Interview mit Gregor Friedel von SWR3 aus der Jury zu „Germany 12 Points“

Das deutsche ESC Finale „Germany 12 Points“ am 4. März 2022 rückt näher. Am morgigen Montag starten die neun beteiligten ARD-Popwellen das Online-Voting, welches für 50% der Stimmen steht, mit denen der deutsche Beitrag für Turin ausgewählt wird. Das ist Anlass für uns, noch einmal bei der deutschen Radiojury nachzufragen, ob es eine Airplay-Zwischenbilanz gibt und wie es konkret „behind the scenes“ zu den sechs Finalisten kam, über die ab morgen und in der Live-Show in den dritten Programm abgestimmt wird. Freundlicherweise hat Gregor Friedel, der für SWR3 in der Jury mitgearbeitet hat, unsere Fragen beantwortet.

Dabei haben wir uns auf Fragen konzentriert, die noch nicht gestellt wurden. Fragen zu Eskimo Callboy und den zugehörigen Kontroversen wie die Wildcard-Petition hat Gregor Friedel bereits in einem Interview mit ESC Update (von NDR Blue) beantwortet, welches wir hier für Euch dokumentiert haben.

ESC kompakt: In diesem Jahr gehen der NDR und die ARD neue ESC-Wege. Eine Jury, besetzt mit HoD Alex Wolfslast und sechs Musikchef*innen der ARD-Popwellen, hat die sechs Songs ausgewählt, die sich um das diesjährige ESC-Ticket nach Turin bewerben. Inzwischen gibt es anständig Airplay für diese Titel. Wie ist Ihre Zwischenbilanz nach zwei Wochen?

Gregor Friedel: Freitags ist immer „Charttag“ bei den AirPlay Charts und alle sechs Titel sind in den Top 100 der AirPlay Charts.* Vielleicht mal zum Vergleich: ein Top-Radiokünstler wie Michael Schulte erreichte in der ersten Woche mit seinem aktuellen Hit „Remember Me“ Platz 101 der deutschen AirPlay Charts. Wir sprechen hier von einem bekannten und sehr beliebten Künstler, der entsprechend von allen Radios, in deren Anmutung er passt, gespielt wird. Hinzu kommt, dass z.B. gerade Privatradios in der Regel neue Titel (insbesondere unbekannter Künstler:innen) erst nach ein paar Wochen in die Rotation nehmen, wenn sie entsprechend getestet sind und eine bestimmte Position in den AirPlay Charts erreicht haben. Einige spielen aber auch jetzt schon die Titel. Insofern fällt unsere Zwischenbilanz sehr positiv aus.

*: Kleine Präzisierung: Maël und Jonas sind auf Platz 101 der AirPlay Charts. Das liegt daran, dass ihr Titel bereits im Oktober 2021 erschienen ist und damit nicht mehr unter den Neuheitenbonus fällt, den ALLE neu platzierten Titel in den AirPlay Charts für einige Wochen bekommen. Fielen Maël und Jonas noch unter den Neuheitenbonus, wäre die Nummer vermutlich zwischen Platz 70 und 80 der AirPlay Charts platziert.

Welche Rolle spielt der ESC insgesamt und völlig unabhängig vom aktuellen Jahrgang bei ihrer Planung für die Playlists von SWR3?

Das hängt tatsächlich – wie auch der Einsatz aller anderen Titel – damit zusammen, wie wir einerseits die Qualität eines Songs beurteilen und andererseits, ob der Titel in den Gesamtsound von SWR3 passt. Vielleicht ein Beispiel aus dem vergangenen Jahr: Jendriks „I Don’t Feel Hate“ war für uns schwieriger als Maneskins „Zitti E Buoni“. Wir verfolgen – auch im Vorfeld – die Beiträge der anderen Länder und bilden die für uns interessanten auch musikredaktionell ab, was aber nicht automatisch zu einer Rotation führt.

Was ist für Sie persönlich das Besondere am ESC?

Ich hatte ja das große Glück, dass mein erster „in echt erlebter“ ESC 2011 in Düsseldorf war. (zu dieser Zeit war Gregor Friedel im Team von Thomas Schreiber – ESC kompakt) Auch bei uns zuhause war der ESC bis dahin eine Art Familien-Event, aber wenn man das mal vor Ort erlebt hat, versteht man erst die Bedeutung und das Ausmaß dessen, was der ESC ist. Für mich steht allerdings der Teil „Euro(vision)“ im Vordergrund und nicht der Teil „Contest“. Der ESC hat in meiner Wahrnehmung dieselbe Bedeutung wie europäische Sportgroßveranstaltungen – ein Zusammenkommen verschiedener Nationen, friedvolles, gemeinsames Feiern, Grenzen überwinden, Vorurteile abbauen. All das macht den ESC für mich besonders und – gerade zurzeit – in Europa gesamtgesellschaftlich wertvoll.

944 Songs, die den Bewerbungsanforderungen entsprechen, waren im Bewerbungspool. Wie wurden aus diesen 944 Songs die Top 30 für Berlin herausdestilliert? Das war ja auch bereits eine Juryentscheidung. Wie dürfen wir uns das praktisch vorstellen?

Aus den 944 Bewerbungen kristallisierten sich nach ersten Anhörrunden um die 120 Titel heraus, die wir dann nach einem Punktesystem bewertet und mit zusätzlichen Kommentaren versehen haben. Über die ersten 50 davon haben wir uns dann in diversen Schalten nochmals ausgetauscht. Danach waren noch 30 Künstler:innen/Bands auf der Liste, die nach Berlin zur Live-Vorstellung eingeladen wurden (von denen 26 vor Ort warten, da es leider auch hier Corona-Ausfälle gab).

Die (am Ende) 26 Vor-Finalisten werden nicht veröffentlicht.  Zwar sind verschiedene Namen bekannt und weitere durchgesickert, aber die ESC-Fans würden diese Quasi-Halbfinalisten sehr, sehr gerne kennenlernen und sie definitiv auch feiern. Warum werden diese Namen nicht veröffentlicht?

Die Frage muss der NDR beantworten, das ist ja keine Jury-Entscheidung.

Alex Wolfslast hat in verschiedenen Interviews (auf Eurovision.de) gesagt, dass insgesamt fünf Jurymitglieder an der Pre-Selection-Show in Berlin teilgenommen haben, wo die Auswahl für das deutsche Finale getroffen wurde. In der Presseveröffentlichung zur Jury werden sieben Namen genannt. Wer war in Berlin nicht dabei?

Alexander Schmitz (MDR Jump) und Edi van Beek (BAYERN 3) konnten aus privaten Gründen nicht in Berlin vor Ort dabei sein. Gleichwohl waren auch sie immer in die Entscheidungen involviert.

Und wie wurde das finale Juryvotum gefunden? Gab es etwa große Kontroversen innerhalb der Jury? War die Auswahl am Ende eine demokratische Mehrheitsentscheidung pro Song?

Es war, wie in solchen Prozessen üblich, eine demokratische Mehrheitsentscheidung pro Song. Jede und jeder hat Einschätzung, Meinung und Standpunkt dargelegt und dann wurde nach ausführlicher und teils auch kontroverser Diskussion eine mehrheitliche Entscheidung getroffen. Es gab Songs unter den 26, bei denen sofort eine große Einigkeit herrschte, es gab auch Songs, über die wir länger gesprochen haben.

Deutlicher formuliert: nein, das war mitnichten ein Kuschelkurs, wie das ja bisweilen insinuiert wird. Wir haben da mitunter sehr deutlich diskutiert und sehr unterschiedliche Standpunkte vertreten. Insgesamt sind die sechs Songs und Künstler:innen, die im Deutschen Vorentscheid auftreten, das Ergebnis eines mehrstündigen Austauschs nachdem sich die Jury alle Acts angeschaut und mit ihnen gesprochen hatte und eben genau die Künstler:innen, hinter denen die Jury in ihrer Gesamtheit steht.

