Es geht los und jetzt richtig! Nachdem in der letzten Woche alle 17 Acts des ersten ESC-Halbfinales 2022 zunächst ihre erste und wenig später dann auch ihre zweite Probe hatten, muss sich am heutigen Montagnachmittag alles zusammenfügen. Dann findet nämlich die allererste Durchlaufprobe des ersten Semis statt. Funktionieren die Auf- und Umbauten? Läuft die Show schon jetzt reibungslos durch?

Außerdem werden wir heute voraussichtlich auch erstmals einen Eindruck von den Pausenacts bekommen. Für das erste Halbfinale sind Dardust, Benny Benassi und Sophie and the Giants mit der Dirigentin Sylvia Catasta sowie der verhinderte ESC-2020-Sänger Diodato angekündigt. Wir sind darüber hinaus natürlich gespannt, wie die Moderator*innen Alessandro Cattelan, Laura Pausini und Mika durch die Sendung führen werden.

Welche teilnehmenden Acts wir in diesem Halbfinale zu sehen bekommen, wissen wir natürlich schon:

1. Albanien: Ronela Hajati (Aufmacherfoto) – Sekret
2. Lettland: Citi Zēni – Eat Your Salad
3. Litauen: Monika Liu – Sentimentai
4. Schweiz: Marius Bear – Boys Do Cry
5. Slowenien: LPS -Disko
6. Ukraine: Kalush Orchestra – Stefania
7. Bulgarien: Intelligent Music Project – Intention
8. Niederlande: S10 – De Diepte
9. Moldau: Zdob și Zdub & Frații Advahov – Trenulețul
10. Portugal: MARO – Saudade, Saudade
11. Kroatien: Mia Dimšić – Guilty Pleasure
12. Dänemark: REDDI – The Show
13. Österreich: LUM!X feat. Pia Maria – Halo
14. Island: Systur – Með Hækkandi Sól
15. Griechenland: Amanda Tenfjord – Die Together
16. Norwegen: Subwoolfer – Give That Wolf A Banana
17. Armenien: Rosa Linn – Snap

Wir begleiten die erste Durchlaufprobe (im offiziellen Zeitplan steht „First Semi-Final – Dress Rehearsal 1“) am Montagnachmittag aus der Halle oder dem Pressezentrum. Sie ist von 15:00 Uhr bis 17:25 Uhr angesetzt. Was läuft, was hakt, was ist neu und was wurde es verändert? Und vor allem: Können die Acts auch im Gesamtablauf die Erwartungen erfüllen, die die Wettbüros in sie setzen?

Hallo alle zusammen live aus dem Pressezentrum in Turin.

Das erste Halbfinale startet mit einem Einspieler über einen Italiener, der die Drohne erfindet und diese dann zum Leben erweckt. Die Drohne macht sind dann auf den Weg, die Welt zu erkunden…

Schließlich kommt die Drohne im PalaOlimpico an und dann beginnt die Show. Der Übergang zwischen Einspieler und Live-Geschehen ist noch etwas ruckelig, aber das wird sicher noch.

In der Halle sehen wir Laser, die Harfen darstellen, auf denen Tänzer „spiele“. Es gilt eine beeindruckende Lichtshow und plötzlich ertönt Gitarrenmusik. Klar, Rock hat uns hierher gebracht, so muss die Show auch beginnen.

Rock bekommen wir aber nur ganz kurz zu hören, dann wird der Song zu einem Jingle „The Sound of Beauty“, der von einer mit unbekannten Sängerin gesungen wird. Erinnert mich an die „Building Bridges“-Hymne aus Wien.

Wir sehen nicht nur Tänzerinnen im Lady-Gaga-Glitzeroutfit mit Sonnenbrille, sondern auch artistische Einlagen und dann noch viel mehr Tänzer im „ägyptischen Stil“. Mehr ist mehr, sage ich da nur.

Dann kommt eine eingespielte Stimme, die die Moderator*innen ankündigt.

Wow, Laura Pausini hätte ich nicht erkannt. Das sieht….schlimm aus. Wird sicher anders morgen Abend (hoffentlich!). Die Moderationen sind aber in sehr gutem Englisch und es gibt erstmal eine Gruppenumarmung, denn „Musik bringt Menschen näher zusammen“.

