40 Jahre ist in diesem Jahr der erste Sieg Deutschlands beim Eurovision Song Contest her. Das ist laut Pressemeldung der Aufhänger zur Veröffentlichung des Buches mit dem etwas sperrigen Titel „Eurovision Song Contest: Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten. Good evening, Europe“ von Lukas Heinser. Dahinter versteckt sich ein äußerst kurzweiliges und lehrreiches Grundlagenwerk zum ESC. Und für so etwas braucht es gar keinen Aufhänger. Denn der Wettbewerb entwickelt sich ständig weiter und ist daher immer ein neues Buch wert.
Lukas Heinser ist in der ESC-Bubble bekannt wie ein bunter Hund, ohne omnipräsent zu sein. Bekannt wurde er 2010 über den Oslog, das Video-Tagebuch zum Eurovision Song Contest in Oslo, das er mit Stefan Niggemeier führte. In den letzten Jahren ist Heinser außerdem die rechte und textende Hand für den deutschen ESC-Kommentator Peter Urban gewesen. Dieser hat auch das Geleitwort zum Buch verfasst, in dem er nicht zu viel verspricht.
Denn Heinser ist gleichermaßen Bestandteil der ESC-Bubble, aufmerksamer Beobachter und gewitzter Schreiber, der die Leser/innen nie überfordert, ihnen aber dennoch viele Informationen mit auf den Weg gibt. Dabei geht er vergleichsweise logisch – nämlich chronologisch – vor und geht unzähligen gestellten und ungestellten Fragen rund um den Wettbewerb nach. Wie nebenbei räumt er dabei mit Vorurteilen auf und lässt gut recherchierte Fakten wie selbstverständlich in den Text einfließen.
Die Kapitel sind angenehm kurz und überschreiten selten zwei Seiten. Sie sind extrem flüssig zu lesen und bringen Einsteigern wie Fachleuten gleichermaßen Aha-Effekte. Besonders positiv: Dank herrlicher Wortschöpfungen oder ironischer Bemerkungen gibt es immer etwas zu lachen. Das ist nicht zuletzt ein Mehrwert für ESC-Profis, wenn sie mit dem Thema eines Kapitels bereits vertraut sind.
Heinser ist auch angenehm zurückhaltend, wenn es um ihn selbst in der ESC-Bubble geht, ohne dabei unpersönlich zu sein. So gewährt er den Leser/innen Einblicke in die Zusammenarbeit mit Peter Urban oder erzählt mal eine Anekdote aus der Zusammenarbeit mit Stefan Niggemeier. Das passiert aber nie aufdringlich, sondern ist spannend, kurzweilig und informativ.
Am Ende des Buches erwartet die Leser/innen ein „Quiz für echte ESC-Fans“. Für Profis lohnt es sich, das vor dem Lesen einmal zu versuchen. Denn die Antworten sind im Buch versteckt und können für Einsteiger zu einer humorvollen Leistungskontrolle nach der Lektüre genutzt werden.
Dem Aufhänger des Buches, dem 40. Jahrestag des Sieges von Nicole in Harrogate, ist natürlich auch ein Kapitel gewidmet. Aber es gibt so viel mehr Lustiges und Relevantes zum Wettbewerb zu erfahren, so dass sich das Buch hervorragend als Auffrischung für ESC-Profis eignet und noch besser als Geschenk für Familie, Freunde und Bekannte, die dem Wettbewerb zwar zugewandt sind, ihn aber immer noch Grand Prix nennen oder einfach nicht wissen, wie viele Beiträge denn nun Ralph Siegel dort über die Jahre im Rennen hatte.
Klarer Kauf-, Lese- und Geschenktipp. Das Buch ist heute erschienen und ab sofort im stationären Buchhandel, beim Verlag oder auch bei Amazon bestellbar.
Lukas Heinser
Eurovision Song Contest
Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten
120 Seiten, zahlr. farb. Abbildungen,
Broschur, 16,95 €
ISBN 978-3-8375-2401-7
Hol ich mir!
