Fehlende Bestätigung und Spekulationen: Darf VESNA mit „My Sister’s Crown“ für Tschechien zum ESC oder nicht?

Die sechsköpfige tschechische Frauenband VESNA hat gestern Abend das tschechische Ticket zum Eurovision Song Contest 2023 gelöst. Mit „My Sister’s Crown“ haben sie die Vorentscheidung „ESCZ 2023“ mit großem Abstand gewonnen. Heute nun gab es in den sozialen Medien aber einige Spekulationen, ob das Lied Tschechien überhaupt in Liverpool vertreten wird, sogar von einer Disqualifikation war die Rede. Wir dröseln die undurchsichtige Situation für Euch so gut wie möglich auf.

Auslöser aller Spekulationen war und ist, dass die offiziellen Kanäle von eurovision.tv die Teilnahme von Vesna am Eurovision Song Contest 2023 bisher – also auch knapp 24 Stunden nach dem Vorentscheid – noch nicht vermeldet haben. Auch auf der offiziellen internationalen Webseite fehlt jeder Hinweis. Dazu muss man wissen, dass eurovision.tv personell in den letzten Jahren extrem aufgerüstet hat und mehr und mehr versucht, den traditionell schnellen Fanmedien das Wasser abzugraben. Vor ein paar Jahren hätte eine solche verspätete Information auf den offiziellen Kanälen noch niemanden gewundert, mittlerweile vermeldet eurovision.tv Ergebnisse immer zeitnah zu den Liveshows und erhält viele Informationen von den nationalen Rundfunkanstalten vorab. Eine Verzögerung um 24 Stunden ist also tatsächlich höchst seltsam, zumal die tschechische Vorentscheidung sowie der entsprechende Livestream gestern Vormittag vor der Show noch angekündigt wurden.

Aufgrund dieses Schweigens kamen heute Spekulationen auf, dass die EBU und damit die angeschlossenen Kanäle von eurovision.tv vielleicht Informationen haben, die der Öffentlichkeit noch nicht bekannt sind. Technische Probleme können jedenfalls ausgeschlossen werden, da andere Inhalte durchaus veröffentlicht wurden. Kleine Randnotiz: Was auch immer der letztendliche Grund für diese Verzögerung ist – diese Sache zeigt einmal mehr, dass ein – in den letzten Jahren von der EBU mit dem Segen der Reference Group und der Delegationen vorangetriebenes – Informationsmonopol (dazu demnächst mehr hier auf ESC kompakt) bei eurovision.tv natürlich nicht im Sinne einer freien und unabhängigen Berichterstattung ist.

Spekuliert wird auch über die möglichen Gründe, warum eine Teilnahme von „My Sister’s Crown“ am ESC 2023 in Frage stehen könnte. Angeführt wurde hier, dass eines der Mitglieder von VESNA, Olesya Ochepovskaya, russische Staatsbürgerin ist. Russland ist bekanntlich aktuell vom ESC ausgeschlossen. Diesen Grund können wir aber wohl mit großer Sicherheit ausschließen: Weder ist es verboten, dass russische Staatsbürger*innen am ESC teilnehmen, noch macht die EBU den teilnehmenden Ländern überhaupt irgendwelche Vorgaben, was die Nationalität oder Herkunft ihrer Acts angeht. Hier hat die EBU also keinerlei Grund und Handhabe einzugreifen.

Als zweiter möglicher Grund wurde genannt, die Ukraine könnte – zumal als Co-Gastgeber – bei der EBU Beschwerde darüber eingelegt haben, dass in einem Lied aus einem anderen Land teilweise auf Ukrainisch über den Krieg gegen Russland gesungen wird. Doch auch das scheint unwahrscheinlich: Zum einen gibt es auch hier keinerlei Grundlage im Regelwerk – es gibt bekanntlich keine Vorgabe, was die Sprache angeht – und zum anderen hat der ukrainische Sender Suspilne mittlerweile selbst über die Teilnahme von Vesna am ESC gepostet (achte Folie im Post unten).

