Kommentar: TikTok kauft sich den ESC

Bild: EBU / CORINNE CUMMING

Sam Ryder, Liverpool, die EBU in Genf – alle stehen ab sofort auf der Payroll von TikTok.

Wie die EBU heute bekanntgibt, engagiert sich das zum umstrittenen chinesischen Medienkonzern Bytedance gehörige Videoportal gleich dreifach als Sponsor des Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool:

  • als „Official Entertainment Partner“ der EBU wird TikTok das zweite Jahr in Folge exklusiver Zugriff auf ESC-Content gewährt, der bis 2021 (auch) für sämtliche etablierten und Fanmedien zugänglich war;
  • als Partner der offiziellen Tourismusbehörde der Stadt Liverpool „Visit Liverpool“ wird TikTok diverse Tourismusangebote der Stadt finanzieren – vom offiziellen Besucher-Guide der Stadt (Clubs und Restaurants heißen dann „TikTok places„) bis zu einem „Eurovision Legends“ Konzert im Eurovision Village am 12. Mai 2023;
  • als Geldgeber für Sam Ryder, der zum TikTok-Botschafter wird, ohne dass aus dem Bekanntgabetext hervorgeht, welche Aufgaben der Eurovisions-Vize aus 2022 als „ambassador“ übernehmen wird – außer nett über TikTok zu reden (denen er seine Vor-ESC-Popularität verdankt).

Wie man das alles weniger nüchtern und mit Werbe-Stanzen kombiniert transportiert, lässt sich auf der offiziellen Eurovisionsseite der EBU nachlesen. Dort verbreiten u.a. Martin Österdahl, Executive Supervisor des ESC im EBU-Auftrag und Susan Finnegan, Commercial (!) Director der Organisation „Destination Liverpool“ ihre überdimensionalen Elogen auf die marktführende Social Media App.

Die Verantwortlichen hätten sich keinen schlechteren Zeitpunkt für die Veröffentlichung ihrer Jubelmeldung aussuchen können. Die NZZ berichtet zeitgleich, dass ein Verbot von TikTok in den Vereinigten Staaten immer wahrscheinlich wird, nachdem sich der smarte TikTok-CEO Shou Ze Chew vergebens darum bemühte, den Eindruck zu entkräften, dass Bytedance ein „modernes trojanisches Pferd der chinesischen Volkspartei“ (NZZ) ist. Bekanntlich sind sich die US-Demokraten und US-Republikaner selten einig, aber bei dem Bestreben, TikToks Marktmacht zu beschränken, sind sie es.

In Deutschland meldet parallel das Bundesamt für Verfassungsschutz „erhebliche Bedenken“ bei der Verwendung der App an. „Dabei geht es sowohl um den Umfang gesammelter Daten als auch Möglichkeiten staatlicher Einflussnahme“, meldet der Mediendienst Meedia.

Vielleicht hätte die EBU aus taktischen Gründen ihre TikTok-Finanzierung in unbekannter Höhe ein paar Tage früher veröffentlichen sollen oder noch ein paar Tage ins Land ziehen lassen sollen. Room for improvement für Dave Goodman.

Denn die Negativ-Schlagzeilen spielen den Pecunia-non-olet-EBU-Instanzen in Genf und Liverpool nicht unbedingt in die Karten. Sie reduzieren in ihren peinlichen klebrigen PR-Veröffentlichungen TikTok auf die unbestrittene Tatsache, dass TikTok (besser: die TikTok Contenterzeuger) einigen ESC-Klassikern (wie „Arcade“) „after the fact“ – also weit nach dem ESC-Erfolg – zu weltweiten Hits verholfen hat. Nicht von ungefähr ist in die heutigen Eurovision.tv-Jubelinformation das „Snap“-Video von Rosa Linn montiert.

Ganz klar, TikTok ist für seine Fans und Nutzer (wie es der Autor dieser Zeilen ist) ein großer Spaß und ein Quell der Freude. Wie immer aber man die hier skizzierten politischen Bedanken und Verwerfungen ganz persönlich beurteilt, ist der Preis, den die EBU für die Partnerschaft bezahlt, nicht mehr Vielfalt (wie Herr Österdahl irreführend suggeriert) sondern weitaus weniger ESC Spirit als in Nicht-TikTok-Jahren.

Die Akkreditierungsunterlagen für 2023 erhellen, dass es weder für etablierte Medien noch für Fanmedien einen Zugang zu den Einzelproben geben wird und die legendären Künstler-PKs entfallen ebenfalls. Das wird unzutreffend als Wunsch und Schutz der Künstler verklärt.

Im Widerspruch dazu sagt die EBU heute:

„TikTok will become a go-to destination for all things Eurovision. From specially created livestreams and exclusive performances in the app, to music playlists and behind-the-scenes content, TikTok will bring its community of users into the heart of the Eurovision Song Contest.“

(„TikTok wird die erste Adresse für alles rund um das Thema Eurovision. Von eigens produzierten Livestreams und exklusiven Shows in der App, bis hin zu Playlists und Bewegtbildern hinter den Kulissen, wird TikTok seinen Nutzern das Innerste des ESC näherbringen.“)

TikTok erhält Exklusivrechte für Content, der von den EBU-Mitgliedern (in Deutschland ARD und ZDF) bezahlt wird – also aus Gebühren- und Steuergeldern.

Hinzu kommt, dass TikTok in Turin, was offiziellen EBU-Content betrifft, unterperformt hat. Der ESC Content der TikTok User war orignell, abwechselungsreich und sexy – was TikTok über die offiziellen Kanäle abgeliefert hat, war boring boring boring.

Vielleicht ändert sich 2023 diesbezüglich was. Es bleibt bis dato schwammig in den Nebeln von Norwegen verborgen, was TikTok konkret darf und was nicht, fest steht aber bereits, dass alle anderen im Vergleich zu früheren Jahren fast nichts dürfen. „United by Music“? Oder „Share The Moment“? „Building Bridges“? „We Are One“? Eher: Alle sind gleich und TikTok ist gleicher.