Dann werden ein paar Worte über das Voting verloren und schon beginnt der ESC 2022, also dann morgen Abend um kurz nach 21 Uhr. Das lief bis hierhin wirklich alles schnell und problemlos durch.

Albanien: Ronela Hajati – Sekret

Ronela trägt das Outfit wie in der zweiten Probe. Sie singt toll. Überhaupt klappt alles viel besser als bei der Probe. Bei der kritischen Stelle, wenn sie auf die Oberschenkel der Tänzer steigt, gibt es jetzt einen Black-Out auf der Bühne – sehr gut!

Lettland: Citi Zēni – Eat Your Salad

Bei den Letten läuft alles super durch und der Auftritt macht weiterhin einfach Spaß. Beim Saxophonsolo gibt es eine tolle Einstellung, weil dann plötzlich die ganze Bühne in grau, silber, weiß ist statt in bunt. Alles top.

Litauen: Monika Liu – Sentimentai

Auch hier läuft alles ohne Zwischenfälle durch. Die Stimmung auf der Bühne ist sehr schön und wertig, es glitzert an allen Ecken und Enden. So im Gesamtdurchlauf frage ich mich jetzt aber gerade, ob dieser Song wirklich genug Aufmerksamkeit generieren kann…

Schweiz: Marius Bear – Boys Do Cry

Daumen sind gedrückt für Marius! Go, Marius!

Auch hier gibt es mehr oder weniger keine Veränderungen zur zweiten Probe. Marius wirkt aber irgendwie unglücklich – klar, das ist auch dem Text des Liedes geschuldet, aber er hat das auch schon mit deutlich mehr Charisma gesungen. Daumen sind gedrückt, dass das heute Abend noch etwas überzeugender wirkt.

Slowenien: LPS -Disko

Der Anfang ist eigentlich ganz cool, aber dann ist auch relativ schnell die Luft raus. Seltsam ist eine Einstellung, bei der man sowohl den rollbaren Untersatz der Discokugel sieht als auch die Hebebühne für das Schlagzeug. War hoffentlich nur ein Versehen und passiert bei den Shows dann nicht. Ups, und einen Kameramann sehen wir auch mitten auf der Bühne. Hier sind jetzt erstmals ein paar (technische) Patzer drin.

Ukraine: Kalush Orchestra – Stefania

Bei Kalush und seiner Truppe klappt alles problemlos. Hier gibt es gar nichts Neues mehr zu berichten, hier läuft alles wie geplant.

Jetzt kommt eine Zwischenmoderation. Laura küsst Mika und er liebt Lippenstift auf seiner Wange. Dann hängt’s aber und es gibt eine ganz kurze Pause.

Laura und Mika scheinen sich jedenfalls schon mal gut zu verstehen, es gibt schlechtere Voraussetzungen.

Dann gibt es einen witzigen Einspieler: Turin wurde gegründet, um den Eurovision Song Contest auszurichten… Okay, ein bisschen ist das aber auch unfreiwillig komisch, denn die verbaute Technik wird angepriesen. Wir wissen ja, wie das ausgegangen ist.

Mika muss auch in der Show Werbung für den chinesischen Konzern TikTok machen. War dann wohl Teil des Vertrages mit der EBU.

Bulgarien: Intelligent Music Project – Intention

Die Herren haben wirklich eine gute Live-Power, aber leider merkt man umso mehr, dass sie durch den Song gebremst werden. Aber auch hier läuft alles gut durch.

Niederlande: S10 – De Diepte

Niederlande wirkt hier im Durchlauf sehr gut und das Gefühl kommt gut rüber. Außerdem läuft alles ohne Probleme durch.

Moldau: Zdob și Zdub & Frații Advahov – Trenulețul

Die „Choreografie“ ist diesmal zwar ein bisschen minimalistischer als bei ihren vergangenen ESC-Auftritten, aber ein bisschen gleichförmiges Gewicht-von-einem-Bein-auf-das-andere-Verlagern kann offenbar auch sehr effektvoll sein. Das Zuschauen macht auf jeden Fall spaß und mit Publikum wird’s dann sicherlich noch stimmungsvoller. Das Pressezentrum hat jedenfalls Spaß.

Auf Anregungen in den Kommentaren, hier noch ein Hinweis: Die Postkarten klappen reibungslos, es wird immer die richtige für das nächste Land eingeblendet.

