ESC kompakt macht es sich auch immer wieder zur Aufgabe, den Werdegang von Künstlerinnen und Künstler aus unseren nationalen Vorentscheidungen weiterzuverfolgen. Aus der „Class Of 2019“ macht sich gerade Gregor Hägele auf, mit einem weiterentwickelten musikalischen Profil zum erfolgreichen Musik-A-Lister im Deutschland zu werden.
Die Veröffentlichung von Gregors neuer Single „1 Jahr (wie lange muss ich noch heilen)“ nehmen wir zum Anlass, an unser ESC kompakt LIVE mit Gregor vor einem Jahr anzuknüpfen und Gregor danach zu fragen, was seitdem passiert ist und wie er auf seine ESC-VE-Erfahrungen zurückblickt.
2018 durften wir backstage im Song Writing Camp des Line-Ups für das deutschen Finale 2019 „Unser Lied für Israel“ recherchieren. Mit dabei waren neben Gregor Hägele und Linus Bruhn (Foto), Lilly Among Clouds, Aly Ryan, BB Thomaz und Makeda. Die späteren VE-Sieger S!sters waren keine Teilnehmerinnen der Camps, sondern wurden vom NDR später für das deutsche Finale direkt nachnominiert.
Gregor ist der beste Beweis dafür, dass die Teilnahme am deutschen Finale ganz unabhängig vom Ausgang keinen Karriereknick bedeutet, ganz im Gegenteil. Man kann zusehen, wie er in diesen Wochen an Popularität gewinnt und erfolgreich Schritte nach vorne macht. In der Woche, in der ich für diesen Beitrag auf ESC kompakt recherchiert und geschrieben habe, hat er allein auf TikTok 10T Follower hinzugewonnen, inzwischen sind es eindrucksvolle 272.000! Auch Gregors Spotify-Reichweiten boomen.
@gregorhaegele Meine Hosentasche 🤦♂️ … aber – “1 JAHR” gehört endlich euch 💔❤️🩹 #1jahr #heartbreakhymne
Erwischt haben wir Gregor zum Telefon-Interview übrigens in Kalifornien, wo er mit seiner Clique das erste Coachella Weekend besucht hat. Dennoch hat er sich viel Zeit für das Interview genommen und trotzdem kurz zuvor auf dem Festival sein Handy abhanden gekommen ist, war er bester Laune. Wenn es die Formulierung „gewinnendes Wesen“ nicht schon geben würde, sie würde für Gregor Hägele erfunden werden.
Coachella hat Gregor mit seinen Freundinnen und Freunden aus dem „Coachella-Squad“ erlebt, die ihn jetzt auch sehr engagiert bei der Detektiv-Suche nach seinem Mobile unterstützen. Jeden investigativen Schritt könnt Ihr in Tageszusammenfassungen seines Freundes Paul Bunne auf TikTok ansehen.
Wir haben Gregor logischerweise zunächst zu seiner retrospektiven Einschätzung seiner Songwriting-Camp- und Vorentscheid-Teilnahme vor befragt, wo auch dieses Bloggerfoto entstand:
„Mein Auftritt war nicht allererste Sahne, da war ich noch nicht ready. Ich war einfach viel zu aufgeregt. Aber es sollte glaube ich alles so kommen.“
In der Tat. Alles ist für was gut. So drückte es meine Mama aus.
Gregor ist übrigens mit dem VE-2019-Squad immer noch vernetzt:
„Ich habe alle meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter nach wie vor supergerne, wir schreiben uns auch noch ab und zu.“
Gregor singt heute in deutscher Sprache, schon 2019 hegte er diesen Wunsch:
„Ich wollte eigentlich immer Deutsch singen; für das deutsche ESC Finale haben wir im Songwriting Camp deutsche und englische Songs gemacht, aber dann wurde es doch ein englischer Song.