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121 Comments
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Indigo
Indigo
1 Jahr zuvor

Das klingt schon etwas bedenklich. Ich finde es nicht schlecht, wenn die Berichterstattung von den Proben eingeschränkt wird, wenn das aber heißt, dass die Berichterstattung nur von der Breite an Fanmedien hin zu einem exklusiven Partner verschoben wird, ist das nicht in Ordnung.

Fabian
Fabian
1 Jahr zuvor
Reply to  Indigo

Ich auch,indigo.Absolut nicht einverstanden damit.Jetzt wird das schon für Politiker verboten(immerhin zurecht)und wird dann auch noch den esc kaufen?Ich dank recht schön!

byJannik
1 Jahr zuvor

Wenn sie den Output der Inhalte auf TikTok immerhin deutlich erhöhen und weiter verbessern würden, könnte ich da vielleicht noch etwas weniger genervt bei zuschauen, aber leider klingt das wieder so als würde man sich hier für eine weiterhin äußerst fragwürdige Plattform (ich erwähne hier gern mal wieder das unsichtbar machen von LGBTQ-Inhalten im Westen und die Zensur von westlichen Inhalten in Russland, wo die Plattform nach wie vor verfügbar ist) entscheiden und dafür erneut weiter weg von den Fanmedien bewegen die einen Jahr für Jahr supporten. Wirklich schade, das man TikTok als Partner dabei hat, ist bei dem Erfolg der Plattform zwar eine legitime Sache, aber diese Exklusivdeals, die gleichzeitig andere Meiden so stark Ausschließen sind echt unschön.

Michael
Michael
1 Jahr zuvor

Ich wusste schon warum ich diese App nie runtergeladen habe und nie werde. Das ist die Ausspähung App schlecht hin noch mehr und noch schlimmer als FB oder Instagram. Die Chinesen Späne alles und jeden aus und mit dieser App können sie noch sehr viel mehr an Daten herausfinden als andere. Ich wäre nicht abgeneigt wenn diese App bei uns ruhig verboten würde.

getlucky
getlucky
1 Jahr zuvor

Schönes Stück, Peter!
Für weitere Recherchen vielleicht wirklich das Team vom ZDF Magazin Royal einschalten 👀

Benjamin Hertlein
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  getlucky

Ja, da müsste jetzt tatsächlich jemand mit extrem viel Fachexpertise ran…

olfi
olfi
1 Jahr zuvor

Vielleicht ein paar Leute von ndr extra 3 –
sozusagen eine in house Recherche hehe… ;- D

Rainer 1
1 Jahr zuvor

Hoffentlich wird diese app so schnell wie möglich verboten.

Jared
Jared
1 Jahr zuvor
Reply to  Rainer 1

Ob die EBU dann zu Instagram Reels oder YouTube Shorts geht? 🥴

Andi
Andi
1 Jahr zuvor

Verstehe ich das richtig, die Fanmedien dürfen bei keiner Probe mehr anwesend sein? Letztes Jahr durften die Fan- Journalisten wenigstens noch bei der zweiten Probe dabei sein.

Benjamin Hertlein
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  Andi

Keine Einzelprobe wird mehr öffentlich sein, egal für welches Medium.

Andi
Andi
1 Jahr zuvor

😔😔😔

Gerade die Berichte über die Proben haben die 2 ESC- Wochen enorm spannend gemacht.

Anmey
Anmey
1 Jahr zuvor

Volle Zustimmung zu diesem Kommentar. Ich frage mich wirklich, warum die EBU in den letzten Jahren so viele Sponsoren braucht. Das war doch vor 6-7 Jahren noch ganz anders und ist für einen Verband aus öffentlich finanzierten Rundfunkanstalten, der gemäß Statuten kein Geld machen darf, sehr bedenklich.

Dass die Proben vollständig hinter verschlossenen Türen stattfinden, macht mich wirklich traurig. Das Argument zum Schutz der Künstler ist zwar irgendwie nachvollziehbar, aber auch eindeutig vorgeschoben. Ob das jetzt direkt an dem TikTok-Deal liegt, weiß ich auch nicht. Die EBU-Führung mit Österdahl und Goodman hat glaube ich einfach eine grundsätzliche Abneigung gegen die Fan-Presse (wie man an dem Livestream-Verbot sieht, das in diesen Akkreditierungsvorgaben ebenfalls erhalten ist). In jedem Fall ist es eine ziemlich deprimierende Situation.

Brötchen
Brötchen
1 Jahr zuvor
Reply to  Anmey

Wir waren die letzten 6-7 Jahre auch in keiner Rezession. Und ohne Russland brechen der EBU viele Gelder weg.

Rainer Knuth
Rainer Knuth
1 Jahr zuvor
Reply to  Anmey

Warum wird der Verein nicht von den Mitgliedern ( Rundfunkanstalten) finanziert? Und warum lassen sich die Rundfunkanstalten so auf der Nase herumtanzen? Schließlich bezahlen sie auch für die Rechte am ESC.

Was mich jetzt so aufregt , jeder andere Scheiss bekommt eine Förderung von der EU und solch eine Veranstaltung zur Völkerverständigung müßte doch förderwillig sein. Denke die paar Millionen sollten doch im EU Haushalt zu finden sein. Glaube nicht das tiktok deutlich mehr als 10 Millionen im Jahr zahlt.

Frank B.
Frank B.
1 Jahr zuvor
Reply to  Rainer Knuth

Was man nicht vergessen darf: Der ESC wird grundsätzlich immer teurer, weil ja neue Bühnenkonzepte und alles weitere auch von Inflation betroffen sind (und Gigantismus kommt hinzu, weil es immer noch etwas größer sein darf.

Bezahlt wird die Show natürlich zu großen Teilen vom Ausrichtersender und den weiteren Teilnehmern. Aber egal wohin man schaut – der öffentlich rechtliche Rundfunk steht in ganz Europa unter großem Kostendruck (ARD/ZDF, ORF, BBC), teilweise wird sogar schon die Existenz zur Disposition gestellt (Frankreich, zu Teilen auch BBC und ARD/ZDF aus politisch populistischen Lagern).

Die Möglichkeiten wären also a) den ESC günstiger (und somit kleiner) zu machen, b) die Gebühren der Teilnehmerländer zu erhöhen oder c) mehr Geld durch externe Sponsoren zu bekommen.
Aktuell läuft es wohl v.a. auf letztes hinaus.

