ESC auch 2023 und wohl bis auf Weiteres mit Background-Gesang vom Band

Foto: EBU / ANDRES PUTTING

Beim Eurovision Song Contest 2021 stand die Slowenin Ana Soklič zwar ganz allein auf der Bühne, zu hören war neben ihrer eigenen Stimme aber auch ein beeindruckender Gospelchor. Möglich gemacht hatte das eine Regeländerung, die schon länger diskutiert worden war, aber zum Wettbewerb in Rotterdam unter dem Deckmantel der Corona-Anpassungen tatsächlich eingeführt wurde: Zunächst vorläufig sollte es möglich sein, beim ESC Background-Gesang vom Band abzuspielen. Das war vorher nicht erlaubt, denn jeglicher Gesang musste live dargeboten werden. Ziel war es, zum einen die Delegationen zu verkleinern, zum anderen aber auch moderne Musikstücke so originalgetreu wie möglich auf die Bühne bringen zu können.

Es kam, wie es viele Fans bereits 2020 vermutet haben: Die Ausnahmeregelung wurde zunächst auf das Jahr 2022 ausgedehnt und soll nach den nun von der EBU veröffentlichten offiziellen Regeln für 2023 auch darüber hinaus gelten. Das hat heute zuerst die Fanseite eurovoix berichtet.

Konkret bedeutet das: Die Hauptgesangsstimme(n) müssen weiterhin live auf der ESC-Bühne dargeboten werden. Sie dürfen auch nicht aus der Konserve unterstützt werden. Sängerinnen und Sänger, die die Hauptstimme doppeln, müssen entweder auf oder hinter der Bühne ebenfalls live singen.

Anders verhält es sich bei den echten Backgroundstimmen (den so genannten Backings), also in der Regel dem Harmoniegesang. Dieser darf (muss aber nicht) zukünftig weiterhin vom Band kommen. Verboten ist es, auf der Bühne den Anschein zu erwecken, jemand würde diesen Gesang übernehmen, obwohl er oder sie das gar nicht tut. Lippensynchronisation ist also nicht erlaubt – wer den Mund auf der Bühne bewegt, muss auch wirklich singen.

Was man jedenfalls festhalten kann, unabhängig davon, wie man diese Regel nun musikalisch bewertet: Der fromme Wunsch, dass durch die Regeländerung die Delegationsgrößen bzw. die Anzahl der Personen auf der Bühne deutlich reduziert würden, hat sich nicht erfüllt. Ob moderne Musikstücke nun tatsächlich originalgetreuer auf die Bühne gebracht werden, mag jeder selbst entscheiden.

Was meint Ihr? Hat sich diese Regeländerung bewährt? Oder würdet Ihr Euch wünschen, dass der vollständige Livegesang wieder zum ESC zurückkommt?


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55 Comments
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Tobiz
Mitglied
Tobiz
1 Jahr zuvor

Oh wie toll. Nicht.

Andreas Klumpp
Andreas Klumpp
1 Jahr zuvor

Ich kann mir diesbezüglich keine allgemeingültige Meinung bilden: Es sollte grundsätzlich erlaubt sein, aber nur zum Musikstück passend genutzt werden.
Dabei denke ich nach Ansicht auf Youtube desselben Liedes „Geh die Straße“ von Cindy und Bert an die nichtplazierte, eher langweilige Hitparaden-Performance (habe sie vor einigen Jahren gesehen, wahrscheinlich 1972 knapp 14jährig auch im Original) mit Chor vom Band und die sehr mitreißende Vorentscheidungs-Performance mit den Rosie Singers als Background (diese Performance sah ich tatsächlich erst im Frühjahr 2022).

Rainer 1
1 Jahr zuvor

Der live event geht nach und nach verloren. Bald ist der ganze schmarren nur noch playback.

miromuc
miromuc
1 Jahr zuvor

Irgendwann landen wir dann beim Vollplayback oder wo soll das enden?