Wunderbar werde ich mir direkt bestellen😊
Ich würde mich freuen wenn der erste deutsche Sieg vor 40 Jahren auch noch hier ein bisschen gefeiert werden könnte wobei mir bewusst ist das viele den Song nicht mehr hören können und Nicole nicht unbedingt mögen.
Ich auch!
Ich habe natürlich alle Bücher zum ESC gelesen, die auf dem Markt sind, und bislang fand ich leider alle inhaltlich langweilig und schlecht geschrieben. Hoffentlich ist dieses neue Werk von besserer Qualität.
Nicoles Song ist leider wieder so aktuell wie nie und wird wieder häufiger im Radio gespielt. Ich wünschte mir dafür natürlich einen besseren Anlass. Nicole gehört wie Lena zur ESC-Geschichte.
Das ist mir die Investition wert.🙂
Ralph Siegel und Nicole müssen mehr gewürdigt werden.
Es ist völlig in Ordnung, wenn man mit dem musikalischen Stil von „ein bisschen Frieden“ nicht allzu viel oder auch überhaupt nichts anfangen kann. Aber immer wenn Nicole auf irgendeiner ESC-Veranstaltung eingeladen ist und „ein bisschen Frieden“ singt, dann ist der Applaus des Publikums sehr groß.
Ach und by the way noch folgendes: Das gilt im übrigen auch für Hanne Haller. Meiner Ansicht nach zählt der Song von Wind „für alle“ mit zu den wirklich schönsten deutschen ESC-Songs, den Deutschland zum ESC / damaligen Grand Prix Eurovision de la chanson ins Rennen geschickt hat. ich finde es schade, dass dieser Song heute fast überhaupt nicht mehr bei den ESC-Fans erwähnt – oder auf irgendeiner Veranstaltung aufgelegt wird.
„Für alle“ höre ich auch immer noch sehr gern. Finde immer noch, das ist ein wunderschöner Song.😍
Nicole ist mir eher unsympathisch, weil sie auf mich irgendwie überheblich wirkt. Aber ihrer Leistung sollte man schon Respekt zollen, ebenso wie Ralph Siegel. Deshalb würde ich mich auch über eine Würdigung sehr freuen.
Für alle ist jedenfalls der beste Eurovisions-Beitrag von Wind – hätte ich nicht so viel Respekt vor Ralph Siegel, würde ich sogar meinen mit Abstand!
Nicole hat es aus irgendeinem Grund noch nicht zur Grande Dame d’Eurovision geschafft – womöglich weil sie das auch gar nicht will. Aber für ihre Single mit Trio hab‘ ich sie schon irgendwie lieb (wobei auch dieses Manöver gut in die Debatte um Reflektiertheit und Kalkül passt).
Für alle ist der Song den ich wohl als ersten ESC Song so richtig wahrgenommen habe. Ich liebe diesen Song bis heute
Bekommt ihr für den Link zu Amazon Geld oder bist du wirklich Fan von der Firma? Man kann das Buch auf vielfältige Weise kaufen, eine Link zum Markführer ist für mich unverständlich.
Entschuldigung für das O.T.
Vor allem muss man Amazon nicht auch noch unterstützen.
Vielen Dank für den Tipp!
Dass Ihr gerade auf Amazon verlinkt, finde ich auch nicht gut. Kauft Ihr Eure Bücher wirklich dort? Ich habe es gerade bei meiner Buchhandlung bestellt.
Da ich Lukas Heinser unerträglich und arrogant finde, werde ich mir das sicher nicht kaufen.
17 Euro für 120 Seiten finde ich zudem reichlich unverschämt. Und vermutlich steht eh nix drin, was ich nicht schon weiß.
Ich habe den Namen heute zum ersten Mal gehört …
Du schaust ja auch ohne deutsche Kommentierung, oder? Ich kenne ihn nur vom Namen her, weil sich Peter Urban am Schluss auch immer bei ihm bedankt.
