Nach dem Finale in Turin: Was der NDR aus dieser ESC-Saison lernen kann (und sollte)

Bild: EBU / CORINNE CUMMING

Der ESC 2022 ist Geschichte, der letzte Platz für Malik Harris (Aufmacherfoto) und Deutschland ein Fakt. Aber nach dem ESC ist vor dem ESC. Und dumm ist nur, wer nicht aus Fehlern lernt. Bevor wir noch in vielfältiger Weise auf Turin zurückblicken werden, hier ein erstes Fazit mit Learnings aus dieser ESC-Saison, die der NDR bei der Planung für 2023 berücksichtigen könnte (oder idealerweise sogar sollte).

Bevor wir in die Details gehen, ein kurzer Blick auf das, was 2022 aus deutscher Perspektive erreicht wurde: Malik hat mit „Rockstars“ einen richtigen Hit gelandet. In der Woche um den ESC war es der viertmeistgespielte Song bei deutschen Radiosendern überhaupt; aktuell liegt er auf Rang 15. Und auch in den deutschen Charts hat Malik letztlich die Top 10 geknackt. Beim ESC war der Song – auch mit einem professionalisierten Auftritt – nicht stark genug, um mehr zu erreichen als 6 Punkte im Televoting und den letzten Platz.

Nicht zuletzt aufgrund des Radio- und Charterfolgs ist Malik durch seine ESC-Vorentscheidteilnahme nicht verbrannt. Im Gegenteil. Vielleicht geht es ihm sogar wie den meisten, die schon einmal dabei waren: Er würde es wieder tun. Und auch von den anderen deutschen Vorentscheidteilnehmer/innen sind keine dauerhaften Schäden zu vernehmen, selbst dann nicht, wenn sie ihren Text beim Auftritt vergessen hatten (das passiert aber auch immer mal wieder Helene Fischer).

Was kann man also lernen, damit Deutschland 2023 ähnlich strahlen kann, wie Großbritannien oder Spanien in diesem Jahr?

Hier müssen wir besonders auf die Big 5 schauen, da sie unter ähnlichen Umständen beim ESC an den Start gehen wie wir. Italien hat wie immer sein Ding durchgezogen; an Sanremo und die Künstler/innen dieses Kalibers kommt Deutschland in den nächsten zehn Jahre nicht ran. Die anderen Länder lohnen aber einen besonderen Blick, auch wenn sie ganz unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Auswahl ihres Acts gewählt haben.

Großbritannien hat auf die interne Auswahl gesetzt und sich dabei – ganz zeitgemäß – auf die sozialen Medien und eine professionelle Künstleragentur gestützt. Aufstrebende musikalische Influencer/innen mit Talent und vielen (internationalen) Followern gibt es auch aus Deutschland. Dass das bei nur einem intern ausgewählten Künstler dann zu so einem Durchmarsch wird wie bei Sam Ryder, ist nicht sicher. Es steht aber fest, dass hier viel Potenzial zu heben ist. Damit man nicht alles auf eine Karte setzt, kann es sinnvoll sein, den oder die so gefundenen Künstler/innen in einem nationalen Vorentscheid zur Abstimmung zu stellen. In Schweden wird das mit Influencern seit Jahren exerziert.

Spanien profitierte in diesem Jahr von einem musikalisch vielfältigen Vorentscheid – ohne ganz große Namen unter den Teilnehmer/innen. Auch wenn das Land nun schon denkt, das Erfolgsformat gefunden zu haben, kann es im nächsten Jahr für den spanischen Beitrag auch wieder eine Platzierung auf den hinteren Rängen geben (Frankreich ist da ein warnendes Beispiel). Dennoch: die große musikalische Vielfalt ist der erste Schritt. Der zweite: eine internationale (Fan-)Jury. Ohne diese wäre Chanel nie nach Turin gefahren.

Es ist womöglich sogar sinnvoll, nicht nur mit einer, sondern mit mehreren internationalen Jurys zu arbeiten. Wieder einmal das Beispiel Schweden: Hier kamen gleich acht Jurys zum Zuge, die letztlich das Televoting überstimmten und so den vierten Platz in Turin für Cornelia Jakobs sicherten. Solche Jurys haben mindestens zwei Vorteile (abgesehen vom Nachteil des potenziellen Shitstorms, wenn das Televoting darüber neutralisiert wird): ihre ESC-nahe (und nicht Deutschland-verkopfte) Schwarmintelligenz sorgt zum einen für ein sehr hilfreiches Korrektiv im Hinblick auf den ESC. Zum anderen kann der deutsche Beitrag so bei den Verantwortlichen im Ausland stärker verankert werden und vor dem ESC mehr Aufmerksamkeit bei den ausländischen Entscheidungsträgern bekommen.

Jenseits der Big 5 gibt es aber auch einiges zu lernen (oder man macht es sich einfach wieder bewusst):

  • Nischige Arthouse-Beiträge, die faszinieren, können durchstarten wie Konstrakta aus Serbien. Sie setzte sich in der Vorentscheidung gegen 35 weitere, zum Teil erfahrende und professionelle Acts durch. (Nur) Wer das schafft, hat auch beim ESC eine Chance.
  • Muttersprache ist kein Problem, wenn Melodie, Ausstrahlung und Auftritt eine schlüssige Einheit bilden. Das haben wir letztes Jahr gesehen und in diesem Jahr mit Moldau, Niederlande, Italien und Portugal wieder bestätigt bekommen.
  • Radiotauglichkeit ist keine sichere Erfolgsformel. Natürlich können „Space Man“, „Hold Me Closer“ und „Hope“ im Radio laufen. Das gilt aber auch für Irland und Malta (15. und 16. Platz in Semi 2).
  • Schrill bringt nichts, wenn es emotional nichts auslöst. Achille Lauro war laut und schrill, ließ die Zuschauer/innen aber ratlos zurück. Ähnlich Circus Mircus aus Georgien sowie Citi Zēni aus Lettland. Michael Ben David wirkte unnahbar und arrogant. Sheldon Riley hat tatsächlich berührt. Norwegen und Moldau haben grenzüberschreitend Spaß gemacht.
  • Folklore kann funktionieren. Bei osteuropäischen Ländern häufiger; wobei die Portugiesin MARO ja auch etwas folkloristisch war. Ich hätte schon gern gewusst, wie Santiano oder LaBrassBanda beim ESC abgeschnitten hätten.
  • DJ sind und bleiben problematisch beim ESC. Punkt.
  • Es müssen keine großen Namen sein, aber große Talente, die in den Rahmen passen. Und sie müssen bereit sein, sich mit ihren Auftritten professionell auf die ESC-Anforderungen einzustellen. Chanel, Cornelia Jakobs, Konstakta waren bis zur nationalen Vorentscheidung der nationalen Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Jetzt sind sie Stars.