Für die Fan-Medien finde ich es sehr ärgerlich, da diese schon für einen guten Teil des Hypes in den letzten Jahren verantwortlich waren (die großen Medien in D haben ja ohnehin nur sehr selten über Proben berichtet).

Bzgl. EU-Förderung: Die EBU ist keine EU-Organisation, was ja schon durch die Ausrichtung der BBC deutlich wird. Es würde einen hellen Aufschrei geben, wenn Steuergelder dafür verwendet würden, einen Wettbewerb zu unterstützen, der ja häufig ausserhalb der EU stattfindet. Gerade weil auch der ÖRR eigentlich nicht steuerfinanziert sein sollte (wird in Deutschland aktuell noch dran festgehalten).

Ich denke auch mal, dass die Summe vin Tiktok viel kleiner sein dürfte als die von dir genannte Zahl – am Ende nimmt die EBU momentan wohl jede Möglichkeit an.

Festivalknüller
Festivalknüller
1 Jahr zuvor

Auch die EU-Kommission hat aus Sicherheitsgründen die App auf Diensthandys verboten.
Hoffentlich verspekuliert sich die EBU nicht und Länder, Künstler und Sponsoren bleiben aus Bedenken dem Wettbewerb in Zukunft fern.

TomESC
TomESC
1 Jahr zuvor

Pressekonferenzen dürfen auch nicht mehr durch Fanmedien besucht werden? Sind die Fragen dann schon vorher klar?

Anmey
Anmey
1 Jahr zuvor
Reply to  TomESC

Es werden schlicht und ergreifend keine Pressekonferenzen mehr stattfinden.

4porcelli - The Otter's the best
4porcelli - The Otter's the best
1 Jahr zuvor

Weg damit, abgesehen von der chinesischen Ausspähung verstärkt TikTok die durch Insta, Falsebook, etc.ohnehin schon explodierende Quote von Leuten mit ADHD. Boykottieren, wenn Ihr überhaupt darauf zugreift.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor

Genau. China attakiert die westlichen Gesellschaften an ihrer schwächsten Stelle, der hedonistischen Oberflächlichkeit. Die wird uns alle noch ins Verderben führen.

4porcelli - The Otter‘s the best
4porcelli - The Otter‘s the best
1 Jahr zuvor

Wobei hedonistische Oberflächlichkeit natürlich kein westliches Alleinstellungsmerkmal ist; sieht man ja ausführlich bei den „Eliten in Chona, Russland, Golfstaaten, etc.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor

Und genau deshalb denken sie, dass sie uns damit kriegen können … Zu viele Menschen in den westlichen Demokratien halten unsere freien Gesellschaften für selbstverständlich und wissen nicht mehr, was für eine historisch einzigartige Errungenschaften diese sind. Die werden sich schwer wundern, was mit all ihren Freiheiten und Selbstverwirklichungsfantasien passieren wird, falls wir irgendwann mal unter der chinesischen Knute landen.

cars10
cars10
1 Jahr zuvor

Die EBU geht den Weg, den das IOC und die FiFA bereits beschritten haben.

Für den ESC bedeutet das langfristig nicht viel Gutes. Ich bin sehr gespannt, wer in diesem Jahr gewinnen darf.

Teufelchen
Teufelchen
1 Jahr zuvor
Reply to  cars10

Und wetten, kleinere Länder bzw. Sendercheffs werden ähnlich dem Fifa Model geschmiert. Ich wäre dafür, dass die Hauptbezahler, die Big Five aus dieser immer verkommeneren Veranstaltung austreten.
Probleme: die Traute hat niemand, die Sponsoren kaufen den Rest auf, die EBU veranstaltet nicht nur den ESC.
Auf jeden Fall kotzt mich die weitere Kommerzialisierung des ESC an.
Und den Chinesen darf eigentlich niemand mehr trauen. Leider hat sich der Westen dermaßen von dieser Diktatur abhängig gemacht.

Marina.
Marina.
1 Jahr zuvor

Ich persönlich habe ne Abneigung gegenüber TikTok und bin von dieser Plattform, ohne jemals da angemeldet gewesen zu sein, richtig genervt.
Was auch immer sich die EBU bei diesem Schritt denkt, gründlich gedacht haben sie nicht. Man nimmt den Fans, den Medien und den Künstlern einfach so viel weg.

goynen67
1 Jahr zuvor

Danke Peter für diesen Bericht. Leider, leider, sehr bedenklich. Ich bin sehr kritisch gegenüber der Ausbreitung von chinesischen Unternehmen. Leider sind wir schon wirtschaftlich massiv Abhängig von China. Und das wird schon schwer sich daraus, zumindest wo es möglich ist, zu lösen. Ich bin entsetzt das die EBU sich in diese Abhängigkeit begibt. Ich finde auch das der ESC das überhaupt nicht nötig hat. Anscheinend befürchtet die EBU das sie zukünftige junge Zuschauer verliert wenn dort nicht mitgespielt wird. Ich halte es für einen Irrweg. Für mich ein trauriger Bericht.

Inge Periotte
Inge Periotte
1 Jahr zuvor

Sehr bedenklich diese Entwicklung – und sehr löblich sie gleich zu Beginn kritisch zu durchleuchten. Daumen hoch für diesen Bericht! Dieses Jahr lässt sich die EBU offenbar von einem sehr fragwürdigen Konzern regelrecht kapern und zur Werbeplattform degradieren – Monopolisierungstendenzen inklusive. Schlimm, dass man das für notwendig erachtet.

olfi
olfi
1 Jahr zuvor
Reply to  Inge Periotte

Vielleicht erachtet man das nicht mal als notwendig, sondern die Entscheider sehen da einen direkten Vorteil für sich selbst…
Dafür gibt es ein Wort hmhm… wie heißt das denn gleich nochmal hmhm… fällt mir grad nicht ein hmhm… Mist-Mist-Mist hmhm…
Vielleicht kommt ihr drauf? 😀

zwo.2
zwo.2
1 Jahr zuvor

Ich habe es bereits öfters geschrieben und wiederhole mich:
Der ESC wird verraten und verkauft. Was am Ende übrig bleiben wird, werden wir sehen.

