ESC-Songcheck kompakt 2023 (9) – Finnland: „Cha Cha Cha“ von Käärijä

Bild: Nelli Kenttä / Yle

Finnland hat es mal wieder getan: Auch die diesjährige Ausgabe der Vorentscheidung „Uuden Musiikin Kilpailu“ (UMK) gehörte zu den meistbeachteten der ESC-Saison und konnte durch ein hohes Level an musikalischer Qualität überzeugen. Insgesamt sieben Acts stellten sich im nationalen Finale am 25. Februar dem Votum des Publikums und der Jury. Am Ende konnte sich der Rapper und Sänger Käärijä bei beiden Gruppen klar durchsetzen und einen Erdrutschsieg feiern.

Jere Pöyhönen, wie Käärijä eigentlich heißt, stammt aus Vantaa in der Nähe von Helsinki und ist 29 Jahre alt. In seine Musik lässt er unterschiedliche Stilrichtungen einfließen, von Rap über Metal bis hin zu Elektro. Das hat ihm auch schon einige Vergleiche (und Plagiatsvorwürfe) mit der deutschen Band Electric Callboy eingebracht. Obwohl Käärijä bereits ein Album und zahlreiche Singles veröffentlicht hat, blieb ihm der große Durchbruch auch in seiner Heimat bislang verwehrt. Das hat sich mit dem UMK-Sieg geändert, denn sein Beitrag „Cha Cha Cha“ schaffte es aus dem Stand auf Platz 1 der finnischen Single-Charts.

Das Lied

„Cha Cha Cha“ wurde von Käärijä gemeinsam mit Aleksi Nurmi und Johannes Naukkarinen geschrieben. Das Lied wird vor allem durch seine zwei ganz und gar unterschiedlichen Teile charakterisiert. Der deutlich härtere Beginn zeichnet sich durch ein Wechselspiel von sehr tief gerappten Strophen, die von einem stakkatoartigen Elektrobeat begleitet werden, und dem höher gerappten Refrain mit „Cha Cha Cha“-Einwürfen aus dem Background aus. Im zweiten Teil wird der Song dann beinahe schlagerhaft mit einem echter Ohrwurmmelodie.

Der Song handelt von einem Mann, der im Club allen Kummer und alle Sorgen einfach vergessen und kräftig feiern will. Dazu passt auch Käärijäs in Interviews gern geäußerter Lieblingsspruch „It’s crazy, it’s party“. Das ohnehin schon sehr wilde Lied wird allerdings noch getoppt von der Bühnenperformance, bei der Käärijä die alte ESC-Regel „Mehr ist mehr“ befolgt und den Zuschauer*innen drei Minuten beste Unterhaltung liefert.

Der Check

Song: 5/5 Punkten
Stimme: 4/5 Punkten
Darbietung: 4,5/5 Punkten
Instant Appeal: 5/5 Punkten

Benny: Genial! Wenn Deutschland Electric Callboy nicht zum ESC schickt, dann macht das eben Finnland. Käärijä ist ein cooler Typ und hat mit „Cha Cha Cha“ einen Song im Gepäck, der die Leute fast durch die Bank weg begeistert. Diejenigen, die auf etwa härtere Töne stehen, werden ebenso abgeholt wie diejenigen, die einen guten Schlager-Refrain zu schätzen wissen – das ist eine Kunst. Die Bühnenshow tut ihr Übriges, wobei Käärijä und der Song so viel Klamauk in meinen Augen gar nicht nötig haben. 12 Punkte.

Berenike: Das ist einer der Beiträge, bei denen ich im ersten Moment dachte „Was ist das?“, das Pendel dann aber schnell zu „Was auch immer es ist, es ist geil“ schwenkte. Als der Song dann ganz unerwartet ins fast schon Schlagerhafte kippte, hatte ich dann auch noch einmal so einen Moment: von „was passiert jetzt?“ zu „geil“. „Cha Cha Cha“ ist eigenständig, hat Wumms, bleibt im Kopf hängen. Der hämmernde Beat, die Grummeligkeit von Käärijä und der Klang des Finnischen passen perfekt zusammen, der Endteil ist dann genial over-the-top eingängig. Seltsamerweise nudelt sich der Song für mich auch gar nicht aus. Im Gegenteil, je häufiger ich ihn höre, desto besser finde ich ihn. Zum einzigen Mal in diesem Jahr 12 Punkte.

