ESC-Songcheck kompakt 2023 (32) – Deutschland: „Blood & Glitter“ von Lord of the Lost

Harter Glamrock für Deutschland beim ESC? Und dann auch noch in einer öffentlichen Vorentscheidung gewählt? Lord of the Lost aus Hamburg machen es möglich. Nach mehreren Versuchen, als deutsche Teilnehmer beim Eurovision Song Contest zum Zuge zu kommen, hat in diesem Jahr alles geklappt. Als eindeutige Sieger bei Unser Lied für Liverpool stehen sie am 13. Mai im ESC-Finale mit ihrem Song „Blood & Glitter“ auf der Bühne.

Am 27. Januar war es ein Fakt: Lord of the Lost sind bei der deutschen Vorentscheidung für den ESC dabei. Schnell avancierten sie – neben Patty Gurdy – zu den Favoriten bei den Fans. So sollte es dann auch kommen: Obwohl die Glamrocker im Online-Voting Ikke Hüftgold unterlegen waren und auch von den Jurys in der Vorentscheidung nur auf den fünften Platz gesetzt wurden, holten sie deutlich die meisten Televoting-Stimmen.

Seitdem ist bei der Band viel passiert. Auch wenn die internationalen Wettbüros (noch) nicht so überzeugt sind von „Blood & Glitter“, setzten unsere Leser/innen den Titel auf Platz 1 in unserem ESC-kompakt-Barometer. Gleichzeitig intensivierten Lord of the Lost ihre Promotion-Einsätze: So traten sie vor König Charles und Camilla auf, waren etwa bei DAS!, in der NDR Talk Show und im MorgenMagazin zu Gast, spielten beim OGAE Fanclubtreffen in München und zuletzt auch bei Eurovision in Concert in Amsterdam. Außerdem hatten sie Zeit für ein Fotoshooting mit ESC kompakt. Doch damit nicht genug: Vor der Reise nach Liverpool stehen erst noch Gigs in Mittel- und Südamerika an.

Die Anfänge von Lord of the Lost können bis ins Jahr 2007 zurückverfolgt werden. Da startete Frontsänger Chris Harms sein Soloprojekt Lord, aus dem dann später die eigentliche Band wurde. In der jetzigen Zusammensetzung gibt’s die Band seit 2017. Die Mitglieder sind neben Chris noch Klaas „Class Grenayde“ Helmecke, Gerrit „Gared Dirge“ Heinemann, Niklas Kahl und π (Pi) Stoffers.

Ebenfalls im Jahr 2017 wurde Lord of the Lost von dem großen Rocklabel Napalm Records unter Vertrag genommen und seitdem konnte die Band ihren Erfolg kontinuierlich ausbauen. Vorläufige Höhepunkte: Eine gemeinsame Tour mit Iron Maiden im Jahr 2022 und Platz 1 für das aktuelle Album „Blood & Glitter“ Anfang 2023 in den deutschen Charts.

Lord of the Lost können aber nicht nur auf eine große und eingeschworene Fan-Community in Deutschland und im deutschsprachigen Raum zählen, sondern sind darüber hinaus auch in verschiedenen Ländern Europas in der Rockszene bekannt. Ihr Musikstil wird als „Dark Rock“ beschrieben, hat sich aber mittlerweile (nicht nur optisch) auch in Richtung Glam-Metal entwickelt.

Das Lied

„Blood & Glitter“ lebt im wesentlichen von der extrem vielfältigen Stimme von Leadsänger Chris Harms und den starken Tempi- und Stil-Wechseln. So gibt es neben sehr ruhigen Passagen auch harten Gitarrenrock und einen geradezu poppigen Uptempo-Refrain. Inhaltlich fordert uns das Lied auf, nicht aufzugeben, Neues auszuprobieren, aber nie die Bodenhaftung zu verlieren. Blood & Glitter eben.

Komponiert wurde der Song von Sänger Chris Harms und Rupert Keplinger. Der Text wurde von den beiden sowie Anthony J. Brown und Pi Stoffers geschrieben. Mehr über den Entstehungsprozess erfahrt Ihr auch in unserem ersten ESC kompakt LIVE mit Chris. Und so kommentierten die Blogger/innen von ESC kompakt den Titel vor der Vorentscheidung.

