Lord of the Lost: 3 Jurypunkte und 15 Televotingpunkte aus insgesamt fünf Ländern

Foto: Sarah Louise Bennet / EBU

Es hat nicht sollen sein. Der letzte Platz im Juryvoting mit 3 Punkten und der drittletzte Platz im Televoting mit 15 Punkten haben in der Summe zu Deutschlands erneutem letzten Platz beim Eurovision Song Contest geführt, wie schon im Vorjahr.

Woher kommen die Punkte für Deutschland?

I. Juryvoting

2 der 3 Punkte im Juryvoting kommen  von der Jury aus Island.

Einen weiteren Punkt hat die Jury aus Tschechien beigesteuert.

II. Televoting

6 Punkte erhielt Deutschland aus Österreich

5 Punkte erhielt Deutschland aus Finnland

4 Punkte erhielt Deutschland aus der Schweiz

Die naheliegensten Annahmen sind also zutreffend, Deutschland bekam nur aus den beiden DACH-Nachbarländern und aus dem „Hard Rock Hallelujah“-Land Finnland Public-Vote-Stimmen.

Insgesamt waren 37 Länder beim diesjährigen Eurovision Song Contest stimmberechtigt. Diese konnten sowohl über ihre fünfköpfigen Jurys 1 bis 12 Punkte vergeben, als auch über das Televoting. Hinzu kam in diesem Jahr erstmals beim Televoting die Gruppe „Rest of World“. Hier konnten die Zuschauer/innen in nicht-teilenehmenden Ländern ebenfalls ihre Stimme abgeben. Diese wurden zusammengefasst und ergaben somit die 38. Televoting-Jury. Daher wurden in diesem Jahr auch beim Televoting 58 Punkte mehr vergeben als von den 37 Jurys.

Im ESC kompakt LIVE reden wir am Sonntagnachmittag um 17 Uhr auch über das Abschneiden des deutschen Beitrags „Blood & Glitter“ von Lord of the Lost.

Habt Ihr die Enttäuschung schon ein wenig verarbeiten können? Wie schätzt Ihr das deutsche Abschneiden emotional und wie schätzt ihr es objektiv ein?


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299 Comments
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Wolfgang Meyer-Rudolph
Wolfgang Meyer-Rudolph
11 Monate zuvor

Das, was „C aus P“ gepostet hat, hab ich seit 1968 auch stets haargenau SO immer am Sonntag danach empfunden, also schon im zarten jugendlichen Alter von 12 im Harz. 1973 verstarb auch noch mein Vater an jenem Sunday evening an besagtem Schlaganfall. Ab 1976 (Timos Erwachen in der Welt, wenn ich das richtig wähne? > ach ne: Matteos Geburtsjahr, T. ein volles Jahr älter, „haha“ > darf man erfahren, wann du ihn kennenlernen durftest?), dann Warten auf meinen LP, der stets ausbüxste, sobald das für ihn, den Fußballer, ja so unaushaltbare Gekreische anfing und der zumeist erst gegen Mittag, bis 1980 etwas früher aus der Innenstadt Hannover, danach bis 1987 aus dem Berliner „Milieu“ mitunter erst am Nachmittag und schließlich aus einem spezifischen HHer Stadtteil zurückkehrte, ich recht verzweifelnd wartend, dann doch beglückt, und aktuell: Ihn neben mir am TV geduldig aus dem Pflegebett heraus wissend und doch leidend. Genug davon.
@Rusty @Timo: What a pity!: Mein zuvor geäußerter Wunsch, euch 2024 nach MILANO einladen zu können, geht leider nicht in Erfüllung …- Macht’s erstmal gut und bleibt mir/uns treu im kommenden Jahr. Lol auch an p4 u. einige a.!

Timo1986
Timo1986
11 Monate zuvor

@WMR:

Matteo und ich haben uns 1997 kennengelernt. Ich war im Rahmen des Erasmus Socrates Studienprogrammes ab dem Wintersemester September 1997 bis zum Ende des Sommersemester. September 1998 für ein Jahr / zwei Semester an der Universität in Parma.