Wir wollen zwei intensiv diskutierte Themen nicht überstrapazieren ,aber wir können sie aus journalistischer Sorgfaltspflicht auch nicht weglassen. Erstens ist spannend zu wissen: Haben Sie mit diesem „Sturm“ (wie Sie es im Interview mit ESC Update sagten) nach Veröffentlichung der Finalisten gerechnet?

Nein, das habe ich nicht. Es gab von Anfang an einen klar kommunizierten Rahmen, wie das Procedere sein wird. Eine Aufgabe in diesem Prozess hat die Jury übernommen. Die Entscheidung haben wir nach bestem Wissen und Gewissen und sorgfältiger Abwägung getroffen und uns auf Songs verständigt, denen wir allen eine große Chance einräumen, in Turin gut abzuschneiden. Wissen wir das – nein, wissen wir nicht. Glauben wir das – klar, sonst hätten wir uns nicht so entschieden.

Und welche Schlussfolgerungen ziehen Sie aus diesem „Sturm“ für sich persönlich?

Für den Prozess: Es wurde in diesem Jahr ein neues Verfahren eingeführt und ausprobiert. Das ist in meinen Augen kein finaler Prozess, sondern ein iteratives Vorgehen. Kann man im derzeitigen Verfahren etwas ändern? Nichts ist in Stein gemeißelt. Die Verantwortlichen werden sich mit Sicherheit darüber austauschen und ihre Erfahrungen in das Vorgehen für 2023 mit aufnehmen.

Für mich persönlich: Ich bin ein Mensch, der nicht denkt, dass seine „individuelle Wahrnehmung“ gleichbedeutend ist mit „absoluter Wahrheit“, nur weil beide Wörter mit „wahr“ beginnen. Insofern kann man natürlich anderer Meinung sein, als ich es bin oder als die Jury gemeinschaftlich entschieden hat. Ich glaube, dass es in einer pluralen und diversen Gesellschaft dazugehört, die Meinung des anderen anzuerkennen und eben auch mal auszuhalten. Das fällt manchen Menschen leichter, anderen schwerer.

Zweitens: Immer wieder wird auch die (kontrovers beurteilte) Vielfalt im deutschen Finale thematisiert. Wir möchten das exemplarisch zuspitzen: Wieso gibt es keinen einzigen Schlager im Aufgebot?

Vielleicht schlicht aus dem Grund, dass es unter den 944 Einsendungen keinen Schlager gab, der so vielversprechend war, dass er es unter die Top 30 geschafft hat? Das wird in der Diskussion ja auch gerne vergessen: Man kann ja nur aus dem Material auswählen, das man vorliegen hat.

Emily Roberts, die auch im Line-Up für das deutsche Finale steht, hat gemeinsam mit Esther Graf eine monatliche Radioshow auf Radio Fritz (rbb). Wäre es nicht sinnvoll gewesen, dies im Vorwege bekanntzugeben, um daraus erwachsenden Spekulationen vorzubeugen? Und gibt es eine Friktionen, weil Radio Fritz genauso wie Antenne Brandenburg zum rbb gehört? Immerhin war Holger Lachmann für Antenne Brandenburg in der Jury?

Zu Frage 11 und 12 gibt es ja ein Statement der ESC-Verantwortlichen: „Emily Roberts ist eine starke Künstlerin, die auch in der Vergangenheit schon bewiesen hat, wie erfolgreich sie mit ihrer Musik sein kann. Wir haben uns sehr gefreut, dass sie sich am Auswahlverfahren für den diesjährigen ESC beteiligt hat. Ihre gelegentlichen Gast- Moderationen bei Radio Fritz haben bei der Auswahl und Jury-Entscheidung keine Rolle gespielt. Eine Vorteilsnahme einzelner Jury-Mitglieder war beim Auswahlprozess auch gar nicht möglich. Ab kommenden Montag, 28. Februar, wird sie sich dem entscheidenden Publikumsvotum stellen.“

Der ESC ist die größte Musikshow der Welt. Ihnen obliegt 1/7 der Verantwortung, für Deutschland die richtige Auswahl zu treffen, die dem Publikum vorgeschlagen wird. Wie gehen Sie mit dieser großen Verantwortung um?

Ich freue mich, dass ich zumindest ein kleiner Teil des ESC sein darf. Als Musikchef von SWR3 verantworte ich jeden Tag ein Musikprogramm, das täglich bundesweit von 3,35 Millionen Menschen gehört wird. Sie ahnen, dass man da lernt, mit großer Verantwortung umzugehen, ohne diese zu unterschätzen. Im Gegensatz zu vielen anderen Berufen kann meine Arbeit zu jedem Zeitpunkt von jeder und jedem verfolgt und beurteilt werden. Natürlich hoffe ich, dass wir mit unserer Auswahl die richtige Entscheidung getroffen haben. Das glaube ich aber auch, sonst hätten wir sie nicht getroffen.

Was, glauben Sie, hat der konzeptionelle deutsche ESC-Neuanfang bis zum Morgen des 4. März ’22 bewegt und erreicht?

Die Idee und das Ziel des neuen Verfahrens war ja, den ESC wieder mehr in den Mainstream zu rücken und zu versuchen, eine größere Reichweite für den ESC und vor allem eine größere Unterstützung für die Künstlerin/den Künstler/die Künstler in der Bevölkerung zu erreichen. In den vergangenen Jahren war es so, dass Jurys einen Song und eine/n Künstler:in ausgewählt haben, der dann Deutschland vertreten hat. Wir wollen es schaffen, dass unser/e Vertreter/in bekannt ist, vom Publikum ausgewählt wird und erhoffen uns davon eben, einen Buzz zu erzeugen und mit entsprechend Rückenwind nach Turin zu reisen und dort anzutreten. Wir wollen den ESC wieder mehr in der Mitte der Gesellschaft verankern, weil die Veranstaltung in unserer Wahrnehmung zu wertvoll ist, als dass sie dort nicht ist.

Werden die Popwellen alle sechs Songs auch nach dem 4. März ’22 spielen, wenn unser Song für Turin ausgesucht ist?

Ich kann ja nur für SWR3 sprechen (da es, entgegen anderslautenden Gerüchten, keinen „Vertrag“ zwischen dem NDR Fernsehen und den Radiowellen gibt, was Airplay betrifft). Aber mal aus Sicht eines Radiomachers: Wir wählen sechs Titel aus, die wir allesamt im Radio spielen, obwohl sie kein Mensch gekannt hat. Es wäre in meinen Augen wenig professionell, wenn wir jetzt gemeinschaftlich Künstler:innen aufbauen, diese in die sorgsam kuratierten Rotationen einpflegen und dann nach dem 4. März sang- und klanglos im Nichts verschwinden ließen. Rotationslisten sind heilig im Radio. Insofern werden diese sechs Titel von uns behandelt wie alle anderen Titel in unserer Rotation: solange sie sich gut anhören und gut anfühlen, bleiben sie in der Playlist.

Und mal aus dem Nähkästchen geplaudert: wir, d.h. SWR3, haben bereits zwei (und sprechen derzeit über drei) Künstler:innen, die im Vorentscheid antreten, für große Veranstaltungen gebucht. Um Gerüchten vorzubeugen: nein, das hat keine Rolle bei der Auswahl für den Vorentscheid gespielt, weil wir diese Entscheidung erst später getroffen haben. Wir haben sie gebucht, weil wir davon überzeugt sind, dass sie unsere Veranstaltungen schmücken – und das eben bereits VOR dem Deutschen Vorentscheid, sprich: zu einem Zeitpunkt, wo nicht klar ist, ob der- oder diejenige/n für Deutschland nach Turin reist/reisen.