Der Check

Song: 3,5/5 Punkten
Stimme: 5/5 Punkten
Darbietung: 3,5/5 Punkten (auf Basis des Videos)
Instant Appeal: 4/5 Punkten

Benny: Ich erinnere mich noch an den kalten Januarabend auf Gleis 4 am Bahnhof Berlin-Lichterfelde Ost, als ich „Blood & Glitter“ zum ersten Mal gehört habe. Das war für einen deutschen Vorentscheid so ungewöhnlich, dass ich mir gleich sicher war, dass das (bei entsprechender Darbietung) gut abschneiden würde. Die ESC-kompakt-Leser*innen hatten dann auch (mal wieder) schon ganz früh das richtige Gespür. B&G ist einfach eine tolle Glamrock-Metal-Schlager Mischung mit Ohrwurmpotenzial, ist dadurch abwechslungsreich und hat einen guten Text. Ganz egal, was also in Liverpool passiert, Deutschland kann mit dieser ESC-Saison zufrieden sein. Ich glaube aber, dass LOTL ihr wahres Potenzial erst auf der großen Bühne entfalten und die aktuellen Prognosen übertreffen werden. 12 Punkte.

Berenike: Nach dem Moment habe ich mich lange gesehnt: Deutschland gehört zu meinem Favoritenkreis. Endlich können die angestaubten Schwarz-Rot-Goldenen-Flaggen aus dem Schrank geholt werden! „Blood & Glitter“ ist für mich als Rock-zugeneigte Hörerin, die aber weit weg davon ist, ein Metalhead zu sein, genau die richtige Mischung. Auf der einen Seite ist es von der Melodie her sehr eingängig, auf der anderen Seite hat es genug harte und „gröhlige“ Stellen, um ausreichend kantig und emotional zu sein. Außerdem mag ich die Stimmfärbung von Chris Harms normaler Gesangsstimme sehr. Und die Jungs wirken super sympathisch. 10 Punkte.

Douze Points: Deutschland mit Glamrock und einer in ihrer musikalischen Nische sehr bekannten Band beim ESC – wer hätte das gedacht?! Ich drücke dem Beitrag beide Daumen, auch weil mir die professionell-authentische Art der Bandmitglieder um Chris Harms sehr gefällt. Zwar stolpere ich auch nach über zwei Monaten immer noch über den „Blood and glitter, sweet and bitter“-Reim, aber das passt schon. Der Song ist bei aller musikalischer Härte auch für den Mainstream leicht zugänglich. Ich hoffe auf eine Show, die im Vergleich zum Vorentscheid noch zwei, drei Schippen drauflegt. 8 Punkte.

Flo: Mit Lord Of The Lost macht Deutschland eigentlich nichts falsch: Eine Band, die authentisch genau den Sound bringt, mit dem sie sich national und international schon eine große Anhängerschaft aufbauen konnte. Unabhängig davon, dass „Blood & Glitter“ bei mir nicht auf Dauerschleife läuft (daran wird sich auch wohl nichts mehr ändern) ist es wohl der Beitrag, der die deutschen ESC-Fans in diesem Jahr wieder hinter dem eigenen Beitrag versammelt. Und das ist unabhängig vom Ergebnis in Liverpool schon ein gutes Zeichen! 7 Punkte.

Manu: Nun steht es also an – wie checke und empfinde ich den deutschen Beitrag im Verhältnis zu den anderen Liedern im Wettbewerb? In den letzten Jahren war ich bei den deutschen Beiträgen nicht wirklich angetan, in diesem Jahr freut es mich schonmal, dass „Blood & Gitter“, aber auch die Band selbst, im eigenen Musikgenre des – ich nenne es mal – „Glam-Metal“s durchaus ernstgenommen werden kann. Zusätzlich macht das dynamische Lied mit seinem eingängigen, fast schlagerhaften Refrain Spaß, überrascht in den Strophen mit Synthiesounds und Wechselrhythmen und bleibt so die ganze Zeit musikalisch interessant. „Blood & Glitter“ könnte so auch schon vor 20 Jahren beim ESC mitgemacht haben und erfindet sein Musikgenre nicht neu, das muss es aber auch nicht. Lyrisch lebt das Lied von aufgezählten Gegensätzlichkeiten, die aber in dem vereinendem „we are all from the same blood“ münden. Die beim ESC eingesetzten Jurys haben sich in den letzten Jahren gern hauptsächlich auf den Gesang und ungewöhnliche Stimmfarben konzentriert. Hier dürfte spannend werden, ob sie auch die Gesangsleistung und vor allem den schwierig zu erlernenden gutturalen Gesang des Sängers wertschätzen werden. Verdient hätte er es. Überzeugte 8 Punkte.

Max: Bekanntermaßen ist „Blood & Gitter“ in meiner Gunst gestiegen seit dem Vorentscheid. Es war, finde ich, die beste Wahl, die man in Richtung ESC treffen konnte. Wie bereits erwähnt, denke ich, dass Europa von Deutschland so eine Nummer erwartet und es wird interessant sein zu sehen, ob dies dann auch belohnt wird. Dennoch höre ich persönlich das Lied nicht so häufig und es trifft meinen Geschmack noch immer nicht. Dennoch heißt es Daumen drücken und auf den Auftritt in Liverpool sind wir alle gespannt. 6 Punkte.

