ESC 2019: Jetzt auch Gerüchte um falsche Televoting-Punkte

Foto: Thomas Hanses

Was ist dieses Jahr nur mit dem ESC-Voting los? Nachdem verschiedene Juroren offensichtlich nicht in der Lage waren, ihre Favoriten in die richtige Reihenfolge zu bringen, und so ihrem letzten Platz 12 Punkte gegeben haben, musste letzte Woche sogar das Endergebnis des Finales korrigiert werden, weil ein Algorithmus und sämtliche Kontrollmechanismen versagten. All diese Probleme betrafen aber bislang nur die Punktevergabe der internationalen Juroren – jetzt wird plötzlich auch das Televotingergebnis angezweifelt.

Wie die Kollegen von escXtra berichten, hat der italienische Sender RAI auf seiner Webseite die Ergebnisse des italienischen Televotings für das zweite Halbfinale veröffentlicht – in Prozent. Das Problem ist nun, dass die Reihenfolge der Länder nach Televotingprozent nicht mit der Reihenfolge übereinstimmt, in der die Länder 12, 10, 8 usw. Punkte bekommen haben. escXtra hat das in einer übersichtlichen Tabelle dargestellt:

Diese Diskrepanz birgt insofern Sprengstoff, als dass Litauen mit dem von RAI publizierten Televotingergebnis statt Dänemark ins Finale eingezogen wäre. Allerdings gibt es im Moment keine Hinweise darauf, welches der beiden Ergebnisse nun das korrekte ist. RAI behauptet jedenfalls, dass die Prozentzahlen korrekt seien; die EBU äußert sich – trotz offizieller Nachfrage der litauischen Delegation – erstmal wieder nicht. Insofern bleibt uns vorerst nichts weiter übrig, als auf die Reaktion der EBU zu warten. Die Häufung der Vorwürfe in diesem Jahr ist jedoch bemerkenswert und die EBU und ihre Partner Ernst & Young und digame sollten ihre Prozesse – und ihr Kommunikationsverhalten – unbedingt auf den Prüfstand stellen.


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48 Comments
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Karin
Karin
4 Jahre zuvor

Nicht euer Ernst ….

Flo
Flo
4 Jahre zuvor

Korrektur: Ins Finale eingezogen wäre…. müsste es heißen, nicht ins Halbfinale…

Andi
4 Jahre zuvor

Das hätte im Finale eine ganz neue Gemengelage gegeben und Schland wäre vielleicht sogar auf Platz 23 oder 24 gelandet, weil vor dem Typ aus LItauen. Wir sind also mal wieder betrogen worden von der Systempresse!!!! Ich bin sehr dafür,dass wir das Ding einfach am kommenden Samstag wiederholen. Ich hätte Zeit. Vorher bitte Madonna ausladen, danke.

Ironie off

Tobiz
Mitglied
Tobiz
4 Jahre zuvor

Und was will man da dann korrigieren?

HHStephan
HHStephan
4 Jahre zuvor

Wie erhält die EBU denn die Punkte für das Televoting aus den Ländern? Übermittelt von den Sendeanstalten? Dann hat die RAI das doch vermasselt, oder? 🙂 Und was bedeutet das eigentlich für Polen und Litauen? Nächstes Jahr gesicherter Startplatz im Finale?

Sven
Sven
4 Jahre zuvor
Reply to  HHStephan

Wiedergutmachung ist jetzt leider zu spät. Der ESC ist gelaufen. Das Ergebnis vom Finale kann man ja korrigieren, aber das vom Halbfinale bringt herzlich wenig, der konnte seinen zweiten Auftritt nicht nochmal machen. In solchen Fällen gehören die Verantwortlichen für mich rausgeschmissen, zumal es ja nicht der einzige Fehler dieses Jahr wäre 😡

escvegi
4 Jahre zuvor

Yay, nochmal ne Woche ESC und alles wiederholen? Wäre Megaa

Flo
Flo
4 Jahre zuvor

Televoting ist komplett in der Hand von digame – oder? Die müssen den Fehler gemacht haben… wenn es denn einer war…

lumbalis31
lumbalis31
4 Jahre zuvor

Habe mich schon gewundert, dass Litauen im Semi raus geflogen ist.

