ESC-Siegerin Netta hat ihre erste EP „Goody Bag“ veröffentlicht

Netta Goody Bag EP ESC Siegerin Israel Toy Cuckoo

Erst kürzlich hat der ESC-2019-Sieger Duncan Laurence seine erste EP „Worlds On Fire“ veröffentlicht, nun zieht auch seine israelische Vorgängerin Netta nach. Die ESC-Siegerin von 2018 setzt auf ihrer EP „Goody Bag“ auf Altbewährtes: Alle sechs darauf enthaltenen Songs sind bereits im Vorfeld als Single veröffentlicht worden. Aber „altbewährt“ muss ja nicht unbedingt schlecht sein, im Gegenteil ist „Goody Bag“ eine sehr kurzweilige Zusammenstellung von Nettas bisherigem Schaffen geworden, bei der Fans der Sängerin voll auf ihre Kosten kommen dürften.

Die „Tüte mit Leckereien“ (gibt es eigentlich wirklich keine bessere deutsche Übersetzung für „Goody Bag“?) beginnt – natürlich – mit dem ESC-Siegersong „Toy“. Dieser Song, der es in Deutschland immerhin auf Platz 19 der Charts geschafft hat, in Österreich sogar auf Platz 15 und in der Schweiz immerhin auf Platz 34, dürfte allen ESC-kompakt-Lesern bestens bekannt sein und hat in den zwei Jahren seit dem ESC 2018 nichts von seiner Power eingebüßt.

Weiter geht der wilde Ritt durch Nettas bunte Welt mit ihrere zweiten Single „Bassa Sababa“, die wir an anderer Stelle bereits ausführlicher vorgestellt haben. „Was uns nicht umbringt, macht uns stärker“ ist die Aussage des Liedes und Netta selbst beschreibt es als „Tribal Pop Anthem“. Der Name ist Programm.

Natürlich hat es auch „Nana Banana“, das Netta als Pausenact im großen Finale des Eurovision Song Contest 2019 in Tel Aviv präsentiert hat, auf die „Goody Bag EP“ geschafft. Der Song fügt sich perfekt in die Reihe mit „Toy“ und „Bassa Sabana“ ein, ist allerdings etwas langsamer als die anderen beiden. „Nana Banana“ hat Netta in der CSD-Saison 2019 unter anderem in München live präsentiert.

Der vierte Track der EP heißt „Ricki Lake“ und ist bislang eher etwas unter dem Radar geflogen, nachdem er erst im Februar diesen Jahres und damit mitten in der ESC-Vorentscheidungssaison veröffentlicht wurde. Der Song ist aber insofern interessant, als dass Netta hier eine musikalische Entwicklung durchmacht: „Ricki Lake“ ist zwar immer noch in ihrem typischen Stil gehalten, verfährt gleichzeitig aber nicht mehr nach dem Motto „Mehr ist mehr“, sondern nimmt sich musikalisch etwas zurück (was für das Video allerdings nicht gilt, das ist voll auf die 12).

Diese Entwicklung geht mit Nettas aktueller Single „Cuckoo“ weiter. Der Text ist sehr ernst, die Musik ruhiger und zurückgenommener, wenn auch sehr modern. So erweitert Netta Stück für Stück ihre musikalische Bandbreite und damit dürfte es dann auch nicht mehr lange dauern, bis das erste richtige Album fällig ist.

Zum Abschluss der EP bringt Netta „Cuckoo“ gleich nochmal in einer anderen Version und zwar in der bereits aus der Sendung „Eurovision: Europe Shine A Light“ bekannten „Music Box Version“. Mit ihrer Spieluhr hat die Sängerin aus dem Liebeslied einen Quarantäne-Song gemacht, der die Corona-Stimmung von vor ein paar Monaten sehr gut eingefangen hat. Und gleichzeitig zeigt diese Version, dass Netta eben nicht nur als bunte, schrille Künstlerin funktioniert, sondern auch, wenn sie Gefühle zeigt. Ihre musikalische Bandbreite kann sie hoffentlich noch sehr oft und auf vielen weiteren Veröffentlichungen zeigen.

Netta Barzilai aus Israel hat 2018 mit „Toy“ den Eurovision Song Contest in Lissabon gewonnen. Ihr erste EP „Goody Bag“ ist ab sofort unter anderem auf Amazon, bei iTunes und auf Spotify verfügbar.


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13 Comments
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Gaby
Gaby
3 Jahre zuvor

„Toy“ fand ich ja noch originell und gut gemacht, aber, sorry, auf Dauer nervt mich die Stimme von Netta.
Eine ganze EP mag ich nicht von ihr hören.