Sicher gibt es für die einzelnen Punkte auch immer Gegenbeispiele aus diesem Jahr oder vorherigen. Viele Punkte haben wir aber so als Tendenzen über die letzten Jahre immer wieder gesehen. Damit bleibt es dabei: Für Deutschland scheint aktuell die Künstler/innen-Auswahl (bzw. das Aufstöbern von ihnen) das größte Problem zu sein. Für die Vorentscheidung muss dabei gelten: Vielfalt, Vielfalt, Vielfalt und rechtzeitig die internationalen ESC-Experten/Fans integrieren.

Dann hat man die beste Basis gelegt – auch wenn man selbst dann wieder als Letzter vom Platz gehen kann. Nur eins sollte klar sein: Radiotauglichkeit darf beim Auswahlprozess keine Rolle spielen – so schön der kommerzielle Erfolg für Malik jetzt auch ist. Dieser Erfolg kommt aber auch so, wenn der deutsche Beitrag mal wieder in den Top 5 oder Top 10 landet. Siehe Michael Schulte, siehe Sam Ryder, siehe Chanel.

Es gibt sicher noch weitere Learnings aus dieser ESC-Saison, die der NDR beherzigen sollte. Und manche Dinge kann man sicher auch anders sehen als oben beschrieben. Was würdet Ihr dem NDR für 2023 mit auf den Weg geben? Diskutiert gern unter diesem Artikel. 


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161 Comments
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Marko
Marko
1 Jahr zuvor

Wie immer gut durchdacht und gut zu lesen. Komplimenten an DP & Team

konstantin berlin
Mitglied
konstantin berlin
1 Jahr zuvor
Reply to  Marko

Wow ! Grossartig !

ESC APE
ESC APE
1 Jahr zuvor

Danke! Jetzt mit diesen Stimmen gesungen, verstehe ich den Hype, den es um diesen Song gab. Toller Song.
🙈

Der Thorsten von der Küste
Der Thorsten von der Küste
1 Jahr zuvor

Bevor ich noch etwas zum obigen Beitrag poste hier ein tolles Cover von Ni / Co (Final-Teilnehmer für Alabama beim American Song Contest 2022). Die Beiden haben sich Cornelia Jakobs ESC song „Hold Me Closer“ zu eigen gemacht:

ag9
ag9
1 Jahr zuvor

Da schau her, manchmal kann man aus einem Klumpen Scheiße offenbar doch Gold machen – Respekt!

Drews Alexander
Drews Alexander
1 Jahr zuvor

In den Schweizer Charts ist Malik auf Platz 62 und damit 3.bester ESC Titel.

Nilsilaus
Nilsilaus
1 Jahr zuvor

Vom Siegertitel „Stefania“ ist nichts im Radio zu hören. Wieder mal ein Pleitegeier.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Nilsilaus

Naja, das war ja bei dem Titel nicht anders zu erwarten, schmälert aber nicht dessen Qualität. „Amor pelos dois“ hat der passive Musikkonsument ja auch erst beim ESC in Lissabon wieder gehört.

Andi
Andi
1 Jahr zuvor
Reply to  Nilsilaus

Das spricht überhaupt nicht gegen „Stefania“. Sondern für die Eintönigkeit der Radiosender.

LoicLover
LoicLover
1 Jahr zuvor
Reply to  Nilsilaus

@ Andy 👍

bieurovisional
bieurovisional
1 Jahr zuvor

Das Vereinigte Königreich und Spanien haben ihre Lieder so verändert, dass sie für den Eurovisionsauftritt geeignet sind. Sam Ryder zum Beispiel fügte am Ende ein Gitarrensolo hinzu. Deutschland hat das nicht getan.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
1 Jahr zuvor
Reply to  bieurovisional

@ Nils

Viele Siegertitel sind eben nicht für das Radio gedacht, zudem leben wir auch im Internetzeitalter. Auf einigen Platformen läuft „Stefania“ schon ziemlich häufig, es gibt tatsächlich auch schon Coverversionen.

Wie oft ich persönlich schon „Amar pelos dois“ gehört habe, verrate ich jetzt nicht….. Klappt auch ohne Radio.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Bin da ganz bei dir. Glaube aber, du meintest auch Nilsilaus und nicht mich. Sorry, dass ich da Verwirrung gestiftet habe. 😀

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor

Ich bin prinzipiell gegen internationale jurys, da es für mich die Endplatzierung nicht über alles geht.

Sonst ist der Artikel ganz gut. Alle wichtigen Punkte sind da. 👍👍👍

Nilsilaus
Nilsilaus
1 Jahr zuvor
Reply to  italojeck

Sorry, aber wir haben Zeiten mit nur Publikumswertungen gehabt, die sich als Migratenwertungen herausstellten.
Die deutschen Punkten gingen an die Heimatländer der Migranten“ Türkei (mehrmals 12 Punkte), Griechenland, Spanien, Italien…
Die französischen Punkte: die 12er an Portugal.
Usw. Aus dem Grund um dies zu entzerren wurden Jury- und Publikumswertung eingeführt.

Tipp: Am besten Mal ältere ESCs aus den 2000er-Jahren anschauen.

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor
Reply to  Nilsilaus

Jury ist auf jeden Fall gut! Internationale Jury nicht unbedingt.
Z.B., eine internationale Jury wird fast automatisch Songs auf Englisch bevorzugen… obwohl, das macht NDR seit Jahren.. leider

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor
Reply to  Nilsilaus

Ps: Ich bezog mich auf den VE (wie auch DP im Artikel)

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
1 Jahr zuvor
Reply to  Nilsilaus

Mich brauchst Du davon nicht zu überzeugen. Genau das ist der Punkt, warum ich niemals mehr reines Televoting möchte.

Matty
Matty
1 Jahr zuvor

„Was würdet Ihr dem NDR für 2023 mit auf den Weg geben?“

Gar nichts, sondern den todernst gemeinten Ratschlag, den ESC an einen anderen Sender wie dem WDR oder SWR abzugeben, damit endlich ein Reboot erfolgen kann!

Kai S.
Kai S.
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Ich würde mir ein Casting über mehrere Wochen wünschen. Ähnlich wie damals „Unser Star für Oslo/Baku…“. Das sorgt im Vorfeld schon für Spannung, Spass und Unterhaltung.
Die Platzierungen beim ESC Finale sprechen für sich.

