Kommentar: Eine ESC-Teilnahme ist auch in Deutschland kein Fluch – und war es noch nie

Es ist Zeit, mit einem falschen Mythos aufzuhören und abzuschließen: Sich für einen ESC-Vorentscheid in Deutschland zu bewerben, an einem ESC Vorentscheid teilzunehmen oder beim ESC „unter ferner liefen“ zu landen, ist auch in Deutschland kein Karrierebruch – das Gegenteil ist der Fall. Es ist maximal egal und ein ESC Gig ist oft sogar förderlich (egal, wie man abschneidet) und sehr sympathisch sowieso.

Wir gehen zurück ins Jahr 1975. Marianne Rosenberg nimmt am deutschen Grand-Prix-Vorentscheid „Ein Lied für Stockholm“ teil und belegt einen beschaulichen 10. Platz. Ihr damaliger Bewerbungsbeitrag „Er gehört zu mir“ ist heute jedoch ein Klassiker auf jeder Hochzeit, jeder Schlagerparty, jedem Schützenfest – seit fast fünfzig Jahren. Ihrer Karriere hat die „Schmach“, beim deutschen Vorentscheid im unteren Mittelfeld zu landen, gar nichts, überhaupt nicht geschadet, niente, sie ist bis heute ein anerkannter „household name“ in der Popschlager-Szene.

Marianne Rosenberg wird mit einem der meistdotierten GEMA-Hits aller Zeiten Zehnte beim deutschen Finale 1975

Am gleichen Vorentscheid haben die ESC-Ikonen Katja Ebstein, Mary Roos und ESC Siegerin Séverin (1971 für Monaco) teilgenommen, bis heute große Namen. Gewonnen hat 1975 Joy Fleming mit „Ein Lied kann eine Brücke sein“, die sich dann international mit einem 17. Platz (von 19) begnügen musste. Hat Ihr das geschadet? Nein, hat es nicht – trotz der subjektiv enttäuschenden Platzierung führt sogar Wiki „Ein Lied kann eine Brücke sein“ als die „deutsche Grand-Prix-Hymne schlechthin“, die auch vor wenigen Jahren noch den Euroclub in Kiew zum Bersten brachte – wohlgemerkt auf sehr internationaler Bühne.

Aber das liegt alles lange zurück, oder? Heute wäre eine nicht-erfolgreiche ESC-Berührung für ein Künstler ein viel zu großes Wagnis, oder?!? So begründen jedenfalls die NDR-Verantwortlichen in den letzten Jahren die Entscheidung, Namen von Künstlern, die in den (ständig wechselnden) verschwurbelt geheimen internen Auswahlprozessen dabei sind, nicht zu nennen.

Auch ganz aktuell sagt unsere Head of Delegation Alexandra Wolfslast im Interview mit Alina Stiegler von Eurovision.de, dass die Künstler, die es zwar auf die Shortlist und in die nicht-öffentliche sogenannte „Pre-Selection-Show“ in Berlin geschafft haben, aber nicht in die Live-Show mit lediglich sechs Auswahlsongs, geschützt werden müssen (bei 1:30).

Wieso muss man beschützt werden, wenn man es unter die letzten 20 oder 25 Acts geschafft hat aus fast tausend Bewerbungen? Das ist doch ein großartiges Lob und überhaupt kein Grund, sich entschuldigen zu müssen oder Geheimniskrämerei zu betreiben.

Diese Haltung beschädigt durch eine vorauseilende unbegründete Defensivität das Prestige des ESC. Wenn Alex sich nach eigenem Bekunden häufiger „schockverliebt“ (sie sagt „leider“) hat, als es Plätze im Finale gibt (sie war neunmal schockverliert und es gibt nur sechs Startplätze), wieso ist es dann gleichzeitig so, dass man die vielen coolen Acts in der Vorfinal-Show zwar anonym loben kann, aber keinesfalls konkret, so dass die Auszeichnung auch öffentlich gewürdigt werden könnte. Das ist paradox.

Diese „Schere-im-Kopf“-Negativität passiert sowohl in offiziellen Gesprächen und Interviews als auch in Hintergrundgesprächen – und das so oft und mit so großer Intensität, dass sich auch viele Künstler von diesem falschen Mythos anstecken lassen. Erst das pessimistische Getue der Offiziellen suggeriert begeisterten Musikerinnen und Musikern, dass der ESC „bäh-bäh“ ist, wenn man nicht mindestens in die Fußstapfen von Michael Schulte (4. Platz in Lissabon 2018) tritt.

Liebe Leute, lasst Euch sagen: Das ist großer Schwachsinn. Es gibt auch gute Beispiele der jüngeren Vergangenheit (national wie international), die das Gegenteil beweisen – dazu etwas später mehr. Ein kräftiges „Cheers“ an dieser Stelle aber erstmal auf die, die 2022 aus ihren ESC-Ambitionen kein Geheimnis machen – wie (aus ganz unterschiedlichen Motiven) Eskimo Callboy, unser Freund Ikke Hüftgold oder Daniel Schumacher. Eskimo Callboy sucht Grenzerfahrungen, Ikke will Spaß, Daniel will aus Liebe zum ESC dabei sein. Alles gut, alles sehr sympathisch.