pasi2805
4 Jahre zuvor

Vllt sind das auch nur die reinen Televoting stimmen, also ohne SMS und App Voting votes?

pasi2805
4 Jahre zuvor

Auf jeden Fall. Sollte dem nicht so sein, dann wäre das eine kleine Katastrophe und ich weiß nicht wie man das für Litauen gut machen will… für ihn selbst würde eine direkte Finalteilnahme ja im nächsten Jahr wenig bringen…. Wenn es sich tatsächlich bewahrheiten sollte, verstehe ich nicht, wieso dieses Jahr so viel schieflaufen kann….

usain1
4 Jahre zuvor

Mein armer, hübscher Litauion King. Ich würde ihm als Trost gerne ein Wellness-Wochenende mit mir anbieten…

4porcelli - ready 4 my close-up Mrs DeMad
4porcelli - ready 4 my close-up Mrs DeMad
4 Jahre zuvor
Reply to  usain1

Ach glaubst Du, Jurij hat einen Grandfather-Komplex?

usain1
4 Jahre zuvor

Wie gemein… das sagst du nur, weil deine Lieblingsnummer aus Montenegro so deutlich ausgeschieden ist und mein Schatz Jurij fast weitergekommen wäre. Und das alles natürlich auch im Zusammenhang der großen S@sterz Verschwörung…

4porcelli - ready 4 my close-up Mrs DeMad
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4 Jahre zuvor
Reply to  usain1

Haben s!stærZ jetzt doch gewonnen?

usain1
4 Jahre zuvor

Alle wissen doch, dass die Fäden der großen SösterZ-Verschwörung bei Dir zusammenlaufen…

Tobiz
Mitglied
Tobiz
4 Jahre zuvor
Reply to  usain1

Jurij kann doch selber schon als Grandfather durchgehen oder?

Anmey
Anmey
4 Jahre zuvor

Ungültig ist wahrscheinlich Italien selber. Peter Urban hat auch mal erwähnt dass in Deutschland immer das eigene Land auf eins liegen würde. Wobei man sich dann natürlich fragt wer dafür freiwillig sein Geld rauswirft.

Marko
Marko
4 Jahre zuvor
Reply to  Anmey

Mein Sohn hat eine andere Sichtweise und er könnte ins Schwarze treffen.

Wer stimmen möchte, hat drei Möglichkeiten:
– Anruf
– SMS
– App

Anruf und SMS werden von Telekom-Anbieter und RAI verarbeitet. Die App-Stimmen laufen über Digame in Köln. Also ist seine Frage: was macht man damit? Und wer kontrolliert die Telefonnummern? Wo werden Stimmen ungültig erklärt? Wo ist der Limit für ‚Zwanzig Stimmen‘ angesetzt, beim Telekomanbieter oder in der Appp? Über welcher Weg landen die Stimmen auf der Schirmen in der Halle? Ist das A) RAI/Telekom -> Stimmen über Anrufe und SMS -> Digame -> Alle Stimmen -> EBU oder B) RAi/Telekom -> EBU und Digame -> EBU ??

Ich schätze, dass Esc-Kompakt von Digame einige Antworten bekommen wird. (Sprachvorteil) Schließlich ist es nur eine Erklärung wie die App in der Praxis funktioniert und auch Digame hat da einen Ruf zu verlieren.

Nun noch eine definitive Lösung für San Marino suchen, damit die Einwohner wirklich auf irgendeine Weise eine Chance bekommen abzustimmen. Erst dann ist der Publikumsteil der Abstimmung wirklich glaubwürdig.

Inger Johanne
Inger Johanne
4 Jahre zuvor
Reply to  Anmey

Das wäre im Finale denkbar, aber im Halbfinale gab es doch nicht mal eine Telefonnummer für Italien – die sind ja nicht aufgetreten. Es war also gar nicht möglich. für Italien anzurufen. 😉

Anmey
Anmey
4 Jahre zuvor
Reply to  Anmey

@Inger Johanne: Natürlich, aber im Halbfinale waren auch nur 4% ungültig und nicht 19%. Zumindest das lässt sich so erklären

Marko
Marko
4 Jahre zuvor

Die ungültige Stimmen erklären sich selbst. Mehr als zwanzig Mal anrufen / eine SMS schicken war möglich und man hatte 55 Minuten Zeit dafür. Wer zählt genau nach wie oft er anruft?