Welches Ergebnis erhoffen Sie sich, wird Deutschland mit seinem VE-Siegertitel in Turin erzielen?

Top wäre, wenn wir es auf die linke Seite des Bildschirms schaffen würden. Ich freu mich, wenn Deutschland positiv und gut vertreten wird und ich glaube, dass alle Finalist:innen des Vorentscheids das Zeug dazu haben. Wir können nicht sagen, ob wir gewinnen oder wie erfolgreich unsere Künstler:in, unser Künstler, unsere Band, die Deutschland beim ESC vertreten, sein werden. Aber wir trauen jeder einzelnen/jedem einzelnen von ihnen zu, dass sie sich in Turin wacker schlagen. Und abgerechnet wird, wie immer, zum Schluss. Am Ende des Tages ist es halt so: auch von den Kritikern weiß keiner, wie es ausgeht. Entsprechend sollten wir hier gemeinsam an einem Strang ziehen, wenn es darum geht, unsere Künstler:in mit größtmöglichem Rückenwind nach Turin zu schicken und vor allem wenn es darum geht, den ESC zu feiern, und nicht darum, recht haben zu wollen. Ich habe da einen recht ausgeprägten Sportsgeist.

Wo werden Sie sich das ESC Finale 22 ansehen?

Wenig glamourös: Höchstwahrscheinlich zuhause auf dem Sofa.

Bild: Stephanie Schweigert

Das Interview wurde schriftlich geführt. Wir danken Gregor Friedel für die Beantwortung unserer Fragen.


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Castrop-Rauxler
Castrop-Rauxler
2 Jahre zuvor

Gebt solchen Typen doch nicht noch eine Bühne sich selbst wieder einmal selbst zu beweihräuchern. Natürlich kann man Emily Roberts durch deine Jury nicht zulassen, wenn es derartige Verbindungen zu Jurymitgliedern gibt. Auch ein Malik Harris mit seinen mehreren SWR3 Auftritten wirkt seltsam.

Aber Herr Friedel sollte endlich mal die klare Wahrheit sprechen und zurücktreten. Solch eine Selbstherrlichkeit und Selbstverliebtheit ist schon fast unerträglich.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

Dieses Geschwafel löst bei mir nur Kopfschütteln und Desinteresse aus – Deutschland 2022 ist damit gestorben, Nur echt schade, daß die NDR-Betonköpfe nicht verstehen wollen oder es schlichtweg nicht können. Typisches Paralleluniversum ohne…

Thomas Mayer
Thomas Mayer
2 Jahre zuvor

„Top wäre, wenn wir es auf die linke Seite des Bildschirms schaffen würden.“

Das zeigt das eigentliche Problem doch ganz deutlich. Der Anspruch ist nicht ganz vorne zu landen, sondern sich „wacker“ zu schlagen und auf die linke Seite zu kommen. Es wird also nicht nach Siegersongs gesucht (welche besonders sein müssen, nicht zwingend radiotauglich, Ecken und Kant haben müssen), sondern nach vermeintlich „sicheren“ Songs und genau das zeigt sich an der Auswahl.

Der Anspruch muss doch sein, den ESC zu gewinnen oder zumindest um den Sieg mitzuspielen und dazu muss man Risiken eingehen.

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor
Reply to  Thomas Mayer

Es sagte er hoffe das, und das wäre nach den letzten Jahre auch eine Steigerung. Keine Ahnung, wie du daraus machen kannst, dass man nicht den Anspruch hat, auch ganz vorne zu landen.
Nicht mal Schreiber hat je mehr als Top-10 als Hoffnung ausgesprochen, hat der auch keinen Anspruch gehabt?

Brötchen
Brötchen
2 Jahre zuvor

„[…] uns auf Songs verständigt, denen wir allen eine große Chance einräumen, in Turin gut abzuschneiden.“

Peinlich. Hoffe nach der internationalen Auslachen der Songs schämt man sich jetzt ein bisschen dafür und stellt die Jury zukünftig anders und vorallem diverser zusammen und achtet nächstes Mal auf MUSIKALISCHE Vielfalt und nicht nur welche Hautfarbe/Geschlecht und Singart die Interpreten haben. Dass das überhaupt erwähnt werden muss ist doch auch wieder ein Armutszeugnis. Die aktuelle Auswahl klingt halt gar nicht so als hätten da 6+ Leute sich verständigt, man kriegt eher den Eindruck das ist die persönliche Playlist von Alex.

Warum sitzen an Deutschlands Spitze eigentlich durch die Bank in jedem Bereich träge alte Kartoffelsäcke? Unfassbar, wir blamieren und international in einer Tour. Ich schäme mich wie schon lange nicht mehr.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
2 Jahre zuvor

Man kann so reden, wenn DE den Finalplatz immer definitiv sicher hat…. Dann muß man sich zwar nicht anstrengen um sich zu qualifizieren, aber in der Regel wird so etwas dann mit der Platzierung ganz hinten bestraft. Anscheinend hat die NDR-Riege nicht mitbekommen, was ankommt und was nicht

Castrop-Rauxler
Castrop-Rauxler
2 Jahre zuvor

Weil die NDR- und Radioriege offensichtlich nur aus alten weißen Menschen besteht, die seit 30 Jahren oder mehr sich musikalisch nicht weiter entwickelt haben.

Eines der größten Probleme in Deutschland: Sitzt du einmal auf deinem Platz, dann bleibst du da auch, selbst wenn du schon nach Erde riechst.

Die Radiowellen dazu zu holen war der größte Fehler überhaupt und wenn ich dann noch so ein Interview lese, dann steigt echt der Puls. Herr Friedel sollte einfach seinen Hut nehmen und seinen Platz talentierten jungen Leuten überlassen, die auch bereit sind sich anzupassen. Und vor allem sollte er Abstand davon nehmen Interviews zu führen, die man zusammenfassend als „Liebesbrief an sich selbst“ bezeichnen könnte.

Josh Suki
Josh Suki
2 Jahre zuvor

Es geht nicht darum sich „anzupassen“. Das ist für einen Entscheidungsträger in einer Jury vermutlich auch keine gute Idee.
Es geht um fachliche Expertise was aktuelle, moderne, gefragte Musik betrifft. Herrn Friedels „Expertise“ (wenn man das überhaupt so nennen will) stammt aus einer Zeit von vor 30 – 40 Jahren.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

@Josh Suki

Na ja, Barbara Praxi und Gjon’s Tears waren keine modernen Acts, sie haben einfach die Menschen berührt. „Voilà“ hätte schon 1975 beim ESC auftreten können. Es war die Kombination aus Song und Künstlerin. Das war das „Geheimnis“.
Mit „modern“ kann man auch leicht einen Bauchplatscher“ hinlegen. Denn was im Radio in der Rotation gut ankommen mag, weil man es eben so nebenbei hört, hat durchaus Absturzpotenzial beim ESC. Denn „nett“ und „gut anhörbar“ langt beim ESC einfach nicht aus. Das wird ganz einfach überhört. Insofern weiss ich auch nicht, ob es so eine gute Idee war, Radiomitarbeiter*innen die Entscheidung zu überlassen, wer in die VE kommt. Radio und ESC sind nun mal zwei völlig verschiedene „Universen“. Hier gelten andere Kriterien. (Klugsch…-Modus aus🤓)

Josh Suki
Josh Suki
2 Jahre zuvor

@Gabi: Modern heisst ja nicht, dass die Songs dem neusten Trend hinterherhecheln müssen. Auch Barbara Praxi und Gjon´s Tears sind moderne Musik, da sie den Zeitgeschmack ja offensichtlich auch getroffen haben.
Ich würde sogar einräumen, dass auch die sechs ausgewählten Songs modern sind. Allerdings ist die Auswahl dieser sechs Songs in ihrer Zusammenstellung und Eintönigkeit kein Abbild vielfältiger moderne Musik in all ihren Facetten, sondern ein Abbild ausschliesslich Mainstream orientierter Popmusik wie es auch vor 30 oder 40 Jahren schon ausgesehen hätte.
Wie moderne Musik in all ihrer Vielfalt und Diversität aussieht kann man in den Vorentscheiden z.B. in Italien, Norwegen, Finnland oder Spanien sehen.