SvenEsc
SvenEsc
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Ich würde das eigentlich gerne mal den ZDF geben und in Abwechselung mit dem NDR/ARD . Vielleicht machen die es denn ja besser 😉

Nilsilaus
Nilsilaus
1 Jahr zuvor

„…Sheldon Riley hat tatsächlich berührt…“ Er (Es) war eher peinlich berührt.
Die ADO-Gardine hatte keine Goldkante !!!
Wurde vom Publikum auch abgestraft. Solche Art von absoluter Selbstdarstellung will das Publikum nicht mehr. Das ist out.

-Wortlaut von Leon-

Trakol
Mitglied
Trakol
1 Jahr zuvor
Reply to  Nilsilaus

Wer ist denn Leon und warum verdient er es zitiert zu werden?

Nilsilaus
Nilsilaus
1 Jahr zuvor
Reply to  Trakol

Leon ist mein junger Freund, der ein neuer ESC-Fan (19) ist. Mit ihm habe ich gemeinsam diverse VEs gesehen und im Live-Blogg geschrieben habe.

Walter Zet
Walter Zet
1 Jahr zuvor
Reply to  Trakol

Ist doch schön zumindest, dass wir hier mit Cars10 einen wahren Musikexperten gefunden haben. Der spricht dem ganzen Deutschen Volk einen guten Musikgeschmack ganz und gar ab. Ich freue mich für Malik, dass sein Titel nun doch einigermaßen erfolgreich ist und sage, dass sein letzter Platz in Turin NIICHT richtig war. Seine so schlechte Platzierung ist auch alleine mit seiner Leistung nicht zu erklären. Große negative Kritik gehört natürlich dem NDR. Rockstars war noch OK, was uns aber sonst im Vorentscheid angeboten wurde, war absolut furchtbar. Wer nun auch immer die Verantwortung für die nächsten Jahre übernimmt, muß gewaltig was ändern. Wir haben einige erfolgreiche Musikroduzenten, an die man herantreten könnte. Vielleicht wäre da jemand bereit sich zu engagieren. Wie auch immer. Auch bei den Castingformaten sollte man sich umhören. Schon 2017 habe ich auf Zoe Wees gesetzt (auch in einem YT Kommentar so formuliert; jetzt natürlich keine Chance mehr, sie für den ESC zu gewinnen) und in diesem Jahr auf Gugu Zulu. Das sind wenigstens Künstlerinnen, die einen großen Eindruck schon mal hinterlassen. Ein toller Titel müsste natürlich auch für solche Interpreten gefunden werden. – Ob uns St. Raab den Erfolg zurück bringt, kann man auch niemand Vorhersagen. 2011 hat er für Lena auch keinen Siegertitel finden können und erreichte „nur“ den 10ten Platz.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
1 Jahr zuvor
Reply to  Nilsilaus

Australien war mein Schlußlicht im Finale.

Der Thorsten von der Küste
Der Thorsten von der Küste
1 Jahr zuvor

Nun aber zum Beitrag oben – ergänzend möchte ich hinzufügen (wie von ESC-Kompakt schon mal angesprochen) – man benötigt einen Act, der authentisch ist und auch gewinnen will (ohne dabei verbissen zu wirken). Sam Ryder hat für mich das alles gehabt ….so wie auch Chanel (deren Tanzdarbietung sah natürlich aus und nicht „gewollt“ – man merkte ihr an, dass Tanz ihr im Blut liegt).
Nun zum Thema International Jury – ich muss immer noch an den Fauxpas von William und Deban (beide Wiwibloggs) in Rumänien bei der nationalen Vorentscheidung Selecția Națională 2019 denken, wo sie Laura Bretan, welche nicht nur klar in Führung lag sondern auch Publikums Favorit war absichtlich so schlecht bewertet hatten, dass diese im Finale nur noch auf Platz 3 landete (die Juries hatten eine Gewichtung von 80 % oder so) – später stellte sich heraus, dass sie dieses gemacht haben, weil Laura (welche streng religiös erzogen wurde) gesagt hatte, dass für sie eine Familie nur aus Mann, Frau und Kind bestehen kann und niemals aus gleichgeschlechtlichen Partnern. Da fühlten sie die der LGBTQ Bewegung sehr nahestehenden Wiwis auf den BH getreten und straften Laura ab. So etwas darf einfach bei einer Jury nicht passieren, die ihren Unmut durch Downvoting zum Instrument macht. Man sollte schon privat und öffentliches Amt trennen können.

Marcomunetti
Mitglied
Marcomunetti
1 Jahr zuvor

Ich denke bei einer internationalen Jury sollten auch nicht zwingend Fans abstimmen, sondern eher Künstler aus den anderen Ländern Europas, wie es beim Tschechischen VE der Fall war. KeiiNo, Gjon oder Manizha haben da Punkte vergeben.

ESC1975
ESC1975
1 Jahr zuvor

Schön zusammengefasst, mein Fazit für Deutschland ist auch, dass wir die letzten zehn Jahre durch immer bessere Methoden versucht haben, aus einer vermeindlich großen Auswahl, das ESC-Tauglichste zu finden. Und nun müssen wir feststellen, dass die Auswahl wohl gar nicht so groß war, und wenn es etwas geeignetes wie Michael Schulte gab, dann ist das Verfahren nicht ausschlaggebend..
Daher ist es letztlich auch egal, wer den ESC in Deutschland profuziert, man muss sich einfach in der Auswahl breiter aufstellen, und das kann man eben auch dadurch erreichen, indem man Externe in den Prozess einbindet.

TomESC
TomESC
1 Jahr zuvor

Tja, ich fand den Auftritt von Malik gut. Habe gestimmt für Polen, Serbien und glaube Estland. Warum? Estland hat einfach Spaß gemacht, Polen fand ich die Stimme sensationell und Serbien.. naja Serbien halt 🙂

Hätte ich für Deutschland abstimmen können hätte ich es auch nicht getan da einfach nix herausstechendes bei dem Auftritt dabei war.

konstantin berlin
Mitglied
konstantin berlin
1 Jahr zuvor

Danke Douze – mal wieder perfekt auf den Punkt gebracht . Was mich immer wieder wundert – beim Song Contest in Oslo habe ich dich gebeten den Song von Amina zu spielen … du kanntest weder das Lied noch die
Interpretin …

cars10
cars10
1 Jahr zuvor

Erstens ist der NDR in seiner Ahnungslosigkeit und Gleichgültigkeit gefangen. Da darf man nicht auf einen Lerneffekt hoffen bzw. setzen.