olfi
olfi
1 Jahr zuvor

Das nährt den Verdacht, dass sich eine öffentlich-rechtliche bzw. gemeinnützige in eine totalitäre Struktur wandelt und ideelle von Macht- und Finanz-Interessen abgelöst werden.
Schöne neue Welt… :“‘-(((

Meckie
Meckie
1 Jahr zuvor

War noch nie ein Fan von öffentlich-rechtlichem Fernsehen. Aber Geld ist denen noch wichtiger als den Privaten. Und immer auf tolerant machen und dabei heimlich die Gesellschaft medial bei bestimmten politischen Themen beeinflussen. Fast wie die US-Medien. TikTok ist auch gar nicht so harmlos wie es sich immer in der Öffentlichkeit darstellt. Aber warum fragt man die Verantwortlichen nicht direkt, warum sie dies so machen? Wenn die Fanmedien geschlossen zusammen die EBU kritisieren würden… aber selbst Wiwibloggs kriegt ja sicher heimlich Geld von Delegationen für positive Berichterstattung und für Werbung. Und durch gutes „Networking“ (Netzwerken) ist denen somit auch immer ein Platz in Jurys bei Vorentscheidungen oder exklusiver „Content“ oder Neuigkeiten für Berichterstattung sicher. Es ist traurig, aber früher war alles besser.

Geronimo
Geronimo
1 Jahr zuvor
Reply to  Meckie

„Und immer auf tolerant machen und dabei heimlich die Gesellschaft medial bei bestimmten politischen Themen beeinflussen“ Wie zum Beispiel? Früher war sicherlich nicht alles besser. Ihr werdet einfach nur alt.

Meckie
Meckie
1 Jahr zuvor
Reply to  Geronimo

Naja, also könnte man jetzt ewig lang eine Liste schreiben, bei welchen politischen Themen es medial zumindest eine Meinungsmache, wenn man Beeinflussung nicht sagen will, gibt. Die letzten Jahre zum Beispiel, also da hat man ja bereits aufgedeckt, in wie weit öffentlich-rechtliches Fernsehen Einfluß genommen hat, um in der Gesellschaft Stimmung, wie auch immer, zu machen. Man muss sich nur mal die Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks anschauen. Da gibt es genug Beispiele. Auch einige Politikskandale wurden aufgedeckt, das vielleicht als einziger Vorteil davon. Es ist aber schließlich nebenbei auch eindeutig belegbar, dass z. B. nicht wenige öffentlich-rechtliche Journalisten auch von der Politik für bestimmte Tätigkeiten bezahlt wurden. Das hat halt immer so ein „Geschmäckle“. Eine gewisse Nähe zur Politik von gewissen Parteien ist auch beim NDR spürbar. Kein Wunder, dass Politiker auch bei ARD oder ZDF ihre Finger im Spiel haben. Die sitzen doch auch in irgendwelchen Gremien mit drin. Aber es lohnt sich halt nicht naiv zu sein und alles zu hinterfragen. Öffentlich-rechtliche Sender sind per se nicht schlecht, aber die Umsetzung in Deutschland lässt halt zu wünschen übrig. Man schaue sich z. B. nur die Pensionen der Chefetage an.

Brötchen
Brötchen
1 Jahr zuvor
Reply to  Geronimo

@Meckie
„Also da wurde mal was aufgedeckt“
„Da gibt es ja viele Beispiele“
„Die sind doch auch in irgendwelchen Gremien“

Das klingt sehr nach Halbwissen, Hörensagen und Bauchgefühl.

Die Diskussion um Politiker als Vertreter in Gremien der ÖR ist bei weitem nicht neu, wird auch nicht einfach wegignoriert. Schon 2014 gab es ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts dazu. Das sollte den Einfluss der Politik eindämmen, aber sind immer noch Politiker erlaubt und prominent vertreten z.B. im ZDF Verwaltungsrat. 5/12 Vertretern sind aus der Union, darunter auch Markus Söder persönlich. (Quelle: Wikipedia)
Auch im MDR Verwaltungsrat finden sich einige Parteimitglieder der CDU wieder. Besonders lustig, da gerade die Union Stimmung gegen die ÖR macht. Sollte einem doch zu denken geben, was da wohl die Intention ist und wie sehr die ihre eigenen Vorwürfe glauben.

Wem dient es eigentlich, wenn man der Presse und der eigenen Regierung allein aus Prinzip und Bauchgefühl nicht mehr traut? Und haben die unser Bestes im Sinn?

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor

Ich kann mich den anderen nur anschließen, eine sehr beunruhigende Entwicklung.

Andi
Andi
1 Jahr zuvor

Das man Sponsoren sucht und braucht kann ich schon nachvollziehen. Ich glaube in den letzten 15 Jahren ist der ESC finanziell aus dem Ruder gelaufen. Deshalb, und davon bin ich überzeugt, wollen fast alle Rundfunkanstalten nicht den ESC gewinnen. Damit sie nicht den nächsten Bewerb austragen „müssen“. Praktisch alle EBU- Sender müssen sparen. Das wissen wir vom NDR. Auch andere ARD- Sender müssen Geld einsparen. Die BBC gerät wegen der dortigen Politik auch arg unter Druck. Beim ORF ist die Diskussion auch im vollen Gange. Also das die EBU versucht, möglichst viel Geld von Sponsoren zu bekommen finde ich gut.

Horst
Horst
1 Jahr zuvor

Das heißt also, zurück in die „Steinzeit“, womit natürlich auch ein großes Stück Fan-Arbeit zerstört wird. Eigentlich leben wir als Fans ja davon von den verschiedenen Medien vor Ort eigenständige Kommentare zu erhalten. Das wird Tik Tok nicht ersetzen und Leisten können… Schade…
Ein anderer Punkt wären auch noch die unverschämten Ticketpreise für die Shows, sodaß man mehr oder weniger wieder wie früher vor den heimischen TV-Bildschirm verbannt wird. Wer will sich das noch Leisten… ???

