María Mendiola von Baccara und Vorentscheidungsteilnehmerin Maggie Mae gestorben

In der ESC-Welt gab es in den vergangenen Wochen gleich zwei traurige Nachrichten zu vermelden, denn zwei Künstlerinnen, deren Karriere eng mit dem Eurovision Song Contest verknüpft ist, sind verstorben: María Mendiola von Baccara und die zweifache deutsche Vorentscheidungsteilnehmerin Maggie Mae. Wir würdigen die beiden deshalb in einem Nachruf.

María Mendiola war Mitglied des weltweit bekannten spanischen Duos Baccara. Baccara starteten mit „Yes Sir, I Can Boogie“ 1977 ihre internationale Karriere und nahmen schon ein Jahr später für Luxemburg am ESC teil. Beim Eurovision Song Contest 1978 belegten die beiden Damen mit „Parlez-vous français?“ den 7. Platz. Auch nach der Trennung der Gruppe blieben die beiden so neu-entstandenen Baccara-Duos dem ESC verbunden. So war María Mendiola mit Baccara etwa 2017 bei der ESC-in-Concert-OGAE-Preparty und 2020 beim OGAE-Fanclubtreffen in München. Zuletzt gab es ein kleines Disco-Comeback und Baccara-Revival, als die schottische Männer-Fußballnationalmannschaft bei der EM-Qualifikation nach ihren Siegen zu „Yes Sir, I Can Boogie“ gefeiert hat. Am 11. September ist María Mendiola im Alter von 69 Jahren in Madrid gestorben.

Maggie Mae hieß bürgerlich Andrea Yardich und stammte aus Karlsruhe. Ihre Karriere startete sie 1974, der große Durchbruch gelang ihr mit der deutschen Version von „My Boy Lollypop“. 1975 nahm die Sängerin mit „Die total verrückte Zeit“ an der deutschen ESC-Vorentscheidung „Ein Lied für Stockholm“ teil und landete auf dem 7. Platz – zum internationalen Wettbewerb durfte Joy Fleming fahren. Den zweiten Anlauf startete Maggie Mae direkt im Folgejahr und erreichte mit „Applaus für ein total verrücktes Haus“ den 3. Platz bei „Ein Lied für Den Haag“. Es folgten Auftritte in Fernsehserien und weitere Single-Veröffentlichungen. Seit Beginn der 80er-Jahre lebte sie in den USA. Am 30. August ist Maggie Mae an den Folgen einer Corona-Erkrankung in Florida gestorben.


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17 Comments
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Festivalknüller
Festivalknüller
2 Jahre zuvor

Beide Künstlerinnen verbinde ich stark mit der Musik und dem Zeitgeist der 70er Jahre.
Es ist sehr traurig, von ihnen Abschied nehmen zu müssen.🖤🌹

Nilsilaus
Nilsilaus
2 Jahre zuvor

Maggie Mae hatte mal einen Single-Hit „Lutsch mit“ 😋

Rainer 1
Rainer 1
2 Jahre zuvor

Übrigens war auch jane comerford mal ein teil einer baccara-version

Nilsilaus
Nilsilaus
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Baccara hatte wie auch die Gruppe Wind und das Duo Weather Girls x-Mal verschiedene Besetzungen. 🥴

DerKai
DerKai
2 Jahre zuvor

Sehr traurig 😞
Falls ihr Maggie Mae nur als ulkige Nudel kennt: Hört euch auf YouTube den Song „Und dann noch eins, ich liebe dich“ an. Wunderschön!

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Ruhe in Frieden, Maria Mendiola.
Ruhe in Frieden, Maggie Mae.

schorschiborsch
schorschiborsch
2 Jahre zuvor

Zwei sehr traurige Nachrichten. 🙁
Ich hab schon öfter gedacht, was für ein klasse Beitrag „Applaus…“ 1976 für Deutschland gewesen wäre. Ganz egal, wo der Song gelandet wäre, aber soviel lockeres Multikulti, Zeitgeist und Crazyness in einem Song hätten einen coolen deutschen Beitrag ergeben…

Johann Kastner
Johann Kastner
2 Jahre zuvor

HINWEIS: Maggie wurde mit Applaus… sogar 2. des Vorentscheids, da ja Tony Marshall (der „Sieger“) disqualifiziert wurde.
Auch hat Maggie eine deutsche Version von Buck Fizz „Making your mind up“ aufgenommen und in der ZDF Hitparafe präsentiert.
https://youtu.be/EGz0WoyOtsU

Meikel
Meikel
2 Jahre zuvor

https://www.youtube.com/watch?v=X23iU2O3OLg
Leise konnte sie durchaus auch. Tschüß Maggie.

italojeck
italojeck
2 Jahre zuvor

…ich habe heute erfahren, dass sie auch am Festival di Sanremo teilgenommen hat!! (Leider ohne Erfolg)

Johann Kastner
Johann Kastner
2 Jahre zuvor
Reply to  italojeck

Stimmt „italojack“
https://youtu.be/OcQjsu7lgnM

Alki Bernd
2 Jahre zuvor

Ach Baccara.. was war das für ein großartiger Auftritt 1978. Fulminant und professionell, das hätte gewinnen müssen.

Die erste Erinnerung: man rümpfte doch die Nase über die beiden – solche Geräusche gab man als Frau in den Zeiten der sozialliberalen Koalition nicht ab. Zudem machte damals in unserem Ort direkt gegenüber meinem Elternhaus eine Kneipe namens „Baccara“ auf, wo desnachts regelmäßig wildgewordene Spießbürger grölten und uns in die Hecke kotzten.

Maggie Mae galt eher als das, was der Spießer sich unter „durchgeknallt“ vorstellt. „My boy Lollipop“ -schon von der Fassung von Millie Small recht schräg, machte sie in der heiligen Hitparade zu einem kleinen anzüglichen Skandal in Latzhose, Nickelbrille und mit Zöpfen : so sind Hippies, dumme Kinder ! Den Auftritt 1976 hätte ich ihr gegönnt und es wär ein bessere Platz geworden

Sie mögen in Frieden ruhen !

Alki Bernd
2 Jahre zuvor

Im übrigen haben auch Curt-Eric Holmquist, der musikalische Direktor des ESC 1985 und Dirigent vieler schwedischer Beiträge und Ines Taddio (VE CH 1961), die nach ihrer kurzen Schlagerfilmkarriere der Liebe wegen nach Kölle gezogen ist, dieses Jahr den Notenschlüssel für immer abgegeben 🙁

Rainer 1
Rainer 1
2 Jahre zuvor
Reply to  Alki Bernd
lasse braun
lasse braun
2 Jahre zuvor

erinnerungen.
die kinder und jugendlichen fanden das lied damals sehr gut – man hat aber dufte oder voll dufte gesagt.

Branko
Branko
2 Jahre zuvor
Ben70
Ben70
2 Jahre zuvor

Oh Gott, ich dachte Maggie Mae sei schon vor ein paar Jahren verstorben – ich weiß nicht woher ich das hatte?!?