Bleibt als einzige halbwegs logische Begründung noch, dass aktuell geprüft wird, ob der Songtext von „My Sister’s Crown“ nicht generell zu politisch für den Eurovision Song Contest ist. Auch wenn und gerade weil Vesna mittlerweile klargestellt haben, dass der Text pro-ukrainisch – und nicht etwa pro-russisch – ist (siehe Tweet unten), sorgt das Lied bei ukrainischen ESC-Fans weiterhin für heftige Diskussionen. Die Bildsprache im Text und im Video wird von manchen als russland-zentriert wahrgenommen, andere haben das Gefühl, Tschechien würde mit dem Leid der Ukrainer*innen um Punkte werben. Dass das Lied vom Krieg in der Ukraine handelt, ist jedenfalls unbestritten. Könnte der Text damit wirklich zu politisch für den ESC sein?

Antworten auf diese vielen offenen Fragen, werden wir wohl in den nächsten Tagen bekommen. Auffällig ist jedenfalls, dass sich auch VESNA selbst sowie die offiziellen Kanäle von ESCZ und des tschechischen Senders ČT seit gestern Abend nicht mehr öffentlich zu Wort gemeldet haben. Auch das spricht eher dafür, dass im Hintergrund irgendwas passiert. Nur was, das wissen wir zur Stunde noch nicht. Wir halten Euch hier auf ESC kompakt natürlich auf dem Laufenden.

Habt Ihr die Diskussionen heute verfolgt? Und was ist Eure Einschätzung dazu? Schreibt uns Eure Meinung gerne in die Kommentare.


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43 Comments
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Matty
1 Jahr zuvor

Dann besteht für Pam Rabbit ja doch noch Hoffnung, daß sie Tschechien beim ESC in diesem Jahr vertritt!

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Ach herje, Drama, nur noch Drama. Es wäre schön, wenn eine VE mal ohne nachträgliches Drama ablaufen würde.

ReneeG
Mitglied
ReneeG
1 Jahr zuvor

Ich finde das ganze Drama im Vorfeld immer schlimm. Kann man nicht im Vorfeld schon prüfen, ob gewisse Texte überhaupt für den ESC geeignet sind? Gerade jetzt der tschechische Vorentscheid, der ja quasi über die offiziellen Kanäle der EBU lief. Ich finde es schade für alle Beteiligten und auch für die Künstler, wenn man dann so auf glühenden Kohlen sitzen und warten muss, was passiert. Gerade bei dem doch überwältigenden Voting Ergebnis. Wenn man dann mit großem Abstand als Zweitplatzierter Act geschickt wird, fühlt man sich ja auch eher wie von der Reste Rampe zurück geholt…

Anmey
Anmey
1 Jahr zuvor

Also nachdem ich den Text (bzw. die Übersetzung) nochmal gelesen habe, ist mir wirklich schleierhaft, was daran problematisch sein soll. Da muss man schon mit maximal bösem Willen rangehen, um irgendwas pro-russisches reinzuinterpretieren. Ein Regelverstoß ist es jedenfalls definitiv nicht.

Ansonsten natürlich volle Zustimmung was das Informationsmonopol der EBU angeht. Ich bin sehr gespannt auf die weitere Berichterstattung hier zu diesem wichtigen Thema.

Funicula
Mitglied
Funicula
1 Jahr zuvor
Reply to  Anmey

Das mit dem Reininterpretieren könnte aber tatsächlich der Haken sein. In Russland soll man den Text tatsächlich anders interpretieren, als man das in der Ukraine tun würde. (so zumindest meine gewöhnlich excellent in ESC-Fragen unterrichtete ukrainische Twitter-Quelle) Und da könnte ich mir auch vorstellen, dass man das in Russland mit maximal bösem Willen macht.

Wäre halt doof, wenn ein ESC-Teilnehmersong von Russland für russische Propaganda missbraucht wird und dieses dann einen Schatten über den Contest wirft.

ReneeG
Mitglied
ReneeG
1 Jahr zuvor
Reply to  Funicula

Der Song wurde bereits 2 Stunden nach Veröffentlichung bei YouTube von Russland und Belarus gesperrt. Also scheint da eher weniger das Interesse da zu sein, dass für Propagandazwecke ausnützen zu wollen.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Funicula

@ ReneeG

Jetzt mag ich das Lied gleich noch mehr.

elkracho
Mitglied
elkracho
1 Jahr zuvor

Man müsste den Songtext kennen,um das beurteilen zu können.
Aber letztendlich würde ich es nicht gut finden,wenn man den Song nicht zulassen würde.
Das soll letztendlich auch der Zuschauer,was er von den Song hält.

elkracho
Mitglied
elkracho
1 Jahr zuvor

Vielen Dank,verwöhne uns nicht zu sehr.

