Monika Liu hat das Finale von „Pabandom iš naujo! 2022“ gewonnen und wird Litauen mit dem Lied „Sentimentai“ beim Eurovision Song Contest in Italien vertreten. Der Sieg war ein wahrer Durchmarsch: Monika konnte in der dritten Vorrunde, dem zweiten Halbfinale und im Finale sowohl Jury- als auch Televoting gewinnen. Hier könnt Ihr den Live-Blog zum Finale nachlesen, hier findet ihr das genaue Televoting- und Juryvotingergebnis der Abstimmung im Finale.
„Sentimentai“ ist eine zurückgenommene Elektroballade, die mit vielen verschiedenen Soundeffekten akzentuiert wird und wie eine Reminiszenz an die ersten Synthiestücke aus den 70ern wirkt. Der Stil erinnert ein wenig an eine weniger bizarre Björk. Gleichzeitig haben der Song und der Auftritt etwas chansonartiges an sich. Monika wirkt auf der Bühne erhaben und zeitlos.
In dem Lied beschreibt das lyrische Ich auf poetische Art und Weise, wie es von Erinnerungen an einen vergangenen Partner, der nicht mehr zurückkehren wird, heimgesucht wird. Der Text ist vollständig auf Litauisch. Damit tritt das Land zum ersten Mal nach seinem Debüt 1994 mit „Lopšinė mylimai“ von Ovidijus Vyšniauskas in Landessprache beim ESC an.
Geschrieben wurde „Sentimentai“ von Monika Liu selbst zusammen mit Miles James, welcher auch für die Produktion verantwortlich ist.
Monika Liu ist 34 Jahre alt und wurde in Klaipėda geboren. Schon zeitig spielte Musik eine wichtige Rolle in ihrem Leben: sie nahm frühzeitig Ballettstunden und lernte Geige spielen. Das Singen selbst entdeckte sie erst als Teenagerin für sich, dann bestimmte es aber ihren ganzen Lebensweg: Nach dem Schulabschluss studierte sie Jazz und Gesang an der Universität von Klaipėda und dem Berkeley College in Boston (USA). Danach lebte sie eine Zeit lang in London, wo sie weiterhin Lieder komponierte, aktuell ist Vilnius ihr Zuhause. Sie hat bisher drei Alben veröffentlicht, ihr letztes Album „Melodija“ erschien im April 2020. Mit „Sentimai“ landete sie bereits vor dem Sieg von „Pabandom iš naujo! 2022″ einen Nummer-Eins-Hit in Litauen.
Die litauische Vorentscheidung „Pabandom iš naujo! 2022“ war in drei Vorrunden, zwei Halbfinals und ein Finale gegliedert. Insgesamt nahmen nach der Absage von Monika Linkytė und Artūras Aleksiejus-Alekas 34 Acts teil. Giedrius Masalskis, Ieva Stasiulevičiūtė und Richardas Jonaitis moderierten die Shows. Aus der ersten, zweiten und dritten Vorrunde hatten sich jeweils sechs Acts für die zwei Halbfinals vorletzte und letzte Woche qualifiziert. Das heutige Finale erreichten schließlich acht Beiträge, zwei mehr als im vorigen Jahr. Neu in diesem Jahr ist zudem, dass der litauische Rundfunk allen Teilnehmern insgesamt rund 54.000€ zur Verfügung stellt, um die Kosten der Vorentscheidungsteilnahme zu decken und die Entwicklung der Bühnenshows zu unterstützen.
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Haut mich leider nicht von den Socken. So gut wie Barbara Pravi wird Monika Liu ganz bestimmt nicht abschneiden. Das zweimal hintereinander die selbe Art Song ganz vorne landet ist beim ESC so gut wie ausgeschlossen. Aber Finale ist für Litauen sicher drin. Vielleicht sogar Top10. Die Betonung liegt allerdings auf VIELLEICHT.
Kleiner Nachtrag:
Mal abgesehen vom Song sind Performance, Gesang und Künstler-Präsenz natürlich sehr stark.
„Die selbe Art Song“
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Wirklich…?
Wär mir neu, dass die gute Monika hier ein Chanson aufführt. Es ist halt 0 wie Voila, die größte Gemeinsamkeit ist das Geschlecht und die Haarfarbe der Sängerinnen.
Wird Litauen ein neues Powerhaus?
Dieser Beitrag ist grandios!
Mit Italien und Ukraine eine richtige Perle.
12 Punkte von mir.
Würde es weniger als Elektroballade bezeichnen, sondern eine Reminiscencean an die ersten Synti-Stücke in den 70er Jahre, Viele von den eingespielten Soundeffekt sind ja pur 70er. Von Auftreten und Art des Liedes ist das schon so eine Art Chanson, schon alleine die Mireille Mathieu Gedächnisfrisur. Auf jeden Fall etwas ganz Besonderes und vielleicht gefällt es ja auch den Schlagerfans, immerhin hat es einen einfachen durchgängigen Beat.
