ESC 2023: Ukraine setzt Organisationskomitee ein – Prüfung von Austragungsorten in drei Regionen des Landes

Nach dem Sieg der Gruppe Kalush Orchestra beim Eurovision Song Contest 2022 in Turin hat die Ukraine das Recht erhalten, den Wettbewerb im nächsten Jahr auszurichten. Der Fernsehsender UA: PBC ist in dem Land für die die Auswahl und Teilnahme eines Vertreters der Ukraine am Eurovision Song Contest verantwortlich – und nun auch für die Durchführung des ESC 2023. Dafür haben verschiedene offizielle Stellen zusammengearbeitet und die Veranstaltungsmöglichkeiten in drei – bisher nicht genauer benannten – Regionen des Landes geprüft. Das ist einer offiziellen Pressemitteilung von UA: PBC zu entnehmen.

Gestern, am 14. Juni fand das offizielle Kick-off Meeting der Organisatoren aus der Ukraine mit der Reference Group, den Partnern des Eurovision Song Contest und dem Kernteam der EBU statt. Bei diesem Treffen prüften die Vertreter des Wettbewerbs und der EBU die Präsentation der Garantien und Vorbereitungsmaßnahmen, insbesondere den Sicherheitsfragebogen und die potenziellen Austragungsorte, die das Team von UA: PBC zusammen mit der ukrainischen Regierung vorbereitet hatte.

„Alle sicherheitsrelevanten Maßnahmen müssen in enger Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden vorbereitet und umgesetzt werden. Daher haben wir uns mit dem ukrainischen Ministerium für Kultur und Informationspolitik, dem Innenministerium (Nationale Polizei, Staatlicher Notfalldienst, Nationalgarde) und dem Verteidigungsministerium beraten. Deren Experten haben zusammen mit den Sicherheits- und Risikobewertungseinheiten von UA: PBC eine gemeinsame Vision der Sicherheitslage und der für die Ausrichtung der Eurovision im nächsten Jahr zu treffenden Maßnahmen erarbeitet. Wir danken den staatlichen Behörden für ihr Engagement und die schnelle Vorbereitung“, sagte der Vorstandsvorsitzende von UA: PBC Mykola Chernotytskyi.

Die Arbeitsgruppe von UA: PBC prüft zusammen mit den staatlichen und lokalen Behörden mehrere Optionen für die Ausrichtung der Veranstaltung in drei verschiedenen Regionen der Ukraine.

ESC-Sieger 2022: Kalush Orchestra – Stefania

„Gestern haben wir der Europäischen Rundfunkunion eine Präsentation des Fragebogens für die Ausrichtung der Eurovision in der Ukraine vorgelegt. Innerhalb eines sehr kurzen Zeitrahmens ist es dem Regierungsteam gelungen, gründliche und umfassende Antworten zu geben. Alle haben sehr effizient und koordiniert gearbeitet – von der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt über die Sicherheitsbehörden bis hin zum Premierminister, der in einem Schreiben versicherte, dass alle von uns eingegangenen Verpflichtungen erfüllt werden. Wir haben detaillierte Antworten auf Sicherheitsfragen und andere organisatorische Details gegeben und mehrere Veranstaltungsorte vorgeschlagen. Ich bin der Meinung, dass wir erschöpfende, klare und ehrliche Antworten auf Fragen geben sollten – und das haben wir auch getan. Uns ist klar, dass die Organisation der Eurovision in der Ukraine unter den derzeitigen Umständen sowohl für uns als auch für die EBU eine Herausforderung darstellt. Aber wir haben diese Herausforderung angenommen und ich bin sicher, dass wir alle überraschen werden“, sagte der Minister für Kultur und Informationspolitik Oleksandr Tkachenko.

Darüber hinaus hat das Ministerkabinett der Ukraine am 10. Juni das Organisationskomitee für die Vorbereitung und Durchführung des Eurovision Song Contest in der Ukraine im Jahr 2023 eingesetzt.

