Gute Quoten und viel Drama: Benidorm Fest 2022 schlägt hohe Wellen in Spanien

Quelle: RTVE.es

Es hätte doch alles so friedlich laufen können: Die 14 Beiträge des Benidorm Fests, dem spanischen Vorentscheid für den ESC 2022 in Turin, kamen im Vorfeld im In- und Ausland gut an. Es entstand ein Hype um Beiträge wie „Terra“ der galizischen Tanxuguerias oder der „Mama-Hymne“ von Rigoberta Bandini. Doch langsam aber sicher schlich sich in Spanien wieder das Drama ein. Das Finale am vergangenen Samstag und der Sieg von Chanel mit ihrem Latin-Pop-Song „SloMo“ hat ein richtiges Medien-Beben in Spanien ausgelöst.

Zur Einordnung: Die Jury machte beim Benidorm Fest 50 Prozent der Wertung aus. Die andere Hälfte teilten sich zu 25 Prozent eine demoskopische Jury, die die spanische Gesellschaft abbilden sollte, und zu 25 Prozent das Televoting. Die Jury strafte im Finale – wie bereits im Halbfinale – die Tanxugueiras ab. Diese hatten dann in der Gesamtwertung keine Chance, obwohl sie die Abstimmung bei der demoskopischen Jury und das Zuschervoting für sich entscheiden konnten. Auch Rigoberta konnte Chanel – den Platz 1 der Jury – nicht einholen und landete dank der Jury auf Platz zwei. Sie konnte keine der drei Wertungen für sich entscheiden.

Damit war der Eklat perfekt. Der Jury-Favorit gewann das Ticket nach Turin und die Publikums-Favoritinnen dürfen den ESC vor dem Fernseher schauen. Bekanntermaßen hat der Gewinner des Zuschauervotings eine gewisse moralische Überlegenheit, ist es doch für viele das demokratischste Voting bei solch einem Wettbewerb. Wir haben bei unserem ESC kompakt LIVE am Freitag vor dem Finale schon so  eine Situation vorausgeahnt…

Aus Feinden werden Freunde

Lange waren sich die Anhänger von Tanxugueiras und Rigoberta Bandini spinnefeind. Doch der für sie ungerechte Sieg von „SloMo“ hat die Fanlager zusammengeschweißt zu einer Armee von Hass-Fans, die ihre Wut nicht nur an RTVE, der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalt in Spanien, sondern auch direkt an Chanel auslassen. Aber die Fans sind nur Störfeuer. Längst haben sich Gewerkschaften und sogar die Politik eingeschalten. Das Benidorm Fest ist nun offiziell zum Politikum geworden.

Die galizisch-separatistische Partei BNG und das links-populistische „Podemos“ haben das ganze auch noch im spanische Kongress zur Ansprache gebracht. Die Linken wollen von offizieller Seite nun eine Erklärung für die Diskrepanz der Jury- und Zuschauer-Wertungen und fragen sich zudem, ob „SloMo“ überhaupt das Reglement erfüllt. Schnell nach dem Sieg von Chanel wurden Stimmen laut die besagten, dass das Lied viel zu viele Text-Passagen auf Englisch enthalte.

Vonseiten RTVEs wurde dies bereits am Sonntag dementiert, Chanel spreche nur viele Wörter Englisch aus. Mango heißt wohl auch in vielen Sprachen Mango… Und die aus La Havana stammende Künstlerin ist bekannt dafür, sehr viele englische Wörter im alltäglichen Sprachgebrauch zu verwenden. Der Text von „SloMo“ wurde dem angepasst und es wurden Wörter verwendet, die zwar spanisch sind, die man jedoch auch englisch aussprechen kann. Ein schmaler Grad an vielen Stellen.

Verschwörungen um die Jury

Bei einer Pressekonferenz am Sonntag verlangten Journalisten, dass man die einzelnen Wertungen der Jury-Mitglieder veröffentliche. Zur Erinnerung: Im ersten Halbfinale setzte die Jury die favorisierten Tanxuguerias auf den vorletzten Platz. Dies führte bereits zu Buh-Rufen und Unruhe bei den ESC-Fans in der Arena. An dieser Bewertung änderte sich auch im Finale nur wenig – was die Galizierinnen den Sieg gekostet hat.