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor

Der ESC macht sich doch selbst darüber lustig, das nach 20 Jahren dann eindlich ein neuer Musikstil kommt, der dann als modern angesehen wird.
Welcher Sieger der letzten zehn Jahre war denn wirklich modern? Mir fällt da viellecht Heroes ein, der war recht frisch aus dem Radio geklaut. Ansonsten vielleicht EUphoria, aber da kenne ich mich nicht so aus. Dagegen massig Titel, die so auch zehn Jahre früher hätten kommen können, Only Teardrops, Rise like a Phoenix etc.
Diese Anspruch einer absoluten Modernität ist lächerlich, besonders, wenn man dann sieht, wie die Blase vor allen auch die nostalgischen Titel feiern.

Josh Suki
Josh Suki
2 Jahre zuvor

„Insgesamt sind die sechs Songs und Künstler:innen, die im Deutschen Vorentscheid auftreten, das Ergebnis eines mehrstündigen Austauschs nachdem sich die Jury alle Acts angeschaut und mit ihnen gesprochen hatte und eben genau die Künstler:innen, hinter denen die Jury in ihrer Gesamtheit steht.“

Anderes gesagt: Der kleinste gemeinsame Nenner. Das hört man auch. Alle Songs im deutschen Vorentscheid sind so unauffällig, „beige“, ohne Ecken und Kanten, uninspririert. Man hört sie und vergisst sie sofort wieder. Ganz ehrlich: Ich habe jeden der deutschen VE Songs inzwischen mindestens zehnmal gehört. Ich könnte noch immer keinen mitsingen oder mich auch nur an die Melodie erinnern. „We got the moves“ konnte ich schon nach dem ersten Hören mitsingen ….

Und wie Herr Friedel am Anfang des Interviews über die Airplay-Time in einem kaum noch relevanten Medium referiert, als ob sich daran der Erfolg heutzutage noch messen würde, zeugt von einer Weltfremdheit und Arroganz die Friedel schon im Update-Podcast auszeichnete.

Abzustreiten, es habe keinen Klüngel und keine Beinflussung gegeben, ist angesichts der bekannten Tatsachen und dem Verhalten des NDR nicht glaubwürdig, passt aber zu dieser fachlich indiskutabel schlechten und korrupten Jury. .

cars10
cars10
2 Jahre zuvor

Bla bla bla bla bla bla bla.
Blubb.
Bla bla bla,
bla!

Blubb.

Matty
Matty
2 Jahre zuvor
Reply to  cars10

Wenn man nichts zu sagen hat, sollte man auch nicht kommentieren!

Andi
Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  Matty

Beherzige das, Matty!

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor
Reply to  cars10

So eine Reaktion ist traurig, besonders weil wir und jahrelang beschwert haben, dass uns dich Macher nicht Rede und Antwort stehen. Man kann natürlich das Gesagte kritisieren, aber sowas zeigt eher, dass es dir nicht um eine Diskussion geht.

inga
inga
2 Jahre zuvor

Wirklich Neues erfahren wir nicht.

Josh Suki
Josh Suki
2 Jahre zuvor

„Vielleicht schlicht aus dem Grund, dass es unter den 944 Einsendungen keinen Schlager gab, der so
vielversprechend war, dass er es unter die Top 30 geschafft hat? Das wird in der Diskussion ja auch
gerne vergessen: Man kann ja nur aus dem Material auswählen, das man vorliegen hat.“

Diesen Gedanken weitergeführt, gab es unter den 944 Einsendungen auch keinen Rock, Folk, Metal, EBM, Rap usw. der „so vielversprechend war, dass er es unter die Top …. “ Songs für den VE „… geschafft hat“.
Angesichts des Wissens über die Bewerbung von EC ist dieser Satz eine Offenbarung für die Unfähigkeit der Jury. Offensichtlich war für die Jury alleine schon die Zugehörigkeit zu einem anderen Genre als „Mainstream Pop“ ein Makel der zum Ausschluss aus dem Wettbewerb führte.“Vielversprechend“ ist für Herrn Friedel und Co. offenbar nur eintöniger Mainstream Pop ohne Ecken und Kanten. Eine Jury deren Qualifikation offenbar aus Inkomptenz bestand.

Brötchen
Brötchen
2 Jahre zuvor
Reply to  Josh Suki

Das alte Märchen, dass alles was nicht „beige“ einfach zu scheiße für den ESC war erzählt man uns beim NDR sehr sehr gerne. Dank EC wissen wir nun endlich, was für ein Unsinn das ist. Und wie wahnsinnig dreist ist so eine (falsche) Behauptung den abgelehnten Künstlern gegenüber? Unmöglich.

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor
Reply to  Josh Suki

Mal andersrum gedacht, hätte man einen schlechte Schlager-Titel reinnehmen sollen, nur damit es divers wird?

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor

Völlig unabhängig von der Auswahl der sechs VE-Teilnehmer finde ich Herrn Friedel in diesem Interview recht sympathisch. Äußerst unsympathisch und zum Fremdschämen finde ich dagegen Bemerkungen wie „Gebt solchen Typen doch nicht noch eine Bühne sich selbst wieder einmal selbst zu beweihräuchern“ oder „Bla bla bla [mehrfach wiederholt]“.

Und nein, ich finde überhaupt nicht, dass der Anspruch einer ESC-Teilnahme einzig und allein der Sieg sein sollte. Was für eine Anmaßung! Außerdem braucht es diese Mentalität vom Sport, wo Olympiateilnehmer öfters mal gnadenlos runtergemacht werden, wenn sie über einen Nichtmedaillenplatz (bei gutem Auftritt) glücklich sind, beim ESC nun wirklich nicht.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Ich schätze Deine Einstellung sehr, Thomas. Es muss ja auch nicht immer „auf Sieg gespielt“ werden. Ist ja gerade beim ESC sehr schwierig, so etwas ist ja auch nicht wirklich kalkulierbar. Zu viel Faktoren spielen eine Rolle.
Allerdings finde ich es schon wichtig, einen gewissen Ehrgeiz zu entwickeln, allein für die Akzeptanz in der Bevölkerung, um vielleicht auch mal bekanntere Acts für den ESC zu gewinnen. Und dieser Rückenwind aus der Bevölkerung tut auch den teilnehmenden Acts gut.

Ich kenne bisher nur „Hallo Welt“, von daher versuche ich den anderen TeilnehmerInnen recht vorbehaltlos zu begegnen. Es geht halt nur darum, zu betonen, dass „Radiotauglichkeit“ und ESC zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind. Herr Friedel beurteilt die Songs aus Sicht der Rundfunkanstalten, was ja legitim ist. Aber vielleicht hätte man noch andere Fachleute zur Rate ziehen sollen. Es ist ein bißchen erstaunlich. Nach so langer Erfahrung hätte der NDR eigentlich wissen sollen, worauf es beim ESC ankommt.

Keine Ahnung, warum ich in letzter Zeit immer daran denke, aber die demoskopische Befragung aus den 1980er Jahren, in der ganz „normale“ Menschen (also auch nicht zwangsläufig ESC-Fans) aus sämtlichen Altersgruppen befragt wurden, fand ich eine gute Idee. Hm… okay, war wohl auch eine andere Zeit, bin vielleicht zu sehr Nostalgikerin. Aber andererseits: Wieso sollte das heutzutage nicht auch funktionieren?