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

In Indien ist die chinesische App TikTok schon verboten, die US-Regierung erwägt ähnliche Maßnahmen und die EU-Kommission denkt in eine ähnliche Richtung.

Der Ehrlichkeit halber muss an dieser Stelle aber gesagt werden, dass nicht nur Weltkonzerne oder Weltfußballclubs wie H&M, der 1. FC Bayern München und Borussia Dortmund auf den TikTok-Zug aufgesprungen sind, sondern auch die Tagesschau der ARD.

Meine Hoffnung, dass die EBU und der Chef-Supervisor Martin Österdahl was TikTok betrifft eine Kehrtwende vollziehen ist gleich null. Im Gegenteil. Diese Entwicklung wird sich leider fortsetzen.
Das macht mich nicht nur traurig. Ein klein bisschen macht mir diese Entwicklung auch Angst.

Andererseits muss ich an dieser Stelle einräumen, dass alles was mit künstlicher Intelligenz und sozialem Medien zu tun hat, auch durchaus eine Faszination auf mich ausübt und in manchen Fällen sogar eine Hilfe ist.

Denn China möchte mittels TikTok alles und jeden auf dieser Welt ausspionieren. Eine Demokratie könnte dies umgekehrt im Bereich der Abwehr der Wirtschaftsspionage, der Verbrechenbekämpfung, der Abwehr von Kriegen und im Bereich der Kultur auch. Vorausgesetzt man würde mal ordentlich „Geld in die Hand nehmen“ und in das Digitalwesen investieren.

Ich bin daher nicht gegen ein Online-Unternehmen, welches in den sozialen Medien sein Geld verdient, sondern gegen das politische System, welches sich solch ein Unternehmen zu eigen macht und im Rahmen seiner Diktatur mißbraucht.

Geronimo
Geronimo
1 Jahr zuvor

Naja, wer mit TikTok ein Problem hat sollte auch Instagram, FB und mittlerweile auch Youtube/Google kritisch sehen. Und nicht nur wegen den Daten. Diese US Seiten pushen nachweislich rechtspopulistischen Content und sind mitverantwortlich für den wachsenden Rechtsruck in Europa. Die USA sind nicht weniger kritisch zu sehen als China. Auch in den USA stehen Menschenrechte und Freiheit mittlerweile auf dünnem Eis. Ich finde es gut, dass die EBU den Fanmedien etwas weniger Raum gibt. Die meisten Fanmedien sind vollkommen irrelevant und haben kaum 100 Leser. Manche von ihnen lassen den ESC nach außen auch etwas trashig wirken. Es ist gut, dass alles etwas professioneller wird.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor

Zu TikTok kann ich mich ganz kurz fassen: 🤢🤢🤮🤮

Marc Störinger
Marc Störinger
1 Jahr zuvor

So ein Format braucht nie mehr kommen. Tik Tok geht eh schon den Berg runter!

Meckie
Meckie
1 Jahr zuvor

Dabei möchte ich betonen, dass ich nichts dagegen habe, weil TokTik aus China stammt. Wäre gegenüber denen ebenso kritisch auch wenn es aus USA oder Europa käme. Bin halt für Gerechtigkeit. Aber zu den Pressekonferenzen und Proben. Weniger über Proben zu Berichten finde ich ehrlich gesagt gut, man weiß ja was damals z. B. nach den Proben Russland 2018 und Malta 2021 medial passiert ist. Und dann am Ende gleich die Reaktionen bei den Bookmakers nach den Proben. Finde, manche Fanmedien schreiben Länder zu schnell schlecht oder so nach einer schlechten Probe. Weil die Fanmedien halt auch aus Menschen bestehen, die eigene Favoriten haben oder so. Oder man kritisiert umsonst. Denn bei manchen Delegationen sind Proben halt noch zum Ausprobieren da oder um Fehler der Organisatoren und dem austragenden ESC-Sender zu korrigieren, man erinnere sich an Russland 2008 oder Niederlande 2019. Mag halt auch lieber Überraschungen. Pressekonferenzen sind sicher stressig für die Acts und daher verzichtbar, da die Fragen in den Pressekonferenzen redundant sind. Ok, als Fanmedium wäre ich vielleicht sauer, aber aus Sicht der Delegationen und der Acts, Künstlerinnen und Künstler hilft es vielleicht, den Stress rauszunehmen, um den Auftritt beim ESC am Ende einfach mehr genießen zu können. Vielleicht sollten die Fanmedien die Zeit nutzen, um einfach auf Interaktionen mit ESC-Fans zu setzen, man könnte kleine Wettbewerbe veranstalten, Aktionen planen oder sich einfach auf den eigentlichen ESC-Spirit besinnen und an frühere ESCs erinnern oder Interviews mit früheren Teilnehmern führen und posten.

Rainer 1
1 Jahr zuvor

Die zeiten der grossen blogger wg’s ist vorbei. Kann sich noch jemand an die prinz-wg in stockholm(?) erinnern? Jeden tag super berichte über die proben, live-berichte etc. Scheen wars.

Andi
Andi
1 Jahr zuvor

Die Superberichte gab es bis letztes Jahr. Wenn auch 2022 anfangs mit Einschränkungen. Tagsüber gab es die Liveberichte von ESC Kompakt und ECG/OGAE. Und mit Franks Nachtgedanken ging es ins Bett. Und 2023 😟

lasse braun 🚜🇪🇪🇪🇸🇨🇿🇦🇩🇫🇮🇩🇪
lasse braun 🚜🇪🇪🇪🇸🇨🇿🇦🇩🇫🇮🇩🇪
1 Jahr zuvor

wer diffuse angst vor datenspionage bei der tiktok app hat,sollte aber whatsup,instagram,facebook,amazon,apple,snapchat,MS ect. apps und clouds im allgemeinen auch meiden.
auch wenn ich in ESC-dingen eine datenspur so breit wie der rote teppich für loreen walze,halte ich mich im netz ansonsten,insbesondere bei apps & clouds sehr zurück.
motto: der beste datenschutz ist immer noch keine daten zu verursachen bzw. diese überhaupt zu erheben.
leider fährt der 🚂 aus kommerziellen interessen genau in die entgegengesetzte richtung…🙁

die „heirat“ von tiktok & EBU finde ich im übrigen kacke!
viel zu kurz gedacht,im wahrsten sinn des wortes.
wann kommt das ESC-finale als tiktokpresswurstversion so auf eine viertelstunde maximal komprimiert.🤡

Benner
Benner
1 Jahr zuvor

Dann werde wohl für Kroatien Stimmen!
Chinesen wird diese Beiträge nicht gefallen, und jetzt verstehe auch deshalb Ronela so behandelt wurde Gay Lesben Show passt nicht,

Karsten K.
Karsten K.
1 Jahr zuvor

Ich habe kein tik tok und fange damit auch nicht an finde schade das die EBU in Sachen ESC die alten fans so vergrault und das mit unseren Steuergeldern

Marc Störinger
Marc Störinger
1 Jahr zuvor
Reply to  Karsten K.