Moderator Máximo Huerta meinte in einem Interview vor dem Finale, dass die internationalen Jury-Mitglieder, der österreichische Szenograf Marvin Dietmann und der isländische Head of Delegation Felix Bergsson, riesige Fans der Tanxugueiras seien. Dies ließ die Fans rätseln: Wenn also die zwei internationalen Jury-Mitglieder die „Tanxus“ gut gerankt haben, müssen wohl die drei heimischen Jurymitglieder die Galizierinnen auf den letzten Platz gesetzt haben. Viele behaupten nun, dass RTVE einfach die Tanxuguerias verhindern wollte und das ging nur durch ein sehr schlechtes Jury-Ergebnis.

Auch viel Positives

Dieser Tage gehen die positiven Nachrichten über Benidorm durch die ganze Dramatik leider unter: Die Lieder des Vorentscheids und andere Songs von Benidorm-Künstlern dominieren die Top 10 auf iTunes in Spanien. Ebenfalls stürmen sie die Top 5 auf Spotify und auf YouTube sind es bereits viele Millionen Klicks für die Auftritte von Rigoberta, Tanxugueiras, Chanel und Co. Es ist DAS kulturelle Thema in Spanien, mit dem sich Nachrichten-, Klatsch-, und Polit-Sendungen im Fernsehen aktuell befassen. Zudem sind die Einschaltquoten ein voller Erfolg für den Sender: Etwa drei Millionen sahen sich im Durschnitt das Finale am Samstag an. Noch beachtlicher ist, dass im Laufe des Abends etwa 10 Millionen Menschen mindestens kurzzeitig die Sendung eingeschaltet haben. Es ist auch die bis dato erfolgreichste Sendung RTVEs im laufenden Jahr – was wiederum im Januar noch kein großer Wurf ist.

Einige Pläne für das Benidorm Fest 2023 stehen bereits: So soll die Teilnehmerzahl wohl auf 20 aufgestockt werden. Zudem ist eine Benidorm-Tour mit allen Teilnehmern im Gespräch. Nicht zu vergessen: Anhand der Anfragen für Benidorm-Tickets hätten die Spanier locker eine 10.000-Zuschauer-Arena ohne Probleme füllen können. Und dieses Interesse – und nicht zuletzt Kaufkraft – haben RTVE und einige Künstler erkannt.

Ob das ganze Drama schon bald wieder verblasst, werden die kommenden Tage zeigen. Noch scheint der Schmerz bei vielen Fans und die Empörung von manchen Politikern und Akteuren, die das Benidorm Fest nur viel zu gerne für ihre Zwecke nutzen, noch zu groß. Chanel bat schon bei einigen Interviews die Fans darum, auch auf die mentale Gesundheit der Betroffenen zu achten. Die Flut an Hass-Kommentaren sei die Tage sehr schwer auszuhalten.

Kommentar von Max:

Tage wie der vergangene Sonntag verderben etwas die Lust am ESC-Fan-Dasein. Chanel war nicht meine Favoritin beim Vorentscheid, für mich waren schon früh die Tanxugueiras die beste Wahl für Turin. Mich hat nur der Auftritt von Chanel beim ersten Semi-Finale sehr mitgerissen und ab da hatte ich sie auch auf dem Zettel. Das Lied selbst war im Vorfeld auch in meiner eigenen Top 3. Die Wucht an despektierlichen Kommentaren im Netz hat mich aber dann sehr erschrocken. Dass Leute wirklich so viel Energie an Hass und Wut verschwenden, und sich davon zerfressen lassen… Da kam bei mir der Beschützer zum Vorschein und aus diesem Grund habe ich auch vermehrt in den Kommentaren hier auf dem Blog reagiert, auch wenn das ganze hier natürlich gesitteter ablief als etwa in den sozialen Medien in Spanien.

Klar kann man Chanels Beitrag finden wie man will, und natürlich muss sich ein Künstler der sich zur Schau stellt auch darauf gefasst machen, dass es nicht immer Beifall gibt, sondern auch harsche Kritik. An vielen Stellen habe ich das jedoch im Falle von Chanel als unverhältnismäßig erachtet. Es ist noch immer ein Wettbewerb und Chanel hat sich der Benidorm-Herausforderung gestellt und sich die Trophäe geholt. Welche Schuld trifft sie? Finde ich Verteilung der Stimmen beim Vorentscheid gerecht? Absolut nicht. Muss ich deswegen mit Fackeln auf die Straße gehen? Ganz sicher nicht. Ich hoffe, dass sich das Benidorm Fest weiter verbessert wird und hoffe, dass sich das ganze Drama nun legt. Doch schon jetzt ist die VE für mich getrübt.


