht erneut stellen wollen.
Von DSDS sollte er wohl auch abgehärtet sein, die haben ja versucht sein Image komplett zu ruinieren, als er auf der Bühne zugegeben hat dazu gedrängt worden zu sein, sein Hemd auszuziehen. Fühle mich alt und jung gleichzeitig, weil ich das nocht weiß……..

Talent hat er ja, nur überzeugen mich seine Songs jetzt nicht so für den ESC. Da bräuchte er was, was mehr raussticht und Profil hat.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Brötchen

Du bist ja auch nix anderes als ein Internetniemand. Aber naja schönreden ist immer leichter als die Wahrheit zu sagen. Und was hat denn dieser Kintop denn schon erreicht im Musikbusines, außer das er DSDS-Kandidat war. Was nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal ist. Große Erfolge im Musikbusiness hat er jedenfalls nicht gehabt.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

@Thomas M. : Ja ich kenne die Wahrheit. In den Jahren 2013 bis 2021 ein wirklich gutes Ergebnis. Das war Platz 4. 2mal Letzter Platz, 3 mal vorletzter Platz, einmal Platz 21, einmal Platz 18. Das ist die Wahrheit in den letzten Jahren, und die kenne nicht nur ich, die kennt jeder Fan. Fast alle Pleiten kamen mit Unbekannten und totalen Nobodys zu stande. Wäre doch mal an der Zeit ins Nachdenken zu kommen, ob man da es nicht mit Bekannten und aktuell erfolgreichen Künstlern versuchen könnte, die schon mehrere Jahre Bühnenerfahrung hat. Und wenn es dafür braucht, das man ein Auftrittshonorar in Aussicht stellt, dann ist das halt so.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Ein bekannter Name sagt noch lange nichts über den Erfolg beim ESC aus. Denn die allermeisten Künstler*innen sind international auch unbekannt. Also, ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass z. B. ein Herbert Grönemeyer sehr gut ankommen würde. Seine Musik ist doch eigentlich rein auf den deutschsprachigen Markt zugeschnitten. So eine Musik lebt doch von den Texten, die international kaum jemand versteht. Oder Unheilig, die damals mit „Geboren um zu leben“ einen phantastischen Hit hatten, der unter die Haut ging. Und was präsentieren sie in der VE? Zwei sehr langweilige Songs, die mMn keinesfalls besser als Elaiza abgeschnitten hätten, würde sagen, eher im Gegenteil.
Wenn der Song einfach nicht genug zündet, nutzt der bekannte Name auch nichts. Und man hat ja an Michael Schulte sehr gut gesehen, dass man nicht unbedingt bekannt sein muß, um erfolgreich zu sein.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Mal angenommen, der Grönemeyer würde für Deutschland beim ESC antreten, ein Versuch wäre es doch wert. Die Barbara Pravi z. Bsp. macht ja auch eher Musik nur für den französischsprechenden Raum und ist zweite geworden. Wenigstens wäre das mal als „authentisch“ empfunden worden.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

@escfan05

Da kann man natürlich geteilter Meinung sein. Aber ich finde man kann Herbert Grönemeyer (den ich auch nicht schlecht finde) nicht wirklich mit Barbara Pravi vergleichen. Die Musik von Herbert Grönemeyer wirkt wenig harmonisch und rein auf die Texte fokussiert, die Melodien (vor allem seiner aktuelleren Titel) kommt, meiner Meinung nach, eher wenig eingängig und langweilig daher.
Und dann hat Barbara ein ganz anderes Charisma. Wie gesagt, ich schätze Herrn Grönemeyer und seine Musik schon, ich halte sie aber eher ungeeignet für den ESC.

Dann würde ich den Ärzten oder den Toten Hosen schon mehr zutrauen, da sie richtig präsent auf der Bühne sind, und die Musik auch eher ins Ohr geht. Wäre aber nichts für 2022, da die Musik beider Bands zu sehr an Maneskin erinnern würde. Geht meist nach hinten los. Aber ich denke, sie würden eh nicht wollen, auch später nicht, was ich eigentlich ein bißchen schade finde.

Karin
Karin
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Mir gehts nicht um die Bekanntheit sondern das Nutzen der Präsenz und Routine von bekannten Künstlern, jemand der nicht wie Falschgeld rumsteht, der gut und mit Ausdruck singt, der von Natur aus Ausstrahlung hat.
Bei einem wirklich guten Song ist das und auch die Performanve aber sowieso zweitrangig bis egal, wie man bei dem rumzappelnden Dima Bilan mit Never ever let you go 2006 und ebenfalls dort auch bei Lordi (eigentlich albern und trotzdem dank gutem Song gewonnen) gesehen hat.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Zurück zu Lena: Lena wurde damals von Stefan Raab entdeckt. Der hatte ihre Persönlichkeit erkannt und sie nicht in ein mathematisches Konzept gepresst, wie es der NDR derzeit tut. Hat ihr ein Lied in Zusammenarbeit mit der Künstlerin geschrieben und der Erfolg gab ihm recht. Er hat mit der Künstlerin gearbeitet. Was macht der NDR? Sucht sich mit Jendrik das bequemste Package aus. Song schon da, Video schon da usw. Der freut sich über ein paar schöne Tage in Holland. Ach wie nett. Was herausgekommen ist, ist bekannt. Es ist wie im Fussball, wenn man ständig Niederlagen einfährt, hat man gegenüber Kritiker keine Argumente.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Das klingt als wäre Jendrik vom NDR direkt nominiert worden, was allerdings nicht der Fall ist. Es gab die zwei Jurys, das kleine Finale in Köln und eben auch Songwriter-Camps, in denen in Zusammenarbeit mit den Künstlern Songs geschrieben wurden. Für den Sieg von Jendriks „bequemen Package“ kann der NDR nur sehr mittelbar etwas, indem er Jendriks Teilnahme im Auswahlprozess zugelassen hat (wer auch immer dort für die Erstauswahl der Künstler verantwortlich zeichnet).

