
Nadav Guedj, Hovi Star, Imri Ziv, Netta, Kobi Marimi und Eden Alene: die Liste der Sieger/innen der israelischen Casting-Show „The Next Star“ (manchmal auch „Rising Star“ benannt), die das Land beim ESC vertreten haben, ist lang. Nächstes Jahr wird ein/e weitere/r Glückliche/r dazukommen. Denn der israelische Sender KAN hat angekündigt, seinen Vertreter für den ESC 2024 in Schweden wieder über das Format zu suchen. Und das kann ein langwieriges Verfahren werden.
Ganze vier Monate, vom 29. Oktober 2017 bis 23. Februar 2018, ging die fünfte Staffel von „The Next Star“. Dann stand Netta als Siegerin fest. Der ganze Aufwand war es aber wert: Denn zweieinhalb Monate später gewann sie den Eurovision Song Contest und holte ihn damit wieder nach Israel. Die Erfolge der anderen Gewinner/innen sind nicht ganz so leuchtend. Aber alle von ihnen schafften es ins Finale (wobei sich Kobi im Gastgeberjahrgang 2019 nicht qualifizieren musste). Und z.B. Hovi Star bekam von der deutschen Jury 2016 sogar die begehrten zwölf Punkte.
Für den ESC 2022 setzte Israel dann auf die Casting-Show „X Factor“, bei der sich Michael Ben David durchsetzen konnte. Mit seinem „I.M“ schaffte er es nicht ins Finale. In diesem Jahr nun ging Israel mit der internen Nominierung von Noa Kirel an den Start, die mit ihrer tanzfreudigen Uptempo-Popnummer „Unicorn“ einen großartigen dritten Platz erreichte.
2024 kehrt Israel also zum Format „The Next Star“ zurück. Im Facebook-Post verweist der Sender KAN darauf, dass man mit dieser Show eines der erfolgreichsten Jahrzehnte Israels beim ESC erreichen konnte. Als Ausstrahlungstermin wird im Post vom „Frühjahr 2024“ gesprochen. Möglicherweise wird die neue Staffel des Programms nicht so lang wie die in der Vergangenheit.
Wie findest Du die Rückkehr Israels zur Casting-Show „The Next Star“ als nationale Auswahl für den ESC? Denkst Du, das Land kann damit an frühere Erfolge anknüpfen? Und wen hättest Du alternativ als interne Nominierung gern für den ESC 2024 in Schweden gesehen? Lass uns gern Deine Meinung in einem Kommentar da.
Na ja, bin jetzt kein großer Fan von Casting-Formaten, aber Nadav Guedj hat mir schon gut gefallen, im Gegensatz zur diesjährigen Künstlerin, obwohl diese ja ein Star in ihrer Heimat ist und direkt nominiert wurde.
Viel Glück, Israel, ihr hattet mal so klasse Songs, aber in den letzten Jahren konntet ihr mich nicht so sehr begeistern…
Ich finde so ein Casting Konzept ganz gut.So werden auch die Zuschauer über mehrere Shows mit den Künstlern vertraut und sowas spricht sich dann auch rum und bringt Aufmerksamkeit für alle Beteiligten.
Ja,ich weiß, ich denke schon wieder an Deutschland und frage mich,warum man nicht gezielt mit dem The Voice of Germany Format( oder mit einer anderen Show)einen ESC Künstler sucht.
Finde gerade in Deutschland filtert man bei Casting Formate leider immer die interessantesten Persönlichkeiten ab einem gewissen Punkt raus, um dann die nette Person von nebenan mit der traurigen Geschichte gewinnen zu lassen.
Daher sind die im Anschluss auch nicht erfolgreich, langfristig hält einen eben die Persönlichkeit im Gedächtnis und nicht die Krebserkrankung der Großmutter.