Zweitens wird selbst durch nerviges und anbiederndes Gendern dieser Blogs weiter ignoriert werden, die Fans sowieso. Wenn Haltung wichtiger wird als Inhalte, dann ist etwas faul im Staate Dänemark.

Drittens ist diese toxische Kombination aus Haltung x Gleichgültigkeit ein Garant für weitere letzte Plätze – und beweisen einmal mehr, dass der ESC in Deutschland beim NDR in nichtkompetenten Händen auch weiterhin zerquetscht wird.

Ich finde ja immer noch, dass der NDR verdient Letzter geworden ist, und das dieses langweilige deutsche Lied jetzt auch noch ein Kassenschlager zu werden scheint, beweist leider nur mal mehr den schlechten Musikgeschmack des deutschen Publikums.

Diese Schnittmenge aus NDR und Mitklatschwohlfühlschunkelschlager hat beim ESC nichts zu suchen und wird da auch in Zukunft keinen Blumentopf gewinnen.

cars10
cars10
1 Jahr zuvor
Reply to  Douze Points

Erstaunlich, dass das Radio überhaupt noch diesbezüglichen Einfluss zu haben scheint.

Die letzte Radiosendung, die ich bewusst gehört habe, war wohl „Der Club“ auf NDR 2 (?) irgendwann in den 80ern. Seitdem taugt Radio nicht mal mehr zum Staubsaugen.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Sam Ryder war vor allem ein begnadeter Sänger. Sein TikTok-Ruhm dürfte beim Endergebnis eine sehr untergeordnete Rolle gespielt haben.
Ich sag das nur zur Sicherheit, damit in Hamburg niemand auf Idee kommt, einen zweiten Jendrik auszubuddeln.

Ansonsten alles sehr treffend resümiert.

Christliches
Christliches
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Das sehe ich auch so. Er hat TikTok nur genutzt, um entdeckt zu werden.

Marko
Marko
1 Jahr zuvor

Noch einmal zum Inhalt ‚Radiotauglichkeit ist keine sichere Erfolgsformel‘

Eigentlich sollte es andersherum sein. So bald fest steht wer was singt, sollen die ARD-Sender das Lied spielen. Egal ob es in Format passt oder nicht. Auch in Bayern. Auch in Sachsen.

Oder noch mal drehen. Eine akustische Version fürs Radio, das Video mit den normalen Version für alle Streamingdienste und auf der Bühne dann doch eine leicht geänderte Version bringen, der besser zum Auftritt und Punkte-Sammeln passt.

Marko
Marko
1 Jahr zuvor
Reply to  Douze Points

Genau. Eine Radio-Version. Ist an sich nichts neues dabei; meiste aktuelle Songs gibt es in zwei Versionen. Das Original (Album) und eine, meistens kürzere, fast immer überarbeitete Version fürs Radio.

Nun braucht man einen ESC-Song nicht zu kurzen (eher verlängern), aber eine akustische Version passt in jedes glattgebügelte Radioformat.

Der Thorsten von der Küste
Der Thorsten von der Küste
1 Jahr zuvor
Reply to  Douze Points

Douze Points – daran musste ich auch gerade denken ….aber Du hast schneller gedacht ^^

Marko
Marko
1 Jahr zuvor
Reply to  Douze Points

Electric Callboy fallen hier definitiv durch. Ich höre jemand dauernd Luft holen, wo es nicht passieren soll. Also ja, eine akustische Version ist gut, weil da keine Tricks möglich sind.

(Hatte erst zwei Mal das ‚Kommentar Verfassen‘-Block auf den Schirm statt YouTube-Wiedergabe und ‚Antworten‘)

ESC1975
ESC1975
1 Jahr zuvor
Reply to  Marko

Ich denke auch nicht, dass die Radiosender mit der Prämisse ran gegangen sind, dass radiotauglich eine Erfolgsformel wäre. Es ging ja eher darum, dass man mit Hilfe der Sender die Titel bekannt macht um zu zeigen, dass sich eine Beteiligung beim ESC lohnt. Dass sie dann die radiotauglichsten ausgewählt haben, liegt eben auf der Hand.Wenn sie wirklich bessere Titel ausgeschlossen haben, dann ist das Konzept kontraproduktiv.
Schweden und Italien demonstrieren jedes Jahr, dass radiotauglich eine Erfolgsformel sein kann, es muss eben nur die enstprechende Klasse haben. Und das ist ja auch das was 12pt sagt, egal welcher Stil oder Genre, es muss einfach nur gut genug gemacht sein.

Nilsilaus
Nilsilaus
1 Jahr zuvor

Ich sage zum Thema Auswahlverfahren des NDR nochmal:

Der NDR hat mit Stefan Raab und seinem Team super Arbeit geleistet. Das ist bekannt und auch hier im Blogg ausführlich diskutiert worden. Nachdem er seinen Rückzug vom ESC erklärte, hätte der NDR imgrunde erstmal so weiter machen können bis sie ein anderes Konzept entwickelt haben. So einfach wäre das gewesen. Leider kam es zum Umkehrschluss: der NDR hat gelernt wie man schlechte Lieder auswählt und noch schlechter darstellt sowie junge KünstlerInnen verbrennt.

Christliches
Christliches
1 Jahr zuvor

Eigentlich würde sich Deutschland eignen für einen Vorentscheid in mehreren Runden, wie z.B. Portugal, Norwegen Schweden es machen. Durch die große Anzahl an Songs zu Beginn, die sich dann im Wettbewerb aussieben, bekommt das Publikum und die anderen Künstler mal einen größeren Überblick, was denn in Deutschland so schlummert und erst im Wettbewerb mag sich das eine oder andere Überraschende entpuppen.

Nur mit den Leuten des NDR ist der ganze Vorentscheid so für die Menschen ab 60 gestaltet. Vielleicht könnte das Lena und Mark Forster oder Michael Schulte bei Pro 7 moderieren statt Frau Schöneberger….

Der Thorsten von der Küste
Der Thorsten von der Küste
1 Jahr zuvor
Reply to  Christliches

Warum nicht eine Kombination aus ARD und Sat1/Pro 7? Die Vorrunden laufen bei Sat.1 / Pro 7 inklusive des Halbfinales und das Finale mit 10 Songs wird dann in einer tollen Show in der ARD ausgetragen. Nur so ein Gedanke von mir.