Tik Tok spioniert ja auch die Menschheit aus!

100teljubam
100teljubam
1 Jahr zuvor

Wenn die EBU den Contest nicht jedes Jahr nochmal eine Spur gigantomanischer aufblasen wollen würde wäre so ein zweifelhafter Sponsor wie Tiktok gar nicht nötig.
.
Finde der Wettbewerb hat im Zuge seiner rasanten Professionalisierung und Kommerzialisierung in den letzten Jahren schon viel von seinem ursprünglichen Charme eingebüßt.
.
Eine Nummer kleiner stände dem ESC mal wieder gut zu Gesicht, aber leider hängt inzwischen ein beträchtlicher Rattenschwanz an Unternehmen und Sponsoren dran, die daran gut verdienen.
.
Bin auch gespannt wie weit die Leidensfähigkeit der Fans geht, die als Resultat jedes Jahr immer unverschämtere Mondpreise für Tickets, Hotel und Rahmenprogramm zahlen müssen. Womöglich stehen bald nur noch spanische Ultras und Edelfans aus den westeuropäischen Fanclubs in der Halle.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor
Reply to  100teljubam

„Finde der Wettbewerb hat im Zuge seiner rasanten Professionalisierung und Kommerzialisierung in den letzten Jahren schon viel von seinem ursprünglichen Charme eingebüßt.“

Volle Zustimmung!

Anmey
Anmey
1 Jahr zuvor
Reply to  100teljubam

Genau zu dem, was du im letzten Abschnitt beschreibst, wird das Ganze am Ende führen. Wer soll denn – insbesondere in der ersten Woche – bei den Preise noch kommen, wenn die EBU die Leute vom eigentlichen Geschehen fernhalten will.

Am Ende schadet man damit dann den Ausrichterstädten und dann ist das ganze komplett nach hinten losgegangen.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  100teljubam

@100teljubam

Deinem Kommentar kann ich mich zu 100% anschließen…

Indigo
Indigo
1 Jahr zuvor
Reply to  100teljubam

Das finde ich gar nicht. Die EBU ist doch wieder ein paar Schritte zurück gegangen. Nach Moskau, Düsseldorf und Baku ist man doch wieder in kleinere Hallen gegangen. Die letzten Jahre hat es keine Ambitionen zur Vergrößerung gegeben.

Anmey
Anmey
1 Jahr zuvor
Reply to  Indigo

Sehe ich genau so. Und was soll denn verkleinert werden? Mit einer Show wie aus den 90ern lockst man niemanden mehr hinter dem Ofen hervor.

tomudu
tomudu
1 Jahr zuvor

Dass die EBU meint, TikTok so stark einbinden zu müssen, ist die eine Sache. Dass aber zeitgleich Fanmedien Schritt für Schritt ausgeschlossen werden und die EBU damit mehr oder weniger bestimmen kann, welche Informationen über die Proben nach außen gelangen, finde ich noch deutlich gravierender. Hoffentlich gibt es da in den nächsten Jahren wieder ein Umdenken – egal, ob das nun durch einen Sinneswandel bei den Verantwortlichen oder durch ein Verbot von TikTok ausgelöst wird (wobei letzteres momentan sogar wahrscheinlicher erscheint).

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Ehrlich gesagt, ich bin richtig erschrocken über diese Macht die diese App offensichtlich schon ausübt.
Finde es ja gar nicht so schlecht, dass die Künstler:innen ihre ersten Proben zumindest in Ruhe absolvieren können, damit sie sich an die Umgebung gewöhnen können und sich auf ihre Proben konzentrieren können. Aber ich denke, es geht, wie meistens darum: „Dessen Brot ich ess‘, dessen Lied ich sing‘.“ Also im Klartext: Um Kohle.
Das Argument, dass die Acts geschützt werden sollen halte ich, mit Verlaub, für vorgeschoben.

Ich werde mir jedenfalls niemals TikTok runterladen, freue mich zwar immer über Neuigkeiten zum Thema ESC, aber nicht um jeden Preis.

attersee5
attersee5
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Total richtig! Ich werde auch niemals diese Spionage runterladen!

Marc Störinger
Marc Störinger
1 Jahr zuvor

Tik Tok ist kacke!‼️‼️‼️‼️

attersee5
attersee5
1 Jahr zuvor

Tik Tok ist die blödste App was es gibt!
Gehört abgeschafft. Amerika plant ja aschon für ein Tik Tok Verbot. Ab dann ist sowieso der Trend vorbei. Dann können sich die Teenies in die Gosse tanzen, vom Jason Derulo Song!‼️

Indigo
Indigo
1 Jahr zuvor

„Keine Probe wird mehr öffentlich sein, egal für welches Medium.“ wie Benny sagt. Dann gilt das wohl auch für TikTok? Irgendwie bin ich jetzt verwirrt. Wenn die Proben grundsätzlich nicht mehr öffentlich sind, dann finde ich das in Ordnung. Dann wird ja niemand benachteiligt. Natürlich ist das langweiliger für uns.

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor
Reply to  Indigo

Gute Frage 🧐

Benjamin Hertlein
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  Indigo

Ich gehe davon aus, dass es auf TikTok wieder kurze nichtssagende Videos über die Proben gibt – schlicht und einfach, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass eurovision.tv in der ersten Woche keinen Content produziert. Aber genau wissen, wie der Probencontent aussehen wird, werden wir dann wohl erst im April/Mai.