Sajer
Sajer
1 Jahr zuvor

wenn man Politik aus dem ESC fern halten möchte, hätte man nicht nur Russland sondern auch die Ukraine sperren müssen (leider). Auch wenn die Ukraine letztes Mal einen guten Song geliefert hat, waren andere Teilnehmer mindestens ebenbürtig. Aus Solidarität oder Mitgefühl Punkte zu vergeben finde ich bei einem Song Wettbewerb nicht gerecht.

Daher sehe ich den Song von Vesna überhaupt nicht als Problem an. Ich wünsche der Gruppe viel Glück und starke Nerven für die kommenden Wochen.

Rainer 1
Rainer 1
1 Jahr zuvor
Reply to  Sajer

@sajer, du schreibst:“Aus Solidarität oder Mitgefühl Punkte zu vergeben finde ich bei einem Song Wettbewerb nicht gerecht.
Aber genau darauf ziehlt der song doch ab.

lasse braun 🏴‍☠️
lasse braun 🏴‍☠️
1 Jahr zuvor

einige wenige an alles rummeckernde (ultra)nationalische ukrainer mutieren zu „ukrainischen ESC-Fans“.
das obige etwas vorschnelle vesna statement gab es schon vor wochenfrist.
ich habe hier nichts dazu gesagt,weil ich dachte,daß esc-kompakt darüber hier zeitnah einen artikel reinstellt.
die materie ist recht komplex – escunited mitglied „mainshow“ könnte da ggf. etwas aufdröseln aber vielleicht möchte er hier ja auch lieber inkognito bleiben?
ich finde das alles hanebüchen!
da führen obskure leute einen medienkrieg gegen die musik und letztendlich auch gegen die völkerverständigung.

Rainer 1
Rainer 1
1 Jahr zuvor

„Texte, Ansprachen und Gesten politischer Natur sind während des Contests untersagt.“
Die lyrics des songs sind schon so, dass man zumindest darüber diskutieren könnte, ob er politisch motiviert ist. Völlig egal erstmal, für wen da politisiert wird.( werden soll)
Abgesehen davon find ich den song eh schrecklich, das sprachengewirr berechnend und die lyrics nicht politisch aber nützt die traurige situation schon skrupellos aus

cars10
cars10
1 Jahr zuvor

Zweischneidges Schwert.

Einerseits versucht CZ im Fahrwasser des letztjährigen Ergebnisses ebendieses zu wiederholen. Das ist m.A.n. schon grenzwertig, unabhängig von der Qualität des Liedes.

Andererseits mutet die Verwunderung darüber, daß beim ESC gerne mal die Politik in den Vordergrund gestellt wird, doch etwas bizarr an; der ESC ist und war immer politisch.

Irgendwann macht das alles keinen Spaß mehr.
Der ESC macht sich selbst kaputt, natürlich immer politisch korrekt.

ReneeG
Mitglied
ReneeG
1 Jahr zuvor
Reply to  cars10

Letztendlich ist es aber auch ein Beitrag, der unter 5 national und international mit großer Mehrheit gewählt wurde. Finde, da kann man dem tschechischen Sender keinen Vorwurf machen, da es doch 5 recht unterschiedliche Beiträge gewesen sind und genauso gut ein anderer hätte gewinnen können.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
1 Jahr zuvor
Reply to  cars10

den Song haben doch Leute im Ausland gewählt, die null Schimmer vom Songtext haben. Hauptsache iwie Folk-Pop.
Meine iwo gelesen zu haben, die Gruppe unterstützt die Pan-Slawistische Kultur, oder so. So ganz koscher ist mir die Sache nicht.

ReneeG
Mitglied
ReneeG
1 Jahr zuvor
Reply to  trevoristos

Ich würde das gesamte internationale Publikum jetzt nicht über einen Kamm scheren. Bei den Tschechen selbst lag der Song ja auch mit großem Abstand vorne.

zwo.2
zwo.2
1 Jahr zuvor

Merkwürdig, Merkwürdig, Merkwürdig…das Ganze 🤔🤔🤔

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor

Wenns der Text ist, Norwegens Alessandra gleich mit ausschließen…
geht da ja schließlich auch um ein Queen ^^
Oh mannomann 🙁

Organic banana
Organic banana
1 Jahr zuvor

Benny das Thema ist wahrscheinlich keins, aber warum macht ihr nicht mehr ESC-Internen Klatsch. Vielleicht eine eigene Rubrik mit neusten Gerüchten und Dramen. Ich fände das lustig. Ist lese nur deine Seite und muss feststellen, dass ich doch nicht 100% informiert werde. Selbst der Spiegel leistet sich ja eine solche Rubrik.

