Melodifestivalen 2022 Quickcheck Vorrunde 3: Vertrauter Schwedenschlager und Singer-Songwriter Schaulaufen

Es ist Halbzeit bei den Vorrunden des Melodifestivalen 2022. Mit Cornelia Jakobs, Robin Bengtsson, Liamoo und John Lundvik stehen schon vier Acts für das Finale am 12. März in Stockholm fest. Heute wurden die einminütigen Snippets für die sieben Beiträge der dritten Vorrunde am Samstag veröffentlicht. Hat Lancelot Hedman Graaf aus Göteborg (Foto) nach dem ersten Hören des Snippets gute Chancen auf einen Finaleinzug?

Einminütige Ausschnitte von allen sieben Songs sind hier zu finden. Flo und Peter bewerten die Snippets nach dem ersten Hören mit bis zu 5 Punkten. Wie gefallen Euch die Songs? Kommentiert gern unter diesem Beitrag.

1. I Can´t Get Enough – Cazzi Opeia
Text und Melodie: Bishat Araya, Jakob Redtzer, Cazzi Opeia, Paul Rey

Flo: Eine String-Uptemponummer ist auch mal was Neues. Das Paul Rey an der Nummer mitgewirkt hat, verspricht ja schon einen eingängigen (Radio-)Song. Der Refrain leitet über in eine vertraut klingende Popnummer, vielleicht hätte es beim Übergang vom Pre-Chorus in den Refrain etwas Kreativeres sein dürfen als eine gesetzte Pause… Könnte aber durchaus ein Kandidat für die Plätze in 3 und 4 sein.

3 von 5 Punkten 

Peter:  Der Instant-Appeal von „I Can´t Get Enough“ hat mich sofort erwischt. Und Cazzi sieht fantastisch aus, genauso so, als würde sie die Zuschauer schon zu Beginn dieser Vorrunde mitreißen aufzustehen und den Refrain zu feiern. Klar, dies ist nicht die Neu-Erfindung der Top-40-Popmusik, aber dies hat das Zeug zu einem Mello-Evergreen (wiewohl es davon bekanntlich gaaaanz viele gibt).

5 von 5 Punkten

2. Lyckligt slut - Lancelot  
Text und Melodie: Lancelot Hedman, Niklas Carson Mattsson

Flo: Bei den Wettquoten für die dritte Vorrunde ist Lancelot schon hochgeschossen auf Platz 2. Bei der fast schon akustisch klingenden, sehr reduzierten Gitarrennummer ist auf jeden Fall Hitpotenzial erkennbar. Vermutlich wird der Song in allen Altersgruppen Anklang finden und ist für mich die erste Überraschung in dieser Vorrunde. Der Auftritt wird sicher auf Lancelot fokussiert sein (vermutlich mit Gitarre) und könnte in diesem Jahr die schwedische Singer-Songwriter-Schiene bedienen.

4 von 5 Punkten

Peter: Wow, Lancelot sieht striking gut aus (wenn das auch keine Rolle spielt – für mich). Und er singt in Schwedisch. Eine starke Ballade, die geschickt die Guitarrenschwelle zu einer wunderbar eigenständigen Midtempo-Popnummer touchiert. Ich hoffe sehr, dass es hier ein „Happy End“ für Lancelot Hedman Graaf aus Göteborg gibt und wir ihn in Stockholm wiedersehen.

5 von 5 Punkten

3. Best to Come - Lisa Miskovsky   
Text und Melodie: Lisa Miskovsky, David Lindgren Zacharias

Flo: Zehn Jahre nach „Why Start a Fire“ ist Lisa Miskovsky also wieder zurück im Melodifestivalen mit einer Country-Ballade, die auch von Anna Bergendahl stammen könnte. Im Snippet fehlt mir jedoch ein wenig Drive, um wirklich nach vorne zu gehen und bei mir zu punkten. Dennoch sollte man „Best to Come“ nicht abschreiben, vielleicht hat sie auch noch eine Fangemeinde im Mello-Publikum, die sie unterstützen wird.