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Ich habe die ESC-VEs der Achtziger mit ihren demoskopischen Befragungen und ihren Radio-Vorrunden (aus 24 mach 12, damals z.B. bei SWF 1 oder zeitweilg sogar im DLF) auch sehr gemocht.

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Gaby, ich denke auf Sieg spielen geht sowieso nicht , es sei denn man macht es wie Aserbaidschan und kauft sich jedes Jahr eine Topmanschaft ein, die genau den ESC-Mainstream bedient. Würden aber alle Länder versuchen, wäre des ESC eine langweilige Angelegenheit, wie feiern doch gerade die besonderen Titel, und die landen dann eben doch nicht immer weit vorne wie die Ukraine das letzte Jahr, sondern auch mal ganz hintern, wie der grüne Portugiese.
Ich wiederhole mal wieder meine Auffassung, Deutschland kann sich als Big5 mehr erlauben, also gerne noch mal Jendrik o.ä. das bereichert den ESC und vielleicht ist ja doch mal eine Perle dabei.

Andi
Andi
2 Jahre zuvor

Lieber Thomas – andersrum wird ein Schuh draus.
Du hast natürlich recht, dass ein ESC-Sieg nicht der alleinige Anspruch ist und sein kann. Aber genau das hat ja die ARD auch nicht verlautbaren lassen. Das hätte okay geklungen, hätte man gut verkaufen können. Was Beckmann aber gesagt hat, war: Wir wollen nicht gewinnen.
Und das ist fatal. Man gibt den Wettbewerb auf, bevor man angetreten ist. Außerdem impliziert es, dass man auch hintere Plätze und wenig Punkte billigend in Kauf nimmt, wenn man halt nur irgendwas schickt, was bloß nicht gewinnen soll. Und dann wäre da noch der Act, der sein Bestes geben will, der NDR aber sagt: Sieh bloß zu, dass dein Bestes nicht für ganz oben reicht.

Wie gesagt: fatal. Hätte man ganz anders verkaufen können.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

Hat er wort-wörtlich gesagt: Wir wollen nicht gewinnen? Hab‘ ich was verpaßt? Das wäre in der Tat unglücklich. Kann ich mir fast nicht vorstellen. Das wäre ja „gegen die Fans“ arbeiten, die nicht unbedingt einen Sieg wollen, aber doch auch nicht immer Vorletzter oder Letzter werden. Natürlich sieht ein richtiger ESC-Fan nicht nur alles aus der deutschen Brille, es geht ja um die vielfältige Musik, aber es macht traurig, immer nur nach hinten durchgereicht zu werden. Das kann doch nicht das Ziel der Verantwortlichen sein. Nee, nee, das glaube ich nicht.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

„Wir wollen nicht gewinnen“ ist in der Tat eine ärgerliche Äußerung, da stimme ich Euch zu.

Tamara
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

@Gaby: Ja, hat er. Die Aussage war wortwörtlich: „Hauptsache nicht Erster“.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

Na, dann scheinen sie ja echt keinen Bock auf den ESC zu haben. Dann sollten Sie die Verantwortung abgeben. Da fühlt man sich doch irgendwie verar…😕

inga
inga
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

@Gaby: Man sollte den Satz nicht aus dem Zusammenhang reißen.

„Da ich weiß, wie viel Geld ein Sieg kostet, sage ich mit Blick aufs kommende Jahr: Hauptsache nicht Erster. (lacht) Im Ernst: Natürlich wollen wir wieder wettbewerbsfähiger werden.“

https://www.dwdl.de/interviews/85122/wir_wollen_ein_buntes_fernsehen_das_auch_bunt_praesentiert_wird/

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Andi

@Inga

Ach so, sorry, ja gut, war dann wohl nicht ganz ernst gemeint….

Halore
Halore
2 Jahre zuvor

Dem SWR3 geht der esc am arsch vorbei… es findet kaum esc statt, nur dann wenn z.b die Charts so eindeutig sind und es an sich nicht unterdrücken kann weil der Hörer es wünscht. Aber ohne Druck wird beim SWR3 nix esc gespielt.
…und keine vertragliche Verpflichtung zum spielen zeigt das der NDR ein zahnloser inspiriationsloser lahmer Sender ist…
Leider ist das Experiment mit den Radiostationen a la SWR3 misslungen, da dort die Inkompetenz genauso beständig ist

Timo1986
Timo1986
2 Jahre zuvor

Die Antworten von Herrn Friedel sind ein Ausdruck von Selbstverliebtheit und der Unfähigkeit zugeben zu können, dass man mit der Organisation und der Durchführung eines Auswahlprozesses hoffnungslos überfordert ist.

Bei dem einzigen Argument, bei welchem ich ihm eventuell zustimmen würde ist die Tatsache, wenn aus über 900 Songs nichts Vernünftiges und ESC-Taugliches dabei ist, dann sei es nun mal schwer eine gute Auswahl zu treffen. Ob allerdings wirklich alle 900 Einsendungen der Bewerber (m/w/d) tatsächlich unbrauchbar gewesen sind, bleibt einmal dahin gestellt. Ich habe da nämlich meine Zweifel.

Abschliessend möchte ich nur noch sagen – in der Hoffnung, dass etablierte Künstler (m/w/d) mein Statement zur Kenntnis nehmen – dass man sich als leidenschaftlicher ESC-Fan schon fragt, wo bitte sind denn eine Sarah Connor, ein Clueso, eine Helene Fischer, ein Alvaro Soler, ein Wincent Weiss, ein Tim Bendzko, ein Marteria oder auch Revolverheld, die Toten Hosen und Seed ???

Wenn schon die allererste Sahne der deutschen Musikszene keinen Bock auf den ESC hat – man kann es auch Feigheit nennen – warum sollen dann musikalisch exklusive deutsche Nachwuchsbands oder -künstler (m/w/d) darauf Bock haben – oder den Mut – sich beim deutschen Vorentscheid für den ESC zu bewerben ?!

Mareike Kaa
Mareike Kaa
2 Jahre zuvor
Reply to  Timo1986

Kein Musiker (m/w/d) ist dazu verpflichtet, den ESC toll zu finden oder aus patriotischen Gründen bei einer Veranstaltung mitzumachen, die ihm (m/w/d) nicht zusagt.

Timo1986
Timo1986
2 Jahre zuvor
Reply to  Mareike Kaa

Auffällig ist aber schon, dass in der obersten deutschen Musikszene wirklich niemand den Wunsch verspürt beim ESC teilnehmen zu wollen. In vielen anderen europäischen Länder, egal ob Schweden (Tommy Körberg, Sanna Nielsen), Finnland (The Rasmus), Italien (Al Bano und Romina Power, Gigliola Cinquetti, Alan Sorrenti, Il Volo …) oder auch Russland (Sergey Lazarev, Dima Bilan), Ukraine (Ruslana), Griechenland (Sakis Rouvas, Helena Paparizou), Türkei (Sertab Erener, Sebnem Parker)), Frankreich (Patricia Kaas, Barbara Pravi, Patrick Fiori) ist das anders. Und die Liste an Ländern mit den dazugehörigen Beispielen an etablierten Künstlern (m/w/d) und Bands ließe sich noch beliebig fortsetzen.