Peter: Ganz zu Beginn der überwältigenden LOTL-ESC-Story habe ich etwas (oberflächlich) mit dem Songtext gefremdelt, inzwischen habe ich mir sogar den ikonischen Bildband von Mick Rock auf dem Zweitmarkt für Buchraritäten besorgt – ein Must-Have. Bands aus dem LOTL-Genre habe ich Anfang der 90er verehrt (Mötley Crüe!!), „Blood & Glitter“ ist also auch eine romantische Zeitreise. Und ein Ohrwurm ist der Song auch, das eint ihn ein ganz bissel und sehr ergreifend mit dem Schlagergenre. Und seit dem ESC-kompakt-Fotoshooting mit der Band kann ich mir keinen anderen und keinen besseren Botschafter für uns in Liverpool vorstellen. 12 Punkte.

Rick: Endlich wieder ein Beitrag, auf den ich als deutscher Fan stolz sein kann. Ob man den Style von LOTL mag oder nicht: der Beitrag ist perfekt für einen Wettbewerb wie den ESC. Die Jungs fallen nicht nur optisch, sondern auch musikalisch auf und wie schon in mehreren Livestreams von mir gesagt: „Blood & Glitter“ kann auch Nicht-Metal-Fans überzeugen, da der Song melodiös genug ist. Trotzdem bleiben LOTL sich selbst treu und ich glaube, das KANN funktionieren. Gute 8 Punkte von mir.

Gesamtpunktzahl: 71/96 Punkte.

Beim ESC kompakt-Index landet „Blood & Glitter“ auf Platz 1 von 37.

Wie schneidet der deutsche Beitrag "Blood & Glitter" von Lord of the Lost ab?

  • Platz 11-15 (35%, 274 Votes)
  • Platz 16-20 (22%, 172 Votes)
  • Platz 6-10 (21%, 160 Votes)
  • Top 5 (14%, 106 Votes)
  • Platz 21-26 (8%, 64 Votes)

Total Voters: 776

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Bisher erschienene Songchecks:

Erstes Halbfinale

(1) Irland: „We Are One“ von Wild Youth
(2) Kroatien: „Mama ŠČ!“ von Let 3
(3) Lettland: „Aijā“ von Sudden Light
(4) Malta: „Dance (Our Own Party)“ von The Busker
(5) Norwegen: „Queen Of Kings“ von Alessandra
(6) Portugal: „Ai Coração“ von Mimicat
(7) Serbien: „Samo Mi Se Spava“ von Luke Black
(8) Aserbaidschan: „Tell Me More“ von TuralTuranX
(9) Finnland: „Cha Cha Cha“ von Käärijä
(10) Israel: „Unicorn“ von Noa Kirel
(11) Moldau: „Soarele şi Luna“ von Pasha Parfeni
(12) Niederlande: „Burning Daylight“ von Mia Nicolai & Dion Cooper
(13) Schweden: „Tattoo“ von Loreen
(14) Schweiz: „Watergun“ von Remo Forrer
(15) Tschechien: „My Sister’s Crown“ von Vesna

Zweites Halbfinale

(16) Armenien: „Future Lover“ von Brunette
(17) Belgien: „Because Of You“ von Gustaph
(18) Dänemark: „Breaking My Heart“ von Reiley
(19) Estland: „Bridges“ von Alika
(20) Griechenland: „What They Say“ von Victor Vernicos
(21) Island: „Power“ von Diljá
(22) Rumänien: „D.G.T. (Off and On)“ von Theodor Andrei
(23) Zypern: „Break A Broken Heart“ von Andrew Lambrou
(24) Albanien: „Duje“ von Albina & Familja Kelmendi
(25) Australien: „Promise“ von Voyager
(26) Georgien: „Echo“ von Iru
(27) Litauen: „Stay“ von Monika Linkytė
(28) Österreich: „Who the Hell Is Edgar?“ von Teya & Salena
(29) Polen: „Solo“ von Blanka
(30) San Marino: „Like An Animal“ von Piqued Jacks
(31) Slowenien: „Carpe Diem“ von Joker Out


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208 Comments
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Marina.
Marina.
11 Monate zuvor