Mir kommt es so vor, als wolle der NDR mit dem Argument, die am VE-Verfahren beteiligten Künstler nehmen überhaupt nur deshalb teil, weil Ihnen Diskretion zugesichert wurde, seine seit Jahren gepflegte Diät-Kommunikation („wir kommunizieren, wenn es etwas zu kommunizieren gibt“) kaschieren. Es ist schon krass, wenn die Fans zuerst über eine ungeschickt platzierte Stellenanzeige der verantwortlichen Produktionsgesellschaft Details zum deutschen Finale 2022 erfahren.

Hinter diesem NDR-Defensiv-Sprech steht ja auch, dass man Künstler, die man gerne will, devot anfleht, sich doch am jeweiligen Bewerbungsverfahren zu beteiligen. Motto: Liebe Künstler, es erfährt doch niemand. Im Ergebnis führt das dazu, dass A-Lister – wie wir zuverlässig erfahren – zögerlich bleiben. (Am 10. Februar 2022 wissen wir dann genau, wieviel große Namen dabei sein werden.) Am Ende des Tages äußern sich dann NDR-Wunschkandidaten sogar tendenziell abfällig über den (internationalen) ESC, subtil spürbar zuletzt in den Statements von Sarah Connor in der deutschen After-Show-Sendung nach dem internationalen ESC-Finale 2021, die es aus guten Gründen niemals in die ARD-Mediathek geschafft hat. Lieber NDR, etwas mehr Souveranität oder vor allem etwas mehr Spaß wäre hier unbedingt förderlich. (Vielleicht auch noch ein Abgucken-Blick nach Schweden, but that’s just me.)

Spaß hatten 2006 zum Beispiel Texas Lightning mit ihrem Wettbewerbsbeitrag „No No Never“, geschrieben von Jane Comerford, die in den letzten Jahren bei den Songschecks auf Eurovision.de beweist, wie entspannt und leidenschaftlich eine Hinwendung zum ESC aussehen kann. „No No Never“ landete beim ESC in Athen nur im Mittelfeld (14. Platz), aber hat das der Akzeptanz des Songs oder der Band von Olli Dittrich irgendeinen Abbruch getan? Nein, das hat es nicht. „No No Never“ ist bis heute in Deutschland der kommerziell zweiterfolgreichste ESC-Titel, vor Lenas „Satellite“ oder ABBAs „Waterloo“. Neun Wochen rangierte „No No Never“ an der Spitze der deutschen Singlecharts.

2006 mussten sich im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg beim deutschen Finale übrigens Vicky Leandros und Thomas Anders dem Texas-Lightning-Hit geschlagen geben. Hat es Ihnen geschadet? Mitnichten, Thomas Anders hat jüngst die Spitze der Albumcharts in Deutschland (zusammen mit Flo) erklommen und Vicky hat in diesen Monaten sogar eines der erfolgreichsten Kochbücher (!) des Jahres verkaufen können.

Erst vor wenigen Jahren (2014) mussten sich Santiano beim deutschen Finale „Unser Song für Dänemark“ bereits in der zweiten Runde Elaiza und Unheilig geschlagen geben und haben sich nicht einmal für die Finalabstimmung beim VE in Köln qualifiziert. Die Band hatte (weitere) seitdem drei No-One-Alben in Deutschland und verkauft die größten Hallen aus. Ein „ESC-Kollateralschaden“ ist ausgeblieben. Weil dieser eine Fiktion ist! Noch aktuellere Beispiele haben wir mit Madeline Juno und Gregor Hägele erst vor zwei Tagen genannt.

Sogar Ann Sophie, die aus ihren persönlichen negativen Erfahrungen mit dem NDR öffentlich keinen Hehl gemacht hat, begreift den ESC nach ihrem „The Voice“ Comeback als einzigartige Erfahrung und lässt das Desaster in Wien persönlich und auch in Bezug auf ihre Karriere unbelastet hinter sich.

Noch ein Beispiel für meine Entspannt-Euch-Leute-These gefällig? Ein weiterer Grund dafür, die Teilnehmer an den Pre-Selection-Prozessen unter Verschluss zu halten, ist auch das Argument, dass sich diese ansonsten nicht ein weiteres Mal dem Wettbewerb stellen würden.

Nun, dazu kehren wir noch einmal zurück in die 70er-Jahre. 1973 scheiterten ABBA (noch unter den Vornamen der vier Bandmitglieder) an Ihrem Ziel, Schweden beim ESC zu vertreten. Sie wurden „nur“ Dritte beim Melodifestivalen, nach Luxemburg hat Schweden die heute vergessenen Nova geschickt.