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28 Comments
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Karsten K.
Karsten K.
2 Jahre zuvor

Armer Max 🤣

Anita
Anita
2 Jahre zuvor
Reply to  Max (Blogger)

Tolle Hintergrundinformationen und sehr gut geschriebener Artikel. Danke Max.

sam
sam
2 Jahre zuvor

Ich finde es einfach beschämend wie manche Leute mit Hass und Wut auf Chanel reagieren. Auch wenn man den Song nicht gut findet, sollte man trotzdem Respektvoll bleiben. Das heißt nicht, dass Kritik fehl am Platz ist. Kritik ist sogar gut, wenn sie sachlich vorgetragen wird. Aber Beleidigungen jeder Art sind einfach unterstes Niveau und geht überhaupt nicht. Wie es schon Jendrik sagte/sang: ,,I don´t feel hate“.

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  sam

Daran ist doch allein RTVE schuld. wie kann es denn sein, das man einer Jury so viel Macht gibt. Da würde ich mich als Televoter auch verarscht vorkommen. Schließlich mussten die Anrufer ja auch Gebühren bezahlen. Auch wenn ich die Tanxiguerras musikalisch grausam fand, die haben das Televoting gewonnen und das sollte in einem Vorentscheid mehr wert sein, als Juryvoting. Aber das haben die von RTVE verbockt nicht Chanel.

Anmey
Anmey
2 Jahre zuvor

Man konnte die Uhr danach stellen, dass das passiert. Jedes Mal gibt es in Spanien Drama und fast jedes Mal eskalieren die Kommentare zum Hass. Gibt es irgendeinen Grund dafür, dass das dort so extrem ist? Es ist wirklich unwürdig und ich kann Max‘ Kommentar da nur zu 100% zustimmen.

Ansonsten natürlich wirklich schön, dass die VE so gut angenommen wird.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
2 Jahre zuvor

Ich lese ja nur hier und auf ET, und da habe ich keine Kommentare gesehen, die die Grenze zur Geschmacklosigkeit überschritten hätten. Klar, auch ich habe meine Kritik deutlich geäußert und mich vor allem über Chanels Bewegungsroutinen lustig gemacht, aber letztes Jahr habe ich mehr oder weniger identische Kommentare zum zyprischen Beitrag gepostet, über die sich niemand beschwert hat. Ich hoffe. dass sich auch dieses Jahr niemand von meiner Kritik an „SloMo“ (alleine schon der Titel …) persönlich verletzt gefühlt hat. Jedem/r das seine/ihre …

Das Votingsystem war tatsächlich totaler Schrott, weder fair noch der Spannung zuträglich.

italojeck
italojeck
2 Jahre zuvor

Ich glaube, hier im Blog war gar nix. Ich habe viel schlimmeres gegen Jendrik gelesen 🙄🙄🙄

am Schlimmsten war der Krieg auf den üblichen Social Media.
Man kann das aber nächstes Mal verhinder (oder lindern) indem man der Jury weniger Spielraum lässt.
Und auch die Zusammenstellung der Jury war wirklich…. komisch. Hatte für mich keinen Sinn. Da ist die Polemik vorprogrammiert.

Dann kommt aber die spanische Seele dazu…. und die tiefen politischen Graben, und die heftigen sozialen Auseinandersetzungen… die übrigens auch Rigoberta betroffen haben (es reicht einen Blick auf die Kommentare auf Youtube).
Diese Seite kennen wir in Italien leider viel zu gut… letztes Mal war Mahmood dran….

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
2 Jahre zuvor
Reply to  italojeck

Ich habe noch nie verstanden, warum sich Leute all den Dreck auf Social Media antun. Ich habe vor vielen Jahren ein einziges Mal einige Kommentare unter einem YT-Video gelesen und sofort beschlossen, dies nie wieder zu tun. Ich habe auch weder FB, noch Insta, Twitter, WhatApp etc.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  italojeck

Bin auch nicht in den diversen Sozialen Netzwerken unterwegs. (Okay, auf YT schaue ich natürlich schon vorbei, aber weder lese ich dort Kommentare noch schreibe ich selbst was) Habe immer wieder gehört, was für Gemeinheiten man sich an den Kopf wirft, das hat mich total abgeschreckt. Die Anonymität des Internets macht’s wohl möglich, dass man die Kinderstube vergißt.☹️ Ich bin mir sicher, wenn dieselben Leute einen gegenüberstehen würden, trauten sie sich das nicht. Schon irgendwie auch feige.