Danke, irgendwie habe ich bei der Beschreibung des Songs nicht die Formulierung gefunden, die ich gesucht habe, du hast es aber, deshalb habe ich Teile davon oben noch mit eingebaut.
Das Lied ist ganz ausgezeichnet.
Aciu (danke) ! Auch im Bernsteinland gibt es erneut einen interessanten Beitrag. Bienvenue aux Cabaret de Lituanie. Die Performance ist wie aus einem Guß.
Das Trio IT, LT und UA war letztes Jahr bei mir die Plätze 4, 3 und 1. Auch diesmal sind sie bislang vorne dabei.
Gut gesungen und performed. Dazu eine charismatische Sängerin.
Kommt aber für mich doch etwas bieder und osteuropäisch rüber.
Deinen Kommentar verstehe ich nicht so ganz. Ist „osteuropäisch“ für Dich ein Synonym für irgendwas Negatives?
Nein. In Westeuropa sind in meinen Augen diese künstlerisch manirierten Auftritte nicht so typisch. Ich sehe bei Monika eine starke Anlehnung an die 70er und 80 er Jahre der osteuropäischen Unterhaltungskultur.
Ich kann keinerlei Ähnlichkeit mit La Pravi feststellen (außer der Marke „Zeitlos“)…
Ach ja, ich werte mit 10 von 12 Punkten.
Gefällt mir ausgezeichnet. Besser als la Pravi. Da wurde mir voila einfach viel zu oft wiederholt
Litauen hat richtig entschieden und ich bin überzeugt, daß damit auch der Einzug ins ESC-Finale drin ist.
Interessantes Lied, bin aber noch unschlüssig ob es in meine ESC Playlist kommt, aber Respekt allein für die Mischung von Synthieelementen mit Chanconanleihen.
Geht mir ähnlich; es ist interessant aber ich vergesse es sehr schnell wieder.
Mein „Problem“ ist eher, dass ich finde, dass der Song mit dem stärksten Teim anfängt und dann auf hohem Niveau nachlässt. Sonst wäre der wahrscheinlich meine aktuelle Nummer Eins.
Eine richtige Wahl von Litauen.
Könnte vielleicht sogar die Platzierung von „The Roop“ schaffen
Gefällt mir gut, ich mag diese Art von Elektrosongs und Monika liefert bei der Performance ab, aber so begeistert wie manch andere bin ich nicht. Finale ist natürlich trotzdem locker drin. Was ich gar nicht verstehe ist der Vergleich mit Voila, das hat doch musikalisch wirklich 0,0 miteinander zu tun.
Barbara Pravi „light“ – not my cup of tea
Ziemlich retro, klingt ganz angenehm, aber ob das ins Finale kommt, bin ich nicht so sicher.
Da mach Dir mal keine Sorgen. Die JUrys werden das ganz weit oben haben.
Das sehe ich auch so !
Mein erstes „ist ganz ausgezeichnet“ der Saison. Viel Glück, Litauen!
Warum wundert mich das nicht?
Weil Du mich kennst? 🙂
Zumindest deinen Musikgeschmack
Italien 11/12
Litauen 10/12
Ukraine 9/12
Estland 8/12
Tschechien 7,5/12
Moldau 6,5/12
Spanien 5/12
Lettland 4,5/12
Albanien 4/12
Nordmazedonien 3,5/12
Bulgarien 2,5/12
Israel 2/12
Irland 1/12
Außergewöhnlicher Song, dazu noch in der Landessprache. Schwer einzuschätzen wo das landen könnte. Aber ein interessanter Farbtupfer ist das auf jeden Fall.
Mein allererster Eindruck war damals ja beim Audio: Maruv im Chanson-Modus.
Ich mag’s. 🙂
Verstehe den Vergleich zu Barbara Pravi nicht. So scheiße ist der Song nämlich jetzt echt nicht. Sie hat auch eine angenehmere Ausstrahlung, und das Lied muss man echt nicht vergleichen. Schöner Beitrag, wobei mir irgendwie immer der letzte Schliff fehlt, der mich komplett überzeugen würde. So ist es aber ein guter Beitrag, bei mir bislang auf Rang 3.
der unterschied zu „voila“ ist doch eigentlich ganz einfach – voila war ein klassischer französischer chanson bzw dieser tradition in moderner auslegung folgend.
„sentimentai“ kriegt man nirgendwo wirklich unter – es mäandert durch stile und traditionen – es gibt diesen stil im baltikum und auch in polen.
das war mir bis kürzlich neu.
sentimentai ist phänomenal und auch ähm schwül lasziv erotisch (die älteren hier wissen was ich meine) – die jurys werden es lieben,außer die in deutschland,spanien und nun auch rumänien (kleiner bitterböser scherz),die beiden anderen bewerber aus dem baltikum flankt monika lässig weg.
es zu schaffen etwas zu bringen,was „the roop“ ebenbürtig ist,ja dem sollte man doch allerhöchste anerkennung zollen!
monika ist für mich auch eine versprechen/option an die zukunft – ja,wir können das und wir wissen definitiv wie das geht.