Ich schaue jedes Jahr mit Familie, Freunden und Herrn Urban. Ich bekomme allerdings wenig vom Kommentar mit, weil bei uns zwischen den Auftritten (da herrscht Redeverbot) wild diskutiert wird. 🙂
Ah, schöne Tradition. 🙂
Ich kannte den als Blogger schon bevor er mit Niggemeier den Oslog machte. Auf mich macht er so den Eindruck, als hielte er sich für den einzig wahren Musikexperten. wer anderes hört als er, hat keine Ahnung. Und mir gefiel er auch im Oslog nicht. Andere mögen das anders sehen, für mich ist weder seine Schreibe noch seine Haltung gut.
Kann man heute noch anschauen:
https://www.youtube.com/playlist?list=PL6978BD96026D9773
Ich fand die beiden genial, auch weil es sonst nur noch die ESC-Seiten von den Fanclubs gab, die nicht wirklich das war, was mich interessiert hat.
Durch den Blog hatte man ein wunderbaren Einblick in die Bubble und das immer von innen und von außen, weil Lucas ja eigentlich keinerlei Bezug dazu hatte.
Übrigens hatten die auch immer links zu anderen Seiten und irgendwann waren da auch mal die Prinzen dabei. Dass ich dort bzw hier gelandes bin, ist also ein Verdienst der Beiden.
Eben. Er hatte keinerlei Bezug zum ESC und nutzte das ausgiebig, um sich darüber lustig zu machen. Kann man ja tun. Aber wenn man dann später damit Geld verdienen will und sich als Experte aufspielt, ist das einfach eine Art von spezieller Doppelmoral, die ich echt zum Kotzen finde.
Mir sagt der Herr Heiser auch nichts. Für ein 120seitiges Literaturepos könnte ca. 17 Euro zu hoch preisig sein. Ich warte erstmal die Meinungen der Leser ab und werde abwägen, mir das Buch oder Heft zu besorgen.
Hab ich das mit der „textenden Hand für den deutschen ESC-Kommentator Peter Urban“ richtig verstanden? P. U. schreibt seine unoriginellen und selten witzigen Sätze noch nicht mal selbst!? Ich dachte, er sei Journalist und nicht Sprecher….
Wenn ich das richtig verstanden habe, arbeiten sie beide dran. Peter Urban macht aber dann das finale Skript.
Lukas ist ja schon etwas nerdy und hat sich ein großes ESC-Wissen angelesen, welches Urban dann nutzen kann.
Vielen Dank für die Antwort, lieber DP!
Apropos Literatur: sollten nicht noch Bravo-Sonderhefte ABBA verlost werden?! Oder hab ich das verpasst?
Ja, Peter hat sich entschlossen, dass nach der Vorentscheidungssaison zu machen und das ist bestimmt auch sinnvoll, damit das nicht untergeht.
Darauf freu ich mich! Danke!
So funktioniert eine Bestellung direkt beim.Verlag:
https://klartext-verlag.de/buecher/irrtuemer-wahrheiten/musik/6291/eurovision-song-contest?c=277
Für diejenigen, die keine Buchhandlung haben….
Wovon Autor und Verlag übrigens auch mehr haben. Über eine Amazon-Bestellung geht denen Erös verloren.
Danke, habe ich im Text mit verlinkt.
Vielen Dank für den Link, da habe ich direkt bestellt und bezahlt, immer gut, wenn die Verlage direkt eine gängige Zahlmöglichkeit anbieten und man sich nicht hinterher mit Überweisungen etc. plagen muss.
Apropos humorvolle Leistungskontrolle, eben kam bei WWM folgende 64000 € Frage:
Was geschah in dem Jahr, als der Rekordabgeordnete Wolfgang Schäuble erstmals in den Bundestag einzog?
a) Sommerspiele in München
b) Tod von Elvis Presley
c) ESC-Sieg von Nicole
d) Super-GAU von Tschernobyl
Antwort A… eben mal schnell Tante Wiki befragt.😀
Sind Sie ganz sicher oder möchten Sie absichern?
A ist korrekt. Der Kandidat hat sich für unsere Nicole entschieden und ist auf 16000 € zurück gefallen.