Meine persönliche Nummer 2 in diesem Jahr. Gehört auch zu den liebsten Songs meiner Mama in diesem Jahr. Sie ist sehr begeistert von Chris‘ Stimme.
„Blood & Glitter“ hat mir von Beginn an sehr gut gefallen. Endlich mal was Härteres und Auffälligeres für Deutschland.
Ich glaube zwar nicht, dass LOTL gewinnen werden, aber ich bin mir sicher, dass sie Punkte bekommen und nicht Letzter werden. Es wird ein besseres Ergebnis als in den letzten Jahren.
Ich bin auch schon von mehreren auf LOTL angesprochen worden und alle sind durchweg positiv eingestellt. Das kenne ich so gar nicht und freue mich sehr.
Ich gönne Lord of the Lost eine sehr hohe Platzierung! 😊

elkracho
Mitglied
elkracho
11 Monate zuvor

Hab da ein gutes Gefühl für den 13.Mai.
Das wird schon was werden.

Habt einen entspannten(!!) Abend.

David
David
11 Monate zuvor

So jetzt auch mein Tipp für Liverpool, der wahrscheinlich nicht allzuhäufig ist. Gewinnen wird Schweden, dafür werden die Jurys schon sorgen. Finnland wird nicht Gewinnen, da durch die Jurys zu wenig Punkte kommen werden. Norwegen wird das Publikumsvoting gewinnen. Ich glaube das wird ähnlich gut abschneiden wie Keiino. Österreich wird im Televoting Top 10 werden, jedoch nicht ganz vorne sein.
Ich lege mich hiermit fest. Deutschland wird Top 5. Ich finde den Jahrgang insgesamt extrem schlecht. Daher kann ich mir durchaus vorstellen dass Televoting und Jury genug Punkte verteilen für Top 5. Es werden mehr Punkte vom Televoting kommen.

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
11 Monate zuvor
Reply to  David

Tja, ich sage mal, daß Schweden nicht gewinnt und ich finde den Jahrgang ziemlich gut-

m
m
11 Monate zuvor

Off Topic:

Nachdem letzte Woche schon der erste Teil der Videoreihe „A little bit more“ auf dem offiziellen Youtubekanal hochgeladen wurde, kam gestern der zweite Teil. Letzte Woche noch von Destiny aus Malta moderiert, hat dies dieses Mal SuRie (UK 2018) getan.
In dieser Videoreihe singen diesjährige ESC-Acts entweder ihre eigenen Lieder in anderen Versionen oder ganz andere Lieder.

Letzte Woche waren bereits die DACH-Länder vertreten, sind dieses Mal auch wieder Teya & Salena sowie Lord of the Lost dabei. Außerdem sind mit am Start: Voyager (wie letzte Woche auch schon), Blanca Paloma, Theodor Andrei, Wild Youth, Sudden Lights (wie letzte Woche auch schon), TuralTuranX, Tvorchi, Mae Muller, Let 3 (wie letzte Woche auch schon), Piqued Jacks, Mimicat, Blanka (wie letzte Woche auch schon), Monika Linkyte, Alika, Brunette, Loreen und Victor Vernicos (wie letzte Woche auch schon).
Die „Wiederholungstäter“ singen natürlich andere Lieder als beim Mal davor.

Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=eyzv0xWtYbw

Ein paar Einzelvideos sind auch bereits veröffentlich worden.

Hier ist noch der Link zu dem ersten Teil von letzter Woche: https://www.youtube.com/watch?v=lClGlKXoGaI

Marina.
Marina.
11 Monate zuvor
Reply to  m

Der Kommentar ist übrigens von mir, ich war mit dem Abschicken schneller als mit dem Namen eintippen. 😄
Ich wünsche euch viel Spaß beim Anschauen! 😊

Rusty
Mitglied
11 Monate zuvor
Reply to  Marina.

Danke für den Tipp Marina,die erste Folge fand ich schon super👍

Bertha21
Bertha21
11 Monate zuvor
Reply to  m

Vielen Dank für den Tipp! Das kannte ich noch nicht und finde es bisher recht unterhaltsam.

Tyrone
Tyrone
11 Monate zuvor

Auf diesen Songcheck habe ich mich gefreut. Ich bin noch ganz neu auf ESC Kompakt, verfolge aber alles fleißig, und eigentlich hat mich Blood & Glitter hier her geführt. Die Geschichte mag ich kurz erzählen und hoffe, dass ein langer Kommentar nicht so abschreckend wirkt.

Bin quasi mit dem ESC als Familien-TV-Event aufgewachsen, ähnlich wie Chris Harms. Nachdem ich den ESC bis in die frühen 2010er Jahre sehr aktiv verfolgt habe, verlor ich ihn ein wenig aus den Augen und hab schließlich sogar ein paar Jahre verpasst, bis ich das Große Finale im letzten Jahr dann doch endlich wieder komplett verfolgt habe.
Malik’s Song und Performance fand ich okay, den letzen Platz hatte er nicht verdient. Es war aber ein verdienter Sieg für Kalush Orchestra, auch unabhängig von der politischen Lage.
(Das Theater um EC hat man natürlich auch noch am Rande mitbekommen).