Tobiz
Mitglied
Tobiz
1 Jahr zuvor
Reply to  Christliches

Aber Mark Forster spricht doch wieder die 60+ Radiohörer an.
Nein, bitte Moderatoren, die sich mit dem ESC auskennen – und zwar mit dem aktuellen ESC nicht dem vor 20 Jahren.
Alina und Michael wäre eine Traumkombo.

Funicula
Mitglied
Funicula
1 Jahr zuvor

Das Entscheidende ist ja, dass es kein fixes Konzept gibt, mit dem man beim ESC Erfolg hat. Deshalb war es auch keine gute Idee, nach einem radiotauglichen Beitrag zu suchen.

Tatsächlich geht es darum, den einen Beitrag zu finden, bei dem es Klick macht, wie damals bei Lena geschehen. Aber wir hätten das Castingshow-Konzept wahrscheinlich noch zehn Jahre weitermachen können, ob dabei eine zweite Lena rausgekommen wäre ist doch arg zu bezweifeln.

Der NDR sollte zusehen, dass er eine möglichst breite Auswahl bekommt. Viele Genres (alles außer HipHop mit Folkelementen), viele verschiedene Künstler (Solisten, Duos, Bands, Newcomer, Veteranen und auch gerne Künstler, die sich mit einer tollen Idee nur für den ESC zusammen tun), deutsch- und englischsprachiges (oder vielleicht auch mal altgriechisch, nachdem Latein dieses Jahr ganz gut ankam).

Und ganz wichtig, nach dem Vorentscheid fängt die Arbeit erst an. Dann muss das Staging aufpoliert werden. Welche Möglichkeiten bietet die Bühne und wie kann man diese für den eigenen Auftritt nutzen. Nicht das Licht vergessen. Ein mehr beim Staging schadet nicht. Klein und authentisch hört sich toll an, funktioniert beim ESC aber fast nie.

J-129
J-129
1 Jahr zuvor

Vielen Dank für die sehr differenzierte Sichtweise! Das hat mir in vielen Diskussionen direkt am Abend absolut gefehlt: Weder ist ein „auffälliger, nicht-mainstreamiger“ Act zwingend erfolgreich (s. Jendrik, Frankreich 2022) noch ist ein radiotauglicher Song zwingend zum Scheitern verurteilt (s. Sam Ryder).

Die Radio-Zusammenarbeit empfinde ich dennoch als problematisch. Bei der Vorstellung der Acts wurde ja damals sehr klar gemacht, dass die Radios sich nur beteiligt haben unter der Voraussetzung, dass sie den Prozess mitbestimmen können… Reine „Abspielstationen“ (Zitat) wollten die nicht sein. Das ist auch ihr gutes Recht nur schränkt das natürlich alles extrem ein. Ein Vorentscheid mit radiotauglichen Songs und spezielleren Nummern wäre einfach nett (gab es ja 2012 durchaus…)

Andi
Andi
1 Jahr zuvor

Es wird schon wieder sehr viel über die Besetzung der Jurys diskutiert. Und wie unser Lied gewählt wird. Aber ich finde dieses Thema ist erstmal zu vernachlässigen. Das A und O eines möglichen Erfolges in London 2023 ist, wir brauchen konkurrenzfähige Songs. Diese Lieder müssen zum NDR eingeschickt werden und dann hoffentlich auch unter den zahlreichen Einsendungen vom Team herausgepickt werden. Diese Lieder werden dann im Vorentscheid zur Wahl gestellt. Wobei dann mindestens 50% der Zuschauer das Ergebnis bestimmen sollen. Eine interne Wahl soll nicht in Frage kommen. Das wäre ein Armutszeugnis für den größten Musikmarkt Europas.

elysian03
elysian03
1 Jahr zuvor

Sehr gute Ratschläge!
Vielfalt ist das mindesten und bitte mal auf Deutsch.
Jedes Jahr Englisch ist einfach viel zu langweilig.
Und jedes Lied auf Deutsch würde bereits auffallen und für Zuschauer interessanter sein.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
1 Jahr zuvor
Reply to  elysian03

So ist es – aber bitte kein Betoffenheitsgesülze und kein Mitklatschschlager.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Hallo Schlippschlapp, wie geht’s dir? *rennt geduckt davon*

Andi
Andi
1 Jahr zuvor

Wenn man sich nun die Top 10 von Turin anschaut…mit Verlaub, sowas können wir Deutsche mit etwas Kraftanstrengung auch anbieten.

1.Ukraine- Bei den deutschen Komponisten mangelt es dann doch an Originalität. So einen guten Beitrag wird es nie aus Deutschland geben.
2. Großbritannien- mit Lena hatten wir schon so einen Act. Sprich netter Song mit großer Ausstrahlung des Interpreten.
3. Spanien- Helene Fischer sang laufend solche Lieder. Kann mindestens genauso gut tanzen und singt und kleidet sich besser.
4. Schweden- ?
5. Serbien- diesen Beitrag hätte auch die junge Lisa Fitz singen können. „Gesundheitswesen“ klatsch klatsch. Würde aber niemals hier gewählt werden.
6. Italien- So eher altmodische Balladen werden in Deutschland zuhauf produziert.
7. Moldau- Ich sage nur Brings!
8. Griechenland- So eine anspruchsvolle Nummer findet dann leider hierzulande nicht statt.
9. Portugal- Siehe Griechenland.
10. Norwegen- Bei Spaßbeiträgen waren wir oft stark. Das sollte leicht machbar sein.

Also so schwierig kann es nicht sein, auch mal wieder erfolgreich zu sein.

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor
Reply to  Andi

Serbien- diesen Beitrag hätte auch die junge Lisa Fitz singen können.

Nein.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
1 Jahr zuvor
Reply to  Andi

Helene Fischer singt Songs wie „Slo Mo“? Wann und wo? Ist sie nicht eigentlich die Queen of Schlagerpop?

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Andi

Ich werde Konstraktas Song nie wieder hören können, ohne an Lisa Fitz und „G’sundheitswesen, klatsch klatsch“ denken zu müssen. 😅

Andi
Andi
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Was habe ich nur angerichtet 🙈

AlexESC
AlexESC
1 Jahr zuvor

Super Artikel Douze Points, bei zwei Punkten bzw. Ländern habe ich jedoch einige Anmerkungen:

UK hat jetzt zum ersten mal mit „Tap Music“ zusammen garbeitet und dort mit Sam Ryder, einem TikTok-Star, auch einen kleinen Glücksgriff gehabt. So TikTok-Stars gibt es jetzt ja nicht wie Sand am Meer! Vor allem welche, die auch noch gut singen und performen können! Hier bin ich wirklich sehr gespannt, ob England im nächsten Jahr daran weiter anknüpfen kann.
Ich weiß auch nicht, ob jetzt der Erfolg von Sam Ryder so viel mit „Tap Music“ direkt zu tun hat. Sie haben ihn halt wohl nur „gefunden“ sozusagen, aber auf TikTok hatte er schon vorher Erfolg!