Ich bleibe optimistisch. These: Digame (nebenbei angemerkt: eine deutsche Firma) und EBU haben die Stimmen gezählt unmittelbar nachdem die Stimmabgabe beendet war, RAI (Telekom Italia) war einige Sekunden, wenn nicht Minuten später damit.

Oder ICT-Panne … Wäre wirklich ironisch, da Jurijus selbst ein ICT’er ist.

Sven
Sven
4 Jahre zuvor

Vielleicht wurde vor Öffnung der Leitung angerufen oder danach und das haben sie als ungültig bewertet.
Aber wirklich komisch, das dieses Jahr so viel schief gelaufen ist/sein soll. Die lange Antwortzeit bedeutet für mich eigentlich, dass sie sich grad überlegen, wie die EBU sich unbeschadet rausreden kann aus der ganzen Sache. Ohne vollständige Transparenz-vollständige Televotingzahlen, Erklärung wie es zu den Zahlen von RAI kommen konnte etc-glaube ich denen leider gar nichts.
Andererseits frage ich mich, ob die Sender überhaupt davon wissen? Ich meine 2010 wurden z.B. nur Juryvoting-Ergebnisse von einzelnen Ländern rausgegeben, aber vom Televoting wussten die nichts. Hat da jemand mehr Ahnung?

stefanohh
stefanohh
4 Jahre zuvor

Dies Jahr war wohl der Wurm drin. Ich bin sehr gespannt, wie die Antwort der EBU sein wird, hoffentlich bald..

ESC-Freak
ESC-Freak
4 Jahre zuvor

„European Song Contest“ – Was ist das denn für ein abstruser Artikel?

https://de.sputniknews.com/vote/20190527325072641-esc-deutschland-sputnik-abstimmung/

Inger Johanne
Inger Johanne
4 Jahre zuvor
Reply to  ESC-Freak

Ich hab das jetzt nicht angeklickt, aber über abstruse Artikel auf Sputnik darf man sich eigentlich nicht wundern. 😉

Cedric
4 Jahre zuvor
Reply to  ESC-Freak

Sputnik ist russische / rechtsextreme Propaganda. Gar nicht erst draufklicken.

Branko
Branko
4 Jahre zuvor

Verschwörungstheorien sind ja nichts Neues. Die EBU ist halt immer sehr auf Gewinn und positive PR bedacht. Hat eigentlich jemand das genaue Endergebnis vom ESC 2013, also mit genauen Punkteangaben?

Gaby
Gaby
4 Jahre zuvor

Meine Güte, was für ein Durcheinander dieses Jahr. Vielleicht könnte man wirklich Litauen im nächsten Jahr als kleine Wiedergutmachung im Finale starten lassen. Eine andere Lösung würde mir jetzt auch nicht einfallen. Das ist blöd und ärgerlich, aber Fehler passieren nun mal.

Peter Philipp
Peter Philipp
4 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Guter Vorschlag !

Tobiz
Mitglied
Tobiz
4 Jahre zuvor
Reply to  Peter Philipp

Nein, weil dadurch ein anderes Land benachteiligt werden würde.

Inger Johanne
Inger Johanne
4 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Bevor man überlegt, wie man den Fehler an Litauen wiedergutmachen kann, sollte man vielleicht mal abwarten, ob es wirklich ein Fehler war. Die Zahlen sehen seltsam aus, aber vielleicht gibt es ja eine logische Erklärung (z. B. die App-Stimmen, wobei – werden die nicht auch letztlich als SMS verschickt?) und es ist doch alles in Ordnung. Vielleicht haben ja auch einige per Postkarte abgestimmt – lang genug war das Votingfenster ja. 😛

Wenn sich wirklich herausstellt, dass hier seitens der EBU oder digame oder von wem auch immer Fehler gemacht wurde, müssen die sich in erster Linie überlegen, wie das in Zukunft verhindert werden kann. Bisher hatte ich eigentlich Vertrauen ins Televoting, das sollte nicht verspielt werden, sonst ruft nachher keiner mehr an.