Matty
Matty
1 Jahr zuvor

Apropos Stimme: es gibt einen neuen Song der diesjährigen ESC-Teilnehmerin Brooke! Der Song heißt „Heartbreaker“ und heute wurde das passende Video dazu veröffentlicht:

https://www.youtube.com/watch?v=97JO9x5-OP4

Ist auch gleichzeitig in Vorschlag für die ESC-Family-Charts.

cars10
cars10
1 Jahr zuvor

Warum noch singen?
Man muss nur die Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken, dann klappt‘s auch mit dem Sieg.

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor

Warum überrascht es mich nicht dass dies unter einem schwedischen Supervisor gekommen ist??

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

Wenn irgendwann auch noch komplett Playback gesungen wird, geht komplett der künstlerische Anspruch verloren.🙁

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@Gaby:

Vergleiche mal dein Argument vom
26. AUGUST 2022 UM 22:27 UHR
„geht komplett der künstlerische Anspruch verloren“

mit meinem Argument, welches ich zeitlich deutlich vor dir erwähnt habe.

Timo1986
26. AUGUST 2022 UM 21:04 UHR
„eine Entwicklung weg von der Kunst und hin zur Konserve. “

Da hat es wohl jemand nötig sich mit fremden Federn zu schmücken. By the way: Das Argument des immer weniger Werdens der Kunst passt nicht so wirklich auf das Argument von ESC1994, dass ein schwedischer EBU-Supervisor für jene Regelung verantwortlich ist. 😉

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@Timo, ich hab’s gerade an anderer Stelle geschrieben: Was soll das? Nur weil Gaby es gewagt hat, Dich einmal zu kritisieren, tust Du jetzt an jeder Äußerung von ihr herumkritteln?

Es ist übrigens überhaupt nichts Schlimmes dabei, wenn ein Argument in verschiedenen Variationen hervorgebracht wird. Freu Dich doch, dass Ihr ähnlich denkt, anstatt mit Patentansprüchen daher zu kommen. Und wie oft passiert es hier, dass mal der falsche Antwortknopf gedrückt wurde (oder dass der richtige Knopf gedrückt wurde, die Antwort aber trotzdem an der falschen Stelle, dann meist ganz unten rauskommt)? Und ja, wenn man den schwedischen Supervisor dafür verantwortlich macht, dass immer mehr Playback gesungen wird, kann man durchaus einen Zusammenhang zwischen Ursprungskommentar und Antwort erkennen.

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@Thomas M. (mit Punkt):

Dann lies dir mal mein Versuch vom heute um 20:14 Uhr vom vorherigen ESC-kompakt-Beitrag durch. Darin habe ich Gaby und noch zwei anderen Personen ein Friedensangebot gemacht, welches wie folgt lautet:

„Da jetzt in absehbarer Zeit eine neue ESC-Saison beginnt, wäre dies doch ein geeigneter Zeitpunkt unsere gegenseitige Abneigungen und insbesondere gegenseitige Vorwürfe sowie gegenseitige Unterstellungen aufzuarbeiten.“

Mein Friedensangebot ging noch weiter. Du kannst es dir ja Mal durchlesen. Und es ist mir definitiv nicht leicht gefallen, weil ich mir sowohl gegenüber Gaby, als auch gegen ESC1994 und 4porcelli keiner schuld bewusst bin.

Mein Versuch „das Kriegsbeil zu begraben“ wurde von allen Beteiligten (m/w/d) derart ins Lächerliche gezogen, dass ich davon ausgehen muss, dass an einer Entschärfung der Situation seitens Gaby und den anderen kein Interesse besteht.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Timo, Du hattest in besagtem Kommentar davor ja schon viel Anderes geschrieben, was wahrscheinlich von Deiner eigentlichen Intention abgelenkt hat. Wenn ich es richtig verstehe, wolltest Du am Anfang kritisieren, dass ESC1994 nicht bei Matty, bei dem es besser gepasst hätte, sondern bei Gaby den Antwortknopf gedrückt hatte. Ich glaube, die Leser(innen) hier sind daran gewohnt, dass die Antworten nicht immer genau an der Stelle stehen, wo sie eigentlich sein sollten, Hauptsache, sie sind nicht allzu weit entfernt vom Ausgangspost. Von daher wurde vielleicht einfach Dein Problem am Anfang schon nicht verstanden und der Rest daher höchstens überflogen.