Haben sich Björn & Benny, Agnetha & Anni-Frid davon entmutigen lassen, 1973 mit „Ring Ring“ öffentlich einen ESC-Rückschlag erlitten zu haben? Eine Antwort erübrigt sich.

Dem NDR, aber vor allem auch den Künstlern, die sich um eine deutsche ESC-Teilnahme bewerben dürfen (das Wort „dürfen“ anstelle von „müssen“ gezielt eingesetzt), sei etwas mehr Selbstvertrauen und vor allem mehr Zuversicht, Authentizität, Leidenschaft und Entspanntheit ans Herz gelegt, wenn es darum geht, an einem deutschen ESC-Finale teilzunehmen bzw. dieses auszurichten und darüber zu reden.

Wir feiern jeden der „Lucky 25“, die sich in diesem Jahr entschieden haben, für Deutschland des ESC zu rocken. Großartig, Ihr Lieben!

Die Entspannt-Euch-Empfehlung (EEE) gilt – und das sei abschließend formuliert – auch für den Umgang mit der deutschen Sprache. Der letzte ESC-Beitrag in deutscher Sprache kommt von Roger Cicero, von dem wir viel zu früh Abschied nehmen mussten. (Und es ist eine Ehre, ihn hervorzuheben, wenn es um epische deutsche ESC-Erfolge geht.) Sein „Frauen regier’n die Welt“ war ebenfalls ein großer Charterfolg und ist bis heute ebenfalls ein vielgespielter Deutsch-Pop-Klassiker (auch übrigens auf auf den Radiowellen der ARD). „Frauen“ erreichte in Helsinki „nur“ Patz 19, bekommt aber international bis heute unverändert maximal emotional Social-Media-Credits („Germany has never sounded so beautitul. I have tears.“). Und waren Roger und Band nach dem ESC-Finale in der finnischen Hauptstadt enttäuscht? Irgendwie schon (verständlich), aber auf der (übrigens grottenlangweiligen) After-Show-Party in Helsinki hieß es dann lässig und augenzwinkernd statt „Germany Twelve Points“ augenzw „Germany Twelve Beer“. Gelassen und cool statt zickig. That’s Entertainment. Carpe Diem.

The definition of timeless coolness: Roger Cicero als großartiger Botschafter für Deutschland beim ESC 2007 in Helsinki.


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RichardEsc13
RichardEsc13
2 Jahre zuvor

Madeline Juno und Gregor Gägele sind auch sehr erfolgreich. Ich liebe zum Beispiel „Waldbrand“ von Madeline und „Paracetamol“ von Gregor“.

Winter
Winter
2 Jahre zuvor

Sagen wir es mal so, es gibt eine Risiko, aber es ist klein. Eine Helene Fischer, die aktuell die König des Schlagers ist, würde schon einen Knick erleben, wenn sie im hinteren Drittel landet. Aber für 99% der Starter gilt das nicht.

Von den deutschen VE Sieger bzw. Direktnominierten sind von den im Vorfeld bekannten Namen eigentlich wenige komplett verschwunden. Es gab Karriereknicke, die aber wieder ausgebügelt wurden. Nino de Angelo, Münchener Freiheit und die No Angels sind hier mal zu nennen.

Dann gab es Personen, denen die Teilnahme geholfen hat (Michelle, Guildo Horn etc:).

Bei neuen Namen ist es halt ein Spiel, dass Du bei einer Niederlage einfach es nie nach oben schaffst. Ann-Sophie, Levina, Jendrik etc. Diese Namen waren da und sind verglüht. Aber ohne den ESC wären diese Namen halt nie bekannt gewesen. Andere Newcomer schaffen es durch den ESC: Michael Schulte, Lena und Roman Lob zum Beispiel. Manche werden zu Popstars, bei anderen lässt der Hype (wie bei Roman) dann irgendwann nach.

Raten würde ich trotzdem jeden beim VE mitzumachen. Schaden tut es wirklich nahezu nie.

Benjamin Hertlein
Admin
2 Jahre zuvor
Reply to  Winter

Sehe ich ganz anders. Ja größer der Name, desto geringer eigentlich das Risiko. Warum sollte Helenes Erfolg in Deutschland darunter leiden, wenn sie international schlecht abschneidet? Glaube ich nicht.

Winter
Winter
2 Jahre zuvor

Benni, ich denke, dass eine Helene ja so ganz oben ist und sie schon ein Risiko sieht. Lass da mal dann keine 12 Punkte aus Österreich und der Schweiz kommen. Das zerstört doch das Image der Queen of Schlager.