Ups… naja, die Frage war schon tricky, aber für 64 000 € kann man ja schon was erwarten. Nun 16 000 € sind ja auch nicht so schlecht.😉
Ich wusste, in welchen Jahren a, b, c und d stattfanden, hatte aber keine Ahnung, wann Schäuble in den Bundestag einzog. Ich hätte wahrscheinlich später getippt, nachdem ich es eben gegoogelt habe.
Hehe, so ging’s mir auch.
16,95? Nur 120 pages? Ist da ne dicke Spende für den darbenden Autor mit drin?
Irttum! Wie Du sicherlich mitbekommen hast, wird auf Grund der Inflation alles teurer und davon bleibt auch leider der Buchhandel nicht verschont. Aktuell liegt die lnflationsrate bei 4,9 Prozent.
Normal ist mittlerweile bei Neuerscheinungen um die 200 Seiten 20–22 Euro.
Diese Info passt vielleicht ganz gut hier her, da die alten Raab-Shows zurückkehren, aber der Reihe nach:
Nachdem „TV total“ ja bereits seit einigen Monaten zurückgekehrt ist, hat RTL letzte Woche angekündigt, dass sie das „Turmspringen“, welches von 2004 bis 2015 auf ProSieben lief und ebenfalls eine Raab-Produktion ist, zurückbringen werden.
Gestern hat ProSieben angekündigt, dass sie zur nächsten Wintersaison 2022/23 auch wieder eine „Wok-WM“, ebenfalls eine RaabProduktion die es von 2003 bis 2015 gab, veranstalten werden.
Beide Shows wurden -wie ihr am Datum oben bereits erkennen könnt- leider mit dem vorläufigen Ende von „TV total“ im Jahr 2015 eingestellt und sollen jetzt, genau wie bereits „TV total“, zurückkehren.
Ein Format welches ebenfalls 2015 zusammen mit „TV total“ eingestellt wurde ist der „Bundesvision Song Contest“, den es seit 2005 gab! Vielleicht gibt es ja eine Chance -wenn die alten Raab-Shows schon ihre Comebacks feiern- diesen ebenfalls wieder zu beleben und dann als ESC-Vorentscheid zu nutzen? Hierfür müsste es aber dann doch wieder eine Partnerschaft mit ProSiebe -oder einem anderen Privatsender der dieses Format neu auflegt- geben, denn die ARD selbst wird diesen alleine wohl nicht auf die Beine stellen!
Fände die Idee mit einem neuen BuViSoCo sympathisch (gerade für den NDR, der dann die Schuld für schlechte Ergebnisse von sich schieben könnte), aber weder für das Format noch für den ESC erfolgsversprechend.
Einerseits haben nicht alle deutschen Künstler den ESC im Blick bzw. in ihren Planungen. Es könnte also eine San Remo-Situation kommen, wo der Sieger gar nicht zum ESC will. Wenn man die ESC-Teilnahme verpflichtend macht, könnte einen das bekannte Künstler kosten – und die haben ja früher zum Erfolg des BuViSoCo beigetragen.
Außerdem hat Pro7 jetzt 2 Jahre (mit mäßigem Erfolg) in seinen FreeESC investiert – da weiß ich nicht, ob man die alte Marke wieder hervorkramen sollte.
Vielleicht bin ich mittlerweile aber auch nur der ganzen Retro-Shows müde. RTL hat ja auch gerade Revivals von der 100.000-Mark-Show und Der Preis ist heiß angekündigt. So langsam habe ich das Gefühlt, die Sender geben es auf, nochmal was Neues zu entwickeln (wobei der Vorwurf Pro7 natürlich zuletzt gelten soll).
Heute ist ja die Auslosung der beiden Gruppen der Ehrenrunde des Melodifestivalen und mal sehen, ob sich da wieder doe üblichen Verdächtigen ins Finale wanzen werden (Bergendahl und Estrella)! Vielleicht sieht das so aus:
GRUPPE A
– Alvaro Estrella
– Tone Sekelius
– Danne Strahed
– Lisa Miskovsky
GRUPPE B
– Anna Bergendahl
– Theoz
– Lillasyster
– Cazzi Opeia
Leider werde ich die Ehrenrunde nicht verfolgen, da am gleichen Abend Frankreich den Vorentscheid ausrichtet.