ESC-Sieger 2016: Jamala – 1944

Der ESC fand bereits zweimal in der Ukraine statt – beide Male in Kiew. Für den ESC 2017 gab es einen öffentlichen Wettbewerb der Städte, wobei Dnipro, Charkiw, Cherson, Lwiw (Lemberg) und Odessa ihren Hut in den Ring geworfen hatten. Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, soll bereits angekündigt haben, dass die Hauptstadt bereit wären, Gastgeber für den ESC 2023 zu sein, wenn man gefragt werden sollte.

Nach dem Sieg der Ukraine und aufgrund der unsicheren Lage wegen des Angriffskriegs durch Russland haben Fernsehanstalten aus verschiedenen Ländern angeboten, den Wettbewerb 2023 auszurichten. Nachdem sich Spanien sein entsprechendes Angebot zurückgezogen hat, hat nun wohl die BBC aus Großbritannien die besten Chancen. Allerdings gibt es auch noch entsprechende Offerten von Island, Italien, den Niederlanden, Polen und Schweden.


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ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor

Ich kann wirklich verstehen dass sie den ESC ausrichten wollen, in der jetzigen Situation halte ich das aber wirklich für hochgradig unverantwortlich und auch ziemlich unrealistisch.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

Ja, und nicht nur das: Viele Ukrainer haben ihr Hab und Gut (und ihre Angehörigen verloren), sind froh, wenn sie mit dem Leben davonkommen. Da wirkt so ein Vorhaben fast schon ein bißchen zynisch.
Nichts für ungut, ich kann den ukrainischen Sender auch verstehen, aber das Geld wird doch an anderer Stelle dringender gebraucht.

Nein, ich finde, sie sollten sich einen Partner suchen, in dessen Land sie den ESC in Kooperation ausrichten z. B. indem der ukrainische Sender die Moderation stellt. Das scheint mir vernünftiger.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Ja. Aber nee.

Jorge
Jorge
1 Jahr zuvor

Ich finde es gut, dass man den unbedingten Willen zeigt und ich bin grundsätzlich dafür, dass die Ukraine – wenn möglich – auch selbst Austräger des ESC wird. Dieses vorschnelle Reinquatschen von ausserhalb über Austragung in UK oder sonstwo ist mir total zuwider!

Aber alle oben angesprochenen Fragen zur Sicherheit in der Ukraine und (vor allem angesichts vieler Binnenvertriebenen) der Kapazitäten sind in naher Zukunft rein spekulativ und ohne Absprache mit den potenziellen Gästen/Teilnehmern total sinnfrei. Um grundsätzliche Möglichkeiten auszuloten, unter welchen Umständen Ort A oder B infrage kämen – OK, aber mehr als ein Zwischenfazit kann das aktuell nicht sein. Der Begriff „Prüfung“ auf Grundlage von „Visionen“ ist viel zu überambitioniert. MMn hat das noch Zeit, es wird sich notfalls auch später zu 100% ein geeigneter Austragsungsort finden lassen.

4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
1 Jahr zuvor

Völliger Irrsinn, die UKrainer sollten sich einen co-Gastgeber (vermutlich Polen) suchen. Wenn möglich Selenskyy als einer der Moderatoren, sonst Timur.

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

@4porcelli stands with Ukraine:

Für Timur oder Vova wäre ich auch. Weniger wäre ich für Oleksandr Skichko als Moderator.

Jorge
Jorge
1 Jahr zuvor

Wie sinnig ist Krakau dagegen? … Mit der adequaten Halle, aber wo man so geil darauf war, sich zur LGBT-freien Zone zu erklären – was man erst wegen drohender Kürzung von EU-Mitteln aufgab. Ist natürlich viel europäischer …

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  Jorge

@Jorge

Krakau selber hat das nicht gemacht sondern die Woiwodschaft (Bezirk) in der die Stadt liegt, und dort dominiert überwiegend die PiS mit Ausnahme der Stadt selber die eher liberal tickt und wählt.

Jorge
Jorge
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

.. ja, stimmt, Krakau ist Teil dessen, inwieweit ändert das die dahinterstehende Problematik? Wie glaubwürdig wäre ein ESC dort?