Portugal: MARO – Saudade, Saudade

Ups, jetzt hängt’s kurz. Portugal ist noch nicht bereit, also muss Alessandro einspringen. Oder wird hier der Fall der Fälle geprobt? Bereits vor dem Durchlauf gab es jedenfalls gute Nachrichten: Die positiv-getestete Backgroundsängerin ist wieder negativ und darf heute und morgen mit auf die Bühne.

Das klingt top und vor allem die Chemie zwischen den Frauen kommt sehr gut rüber. Man sieht auch oft die leeren Ränge im Hintergrund, das wird dann bei den Shows sicherlich richtig gut, wenn auch Publikum da ist. Maro gibt sich Mühe, auch ab und zu mit der Kamera zu flirten.

Dann gibt es wieder eine Pause und den Programmhinweis auf Diodato „later tonight“ und die Big 5, die noch kommen. Es folgt eine kurze Zwischenmoderation von Laura und Alessandro.

Kroatien: Mia Dimšić – Guilty Pleasure

Mia sieht toll aus und auch die Choreo passt mittlerweile, denn nun wissen alle, was sie wann tun sollen. Aber b das für dieses Lied reicht?

Dänemark: REDDI – The Show

REDDI war ja einer der Acts, der sozusagen schon – Achtung – ready zum ESC angereist ist. So ist und bleibt es auch und alles läuft reibungslos. Die Pyro tut auch nochmal etwas für den Song und die Frauen liefern eine tolle – Achtung – Show.

Dann kommt wieder eine kurze Pause und Mika hält eine Rede auf die Vielfältigkeit der Eurovision-Fans und der Menschen generell. Das ist es, was der ESC für ihn bedeutet.

Es folgt ein Einspieler vom gestrigen Schaulaufen auf dem Türkisen Teppich. Unsere Fotos von gestern findet Ihr jetzt hier.

Österreich: LUM!X feat. Pia Maria – Halo

Uuuuuund jetzt wird’s spannend. Go LUM!X, go Pia Maria!

LUM!X macht auf jeden Fall seine Ansage zu Beginn und auch zwischendurch regelmäßig. Mir tut es wirklich weh, das schreiben zu müssen, weil ich es den beiden so gönnen würde, aber: Es ist der einzige Beitrag dieses Durchlaufs, der wirklich schlecht gesungen ist, Pia Maria kämpft sich durch die Strophen. Ich kann mir eigentlich kein Szenario vorstellen, in dem Österreich es ins Finale schafft.

Island: Systur – Með Hækkandi Sól

Wieder gibt es eine kurze Unterbrechung, diesmal vor der Postkarte. Ich glaube langsam wirklich, dass sie ein paar „Patzer“ durchproben.

Ich liebe das mittlerweile einfach so sehr und die vier Geschwister sind wirklich cool. Sie haben’s jetzt raus, auch das ein oder andere Mal mit der Kamera zu flirten, ohne es zu Übertreiben. Ansonsten ist das wirklich sehr stimmungsvoll umgesetzt. Dark-Horse-Vibes.

Griechenland: Amanda Tenfjord – Die Together

Wow, Gänsehaut. Das ist wohl einer der bestinszenierten Auftritte in diesem Jahr. Und perfekt gesungen. Und alles läuft problemlos durch.

Norwegen: Subwoolfer – Give That Wolf A Banana

Alles wie immer, nichts mehr hinzuzufügen.

Armenien: Rosa Linn – Snap

Der Effekt, dass Rosa Linn am Ende erst auf die Bühne kommt, ist sehr schön, aber bis dahin ist alles ein bisschen gewollt und fast auch langweilig. Es klappt aber jetzt schon viel besser als in der zweiten Probe.

Damit sind wir jetzt mit allen Beiträgen durch und die Moderator*innen erklären, wie das Voting funktioniert.

Wir sehen den ersten Schnelldurchlauf. Am Ende der Ausschnitte wird kurz auf die jeweiligen Delegationen geschaltet. Ups, im Schnelldurchlauf sehen wir statt Moldau Portugal und umgekehrt. Well…

Der Schnelldurchlauf ist vorbei und jetzt kommt der erste Pausenact: Sophie and the Giants, Dardust und Benny Benassi entführen uns unter der Leitung von Dirigentin Sylvia Catasta in die Disco. Zunächst gibt es die typischen 80er-Jahre Farben Hellblau und Pink, außerdem sehen wir einige Trommler auf der Bühne. Das erinnert an das Safri Duo. Dann erscheinen überall auf der Bühne Leuchtstäbe, die waren wahrscheinlich noch von Paendas ESC-Performance 2019 übrig.