So sehr ich die „No Angels“ und deren Musik auch schätze, ja nicht sogar Fan von beidem bin. Aber die „No Angels“ erklärten sich im Jahr 2008 nur deswegen zu einer Teilnahme am deutschen Vorentscheid bereit, weil eines der Bandmitglieder kurz vor der Privatinsolvenz stand und die Band insgesamt nach ihrem eher mäßigem Comeback-Versuch keine andere Möglichkeit mehr sah sich weiterhin im Musik-Business zu halten. Nochmal: Ich bin und war schon immer ein sehr großer Fan der „No-Angels“. Aber für verzweifelte Versuche, wenn man auf dem musikalisch absteigendem Ast ist, sich im hoffentlich doch noch im Geschäft zu halten, ist mir der ESC einfach zu schade. Denn der ESC hat Tradition. Von ihm sind Weltkarrieren entweder gestartet (ABBA, Cliff Richard, Maneskin), eine bereits erfolgreiche Karriere hat sich vom francophonen Musikbereich in den anglo-amerikanischen Musikbereich erweitert (Celine Dion) oder Künstler (m/w/d) konnten in ihrem eigenem Land musikalisch wirklich erfolgreich Fuß fassen ( Lena Meyer-Landruth, Conchita Wurst, Duncan Laurence).

Wenn sogar die USA jetzt einen eigenen ESC ins Leben gerufen haben, der sich nahezu 1:1 am europäischem ESC orientiert, dann ist dies doch ein großes Kompliment für den ESC und die deutsche Musikszene sollte über ihre Einstellung zum ESC mal nachdenken.

Das einzige Positiv-Beispiel aus der deutschen Musikbranche, das mir einfällt, ist Michelle. Die hat sich im Jahr 2001 wirklich etwas getraut. Ihre Karriere war damals im Jahr 2001 wirklich schon seit zwei oder drei Jahren am Laufen. Sprich Michelle war bereits als Sängerin bereits erfolgreich etabliert und das zu einer Zeit, in der man Schlager noch „eher heimlich“ gehört hat. Trotzdem ist Michelle das Risiko ESC eingegangen und wie man weiß hat es ihr nicht geschadet. Von dieser Sorte wünsche ich mir in der etablierten Musikszene deutlich mehr Mut und Risikobereitschaft. Ich gebe ja zu, das ein letzter Platz beim ESC an dem Abend selbst wirklich weh tut. Trotzdem besteht die Möglichkeit, dass genau dieser Song genau zum ESC-Klassiker in Deutschland werden kann. Das beste Beispiel ist hier Joy Fleming mit ihrem Song „ein Lied kann eine Brücke sein“. Dieser Song hat Joy Fleming wirklich überlebt, weil diesen Song auch heute noch jeder kennt und auf jeder 70-Jahre-Party vom DJ / von der DJane aufgelegt wird.

Tamara
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  Mareike Kaa

@Timo: Gegenbeispiele: Münchener Freiheit 1993, Ingrid Peters 1986, Mary Roos 1984, …

Andi
Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  Mareike Kaa

Ingrid Peters und Mary Roos sind aber schlechte Beispiele. Mary Roos hat der ESC 1984 nicht geschadet, ihr Lied wurde zum deutschsprachigen Klassiker, sie selbst hat auch bis zu ihrem Karriereende Platten verkauft und war sehr präsent.
Und Ingrid Peters wird sich 1986 sicher sehr über ihre Platzierung gefreut haben. Ein großer Star war sie weder vorher noch nachher.

Für die Münchner Freiheit war es 1993 natürlich der Anfang vom Ende.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Mareike Kaa

Cindy & Bert haben die schlechte Platzierung in Brighton auch nicht geschadet, glaube ich. Sie waren wohl hinterher auch noch sehr präsent.

Tamara
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  Mareike Kaa

@Andi: Sorry, das stimmt so nicht. Mary hat eine ganze Weile gebraucht, bis ihre Karriere wieder in die Puschen gekommen ist. Und Ingrid ward danach in den Hitparaden nicht mehr gesehen, vorher aber sehr wohl.

Andi
Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  Mareike Kaa

Doch, Tamara, das stimmt so.
Die Jahre nach 1984 waren für Mary nicht einfach, aber das hatte auch private Gründe. Der 13. Platz beim ESC hat ihr nicht geschadet.

Und Ingrid Peters war hinterher noch in den Charts mit ihren Alben. Vor 1986 hatte sie drei bekannte Singles, die auch in den Charts waren – aber nicht besonders hoch. Große Hits waren das nicht. Das Ingrid nach 1986 eine Pause machte, hatte nichts mit dem ESC zu tun.
Zumal Ingrid Peters ja nicht mal ein schwaches ESC-Ergebnis hatte. Sie ist ja selbst sogar sehr glücklich damit.

Josh Suki
Josh Suki
2 Jahre zuvor

Ach Thomas, natürlich der Sieg nicht der alleinige Anspruch einer ESC Teilnahme. Aber wenn man (fast) immer Letzter oder Vorletzter wird (und das mit einem garantierten Startplatz, der andere, bessere, Musik im Finale verhindert), dann kann der Anspruch nicht sein einfach nichts aus den Niederlagen zu lernen.
Hätte EC in Turin gewonnen? Keine Ahnung
Hätte EC in Turin es unter die Top Ten geschafft? Wahrscheinlich.
Hätte EC es geschafft Deutschland mal wieder zum Teil der ESC Community zu machen und den deutschen Fans Hoffnung gegeben nicht mitleidig belächelt zu werden? Ganz sicher.

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
2 Jahre zuvor
Reply to  Josh Suki

„den deutschen Fans Hoffnung gegeben nicht mitleidig belächelt zu werden“

Ich bin einfach ein Fan, ich sehe mich nicht vorrangig als „deutscher Fan“ und fühle mich deswegen auch nicht müde belächelt. Genausowenig würde ich auf die Idee kommen, Teilnehmer, die hinten landen oder im Semifinale rausfliegen, oder gar die ESC-Fans in den entsprechenden Ländern müde zu belächeln.

Ich freue mich, beim ESC möglichst viele interessante und schöne Titel zu hören, meist ja auch schon in den Vorentscheidungen. Natürlich ist der ESC auch ein Wettbewerb, die Wertung ist spannend, und ich fiebere mit den Titeln mit, die mir am meisten gefallen, manchmal, wie 2019, ist das auch der deutsche Beitrag. Ich bin es aber gewohnt, dass ganz tolle Titel hinten landen, daher bedeutet für mich ein Platz in den Zwanzigern beim ESC oder gar das Verpassen des Finales keineswegs ein Negativ-Urteil über die Qualität des Songs.

Es gab in der Vergangenheit viele Länder, die immer wieder hinten gelandet sind (oft mit Titeln, die ich sehr schön fand), und die trotzdem mit viel Freude immer wieder beim ESC dabei waren, und bei denen die Fans die hinteren Platzierungen mit einer gewissen Würde aufgenommen haben, zumindest waren mir von dort keine Fan-Wutstürme bekannt (was aber nichts heißen muss). Ich gebe aber zu: Es könnte dort vielleicht auch ein größerer Enthusiasmus bei der entsprechenden Sendeanstalt vorgelegen haben.

Tobiz
Mitglied
Tobiz
2 Jahre zuvor

Auch in diesem Interview wirkt Herr Friedel nicht sonderlich sympathisch, sondern eher bockig wie ein Kind.
Zudem widerspricht er sich.
Zuerst meint er, dass die eigene Wahrnehmung nicht die tatsächliche Wahrheit sein muss, nur um dann felsenfest zu behaupten, dass in den 944 Songs kein einziger guter Schlager – und damit stellvertretend alle anderen Genre – vorhanden gewesen wäre. Mit Blick auf EC wissen wir, dass das nicht richtig ist.
Dann wird natürlich weiterhin die Auswahl wehement verteidigt. Nur die 6 Songs wären dazu in der Lage, beim ESC gut abzuschneiden. Alle anderen wären automatisch Loser.
Problematisch finde ich, dass er anscheinend wirklich glaubt, dass „Hallo Welt“ einen guten Platz erreichen könnte. Die nationalen sowie internationalen Reaktionen dürften selbst ESC fernen Menschen wie Herrn Friedel mitbekommen haben, daher ist dieses „Aber die Songs sind doch alle super“-Getue fehl am Platz.
So als Anekdote: Der Song von Rasmussen wurde vorher beim Mello abgelehnt und dann dennoch die Top 10 erreicht.
Auch dieses „Wir haben die Songs für den ESC ausgesucht“. Nun. Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder sind die Juroren was den ESC betrifft ganz klar ahnunglos und wissen nicht, was der ESC ist, oder es ist eine Lüge. Es ist offensichtlich, dass sie nur die Lieder in den VE lassen wollten, die sie auch ohne schlechtes Gewissen ihren Radiohörern vordudeln können. Schließlich war das ja Teil der Abmachung und warum sollten sie sich selbst die Zuhörer vergraulen? Ne, dann lieber etwas, das niemanden interessiert. Aber das wurde auch schon zu Genüge auf dem Blog erwähnt.
Schön, dass Herr Friedel auch bestätigt, dass sie sich letztendlich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt haben, damit auch ja niemand unzufrieden ist.