3 von 5 Punkten 

Peter: Wunderbar, was für eine beschwingte Vorrunde. David Lindgren Zacharias hat einen großartigen Job gemacht, dies ist abwechslungsreicher Feelgood-Pop at its best. Und die Stimme von Lisa klingt besser als je zuvor. „Best to Come“ ist für mich auch ein Songtext-Ansatz mit einer supersympathischen Botschaft und ich mag sehr den Spirit, mit dem Lisa den Chorus rüberbringt. Klasse.

5 von 5 Punkten.

4. Shut Me Up – Tribe Friday 
Text und Melodie: Isak Gunnarsson, Robin Hanberger Pérez, Noah Deutschmann

Flo: „Bubblegum emo music“ von Tribe Friday gibt es also mit „Shut Me Up“, eine ganz nett klingende Nummer, die gleichzeitig aber auch zu zahm ist. Nachdem Browsing Collection in der letzten Woche bereits ausgeschieden sind, sehe ich auch für die Band eher geringe Chancen auf ein Weiterkommen, gleichwohl der Titel durch die doch angenehm klingende Melodie auch Fürsprecher finden dürfte.

2,5 von 5 Punkten

Peter: „Shut Me Up“ klingt wie der Soundtrack eines 60iger-Jahre-Films, in dem ein Drittel der Handlung in einer Eisdiele spielt. Der Snippet wird beim wiederholten Hören immer besser, die treibende und gleichzeitig lockere Kraft und der anregende Rhythmus lassen auf eine beschwingte Inszenierung hoffen. Ich mag den Retro-Style von „Shut Me Up“.

4 von 5 Punkten

5. Freedom – Faith Kakembo  
Text und Melodie: Laurell Barker, Anderz Wrethov, Palle Hammarlund, Faith Kakembo

Flo: Laurell Barker hat wieder zugeschlagen und Faith Kakembo mit einer Powerballade „Freedom“ ausgestattet. Nach dem Snippet weiß ich noch nicht, ob ich den Song stärker als „Crying Rivers“ (was zu unrecht ausgeschieden ist) empfinde, vermutlich ist dieser Song aber wettbewerbstauglicher. Dem Snippet nach wird es noch einen Höhepunkt gegen Ende des Songs geben, darauf bin ich gespannt.

3,5 von 5 Punkten

Peter: Well, bei Laurell Barker bin ich befangen und hin- und hergerissen. Hier muss ich mehr hören, um zu einem sicheren Urteil zu gelangen, das Snippet haut mich nicht vom Hocker. Ich  finde das, was zu hören ist, eher generisch, aber Faith sieht auf den Pressefotos sehr gewinnend aus, also verspreche ich mir auch einiges von der Inszenierung.

3 von 5 Punkten

6. Fyrfaldigt hurra! – Linda Bengtzing  
Text und Melodie: Thomas G:son, Linda Bengtzing, Myra Granberg, Daniel Jelldéus

Flo: Was wäre ein Mello-Jahrgang ohne einen Titel von Linda Bengtzing. Auch dieses Mal rechne ich ihr eher Außenseiterchancen zu, sie bringt mit ihrem Titel aber nochmal eine neue Facette in die diesjährige Songauswahl. Und ein verlässlichen abliefernder Mello-Schlager wird sicher vielen gefallen, auch wenn das allein für ein Weiterkommen nicht reichen wird.

2,5 von 5 Punkten

Peter: Ich will´s mal so sagen: Würde Linda mit einem der sechs Songs aus dem deutschen Finale antreten (oder mit einem der 22, die nicht erhört wurden), gäbe es von mir 5 Punkte vor dem Hintergrund, dass ihr bisheriges Mello-Lebenswerk zu würdigen ist – bis zum Anschlag. Aber hier kommen unabhängig davon so viele Pluspunkte zusammen. Der Song ist schmissig! Er ist auf schwedisch. Linda hat selbst daran mitgewirkt! Und Thomas G:son ist auch beteiligt. Und dann kommt im Songtitel „Hurra!“ mit Ausrufezeichen vor! Gleich viermal! Go Linda go!!!!

