Germany, I wish there was a way to go back dreaming! (Torniamo a Torino 13)

Bild: EBU / CORINNE CUMMING

Ein Gastbeitrag von ESC-kompakt-Leser Felix.

Der ESC 2022 war in vielerlei Hinsicht besonders. Nicht nur aufgrund Tatsache, dass trotz Pandemie altbekannte Strukturen in den Wettbewerb zurückgekehrt sind, sondern vor allem wegen der tragischen Umstände, welche weiterhin den Sieg der Ukraine überschatten. Krieg mitten in Europa? Niemand hielt das bis Februar für möglich. Letztlich müssen wir mit der Gewissheit leben, dass genau diese Denkweise blauäugig war und ein grundlegendes Hinterfragen der eigenen Komfortzone überfällig ist.

Man kann – wie jedes Jahr – darüber streiten, ob musikalisch gesehen der beste Beitrag gewonnen hat. Allerdings hat das Kalush Orchestra eindrucksvoll bewiesen, welche Reichweite Musik erlangen kann. Welchen Stellenwert Solidarität und Hoffnung in der aktuellen Zeit besitzen ‒ selbst dann, wenn die Rahmenbedingungen dermaßen furchtbar sind. An dieser Stelle deshalb alles erdenklich Gute für die Ukraine!

Kein Licht am Ende des Tunnels ist für Deutschland in Sicht. Ein weiterer Versuch ohne einigermaßen vorzeigbare Platzierung. Ein weiteres Ergebnis ohne glaubhafte Einsicht seitens der Verantwortlichen.

Über die fehlende Transparenz im Auswahlprozess, die „radiotauglichen Perlen“ und die enttäuschende Vorentscheidung in Berlin wurde längst ausführlich berichtet. Dass Malik dabei durch diese schlechten Ausgangsvoraussetzungen zum Opfer wurde, tut mir sehr leid. Gleiches gilt im Rückblick auf die vergangenen Jahre für nahezu jeden Vertreter, der vor und nach seiner erfolglosen Teilnahme zur direkten Zielscheibe der Medien wurde. Jede weitere Platzierung am Ende des Starterfeldes ist wieder ein Schlag ins Gesicht der Fans.

Für mich persönlich beschreibt „Rockstars“ die Situation außerordentlich passend. Textzeilen wie “Aren’t we all set in a place where we look back at better days? And wish they weren’t so far away?” (Sind wir nicht alle an einem Ort, an dem wir auf bessere Zeiten zurückblicken? Und uns wünschen, sie wären nicht so weit weg?) oder „Can we press pause? Or do a restart?“ (Können wir eine Pause einlegen? Oder einen Neustart wagen?) regen zum Nachdenken an.

Warum hat sich die Suche nach einem chancenreichen Song eigentlich zu einem derart lieblosen Unterfangen entwickelt? Das ist unverständlich, denn die Jahre 2010 bis 2012 sowie 2018 beweisen, was mit Elan möglich ist.

Rückblick: Samstag, der 14. Mai 2011. In Deutschland große Vorfreude auf den ESC im eigenen Land. Titelverteidigerin Lena startet mit einer fast experimentellen Inszenierung auf Position 16. Getragen von der Stimmung in der Halle konnte Lena nach ihrem Erfolg in Oslo erneut alle in ihren Bann ziehen. Am Ende reichte es dank Zuschauervoting und Jurys für Platz 10, was den großartigen Auftritt vielleicht nicht ganz widerspiegelte. Insgesamt war Düsseldorf besonders aufgrund seiner witzigen Moderationen und dem professionellen Gesamtbild ein toller Gastgeber für die größte Musikshow der Welt. Aber das ist nicht das Wichtigste. Anders als bei den nachfolgenden Events lag damals nämlich Zuversicht in der Luft. Es fiel im Vorfeld niemandem schwer, an die europaweite Überzeugungskraft des deutschen Beitrags zu glauben.