Und Deine aktuelle Formulierung „das Kriegsbeil begraben“ zeigt mir, dass Du die Situation viel zu dramatisch siehst. Gaby hatte an einem Kommentar von Dir ein einziges Mal sachliche Kritik geübt, das hast Du wohl viel zu stark auf Dich persönlich bezogen. Und ESC1994 und 4porcelli benützen in der Tat manchmal etwas strengere Formulierungen (ich hatte mit den beiden ja auch schon etwas schärfere Wortwechsel), sind aber, so wie ich sie kenne, nicht nachtragend. Daher mein Rat: Reite nicht immer wieder auf diesem Konflikt herum (ich glaube, Du willst an Beispielen zeigen: „Hey, Eure Statements sind auch nicht besser als das, was ihr mir vorwerft“), sondern schreibe einfach weiter die interessanten inhaltlichen Beiträge, die es von Dir ja zahlreich gibt, und wenn mal eine patzige Bemerkung kommt, ignoriere sie einfach, so schwer das manchmal auch fällt (oder wenn Du nicht anders kannst als darauf zu reagieren, versuche eine möglichst präzise, kurze Antwort).

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@ Timo1986

Der „emotionale Italiener“ (©™ Timo1986) stand dir deutlich besser zu Gesicht als der infantile Italiener.

Kann ja verstehen, dass du dich gekränkt fühlst. Aber bringen dich blindwütige Attacken, zumal ausgerechnet gegen Gaby, denn da in irgendetwas weiter? Mit nicht nachvollziehbaren Vorwürfen à la „Skandal! Sie hat genau meine Meinung wiedergegeben!“ dürftest du vermutlich jedenfalls Niemanden auf deine Seite ziehen.

Lasst doch einfach Gras über die Sache wachsen und ignoriert euch zur Not ein paar Tage, wenn’s gar nicht anders geht. Mit Abwärtsspiralen ist erfahrungsgemäß keiner Seite geholfen.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Oder, um mich kürzer zu fassen 😉 : Die Beschränkung auf freundliche inhaltsbezogene Antworten, in denen Du nicht auf die alte Konfliksituation zurückgreifst, wären m.E. auch ein überzeugendes „Friedensangebot“, weil Du darin ohne große Worte drumherum zeigen würdest, dass Du bereit bist, nach vorne zu schauen.

Alki Bernd
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@Timo

Ich habe bisher von Dir noch nichts gelesen, womit man sich hätte schmücken können

inga
inga
1 Jahr zuvor

Es war leider nicht anders zu erwarten.

„Die Hauptgesangsstimme(n) … dürfen auch nicht aus der Konserve unterstützt werden.“

Da habe ich so meine Zweifel, dass dies wirklich bei allen Darbietungen der letzten beiden Jahre eingehalten wurde.

Jofan 💙💛
Jofan 💙💛
1 Jahr zuvor
Reply to  inga

@Alki Bernd
Genau das wollte ich auch gerade schreiben. Muss aber auch zugeben, dass ich die meisten seiner Kommentare gar nicht erst angefangen habe zu lesen, da sie dem Chipstüten-Prinzip folgrn: große Verpackung, viel Luft und wenig bis gar nichts Nährwertes.

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  Jofan 💙💛

@Jofan

Hey, das mit der Chipstüte habe ich zuerst hier geschrieben. Du kannst mir aber gerne die Nutzungsrechte dafür abkaufen, da ich heute gut drauf bin kostest es nur 999,99 €. 😉

PS: Bitte nicht ernst nehmen.