Das erste, was ich in diesem Jahr über unseren Vorentscheid mitbekommen habe, war die Berichterstattung um Ikke und die Tiktok-Wildcard. Da ich Ikkes Musik nicht mag, hat mich das nicht weiter interessiert.
Ende Januar stieß ich dann auf Youtube auf das Recap-Video für den deutschen Vorentscheid, den ich zuletzt verfolgt hatte, als Pro7 das gemacht hatte.

Schon vom ersten Beitrag an (Trong) war ich positiv überrascht, da war ja richtig viel Qualität dabei! Als dann Blood & Glitter in diesem Recap-Video kam, war ich schockverliebt und musste mir das Lied anschließend direkt in voller Länge und mit Musikvideo anschauen. Ich weiß sogar noch, dass die Stelle „Never forget, let it go“ war, an der ich mich in diesen Song verliebt habe.

Da ich nun in Lord Of The Lost einen Favoriten gefunden hatte, für den ich mitfieberte, begann ich, tiefer in die ESC Bubble einzutauchen. Und ich bin total begeistert, was das für eine riesige Community an Musikfans ist, über die ganze Welt verteilt und heutzutage bestens übers Internet vernetzt und im Austausch.

Ich habe zum ersten Mal beim Vorentscheid selbst abgestimmt (alle Stimmen für LOTL) und sogar die Werbetrommel für sie gerührt. Entsprechend glücklich bin ich mit ihrem Sieg. Bin wirklich sehr froh, dass ich diese Band entdeckt habe. Tatsächlich schwirrte, wie ich später feststellen solte, schon ein Song von ihnen in meiner Medienbibliothek herum – ohne dass ich den Bandnamen je wirklich wahrgenommen hätte.

Seit Ende Januar habe ich so gut wie alles an Berichterstattung zum ESC in mich aufgesaugt, hunderte Reaction- und Ranking-Videos gesehen, mich mit der Bubble vernetzt, jeden Auftritt und jedes Interview von LOTL verfolgt und die meisten nationalen Vorentscheide der anderen Länder verfolgt. Wow! Was habe ich da alle die Jahre für Mengen an guter und interessanter Musik verpasst!

Ich bin sehr froh, dass ich meine Freude am ESC wiederentdeckt habe und sogar Freunde habe, die ich mit dem Hype anstecken konnte. Wenn das nur ein paar dutzend weiteren Leuten so geht, dann hat der ESC 2023 schon ganz viel in Deutschland gewonnen, egal wie die Finalplatzierung schlussendlich aussieht. Ich hoffe natürlich auf Platz 15 oder besser. Alles andere als das Mittelfeld (vorderes oder hinteres) würde mich sehr überraschen.

An der Stelle auch einmal danke an euch von ESC Kompakt, dass ihr uns Fans so viel Futter gebt! Gerade eure Live-Interviews sind für mich ein Highlight, für das ich schon die eine oder andere abendliche Aktivät verschoben habe.

Mich haben LOTL und Blood & Glitter dazu gebracht, überhaupt erstmal in die ESC-Bubble einzutauchen. Fühle mich auch ganz wohl hier und habe schon viele, vor allem internationale, neue Bekanntschaften gemacht. 🙂

undeuxtrois
undeuxtrois
11 Monate zuvor
Reply to  Tyrone

Tyrone, danke Dir, Dein Kommentar tut richtig gut. Das hat Lotl richtig gut gemacht: Dich wieder zum ESC-Fan gemacht zu haben. 😀
Ja, die verschiedenen VE aus den anderen Ländern verfolgen zu können, ist klasse, und das hatte uns Senioren-Fans ja früher gefehlt 😉
Und die Seite hier, macht auch Spaß.

Rusty
Mitglied
11 Monate zuvor
Reply to  Tyrone

Hallo Tyrone,ich freue mich auch,daß du die Freude am ESC zurückgewonnen hast und dass du LotL toll findest.Deinen Bericht fand ich überhaupt nicht zu lang,ich fand ihn richtig schön🙂.
Super ist,dass du hier bei ESCK kompakt gelandet bist und dass wir uns gemeinsam mit dir über den ESC austauschen können.