5,5 von 5 Punkten

7. Bigger Than The Universe – Anders Bagge  
Text und Melodie: Anders Bagge, Jimmy Jansson, Peter Boström, Thomas G:son

Flo: Bei „Bigger Than The Universe“ hört man Anders Bagge langjährige Erfahrung als Komponist raus, er hat ja unter anderem „Drip Drop“ von Safura für Aserbaidschan 2010 mitgeschrieben. Ich kenne ihn nicht gut genug, um zu beurteilen, ob er auch als Sänger genügend Ausstrahlung und Bühnenpräsenz hat. Das Songwriterteam hinter seinem Song verspricht zumindest einen Poptitel aus dem Lehrbuch und damit auch gute Chancen auf den Finaleinzug.

3 von 5 Punkten

Peter: Das Songwriterteam (Thomas G:son, Peter Böstrum, Jimmy Jansson und Anders selbst) ist so eindrucksvoll, dass ich erstmal ehrfürchtig ins Achtung gehe. Und das, was zu hören ist, macht Lust auf mehr. Ich erwarte viel Pathos, viel Herzschmerz und eine kraftvolle Bridge. Größer als das Universum eben. Und Anders ragt aus dem 20-Something LineUp raus, der sonst am Start ist. Das dürfte ältere Voter motivieren. Bin sehr gespannt, wie das abschneidet.

3,5 von 5 Punkten

Prognose Flo
Finale: Lancelot, Anders Bagge
Semifinale: Faith Kakembo, Cazzi Opeia

Prognose Peter
Finale: Lancelot, Lisa Miskovsky
Semifinale: Cazzi Opeia, Anders Bagge

Wir begleiten für Euch das Melodifestivalen 2022 mit einer umfangreichen Berichterstattung. Hier findet Ihr alle Infos zum Wettbewerb und den Shows. Für alle Halbfinale, Andra Chansen und das Finale bieten wir darüber hinaus je einen Live-Blog an.


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28 Comments
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tomudu
tomudu
2 Jahre zuvor

Wie jedes Jahr ist die dritte Vorrunde (zumindest in meinen Augen) die schwächste. Aber immer wieder schön zu lesen, dass sich Peter für so viele Titel begeistern kann. 😉

Alki Bernd
2 Jahre zuvor

Die werten Blogger*innen sind wohl vom Hafer gestochen worden in ihrer unziemlichen Schwedomanie 😉

Tamara
Mitglied
2 Jahre zuvor

Liebe Blogger, sagt mal, SCHLAFT Ihr eigentlich im Moment auch nochmal? Ich bin völlig platt von dem Wahnsinnsangebot an Content, was Ihr im Moment liefert. Absolut irre! Chapeau und danke, danke, danke!

Alki Bernd
2 Jahre zuvor
Reply to  Tamara

Wahrscheinlich ist dieses Schwedendelirium ja auf chronischen Schlafmangel zurückzuführen.

Nilsilaus
Nilsilaus
2 Jahre zuvor
Reply to  Tamara

Naja, sie haben sich das „Schicksal“ selbst ausgesucht 🙃

Benjamin Hertlein
Admin
2 Jahre zuvor
Reply to  Tamara

Wenig 😱😴

ESC1975
ESC1975
2 Jahre zuvor

Wenn man alleine Peters Kommentare liest, könnte man auch meinen in einer Parodie zu sein. Aber immerhin wurde mal wieder das gute alte und viel zu lange vergessene „schmissig“ ausgepackt.

100teljubam
100teljubam
2 Jahre zuvor
Reply to  ESC1975

Peter handelt doch stets nach der Maxime des „halbvollen Glases“ 😉 das ist doch schon bekannt, gerade beim Melodifestivalen

Nilsilaus
Nilsilaus
2 Jahre zuvor
Reply to  100teljubam

Ja, Schade, dass man Peters Beurteilungen und Bewertungen rein gar nicht mehr ernst nehmen kann.

Rainer 1
Rainer 1
2 Jahre zuvor

Wie in den beiden vorherigen runden überzeugt mich nichts so richtig. Lancelot könnte der diesjährige clara klingenström werden und “ bigger than the universe“ gefällt mir vom song her am besten.
Ansonsten alles ziemlich radiotauglich, was ja nicht unbedingt ein gütesiegel ist.