Wobei, hier herrscht doch auch meistens ein freundlicher Ton, ohne, dass man sich ins Gesicht schaut. Deshalb tummel ich mich hier ja so gerne.🙂

4porcelli - #teamRayden
4porcelli - #teamRayden
2 Jahre zuvor

Wie? Ich hatte auf ET gelesen, das absolut jede Kritik an Chanel sei wie… Lukashenko? Wird beim schwedischen Beitrag sicher auch so sein ;-).

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Also, ich habe das Finale nicht gesehen, dafür die beiden Semis. Muss sagen, ich war sehr angetan von den Shows. Toll gemacht, RTVE.😊

Vom Ergebnis bin ich auch ziemlich enttäuscht, hätte lieber Tanxugueiras oder Rayden in Turin gesehen. Auch Rigoberta hatte was charmant Verpeiltes. Hat mir irgendwie gut gefallen. Chanel ist mir alles in allem zu glatt und perfektionistisch, aber sowas kommt halt doch international an Immer noch.
Denke eigentlich nicht, dass Spanien damit in der Bottom 5 landen wird.

Natürlich ist das Kalkül hinter dem Auftritt mittlerweile uralt, aber auch bei „Fuego“ (ja ich weiss, der Vergleich hinkt😉) wurde das Rad nicht neu erfunden. Im Grunde war die Nummer damals auch schon ausgelutscht, und ist trotzdem 2. geworden.

Meine ganz ehrliche Meinung zu den Jurys: In den VEs haben sie nichts verloren. Sorgt nur für Unmut, wenn der Publikumsliebling „verhindert“ wurde. Und wenn es auch nur subjektiv empfunden wird. Das Publikum (und meinetwegen auch die Demoskopie) sollte komplett über den Beitrag entscheiden.

Na ja, viel Glück, Spanien.🙂

Thilo mit Bobby
Mitglied
2 Jahre zuvor

Eins steht fest. Das Benidorm Fest wird in Erinnerung bleiben. Das das so eskaliert ist schon traurig hat aber vllt auch was mit dem spanischen Temperament zu tun und den eher schwierigen Verhältnissen der Provinzen Gegeneinander. Am allerwenigsten sollte man aber Chanel beschimpftem. Die kann am wenigsten dafür und will doch den Leuten einfach nur Freude bereiten.

murzel2003
Mitglied
murzel2003
2 Jahre zuvor

Wenn du mit „Freude bereiten“ meinst, dass einigen älteren Herren bei ihrer Unterleibsgymnastik einer abgeht, hast du sicher vollkommen recht. Ich persönlich lege mehr Wert auf Stimme, Musikalität und künstlerischer Absicht und da kommt bei mir sogar keine Freude auf. Billige Beliebigkeit auf ganzer Linie. Schade um die vertane Chance.

trevoristos
Mitglied
2 Jahre zuvor

Ich finde es unglaublich zum Haare raufen, aber nichts was einen überraschen sollte. Glaub den ESC haben auch schon Songs gewonnen, die das Televoting nicht gewonnen haben. Leider ist es so, dass alle die drei Lieder (mal ganz zu Schweigen vom Rest) eigentlich doch nur Mittelmaß repräsentieren, ein knapper Ausgang daher zu erwarten war. Es besteht bei ‚relativ gleichstarken‘ Songs immer die Gefahr einer Fehleinschätzung (übrigens unabhängig von der Jurygrösse). Man denke nur an Jendrik zurück. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es natürlich so, dass bis auf Weiteres der spanische Beitrag noch nicht nach hinten durchgereicht ist. Könnte passieren, muss aber nicht. Wird man sehen. Problem ist natürlich, dass Carmen mit dem Manko ‚Televoting-Loser‘ (Chanel wurd ja sogar da nur 3.) belabelbar nach Turin muss. Scheint mir auch so zu sein, dass das tatsächliche Telefonvoting vielleicht für Chanel sogar noch ungünstiger war. Schätze es so ein, dass Anrufer aus Galizien und bei Rigoberta aus Katalonien möglichweise dafür gesorgt haben, dass Chanel wenn es nach Prozenten gegangen wäre die beiden Leader auf vielleicht sogar an die 40 (von 135) gekommen wären und Terra locker gewonnen hätte. Alles sehr unglücklich. Ärgerlich ist, dass nun Galizische Regional-Politiker aus der tatsächlich kritisierbaren Juryentscheidung politisches Kapital schlagen wollen. Sicher bin ich mir dass die Jury nicht direkt wusste wie das Televoting Ergebnis ausgefallen ist. Sicher ist auch, dass die Jury schon im Halbfinale Chanel weit vorne gehabt hat. Der Linie ist die Jury treu geblieben. Terra war damit im Finale eigentlich schon chancenlos.