Um sicherzustellen, dass die Juroren richtigrum voten, würde es ja im Grunde ausreichen, sie noch einmal separat ihren Favoriten angeben zu lassen. Dann könnte man sofort sehen, ob die Liste von 1-26 oder von 26-1 sortiert ist, und sie entweder einfach umdrehen oder mit dem Juror Rücksprache halten. Da es diese Fehler früher schon gegeben hat, finde ich es fast unfassbar, dass da noch keiner auf die Idee gekommen ist, eine Prüffrage einzubauen, das ist ja kein Hexenwerk.

HHStephan
HHStephan
4 Jahre zuvor

Wirklich obskur, die Punktevergabe dieses Jahr. Ich schaute gerade auch noch einmal bei eurovision.tv in die Detailergebnisse der einzelnen Juroren. Rein rechnerisch komme ich da irgendwie nicht auf das veröffentlichte Jury-Ergebnis. So hat die Schweiz eigentlich einen höheren Durchschnittswert als Aserbaidschan, erhält aber 10 Punkte, Schweden und Griechenland erhalten auch mehr Punkte als es nach den Durchschnittswerten eigentlich der Fall wäre – oder habe ich irgend etwas in der Ermittlung der Rankings verpasst? Oder ist das schon thematisiert worden? Oder bin ich schon völlig verwirrt 😕

Cali
Mitglied
Cali
4 Jahre zuvor
Reply to  HHStephan

Ich denke, Dich verwirrt das vor 2 Jahren eingeführte „Exponential Weight Model“. Dabei zählt der Gewinner bzw. die hohen Plätze mehr als die unteren Plätze, wodurch verhindert wird, dass durch einen oder mehrere Juroren ein Beitrag absichtlich runtergewertet wird und keine Punkte mehr bekommt.
Hier gibt es auch eine Grafik dazu: https://eurovision.tv/story/subtle-significant-ebu-changes-weight-individual-jury-rankings

Die Grafik zeigt auch auf, warum ich kein Mathe-Abi gemacht habe. 😀

HHStephan
HHStephan
4 Jahre zuvor
Reply to  Cali

Ah, danke dir für die Erklärung, dann bin ich ja beruhigt. 😃

HHStephan
HHStephan
4 Jahre zuvor

Ach so, ich schaute auf das Jury-Voting von Albanien 😀

sven
sven
4 Jahre zuvor

„die EBU äußert sich – trotz offizieller Nachfrage der litauischen Delegation – erstmal wieder nicht.“

Was ist hier die Erwartung? Wenn ein Fehler auffällt – so wie bei den weißrussischen Punkten – hat ja wohl eine vollständige Überprüfung unter Einbeziehung aller Beteiligten Vorrang vor einer schnellen Reaktion. Natürlich kann es nicht innerhalb weniger Stunden eine Antwort geben in diesem Fall, EBU, Digame, RAI und dabei jeweils noch verschiedene Abteilungen müssen ihre Unterlagen sichten und zusammentragen. Was bringt (außer der aufgeregten ESC-Presse) eine schnelle Reaktion ohne viel Inhalt oder mit halb geratenen Inhalten?

chris
chris
4 Jahre zuvor

Îch würde gerne mal wissen, wie das von technischer Seite aus läuft. Hat jedes Land sein eigenes Verfahren beim Televoting und liefern die Länder dann jedes einzeln seine Ergebnisse zu Digame? Oder ist es eher so, dass alle Anrufe und SMS direkt dort landen?

Auch hab ich davon gehört, dass wohl irgendwelche Anrufe nicht durchkommen. Passiert das, wenn einfach zu viele anrufen? Ich habe in den letzten Jahren nur per SMS abgestimmt, aber da kann ich ja nicht erkennen, ob meine Stimme durchgekommen ist. In anderen Ländern, z. B. NL habe ich gesehen, dass man auf seine SMS-Stimme eine Antwort als SMS bekommt, dass die Stimme gezählt wurde.

Kann mir das jemand erklären vielleicht?

porsteinn
Mitglied
porsteinn
4 Jahre zuvor
Reply to  chris

Also dass man nicht durchkommt, wenn zuviele anrufen, kann passieren. Hatte ich auch einmal.