Frédéric
Frédéric
1 Jahr zuvor

Der eigentliche Skandal ist zweifelsohne die Exklusiv-Vergabe. Das wäre auch bei YT, FB, etc zu verurteilen gewesen, aber wenn man bedenkt, wie das Chinesische TV 2018 den Auftritt von Irlands Ryan o’Shaughnessy zensierte, hat die Tatsache, dass man ausgerechnet Tiktok erwählte, schon was von den Bock zum Gärtner machen …

Nelis
Nelis
1 Jahr zuvor

Das die Proben dann nicht mehr öffentlich sind finde ich super.
Verzerrt eh nur und ich warte gerne auf den ESC Abend.
TikTok habe ich nie genutzt und werde es auch niemals. Wer sich ausspionieren lassen will, bitte schön. Intellekt ist halt nicht jedem gegeben 🤦🏼‍♂️

HHStephan
HHStephan
1 Jahr zuvor

Es geht doch nix über Exklusivität – setzen 6 EBU! Was kommt als nächstes im Ausverkauf ESC?

Schorschiborsch
Schorschiborsch
1 Jahr zuvor

Danke für den Artikel. Ich hoffe nun, dass die Tik Tok-Wildcard in der deutschen VE 2024, sofern es eine geben wird, dann auch abgeschafft wird – und mit ihr die meist unkritische Berichterstattung darüber.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Wenn das so weiter geht, muss man ja schon fast hoffen, dass die EBU die ESC-Sender der jeweiligen Mitgliedsländer nicht zu irgendeiner Integration von TikTok verpflichtet …

Schlimm, schlimm, schlimm.

Nix gegen TikTok als Medienpartner. Meinetwegen auch mit exklusivem Content. Aber dafür die tradierten Rechte und Befugnisse der freien Presse beschneiden???

W. T. F.

Was für ein Armutszeugnis für uns selbsterklärte (und bis vor kurzem ja auch mal tatsächliche) Moral-Weltmeister. Die EBU sollte sich in Grund und Boden schämen.

ag9
ag9
1 Jahr zuvor

Ich bin ja mit Peter durchaus nicht immer einer Meinung, aber hier natürlich schon. Danke für den Artikel!

Zudem: Es gibt zwei Probleme:

1: Tiktok: Scheiße aus China (bläh, the Worst of Both Worlds)
2.: Kapitalismus (hier aus dem Lehrbuch)

ag9
ag9
1 Jahr zuvor

Vor meinem eigentlichen Kommentar: hab grad einen Test gemacht, weil sehr selten, aber ab und an mal ein Kommentar von mir nicht erschienen ist: das allseits bekannte Schimpfwort für Exkremente führt hier im Blog offenbar direkt dazu, dass ein Kommentar nicht veröffentlicht wird (böser Algorithmus?).

Und hier mein eigentlicher Kommentar (um das böse Wort eliminiert):

Ich bin mit Peter ja durchaus nicht immer einer Meinung, diesmal natürlich ja! Danke für den Artikel!

Zudem gibt es zwei Probleme:

1.: Tiktok (aus China: The Worst of Both Worlds).

2.: Kapitalismus (was erwartet ihr denn?)

ag9
ag9
1 Jahr zuvor
Reply to  ag9

Ah, ohne das Exkrement-Wort funktioniert es.
Ab jetzt halt dann umschrieben – bis der Algorithmus eventuell angepasst ist…

Rainer Knuth
Rainer Knuth
1 Jahr zuvor
Reply to  ag9

Einfach bestimmte Wörter nicht einsetzen und sich etwas „gepflegt“ ausdrücken schon erscheint hier eigentlich jeder Kommentar. Dein Ärger kannst du auch mit normalen Wörtern gut zur Geltung bringen. Bestimmte Wörter wenn du sie unbedingt benutzen willst , schreib sie einfach nicht vollständig und ersetze die letzten Buchstaben durch Punkte. Viele können sich dann schon denken was das heißen sollte.

Benjamin Hertlein
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  ag9

Die Kommentare landen dann automatisch in der Moderation und müssen händisch freigegeben werden. Je nach Tageszeit und/oder Disziplin des Moderators kann das manchmal ein bisschen dauern, verloren geht aber nichts…

ag9
ag9
1 Jahr zuvor

Danke für die Info, ich bin später beim Lesen selbst über einen anderen Kommentar mit Sternchenwort gestolpert.
Ich bemühe mich zwar, mich in der Regel gepflegt auszudrücken, aber zugegeben, manchmal passt das halt nicht…

Und sorry für die Zusatzarbeit!

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

„United by Music“, „We are one“, „Building Bridges“? Sch**ß der Hund drauf! Für 2024 bitte ehrlicherweise einfach „Sold to China“ als Motto nehmen.

Ich stecke noch nicht tief genug in der Materie und werde heute auch nicht mehr hinreichend ausnüchtern, um meine fachlichen Rückstände noch aufarbeiten zu können.

Aber wenn schon „unser Mann bei TikTok“ so viel Schaum vor dem Mund hat, dass er sich mal wieder bei der Qualitätsjournalistenehre gepackt fühlt, sollte man dem Thema definitiv Aufmerksamkeit schenken.

Gibt’s Montag wieder ’nen Stream? Ja, ne?

olfi
olfi
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Für uneingeweihte: Wer ist denn „unser Mann bei TikTok“ ???

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  olfi

Peter war da doch bislang so ein Enthusiast und wühlte sich da als Mensch gewordenes Trüffelschwein immer für uns durch. 😁

olfi
olfi
1 Jahr zuvor
Reply to  olfi

Danke, Zusammenhang erfasst… 😉

Max G.
Max G.
1 Jahr zuvor

Diese Entwicklung ist sehr schade. Schon letztes Jahr hat man den Fanmedien hier und da den Mittelfinger gezeigt. Jetzt tut man das noch mehr und der Ausschluss von den Proben, keine Pressekonferenzen und Tik Tok als Exklusiv Partner lassen sehr tief blicken. Die Videos dort im letzten Jahr waren schon sehr Unterirdisch und ich habe nicht das Gefühl das es dieses Jahr besser werden könnte. Das Argument der EBU
warum man das macht fühlt sich auch sehr vorgeschoben an und auch sonst hat diese Ankündigung ein Geschmäckle.