Anfangs wussten wir beide nicht voneinander, dass wir beide gay sind. Ohnehin kannten wir uns erstmal nur so vom sehen, wenn wir uns zufällig in einer Trattoria (kleines Lokal in dem man aber gut und günstig essen kann und somit eine gute Studentenalternative zu einem Ristorante ist) über den Weg gelaufen sind, in der Universitätsbibliothek sich zufällig unsere Blicke trafen oder wir auf diversen Gay-Partys in irgendwelchen Locations einen kurzen Small-Talk hielten.

Gay-Locations gibt es übrigens in Parma sowie in ganz Italien wie bei uns hier in Deutschland auch. Nur eben sehr, sehr, sehr viel versteckter. Man muss mit offenen Augen durch’s Leben laufen, aber man findet sie.

PS: Ich hoffe du bleibst uns in regelmäßigen Abständen auch in der Off-Session erhalten, so wie du uns mit deinen Kommentaren in der ESC-Hochphase immer erfreut hast.

Du würdest mir fehlen, wenn du dich erst nächstes Jahr im Januar 2024 hier auf ESC kompakt wieder blicken lassen würdest.

Übrigens nicht nur mir. Allen anderen wie bspw. Rusty, 4 Porcelli, Gaby, Togravus Ceterum, Tamara, Dina, Schlippschlapp 71, ESC1994, Mauve u.s.w. und ich glaube dem gesamten Bloggerteam ebenfalls. 😀

Alle anderen nicht aufgezählten habe ich jetzt nicht ausgeschlossen von meiner Ansicht, sondern sind mit inbegriffen.

Wolfgang Meyer-Rudolph
Wolfgang Meyer-Rudolph
11 Monate zuvor

JETZT aber rasch weg von meiner individuellen Lebens’story‘ im ESC-Gewand, die auf der neuen Kommentarseite auch noch da oben angesiedelt ist (ohje).
DANKE erneut, dear Peter!, für deine fortwährend engagierte, informative Berichterstattung – mit mal wieder enorm vielen Reaktionen > Loreens Zuschauer-Voting-Zahl hast du bereits übertroffen, gewiss in Kürze auch die zu Cha-cha-cha.
DU machst weiter, ist doch wohl klar, isn’t it?!
Gruß und Dank auch an Benny u.a.!!

Tombär
Tombär
11 Monate zuvor

LOTL tolle, sympathische Band, wer die Alben kennt, weiß wovon ich rede. Aber die Inszenierung war echt nicht gut. Bühnenausleuchung viel zu hell, das Gerüst auch nicht so dolle, der Song mit simplen Refrain und zu vielen langsamen, ruhigen Teilen. Nix für Metal- aber auch nix für Glamrockfans.
Und mal Hand auf´s Herz: Bei einer Veranstaltung bei der die Ukraine Mitgastgeber ist, einen Song mit dem Titel „Blood and Glitter“ und der Aussage „We´re so happy we could die“ zu präsentieren ist irgendwie voll daneben, wo seit über einem Jahr schon in der Ukraine Blut vergossen und gestorben wird. Da hätte „Melodies of Hope“ besser gepasst, aber Patty´s Auftritt wurde bei der VE ja bewusst oder unbewusst völlig verhunzt (Choreographie, Outfit, Kameraführung, miese Musikabmischung).

ESC1994
ESC1994
11 Monate zuvor

Die genauen Ergebnisse des Jury- und Televotings sind da!!

https://eurovision.tv/event/liverpool-2023/grand-final/results

Bei den Jurys steht leider der Durchschnitt nicht da, muss man sich also irgendwie selber ausrechnen.

Zu LotL: Sind zwar nur zweimal außerhalb der Top 20 gelandet im Televoting (Belgien 23, Albanien 22) aber auch nur selten knapp an den Punkten vorbei gerauscht ( 2×11 Australien & Rumänien, 2×12 Tschechien & Lettland, 1×13 Polen, 3×14 Frankreich & Spanien & Italien).

floppy1992
Mitglied
floppy1992
11 Monate zuvor
Reply to  ESC1994

Insgesamt haben sie ähnlich abgeschnitten wie Jendrik und Malik, allerdings mit stabilem Mittel zwischen 14 und 18, die anderen hatten mehr Ausreißer nach unten.
Insgesamt macht es das natürlich nicht besser und ich will auch nichts schönreden, aber das auch wieder, dass dieses „Alle hassen Deutschland aus Prinzip!“ völliger Quatsch ist.