Sophia ESC
Sophia ESC
1 Jahr zuvor

Leider fand auch ich den Songtext direkt beim ersten Blick – trotz super Musik – zu politisch für den ESC. Krieg im allgemeinen zu thematisieren sehe ich nicht als Problem, sich jedoch explizit auf eine der Kriegsparteien zu stellen und dies im Text zu betonen finde ich falsch, egal wie gut die Intention dahinter auch lag. Schade eigentlich. Der Song hat viel Potential !

Flo
Flo
1 Jahr zuvor

Der Kuchenblog kriegt mal eine Info nicht vorab oder zuerst und schon wird rumgejamert… beim NDR meckert ihr doch auch nicht rum in der Hinsicht… Da werdet Ihr doch auch immer schön vorab informiert. Also mal Ball flach halten und locker durch die Hose atmen.

MaWe
MaWe
1 Jahr zuvor
Reply to  Flo

Was für ein peinlicher Kommentar

Schwazwälder Kirschtorte
Schwazwälder Kirschtorte
1 Jahr zuvor
Reply to  MaWe

Weil es stimmt?

Thilo mit Bobby
Mitglied
1 Jahr zuvor
Reply to  MaWe

Nein es stimmt eben nicht. Beim NDR wurde sehr wohl gemeckert. Ich glaube wir haben es auch zum großen Teil dem ESC Kompakt zu verdanken das wir dieses Jahr ein besseres Line up und eine etwas bessere Kommunikation von Seiten des NDR haben wie noch vor zwei Jahren. Und dieses Jahr in Turin hatte die Fanpresse ihre Last von den ersten Proben überhaupt was mitzubekommen und das setzt sich ja jetzt scheinbar fort weshalb man den Unmut der Journalisten schon verstehen kann

manu
Editor
1 Jahr zuvor
Reply to  Flo

Wenn man keine Ahnung hat, von dem was man von sich gibt und lediglich anderen etwas unterstellt, sollte man wahrscheinlich eher den „Ball flach halten und locker durch die Hose atmen“…

Basti
Basti
1 Jahr zuvor

Ganz ehrlich, ich dachte in dem Song geht’s um Female Empowerment oÔ

Tobiz
Mitglied
Tobiz
1 Jahr zuvor
Reply to  Basti

Same.

Tobiz
Mitglied
Tobiz
1 Jahr zuvor

Bitte nicht schon wieder. Erst Alina Pash und jetzt Vesna. Kann bitte ein Favorit von mir mal einen VE gewinnen und nicht disqualifiziert werden?

Rainer Knuth
Rainer Knuth
1 Jahr zuvor

Die üben schon alle für die ikke Disqualifikation 😅
Nee Spaß beiseite, denke schon das der Text vor dem VE überprüft wurde und für korrekt bzw für vertretbar gehalten wurde. Wenn jetzt die ebu den Text zu kritisch findet muß halt ein Kompromiss gefunden werden um den Song trotzdem den Auftritt in Liverpool zu ermöglichen.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Oh, Mann, langsam nerven die ganzen Dramen im Nachhinein, echt.
Wenn ein Titel gewählt wurde, kann man sich ja mittlerweile nicht mehr darauf verlassen, ob er auch wirklich beim ESC antreten kann.🙁
Klar, wenn der Titel nicht den Regulären, aus was für einen Grund auch immer, entspricht, muss er dusqualifiziert werden. Das sollte man doch bitte vorher prüfen…

Organic banana
Organic banana
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Die Dramen gab es schon immer, vieleicht kann Peter mal alle Skandale der 70er+80er auflisten.