Ob nun die Aufmachung von „Unser Song“ oder Stefan Raabs und Lenas Gespür für die nationale Aufgabe – 2011 bleibt mit einem erfolgreichen Auswahlprozess in Erinnerung. Fairerweise sollte hier festgehalten werden: „Taken By A Stranger“ war ein Glückstreffer für alle Beteiligten, da „Push Forward“ trotz gewissem Etwas im Vergleich zu unscheinbar daherkam.

Eigenschaften wie seicht, glattgebügelt und unausgegoren garantieren aussichtslose Teilnahmen inklusive Verriss innerhalb und außerhalb der Bubble. Sich also im schlimmsten Fall wie gehabt auf den Big-5-Status sowie mutlose Herangehensweisen zu verlassen, wird keine Veränderungen bringen. Nein, die positiven Erfahrungen der Vergangenheit sollten stattdessen Anreiz sein, endlich wieder an die Erfolgsbilanz anzuknüpfen! Ein Ansporn, um Songs und Künstler*innen mit Alleinstellungsmerkmal ins Auge zu fassen. Eine Vorentscheidung zu etablieren, die den internationalen Vergleich nicht länger fürchten muss. Wo sich aus Vielfalt DER Auftritt durchsetzt, mit welchem man ein herausragendes Konzept für die große Bühne generiert, für das es sich im entscheidenden Moment lohnt, zu voten.

In Turin brachte „Hold Me Closer“ das für mich stimmigste Gesamtpaket mit. Drei Minuten, die mich selbst im Nachgang jedes Mal beeindrucken, ganz ohne Aufgesetztes oder Langweiliges. Das sage ich darum so betont, weil Schweden seit 2013 mit Stangenware selten meinen Geschmack traf, ich nun jedoch Cornelias Weg nach Italien umso gespannter mitverfolgt habe. There’s nothing to regret.

Ich halte daran fest: Deutschland kann es schaffen, zurück in die Spur zu finden und dass der Werdegang des deutschen Acts bis hin zum Finale das Interesse aufrechterhält. Mit einem Gesamtpaket für GANZ VORNE im Gepäck. Lieber NDR, bitte trau dich!

Bisher in der Serie „Torniamo a Torino“ erschienen:


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

38 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Felix
Felix
1 Jahr zuvor

„Can we press pause or do a restart?“ ist ja fast schon so ein heimlicher Hilfeschrei wie „I’m tired of always losing“ 🤔
(Disclaimer: Beitrag oben nicht von mir)

FelixFanDerDenktFelixSollteNichtSoBescheidenSein
FelixFanDerDenktFelixSollteNichtSoBescheidenSein
1 Jahr zuvor
Reply to  Felix

Sei nicht so bescheiden. Klasse Artikel hast du geschrieben, den habe ich genosse Genosse!

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Danke für diesen guten Artikel, lieber Felix.

Gerne würde ich zuversichtlich nach vorne blicken, was die deutsche Teilnahme beim ESC betrifft. Aber der Unterschied zwischen uns Fans und dem NDR ist nun mal: Für Letztgenannten ist der ESC nur ein Job, ohne Leidenschaft wird dieser Job abgehandelt. Und deshalb wird sich an den schlechten Platzierungen in absehbarer Zeit wenig ändern, fürchte ich. Man muss nicht jedes Jahr vorne mitspielen, darum geht es nicht. Aber mit anzusehen, wie man Jahr für Jahr nach hinten durchgereicht wird, macht schon irgendwie traurig.🥲
„Hold me Closer“ ist für mich auch der beste Beitrag aus Schweden seit 2012, meistens finde ich die Beiträge nämlich auch nur so la la bis schauderhaft.

P. S. Natürlich weiss ich, dass es Wichtigeres gibt als eine Platzierung beim ESC, glaube auch nach wie vor nicht, dass die Ukraine nur aufgrund von Mitleids- bzw. Solidaritätsvotes gewonnen hat. Davon haben sie ja auch relativ wenig, es sei denn, die Gebühren sind gespendet worden. Nein, der Song war schon außergewöhnlich, meiner Meinung nach, und hätte auch ohne Krieg sehr gut abgeschnitten.