Einfach mal eine klare Aussage, wo man zugibt, dass man Fehler gemacht hat oder dass etwas hätte anders/besser laufen können oder dass die Kooperation mit den Radios infrage gestellt wird oder irgendwas wäre ja mal schön, aber dieses „Ihr habt keine Ahnung von guter Musik“ nervt nur noch.
Das Traurige hierbei ist das Dilemma. Einserseits möchte man, dass Deutschland gut abschneidet, was bei der aktuellen Konkurrenz durchaus machbar ist, und den 6 gönnt man erst recht, dass sie vom ESC gut profitieren. Auf der anderen Seite will man dem NDR nicht die Genugtuung geben, dass sie am Ende sagen „Aha, wir hatten doch Recht, ihr Musikbanausen“ und es nächstes Jahr wieder genauso abläuft, nur dass der Jahrgang dann vielleicht stärker ist und Deutschland nach hinten durchgereicht wird.

robba
Mitglied
robba
2 Jahre zuvor

Ich hoffe die Allianz mit den Radiostationen gehört der Geschichte an und wird im nächsten Jahr nicht wieder aufgewärmt. Warum nicht die 100 köpfige ESC-Fanjury wiederbeleben und diese sollte von den 944 Lieder die Besten 30 wählen. Diese werden eingeladen um ein Video unter gleichen Bedinungen zu produzieren, die 30er Auswahl stellt sich mit diesen Videos einer Onlineabstimmung um die Besten 10 zu finden. Dann im März ein Vorentscheid mit 10 Beiträgen. Beworben wird alles wie in diesem Jahr und alle sind zufrieden.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
2 Jahre zuvor
Reply to  robba

Diese 100er fanjury hat uns Jendrik gebracht. Kannste knicken.

italojeck
italojeck
2 Jahre zuvor

Die Diskussion „EC: ja oder nein“ war vom Anfang an irreführend.
Dabei gab es und gibt es zwei gegenseitige Einstellungen, die ich als falsch betrachte.
Die eine Position besagt: mit EC hätten wir eine gute Position erreichen können – okay, da ist was wahres dran, aber die Eindtellung finde ich trotzdem falsch. Weil: kein Mensch kann mit Sicherheit sagen, wie ein Act abschneiden wird.
Die Einstellung des NDR ist genauso falsch: wir haben nach radiotaugliche Songs gesucht. Warum denn? Warum muss ein Song radiotauglich sein?

Die richtige Einstellung seitens NDR sollte einzig und allein sein:
Wir organisieren einen guten VE . D.h.: gute Sendezeiten, buntes Programm (= verschiedene Stile usw), bekannte Acts und Gäste dabei usw. (In dieser Hinsicht, wäre schon ein Fehler gewesen, EC auszusortieren).

Erst wenn man viele und verschiedene Acts angeboten bekommt, wird es sich zeigen, ob EC oder ein Schlager, oder Rap oder…) die nötigen Stimmen bekommen

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor

Nö, er widerspricht sich nicht. Er sagt nicht, dass es keinen guten Schlager gab, sondern dass es kein Schlager in die Top-50 geschafft hat. Er sagt ja, dass von den 966 nur 120 überhaupt in Betracht gezogen wurden, und dann in der ersten Runde ganz klassisch mit Wahl entschieden wurde, wer die 50 sind, die dann diskutiert wurden. Wenn also der Top-Schlager dabei gewesen wäre, dann hätte der schon ein paar Stimmen bekommen. Das war aber seine Aussage nicht so. Über andere Genre macht er keine Aussagen, wir wissen aber dass es EC in die Top-30 geschafft hat.

Christliches
Christliches
2 Jahre zuvor

Solche fetten Chefs in öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind nicht für ESC Juries geeignet. Das ist aber egal, weil die Machtvethältnisse sind so, dass wir daran nichts machen können.

Im Grunde hätte Herr Friedel jetzt Glück gehabt, wenn Felicia Lu ihren Revamp ESC tauglich macht und damit in Turin 18te wird.

Tamara
Mitglied
2 Jahre zuvor

Hmja. Interessant. Mir gehts wie vielen anderen hier, meine Begeisterung über dieses Interview hält sich in recht eng gesteckten Grenzen. ABER: Abgerechnet wird am 14. Mai gegen Mitternacht (oder vielleicht auch später). Deshalb halte ich mich jetzt mal bedeckt. Wenn es dann wirklich die linke Seite wird, mach ich hier den öffentlichen Kotau. Vorher nicht.

Christliches
Christliches
2 Jahre zuvor

@italojeck Stimme dir 100 prozent zu. Wenn man den Leuten die Wahl aus einer gewissen Vielfalt nimmt, weil man sie für zu doof hält, „die richtige Wahl“ zu treffen, ist das eine im Vorwege schon so stark eingeschränkte Mitbestimmung, dass die Beteiligung etwas von einer Farce hat. Der ehrlichere Weg ist dann, gleich den radiotauglichen Song, den man ins Rennen schicken möchte direkt ohne Televoting zu bestimmen.

Zum Absegnen mag man nicht missbraucht werden.

Nils
Nils
2 Jahre zuvor
Reply to  Christliches

„Zum Absegnen mag man nicht missbraucht werden.“

Du sagst es! Und deswegen werde ich mir den VE auch sparen. Hätte nie gedacht, dass es mal so weit kommen würde. Aber ich möchte den NDR durchs Einschalten nicht auch noch in seiner Engstirnigkeit und Arroganz bestätigen.

Damo
Damo
2 Jahre zuvor

Bitte lasst diesen Menschen und die anderen „Experten“ nie wieder in die Nähe eines deutschen ESC-Acts.
Beim besten Willen wurde hier nicht nach Tauglichkeit für den ESC entschieden. Im Hintergrund wurde gemauschelt, der in der Öffentlichkeit wohl bekannteste Act mit fadenscheinigen Argumenten aussortiert und hinterher keinerlei Verständnis oder Selbstkritik gezeigt.
Absolutes Desaster seitens aller Beteiligten…

Trakol
Mitglied
Trakol
2 Jahre zuvor

Felicia Lu hat ihr Revamp making of hochgeladen. Es hört sich meiner Meinung nach viel ESC tauglicher an https://youtu.be/lEKi1Zdb3QY

Josh Suki
Josh Suki
2 Jahre zuvor
Reply to  Trakol

Woran willst du das festmachen? Man sieht und hört nur ein bischen Rumspielerei an der Abmischung und Produktion.
Man hört ein paar aus dem Zusammenhang gerissene Snippets, von denen unklar ist ob sie in der Live-Version überhaupt vorkommen und die sich meist auch nur geringfügig vom Ursprungsmix unterscheiden.

Matty
Matty
2 Jahre zuvor
Reply to  Josh Suki

Das hört sich sehr stark nach einer Verschlimmerung an!

inga
inga
2 Jahre zuvor
Reply to  Trakol

Das Video ist der absolute Hammer. Ich bin voller Vorfreude und mega gespannt auf das Ergebnis.