Martin
Martin
1 Jahr zuvor

Das Thema Informationsmonopol ist extrem wichtig – was die EBU angeht, die ja nun die ganze erste Probenrunde die Berichterstattung zentral steuert. Aber ich hoffe, Ihr behandelt das Thema auch im Blick auf den NDR, der mit Eurovision.de natürlich ebenso verfährt und somit eine bedenkliche Wanderung auf dem Grat des öffentlich-rechtlichen Auftrags beschreitet…

Thomas O.
Thomas O.
1 Jahr zuvor

eurovision.de hat den (un)politischen Inhalt des Textes ja ganz treffend analysiert:

Auch in „My Sister’s Crown“ geht es um die Macht der Frauen, die als Chiffre für den Zusammenhalt der slawischen Nationen gegen einen nicht genannten, aber zwischen den Zeilen klar erkenntlichen, Aggressor steht. Dass die Krone der tapferen Schwester gehört und ihr die Königinnenwürde nicht entrissen werden darf, lässt sich als Statement für eine eigenständige ukrainische Nation interpretieren, wobei in feinster (un)politscher Songlyrik auch ein Ende des Blutvergießens gefordert wird.

Marc Störinger
Marc Störinger
1 Jahr zuvor

Ach Gott!
Wenn das schon Diskussionen auslöst dann ist es besser wenn Vesna nicht zum ESC fahren, denn sonst kann wegen dem kleinen Punkt ein Europa Krieg auslösen.
Dann hoffe ich auf Pam Rabbit🙏🙌
Guter Song, zwar kein Gewinner Kandidat, dann bin ich gespannt wer den ESC heuer gewinnt. Derzeit sieht es mega schlecht aus.

Glaube aber das Teya und Salena eine Überraschung in it haben!

roxy
roxy
1 Jahr zuvor

Noch sehr früh über den Gewinner zu spekulieren, aber Teya und Salena werden sicherlich nicht um den Sieg mitkämpfen, auch wenn der Song bestimmt viele Fans bekommen wird.

Siminski
Siminski
1 Jahr zuvor

Natürlich hat der Song zwei Bedeutungen, einerseits female empowerment und auf der anderen Seite eine pro-ukrainische Haltung im Krieg. Da der Songtext aber so konzipiert ist, dass sich die zweite Bedeutung erst aus dem Kontext ergibt (wenn auch sehr eindeutig), fände ich es sehr bedenklich wenn Vesna nicht zugelassen wird. Klar, Beiträge sollen nicht politisch sein, aber wenn die Lyrics so gestaltet sind, dass sie nicht explizit als solches gewertet werden können, und man sie trotzdem rausschmeißt, dann kann man allen Songs in Zukunft überall Interpretationen unterstellen und zack – disqualifiziert. Das ist für mich die exakt gleiche Situation wie bei Jamala, die sogar mit dem geschichtlichen Kontext für mich noch expliziter war. Sie durfte teilnehmen und hat sogar gewonnen. Und das ist toll, der Song ist super! Ich bin sehr froh, dass wir Jamala auf der ESC-Bühne hatten, und genauso sollte dementsprechend auch Vesna zugelassen werden.

Zu der Sorge wegen der „Uminterpretierung“ durch russische Propaganda. Da der Song in Belarus und Russland direkt verboten wurde, sehe ich da auch ehrlich gesagt keine besonders große Gefahr. Aber selbst wenn dem so sein sollte – was die russischen Politiker mit ihrer Propagandamaschine machen können wir erstens sowieso nicht beeinflussen, und zweitens wird es niemanden umstimmen, der pro-ukrainisch eingestellt ist, und im Rest Europas wird die Einschätzung auch niemand teilen. Nach unserem Wissen könnte aus Russland auch Hohn und Spott kommen, falls die Ukraine nicht wieder gewinnt, und behauptet werden dass die Unterstützung für die Ukraine schwindet. Was auch komplett bescheuert ist – aber sie werden tun was sie wollen und wegen einer gewissen Gefahr davor einen Act auszuschließen fände ich bedenklich.

Der Thoddy
Der Thoddy
1 Jahr zuvor

Ich habe schon irgendwie Zweifel daran (nur weiß ich noch nicht so genau woran) – egal …. ich bin schon mal pro forma dagegen !

sunrise40
1 Jahr zuvor

Gibt es schon wieder ein Drama. Am Ende wird die seichte Kost sowieso zugelassen.

eurovision-berlin
eurovision-berlin
1 Jahr zuvor

So kann man die ganze Kriegshetze natürlich am Laufen halten, selbst wenn es von den Musikern oder Ländern gar nicht so gemeint war.

Funicula
Mitglied
Funicula
1 Jahr zuvor
Gerd Geomax
Gerd Geomax
1 Jahr zuvor
Reply to  Funicula

Gott sei Dank……auch bei Eurovision.tv gibt es nun den Bestätigungsartikel.
https://eurovision.tv/story/vesna-will-represent-czechia-liverpool