Thilo mit Bobby
Mitglied
11 Monate zuvor
Reply to  Tyrone

Danke Tyrone, hab dein Kommentar sehr gern gelesen und mich gefreut

elkracho
Mitglied
elkracho
11 Monate zuvor
Reply to  Tyrone

Hallo Tyrone,freut mich sowas zu lesen.
Da werden eigene Erinnerungen wach.

mauve
mauve
11 Monate zuvor
Reply to  Tyrone

@Tyrone
Schön zu hören! Auch wenn ich ein wenig länger beim ESC dabei bin, bin ich jetzt seit langem so richtig in unser deutsches Lied verliebt und fiebere auch sehr mit. Nicht nur der Song ist einfach wahnsinnig toll, ich mag mittlerweile viele andere Lieder dieser Band und finde die Mitglieder als Menschen extrem sympathisch. Tolle Lebenseinstellungen, und LOTL tauchen selbst so richtig in den ESC ein. Einfach schön! Viel Freude dir auch noch mit dem ESC! 🙂

SvenEsc
SvenEsc
11 Monate zuvor

Mit Michael Schulte und Ben Dolic der beste Act bisher, der uns vertreten darf .
Den Song höre ich sehr gerne und Live hört sich das auch sehr gut an , dazu sind sie alle noch sehr symphatisch und machen online ordentlich was .
Denke auch das es bei der Bühnshow ordentlich zur Sache geht und sehe am 13 Mai ein tollen Platz dabei raus kommen .
In meinen Top 10 befinden Sie sich 🙂

lasse braun 🚜🇪🇪🇪🇸🇨🇿🇦🇩🇫🇮🇩🇪
lasse braun 🚜🇪🇪🇪🇸🇨🇿🇦🇩🇫🇮🇩🇪
11 Monate zuvor

„Stimme: 5/5 Punkten“

kann es sein,daß das männliche geschlecht hier grundlegend anders bewertet wird?
😈

zum song:
ich stand eigentlich nur mit 2018 und 2019 musikalisch auf kriegsfuß – ansonsten habe ich das hingenommen,sogar den ziemlich affigen 2021 beitrag.
wirklich gefallen haben mir aber zuletzt 2014 und 2011/10 und 2023 knüpft daran an.
ich wünsche der band ein gutes abschneiden – ist mir völlig egal,wo die lords am ende landen werden denn das ist ein qualitätsact!
es wäre auch schön für die musikalische zukunft des ESC,wenn gerade der deutsche act diese interne (rock)abstimmung für sich entscheiden würde.
ich bin jetzt mal froher hoffnung und traue den lords irgendwas zwischen platz 8-12 zu.
= für 6-10 gevotet.
toi,toi,toi! 🎸

zwo.2
zwo.2
11 Monate zuvor

Für mich persönlich ist „Blood & Glitter“ nach 2010, 2011 und 2018 der beste deutsche und einer der besten ESC-Titel. Ich glaube fest an einer guten Platzierung beim Grand Final 2023 in Liverpool.
Die Gruppe hat Bühnenpräsents ohne Ende und werden die Konkurrenz die Stirn bieten. Dagegen können so Möchtegern-SängerInnen wie S!STERS, Jendrik, Jamie-Lee, Levina etc. einpacken. Deren Lieder auch totale Pleiten auf der ganzen Linie waren.

Ich drücke „Unseren Lords“ die Daumen und ich erwarte von jedem deutschen ESC-Fan sich hinter der Gruppe zu stellen und Unterstützung zu leisten. Ein kleines bisschen Patriotismus darf erlaubt sein 🇩🇪

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
11 Monate zuvor
Reply to  zwo.2

Lustig, immer diese Aufforderungen, sich als deutscher Fan hinter den deutschen Beitrag zu stellen. Ich wünsche LOTL einen guten Auftritt, aber wenn sich in den Halbfinals nicht die schlimmsten Beiträge durchsetzen, werde ich im Finale mindestens 15 Titel haben, denen ich die Daumen stärker drücke.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
11 Monate zuvor

Mich interessieren diese Aufforderungen nicht die Bohne. Ich stelle mich ausschließlich hinter Beiträge, die ich mag und ausnahmsweise gehört der deutsche diesmal dazu. Musikalischer Dünnpfiff bekommt von mir keine Unterstützung – egal aus welchem Land.

Christian Harbich
Christian Harbich
11 Monate zuvor
Reply to  zwo.2

LotL bekommen doch insgesamt recht gute Bewertungen und Kommentare – und für den deutschen Beitrag dürfen wir ja eh nicht anrufen. Es ist also gar nicht notwendig hier an irgendwelche patriotischen Gefühle zu appelieren – die haben mE beim ESC ohnehin nichts zu suchen. Mir persönlich gefällt das Gebrüll von Lotl ehrlich gesagt nicht besonders, solche Krach-Mucke würde ich ausserhalb des ESC komplett meiden. Wie man sich sowas auf nem ganzen Album anhören kann ist mir ebenfalls schleier haft. Aber sie sind nun mal der diesjährige deutsche Act für den ESC (welcher wohl auch dringend herbei gesehnt wurde) – und so wünsch ich der Band natürlich alles Gute und viel Spass beim ESC – sie sind ja sehr nahbar, sympathisch und umgänglich, was natrülich ne tolle Sache ist.