Udo Schmidt
Udo Schmidt
1 Jahr zuvor

Danke Felix für den guten Beitrag, der mir komplett aus der Seele spricht. Entweder, der NDR steckt da Herzblut rein mit den richtigen Leuten, oder er soll es bitte an solche Leute abgeben, die Lust darauf haben. Die Hoffnung stirbt zuletzt…

Festivalknüller
Festivalknüller
1 Jahr zuvor

Der abschließende Satz , bitte trau dich…, klingt in diesem Zusammenhang für mich doch eher etwas nach verzweifelter Fan als danach den NDR aufzumuntern.
Den Mut zu etwas Neuem sollte sich aus den durchwachsenen Erfahrungen der Vergangenheit entwickeln und ganz klar im Zusammenhang mit dem Wunsch nach Erfolg stehen. Aussagen wie „bloß nicht gewinnen“ wie erlebt sind dabei natürlich kontraproduktiv.
Der Impuls den Lena 2010/11 gab ist schon lange verflogen und leider folgte nichts angemessenes nach.
Es hapert wirklich an der Qualität der Umsetzung einer vernünftigen Kandidaten- und Songwahl und an einer zeitgemäßen VE-Show.
Dass man über verschiedene Versionen der Beiträge abstimmen sollte, wie in diesem Jahr , lässt auf keine gute Planung schließen. Auch ein eintöniges Radiohörervoting trägt nicht gerade zur Unterhaltung bei.
Es gibt viele Baustellen, die zu bearbeiten sind und dabei ist vor allem an die hoffentlich vorhandene Professionalität der Verantwortlichen zu appellieren.

Jorge
Jorge
1 Jahr zuvor

Tztztz, lustig, dass hier immer noch diesem Blues so gefrönt wird. Mir persönlich kam der ja eher beim verlinkten Video dieser Frau im Stimmbruch, nicht bei Malik.

Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende. – Oscar Wilde –

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Ich habe bezüglich ARD/NDR und ESC jegliche Hoffnung auf Besserung verloren. Die werden auch im nächsten Jahr nur Murks fabrizieren. Und am Ende sind alle wieder überrascht warum der arme Tropf von deutscher ESC-Kandidat denn schon wieder nur letzter oder vorletzter geworden ist. Die Fans werden sich wieder tausend Vorschläge ausdenken, wie man es denn besser macht, der NDR wird es wieder ignorieren und im Jahr 2024 geht das ganze schöne Spiel wieder von vorne los und es ist wieder Murmeltiertag.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

Deine Prophezeiung ist echt traurig. Noch trauriger nur noch: Ich bin mir sicher, du wirst damit auch zu 100 % Recht behalten. 😭

cars10
cars10
1 Jahr zuvor

Die Ukraine wären sicher in die Top 10 gekommen, dazu war das Lied zu gut um abzuschmieren. Gewonnen hat es allerdings m.M.n. wegen des Krieges und nicht trotz. Der Mitleids- und Solidaritätsbonus der Zuschauer wurde im Vorfeld geradezu herbeigefleht, wenn man sich an so manche Berichterstattung erinnert.

Und dass die Inkompetenz und das Desinteresse des NDR auch im nächsten Jahr eine planbare Konstante sein wird, sollte jedem hier klar sein.

PS an den Autor.
Auch wenn das schwer zu begreifen ist, der Krieg findet (noch) nicht in der Mitte von Europa statt, ein Blick auf die Landkarte hilft. Mental bei vielen vielleicht ja, geografisch nein.

AlexESC
AlexESC
1 Jahr zuvor
Reply to  cars10

Ich mag den Song „Stefania“ und ob dieser gewonnen hätte, wenn der Krieg nicht gewesen wäre, weiß ich nicht, aber bei mir war dieser in meiner persönlichen Rangliste -ganz neutral betrachtet- auf Platz 1!