Es folgt ein ruhiger, klassicher Klavierpart von Dardust am Piano. Danach kommt ein Ausschnitt von Benny Benassis „Satisfaction“, Dardust trommelt dazu und mittlerweile sind auch viele Tänzer auf der Bühne. Als nächstes kommt Sophie auf die Bühne und singt „Golden Nights“. Sie hat knallrote Haare und trägt dazu einen sattblauen Jumpsuit. Oh, dann ist der Pausenact auch schon vorbei, Sophie hatte aber einen wirklich sehr kurzen Auftritt. Da war meine Ankündigungseloge fast reichhaltiger als der Auftritt selbst

Es folgt der nächste Schnelldurchlauf. Und dann läuft auch schon die letzte Minute des Votings mit dem bekannten Countdown.

Dann kommt Diodato… schon die Anmoderation von Mika macht mir Gänsehaut.

Diodato beginnt „Fai Rumore“ am Klavier auf einer komplett dunklen Bühne. Den ersten Refrain singt er tief mit einem Chor im Hintergrund. Und es gibt Tänzer*innen. Mehr verrate ich an dieser Stelle noch nicht, aber wir sind uns hier einig: Das würde gewinnen! Unglaublich schön und toll inszeniert.

BREAKING: Die Sonne funktioniert und kommt beim Auftritt von Diodato zum Einsatz!

Danach darf Malena aus Armenien auf die Bühne, die im vergangenen Jahr den Junior Eurovision Song Contest gewonnen hat. Es gibt ein kurzes Gespräch und wir sehen einen Einspieler vom vergangenen JESC. Und den sehen wir einen Einspieler über Jerewan, die Gastgeberstadt für den kommenden JESC.

Danach sehen wir ein SEHR kurzes Gespräch mit dem Big-5-Acts aus Frankreich und Italien. Das ist sehr holprig und Mika bricht das Gespräch mit Alvan & Ahez ziemlich rüde ab – „We don’t have much time“. BLANCO wird gefragt, was sein „Sound of Beauty“ ist, so muss er nichts antworten, sondern kann einfach das Mikro ins Publikum halten, denn der Jubel ist sein „Sound of Beauty“.

Und jetzt passiert erstmal gar nichts mehr. Hier werden dann am Ende wohl die Liveauftritte eingespielt.

Ach, doch nicht, Frankreich darf jetzt wohl gleich auch nochmal proben und dann schützungsweise auch Italien.

Frankreich: Alvan & Ahez – Fulenn

Das wirkt schon sehr viel flüssiger als bei der zweiten Probe und läuft ebenfalls gut durch. Keine Auffälligkeiten ansonsten.

Italien: Mahmood & BLANCO – Brividi

Mahmood hat jetzt doch ein anderes Outfit an und zwar einen schwarzen Ledermantel. Auch BLANCO hat das Outfit nochmal gewechselt und er steht jetzt auf dem ebenfalls ausgetauschten weißen Flügel. Das klingt auf jeden Fall viel, viel besser als noch bei der Einzelprobe.

Und dann passiert erstmal wieder nichts – dabei sind wir doch alle gespannt, welche Fake-Qualifikanten gleich verkündet werden.

Jetzt geht es weiter und zwar mit einer Programmvorschau für Donnerstag.

Das hier sind die Qualifikanten der ersten Durchlaufprobe:

• Dänemark
• Bulgarien
• Kroatien
• Schweiz
• Litauen
• Slowenien
• Lettland
• Niederlande
• Moldau
• Griechenland

Damit sind wir für heute durch. Heute Abend steht dann das Jury-Finale an, morgen Nachmittag die Family-Show und morgen Abend dann das erste Halbfinale, für das wir an dieser Stelle natürlich ebenfalls wieder einen Live-Blog anbieten. Bis dahin: Beteiligt Euch gerne an unserem Tippspiel.

Einen schönen Abend Euch aus Turin!