Andreas Klumpp (Bachelor of Arts)
Andreas Klumpp (Bachelor of Arts)
1 Jahr zuvor
Reply to  Jofan 💙💛

Auf jeden Fall sind alle diese, im 10-Minuten – Rhythmus eingehenden Kommentare in ihrer Gesamtheit sehr unterhaltsam …

zwo.2
zwo.2
1 Jahr zuvor

Die Prophezeiung ist nun eine Tatsache geworden. Der ESC wird sich langsam aber sicher „selbst“ abschaffen.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Es war so vorhersehbar. Es war ja sooo vorhersehbar! Aber sicher, die Einführung hatte damals natürlich nur mit Corona zu tun … is‘ klar.

Nächster Schritt dann wahrscheinlich irgendwann wirklich Vollplayback. Dieses ganze Gesinge und die lästigen Mikros stören Leute wie Natalia Gordienko schließlich auch nur beim Tanzen.

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Ich versuche mal die quantitative Entwicklung dieser – offiziell nun neuen Regelung, tatsächlich aber in den Hinterzimmern schon lägst in der Schublade liegende Entscheidung – an meinen beiden Lieblings-ESC-Siegersongs von Gigliola Cinquetti mit „non ho l’eta‘ “ und Maneskin mit „zitti e buoni“ einzuschätzen:

Hymnen, Balladen oder Italo- bzw. francophone Chansons wie Gigliola Cinquettis
„non ho l’eta‘ “ werden den ESC immer weniger gewinnen. Weniger Live-Gesang und mehr Playback-Gesang ist gleichzeitig eine Entwicklung weg von der Kunst und hin zur Konserve. Konserven gibt es aber wie Sand am Meer, während ein Live-Gesang immer auch Individualität bedeutet und das Publikum mitreißt. Diese könnte verloren gehen.

Ein guter Rock-Song hingegen wie bspw. Maneskin mit „zitti e buoni“ braucht kein Playback. Damiano David oder anderen Rocksänger (m/w/s) geht es wirklich „am Arsch vorbei“, wenn ein Ton mal nicht so genau sitzt. Denn eine coole Live-Performance und eine Melodie, die das Publikum mitreißt, machen das locker wieder wett.

Gerald Dreier
Gerald Dreier
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Diesen porchelli solltest du nicht ernst nehmen

Jorge
Jorge
1 Jahr zuvor

Die übertragenden Sendeanstalten können doch einfach am Anfang des Songs eine 15 Sekunden dauernde Einblendung machen: „Die folgenden Gesangselemente a), b), c) .. kommen nur von Band und können für den Zuschauer verstörend sein!“ Oder man sendet einen zweiten Kanal, bei dem NULL Effekte, nur Instrumental & Leadgesang zu hören sind. 😉

Unabhängig davon nutzen bestimmte Musikstile technische Effekte, da erwarte ich schon eine gewisse Offenheit. Und Befürworter der Teilnahme von Kleinststaaten und chronisch klammen Sendern müssten die Regel sogar befürworten.

Wenn die EBU sich allerdings nur mehr Show und weniger Carcrash-Live-Gesang davon verspricht, können sie gleich den Gesang in Castingshows outsourcen oder wie beim Mello Heliumballons im Publikum verteilen (Mellogesang klingt ja oft schon nach Heliuminhalation) … wenn’s hilft … ^^

ag9
ag9
1 Jahr zuvor

Drecks-EBU!!!

Nuff said!

togravus ceterum
Mitglied
1 Jahr zuvor

Ich fass mich kurz: 🤢🤢🤮

Alki Bernd
1 Jahr zuvor

Zu kurz ! 😉

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Seit die Schweden den ESC übernommen haben, geht es künstlerisch bergab mit dem ESC. Es ist nicht mehr wichtig, ob du ne gute Stimme hast oder einen tollen Song, sondern du musst bei Tik-Tok sein, um gut zu performen. Außerdem ist es total wichtig, das die Wettquoten deines Songs sehr gut sind, dann klappts dann auch mit ner guten Platzierung. Wie diese Wettquoten zustande gekommen sind, egal. Hauptsache die Quoten stimmen. Wenn das so weitergeht, ist der ESC so vorhersehbar wie ne Columbofolge.