Gaby
Gaby
3 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Aber trotzdem: Ich freue mich über jede Neuvorstellung, danke dafür🙂.

Gaby
Gaby
3 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

@Benjamin

Dankeschön🙂

Lucius
Lucius
3 Jahre zuvor

Toy ist absolut großartig, Bassa Sababa ist ein mehr als würdiger Nachfolger (fast noch ein wenig besser sogar). Nana Banana kommt dann im Vergleich zu den beiden anderen sehr fad daher, es hat aber ebenfalls Ohrwurmcharakter. Bei mir hat es sich nach öfterem Hören regelrecht eingefräst. Ricki Lake ist ja mal so gar nicht meins und Cuckoo ist ein ganz exzellentes Stück – vor Allem in der ESAL Version!
Fazit: Netta ist eine ganz fantastische Künstlerin und ich hoffe bald auf mehr Musik!

Nils.G
Nils.G
3 Jahre zuvor

Netta? Muss ich das kennen?
Ich esse liebe ein Schweineohr zum Kaffee.

Gaby
Gaby
3 Jahre zuvor
Reply to  Nils.G

Den letzten Satz muss ich jetzt aber nicht verstehen, oder?

Amion
Amion
3 Jahre zuvor

tja was soll man da sagen .. Toy hat sich seit dem ESC sehr für mich abgenutzt ..aber schon damals beim ESC war es nur mein Platz 8 naja immerhin ..die ganzen Nachfolger finde ich eher schwach .. Banana ist dann auch absolut das Schlimmste und grottig ..

Ichbins
Ichbins
3 Jahre zuvor

Ich finde es schade, dass es seit Toy für Netta musikalisch mehr und mehr in Richtung Keller ging. Der Gedanke und die Intention jedes einzelnen Liedes mag zwar nett sein, die Umsetzung bleibt dafür sehr anstrengend. Am schlimmsten finde ich die ganzen Fantasie-Wortfetzel, die bei ihr zusammengesetzt werden. Nana banana? Muss das sein? Das Lied macht mir noch nicht mal Spaß. Und außerdem bin ich noch persönlich sauer auf sie, dass sie Eleni Foureira ausgestochen hat.
Egal, ich muss die Lieder ja nicht hören. Möge der Weg für Netta stets geschmeidig und bergauf gehen.

manu
Editor
3 Jahre zuvor

„Cuckoo“ höre ich richtig gern, hat sich mittlerweile ordentlich in meinen Kopf gefräst.
Zudem freue ich mich, dass Sie damit endlich mal eine andere Seite zeigt. Das sie die ganz hervorragend bedienen kann, hat sie ja damals schon beim Vorentscheid „HaKochav Haba L’Eurovision“ gezeigt.

ESC1994
ESC1994
3 Jahre zuvor

Ne, ich glaube ich werde in diesem Leben kein Fan von Netta mehr.

Matty
3 Jahre zuvor

Ich finde Netta und ihre Songs einfach genial und sie machen gute Laune! Das gilt besonders für diese Woche, denn zum durchwachsenen Wetter kam noch der 30. Todestag meines Vaters mit dazu.

Nichtsdestotrotz gibt es hier noch einen kurzen Musiküberblick. Nachdem Diodato seinen neuen Song an den Start brachte, zog der liebevolle Vater Sergey Lazarew nach und der neue Song heißt „Ya Ne Mogu Molchat“ (Ich kann nicht schweigen):

http://esctoday.com/180434/russia-sergey-lazarev-drops-new-single-ya-ne-mogu-molchat/

Geschrieben wurde er von Dmitry Agafonov and Andrey Konoplev und damit ausnahmsweise NICHT von Philip Kirkorov.

Eleni Foureira hat ihren aktuellen Song „Temperatura“ – passend zum Sommer – jetzt auch auf Spanisch veröffentlicht:

http://esctoday.com/180430/cyprus-eleni-foureira-releases-temperatura-in-spanish/

Viel Spaß beim Reinhören!

Gaby
Gaby
3 Jahre zuvor
Reply to  Matty

Hallo Matty, danke für die Vorstellung der beiden Songs🙂

Interessant, Sergey Lazarev mal auf Russisch zu hören, schöne Sprache. Aber seine beiden ESC-Songs gefallen mir besser, rein von der Melodie her.

„Temperatura“ gefällt mir richtig gut, schön sommerlich gechillt, besser als „Fuego“, was auf mich doch etwas hektisch wirkte.