Aber grundsätzlich bin ich bei Dir. So ein richtiges Scheitern (man war ein Star und dann raus) gabs nur bei Gracia. Und ob die Karriere ohne den ESC noch in Schwung gekommen wäre, ich bin mir nicht sicher.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor

Ich sehe schon den BILD-Artikel vor mir: „Unsere Helene nur 20. beim Schlager-Grandprix – Wir lieben sie umso mehr“ und dann eine mehrabsätzige Abhandlung darüber, wie sich die anderen Länder nur gegenseitig die Punkte zuschachern (v. a. der Ostblock) und warum Deutschland in Europa gerade unbeliebt ist (blasse Ersatz-Merkel Scholz ist Schuld).

manu
Editor
2 Jahre zuvor

Kommt eben auch drauf an, ob es ein derzeit großer Name ist (der dürfte durch eine schlechte Platzierung sicher keinen Karriereknick erleben) oder ein großer Name der Vergangenheit.
Denken wir mal an Cascada. Davon abgesehen, dass die im Ausland erfolgreicher waren als in Deutschland, lag die Zeit ihrer großen Hits auch schon ein paar Jahre zurück. Trotzdem sind sie mit „Glorious“ soundtechnisch auf Nummer sicher gegangen und haben „die alte Zeit“ bedient. Das hat sich (verstärkt durch den merkwürdigen Treppenauftritt und der Nähe zum Vorjahressieger, ohne dabei aber halb so kreativ und modern zu sein) schlussendlich gerächt.

AndrESCas
AndrESCas
2 Jahre zuvor
Reply to  Winter

Michael Schulte war nun wirklich kein Newcomer mehr, als er bei der VE antrat.5 Seiner 6 Alben hat er vorher veröffentlicht.

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
2 Jahre zuvor

Peter dir ist ein kleiner Fehler im Text unterlaufen. Severine gewann 1971 für Monaco nicht für Luxemburg. Mit dem schönen Titel un Banc un Arbre une Rue. Sehr interessanter Kommentar übrigens

Benjamin Hertlein
Admin
2 Jahre zuvor

Hauptsache Italien 🙃

italojeck
italojeck
2 Jahre zuvor

Toller Kommentar!! 👍👏👍👏

italojeck
italojeck
2 Jahre zuvor
Reply to  italojeck

Aber aber aber……
auch wenn alles stimmt, was oben Peter geschrieben hat, das entbindet auf keinen Fall den NDR (oder ARD oder egal welchen Anstalt), von der Aufgabe, einen guten ESC-VE zu veranstalten, damit die Kuenstler sich wohl und irgenwie geborgt fuehlen koennen.

Ich habe oft einige moeglichen Massnahmen aufgelistet, wie z.B. einen Jury-Preis fuer den besten Text und/oder fuer den originellsten Beitrag oder was weiss ich, also, andere Preise, primetime (selbstverstandlich), usw. usf.

Vondenburg
Vondenburg
2 Jahre zuvor

Ich werfe mal Knorkator in den Ring. Die sagen selber immer in Interviews, dass der Auftritt im Vorentscheid 2000 dafür gesorgt hatte, dass sie in Fanpost und Anfragen regelrecht überschwemmt wurden.

Vondenburg
Vondenburg
2 Jahre zuvor
Reply to  Vondenburg

Und als Reminder: Wir reden von dem Auftritt:

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor
Reply to  Vondenburg

Müsste man mal nachlesen, ob Äxte beim ESC auf der Bühne erlaubt sind.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor
Reply to  ESC1975

Georgien hatte doch mal Schwerter dabei. Ich glaube bei Sophos Visionary Dream.

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor
Reply to  Vondenburg

Ach ja zum Thema Axt gibt es ja diesen Klassiker: Das waren Ton Steine Scherben, da finde ich leider keinen ESC-bezug, vielleicht hätte es Rio ja doch mal gemacht.

italojeck
italojeck
2 Jahre zuvor
Reply to  Vondenburg

Das koennte ein Verbindungsglied sein….

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
2 Jahre zuvor

Grundsätzlich gebe ich Peter mit allen Aussagen recht. Ich möchte trotzdem einwerfen das die heutige schnelllebige Zeit mit ihren Sozialen Medien und dem harten Musikmarkt und den wenigen Auftrittsmöglichkeiten eher schwer mit den Gegebenheiten von vor 30-50 Jahren zu vergleichen ist. In den meisten Fällen ist es wohl immer harte Arbeit die zum Erfolg führt. Manchmal gehört auch ein bisschen Glück dazu

Uli Wagner
Uli Wagner
2 Jahre zuvor

Ich stimme 100%ig zu, lieber Peter. Das Rumgeeiere des NDR ist peinlich.
Auch Katharine Mehrling hat Ihr VE-Auftritt 1987 als Cassy bei Ein Lied für Brüssel nicht geschadet. Mit dem Titel Aus erreichte sie den siebten Platz und ist heute eine etablierte und hochdekorierte Sängerin.

Micha Thiel
Micha Thiel
2 Jahre zuvor

Toller Beitrag. Ich finde es einfach auch schön zu sehen, wer sich so bewirbt und was das für Songs sind, ich würde mir echt alle 944 auch ansehen.