Christian W
Christian W
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

Zuerst haben „die Schweden“ den ESC nicht übernommen. Jan Ola Sand war Norweger. Der ESC ist kein Schlager-Grand-Prix mehr und das ist gut so. Wäre er heute noch so wie 1994, wäre er längst abgeschafft worden. Und nein, früher war auch nicht alles besser.

Außerdem geht es mit dem ESC künstlerisch doch nachweislich nicht bergab. Und natürlich ist es nach wie vor wichtig, dass du eine gute Stimme oder einen guten Song hast, wie die Resultate Jahr für Jahr zeigen und weshalb es eine Expertenjury gibt, die dies sicherstellt. Was TikTok mit der Performance zu tun hat und wie man da jetzt noch die Wettquoten verwurstet hat – beeindruckend, aber leider wenig ernstzunehmen, weil an der Realität um Meilen vorbei.

Dass der ESC nicht mehr überraschende Ergebnisse hervorbringt, liegt u.a. daran, dass die Songs und Performances lange bekannt sind, teilweise dann aus den Semifinals. Da passieren Überraschungen à la Olsen Brothers einfach nicht mehr, einfach weil alles totanalysiert wird, woran aber gerade auch die Fans online mitschuldig sind. Das mit den Wettquoten würde ich mir insbesondere in diesem Punkt nochmal etwas näher anschauen…

Mal ein Hinweis: Wenn eine Veranstaltung mich so frustriert, dass ich beginne, mir Verschwörungstheorien auszudenken und boshafte Unterstellungen abzusondern, weil sie mir nicht mehr gefällt, dann würde ich mir ja mal ein neues Hobby suchen…

ESC1975
ESC1975
1 Jahr zuvor

Wir es bald noch mehr Sachen wie Norwegen dieses Jahr geben, wo der Live-Gesang letztlich wenige Zeilen waren, der Rest kam vom Band, oder wie die Siegerin in den USA. Ist aber auch eine logische Entwicklung, die Show wird immer wichtiger da wird Gesang eben immer unwichtiger.
Was ich den (schwedischen) Machern aber übel nehme, dass sie es nicht offen sagen, sondern sich hinter Corona verstecken.
Vielleicht sollte man einen neuen Preis ausloben, bester Vocal-Act und da eben darauf achten, dass alles live gesungen wurde.

schmabi
Mitglied
schmabi
1 Jahr zuvor

Ich kann verstehen, dass die „alteingesessenen“ ESCler da an die Decke springen. Aber Zeiten verändern sich. So auch die Musik und deren digital-produzierte Art des Gesangs. Es gibt ja nicht nur den klassischen Gospelbackground. Mit dieser Änderung sind viel mehr stimmproduzierende und -verändernde Möglichkeiten gegeben. Ich finds gut.

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  schmabi

Das ist ja Mal ein tolles Argument, „Zeiten ändern sich“, also machen wir den Live-Aspekt des ESC immer mehr kaputt und lassen ihn zur Clipshow verkommen.

Selten so einen Quatsch gelesen.🤦‍♂️

zwo.2
zwo.2
1 Jahr zuvor
Reply to  schmabi

#schmabi
Überdenke nochmal deine Haltung.
Der ESC ist über 65 Jahre alt und hatte bzw hat seinen eigenen Stil, Charme und Anmut. Durch die neue Regel bricht ein zweites wesentliches Element nach Abschaffung des Orchesters ab.
Laut deiner Aussage dürften demzufolge Musikkonzerte auch in Vollplayback sein, weil sich ‚die Zeiten geändert‘ haben.