DoDo
DoDo
2 Jahre zuvor

Ich finde die dritte Runde des diesjährigen Mello deutlich stärker als die beiden ersten. Überraschend ist nur, das außer Linda Bengtzing keine weiteren Mello-Veteranen dabei sind. Das macht es um so spannender.

Anders Bagge wird wegen seiner Bekanntheit wahrscheinlich direkt ins Finale gehen. Mit einer guten Performance könnten aber auch Faith Kakembo oder Cazzi Opeia ins Finale rutschen. Nur Lisa Miskovsky lässt mich etwas ratlos zurück. Dieser Song ist ja nicht schlecht, aber kein Vergleich zu „Why start a fire“ 2012. Ich fürchte sie wird leider komplett untergehen. Dadurch könnte die gute Linda wieder eine Chance haben.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor

Der Link zu den Snippets fehlt.

Elly Pirally
Elly Pirally
2 Jahre zuvor
Reply to  Porsteinn

Ja…ich wollte auch schon fragen…..wo denn *hier* ist? 🤔

Nilsilaus
Nilsilaus
2 Jahre zuvor

Hallo Florian,

Kann es sein, dass das Aufmacherfoto den Sänger Lancelot zeigt?

Cazzi Opeia sieht dich deutlich anderes aus 😉

Peter
Editor
2 Jahre zuvor
Reply to  Nilsilaus

Sorry, Flo ist unschuldig, ich habe es richtig gestellt, lieber Nilsilaus.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor
Reply to  Peter

Hauptsache Schweden!

MS
MS
2 Jahre zuvor

Was muss man rauchen, um das alles ganz toll zu finden?

Nilsilaus
Nilsilaus
2 Jahre zuvor
Reply to  MS

Frag Peter.

Elly Pirally
Elly Pirally
2 Jahre zuvor

Einmal durchgehört und hängen geblieben ist nur Anders Bagge. Melodisch und kraftvoll. *Seufz* Ich bin ein Bauchmensch 😊

ESChris
ESChris
2 Jahre zuvor

Die ersten vier Beiträge sind doch eher mau. Die letzten drei finde ich wiederum alle sehr stark.

Bei Faith will ich wissen, wie es weitergeht . Ein gutes Zeichen. Linda geht richtig ab! Und Anders hat eine schöne Melodie und eine Hammerstimme. Wenn die live auch so gut ist, ist er für mich mindestens sicher im Semi.

eccehomo42
2 Jahre zuvor

Ganz ehrlich: Davon kann alles ausgesiebt werden

Brötchen
Brötchen
2 Jahre zuvor

Mich hat nichts vom Hocker gehauen. Aber ich mag Cazzi Opeias Song. Mit dem Rest kann ich wenig anfangen.
Faith hat so ne tolle Stimme und singt aber jedes Mal so langweilige, unbesondere Songs…

Anders Bagge hat sicher den Finalplatz gebucht, der Song ist dafür ok genug und den Rest regelt seine Bekanntheit. Wird den ersten Platz machen.
Wer ihm danach folgt wird noch spannend, das werden Lancelot, Cazzi und Faith unter sich ausmachen. Linda könnte noch knapp bei AC reinrutschen, aber sehe ich eher nicht.

Trakol
Mitglied
Trakol
2 Jahre zuvor

Ich liebe das Yin und Yang zwischen Peter und Flo 😀 unterschiedlicher können die Meinungen wirklich nicht sein 😀

Karin
Karin
2 Jahre zuvor
Reply to  Trakol

Trakol im ESC Logo sehr schön, so sieht wahres Fantum aus🌞

Lola
Lola
2 Jahre zuvor

Bin gespannt auf Cazzi Opeia – hat übrigens für viele große K-Pop Acts geschrieben (Red Velvet, Twice, Itzy, TXT). Die etwas unbekanntere K-Sängerin Alexa hat Unterstützungs Video gepostet ^^

merlin
merlin
2 Jahre zuvor

für mich das bislang stärkste semi! von cazzi opeia´s titel hatte ich direkt einen ohrwurm, lisa miskovsky hat ein wirklich tolles bühnenbild, linda bengtzing macht endlich wieder was sie am besten kann und faith kakumbo hat eine schöne stimme. lancelot ist zuckersüß, aber sein lied und sein auftritt finde ich leider ziemlich öde…