Matty
11 Monate zuvor

Blood and Glitter – Lord of the Lost (Original in Englisch):

Blut und Glitzer, süß und bitter
Wir sind so glücklich, wir könnten sterben
Blut und Glitzer

Was wir sind, ist nur eine Wahl
Ein Versprechen an uns selbst
Wir sind frei zu brechen und zu ändern

Niemals vergessen? Lass es gehen
Dies oder das? Wir brauchen nicht zu wissen
Ob oben oder unten
Wir sind alle von demselben Blu
t
Blut und Glitzer, süß und bitter
Wir sind so glücklich, wir könnten sterben

Blut und Glitzer, süß und bitter
Wir sind so glücklich, dass wir sterben könnten
Blut und Glitzer, Heilige und Sünder
Wir fallen, bevor wir uns erheben

Nun geh, geh, lass dein Blut fließen, fließen
Mit gebrochenen Flügeln lernen wir zu fliegen
Wir sind Blut und Glitzer

Halte deinen Kopf oben in den Wolken
Mit zwei Füßen auf dem Boden
Das Leben ist zu schnell, also mach es zu etwas Besonderem

Niemals vergessen? Lass es gehen
Dies oder das? Man braucht nicht zu wissen
Ob oben oder unten
Wir sind alle von demselben Blut

Blut und Glitzer, süß und bitter
Wir sind so glücklich, wir könnten sterben
Blut und Glitzer, Heilige und Sünder
Wir fallen, bevor wir uns erheben

Jetzt geh, geh, (lass dein Blut) fließen, fließen
Mit gebrochenen Flügeln, wir lernen zu fliegen
Wir sind Blut und Glitzer

Geh, geh, lass dein Blut fließen, fließen
Blut und Glitzer
Geh, geh, lass dein Blut fließen

Blut und Glitzer, süß und bitter
Wir sind so glücklich, wir könnten sterben

Blut und Glitzer, süß und bitter
Wir sind so glücklich, dass wir sterben könnten
Blut und Glitzer, Heilige und Sünder
Wir fallen, bevor wir uns erheben

Nun geh, geh, lass dein Blut fließen, fließen
Mit gebrochenen Flügeln lernen wir zu fliegen
Wir sind Blut und Glitter
Blut und Glitzer

Bei den Odds ist Deutschland auf dem 19. Platz und hat die Niederlande auf Platz 20 verdrängt. Auch bei den Odds für die Top Drei geht es aufwärts, aktuell Platz 15 sowie bei den Odds für die Top Ten (aktuell Platz 18).

sunrise40
11 Monate zuvor

Schon ein Platz gestiegen in den Wettquoten.Bin überzeugt nach den Proben werden sie steigen und wir werden vor UK liegen das für mich der schlechteste Big 5 Beitrag ist.

Matty
11 Monate zuvor
Reply to  sunrise40

Das Vereinigte Königreich gewann die dritte Folge der deutschen Songcheckshow.

Festivalknüller
Festivalknüller
11 Monate zuvor
Reply to  Matty
mauve
mauve
11 Monate zuvor

Für mich ist dieses Jahr LOTL der beste Akt (das ist das je sagen würde!), wünsche den Jungen alles, alles Gute für Mai! Ich tippe mal optimistisch au einen Platz zwischen 11-16. Aber es ist wirklich schwer vorherzusagen. Wie auch immer es ausgeht, bin sehr glücklich, dass ich LOTL kennengelernt habe. ❤️

Christian Harbich
Christian Harbich
11 Monate zuvor

So wirklich gefallen mag mir unser ESC-Beitrag noch immer nicht – es ist einfach Mucke die ich ausserhalb des ESC überhaupt nicht hören würde und möchte. Am meisten stört mich bei dem Genre vor allem das Gebrüll in dem Song. Leider ist der Jahrgang 2023 allerdings ziemlich laut geraten – da bleibt nur die Hoffnung, dass sich das künftig wieder etwas ändern wird.