Alki Bernd
1 Jahr zuvor
Reply to  schmabi

Also erst einmal finde ich es sehr gut, dass man die 1956ff spritzigen, aber schon zu dieser Zeit schon völlig antiquierten Orchester abgeschafft hat , die in totaler öffentlich-rechtlicher Lethargie jedweden Rhythmus und jedwede Akzentuierung verweigerten und einige Beiträge in einen schlimmen Brei verwandelten (Bsp: Spanien 1993), Wir schreiben ja auch nicht kastrierte Mönche für den Gesangpart vor, nur weil die mal durch ihre Choräle im Mittelalter für die störungsfreie Kommunikation mit Gott gesorgt haben,

Bei den Chören bin ich gespalten, da wir einige schrille Momente hatten, die wir nur ihnen zu verdanken hatten. vom schwerfällig brummelnden Swiss-Doo-Woo der Lys in Lugano ausgehend. Mehr stört mich aber das durch die Regeln erzwungene Instrumentengefake auf der Bühne, was es für gute Rockbands (und Manneskin gehört nicht dazu) zur Verletzung der Ehre der Prizzi macht beim ESC aufzutreten.

Sollen sie doch alles frei geben und es in das Belieben der Interpreten stellen, vor allem die 6-Leute-auf-der Bühne-Regel und die Bekleidungsvorschriften 😉

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Alki Bernd

Hmm, daran habe ich noch gar nicht gedacht, aber mit dem „erzwungenen Instrumenten-Gefake“ hast du natürlich vollkommen Recht. LaBrassBanda meinten damals ja, sie würden auch im Finale von Malmö live spielen – die hätten sich noch ganz schön umgesehen.

Schon traurig, wenn man so drüber nachdenkt: Beim größten Musikwettbewerb der Welt ist echte (ergo Live-)Musik tendenziell ohnehin schon mehr verboten, denn erlaubt. Und das, wo man sowieso noch immer regelmäßig gegen die Stammtischparole „Da geht’s doch eh nicht um Musik“ ankämpfen muss.

Rainer 1
1 Jahr zuvor
Reply to  schmabi

Dann stellt man am besten nur noch avatare, möglichst in landesfarbe, auf die bühne. Da sind noch mehr stimmproduzierende und- verändernde möglichkeiten gegeben.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  schmabi

Aber gerade der Livegesang ist doch das Besondere am ESC. Sonst kann man eigentlich gleich Videos hinschicken.
Okay, dass die Orchester seinerzeit eingestellt wurden, war noch verständlich, aus Kostengründen und auch, weil es wohl wirklich nicht mehr so in die Zeit und zur heutigen Musik passen. Aber den Livegesang nach und nach abzuschaffen… nee, damit nimmt man dem ESC mMn ganz, ganz viel Charme.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Das das Orchester abgeschafft worden ist, fand ich in Ordnung. Das man am Votingprozedere herumgedocktert hat habe ich gerade noch so akzeptieren können, das man mit der Begründung Corona auf Backingsinger verzichten will und der Backinggesang vom Band kommt, konnte ich für eine begrenzte Zeit akzeptieren. Aber als Dauerlösung ist das nicht zu akzeptieren. Warum man will den ESC zum Melodifestivalen machen?

Christian W
Christian W
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@escfrust05

Ihr müsst mal von dem Trip runterkommen, dass der ESC eine heilige Kuh ist. Der ESC ist vordergründig ein Produkt, das finanziert werden will. Es ist mittlerweile so teuer, dass in etwa ein Viertel aller Teilnehmerländer den Wettbewerb aus eigener Kraft nicht bezahlen könnten, wenn sie gewinnen würden.

Wie kriegt man den ganzen Driss also bezahlt? Dazu müssen die Menschen den Wettbewerb verfolgen, auch Menschen unter 20 oder unter 30. Die schauen meist einmal im Jahr eine einzige Sendung am Samstagabend und möchten gut und vor allem spannend unterhalten werden. So wie es das Melodifestival jedes Jahr in Schweden macht und SVT gute Gewinne beschert. Alleine die Ticketverkäufe für die Finalshows in Stockholm spülen Unsummen in die Kassen, mit denen man den ganzen Aufwand mit Tournee usw. überhaupt erst finanzieren kann.

Backing Vocals sind Nebenschausplätze, die keinen Zuschauer wirklich interessieren. Den generellen Livegesang wird man kaum abschaffen, weil man dann tatsächlich keinen ESC mehr bräuchte und Videoclips abspielen könnte.