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  Jorge

In Krakau selber wäre es kein Problem da die PiS wie in fast allen Großstädten nichts auf die Reihe bringt.

4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
4porcelli stands with Ukraine 🇺🇦
1 Jahr zuvor
Reply to  Jorge

Krakau selber ist ja eher liberal.. Und die Ukraine selber ist auch nicht gerade ein Schwulenparadies (von daher etwas surreal, dass Selenskyy immer nach military porn gestylt ist). Die Ukraine hat gewonnen, sie sollen sich den co-Gastgeber aussuchen, finde ich.

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Ich interpretiere die Initiative der Ukraine und der verantwortlichen Rundfunkanstalt dahingehend, dass es Präsident Selenskyyi, der ukrainischen Fernsehanstalt und auch der EBU klar ist den ESC 2023 nicht in der Ukraine durchführen zu können. Die eben genannten Beteiligten (m/w/d) haben allerdings den berechtigten Wunsch in der ukrainischen Bevölkerung ein ermutigendes Signal zu senden, dass niemand sie mit ihrem Wunsch nach Frieden, kulturellen Veranstaltungen und einem optimistischem Alltag vergisst.

Passiert ein Wunder wird der ESC in der Ukraine stattfinden. Dies vielleicht sogar in einer Region, die vom russischem Militär hart angegriffen wird wie etwa Odessa oder Mariupol.

Ich bin aber von einem „Plan B“ überzeugt. Mit der Arbeit eines solchen Planes wurde bereits unverzüglich nach dem ESC-Finale am 14.05.2022, als der Sieg der Ukraine feststand, begonnen. Dies hinter den Kulissen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Leider wird dieser russische Angriffskrieg noch einige Jahre anhalten. Daher wird der ESC höchstwahrscheinlich nach meiner Einschätzung in Großbritannien – bitte in Schottland – stattfinden. Alternativ in Polen.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

„Leider wird dieser russische Angriffskrieg noch einige Jahre anhalten.“
Hoffentlich nicht!!!

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor

Find ich gut, auch wenn er dann kleiner als jetzt üblich werden sollte.
Den Plan B in irgendeinem anderen Land sollte man im Februar / März immer noch aktivieren können.

floppy1992
Mitglied
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas O.

Das wäre viel zu knapp; Mitte März beginnt ja schon der Bühnenaufbau (und die Bühne selbst muss vorher natürlich auch noch gebaut werden), dazu noch die Infrastrukturmaßnahmen in der Gastgeberstadt, die Reiseplanungen der Delegationen etc.
Ich würde sagen, allerspätestens im Oktober muss der Austragungsort fix sein.

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
1 Jahr zuvor

Ich stimme hier mit ein und halte es ebenfalls für sehr bedenklich bei allem Verständnis. Es fühlt sich mehr verzweifelt wie als vernünftig an den ESC in der Ukraine austragen zu wollen um jede Aufmerksamkeit zu bekommen die Möglich ist. Bei allem Respekt für die Künstler in der Ukraine und den Fans denen ich das von Herzen wünsche aber das ist doch zum jetzigen Zeitpunkt mehr als unvernünftig überhaupt ernsthaft das zu planen. Okay darüber zu reden verstehe ich und Möglichkeiten auszuloten ist auch noch okay aber man hätte direkt auch das offensichtliche ansprechen müssen und auch in diese Richtung anfangen müssen zu planen. Also zweigleisig planen wäre das mindest vernünftige meiner Meinung nach. Ich hoffe man findet eine für alle adäquate Lösung

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor

Ich bin mir sicher dass die EBU für den Notfall zweigleisig planen wird
Aber der Ukraine jetzt den ESC (auch nur verbal) wegzunehmen wäre in meinen Augen ein Unding
Diese Entscheidung kann man erst fällen wenn es zeitlich nicht mehr anders geht

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas O.

Frage: Ist der Ukraine falsche Hoffnungen machen so viel besser?? Ich würde sagen Nein.🙄

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas O.

Gegenfrage:
Hast du eine Glaskugel oder warum sind das falsche Hoffnungen?

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas O.

Schau dir die Nachrichten zur Ukraine an, Thema beendet.