Douze Points: Nein, ich werde jetzt nicht über eine verpasste Chance für Deutschland im Jahr 2022 klagen. „Cha Cha Cha“ ist ein Brett, das es zu schlagen gilt. Von Sekunde eins des Auftritts übt die Nummer eine Faszination zwischen Genie und Wahnsinn aus. Der supereingängige Refrain macht es leicht, zu dem Lied eine Verbindung aufzubauen, was sonst auf Finnisch völlig unverständlich ist. Die Tänzer/innen sind grandios und ergänzen Käärijä perfekt. Während mir der Übergang ins Schlagerpoppige am Ende gefällt und den Song für mich leichter zugänglich macht, ist er für andere nicht nachzuvollziehen. Ich sehe aber die Reaktionen auf den ESC-Dancefloors und gebe zuversichtliche 12 Punkte.

Flo: Vermutlich haben wir hier den viralen Moment des ESC 2023. Käärijä wird für Diskussionen nach dem ESC sorgen und allein deshalb ist Finnland wohl ganz vorne dabei und wird um den Sieg mitspielen. Der Song selbst ist irgendwie verrückt und schwer greifbar, aber eines ist klar: „Cha Cha Cha“ wird die Halle und vermutlich auch das Televoting zum Beben bringen. 7 Punkte.

Manu: Haben wir hier den Televotingsieger des ESC 2023? Käärijäs „Cha Cha Cha“ macht schon vom Audio viel her: Brachialer Techno-Beginn, dunkler Sprechgesang, ein sich steigender Refrain, der das Publikum zum mit“singen“ einlädt. Doch spätestens wenn in der zweiten Hälfte des Liedes der Sprechgesang einer ins Ohr bohrenden Melodie weicht, macht das Teil einfach nur noch Spaß. Ich war gespannt, ob Käärijä diese Energie auch auf die Bühne transportieren kann und wie wir wissen, konnte er. Beim Staging darf etwas, aber muss nichts verändert werden. Käärijä hat die große Chance, das beste finnische ESC-Ergebnis nach Lordi einzufahren und vielleicht lässt sich ja auch die ein oder andere Jury mitreißen: 10 Punkte.

Max: Spätestens seit dem Finale von UMK 2023 bin ich im „Cha Cha Cha“-Fieber. Dabei hatte mich das Lied nicht von Anfang an eingefangen. Käärijä ist jedoch einfach ein richtig cooler Typ und bei der Nummer und dem Auftritt passt alles zusammen. Das Finnische, die härteren Klänge in der Hookline, aber auch der letzte Part des Liedes, der schon fast in Richtung Schlager geht. Komplett Banane – aber ich liebe es. Zudem fällt mir auf, dass ESC-ferne Freunde und Bekannte sehr positiv auf das Lied reagieren und es fällt immer wieder der Satz „Der gewinnt!“. Also mal schauen, was Finnland so in Liverpool reißen kann. 12 Punkte!

Peter: Käärjas „Cha Cha Cha“ beweist, dass der ESC auch nach fast sieben Jahrzehnten noch für überwältigende Innovationen, kreative Explosionen und spektakuläre Inszenierungen gut sein kann. Die Hälfte des diesjährigen UMK wäre Top-Ten-Material gewesen und Crazy-Sexy-Cool-Käärija ist es vor allen anderen definitiv. Mehr ist mehr. Hardrock, Banlieue-Rap, Nouveau Artpop und am Ende Schlager – der (fantastische) Mix macht’s. Dargeboten von einer Rampensau im allerallerbeste Wortsinne – großes Kino für uns zwei. Oder: It’s what’s in the grooves that counts. 12 Punkte nur deswegen, weil mehr nicht möglich ist.