Zeiten ändern sich in der Tat, da hat schmabi schon recht. Das heißt aber nicht, dass Konzerte in Vollplayback stattfinden sollen. Das heißt lediglich, dass moderne Fernsehproduktionen wie der ESC schlicht einfacher und kostengünstiger mit Stimmen vom Band arbeiten können. Um mehr geht es da eigentlich gar nicht. Und wer sich an das schlecht abgemischte Gejaule diverser Backings in all den Jahren erinnert, der weiß auch: So viel tatsächlicher Charme geht da nun wirklich nicht verloren…

elkracho
Mitglied
elkracho
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@ Christian.W

Kann deine Argument nur unterstreichen.

ESC ist teuer
WM+EM sind teuer
Olympia ist teuer.

Die Frage ist aber,ob die Höhe der Kosten zwingend so sein muss
Denke schon,das sich einiges an Kosten einspren ließe.
Wenn man den Wettbewerb 1+2 Nummern kleiner aufzieht.

So ist es verständlich,das ne Fernsehanstalt(hab jetzt vergessen welche es war)
kein Bock hat,den ESC auszutragen.

Und muss der Sieger zwingend den nächsten ESC austragen ??
Halte ich eigentlich nicht mehr für zeitgemäß.
Dann vielleicht ne Vergabe zwei-drei Jahre vorab.

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor

OT: Rumänien hat aufgehört zu schmollen und seine Teilnahme am ESC 2023 bestätigt!!

https://eurovoix.com/2022/08/26/romania-eurovision-2023-participation/

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

Sehr gut – aber auch die einzige gesichtswahrende Entscheidung.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Na hoffentlich kommt was besseres raus, als dieses Jahr.

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
1 Jahr zuvor

Also ich sehe das auch so. Der ESC der ja das Sanremofestival zum Vorbild hat wird langsam zum Mello umgeschustert. Wer da jetzt sagt das ist der Lauf der Zeit der soll sich das Sanremofestival angucken. Das ist erfolgreich wie eh und je. Mag sein das alles moderner geworden ist und man die Show weiterentwickeln muss. Aber man kann das eben auch kaputt entwickeln

Christian W
Christian W
1 Jahr zuvor

Sanremo ist ein rein italienisches Phänomen, das nach italienischen Regeln funktioniert und wahrlich kein Garant für gelungene und vor allem zeitgemäße oder gar spannende TV-Unterhaltung. Natürlich sind die Lieder großartig und das Rahmenprogramm, was einem da aber abseits der Musik ein Ohr abgekaut wird mit ewigem Gelaber… Das funktioniert in Italien, weil es italienischen Sehgewohnheiten entspricht, wäre aber für den ESC der sichere Tod.

Und das Melodifestival wird schlicht als Vorbild genommen, weil es nachweislich funktioniert. Ob da jetzt Backing Vocals vom Band gespielt werden, ist eigentlich ziemlich egal. Wichtiger wäre es für den Wettbewerb, die Zuweisung von Startplätzen wieder abzuschaffen. Denn wie man 2022 sehen konnte, wird dadurch der Wettbewerb auch nicht spannender, allerdings profitieren manche Beiträge über die Maßen (siehe Moldawien), wenn vor ihnen sieben bis acht Beiträge gähnende Langeweile über die Bühne zieht. Das verändert das Resultat tatsächlich und hat einige Beiträge schlicht gekillt. Das verzerrt oder manipuliert den Wettbewerb tatsächlich. Ob da Backing Vocals live singen, spielt am Ende keine Rolle.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Christian W

Ja, die Startplätze gehören dringend wieder komplett zufällig ausgelost. Der 2. Platz für Moldawien wäre wirklich mit keiner anderen Startnummer so zustande gekommen – und das kann es halt nicht sein.

floppy1992
Mitglied
1 Jahr zuvor

Na?
Wo sind denn jetzt die ganzen Leute (*hust“ Andi mit Bild *hust*), die vor zwei Jahren gepredigt haben, dass wir alle nicht so ein Drama machen sollen, weil die Maßnahme ja GANZ SICHER nur für ein Jahr eingeführt wird.