4porcelli - #teamRayden
4porcelli - #teamRayden
2 Jahre zuvor

Drama in Spanien, nichts neues. Die Shows waren top, sowas schleppt sich in Spanien sonst öfter hin. Auch viel Engagement beim Staging; schön dass es schon Pläne für 2023 gibt.

Rainer 1
Rainer 1
2 Jahre zuvor

Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich habe durch das benidorm fest wieder viel freude am esc zurückbekommen. Der letztjährige sieg von maneskin hat mich sofrustriert, dass ich eigentlich schon ein anderes winter/frühling-hobby suchen wollte. Ein glücklicher zufall + das benidorm fest haben aber dazu geführt, dass ich doch wieder in der blase gelandet bin)).
Benidorm war super, abgesehen vom sieger……

Thilo mit Bobby
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Schon ein bisschen seltsam kein Spaß mehr am ESC zu haben weil Maneskin gewonnen hat und die Schweiz nur Dritter wurde(so was sollte eigentlich gefeiert werden) Ein bisschen Frust ist ja okay aber was sollen wir deutsche denn dann machen. Dann hätte ESC. Kompakt längst seinen Dienst einstellen müssen wegen Lustlosigkeit. Es ist doch eigentlich nur ein Spiel. Neues Jahr neue Chance😉

Rainer 1
Rainer 1
2 Jahre zuvor

Thilo, hat gar nichts mit der schweiz zu tun. Eher damit, dass ich der meinung war, dass maneskin den esc in eine richtung bringt, die mir überhaupt nicht gefällt. Nur ja kein „esc-sound“, möglichst mainstreamig und nur aufsehen erregen in den sozialen medien.
Darum hat mich ja benidorm einigermassen versöhnt, voll esc-sound wie sich das gehört und ein sieger, der so gar nicht nach meinem geschmack ist. So muss das sein.

Thilo mit Bobby
Mitglied
2 Jahre zuvor

Okay Rainer jetzt verstehe ich dich ein bisschen besser😊

Christian W
Christian W
2 Jahre zuvor

Entweder bist du noch nicht so lange als Fan dabei oder missverstehst da etwas. Niemand muss einen Sieger mögen, aber deswegen gibt es ja das nächste Jahr. Oder das übernächste Jahr. Und man hat Spaß an seinen favoriten, ob die Erster oder Letzter werden, ist am Ende eigentlich egal. Wenn ich seit 1995 immer an den Resultaten verzweifelt wäre, wäre ich spätestens 2001 ausgestiegen.

Und es gibt keinen einzigen Sieger und keinen einzigen Song, der den ganzen Wettbewerb „in eine Richtung“ verschiebt. Das war bei Lordi nicht so, das war bei Conchita nicht so und das wird auch bei Måneskin nicht so sein, deren Sieg übrigens besonders bei der Publikumsabstimmung so überragend gewesen ist, dass es da eigentlich keine Diskussion geben kann, ob der Sieg gerechtfertigt gewesen ist. Mochte ich das Lied? Nein. Aber das wollten die Leute hören. Ebenso wie die ESC-untypischen Titel auf den Plätzen 2 bis 6. Mit Pop ist da (zumindest momentan offenbar) nicht mehr viel zu holen, weshalb Chantal (oder wie sie heißt) in Turin auch keinen Blumentopf gewinnen wird. Das kann aber nächstes Jahr auch schon wieder ganz anders aussehen.