Man kann immer mit diesem Argument kommen „der hat nur gewonnen weil …“ oder „der Song war nur ganz vorne weil …“! Auch ich bin da natürlich keine Ausnahme und mache jetzt mal (wieder) das gleiche mit dem zweitplatziertem Song „Space Man“! Hier verstehe ich nach wie vor nicht, weshalb dieser so beliebt war und behaupte einfach mal, dass weniger der Song hier beliebt ist/war, sondern der Künstler an sich, welcher auch zusätzlich noch ein erfolgreicher TikToker ist! Außerdem glaube ich, dass sich vor allem die Jurymitglieder bei ihrer Bewertung von „Space Man“ am Videoclip, welcher wirklich gut gemacht ist (vor allem der Anfang), orientiert haben und eventuell an der Stimmlage von Sam Ryder!

Ich persönlich bin mit „Stefania“ als Gewinnersong, ganz unabhängig vom Krieg, besser zufrieden, als wie wenn ich mit „Space Man“ zufrieden wäre. Wenn „Stefania“ nicht gewonnen hätte, dann wären da meiner Meinung nach eigentlich noch sehr viele Songs vor „Space Man“ gekommen, welche für mich gewinnen hätten können!

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  AlexESC

Ich sehe das so: „Stefania“ wäre auch so sicher in den Top 10 gelandet, das hätten die Qualität des Songs und sein Alleinstellungsmerkmal als einziger echter Rap-Song des Abends (sorry, Malik, aber eine Strophe reißt es halt nicht raus!) ohnehin garantiert.

Hätte der Titel ohne Putins Angriffskrieg gewonnen? Mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit: nein.
Ist es schlimm, dass womöglich nicht der beste Song des Abends gewonnen hat? Mit 100-prozentiger Sicherheit: nein.

Denn: Diejenigen, die jetzt über den Sieg der Ukraine jammern, sind entweder frustrierte Briten (die froh genug sein sollten, endlich wieder so ein Ergebnis erzielt zu haben) oder Spanier (deren Song, rein musikalisch betrachtet, bereits zu gut abgeschnitten hat).

Europa hat ein Zeichen gesetzt. Und das glücklicherweise nicht im Jury-, sondern im Televote. Besser hätte es meines Erachtens nicht laufen können.

Die Jurys haben ihre – vermeintliche – professionelle Objektivität bewiesen.

Die Fernsehzuschauer haben bewiesen, das ihnen ebenjene völkerverbindende europäische Solidarität, für die der Grand Prix d’Eurovision de la Chanson de la Rompompom schließlich einst ins Leben gerufen wurde, wichtiger ist, als ein gerechtes Ergebnis bei einer letztendlich ehrlicherweise doch irrelevanten musikalischen Leistungsschau.

Der Siegertitel war nicht der beste Beitrag? Whatever … seit ich den Grand Prix/ESC vergöttere, hat selbiger Dana International, Marie N., Helena Paparizou, Ell/Nikki, Conchita Wurst, Emmelie de Forest, Måns Zelmerlöw, Jamala und Netta ausgehalten – und die Beschwerden über den jeweiligen Sieger hielten sich immer sehr im Rahmen und der folgende Wettbewerb wurde in aller Regel sogar ein kleines Bisschen besser.

(Kurzer Exkurs zur Dana International: Hatte sie den besten – bzw. massentauglichsten – Song des Abends? Nein. War ihr Sieg politisch bedingt? Zweifelsohne. War ihr Sieg verdient? Definitiv nein, aber er hat Europa von seiner besseren Seite gezeigt.)

(Kurzer Exkurs zu Conchita Wurst: Hatte sie den besten – bzw. massentauglichsten – Song des Abends? Nein. War ihr Sieg politisch bedingt? Ja, zumindest ein Stück weit. War ihr Sieg verdient: Ja, denn in den letzten 20 Jahren hat niemand auch nur im Ansatz einen ähnlich vollkommenen Auftritt hingelegt.)