Ich selbst hatte mich mit den zwei Songs „Wer hält die Leiter?“ und „Was kommt jetzt?“ beworben. Auch wenn mir klar war, dass die Wahrscheinlichkeit eingeladen zu werden, gering ist, gehofft hatte ich trotzdem und jeden Tag bis Anfang Januar an Gesang und Performance gearbeitet. Hat leider nicht geklappt, aber die Bewerbungszeit war auch zu kurz.

Eigentlich hätte ich mich sehr gerne mit einem ganz anderen Song „Elefanti per Torino“ beworben, aber das hätte ich in der Zeit nicht geschafft, habe zwei Monate dafür gebraucht und bräuchte wahrscheinlich nochmal zwei Monate bis alles runder und besser abgemischt wäre. Mich würde aber euer Feedback interessieren, könnte ein solcher Song beim ESC funktionieren? Ich würde es gerne im nächsten Jahr nochmal mit einer Bewerbung versuchen, aber dann früher mit Komposition, suche nach weiteren Musikern etc. anfangen.
Vielen lieben Dank!

manu
Editor
2 Jahre zuvor
Reply to  Micha Thiel

Hallo Micha,
Du fragst nach (ehrlichem) Feedback und wenn Du erlaubst, möchte ich Dir mein ganz persönliches Feedback auch gern geben.

Der dunkle Klang deiner Stimme ist in meinen Augen durchaus interessant, birgt aber die Gefahr, an einigen Stellen ein bisschen zu düster zu klingen. Ich kann nachvollziehen, wieso es mit „Elefanti per Torino“ diesmal nicht geklappt hat. Zum einen wird es wichtig für die Auswählenden sein, zu erkennen, ob ein/e Bewerber*in auf einer großen Bühne den Gesang stemmen kann. In dem angehängten Video wirkt dein Gesang an einigen Stellen nicht sicher (bei 0:23-0:25 beispielsweise wirkt der Gesang wacklig und neben dem Ton). Dein Sprechgesang (beispielsweise bei 1:01-1:05) harmoniert nicht ganz mit dem Rhythmus und wirkt manchmal gehetzt. Das sind schonmal zwei Beispiele an denen Du vielleicht noch optimieren kannst. „Elefanti per Toni“ wandelt irgendwo zwischen Sprechgesang und vorsichtigem Gesang. Ich kann leider kein italienisch, aber das Wort „Elefanti“ wird sehr prägnant eingesetzt, was etwas zu Lasten der Melodie geht.

Abschließend noch der Hinweis, dass ich glaube, dass sich der ausführende NDR möglichst schon „fertige“ Produktionen erhofft. Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass die Verantwortlichen sich vielleicht schwertun ein gefundenen Beitrag dem nötigen Feinschliff einer guten Produktion zu geben. Im letzten Jahr mag das aber vielleicht auch am Musiker gelegen haben. Aber Du schreibst ja schon selbst, dass Du noch viel Energie und Zeit in die Produktion (vielleicht sogar unterstützt mit anderen Musikern) stecken müsstest. Das hört man dem Lied im jetzigen Zustand auch noch an.

Das sind zumindest meine ersten Gedanken. Vielleicht ist der ein oder andere Punkt ja für Dich interessant und hilfreich.

Micha Thiel
Micha Thiel
2 Jahre zuvor
Reply to  manu

Hallo Manu,

vielen lieben Dank für dein ehrliches und ausführliches Feedback, das auf jeden Fall hilfreich für mich ist. – Ich hatte irgendwie gar nicht damit gerechnet, dass es doch einen Vorentscheid geben würde und als ich es dann erfuhr, war kaum Zeit.

Aber es hat super viel Spaß gemacht und habe Lust bekommen, es noch öfter zu probieren und vorher an allem zu arbeiten. Werde mal anfangen jetzt schon Songideen zu sammeln 🙂 und mehr Leute ins Boot holen, vielleicht schaffen wir es in einem der kommenden Jahre mal eingeladen zu werden. Wäre cool.

Lieben Dank nochmal und einen schönen Nachmittag
Micha

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Micha Thiel

Echt jetzt, du hast dich wirklich mit diesen phonetischen Meisterwerke beworben und der NDR hat dich nicht genommen? NDR, how dare you? Alles Kulturbanausen. 🙂 Mit solch subtil anarchisch, satirisichen Texten kann der NDR halt nix anfangen.

ESC Niklas
ESC Niklas
2 Jahre zuvor

Ich glaube Estefania Wollny hat sich beim Eurovision Song Contest Vorentscheid beworben. Ihr Song “ zu spät“ ist nur 2 Minuten 16 Sekunden lang und Ihr Instagram Post sieht aus wie beim Hintergrund von dem Video was Eurovision De hochgeladen hat. Da wo Alina Stiegler über mögliche Kandidaten redet.