Rick: Finnlands Beitrag wirkt auf mich wie ein geordnetes Chaos. Die einzelnen Zutaten sind total crazy und wirr, aber im richtigen Verhältnis zueinander ergeben sie absolut Sinn. Es ist die richtige Prise Rap, genug Electro/House und dazu auch noch typisch finnische Rock-Einflüsse. Dieser Mix sollte eigentlich nicht funktionieren, aber das tut er dennoch. „Cha Cha Cha“ ist mitreißend und unterhaltsam. Alles richtig gemacht, Finnland. 12 Punkte!

Gesamtpunktzahl: 89/96 Punkten

Beim ESC kompakt-Index landet „Cha Cha Cha“ auf Platz 2 von 37.

Wie schneidet der finnische Beitrag "Cha Cha Cha" von Käärijä ab?

  • Top 5 (91%, 833 Votes)
  • Platz 6-10 (5%, 43 Votes)
  • bleibt im Halbfinale hängen (3%, 23 Votes)
  • Platz 11-15 (1%, 8 Votes)
  • Platz 21-26 (0%, 3 Votes)
  • Platz 16-20 (0%, 1 Votes)

Total Voters: 911

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Bisher erschienene Songchecks:

Erstes Halbfinale

(1) Irland: „We Are One“ von Wild Youth
(2) Kroatien: „Mama ŠČ!“ von Let 3
(3) Lettland: „Aijā“ von Sudden Light
(4) Malta: „Dance (Our Own Party)“ von The Busker
(5) Norwegen: „Queen Of Kings“ von Alessandra
(6) Portugal: „Ai Coração“ von Mimicat
(7) Serbien: „Samo Mi Se Spava“ von Luke Black
(8) Aserbaidschan: „Tell Me More“ von TuralTuranX


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104 Comments
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Phon
Phon
1 Jahr zuvor

Meine persönliche Nummer eins! Witzig, gut gelaunt und ein bisschen verrückt – und dazu noch in Landessprache. Das sind meine liebsten ESC-Beiträge.

Definitiv Top 5. Könnte das Televoting gewinnen, bei der Jury sehe ich wiederum Loreen vorn. Da sie aber auch beim Televoting voraussichtlich gut abschneiden wird, könnte es am Ende für Loreen als „Kompromiss-Siegerin“ reichen.

Mir wäre aber Käärijä mit der ESC-Trophäe in den Händen lieber…

stefanohh
stefanohh
1 Jahr zuvor

16/37 mit 6 Punkten, Top 5

ESCforETERNITY
ESCforETERNITY
1 Jahr zuvor

Es gibt bei mir selten (um ehrlich zu sagen so gut wie nie) Songs, die mir zunächst gar nicht gefallen und dann innerhalb kurzer Zeit plötzlich ins Gegenteil schlagen. Kärijää hat das aber tatsächlich geschafft. Dabei finde ich z.B. die hier viel zitierten Electric Callboys bis heute ganz fürchterlich. Zunächst hatte mich der schlagereske Übergang und mit dem Live Auftritt dann auch der Rest des Songs – ich find das einfach total witzig gemacht mit einem wirklich sympathischen Sänger. Es ist irgendwie typisch finnisch abgedreht und versammelt somit einen weitaus grösseren Fankreis hinter sich, als es Eskimo Callboys je geschafft hätte😉

Inge Periotte
Inge Periotte
1 Jahr zuvor

Mir ging es ganz ähnlich wie vielen anderen hier: Erstmal war ich ziemlich genervt von dem Gewummer und dem Gebrülle und dem meist wenig überzeugenden Konzept „Zwei-Songs-in-einem“. Aber bereits beim zweiten Mal Hören, war ich davon überzeugt: Das hat was! Und mittlerweile würde ich mich über einen Sieg Finnlands deutlich mehr freuen als über ein zweites Mal Loreen auf dem Siegertreppchen – „Tatoo“ gefällt mir zwar auch ausnehmend gut, besitzt aber nicht annähernd die Originalität und das anarchisch-subversive Element von „Cha cha cha“. Aber wahrscheinlich wird’s laufen wie für Norwegen 2019.