(Kurzer Exkurs zu Jamala: Hatte sie den besten Song des Abends? Da kann man drüber streiten. Hatte sie den massentauglichsten Song des Abends? Sicher nicht. War ihr Sieg politisch bedingt? Ja, ohne Frage. War ihr Sieg verdient: Ja, denn ihr musikalisches/lyrisches/emotionales/performatives Gesamtpaket war einfach das beste.)

Es braucht also niemand so zu tun, als sei der ESC jemals unpolitisch gewesen – schon gar nicht, wenn sich Zypern und Griechenland jedes f*cking Jahr gegenseitig 12 Punkte von der Palme wedeln (um mal nur eines der nach wie vor VIELEN Beispiele zu nennen).
Diejenigen, die sich jetzt aber darüber beschweren, dass wir nun einen primär politisch bedingten Gewinner haben, brauchen – IMHO – entweder ESC-Nachhilfeunterricht oder aber weniger toxischen Nationalismus oder aber weniger Geld aus der St. Petersburger Trollfabrik. Im Zweifel sogar alles Genannte.

Und wer nun immer noch über den Sieg des Kalush Orchestras jammern möchte: Suck it und deal with it – die Demokratie ist dafür da, Trottel zu marginalisieren.

elkracho
Mitglied
elkracho
1 Jahr zuvor

Danke Felix für deinen Artikel.
Stimme dir vollumfänglich zu.
Du scheinst ja die Hoffnung verloren zu haben,
dann sind wir schon mal zwei.
Vielleicht wird ja 2023 doch besser,als wir alle denken.
In Bezug auf Schalke,Ukraine,und Germany beim ESC.

elkracho
Mitglied
elkracho
1 Jahr zuvor

……….da ist doch glatt das Wort „nicht“ verloren gegangen.
Glaub die Batterien der Tastatur machen schlapp.

Danke Felix für deinen Artikel.
Stimme dir vollumfänglich zu.
Du scheinst ja die Hoffnung nicht (!!) verloren zu haben,
dann sind wir schon mal zwei.
Vielleicht wird ja 2023 doch besser,als wir alle denken.
In Bezug auf Schalke,Ukraine,und Germany beim ESC.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  elkracho

Du bist gut, wie soll 2023 denn besser werden? Wenn es doch seit 2020 alles nur noch schlimmer wird?

AlexESC
AlexESC
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

seit 2020? Also 2020 hatten wir einen prima Song der gut bei den internationalen ESC-Fans angekommen ist! Nur leider hatten wir 2020 dann letztendlich -aufgrund von Corona- doch keinen ESC!

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  elkracho

Wenn du schon Schalke mit den anderen in einen Topf wirfst, ist Schlackes direkter Wiederaufstieg doch nicht das schlechteste Zeichen … darf, m. E., gerne so fortgesetzt werden. 😉

Matty
Matty
1 Jahr zuvor

In Schweden schaut man bereits auf den ESC im kommenden Jahr und SVT gab offiziell bekannt, daß am 26. August 2022 die Bewerbungsphase für das Melodifestivalen beginnt:

https://eurovoix.com/2022/07/01/sweden-melodifestivalen-2023-submissions-august-26/

Außerdem wurden auch die passenden Regeln veröffentlicht und von den 28 Wettbewerbsbeiträgen, die für das Melodifestivalen ausgewählt werden, sind zehn in Landessprache. Die Bewerbungszeit endet am 16. September 2022.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Hoffentlich kommt was besseres raus, als dieses öde „Hold me Closer“.