Da war Lena damals eine Besonderheit, weil sie sowohl eine auffällige Persönlichkeit hatte, alsauch das Mädchen von nebenan sein konnte. Aber Raab hatte schon immer ein besseres Händchen dafür Künstler zu finden und zu fördern.
Warum sollte man? Jamie-Lee ist als Voice-Gewinnerin beim ESC ganz hinten gelandet und Natia Todua hat noch nicht einmal die Vorentscheidung gewonnen.
Man müsste halt dann wirklich ein Castingsformat extra für den ESC aus dem boden heben wie „Unser Star für Oslo“
Bedeutet für denn SCC im nächsten Jahr wieder mehr Auswahl.
In der Show gab es doch keine eigenen Songs der Teilnehmer, nur Coverversionen oder täusche ich mich da?
Unterschiedlich. Bei Hovi Star und Eden Alene gab es eine Endrunde mit mehreren für den ESC gedachten Songs. In anderen Jahren wurde der Song im Anschluss intern gematcht, bzw. dem Sieger auf dem Leib geschrieben.
Leider ist Israel in den letzten zu einem ESC-Land geworden, mit dem ich wenig anfangen kann. All diese heißen Feger mit ihren Hupfdohlennummern … 🥱
Der letzte israelische Beitrag, den ich wirklich mochte, kam 2013 zur Aufführung. Danach fand ich nur noch 2015 zumindest unterhaltsam.
Trotzdem wünsche ich natürlich viel Glück und besten Erfolg!
Moran Mazor😍😍😍
👍
Nöööö, ich wünsche Hüpfdohlennumnern weder viel Glück noch besten Erfolg.
Ich bin auch kein Fan davon, dass etablierte Castingshows als Vorentscheidshow genommen werden. Weil dies meistens lizenzierte Formate sind, wo man nicht einfach Änderungen vornehmen kann um dieses „ESC-Vorentscheid-tauglicher“ zu machen.
Wo ich nichts dagegen habe ist wenn man im Nachhinein auf erfolgreiche Castingshowteilnehmer zugeht und diese zwecks einer ESC-Kandidatur anfrägt. War ja auch schon oft genug mein Vorschlag hier, dass man sowohl beim ESC, als auch beim JESC, jemanden von „The Voice“ bzw. „Voice Kids“ nehmen könnte. So macht es übrigens Frankreich seit 2018 beim JuniorESC, dass man ehemalige Teilnehmer von „The Voice Kids“ (meistens der vorletzten Staffel) als französischen Act auswählt. Dabei ist es egal wie weit die Teilnehmer bei „Voice Kids“ gekommen sind. Lediglich als dieses Konzept zum ersten mal, im Jahr 2018, angewendet wurde, war es die „Voice Kids“-Siegerin des Vorjahres.
Bei Israel sehe ich das ganze aber etwas anders. Dazu muss man erwähnen, dass „The next Star“ das Originalformat ist. Die internationalen Versionen, welche meistens unter dem Namen „Rising Star“ laufen, sind alles Adaptionen von „The next Star“. Dadurch, dass „The next Star“ das Originalformat ist, kann KAN eben das Showkonzept nach ihren wünschen anpassen und ist nicht an ein straffes Konzept gebunden als wie wenn man eine lizenzierte Castingshow (z.B. The Voice) als Vorentscheid benutzt.
Och nö, ich dachte über diese Endlos-Casting-Show wäre Israel mit der internen Nominierung von Noa Kirel endlich hinweg gekommen. Leider scheint das nun doch nicht der Fall zu sein. Man kann nur hoffen, das wenigstens etwas halbwegs Vernünftiges dabei raus kommt.
Das Problem ist wohl eher die somit mutmaßlich anhaltende Doronisierung Israels beim ESC. Damit muss man sich zwar ganz sicher nicht hinter den anderen üblichen Verdächtigen wie Stengaard, Milanov, Thörnfeldt oder den Debs verstecken, aber auf die Dauer geht das natürlich auf Kosten der Vielfalt.