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
1 Jahr zuvor
Reply to  Inge Periotte

Norwegen 2019 mochte ich wiederum überhaupt nicht. Meines Erachtens hat Cha Cha Cha da viel mehr Potenzial und könnte auch über den ESC deutlich hinauswirken,

Maggisama
Maggisama
1 Jahr zuvor

Das ist es für mich dieses Jahr. Mehr geht nicht. Da ist jede Sekunde on point. Kein Moment im Song wo ich denke: das hätte man anders machen oder weglassen können. Perfekt. Das heißt nicht, dass man es mögen muss – in meiner Playlist ist es auch nicht ganz vorne. Aber man muss das einfach feststellen. Wäre ein würdiger Gewinner.

Mich erinnert es ja tatsächlich mehr an Kraftklub als an Electric Callboy.

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
1 Jahr zuvor
Reply to  Maggisama

Ich liebe Kraftklub !

Shamso
Shamso
1 Jahr zuvor

Ich finde das Lied absolut großartig und hoffe, dass das der ESC-Sieger 2023 wird. So frisch, witzig und trotzdem hohe Qualität. Für mich kann da Schweden überhaupt nicht mithalten.

lasse braun 🚜🇪🇪🇪🇸🇨🇿🇦🇩🇫🇮🇩🇪
lasse braun 🚜🇪🇪🇪🇸🇨🇿🇦🇩🇫🇮🇩🇪
1 Jahr zuvor

so wie schweden 2022 den einen großartigen song hatte,so auch finnland 2023 mit dem leuchtturm unter ansonsten 7 fischerholzhütten.
ich kann mir,sofern der song anständig auf die bühne gebracht wird,nicht vorstellen,daß es außerhalb der top5/6 geht.
darf auch gerne den pokal holen.
das derzeit sogar 8 voter der meinung sind,daß finnland es überhaupt nicht in das finale schaffen wird…nun gut aber ich glaube,ihr irrt euch gewaltig.
🚂🚜

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Tiefgründige Texte, dezente Showelemente, geschmackvolle Inszenierungen: All das sucht man bei „Cha Cha Cha“ von Käärijä vergebens. Frei nach dem Motto „stumpf ist trumpf“ bzw. Party, Rausch und völlige Ekstase.

Käärijä ist dieses Jahr mit dem richtigen Song zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Mich freut’s für Finnland. 😀

trevoristos
Mitglied
1 Jahr zuvor
Marina.
Marina.
1 Jahr zuvor
Reply to  trevoristos

Danke fürs Zeigen, das Video kannte ich noch nicht.
Es gibt auf Youtube viele tolle und lustige Videos von Käärijä, die sehe ich mir seit Wochen schon an. Lohnt sich auf jeden Fall. 🙂

escfan05-FAN
escfan05-FAN
1 Jahr zuvor

Ein absoluter Banger und mein persönlicher Favorit dieses Jahr.

Haraldur
Haraldur
1 Jahr zuvor

Die Blogger hier setzen auf Bayern München als Deutschen Meister, wie originell! Wobei es ja wahrscheinlich der eine dramatische Ausreißer nach unten ist, der dafür verantwortlich ist, dass nicht Finnland, sondern Schweden von Euch insgesamt auf die 1 gesetzt wird.

Ich werbe überall für Finnland, schon wieder Schweden muss nicht sein. Und ich finde den Song von Loreen ohne ihre Show auch tatsächlich ziemlich belanglos, Fast schon Radio-Material.

Den Hinweis von Blogger 12P, dass er kein Finnisch versteht, hat er zum Glück nicht auf seine Punktvergabe durchschlagen lassen. Was soll’s auch? Die Finnen verstehen das. Aber was soll uns das sagen?

TiVogel
TiVogel
1 Jahr zuvor

Ich vermute mal,es wird einen spannenden Punktezweikampf zwischen Finnland und Schweden geben,und das fände Ich sehr gut.Dahinter seh Ich Australien,mit einem ebenfalls tollen Beitrag,4 Italia 5 Frankreich….