Aber mein Herz sagt deutsche Musik, einfach, weil es ohne Filter ist. Englisch ist sicher der einfachere Weg, aber wenn man Deutsch singt, braucht man mehr Mut, aber es geht auch tiefer und berührt deshalb auch mehr.“
Mit seiner neuen deutschen Single „1 Jahr“ knüpft Gregor sehr persönlich an das Ende einer Beziehung an, das er in seinem letzten Song „Phantonschmerz“ thematisiert und zu verarbeiteten versucht hat. Nach einem Jahr ist Zeit vergangen, doch die Wunden sind noch nicht geheilt. Die neue Single ist jedoch versöhnlicher und reflektierter. Gregor seziert Beziehungs- und Lebensmomente mit viel Feingefühl:
„Das sind Sachen, die ich an der Musik mag. Man ist nicht alleine mit seinen Gefühlen, jeder hat Struggles. Das nimmt auch den Social-Media-Filter weg, wo alles immer scheinbar perfekt ist.“
Apropos Social Media: Als Gregor vor einer Woche um Mitternacht das Erscheinen von „1 Jahr“ (ebenfalls auf TikTok) zelebrierte, war die Welt noch in Ordnung, er konnte die Liveshow auf seinem Handy machen. 24 Stunden später war es weg, umso beeindruckter war ich, dass ich sich davon seine Coachella-Stimmung nicht verderben ließ. Gewinnendes Wesen eben!
Hier schreibt Gregor sich ohne Mobile ganz „old school“ die Nummern der Coachella-Squad auf die Haut.
Wie haben Gregor die maximal gehypten Coachella-Headliner Blackpink gefallen?
„Die waren Wahnsinn, so eine Show habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Bevor sie selbst auf die Bühne kamen, sind hunderte von Drohnen aufgestiegen und haben am Himmel über der Bühne 3D-Skulpturen erzeugt, einen Schmetterling, eine Raupe, einen Elefanten. Mir hat die Show von Blackpink ultragut gefallen, die sind absolut professionell, die Choreo und die Show waren supercool. Aber mein persönliches Coachella-Highlight war allerdings Calvin Harris.“
Auch aus Kalifornien verfolgt Gregor den ESC-Jahrgang 2023:
„Dieses Jahr tue ich das tatsächlich, weil ich den Loreen Song ziemlich geil finde. Mit der Clique, mit der ich unterwegs bin hier, da ist das schon fast eine Hymne. Das ist mein absoluter Favorit in diesem Jahr.“
Im Herbst setzt Gregor seine „Mama, ich bin dann mal auf – Tour 2023“ fort (Vol 2).
„Die (ausverkaufte) Tour Anfang diesen Jahres war das Schönste, was ich je erlebt hat. Ich habe eine tolle Crew, jeder steckt sein komplettes Herz rein. Ich durfte ja bei Max (Giesinger) und Johannes (Oerding) Support machen, da konnte ich bei den Besten lernen.“
Im Mai hat er einige Konzerttermine zusammen mit Kati K, ab November geht es dann mit der eigene Solo-Tour in viele neue Städte weiter.
- 14. November 2023: Magdeburg, Factory
- 15. November 2023: Erfurt, Kalif Storch
- 16. November 2023: Berlin, Tempodrom
- 18. November 2023: Rider´s Cafe, Lübeck
- 19. November 2023: Bremen, Tower Musikclub
- 20. November 2023: Hannover, Musikzentrum
- 22. November 2023: Münster, Sputnikhalle
- 23. November 2023: Köln, Luxor
- 26. November 2023: Karlsruhe, Tollhaus
- 28. November 2023: Zürich, Exil
Tickets für die Tour von Gregor gibt es hier.
@gregorhaegele der Letzte hittet bei mir anders… 💔
Seinen ABBA-Lieblingssong („Gimme Gimme Gimme“) hat Gregor bereits im ESC kompakt LIVE verraten. Unsere Abschlussfrage an Gregor daher: Wie soll es weitergehen?
„Mein Ziel ist, dass es sich schön organisch weiterentwickelt und ich genug Geld damit verdiene, dass ich auch meine Zukunftsfamilie davon ernähren kann.“
ESC kompakt dankt Gregor für das Interview.
Heute vor einer Woche war Gregor Hägele zu Gast in der Beatrice-Egli-Show in der ARD und auch der dreimalige ESC-Sieger Johnny Logan (einmal als Autor für Linda Martin im Jahr 1990 sowie zweimal als Interpret 1980 und 1987) war zu Gast.
Ich glaube wirklich, Johnny Logan lebt inzwischen komplett davon, zwei- bis dreimal im Jahr im deutschen Fernsehen aufzutreten 😉
Das Votum der heutigen Jugend geht also auch an Loreen. Interessant.