Bei Spanien ist es das gleiche! Die haben zum ersten mal jetzt das „Benidorm Fest“ ausgerichtet und auch hier sollte man jetzt erst mal schauen, ob sie diesen Erfolg jetzt auch über die nächsten Jahre halten können!

Was mich noch stört bei unserer Diskussion ist folgendes:
Wir loben Spanien und UK die jetzt nach sehr vielen Jahren der Erfolglosigkeit beim ESC dieses Jahr wieder Erfolg hatten. Wir denken aber nicht daran, dass Deutschland im Jahr 2018 mit Michael Schulte den 4. Platz belegt hat und 2020 wir mit Ben Dolic auch gut dran gewesen sind wenn uns -wie ich schon oft erwähnt habe- die Coronapandemie nicht dazwischen gekommen wäre!
Was ich damit sagen möchte ist, dass Deutschland insgesamt in den letzten Jahren -was die Top 10 Platze angeht- eigentlich erfolgreicher war als Spanien und UK, welche jetzt mal beim ESC 2022 nach langem wieder einen Top 5 Platz erreicht haben! Deswegen brauchen wir jetzt nicht Spanien und UK so hoch loben, weil sie mal in einem Jahr jetzt wieder eine Topplatzierung erreicht haben. Wurde glaube ich 2018 bei Deutschland auch nicht gemacht, oder? Spanien und UK sind halt jetzt in dieser Situation wie Deutschland 2018 war! Im nächsten Jahr, kann es schon wieder ganz anders mit diesen beiden Nationen beim ESC aussehen. Die müssen jetzt auch erst einmal „beweisen“, dass ihr Konzept nicht nur ein „One-Hit-Wonder“ war!

Franz
Franz
1 Jahr zuvor

Warum sind alle gegen eine internationale Jury? Genau das ist aber der wesentliche Punkt an der Sache. Das internationale Publikum muss den deutschen Song bewerten, nicht das DEUTSCHE beim ESC. Wenn international, dann wirklich und nicht ein In Norwegen geborener der seit 30 Jahren in Deutschland lebt. Das hatte man schon und ist total daneben gegangen. Ich kann es nicht oft genug sagen – was in
Deutschland gut ankommt, funktioniert selten international.

Tobiz
Mitglied
Tobiz
1 Jahr zuvor

Ich kann nur das wiederholen, was ich schon seit Jahren schreibe:
1. Keine Radios.
2. Keinen VE mit ARD-Publikum.
3. Und bitte endlich mal in der heutigen Zeit ankommen.

Frédéric
Frédéric
1 Jahr zuvor
Reply to  Tobiz

Das ist absolut nachvollziehbar, mir aber in Punkt 1+2 doch etwas zu dogmatisch. Wie hier schon mehrfach deutlich gemacht wurde, kann guter Radiopop durchaus noch immer „zünden“ und würde vermutlich auch vom vermaledeiten ARD-Publikum honoriert werden. Im wesentlichen löst sich das mit Punkt 3. 😉

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  Frédéric

Ich verstehe eure Hetze gegen das ARD-Publikum nicht. Denn wir sind alle potentielles ARD-Publikum. In den VEs hatte jeder die Möglichkeit für seinen Favoriten anzurufen. In diesem Jahr konnte man sogar eine Woche vorher online für seinen Favoriten abstimmen. Wenn man das nicht macht, darf man sich nicht über das Ergebniss beschweren. Mir geht diese Hetze gegen die Zuschauer der ARD einfach auf den Sack. Die Zuschauer der ARD können ja auch nur aus dem auswählen, was ihnen da als Vorauswahl vorgesetzt wird. Ich bin der Meinung, man sollte eine Onlinevorauswahl treffen. Die sogenannten Musikexperten lagen ja bei Jendrik im letzten Jahr auch komplett daneben. Die letzte und einzige interne Nominierung die für Deutschland beim ESC erfolgreich war, war 1994 Mekado. Ansonsten lag man immer daneben.

Frédéric
Frédéric
1 Jahr zuvor
Reply to  Frédéric

Ich hetze nicht. „Vermaledeit“ ist bewusst überspitzt formuliert, da die Diskrepanz zwischen VE- und ESC-Publikum sogar vom NDR selbst problematisiert wurde.

Allerdings bin ich schon auch der Meinung, dass das deutsche Publikum im Zweifel tatsächlich eher auf Nummer sicher geht (z.B. Schulte statt Ryk, Sisters statt Lilly Among Clouds, Kümmert/AS statt Laing, Cascada statt LaBrassBanda usw usf).

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Ich orientiere mich für die Organisation eines Abstimmungsverfahrens zum deutschen Vorentscheid an der Grundstruktur meines Lieblingsfestivals, Nämlich das Festival di Sanremo. Das Abstimmungsverfahren finde ich vorbildlich

Beim Festival di Sanremo durften eine Pressejury, die Zuschauer und 1.000 Musikkonsumenten, die vorher repräsentativ ausgewählt wurden, abstimmen. Dies könnte auch in Deutschland zu guten Ergebnissen führen.

Im Jahr 2019 gewann Mahmood dank der Pressejury, während er im Jahr 2022 zusammen mit Blanco dank der Zuschauer (m/w/d) die Nase vorne hatte (zumindest nach meinem Wissenstand).