Phon
Phon
11 Monate zuvor
Reply to  ESC1994

Deswegen sollte das Wertungssystem angepasst werden, 1 Punkt für Platz 25 und 25 Punkte für Platz 1. Ja, dann sind die ikonischen „12 Points“ weg (oder halt 12 für Platz 1 und dann gestaffelt runter bis 1 Punkt für Platz 25) – aber es gebe dann repräsentativere Ergebnisse

Gaby
Gaby
11 Monate zuvor
Reply to  Phon

Dem stimme ich insofern zu, als dass alle Anrufe gewürdigt werden, und nicht einfach hinten runter fallen.
Wobei das ja auch nur „Kosmetik“ wäre, und am Endergebnis nichts ändern würde. 😉

Phon
Phon
11 Monate zuvor
Reply to  Phon

Naja, was heißt nichts ändern? Deutschland wäre dann immerhin auf Platz 16 gelandet im Televote (und insgesamt auch, wenn das Juryvoting wegfallen würde)

DerKai
DerKai
11 Monate zuvor

Wieder nüchtern, aber noch ernüchtert… Wieder das Schlusslicht. Mein erster Impuls war auch zu sagen, dass wir mal pausieren sollten. Vielleicht mache ich einfach nächstes Jahr mal ne Pause (mache ich natürlich sowieso nicht). Habe ich LOTL auf meiner Playlist oder irgendwo gekauft? Nein. Hätte ich für sie angerufen, wenn das z. B. ein Beitrag eines anderen Landes gewesen wäre? Auch nicht. Sind die Jungs sympathisch und haben sich viel Mühe bei der Promo gegeben? Absolut! Reicht das für Punkte? Leider nicht. Hätte der Beitrag vielen Zuschauern gefallen, hätte er mehr Punkte bekommen. Gab es schlechtere Beiträge? Qualitativ vermutlich ja was gesangliche Fähigkeiten anbelangt. Aber da hat dann etwas anderes gefallen, was zu Anrufen geführt hat.
Ich hätte mir ein anderes Ergebnis gewünscht, aber werde jetzt mit diesem leben können.

Thomas2000
Thomas2000
11 Monate zuvor

Aus der Distanz von 24 Stunden:

das schlechte Ergebnis für Deutschland geht im großen und ganzen in Ordnung.

Jetzt kann man darüber diskutieren, ob objektiv gesehen nicht ein paar Plätze besser wir abschneiden hätten müssen. Aber das ändert nichts am Gesamtbild.

Das war einfach eine unterdurchschnittliche Nummer in einer inferioren Inszenierung. Und irgendwie auch gar nicht innovativ, sondern eigentlich sehr altbacken. Wer denkt sich nur diese bedrohlichen Gestalten aus der Hölle aus? Wer soll für diese Horror vibes anrufen? War das die Band selber oder der Staging Direktor Marvin D der sich das ausgedacht hat?

Wenn es um neue Wege geht, muss man sich als erstes vom Staging Director trennen und neue kreative Personen für die Bühne suchen.

Nelis
Nelis
11 Monate zuvor

Objektiv gesehen hat Deutschland 15 Punkte zu viel erhalten

Wolfgang Meyer-Rudolph
Wolfgang Meyer-Rudolph
11 Monate zuvor

Bin noch immer sehr ergriffen von deiner frühen Sonntagabendbotschaft an mich, DEAR TIMO!: MILLE GRACIE.-
Bin gleichzeitig auch immer wieder bildlich in PARMA, wo wir just 1997 im Oktober an einem Nachmittag pausierten, weiß gar noch, wo und wie eng Detlef den Wagen einparkte, bevor wir uns in die Einkaufsmeile begaben.
Somit hab ich jetzt vor allem erfahren dürfen, dass du MATTEO 25 Jahre lang kennst und liebst.
Wünsch dir einen guten Start in die neue Woche.