Rainer 1
1 Jahr zuvor
italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor

Ein dejavu- Ein Hauch vom Qatar, irgendwie…. 😔

murzel2003
Mitglied
1 Jahr zuvor

Dazu fällt mir nur ein: man kann nicht so viel essen wie man kotzen möchte

Shamso
Shamso
1 Jahr zuvor
Reply to  murzel2003

👍👍👍

Matty
Matty
1 Jahr zuvor
Reply to  murzel2003

Dagegen gibts was von Ratiopharm

Chris-Berlin
Chris-Berlin
1 Jahr zuvor

Der einzige Weg führt meiner Meinung nach über den NDR. Ich würde dasGespräch mit dem NDR suchen und den Verantwortlichen die wichtige Rolle der Fan-Medien klar machen und auf die Gefahren einer FIFA-isierung des ESC aufmerksam machen. Der NDR hat als einer der wichtigsten Geldgeber bei der EBU einige Hebel. Und schließt euch mit anderen Fan-Medien zusammen. Vielleicht eine gemeinsame Protestaktion in Liverpool unter den Augen der Presse. Was die EBU fürchten dürfte ist eine öffentliche Diskussion um ihre wichtigste Marke ESC.

olfi
olfi
1 Jahr zuvor
Reply to  Chris-Berlin

Zustimmung.
Ich steh zwar auch dem NDR seit langem misstrauisch gegenüber,
aber hier sollte man doch einen Schulterschluss versuchen.
Gleiches gilt für internationale Fan-Medien mit ihren Heimat-Sendern.
Was einen gemeinsamen Protest der Fan-Medien angeht –
gibt es da auf internationaler Ebene charismatische Führungsfiguren?
Die wären wichtig…
Und ein Vorschlag: Es braucht ein gemeinsames Motto.
und ich schlage „ESC von unten“ vor,
in Anlehung an die Initiative „Kirche von unten“.
Kann aber gerne auch ein anderes brauchbares Motto sein…

Rusty
Mitglied
1 Jahr zuvor

Diese Entwicklung ist sehr bedauerndswert.Es geht mal wieder nur um Politik und Geld und Macht.
Das eigentliche Ziel des ESC ,Länder mit ihrer Musik und ihren Fans untereinander zu verbinden,gerät in den Hintergrund.Auch ein Großteil der Künstler werden so auf der Strecke bleiben,wenn nicht mehr von den Proben ausführlich berichtet wird und es auch keine Pressekonferenzen mehr gibt.
Ich ķann mir auch nicht vorstellen, dass die Preise für die Tickets dadurch vielleicht in Zukunft erschwinglicher werden,weil man sich an solche Sponsoren bindet.
Ich hoffe nicht ,dass der ESC dadurch zu einer künstlichen Veranstaltung wird,den sich vor Ort nur noch sehr gut verdienende Menschen leisten können.
Natürlich darf man sich den Fortschritten der digitalen Welt nicht verschließen, aber man sollte auch nicht altbewährtes komplett ausschließen.
Die kurzen Videoausschnitte von Tiktok im letzten Jahr,die man ja dann nach gewisser Zeit auch ohne die App zu haben ,sehen konnte,fand ich mehr als dürftig.
Bin gespannt,wo das alles hinführt…..

olfi
olfi
1 Jahr zuvor

Ein paar Frage von mir an alle,
speziell aber auch an unsere Blogger mit ihrem Wissen und ihren Verbindungen:
— Kennt jemand die Machtstrukturen innerhalb der EBU als ganzes und die innerhalb des EBU-ESC-Projektmanagements? Wer sind die wichtigsten Personen, und welche Interessen vertreten sie? Gibt es Verbindungen und Seilschaften, die in andere Macht-, Wirtschafts- und Politikbereiche hineinreichen? Sind Entscheidungen üblicherweise eher transparent oder intransparent?
— Ist ein Zusammenhang mit dem tiktok-sponsoring-Vertrag und den neuen Einschränkungen bei Proben und Pressekonferenzen insbesondere gegenüber Fan-Organisationen nachgewiesen, oder könnte es sein, dass dies zwei völlig voneinander unabhängige Entscheidungen des ESC-Managements sind?
— Sind diese Entscheidungen von der Geschäftsführung des Managements getroffen worden, oder sind sie durch vorauslaufende demokratische Prozesse in den EBU-Gremien legitimiert?
😕
Das wären jedenfalls die Fragen, denen ich als Journalist nachgehen würde…

Organic banana
Organic banana
1 Jahr zuvor

Klar Kritik ist immer gut, die Frage ist nur ob sie auch richtig adressiert ist. Gibt es wirklich einen Zusammenhang zwischen TikTok und der seit Jahren zu beobachtenden Unlust der Entscheider, sich mit den Fans auseinander zu setzen? Ich denke eher nicht. TikTok sind Pressekonferenzen egal, vermutlich auch die Proben. Aber natürlich ist Tiktok ein sichtbares Zeichen, dass die Skandinavier (Schweden alleine kann man nun ja nicht mehr sagen) den ESC immer weniger als Fernsehshow sehen, sondern als ein Produkt, dass es zu vermarkten gilt. Fans, die sich als Journalisten ausgeben, sind da wohl einfach kein Merkmal eines ESC mehr. der auf der ganzen Welt strahlen und Geld bringen soll. Ich bin da leider nicht so informiert, wie ist es denn in Schweden, sind da die Proben noch für Wiwi und Co offen?
Nun was soll man tun? Zumindest ist es gut, dass der Blog sich eine gute Gesprächsebene zum NDR geschaffen hat, auch wenn das Einige als Anbiederung an den Feind ansehen. vielleicht kann man ja den überzeugen, wieder mehr Verantwortung für den ESC als Ganzes zu übernehmen, und der Kommerzialisierung etwas entgegen zu wirken, denn das ist nicht wirklich der Auftrag des ÖR in Deutschland.