Ich kann nur nochmal wiederholen, was ich schon damals geschrieben habe:
Grundsätzlich finde ich es richtig, dass der ESC mit der Zeit geht und bis die Live-Backings zur Disposition stehen, war es spätestens seit 2009, als sie beim Mello abgeschafft wurden, nur noch eine Frage der Zeit.
Von der Tragweite dieser Maßnahme bin ich aber nach wie vor kein Fan; da hätte es moderatere Lösungen gegeben (z. B. nur maximal sechs Stimmen auf dem Track). Notgedrungen habe ich mich inzwischen damit abgefunden; die ganze Kommunikation der EBU zu der Angelegenheit halte ich aber für eine absolute Unverschämtheit!

Any
Any
1 Jahr zuvor

Ein kurzer Off Topic – Einwurf (da ich mal gelesen habe, dass gewünscht wird, dass man im aktuellen Posting schreibt, falls man was zu vermelden hat ;-)):

Ich weiß nicht, ob es schon bekannt ist und/oder kommuniziert wurde, aber morgen beim ZDF Fernsehgarten (Thema: Rock im Garten) treten zwei Bands mit ESC-Bezug auf: The Rasmus und Blind Channel.

Any
Any
1 Jahr zuvor
Reply to  Any

Okay, The Baseballs habe ich noch unterschlagen, aber die sind eh gefühlt in jeder 2. Ausgabe dabei. 😉

Sofareporter
Mitglied
1 Jahr zuvor

Ich befürchte auch, dass damit der Weg zum Voll-Playback geebnet ist. Dann mache ich in dieser besagten Woche im Mai und in den Wintermonaten aber etwas anderes als mich mit dem ESC zu beschäftigen.

chris
chris
1 Jahr zuvor

Irgendein EBU-Oberer hat schon vor Jahren mal gesagt, man solle solche Veränderungen nicht von vornherein zum Tabu erklären. Ich bin aber dennoch der Meinung, dass es da gewisse Schmerzgrenzen gibt. Meinetwegen wurde das Orchester abgeschafft, ich glaube nicht, dass ein Orchester am modernen ESC scheitern sollte (siehe Italien, Albanien und inzwischen auch Dänemark), sondern viel eher an Kostengründen. Aber dass immer mehr vom Band kommen darf, da frage ich mich, wieso der teure Spaß noch finanziert werden muss/soll, wenn man zukünftig nicht einfach die Musikvideos abspielen lassen kann. Dem Otto Normalverbraucher (Nicht-ESC-Fan) wird das ja egal sein, woher der Gesang kommt, aber als Fan hat mir diese Regelanpassung große Bauchschmerzen bereitet.

Andreas Klumpp
Andreas Klumpp
1 Jahr zuvor
Reply to  chris

Ich hatte bereits im ersten Lockdown – gut, da spelen viele Einflußfaktoren eine Rolle und stehen mindestens 100 EBU-Regeln dagegen – die Idee, warum an einem zentralen Veranstaltungsort und nicht als Konferenzschaltung aus den jewiligen TN-Ländern. Mich hatte unter Anderem damals Dana’s „All kinds of everything“ in Konferenz mit anderen irischen Künstlern*innen sehr berührt. Zu jedem Song könnten charakterist. Instrumental (1975 wurde nicht nur der jetzige portugisische Evergreen „Madrugada“/Sonnenaufgang regelrecht zerstört) und passende Kulisse (Jendrik’s „Waschsalon-Performance“ in der Kirche) und ggf. passender Videoclip (war 1990 bei „Brandenburger Tor“ nicht möglich -Folge: langweilige Performance) präsentiert werden.
Noch etwas: Die fast in jedem Jahr grenzwertigen Bühnendekos und Delegationen in Greenrooms von ca 20 Personen blieben der Außenwelt erspart

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