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas O.

Es ist gar keine Rede davon der Ukraine den ESC wegzunehmen. Vielmehr sollten die ukrainischen Verantwortlichen auch bereit sein den ESC wo anders austragen zu lassen mit ukrainischer Führung in Betracht der schwierigen Lage genauso wie sie jede Unterstützung bekommen sollten wenn es noch oder besser wieder eine vernünftige Möglichkeit gibt ihn in der Ukraine auszutragen

Jorge
Jorge
1 Jahr zuvor

Das kann man dann sagen, wenn es später(!) wirklich alternativlos ist, solange gilt das aktuelle Primat der ukrainischen Politik „Wir machen das Unmögliche möglich!“. Meine/unsere Prognose zur Lage 2023 ist da erstmal unwichtig. Diese Spekulation, wie toll ein ESC in Manchester, Krakau, Stockholm oder Bad Salzuflen wäre, sind nicht mindestens so albern wie ein innerukrainisches Casting im Moment. Aber ich werfe auch mal einen Ort in den Ring: Chisinau! Schliesslisch war Moldawien im Televoting wieder vorne dabei! Liegt direkt neben der Ukraine, man könnte einen Ausflug nach Odessa machen. Wäre ja auch das nächste Puti’nsche Appetithäppchen.

stefanohh
stefanohh
1 Jahr zuvor

Sicherheit für alle Beteiligten über einen mehrmonatigen Zeitraum wird der wichtigste Punkt der EBU für die ESC Austragung 2023 werden, spätestens im Herbst wird es eine Entscheidung geben (müssen)

Alki Bernd
1 Jahr zuvor

Diese Risikoverteilung geht mir auf den Sack. Ukrainer sterben grad dafür, dass ein verrückter Faschist sich nicht Europa unter den Nagel reißt. Wir jammern, wenn es ein Grad kälter in der Wohnung wird.

Wenn die Ukrainer den ESC in ihrem Land durchführen wollen, dann sollte er dort stattfinden.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
1 Jahr zuvor
Reply to  Alki Bernd

Sie kämpfen erst mal (legitimerweise) für ihr eigenes Land, auch wenn manche Europäer das gerne zu einem Kampf „Faschismus gegen Demokratie“ erklären, den die Ukrainer für uns kämpfen sollen. Den Gegnern von Waffenlieferungen wird ja oft vorgeworfen, dass ihre Angst vor der Anwendung von Atomwaffen völlig unrealistisch sei. Die Idee, dass Putin sich Europa unter den Nagel reißen könnte, halte ich aber für kein bisschen wirklichkeitsnäher.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Ach, und deswegen soll man einfach zusehen wie in der Ukraine Kinder massakriert werden und Frauen von den Russen vergewaltigt werden? Pazifismus in allen Ehren, aber das verbietet nicht auch mal zu denken bevor man was rausposaunt. Ich denke der Putin wird sich über die sogenannte Gegner von Waffenlieferungen gefreut haben, wenn er sie nicht noch bezahlt. Die müssen sich entscheiden, sind sie für die Ukraine oder für Russland?

Alki Bernd
1 Jahr zuvor

Ein entsprechendes Quellenstudium würde helfen, „halte ich“ kann jeder…

Christian W
Christian W
1 Jahr zuvor

Frag doch stattdessen mal die Esten, Litauer oder Letten. Die erklären dir gerne, was „sich unter den Nagel reißen“ genauer bedeutet. Und natürlich ist Russland ein imperailistisches, faschistoides System. Daran sollte es doch keinen Zweifel mehr geben, angesichts des Vernichtungskriegs in der Ukraine, den es eigentlich zu dieser Feststellung nicht gebraucht hätte, wenn man sich anschaut, wer alles aus Fenstern fällt, in deutschen und britischen Parks ermordet wird, wie Proteste niedergeknüppelt und Oppositionelle und sexuelle MInderheiten verfolgt werden. Oder wer massiv unterstützt wird, von AfD bis FPÖ und GOP. Da hilft keine verlogene SED-Romantik und keine verklärte Träumerei mehr. If it looks like a duck, swims like a duck, and quacks like a duck, then it probably is a duck.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
1 Jahr zuvor

Schon erstaunlich, was so eine (wie ich finde sachliche) Kritik an einer Übertreibung für einen Furor auslösen kann!