Haraldur
Haraldur
1 Jahr zuvor

Wir brauchen übrigens mehr Berenike hier auf diesem Blog. Aus vielen Gründen!

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor

Obs gewinnt oder nicht, Käärijäs Chachacha ist das was aus diesem Jahr bleiben wird wie kein anderer Beitrag

Haraldur
Haraldur
1 Jahr zuvor
Reply to  Thomas O.

Glaube ich auch, so wie Verka.

Hinz und Kunz
Hinz und Kunz
1 Jahr zuvor

Mein ganz großer Favorit in diesem Jahrgang. Finnland liefert hier eine extrem coole, frische Nummer in Landessprache, die sich selbst nicht zu ernst nimmt und einfach Spaß macht, dargeboten von einer (im allerbesten Sinne) kompletten Rampensau. Einen Sieg Finnlands würde ich feiern. Knackpunkt könnte das Voting der Juries werden…

SvenEsc
SvenEsc
1 Jahr zuvor

Einer meine Top Favoriten und eine ernshafte Konkurrenz für Loreen .
Wenn nicht Sieg den sicher der zweite Platz .
Da passt ja irgendwie alles , cooler Anfang und zum schluss der spaßige Teil und Ohrwurm 🙂
Hätte auch nichts gegen Helsinki 2024 🙂

Cali
Mitglied
Cali
1 Jahr zuvor

Meinen größten Respekt an Käärijä, Finnisch für die große weite Welt „sexy“ zu machen und er wird wohl auch dann das Vorzeigebeispiel für Jahre oder Jahrzehnte sein, dass man auch mit einer ungewöhnlichen Sprache wie Finnisch beim ESC sehr sehr weit kommen kann. Und das auch völlig zurecht. Der wohl perfekte Mix auf Metal und Schlager, von dem fast jeder mitgenommen wird. Ich glaube, die Jurys werden ein bisschen fies zu ihm sein und es ein bisschen runterziehen, sodass es für den Gesamtsieg nicht mehr reichen wird, aber beim Televoting könnte das tatsächlich die Nummer 1 sein. Hyvä Suomi!

Prognose: Halbfinale 2/15 (100%) -> Finale Top 5
Meinung: Platz 5/37 (10 Punkte)

Jastus
Jastus
1 Jahr zuvor

Ich hoffe sehr, dass Cha Cha Cha bei den Jurys besser ankommt, als es momentan noch erwartet wird und dass Tattoo bei den Zuschauern wiederum etwas weniger gut ankommt, als es momentan erwartet wird – dann gewinnt Finnland nämlich! Den Publikumssieg sehe ich als sicher an.
Tattoo mag ich zwar auch sehr gern, aber Cha Cha Cha höre ich seit der Veröffentlichung rauf und runter – es macht einfach Spaß und ist dieses Jahr mein Lieblingslied. Mit Abstand!

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  Jastus

Ich bin voll mit dir einer Meinung, dass Finnland nicht nur im Vergleich mit Schweden, sondern insgesamt sehr große Chance auf einen ESC-Sieg hat.

Jetzt kommt aber mein großes Aber und meine dazugehörige Begründung warum vielleicht Italien mit Marco Mengoni den ESC gewinnen könnte:

Im Jahr 2021 haben Måneskin mit „zitti e buoni“ und im Jahr 2022 das Kalush Orchestra mit „Stefania“ zwei Songs gewonnen, auf die man genial abdancen kann. Auch wenn ein dritter aufeinander folgender Sieg einer Dance-Nummer nicht unmöglich ist, könnte das Bedürfnis nach einer klassischen Ballade, insbesondere einer ballade-esquen Canzone Finnland einen Strich durch die Rechnung machen. Vor allem glaube ich auch, dass Marco Mengoni mit einer größeren Coolness – nicht zu verwechseln mit Sympathie, denn eine solche haben beide im Überfluss – an die Sache herangeht, während Käärijä vielleicht etwas nervöser bei seinem ESC-Auftritt sein könnte. Denn MM hat das Festival di Sanremo gewonnen, was für einen italienischen Künstler (m/w/d) nun mal das Non Plus Ultra ist und über dem ESC steht.