Pablo
Pablo
2 Jahre zuvor

Was wäre wenn NDR und die Künstler als Promotionsfläche für ihre neusten (meist) guten Songs wahrnehmen würden und sich dadurch trauen würden.. von Schweden will ich gar nicht anfangen, aber siehe Spanien dieses Jahr.
Die Künstler haben zu einem großen Anteil bereits eine (nationale) Karriere und die Songs werden auf sogar auf privaten Kanälen promotet, die Künstler werden zu Interviews und weiteren Shows eingeladen und und und…

Das ganze ist doch hervorragende Promotion für die Künstler: selbst eine Kollabarion zwischen Rayden und Tanxuguieras kommt am 28.1. vorm Finale raus (beide sind bekannter als je zuvor). Rigoberta erfährt ihren zweiten großen Hype nach „In Spain we call it soledad“, Azucar Moreno (Bezug zu Peters Argument, was haben die zu verleiren) werden von Fans und Presse neu-geliebt. Varry Brava singen ihren Song in einer Prime Time Show, Luna Ki hat trotz (oder wegen) der Disqualifikation eine nie Dagewesene Sichtbarkeit und viele Fans dazu gewonnen, Javiera Mena hat auch wieder aufmerksam auf sich gemacht.

Die Beispiele gehen immer weiter und hoffen wir, dass die Songs und Künstler weiter in der spanischen Musiklandschaft verankert bleiben werden. Wichtig ist, dass mindestens die Hälfte der Künster in Spanien in aller Munde ist und damit das BF für sich nutzen konnten.

Und das in dem traditionell anderen Null-Bock-sich mit dem ESC-zu-bschäftigen-Land Spanien.

Was für eine win-win-Situation für Künstler, RTVE und warum nicht auch für den ESC?

Allen Ernstes kann das doch auch der NDR, ARD, etc.

Außerdem zurück zum VE in Deutschland: 2004 hat auch niemandem geschadet, war Hungriges Herz nicht einer der größten Hits von Mia? Weder Westbam, Laith Al-Deen, Scooter oder Sabrina Setlur hat die Teilnahme geschadet. Einfach nur ein weiterer Tag im Leben eines Künstlers..

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Vielen Dank für den guten Artikel. Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen.🙂

Funicula
Mitglied
Funicula
2 Jahre zuvor

Für Zlatko Trpkovski bedeutete der ESC-Vorentscheid das Karriereende.

Gerd Geomax
Gerd Geomax
2 Jahre zuvor
Reply to  Funicula

Glaubst Du, dass seine „Karriere“ ohne ESC-Vorentscheid weiter gegangen wäre? Als was denn?
Rudolf Mooshammer (Ghis) platzierte sich im gleichen Vorentscheid noch weiter hinten.
Seiner Karriere tat dies, obwohl ebenso wie Zlatko kein Sänger, keinen Abbruch und das auch nach seinem Tod.

Funicula
Mitglied
Funicula
2 Jahre zuvor
Reply to  Gerd Geomax

Bis dahin musste er seine Live-Gesangsqualitäten nicht offenbaren. Nach dem VE war das Gebilde in sich zusammengefallen, sonst hätte man das bestimmt noch aufrecht halten und die Kuh länger melken können. Die Danksagung war dann natürlich der endgültige Karriereselbstmord.
Ist aber zugegebenermaßen ein Sonderfall.

Douze Points
Editor
2 Jahre zuvor
Reply to  Funicula

Naja, er besang ja die große Freundschaft zu seinem BB-Budy Jürgen. Und der ist heute nach wie vor ein … Prominenter und auch erfolgreicher Party-Sänger

AndiTR
AndiTR
2 Jahre zuvor

Danke für den Kommentar. Hoffentlich wird er von den Verantwortlichen des NDR gelesen

JoBi
JoBi
2 Jahre zuvor

Sagen wir so. Ich habe mich auch beworben. Mit einem Song. Habe aber noch keine Songs veröffentlicht. Auh den mit dem ich beworben habe. Leider bin schon vor den „Vor – Vorentscheid“ draußen. Aber es hat mir Spaß gemacht mich zu bewerben und es hat mich Stolz gemacht. Mit demm Song hätte man auch eine witzige Verbindung zu Subwollfer, die mit „Give that Wolf a Banana“ antreten. Vielleicht bewerbe ich mich beim nächsten mal wieder. Vielleicht mit mehre Songs. Und keine Sorge, ich singe natürlich auf Deutsch. OK, der Song den ich eingereicht habe, hat 2 englische Wörter. Aber auch aus reimischen Gründen.

manu
Editor
2 Jahre zuvor

Es kommt immer darauf an, was man aus dem Auftritt beim ESC oder in der Vorentscheidung macht – und auch, mit wieviel Leidenschaft man seine Musikkarriere weiter vorantreibt. Vielleicht trifft gerade hier der viel gescholtene Begriff der Authensität zu.