ESC-Resultate frustrieren mich schon lange nicht mehr. Im nächsten Jahr werden die Karten neu gemischt und dann kann alles ganz anders aussehen. 2016 hatte ich im Finale keinen Favoriten und ich mag den Jahrgang bis heute nicht sonderlich, ein absoluter Tiefpunkt. 2017, 2018 und 2019 gewannen dann meine (Mit-)Favoriten wieder, 2021 sah es dann wieder anders aus. Und das ist ja eigentlich auch das Tolle.

Neues Spiel, neues Glück. ¯\_(ツ)_/¯

Andi
Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Das ist aber ein Jammern auf hohen Niveau. Ich wäre froh und glücklich, hätten wir die guten Plätze der Schweizer von 2019 und 2021 erreicht. Und klasse ist auch, dass mit Maneskin ein Sieger endlich wieder europaweit für Furore gesorgt hat.

JoBi
JoBi
2 Jahre zuvor

Was soll ich sagen. Es ist, wie es ist und wir und die Spanier*innen können nichts ändern. Es freut mich aber zuhören, das es schon Pläne für nächstes Jahr gibt.

Aber nun zu der Jury. Auch ich bin dafür die einzelne Wertungen der Jury offenzulegen, einfach weil es mich interressiert. Ich gebe zu, ich dachte das im Finale die Jurymitlieder*innen ihre einzelne Punkte: 2, 4, 6, 8, 10, 12 bekanntgeben werden. Aber als es doch so veröffentlicht worden ist wie in den Halbfinals dachte ich:

„Na toll, wenn es eh alles zusammengerechnet bekannt wird, könnte die Jury auch mit 5, 10, 12, 15, 18, 20, 25, 30 daherkommen. In Litauen z.B. wird es ja auch so gemacht, das egal wie viel die Jury insgesamt ihren Erstplatzierten vergibt oder wie viele SMS die Televoter*innen ihren Favoriten verschickt haben, es kommt immer 12 als Höchstwertung heraus.

Oder man macht es mit dem Telervoting und der demoskopischen Jury so, wie bei der Jury, in dem es keine festgelegte Punktzahl gibt.

Es gibt auch die Möglickeit wie beim ESC. In dem die Jury diese 2, 4, 6, 8, 10 12 Punkte vergibt. Das Televoting aus den einzelnen Regionen 2, 4, 6, 8, 10, 12 Punkte vergibt und die demoskopische Jury ebenfalls.

International, wenn ich mir die „ESC 2022 My Top 5“ auf YouTube ansehe, kommt Chanel auch gut an. Ich frage mich allerdings ob sie auch in der Top 5 bleibt. Na klar spiegeln diese „My Top …“ Videos die Meinung der ESC YouTuber*innen wieder und in Turin kann es ganz anders aussehen. Aber das Chanel gewonnen hat, damit kann ich leben und habe ihren Song als Ohrwurm befestigt.

italojeck
italojeck
2 Jahre zuvor

Kleine Aktualisierung Charts KuenstlerInnen BeniFest:

Spotify Spain:

2# Ay Mamá by Rigoberta Bandini 647,966
6# Terra by Tanxugueiras 300,076
14# SloMo by Chanel 191,774
19# Música Ligera by Ana Mena 179,187 (das ist nur fuer mich.. 🙂
29# Perra by Rigoberta Bandini 148,960
42# Calle de la Llorería by Rayden 113,207
52# In Spain We Call It Soledad by Rigoberta Bandini 95,094
63# Too Many Drugs by Rigoberta Bandini 84,911
82# A ver qué pasa – Estrella Damm 2021 by Rigoberta Bandini 74,237
87# Raffaella by Varry Brava 71,817
100# Averno by Tanxugueiras, Rayden 64,646

Festivalknüller
Festivalknüller
2 Jahre zuvor

Da kann man ja der Jury vom Benidormfest noch dankbar sein, dass sie den meckernden spanischen „Wut“bürgern nicht noch Vorschub geleistet haben.
Dafür ist die Jury nämlich da, populistische Votings zu verhindern und zu korrigieren, damit international geeignete Songs zum ESC kommen.

lasse braun
lasse braun
2 Jahre zuvor

selten soviel blödsinn in 2 sätzen hier gelesen!

Festivalknüller
Festivalknüller
2 Jahre zuvor
Reply to  lasse braun

Kannst Du auch konstruktiv diskutieren oder nur rumblöken ?🥱

Andi
Andi
2 Jahre zuvor

Offensichtlich hat das Terra Lied das Televoting haushoch gewonnen.