JoelESC
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

Endlich hab ich mal jemanden gefunden, der es auch nicht mag

murzel2003
Mitglied
murzel2003
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

Ich finde Hold me closer auch ganz furchtbar und es hat nur so gut abgeschnitten, weil das instrumentale Arrangement in der zweiten Hälfte die gesanglichen Unzulänglichkeiten mit simpler Lautstärke übertüncht hat.
Trotzdem war es natürlich um Äonen besser als das, was D abgeliefert hat.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  escfrust05

Die allgemeine Begeisterung für „Hold me closer“ verstehe ich ja auch bis heute nicht, obwohl der Song gegenüber den plumpen Machwerken von Tusse und den Mamas natürlich schon ein Schritt in die richtige Richtung war. Aber, und da ist der SCC ja gerade eine gute Lehre, offenbar ist meine eigene Meinung – SCHÄNDLICHERWEISE!!1!einself!! – wohl doch nicht aller Weisheit Schluss. 💁‍♂️🤷‍♂️😉

JoelESC
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Sollte Deutschland ne Scheibe abschneiden

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  JoelESC

Wenn Schweden einen langweiligen Song schickt wirds Platz 4, schickt Deutschland sowas wirds Platz 26. Ich bleibe dabei, am besten wäre es wenn die ARD/NDR beim ESC nicht mehr mitmachen würde. Es kommt doch sowieso nix dabei raus.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  JoelESC

Diskrepanz zwischen schwedischem und deutschem Ergebnis bei gleicher (Minder-)Leistung: ja.

Beleidigte Leberwurst spielen, weil man permanent (und ja meistens auch zurecht) auf den Sack kriegt: nee. Da sollten wir besser sein. Wie es z. B. die chronisch (und ebenfalls meist auch zurecht) erfolglosen Iren bereits sind.

Ich würde sogar behaupten: Das Wohlergehen des gesamteuropäischen Projekts ESC hat uns, gerade aktuell, wichtiger zu sein, als unsere deutsche Befindlichkeit hinsichtlich der Ergebnisse.

… was natürlich nicht heißt, dass Alexandra Wolfslast nicht wenigstens mal versuchen sollte, ihren Job zu machen.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Ich habe vor ’ner Weile nochmal den unfassbar klugen Kommentar von Aufrechtgehn zum Vorentscheid 2004 gelesen. Dessen Fazit: Max‘ Erfolg war mehr Fluch denn Segen. Die deutsche Pop-Landschaft schmollte im Nachhinein, weil der – von Meier-Beer mit einer Wildcard (da ist sie mal wieder …) ausgestattete – Nobody Max Mutzke mit Raabs Hilfe all die etablierten oder zumindest damals angesagten Stars regelrecht wegschrubbte. Raab selbst wiederum schmollte im Anschluss an Istanbul, weil ihm der 8. Platz als Geringschätzung erschien (ich empfand ihn als perfekt leistungsgerecht), und entwickelte daraufhin die „Konkurrenzveranstaltung“ Bundesvision Song Contest.
Prompt wurde das Folgejahr zum Debakel, das sich schon mit der Bekanntgabe des Vorentscheidsteilnehmerfelds andeutete.
Das Ironische daran: 2004 machte der NDR mit seiner heute undenkbar progressiven Kooperation mit VIVA mal wirklich alles richtig (bis auf die unselige und haarsträubend disharmonische Moderatorenkombi Pilawa/Kittner) und wurde letztlich dann Opfer seines eigenen Erfolgs.

Ähnlich 2013: ein spannendes, vielseitiges Teilnehmerfeld mit einigen prominenten Namen, aber auch Indie-Künstlern, ein vielversprechender und hochgehandelter Act – und dann ein unglücklicher Auftritt im Finale samt großer medialer Häme.

Oder 2020: Ausnahmsweise wieder ein Beitrag, der echte Begeisterung auslöste und dem (anders als Michael Schulte) direkt Außenseiterchancen eingeräumt wurden – und dann kommt Corona.

Bei aller berechtigter Dresche für den NDR muss man irgendwie leider doch konstatieren: Selbst dann, wenn Mal alles zu laufen scheint, kommt doch irgendwas dazwischen oder es geht zumindest mittelfristig in die Hose. Das ist schon echt bemerkenswert.