Ansonsten bleibe ich bei meiner bereits bekannten Ansicht: Eine kleine aber finanziell knapp bei Kasse und ums Überleben kämpfende Rundfunkanstalt wie Radio Bremen, der HR und der MDR sollten von der ARD mit der Durchführung des deutschen Vorentscheides beauftragt werden. Ich sehe bei jenen genannten Rundfunkanstalten es einfach am ehesten gewährleistet bezugnehmend der Künstlerauswahl und Songauswahl gegen den Strom zu schwimmen und der Kreativität freien Lauf zu lassen.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Auch ich hätte gerne Santiano oder auch LaBrassBanda (oder auch eine andere, spezielle, vielleicht auch folkloristische Band) für Deutschland beim ESC gewesen. Aber so etwas würde niemals eine VE bestehen.
Schon merkwürdig, wenn so etwas aus den südländischen oder osteuropäischen Ländern kommt, hören wir so etwas gerne, ja, es wird geradezu erwartet. Aber für Deutschland möchten wenige Leute solche Musik sehen.
Ist irgendwie wie mit dem Urlaubsverhalten: Jeder liebt belebte Plätze in Italien, Spanien oder sonstwo, aber zuhause rast man hektisch ins nächste Einkaufszentrum, und sorgt mit dafür, dass eben diese Plätze oder Einkaufsstraßen kaputt gehen. (Blöder Vergleich, mittlerweile sorgt ja auch eher das Internet für die Verödung der Innenstädte). Ich wollte nur die Widersprüchlichkeit vor Augen führen.😉
Kurz und gut: Ich würde mir mal ein bißchen mehr Mut, auch von den ZuschauerInnen, wünschen. Allerdings ist solche Musik von z. B. Santiano nicht „radiotauglich“. Na und? Sind unsere Hörgewohnheiten schon so vom Radio eindimensional geprägt, dass nur noch seichter Mainstreampop „wahre Musik“ ist? Warum nicht einmal ein schöner Popschlager in deutscher Sprache? Schlechter können wir doch wirklich nicht mehr abschneiden. Also können wir auch, verdammt noch mal, was wagen.

Aber um nicht nur auf den NDR zu schimpfen, eins haben sie zumindest erreicht: Dass „Rockstars“ nicht in Vergessenheit geraten ist, und in Deutschland schon ein kleiner Hit ist, kann man so sagen. Das freut mich natürlich für Malik.🙂

Auch wenn UK dieses Mal Erfolg hatte, finde ich nicht, dass der NDR sich dies als Vorbild nehmen sollte. Besser wäre eine bunte, wirklich kreative VE, außergewöhnliche Songs ausdrücklich erwünscht, mit mindestens die Hälfte der Songs auf Deutsch (von mir aus auch mit diesen Electric Callboy). Toll wäre natürlich so ein Festival wie das Benidorm Fest, aber das wird… na ja, träumen darf man ja.😉

Sehr guter Artikel übrigens, bleibt nur zu hoffen, dass die Vorschläge auch von den Verantwortlichen gelesen werden.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Noch eine kleine Anmerkung, um nicht missverstanden: Das hat nichts mit „Deutschtümelei“ zu tun, sondern einfach mal mit Mut, etwas anderes zu wagen. Kann von mir aus auch ein schöner Chanson sein, z. B. von Annett Lousiann, macht sie noch was? Die fand ich ganz großartig.
Oder auch ein anderer Musikstil, der bisher ein eher Nischendasein fristete, vielleicht… keine Ahnung, mittelalterliche Musik? Natürlich schön zeitgemäß aufbereitet. Von mir aus auch noch mal Country oder Swing (Roger Cicero war schon ein Wagnis, aber er war seiner Zeit voraus), aber bitte, bitte keinen Mainstream-Pop mehr, den man gleich wieder vergißt.

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@Gaby

Und sorry, aber Schlager und „schön“ in einem Satz ist für mich auch ziemlich gewagt. 😉

Jeder wie er mag, aber mich kann man mit Schlager wirklich jagen.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

Klar, ist natürlich, ist Geschmacksache. Ich mag natürlich auch nicht jeden Schlager, kommt ganz auf die Melodie an. Aber es gibt Leute, die hassen ihn, und Leute die lieben Schlager. Und ich denke, darauf kommt es auch an. Denn die Leute, die Schlager lieben, würden auch dafür anrufen.
Aber bei Mainstreampop ist doch die Gefahr groß, dass die meisten sagen: Jo nett. Aber anrufen würden sie dafür auch nicht.
Es gibt eigentlich nur eine Musikrichtung, mit der man mich jagen kann, und das ist Marschmusik. Würg!

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

@Gaby

Jetzt mal eine ernste Frage: Glaubst du denn wirklich das so deutscher Schlager a la Helene Fischer was beim ESC reißen würde??

Ich bin da sehr skeptisch, Schlager ist auch so eine Musik die finde ich sehr typisch für den deutschsprachigen Raum ist. Wer soll dafür anrufen?? Österreich und die Schweiz, vielleicht auch noch etwas die Niederlande und Dänemark da manche dort ja deutsche Sender empfangen können und daher die Musik kennen könnten. Vielleicht noch ein paar „Mallorca-Punkte“ aus Spanien. Dann aber erschöpft sich finde ich das Potential dieser Musik auch schon.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

Schlager war aber auch nur ein Beispiel, gibt ja noch so viele Musikrichtungen außerhalb des normalen Radiopop…

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

@ESC1994

Ich glaube, Schlager, natürlich modern gemacht, kommt auch in Skandinavien ganz gut an. Wie gesagt, gibt da schon auch Unterschiede…

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

@Gaby

Ich habe ja auch geschrieben dass es eventuell vielleicht aus Dänemark Punkte dafür geben könnte. 😉

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Bei mir ist das ganz schnell erklärt, Gaby. Ich mag traditionelle Musik aus fast allen Regionen der Welt, aber mit folkloristischen Klängen aus Deutschland tue ich mich meist schwer. Ist halt eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich hätte aber trotzdem nichts dagegen, wenn Deutschland es beim ESC mal mit solch einer Nummer probieren würde.

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor

Zu seiner Zeit habe ich Hubert von Goisern gerne gehört….

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Okay, klar, Geschmacksache. Wenn es zu volkstümlich wird, habe ich damit auch meine Probleme. Aber z. B. LaBrassBanda war doch irgendwie traditionelle Musik neu interpretiert. Oder es gibt ganz tolle regionale Bands, die evtl. im Dialekt, Rock- oder Metalmusik machen.
Natürlich kann man auch damit „baden“ gehen, hat man ja an Frankreich dieses Jahr gesehen.
Aber da wir nichts zu verlieren haben, kann man ruhig ein bißchen experimenteller werden.
Das wird evtl. nicht direkt mit Erfolg gekrönt, dafür braucht man einen langen Atem. Muss ja auch nicht jedes Jahr was „Traditionelles“ sein. Mir geht es nur darum, dass man nicht immer und immer wieder in dieselben Muster verfällt, mit „radiotauglicher“ Musik, wo man schon weiss, dass der Song scheitern wird, noch bevor der Künstler/die Künstlerin zum ESC angereist ist. A pro pro. Ich würde gerne auch mal wieder eine Band sehen. Einfach mal ein bißchen Abwechslung. Frankreich z. B. bekommt das doch auch hin. Letztes Jahr mit einem sehr schönen Chanson, der sehr gut abgeschnitten hat, dieses Jahr mit etwas Folkloristischem, das leider nach hinten durchgereicht wurde. Schade, lag bestimmt zum Teil auch an der recht frühen Startnummer.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor

Nicht wirklich volkstümlich, aber hier trotzdem nicht ganz fehl am Platz: De fofftig Penns. Der Song hier schreit für mich förmlich „ESC“ – beim Bundesvision Song Contest war ihnen damit allerdings kein großes Glück beschieden.