Christliches
Christliches
2 Jahre zuvor

P.S.: Die Verantwirtlichen stehen unter keinem echten Druck was den ESC betrifft, deshalb können sie uns auch jedes Jahr verkaufen, dass sie den Prozess „durchdenken“. Bis zum nächsten Jahr haben wir wieder soviel vergessen, dass wir uns als „blödes“ Publikum als Sau erneut an der Nase herumführen lassen.

Edelweiss
2 Jahre zuvor

Bla, bla, bla. Weichgespültes Geschwurbel. Voll der Unsympath! Bloß nirgends anecken! Dass solche Leute über Deutschlands Beitrag zum ESC befinden dürfen, macht mich traurig und auch ein Stück weit traurig. Um im Jargon der grauen Mäuse zu bleiben, die Deutschland beige Lieder lieben..

Chris Bock
Chris Bock
2 Jahre zuvor

Wie kann man den bitte so renitent sein? unfassbar.
0 Selbstreflexion
0 Kritikfähigkeit
0 Zuhören
0 Verstehen

elkracho
Mitglied
elkracho
2 Jahre zuvor
Reply to  Chris Bock

Was hast du ernsthaft erwartet ??

** kopfkratz **

Ich wundere mich nur,ob einiger Kommentare.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
2 Jahre zuvor
Reply to  elkracho

Möchte hier noch einwerfen, dass der ‚Neuheitenbonus‘, der in der Airplaychart angewendet wird nichts anderes ist, als eine dreiste durch Nichts zu begründende absichtliche Verfälschung des tatsächlichen Play-Aufkommens. Diese Airplaychart stellt nicht die Wahrheit dar, sondern gibt eine unrichtige Information, weil das den Plattenfirmen in den Kram passt. Unakzeptabel.

Chris
Chris
2 Jahre zuvor

Er will uns immer noch verklickern, das es ein Publikum-Entscheid ist? Das wir die Auswahl treffen? Der hält uns für komplett dämlich, oder?

Rainer 1
Rainer 1
2 Jahre zuvor

Wenn „deutschland“malik harris oder felicia lu wählt, gibts einen schönen mittelfeldplatz und alles ist in ordnung.

Josh Suki
Josh Suki
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Also wenn ich mir so die internationale Reaktion auf die Songs anhöre, dann glaube ich an keinen Mittelfeldplart, Es wird enden wie die letzten Jahre.
Und ganz ehrlich: Ein Mittelfeldplatz wäre auch ein Problem. Denn der NDR würde dann auf Jahre hinweg bei dem diesjährigen System bleiben. Denn es hätte ja funktioniert.

Andi
Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Was ist daran in Ordnung? Seit 10 Jahren landet man fast immer weit hinten. Da kann ja muss man erwarten, dass endlich einmal ein starker Beitrag zum ESC geschickt wird.

Matty
Matty
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Computer sagt Nein!

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Das wäre doch schon mal was.Man ist ja so demütig geworden. Alles, was über den 20. Platz hinausgeht, ist wie ein Sechser im Lotto.😉😀

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Bezog sich jetzt auf Rainer 1.

Benjamin Hertlein
Admin
2 Jahre zuvor

Hallo zusammen, unser Gespräch mit Emily Roberts muss leider verschoben werden, aber wir machen um 19 Uhr stattdessen ein „reguläres“ ESC kompakt LIVE und besprechen ein paar der neu ausgewählten ESC-Beiträge der letzten Zeit…und vielleicht auch ein bisschen was zu „Germany 12 Points“ 😉 https://www.youtube.com/watch?v=IhIB5RR6yaM Bis später!

ESC1994
ESC1994
2 Jahre zuvor

@Benjamin Hertlein

Weswegen denn??

Matty
Matty
2 Jahre zuvor

Wunderbar!

inga
inga
2 Jahre zuvor

Das ist schade aber verständlich und es würde mich sehr freuen, wenn es nachgeholt werden würde.

Frédéric
Frédéric
2 Jahre zuvor

Mir gefällt die Unterscheidung zwischen „Wahrnehmung“ und „Wahrheit“ – für mich durchaus eine selbsthinterfragende Haltung, mit der man auch die weiteren Äusserungen zur Qualität der Einsendungen verstehen kann.

Der problematische Punkt ist eben nur die Diskrepanz zwischen dem alltäglichen Radiopublikum und dem des Contests – da helfen 25 Jahre Formatradioexpertise eben nur sehr sehr bedingt.

Nils
Nils
2 Jahre zuvor

„Für mich steht allerdings der Teil „Euro(vision)“ im Vordergrund und nicht der Teil „Contest“.“

Im Prinzip sagt dieser Satz bereits alles, was es zur Haltung der ARD zu wissen gibt: Dabei sein ist alles – der Song ist nebensächlich und wird nicht mal mitgenannt.

Bei der Aussage, man wolle den ESC wieder in der Mitte der Gesellschaft verankern, kam mir kurz ein bisschen Kotze hoch.
Das Ziel ist ja richtig und löblich – aber wie gut ist es denn jetzt geglückt? Tatsächlich hat der NDR den ESC nun doch weiter vom öffentlichen Interesse entfernt, weil er durch die einseitige Songauswahl eine nicht unbeträchtliche Zahl der eingeschworenen und eine unbekannte Zahl potentieller Fans verprellt hat. Die „Mitte der Gesellschaft“, die der Herr Friedel da vor Augen hat, ist wahrscheinlich auch dieselbe, für die die ARD ausschließlich maue Krimis und Utta Danella ausstrahlt. Also eine „Mitte der Gesellschaft“, die sich in 20 Jahren mehrheitlich die Radieschen von unten angucken dürfte.

inga
inga
2 Jahre zuvor

Was mich wirklich sehr interessieren würde ist, auf wieviele verschiedene Bands und/oder Einzelinterpreten sich die eingereichte 944 Songs verteilen und wie das Verhältnis von angefragten zu nicht angefragten Künstlern ist. Soweit bekannt, haben die meisten wohl mehrere Songs eingereicht und die Quote angefragter Künstler im VE ist relativ hoch.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
2 Jahre zuvor

Es war Vielfalt doch von Anfang an nicht erwartbar. War doch bekannt dass eine spezielle Radiojury endentscheiden wird. Wenn man weiß was die bei SWR3 & Co spielen weisst du bescheid. Der Herr vom SWR gibt zwar Auskunft, die aber meiner Meinung nach ohne grossen Informationsgehalt ist. Die haben also zu siebt stundenlang darüber diskutiert wer es von den 26 sein sollte? Über was wurde da eigentlich diskutiert? Ich glaube das nicht.
Sicher zwingend war sogenannte Radiotauglichkeit, aber beschränkt auf diese contemporary Sender. Ist also begrenzte Radiotauglichkeit. Radiotauglichkeit bedeutet nicht auch unbedingt beim ESC wenigstens halbwegs gute Chancen zu haben. Ist nicht nachweisbar. Eher gute Chancen hast du, wenn du beim ESC mit nem grossen Hit aufläufst. Ausnahmen bestätigen die Regel.

S. K. 500
S. K. 500
2 Jahre zuvor

Was für überzeugende Argumente von diesem Mann. Er hat ja mit allem so recht. Es waren unter den Bewerbungen einfach keine vielversprechenden Songs aus Schlager und anderen Genres dabei. Letztlich waren es nur die sechs Popsongs, die die Jury überzeugen konnten. Woran das wohl lag? *lach*

trackback

[…] wie von Gregor Friedel erhalten war ja klar.ABER:Edi van Beek war laut Aussage von Gregor Friedel im ESC Kompakt Interview doch gar nicht in Berlin anwesend. Wie sollte er den dann in den Entscheidungsprozess vernünftig […]