Dieses Jahr ist der ESC-Sieg echt nicht vorhersehbar. Dafür gibt es dieses Jahr einfach zu viele gute Acts und zu viele unvorhersehbare Umstände. Eine etwas unglücklich formulierte Antwort bei einer Pressekonferenz, ein falscher Ton bei einem ESC-Fankonzert im Vorfeld oder einfach nur ein kurzer Kameraschwenk auf einen erschöpften Gesichtsausdruck des Künstlers (m/w/d) auf dem Red Carpet, der vielleicht von dem ein oder anderen Fan (m/w/d) als arrogant ausgelegt wird, kann da für das ESC-Televoting echt schon ausschlaggebend sein.

Es bleibt spannend. 😀

lasse braun 🚜🇪🇪🇪🇸🇨🇿🇦🇩🇫🇮🇩🇪
lasse braun 🚜🇪🇪🇪🇸🇨🇿🇦🇩🇫🇮🇩🇪
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

also auf shum konnte ich 2021 besser „abdancen“. 😇

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

@lasse braun:

Kleiner High-Society-Spießer ! 😜

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Zudem wäre es zum dritten Mal in Folge ein Siegertitel, der nicht in Englisch gesungen wird. Kann gerne so weitergehen.

Allerdings gibt es für meinen Geschmack dieses Jahr keine einzige klassische Ballade, die das Potential für ganz vorne hat (wie beispielsweise Portugal 2017).

Micha
Micha
1 Jahr zuvor

Unerreichbar! Mein Platz 1!!!!!!!!

Jofan
Jofan
1 Jahr zuvor

Verstehe den Hype einfach nicht: Die Produktion ist flat und lame, der Beat ist 3 Minuten lang exakt derselbe, außerdem ist der Gesang echt schlimm (selbst mit Autotune im VE teilweise ziemlich schief). Der Twist von Metal auf Schlager ist das einzig überraschende, aber ist nach ein paar Sekunden auch schon wieder auserzählt. Langsam habe ich das Gefühl, die Community sucht sich jedes Jahr einen Songs aus, der gehypt werden soll (je nachdem welches Land gerade angesagt ist) und dann versucht jeder ihn auf Krampf zu mögen, weil man ja nicht gegen den Strom schwimmen möchte – wie boring.
Ich hoffe, der Sieg kann verhindert werden. Bisher habe ich auch noch große Hoffnung, dass das Lied für den durchschnittlichen Zuschauer zu speziell ist und Finnland eine Art FFF wird.
Ich stehe weiter auf dem Kriegsfuß mit Finnland, der einzig gute Beitrag der letzten Jahre war das wunderschöne „Blackbird“ in 2017, aber leider zu Unrecht underrated und im Semi aus, 2019 war auch noch ganz gut, 2018 vielleicht auch noch ganz okay.
Wird denke ich am Ende Platz 2, von mir gibt’s 3-4 Punkte, Platz 29/37.

Tamara
Mitglied
11 Monate zuvor

Ich habe hier den geheimen Mitschnitt eines Gesprächs, abgehört am 12. Februar in einem Vorort von Helsinki:

Käärijä: Oma! Ich weiß jetzt, was ich zum UMK anziehe! Ich hab doch noch so ne schicke Langlaufhose von letztem Winter. Und obenrum zieh ich gar nix an. Weils cool ist.

Oma Pöyhönen: Junge, wir haben Februar! In Finnland! Du verkühlst dich doch!

Käärijä: Ich machs trotzdem! Der Lauri hat das letztes Jahr auch gemacht.

Oma Pöyhönen: Der Lauri hatte aber noch einen gelben Friesennerz dabei! Du holst dir bei den Proben den Tod und wirst krank und kannst nicht auftreten! Hör auf deine Oma! Zieh dir doch einen netten Strickpulli an, das hatte der nette Junge da von Malta gestern doch auch. (Steht auf und holt Strickpulli mit eingestricktem Elch drauf)

Käärijä: Neeee, der kratzt so!