@Alki Bernd: Es mag kleinkariert erscheinen, aber hättest Du statt „Europa“ von „ehemaligen Sowjetstaaten“ (was selbstverständlich schlimm genug wäre) oder von „Teilen des ehemaligen sowjetischen Einflussbereichs“ geschrieben, hätte ich mir diesen Kommentar gespart (in dem ich übrigens besser von „Lieferung von schweren Waffen“ statt nur von „Waffenlieferungen“ geschrieben hätte).

@escfrust05: Aha, „DIE Russen“ (Hervorhebung von mir) vergewaltigen Frauen? Sorry, aber das ist eine fiese Verallgemeinerung. Butscha war ganz, ganz furchtbar, aber das war eine bestimmte Gruppe von russischen Soldaten an einem bestimmten Ort. Und ohne das irgendwie relativieren zu wollen: Es sind auch nicht nur russische Soldaten, die so etwas tun, Vergewaltigungen sind ein leider gar nicht so selten auftretender schlimmer Exzess von Kriegen, weswegen alles Menschenmögliche getan werden sollte, um diese möglichst schnell zu stoppen. Die Mehrheit denkt anscheinend, dass dies nur durch die Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine geschehen kann, was aber auch ein in-die-Länge-Ziehen des Krieges mit vielen weiteren Toten und noch mehr Zerstörung bedeuten könnte.

@Christian W.: Ich möchte überhaupt nicht in Abrede stellen, dass die politische Situation in Russland aktuell faschistoide Züge trägt. Trotzdem finde ich es nicht in Ordnung, dass Tausende von Ukrainern (und auch Russen) dafür sterben sollen, damit das Putin-Regime „auf Dauer geschwächt wird“, wie es sich manche westlichen Hawks als Ziel wünschen (das will ich jetzt Dir nicht unterstellen). Übrigens, manche der von Dir beschriebenen Eigenschaften des Hort des Faschismus soll es auch in dem ein oder anderen mit der NATO befreundeten Staat oder gar NATO-Mitglied geben (was es natürlich nicht besser macht). Und irgendwo habe ich mal gelesen, dass das Verhältnis SED-KPdSU nicht immer von Romantik geprägt war.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Wann holt die EBU die Ukrainer aus ihrer Märchenbubble heraus? Ist doch total unrealistisch das die Ukraine im nächsten Jahr einen ESC veranstaltet. Kein Land, würde ein Künstler in ein Kriegsgebiet schicken. Und so einen ESC würde ich mir auch nicht ansehen. Kein Fan würde dort hinreisen. Wird Zeit das die EBU ein klares Wort spricht. Ich würde der Ukraine unter normalen Umständen, einen ESC in ihrem Land gönnen, aber zum jetzigen Zeitpunkt nein. Und selbst wenn jetzt der Krieg zu Ende gehen würde, das Geld sollte man sich sparen, um das Land wieder aufzubauen und der Bevölkerung zu helfen.

Alki Bernd
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

Fragt sich, ob die Bevölkerung sich gerne von Leuten mit solch paternalistischen Statements, die besserwissen, was gut für sie ist, helfen lassen will. Ich hätte zu viel Selbstachtung

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  Alki Bernd

So sieht die Wahrheit nun mal leider aus. Ich wäre dafür, das man den ESC in einem anderen Land stattfinden lässt, aber das das Ukrainische Fernsehen die drei Shows gestaltet, so als würde der ESC in ihrem Land stattfinden würde. Das wäre doch ein Kompromiss. Im Land selbst zu veranstalten ist derzeit einfach unmöglich und ewig kann die EBU ja auch nicht warten.