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

@Gaby: Der Song von der Pravi, war auch sehr textlastig und hat trotzdem erfolgreich abgeschnitten. Man kann also mit einem textlastigen Lied, das in der Landessprache gesungen wird, erfolgreich abschneiden. Die Pravi ist der beste Beweiß dafür. Es ist natürlich illusorisch das der Grönemeyer jemals am ESC teilnimmt, aber man könnte es ja wenigstens mal mit einem deutschsprachigem Song versuchen. 4 der ersten 5 waren in der Landessprache in diesem Jahr. Dazu noch Russland mit Platz 9, da haben wir 5 der Top 10 die in der Landessprache gesungen wurden.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Dass man mal wieder einen deutschsprachigen Song ins Rennen schicken sollte, finde ich auch. Man kann auch die deutsche Sprache geschickt in schöne Melodien verpacken.

ESCHans
ESCHans
2 Jahre zuvor

Um mal Christer Björkmann zu zitieren: Es ist genauso schwer, in 5 Jahren viermal Letzter oder Vorletzter zu werden, als einmal zu gewinnen. (Zitat Ende). Renommierte Künstler an den Start zu bringen, ist bei weitem kein Garant, eine gute Platzierung zu erreichen, zu mal es auch schwer ist, solche Künstler für den ESC zu gewinnen, eben weil er in Deutschland keinen all zu großen Stellenwert für die Musikindustrie hat. Vielleicht ändert sich das ja mit dem kommerziellen Erfolgen von Duncan Laurence und Maneskin ein wenig.

Ich denke, dass wir durchaus hoffnungsvolle Beiträge in den letzten Jahren hatten. Es haperte aber meist an der Inszenierung, die für Michael Schulte m.E. auch der Schlüssel zum Erfolg war. Dieses Jahr war es auch einfach far too much und hob sich so leider unangenehm vom Rest des Feldes ab. Das ist eher das, was ich dem NDR ankreide, als den Auswahlprozess an sich. Dafür gibt es keine Erfolgsformel.

Funfact zum Schluss: Herbert Grönemeyer hat mal in einem Interview gesagt, dass er erst die Musik und erst dann erst den Text schreibt und dass er textlich auch so manchen Unsinn verzapft hat, so dass er es absurd findet, wenn seine Texte heute im Deutschunterricht analysiert werden.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  ESCHans

Mit so einem Song wie „Der Weg“ wären seine Chancen bestimmt nicht schlecht.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  ESCHans

Den mittleren Absatz unterschreibe ich voll und ganz. Ich denke auch, dass die Inszenierung von „I don’t feel hate“ dem Beitrag endgültig „das Genick gebrochen“ hat. Zu bunt und chaotisch war der Hintergrund, hat total von Jendrik und seinem Team abgelenkt. War einfach nicht schön anzusehen und wirkte irgendwie dilletantisch. Es ist schade, aber von einem Musicalsänger hätte ich mehr erwartet.

Ähnliche Probleme mit der Inszenierung gab es vor allem 2016 mit „Ghost“, hier paßten Inszenierung und Song gar nicht zusammen. Zu dem doch recht düsteren Song hätte man ein etwas gediegeneres Outfit erwartet. Oder aber, da Jamie-Lee ja Manga-Fan ist, einen fröhlicheren Song passend zum Outfit.

Oder 2017: „Perfect life“ war schon nicht der Oberburner, aber man hat es doch tatsächlich geschafft, den Song noch farbloser wirken zu lassen. Ein perfektes Leben ist grau… ernsthaft?😉
So könnte man endlos weitermachen…

Sorry, diese lange Rede, aber mich regt es leider auf, vor allem tun mir dann auch die KünstlerInnen leid, da ich den Eindruck habe, dass sie irgendwie nicht (richtig) beraten werden.😕

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Die Inszenierung von Perfect Life erinnerte mich irgendwie an den Ostfriesenwitz über deren Nationalflagge. Denn wie sieht die Nationalflagge der Ostfriesen aus? Weißer Adler auf weißem Grund. Wie kann ich denn wenn die Künstlerin ein graues Kleid trägt, dann auch noch einen grauen Hintergrund wählen? Das gleiche war auch das Jahr davor mit Black Smoke. Bei der Vorentscheidung, war Anne Sophie eine fröhliche Frau, die Black Smoke gut rüberbrachte. Was passierte beim ESC? Da stand dann plötzlich Fräulein Rottenmeier auf der Bühne, die einen auf sexy machte und dem Publikum ihren Hintern 1 Minute lang zeigte. Ich mochte Jendriks Song wirklich, weil er wenigstens anders. Konnte ihm keiner mal sagen, das er sich beim Auftritt auf das Singen hätte konzentrieren sollen und dieses „Wigiwigidoo“ hätte weglassen können. So wirkte das ganze noch kindischer und kontakarrierte die durchaus ernsthafte Botschaft.