Einen guten Musiker wird eine schlechte Platzierung nicht aufhalten oder großartig zurückwerfen. Künstler*innen, die Musik machen um erfolgreich zu sein, wenig eigenes einbringen und lediglich mit dem Mainstream mitschwimmen, wird ein Vorentscheid oder eine Teilnahme beim ESC nur kurzfristig helfen – egal welche Platzierung sie erreichen.

Ich denke genau deshalb funktionieren Comeback-Versuche mit dem ESC eigentlich auch nicht – für Musiker*innen, die aber eh auf einem guten Weg sind eine breite Öffentlichkeit zu erreichen, kann der ESC genau den nötigen Schub geben (siehe Michael Schulte).

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor

Schwieriges Thema. Natürlich kann man bei so langer Geschichte immer Beispiele für jede These finden. Man muss aber dann auch die Zeit berücksichtigen. So war der ESC in den 60er+70er zumindest in Deutschland von der Musikrichtung recht beschränkt, heute würde man sagen Mainstream-Pop oder radiotaugliche Ware, damals sagte man Schlager und meinte das noch positiv.
Da auch der Grand Prix noch positiv bei den Hörern eingeschätzt wurde, war es auch kein Problem für die Stars des Genre jedes Jahr ihre neuen Lieder vorzustellen, wenn sie den Vorentscheid gewannen war das noch mal ein Pluspunkt.
Anders wurde das in den 80ern als der Mainstream sich vom Schlager hin zum Rockpop entwickelte, und der ESC dann eher den Ruf hatte etwas Gestriges zu sein. Nun waren beispielsweise die Stars der NDW nicht mehr bereit sich dort sehen zu lassen, und wenn dann weil die Kariere nicht mehr so richtig lief, wie beispiesweise Münchner Freiheit. Das hat sich dann eigentlich nicht mehr so groß geändert, in den 90ern gab es zwar hin und wieder Stars aber meist mit vergangenem Ruhm wie Wolf Maahn.
Die von die genannten „Stars“ aus jüngerer Zeit kamen meist aus einem Subgenre (Roger Cicero, Santiano) nutzten den ESC geschickt um sich bekannter zu machen. Und genauso ist es wohl auch dieses Jahr, ein Nummer 1 der deutschen Charts ist noch nicht aufgetaucht.
Daher kann man eben nicht sagen, dass ein Auftritt immer positiv ist, weil eben die Stars schon lange nicht mehr auftreten und man so nicht weiß, ob es nicht doch negativ auf die Kariere wirkt, Unheilig war da ein Beispiel, aber so richtig erfolgreich war der damals auch schon nicht mehr.
Frau Juno war damals groß im Radio, die hätte es veileicht geschafft mit einem guten mittleren Platz beim ESC positiv aus der Sache zu kommen und vielleicht den Weg für andere zu öffnen, aber wir wissen ja, wie sie es versaut hat.

Festivalknüller
Festivalknüller
2 Jahre zuvor

Es ist doch meist das Management der Künstler, die zu einer Bewerbung raten oder warnen. Und wenn man es nicht richtig macht, gibt es dann wohlmöglich ein zweites Kümmert-Gate.

Ich finde, dass der NDR mit seiner Verschwiegenheit vorauseilend agiert , um die Labels mit ihren Künstlern zufrieden zu stellen und um ihnen eine gewisse Art Schutz zu bieten. Im Umfeld eines Wettbewerbes ist das meiner Meinung nach aber ein falscher Ansatz,. Offensive Transparenz macht stark , nicht defensives Verschweigen von Bewerbern.

Tamara
Mitglied
2 Jahre zuvor

Danke für diesen Kommentar, Peter! Ich finde, im Moment macht man beim NDR so ziemlich alles falsch, was man falsch machen kann. Leute, Ihr lest doch hier mit! Besseren Input bekommt Ihr nirgends! Macht was draus!

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Wenn man schon über die Finalisten die Zuschauer entscheiden lässt. Warum nicht auch über die besten 25 Kandidaten. Man könnte doch Livevideos erstellen von den 25 Kandidaten und dann online von den Usern darüber abstimmen lassen. Wenn schon, denn schon. Auch ich kann die Geheimniskrämerei seitens des NDR nicht nachvollziehen. Es ist doch keine Schande, wenn man sich für einen Wettbewerb bewirbt und dann eben nicht bis ins Finale kommt. Ist es soooo schlimm sich für den ESC zu bewerben? Das ist doch großartig. Noch mal 6 Finalplätze sind für ein Land mit über 80 Millionen Einwohnern ein Witz. Da haben die Zuschauern in viel kleineren Ländern als Deutschland mehr Auswahl.