Alki Bernd
1 Jahr zuvor
Reply to  Alki Bernd

Ja, ja die Wahrheit auf russisch Prawda. Ein Wort, das sobald man es benutzt in sein Gegenteil verkehrt wird

Der Thorsten von der Küste
Der Thorsten von der Küste
1 Jahr zuvor

Ich lese still hier mit und muss einfach über den Schwachsinn, der hier aufgetischt und als einzig richtige Meinung deklariert wird, lachen. Von mir aus könnt Ihr alle Recht oder Unrecht haben – es ist mir egal ….solange Ihr mich hier bespaßt und nein, ich fahre nicht in ein Kriegsgebiet oder Ex-Kriegsgebiet zum ESC und außerdem bin ich ja hochgradig „homophob“ ^^.

eurovision-berlin
eurovision-berlin
1 Jahr zuvor

Rund um die Uhr nur Nachrichten über den gruseligen Krieg in der Ukraine, Tote, Verletzte, Aufruf zu Spenden, Aufnahme von Flüchtlingen, Geld- und Waffenforderungen ohne Ende… wir müssen uns auf Hunger und Kälte einstellen, alles wird teurer, Kontinente verhungern bereits… und dann hat man in der Ukraine nichts Besseres zu tun, als sich mit einer Unterhaltungssendung zu beschäftigen?
Eins ist sicher: Das ist kein Spaß, und die solidarischen Geldspender und Fahnenschwinger dürfen sich veräppelt fühlen.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

@Thomas M.: 1. Vielen Russen unterstützen den Kurs von Putin. 2. Die Ukraine ist das Opfer eines Aggressors , sie muss in die Lage versetzt werden sich zu wehren. Deshalb Waffenlieferung. Ich wäre sogar dafür das man der Ukraine Waffen liefert, die ein weit höheres Abschreckungspotential haben, als die Waffen, die sie jetzt bekommen. 3. Was heißt hier verallgemeinerung? Russische Soldaten sind Russen. Logisch. Also haben Russen ukrainische Frauen vergewaltigt und Kinder massakriert. Nach deiner Einstellung, hätte sich die überfallenen Länder von Hitlerdeutschland im zweiten Weltkrieg auch nicht wehren dürfen. Keiner mag Krieg, okay bis auf Putin. Aber Putin versteht nur eine Sprache. Verhandeln will er nicht, sondern diktiieren. Ein Diktatfrieden von Putin ist somit ausgeschlossen. Auch wenn du das anscheinend willst.

Der Thorsten von der Küste
Der Thorsten von der Küste
1 Jahr zuvor

Ich kann ESCFRUST05 nur zustimmen – genau so sehe ich das auch. Leider überschattet die politische Weltlage momentan alles andere ….und auch den ESC. Es gibt halt auch wichtigere Dinge als den Eurovision Song Contest – auch wenn er Kultstatus hat nämlich ….und da ergänze ich…..die Sara James aus Polen. Sie hat The Voice Kids gewonnen, wurde Zweite beim Junior ESC 2021 und nun erobert sie mit gerade einmal 14 Jahren Amerika. Sie hat von Simon Cowell den „Golden Buzzer“ bekommen (das ist so ähnlich wie der „goldene Schnatz“ beim Quidditch in den Harry Potter Filmen). Sie zieht damit direkt in die Liveshows ein.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Hat sie auch die amerikanische Staatsbürgerschaft?

groovie86
1 Jahr zuvor

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der ukrainische Rundfunk nicht sebst weiß, dass es wohl nicht klappen wird und das Geld wohl an anderer Stelle besser inverstiert wäre. Ich denke, dass sie aber nicht von vornherein aufgeben wollen – auch um ein Zeichen zu setzen. Und am Ende wird gemeinsam mit der EBU beschlossen, den ESC in einem anderen Land stattfinden zu lassen.

Alki Bernd
1 Jahr zuvor

Die EBU hat zu einem Zeitpunkt entschieden, der unnötig früh war und hat sich also als backstabbing slut gegenüber der Ukraine verhalten.

Das war `s für mich: den ESC 2023 werde ich mir nicht antun.

Bis Juni 23, guys and gals !

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  Alki Bernd

Im Gegensatz zu dir ist die EBU realistisch geblieben und hat die einzig richtige Entscheidung getroffen.