🏴☠️
Kann mit dem Song nichts anfangen. Sehr wohl aber mit dem Vergleich zu Barbara Pravi. War sofort die erste Assoziation – kommt allerdings bei weitem nicht ran. Vielleicht als Hintergrund für die nächste Staffel „Babylon-Berlin zu gebrauchen, aber nicht fürs Finale.
Ich sehe da keine Kopie. Das ist Monika und aus die Naus. ich find die gut.
Es ist mir vollkommen unverständlich, wie manche Leute hier zu dem Schluss kommen, dass Litauen dieses Jahr nicht das Finale erreichen/die TOP 10 erreichen wird. Auf dem Lied steht doch Juryfavorit in Großbuchstaben.
Ach, ich Dummerchen, das sind ja dieselben Experten, die letztes Jahr behauptet haben, dass Barbara Pravi untergehen wird. 🤣
Leute, die nicht zwischen ihrem eigenen Geschmack und musikalischer Qualität oder Erfolgsaussichten beim ESC unterscheiden können, bringen mich echt auf die Palme.
Ist das dein Ferienhaus? Vielleicht können wir und ja mal treffen, solche Freunde wollte ich schon immer haben (zumindest im Sommer).
Toggie, mich auch. Es sitzen anscheinend nicht nur die Verantwortlichen des NDR in ihrem Elfenbeinturm.
Komisch, ich kann nicht abstimmen, ein „so lala“ ist schon hinterlegt?!
Dabei würde ich für die Bühnenpräsenz von Monika gerne ein gefällt mir gut geben.
Wenn der etwas schwächere Mittelteil nicht wäre, sogar ein ganz ausgezeichnet.
Bin mir ganz sicher, dass Monika ins Finale kommt.
Mit diesem Instant Appeal wäre alles andere eine Überraschung.
Ganz ausgezeichnet.
Mit den Haaren sowie der ersten Bridge kann man noch feilen.
Wie gesagt, ganz ausgezeichnet.
Finale, Top 10.
Kann den Hype nicht nachvollziehen. Geht für mich als Bruder von ,,Rain of Revolution“ und wird unspektakulär im Semifinale aussortiert werden.
Sehr schöner lyrischer Text. Es werden die Dünen von Nida besungen und es geht um den (für sie) toten Geliebten, der als schwarzer Schaum zurückkehrt (wohl aus einem Märchen adaptiert).
Wunderbarer Beitrag aus Litauen mit großem Starappeal, beim Siegerreprise hat Monika auch einen Satz auf Italienisch gesagt. Derzeit besteht bei mir die „Gefahr“, um es ständig in Dauerschleife zu hören, ich habe gerade durch die Wohnung getanzt….. Hilfe
@Mariposa – bei mir ist „Stefania“ in Dauerschleife – noch besser als Alina Pashs Beitrag für mich.
Hätte mir auch besser gefallen, aber man kann eh nur neidisch blicken, welche Vielfalt in anderen Ländern geboten wird. Ich rede mir da nur den Mund fusselig…
Monika Liu wurde übrigens vor wenigen Tagen 34 und sieht ohne die Perücke viel hübscher aus.
Der Vergleich zu Barbara Pravi kam mir auch zuerst, aber die Lieder und Sängerinnen unterscheiden sich ja deutlich. Voila hat diesen Chanson-Stil, ist auf Französisch und im 3/4-Takt. Sentimentai ist vermutlich im 2/4-Takt, auf Litauisch und stilistisch etwas, das man eher nicht mit Chansons assoziieren würde.
Ist für mich leider nur „so la la“. Finde es schön dass es Litauen nach sehr langer Zeit mal wieder in der Landesprache versucht und mag auch ihre Stimme sehr, nur leider ist mir der Song irgendwie zu „gleichmäßig“, irgendwie gibt es da keine wirklichen Höhepunkte und es fließt irgendwie daher ohne dauerhaften Eindruck zu hinterlassen.
finde den Song als first-listen ‚lame‘. Optisch macht die Interpretin zwar was her, so recht kann ich mir einen Finaleinzug aber subjektiv für mich nicht wirklich vorstellen. Allerdings ist überraschenderweise der Song in Litauen ja nen echter Numba 1 Mega Hit. Kilometerweit vor der Nummer 2. In Litauen ist das genau auf dem Brividi Niveau Italiens (3mal mehr Plays als die Nr 2). Hat wahrscheinlich nicht viel zu sagen, muss man aber auch in Litauen erstmal schaffen. Auf Grund des bombastischen Erfolges könnte man den Song objektiv auch als finalwürdig einstufen. Ich bin immer dafür, dass Titel, die lokale Rekorde schaffen im ESC Finale auftauchen sollten.
Komisch, für mich ist das ein Ohrwurm und es handelt sich bei La Liu nicht um ein Popsternchen, sondern um eine gestandene Künstlerin (ist leider beim ESC nicht immer selbstverständlich). Ich denke mal, daß vor allem die Jury sie auf dem Zettel haben wird)