Dennoch werde ich LotL immer dankbar sein, dass sie uns vor einer riesengrossen Blamage und einer wahrlich peinlichen Ikke-Nummer in Liverpool bewahren. Keine Ahnung wie man die Chancen einschätzen soll – prinzipiell möchte ich sowas ohnedies nicht als ESC-Winner haben, egal für welches Land. Mein Herz schlägt auf jeden Fall für Österreich für die ich (und ich gehe fest von Finaleinzug aus) naütrlich dann auch anrufen werde!

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
11 Monate zuvor

Mi corazon este año late por España….

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
11 Monate zuvor

Das „Gebrüll“ ist doch nun wirklich harmlos. Für mich klingt es wie ein Schlager im Metal-Gewand und ist gerade deswegen massentauglich

Andi
Andi
11 Monate zuvor

Laut Buchmachern wird von den Big Five Deutschland am schlechtesten abschneiden. Deren Meinung bin ich nicht. Ich glaube sogar, Deutschland könnte von den Big Five am erfolgreichsten sein. Am ehesten traue ich noch Italien ein besseres Ergebnis zu.

Nils
Nils
11 Monate zuvor
Reply to  Andi

Auch ich kann mir momentan beim besten Willen nicht vorstellen, dass Mae Muller vor LotL landet, obwohl ja bislang alle Indikatoren in die Richtung deuten. Nicht nur, weil ich ihren Song ziemlich monoton, platt und nervig finde, sondern vor allem auch, weil sie ihre Eignung für den ESC bislang noch nicht nachgewiesen hat.

Die anderen sehe ich dann doch vor Deutschland. Die große Unbekannte unter den gesetzten Finalisten bleibt für mich die Ukraine: Musikalisch hat die ja quasi niemand unter seinen Top 10, aber wie viele Solidaritätsstimmen da eintrudeln werden, lässt sich wirklich nicht sagen.

Karin
Karin
11 Monate zuvor
Reply to  Nils

Musikalisch hat die Ukraine niemand unter seiner Top 10? Meine Töchter schon und beim Songcheck von eurovison.de wurden sie auch von den jüngeren Geigers hochgelobt. Bin mal gespannt, immerhin hat Tvorchi einen fetten Vorentscheid gewonnen.

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
11 Monate zuvor
Reply to  Nils

Zustimmung, was den UK-Beitrag angeht. Leider war wohl Sam Ryder die einzige Ausnahme. Dieses Jahr gibt es möglicherweise wieder eine Bottom-Platzierung. Irgendwie wird jeder „female pop song“ bei den Fans im Vorfeld gehypt..

Wir wissen es ja nicht, ob Kirby tatsächlich bei der BBC intern sich beworben hat. Sie wäre definitiv die bessere Wahl gewesen.

Ukraine wird wohl kein Ergebnis annähernd wie letztes Jahr bekommen. Vielleicht diesmal sogar bei den Jurys etwas höher. Mir fällt auf, daß der Titel bei den Fanclub-Abstimmungen kaum eine Rolle spielt und auf Youtube konnte ich lesen, daß sich die ukrainische Diaspora damit nicht so identifizieren kann.
Das war Kalush Orchestra ganz anders,

Ich bin zwar kein großer Fan des Beitrages von Marco Mengoni, aber dennoch sehe ich ihn vor Deutschland platziert. Da dürfte die Fangemeinde vorhanden sein.

Micha
Micha
11 Monate zuvor

LotL sind Profis. Egal, ob man mit deren Musik etwas anfangen kann oder nicht, in diesem Jahr gibt es keinen Grund sich schämen zu müssen. TOP 10 bei mir. Ich vergebe 8 Punkte. Wäre doch zu schön, mal wieder auf den linken Tabellenseite zu stehen.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
11 Monate zuvor

Ich meinte natürlich Birdy, nicht Kirby…

Jofan
Jofan
11 Monate zuvor

Dafür, dass Glamrock gar nicht meine Musik ist, schneidet Lotl eigentlich noch ganz gut bei mir ab. Dennoch bleibt meine Kritik dieselbe wie noch vorm VE: zu repetitiv, zu schlageresk, um vom Rocklager satte Punkte einzusacken und zu „schlechte“ Reime.
Es ist zwar schön, dass die Unterstützung hier für den heimischen Beitrag so groß wie selten in den letzten Jahren ist, aber m.M.n. sollte man aufpassen, nicht zu überschwänglich zu sein und die deutschen Chancen zu überschätzen.
An dieser Stelle hätte ich jetzt eigentlich Anica Russo gerne ihre verdienten 12 Punkte gegeben, aber so gibt’s heute 5 Punkte für Lotl, Platz 22/37. In Liverpool wird Deutschland auch dieses Jahr m.M.n. wieder in den Bottom 5 landen, mit ganz viel Glück wird es noch Platz 16-20, aber auf jeden Fall auf der rechten Seite.

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