Ich finde Castingshows als VEs immer schwierig, weil man ewige Zeit damit verbringt, einen Künstler zu suchen und erst ganz am Ende quasi beiläufig den eigentlich wichtigen Teil, den Song, zuführt. Für mich ist das die falsche Prioritätssetzung und im Zweifelsfall schadet es sogar dem ESC-Erfolg (bestes Beispiel Spanien 2018). Allerdings hat Israel natürlich gute Erfahrungen damit gemacht, insofern mal sehen wie es wird.
Ich kann mich noch erinnern, wie das Format als „Rising Star“ auch bei uns lief, bei RTL. War leider ein Flop und wurde vorzeitig abgesetzt. Es gab aber einige Kandidatinnen mit ESC-Bezug: Felicia Lu Kürbiß (VE ’17 und ’22), Mary-Anne Bröllochs (Vorauswahl VE ’17), Valentina Franko (Backing für Villaine VE ’05 und Clubkonzert ’14) und Melanie Schlüter (ebenfalls Clubkonzert ’14). Gewonnen hat damals eine Gruppe namens Unknown Passenger, die sich aber bald auflöste. Deren Sängerin jedoch nennt sich heute Leony und saß dieses Jahr in der DSDS-Jury. Alles, was sie dafür tun musste: „Dragostea din tei“ kopieren…
Ich bin etwas überrascht, dass das Castingshow-Konzept auch in den Kommentaren noch Zuspruch findet.
Klar, das hat in Israel zu passablen bis sehr guten Ergebnissen geführt und auch bei uns war es in den Raab Jahren einigermaßen erfolgreich. Allerdings waren da jeweils Leute am Werk, die man schon als ESC-Spezialisten bezeichnen kann.
Das ist bei The Voice of Germany eher nicht der Fall – tatsächlich scheint man sich dort noch nicht mal mehr sonderlich Mühe zu geben, einen Chartfähigen Act zu entwickeln. Aber selbst wenn da ein Alf Igel oder so kooperieren würde, hätte das für mich den faden Beigeschmack von Berechnung.
Ich möchte keinen speziell für den ESC zusammengeschusterten Popsong, sondern einen Vorentscheid, der nach tollen, selbständigen und gerne auch originellen Künstlern (d/w/m;) sucht. Es mag schon sein, dass das der NDR alleine nicht mehr hinbekommt, aber ein Format wie The Voice ist für sowas m.E. nicht (mehr) geeignet. Dann doch lieber BuViSoCo oder meinetwegen auch den FreeESC aus der Mottenkiste holen.
Danke, Frédéric ! Du sprichst mir aus dem Herzen.
Ein natürlich hübsches Mädchen, und dann kommt die Beauty und Styling Industrie, hinterher sehen alle irgendwie gleich aus.
Traurig aber wahr.
Mich wundert schon ein bisschen, dass man nach der sehr erfolgreichen internen Wahl dieses Jahr jetzt wieder zu dem Konzept zurückkehrt, von dem man vor drei Jahren mal bewusst weg wollte.
Hat KAN vielleicht Schiss bekommen, dass man, wenn man wieder einen etablierten Namen schickt, aus Versehen gewinnt, wo man doch noch jahrelang den Kredit vom letzten Mal abbezahlen muss?
Nun gut, auch in Israel werden die Stars nicht Schlange stehen, um beim ESC mitzumachen. Sogesehen eine logische Konsequenz, wieder mit einem Vorentscheid den Teilnehmer für 2024 zu finden.
Es gibt traurige Nachrichten aus Israel! Die Sängerin Rachel Haim, die als Mitglied der Gruppe Lehakat Shiru ihr Land bei ESC 1993 vertrat, ist im Alter von 66 Jahren verstorben:
https://eurovoix.com/2023/06/20/%f0%9f%87%ae%f0%9f%87%b1-israel-rachel-haim-passes-away-aged-66/
Beim ESC in Millstreet belegte Israel den 24. Platz.