Gismolino
Gismolino
11 Monate zuvor

Also, ich fand den den deutschen Beitrag richtig gut und die Show dazu hat mir auch gefallen. So ging es meinen fellow metallheads auch. Viele haben sich seit langem wieder für den ESC interessiert und zusammen geschaut. Altersgemäßen war da übrigens alles vertreten von 14 bis 84. Hab ich den Song gekauft? Ja. Hab ich für Deutschland gestimmt: Ja.

Der Siegersong gefiel uns garnicht, langweilig, un charismatisch und öde Bühnenshow ohne Präsenz. Hinterließ keinen bleibenden Eindruck.
LOTL allerdings ist auf der Playlist, wird im Club gespielt und nach einmal hören kräftig mitgesungen.

UweB
UweB
11 Monate zuvor

Den Wettbewerb und die Beiträge fand ich insgesamt etwas schlapp dieses Jahr. Es klang vieles doch wie schon 1000mal dagewesen und neu zusammenmontiert.
Inzwischen gibt es bereits etliche Songs, die dem Gewinnersong von Loreen Plagiat vorwerfen.
Meine Favoriten/-tinnen waren eigentlich Frankreich, Österreich und die Schweiz. Frankreich fand ich auf der Säule einfach völlig falsch in Szene gesetzt, die Österreicherinnen gingen durch den Startplatz 1 und allem was danach noch passierte leider etwas unter.
Mir hat es nicht so gefallen insgesamt. Die Show und die Veranstalter waren zwar klasse, aber vom Finale selbst fühlte ich mich dann doch gelangweilt. Vielleicht sollte ich künftig nicht mehr die Semis anschauen.

Was Deutschland betrifft:
Mit einer Friedensbotschaft gewann man einst den Wettbewerb – mit krachendem Boom Boom ging man erneut unter.

Deutschland war mal ein angesehenes und auch beliebtes Land in Europa – das ist nicht mehr der Fall. Viele wundern sich über dieses Land und seine bevormundenden Irrwege.
Die Gelder (oder auch die Benin Bronzen in Afrika) werden genommen – ansonsten heißt es mit vorheriger Ansage A-Tritt.
Deutschland tritt als einziges Land nicht in der inzwischen traditionellen Fahnenparade zu Beginn auf. Wenn man da nicht hinterstehen kann, sollte man entsprechend ganz auf eine Teilnahme verzichten. Alle anderen winkten fröhlich in die Kameras damit und werden sich gewundert haben, dass es schon wieder eine Neuauflage des Zirkus um Fahnen, Binden usw gab.

Lord of the Lost sind ansonsten eine etablierte Band, die bereits 7 reguläre Alben, die auch sehr erfolgreich waren, veröffentlicht hat.

Über die Art des Auftritts kann man sicher geteilter Meinung sein und warum die Männer der Band sich dieses Mal derart stark, transmäßig geschminkt dort zeigten.
Für meinen Geschmack war das auch übertrieben und passte nicht zu dem Song – der kein Glamrockstil ist..
Der Song wurde jedenfalls gesangssicher vorgetragen und ist auch sehr melodiös.

Andere Lieder dieser Art (Australien) konnten gut punkten. Und für Deutschland gab es selbst aus den nordischen Ländern, die sehr auf diese Art Musik stehen NULL Punkte.

Auf Sympathie- und Nachbarschaftspunkte kann Deutschland nicht zählen, im Osten Europas hört man eher andere Musik.
Deutschland ist einfach unbeliebt und das hat vor allem politische Gründe.

Adolphe
Adolphe
11 Monate zuvor
Reply to  UweB

Schon wieder dieses richtige Deutsche schwingen die deutsche Fahne, richtige Deutsche schminken sich nicht Trans und alle nehmen deutsches Geld, jetzt auch ergänzt um Kunst, und überhaupt hassen uns alle Geschwätz.
Es langweilt einfach nur.
Bei der AFD höre ich das auch und dort passt es auch besser als zum ESC.

Ich möchte gerne Belege für diese Behauptungen sehen.