PS: Woran ich immer wieder mit einem weinenden Auge denken muss: 2003 hätten wir eine Ausnahmesängerin wie Cassandra Steen noch als BACKGROUND-SÄNGERIN bekommen können. Aktuell müssten wir hingegen noch mindestens 10 Jahre Karriereflaute abwarten, damit ihr Management eine ESC-Teilnahme auch nur in Erwägung ziehen würde.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Bzgl. Cassandra Steen: 2004 natürlich, pardon.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Das Publikum hat halt den Song ausgewählt, der ihm dabei am besten gefallen hat. Typisch Deutsch, dann gleich eingeschnappt zu sein, nur weil man nicht gewonnen hat. Mit Platz 8 ist ja auch ein gutes Ergebnis dabei rausgesprungen. Mit dem man heutzutage schon sehr froh wäre. Und wenn man ehrlich ist, Max war damals auch der beste im Vorentscheid. In Schweden treten selbst bekannte Künstlers mehrmals an, wenn es einmal nicht geklappt hat. Da ist man nicht gleich eingeschnappt. Wenn man an einem Wettbewerb teilnimmt, dann muss man halt auch darauf vorbereitet sein, das man nicht gewinnt.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Ich sehe das so wie du. Der beste Beitrag des Vorentscheids hat gewonnen und dann in Istanbul einen gleichsam beachtlichen wie verdienten 8. Platz errungen – den man so oder so als gutes Ergebnis ansehen sollte.

Aber gut … dass Stefan Raab über ein gewisses Ego verfügt, ist halt wohl leider der Preis, den wir deutschen ESC-Fans für seine Leidenschaft und Fachkompetenz zahlen müssen/mussten …

ESC1975
ESC1975
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Nils, dein Kommentar ist spannender als das was Felix geschrieben hat, oder besser mal wieder geschrieben hat, als würde es jemand noch nicht wissen. Nicht böse gemeint Felix.
Vermutlich läuft es beim NDR immer schief, weil es da keinen Raab gibt, der es eben schafft das Publikum keinen solchen Fehler machen lässt
Vielleicht sollte man wirklich mal alle Vorentscheid aufschlüsseln und schauen, warum da die ESC-tauglichen Lieder nicht gewählt wurden.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1975

Ganz einfach weil dem Publikum andere Songs besser gefallen hat. So ist das halt.

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Schon oft gesagt, aber immer so gemeint. Und daher sage ich es ohne irgendetwas hinzuzufügen oder abzuändern gerne nochmal:

Erstens: Der ESC-Sieg für Kalush Orchestra – egal ob nun wegen des Krieges oder auch nicht – gehrt völlig in Ordnung. Um den Sieg hätte die Band auch ohne den Krieg mitgespielt, da er ein klasse Song ist. Ein emotionales Gefallen zu einem Song wird eben nicht nur durch die Melodie oder den Künstler (m/w/d) verursacht, sondern auch durch einen Fan-Bezug zu einem Land (bei ESC kompakt sind es wohl überwiegend „emotionale Schweden“ (m/w/d) und „emotionale Italiener“ (m/w/d) ), einer gesellschaftskritischen Diskussion – siehe MeToo-Debatte und der Sieg von Netta – und leider durch einen Krieg, dessen Ende und Folgen noch nicht abzusehen sind. Und um es mit den Worten von Klaus Wowereit zu sagen: „Und das ist auch gut so“. Gründe warum einer Person ein Song gefällt sind vielfältig. Solch ein Grund ist auch immer richtig und nie falsch.