Oma Pöyhönen (beleidigt): Der kratzt nicht!

Käärijä: Doch, der kratzt!

Oma (noch beleidigter): Tut er nicht. Aber wenn du nicht willst, dann halt nicht. Aber egal wie, zieh dir was an! (beleidigt ab)

Käärijä (jetzt auch beleidigt vor sich hingrummelnd): Strickpullover, so weit kommts noch. Bin ich Lars A. Frederiksen oder was? Nein, da muss was Anderes her. (Geht in den Keller und findet: Einen alten Kinderschlafsack, eine Luftpumpe, eine Rolle Stacheldraht und einen Haufen neongrüner Plastiktüten eines finnischen Gartencenters). HA! Das passt ja perfekt. Strickpullover! Oma, ich geb dir Strickpullover! Ich werd mir daraus jetzt was zusammenklöppeln, daran werden sich noch meine Urenkel erinnern!

Und so geschah es. Jetzt soll aber mal bitte niemand glauben, dass das alles so reibungslos weitergeht. Denn Käärijäs Tänzer*innen haben ein GANZ anderes Farbschema im Kopf. Es gibt Streit, den die Tänzer*innen gewinnen. Aber natürlich gibt Käärijä nicht nach. Er leiht sich bei Sertab Erener rosa Gummibänder aus und spendiert der ganzen Mannschaft ein Bleaching für die Zähne, damit wieder Ruhe im Karton ist. Die Tanztruppe findet das gut und beschließt, ab sofort die wunderweißen Beißerchen bei jeder Gelegenheit zu präsentieren. Eat your heart out, Heidi Klum!
Jetzt fehlen nur noch die Requisiten. An dem Tag, als wir dieses Video geschaut haben, waren wir Mittags essen mit einem bezaubernden Blick auf den Hinterhof einer Firma, wo gerade Paletten durch die Gegend geräumt wurden. Eins der Kinder meinte dann gelesen zu haben, dass in der letzten Zeit viele Paletten geklaut wurden. Abends kam uns eine Idee, wo die Paletten sein könnten …
Der ganze Beitrag ist auf einer Wotzefack-Skala von null bis zehn mindestens eine fünfzehn. Wir haben die ganze Zeit nur ungläubig lachend vor der Kiste gesessen und konnten nicht so recht fassen, was wir da sehen und hören. Nach dem ersten Hören fanden wir es erlesen grauenhaft, aber ich vermute, das wird sich noch ändern – Parallelen zu einem gewissen Beitrag von vor 16 Jahren sind hier nicht von der Hand zu weisen. Den fand ich nämlich auch beim ersten Mal ganz entsetzlich, aber inzwischen ist das natürlich ein Kultknaller, der aus der ESC-Geschichte nicht wegzudenken ist. Trotzdem war ich froh, dass das damals nur 2. geworden ist.
Und exakt so wird es mit diesem Beitrag auch laufen. Spätestens beim ESC-Finale werde ich Käärijä zu Füßen liegen, ich weiß es jetzt schon. Und wenn er dann in vier Jahren ein Tauschkonzert mit der 2007er Ikone aufführt, dann sind wir eh alle hin und weg. Aber die Momentaufnahme sieht dennoch so aus:

Chancen aufs Finale? Aber sowas von!
Oulu 2024? Die Bookies sagen vielleicht. Wir sagen, das wird Platz 2 (vgl 2007).
1/10 (Kinder 0,5 und 1 (Gnadenpunkt) )
(und jetzt hoffe ich, dass ich hier noch lebend rauskomme)

Karin
Karin
11 Monate zuvor
Reply to  Tamara

Lol, die Geschichte mit dem Elch-Pulli (nicht nur kratzig sondern auch noch total dick) glaub ich aufs Wort

Karin
Karin
11 Monate zuvor

Eigentlich habe ich noch nie in meinem ESC Leben mit einem Song so mitgefiebert, der eigentlich nicht mein Fall ist.
Unfassbar🤔