Douze Points
Editor
2 Jahre zuvor
Reply to  escfan05

Ich möchte aber auch keine sanmarinesischen Verhältnisse. Wenn wir das gleiche Verhältnis von Einwohnerzahl zu Teilnehmer/innen hätten, würde die VE bei uns aus 157.235 Acts bestehen

Frédéric
Frédéric
2 Jahre zuvor

Man muss ja nur mal gucken, welche Länder es beim ESC generell schwer haben – da fallen neben Deutschland z.B. Irland und UK auf, beides genau wie Deutschland Länder, in denen der ESC ein vergleichsweise geringes Ansehen hat und der Vorentscheid – wenn er denn überhaupt statt findet – ein tristes Mauerblümchendasein fristet. Kein Wunder, dass aufstrebende Acts mit musikalischer Substanz hier eher selten bis gar nicht halt machen.

Dass ein ansehliches Musikfestival kein Garant für gute ESC-Platzierungen ist, zeigt allerdings Portugal, doch scheint man dort von all den Enttäuschungen (mit der bekannten Ausnahme) weitgehend unbeeindruckt.

floppy1992
Mitglied
floppy1992
2 Jahre zuvor

Mir fehlt bei allen Diskussionen dazu immer, die Management-/Produzentensicht zu Wort kommen zu lassen. Wenn der Tenor dort ist, man sei bei Misserfolg verbrannt, kann man zwar daran arbeiten, diese Wahrnehmung zu ändern, muss das aber erstmal so hinnehmen.
Da nützt es dann nichts, sich in der idealisierten Fan-Sicht zu ergehen. Peters „Wer zum ESC will, ist ein Held und wird das immer sein“-Parolen mögen zwar sehr süß sein und aus vollem Herzen kommen, sie sind aber gleichzeitig auch, und da mag man mich jetzt zynisch nennen, wahnsinnig naiv. Da muss man jetzt nicht erst aufrechnen, dass auf jeden Act, der in 65 Jahren VE-Geschichte mal profitiert haben mag, fünf oder noch mehr kommen, die danach, vielleicht sogar konkret wegen des Misserfolgs, direkt wieder in der Versenkung verschwunden sind. Wegen des medialen Wandels und den strukturellen Veränderungen der Musikindustrie lassen sich z.B. die 70er mit heute in Hinblick auf Bemessung von Erfolg und Misserfolg dazu noch nicht wirklich miteinander vergleichen und dazu, etablierte Acts mit konsolidierter Fanbase und Newcomer in einen Topf zu werfen, haben sich andere schon geäußert.
Der größte Teil der Künstler, die den ESC für sich in Betracht ziehen, will zu aller erst schlicht und einfach Geld verdienen; und das scheint mir auch der Weg, mit dem man ESC in Deutschland für eine breitere Schicht an Künstlern wieder attraktiver machen kann: In dem man den möglichen finanziellen Gewinn aufzeigt, der sich allein aus einer Teilnahme, geschweige denn aus einer guten Platzierung ergeben kann, gerade durch die modernen Möglichkeit von Streaming. Dazu müssen die Plattenfirmen allerdings auch auf Zack sein und nicht den Song, wie bei den S!sters geschehen, erst zwei Monate später mal international auf Spotify zur Verfügung stellen und auch zum ESC-Termin, wie Benny in einem Live-Stream schonmal meinte, ein Album oder wenigstens eine EP fertig haben (wenn es kein bisheriges Repertoire gibt), damit man das Momentum direkt mitnehmen kann. Der Erfolg von Måneskin in der Hinsicht könnte der Grundstein einer Entwicklung sein, die dem Ruf des ESC in vielen Ländern zu Gute kommt.

Frédéric
Frédéric
2 Jahre zuvor
Reply to  floppy1992

Viel Zustimmung, aber die Frage, wievielen deutschen Acts die Teilnahme entgegen ihrem Potential wirklich geschadet hat, ist ja nicht neu und lässt sich endlos diskutieren. Allein aus den letzten 20 Jahren ziehe ich als ernsthaft beschädigt eigentlich nur Corinna May in Betracht. Gracia hatte ihr Potential aus der ersten Staffel DSDS (bekannt dafür, dass es stets bei der Suche bleibt) bereits zwei Jahre ausgeschöpft und auch No Angels wie Cascada waren nicht gerade auf der Überholspur.

Seitdem gab’s mehr oder weniger Nonames, die sich in der Tat heldenhaft, jedoch überwiegend glücklos auf die Bühne begaben und dann auch nicht direkt nachlegen konnten (wobei Michael Schulte mal wieder die berühmte Ausnahme bildet). Darüber, dass sich der NDR dabei nicht gerade als hilfreich erwies, herscht weitgehend Konsens, genau wie darüber, dass gerade das mit Raab an Bord besser lief. Das ist vielleicht nicht das wesentliche Problem, doch halte ich es für naheliegend, dass beim Anschluss-Suport noch Luft nach oben ist und eine diesbezügliche Steigerung eine Teilnahme sicher auch attraktiver macht.