Zweitens. Ich wiederhole einfach wie schon so oft mein Wunschkonzept für einen nach meiner Ansicht guten deutschen Vorentscheid und hoffentlich guten deutschen ESC-Beitrag, verbunden mit der Hoffnung, dass die Verantwortlichen (m/w/d) der ARD meinen Wunsch zur Kenntnis nehmen.

a) Moderatoren für den deutschen VE: Alexander Bommes und Judith Rakers

b) Radio Bremen, Hessischer Rundfunk (HR) und Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) bitte habt Mut und reißt das Projekt ESC an Euch. Als verantwortlich handelnde Personen sehe ich hier Kim Fisher, Jan Böhmermann, Tim Frühling und sehr viele kreative und gegen den Strom schwimmende Radiomoderatoren (m/w/d).

ESC1975
ESC1975
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Jan Böhmermann ist im ZDF, mit Tim Frühling würde es jemand aus der Blase machen, das kann ganz schön daneben gehen, wenn schon Blase dann lieber Conzi. Weder beim MDR noch beim HR sehe ich wirklich gegen den Strom schwimmende Radiomoderatoren, wobei Moderatoren auch nicht wirklich die Leute sind, die nun den großen Kontakt in die Musikszene haben, dafür gibt es die Musikredakteure.

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1975

Consi schielt nur auf einen einzigen ESC-Job: Nämlich auf den ESC-Kommentator / Nachfolger von Peter Urban. Alles andere, was irgendwie mit einer ESC- bzw- VE-Organisation zusammenhängt – lehnt Consi kategorisch ab.

Leute , die bei irgendeiner Fernsehanstalt oder Radioanstalt tätig sind, machen dies ohnehin nur freiberuflich und sind nicht festangestellt. Meistens sind sie dann auch parallel bei mehreren Rundfunk- oder Fernsehanstalten freiberuflich tätig. Daher ist dies zumindest juristisch / arbeitsrechtlich kein Hindernis, wenn Jan Böhmermann gegenwärtig beim ZDF tätig ist.

Den Zugang zur Promiszene sehe ich daher auch eher bei Kim Fisher oder eben Jan Böhmermann. Bei welchem Radiosender ein Moderator (m/w/d) tätig ist, ist eher zweitrangig. Hauptsache er / sie ist kreativ und schwimmt im positiven ESC-Sinne etwas gegen den Strom.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Wenn ich mir die Rechtschreibung sowohl der meinigen, als auch der letzten Kommentare anderer so anschaue, stelle ich zufrieden fest: Es muss wohl Freitagabend sein.

In diesem Sinne: „Moskau / Moskau / Wirf den Putin an die Wand / Russland ist ein bess’res Land / hohohohoho!“ und ein Prosit auf euch alle!

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Bevor hier etwaige Missverständnisse aufkommen: Man möge Putin bitte nicht im Sinne einer Projektion an die Wand werfen, sondern eben physisch, auf dass er großflächig zermatsche.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Wäre „gegen eine Wand werfen“ nicht zu human für Putin? Müsste er nicht mehr leiden?

Rainer Knuth
Rainer Knuth
1 Jahr zuvor

So schreibe auch mal wieder ein Kommentar. Da jeder seinen eigenen Musikgeschmack hat , empfindet auch jeder den Siegersong als gerecht / ungerecht. Also nicht aufregen Leute eure Meinung ist nicht die Meinung aller anderen.

Solange uns als Publikum ca 6 Songs zur Auswahl vorgesetzt werden ( die von den selben Leuten ausgewählt wurden ) wird es für Deutschland immer die hinteren Plätze geben . Natürlich Glückstreffer ausgenommen ( Lottospieler ohne Ahnung gewinnen ja auch und zu einmal )

Edelweiß
Edelweiß
1 Jahr zuvor

Einspruch, euer Ehren! „Hold Me Closer“ das stimmigste Gesamtpaket? Für mich ist das Stangenware, dargeboten von einer unsympathischen Chanteuse mit der Ausstrahlung einer frisch verbeamteten Mitarbeiterin einer kleinstädtischen Behörde. Gutes Stagedesign geht auch anders. Kaum besser als die bemühte und sinnfreie Präsentation der Asserbaitschaner und Polen.
UK, Georgien, Italien, auch Serbien und Spanien haben da weit mehr geboten!