Ich mag die letzten Veröffentlichungen von Gregor alle richtig gerne – „Bitte hass uns nicht“, „Ein bisschen mehr“, „Paracetamol“, „Ana“, „Zuckerschock“ und „Phantomschmerz“. Das neue „1 Jahr“ muss ich mir jedoch erst noch anhören.
Seine Social Media-Kanäle musste ich allerdings stumm stellen. Wahrscheinlich werde ich langsam alt und spießig, aber ich finde seine doch sehr gestellten Storys und Videos, die allesamt überdeutlich krampfhaft viral gehen sollen, eher unangenehm und cringey. Bei YouTube nervt mich vor allem das Clickbaiting mit irgendwelchen alten Wiedersehensvideos anderer Leute, über die er einfach seine Lieder legt, damit diese viral gehen.
Sei es drum – seine Musik ist super und die werde ich auch weiter verfolgen.
Übrigens hängt er wohl auch viel mit Chris James rum, der seinerseits ganz tolle Musik macht und ebenfalls aus Deutschland kommt. Man sieht ihn oben auch auf den Coachella-Bildern.
Früher hieß der „Chris Brenner“ und hat vor allem Coversongs gemacht, aber seit ner Weile veröffentlicht er nur noch eigene Lieder und auf Englisch. Von dem mag ich auch alles. Hier ein älteres Stück, das wohl mal bei Tiktok in China viral ging und ein Musikvideo besitzt, für das Chris seine (mehr oder weniger motivierten) Geschwister eingespannt hat:
Danke für den Chris Brenner/James Tipp. Keine Sorge, wenn dann bist du nicht der einzige der alt wird, ich folge nur noch seeehr wenigen Künstlern, da ich mit dem „Getue“ vieler auch nichts mehr anfangen kann. Und für Bier muss ich mit mittlerweile fast 28 Jahren auch seit relativ kurzem keinen Ausweis mehr zeigen. Der körperliche Verfall hält langsam aber sicher Einzug.
Leider war er 2019 beim Vorentscheid gesanglich nicht auf der Höhe.Gut das er nun deutsch singt das hört sich deutlich besser.Freue mich für ihn das er weiter Erfolge feiert.
Der im Artikel erwähnte Linus Bruhn spielt inzwischen übrigens für den HSV – und zwar als anscheinend wohl mehr oder minder professioneller eSportler FIFA.
Sorry, ich kann mit Gregor Hägeles Stimme nichts anfangen…
Danke für den Beitrag. JA ABER WILL ER DENN JETZT WIEDER TEILNEHMEN? Sorry für mein Geschrei, ich wünsche es mir nur sehr und diese Frage hätte mich am meisten Interessiert 😇 neben Madeline Juno und Lilly Among Clouds gehört er zu den(/meinen) absoluten Lieblingen der VEs, die ich super gerne erneut sehen würde.
Noch Laing dazu und der perfekte Vorentscheid ist fertig.
Hejj Siminski: Deine Frage haben wir bereits in unserem ESC kompakt LIVE mit Gregor gestellt (LIVE ist oben verlinkt), ich wollte ihn damit nicht schon wieder nerven, denn er will in den nächsten Jahren nicht an einem ESC-VE teilnehmen.
Madeline Juno hat sich zwar seit 2014 zwar sehr weiterentwickelt, aber ich glaube nicht, dass sie mit der Musik, die sie heute macht, international große Chancen hätte.
Laing ? Nehme ich sofort !
Ich finde von den genannten Namen nur Lily wirklich gut, Laing fand ich damals schon sehr überhypt, Gregor ist ziemlich austauschbar und von Madelines schiefen Gesang habe ich teilweise noch heute Albträume.
Ja, Laing wären super!
Gregor singt „1 Jahr“ –
deutscher Song mit deutschen Untertiteln hmhm… ? Uuuuupppsi…😳 😳 😳
Und in der Tat, man versteht ihn nicht gut, vielleicht weil der andere Sänger, äh, wie heißt der nochmal, ach ja, der Auto Tune, weil der so laut reingesungen hat… 🤪 Nicht mein Lied.
Aber was anderes, der Auftritt von Blackpink… Je länger der Song lief, desto mehr habe ich gestaunt und vor Freude gelacht, diese Federfächer-Choreographie, sowas hab ich noch nicht gesehen, das ganze nahezu fehlerfrei – die müssen die Abläufe ja tagelang trainiert haben. Ganz ganz ganz großes Kino, phantastisch! 😳 😯 😮 🤩 🥰