Frédéric
Frédéric
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Ohne hier schon wieder die „Schuldfrage“ aufbringen zu wollen, möchte ich nur nochmal feststellen, dass LaBrassBanda beim Televoting immerhin den zweiten Platz holten und es zusammen mit dem umstrittenen Internetvoting einen Gleichstand gab. Knapp genug, als dass mir „niemals“ etwas fatalistisch erscheint. Leider war die Jury nicht so überzeugt und ich fürchte auch eine internationale Jury, hätte LBB nicht den Vorzug gegeben.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
1 Jahr zuvor
Reply to  Frédéric

Ergänzend: Voxxclub waren ebenfalls zweite im Televoting, direkt hinter Michael Schulte.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Hätte es damals nur eine Votingrunde gegeben, hätten wir mit großer Wahrscheinlichkeit Santiano geschickt. Es hieß nämlich damals im Anschluss an den Vorentscheid, dass es in jeder Runde einen anderen Sieger gegeben hätte. Die dritte Runde haben Elaiza gewonnen, die zweite zwingend Unheilig und für die erste bleiben dann nur noch Santiano und MarieMarie. Gemessen an der Bekanntheit wird dann Santiano die Nase vorn gehabt haben, was sie in der zweiten Runde mit dem eher düsteren Song dann allerdings wieder verspielten.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Och nö, Santiano nun aber bitte wirklich nicht. Das ist Kinderfasching, das ist Pirates of the Sea 2.0.

Die Herren sind ja nun gestandene, fähige Vollblutmusiker. Aber bei diesem albernen „Ho ho, wir sind die rauen Seemänner“-Killefit klappen sich mir die Zehennägel in Nullkommanix hoch. Und nur weil die vielbeschworene Authentizität allein kein Allheilmittel ist, muss man sie ja auch nicht gleich ganz über Bord werfen (um’s mal im Santiano-Sprech zu sagen).

Kuestensocke
Kuestensocke
1 Jahr zuvor

Vielen Dank für den guten Artikel. Vor allem eine internationale Jury würde ich begrüßen, die bringt den nötigen Blick von außen. Gaaaaanz wichtig finde ich, dass die Zeit ordentlich genutzt wird. Wer bis November am System rumhantiert, wie bei dieser Saison, dem läuft die Zeit davon für eine Auswahl mit ruhiger Hand, für einen VE der nicht delittantisch ist, für eine Inszenierung die internationales Format hat. Der NDR wirkt von jeder Aufgabe stets so überrascht und überfordert, dass es nur schiefgehen kann.
Ich habe mich im Finale so gefreut, dass 13 Länder frühere Teilnehmer als Spokersperson gewählt haben, dass zum 100. Mal Barbara Schöneberger wirklich ein Tiefschlag ist.

robba
Mitglied
robba
1 Jahr zuvor
Reply to  Kuestensocke

Jedes einzelne Wort kann ich unterschreiben, der NDR behandelt den ESC jedes Jahr aufs Neue wie ein Jahrhundertereignis und ist total geschockt von den Abläufen, traurig. In diesem Jahr war die Schalte zu den einzelnen Ländern an Lieblosigkeit nicht zu unterbieten, schnell und halbgar, warum macht man es überhaupt noch wenn es nicht zelebriert wird.

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor

@Gaby

Liegt vielleicht daran dass man bei ähnlichen Songs aus Süd- und Osteuropa den Text oft den Text nicht versteht, und gegenüber der eigenen Sprache ist man vielleicht allgemein etwas kritischer eingestellt.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

Na ja, die aller- allermeisten ZuschauerInnen in Europa und Australien würden den (deutschen) Text auch nicht verstehen.
Und ganz ehrlich: Wer achtet denn beim ESC so genau auf die englischen Texte? Außer vielleicht wir „Nerds“ und wir haben sie vorher schon besprochen.😉
Die Musik und der Rhythmus ist den meisten Leuten doch am wichtigsten, denke ich. Sie wollen unterhalten oder berührt werden.

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@Gaby

Ich meinte das eher aus der Perspektive der deutschen Zuschauer die das dann auch wählen müssen.

GabyGaby
GabyGaby
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Wahrscheinlich hätte so ein Song wie aus Moldau in unserer VE keine Chance. „Hey, ho. let’s go… Chisinau to Bukarest“. War doch keine Hochkultur, aber hat Spaß gemacht. Okay, nicht jedem, aber viele wollten sich da doch direkt anschließen.

Hätte in Deutschland nie eine Chance gehabt. „Hey, ho, Let’s go… from Cologne to … Brussels?
Man geht hier einfach zu verkauft an die Sache, wie ich finde.🙂

Frédéric
Frédéric
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@Gaby
Nun, das deutsche Pendant dazu wäre vielleicht Reise nach Jerusalem. 🙂

Ich stimme in sofern zu, dass ein durchgehend englisches „Hello World“, etwa aus Irland, hier zwar immer noch als etwas platt, aber vermutlich weit weniger hart beschimpft worden wäre.
Auf der anderen Seite kann ich mich nicht entsinnen, dass mit den Texten von Wer Liebe lebt oder Frauen regier’n die Welt besonders hart ins Gericht gegangen wurde.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Ups, einmal Gaby langt.🙂

@Frédéric

„Reise nach Jerusalem“ ist ein gutes Beispiel. Für mich ein echt bräsiger, doofer, anbiedernder Text. Hat ja auch in den Charts wohl gar nicht stattgefunden, kam aber international an.
Aber mal von diesen blöden schleimigen Text abgesehen: Das war ja keine „typisch deutsche“ Folklore, sondern eher ein Ethnotitel. So etwas in der Art (noch ein bißchen schmissiger) könnte ich mir für Deutschland sehr gut vorstellen. Immerhin sind wir eine multikulturelle Gesellschaft. Das kann man doch auch präsentieren. .

Hm… so, bevor ich hier alles zuspame, soll’s das für mich zu diesem Thema gewesen sein (vielleicht😀)

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Blöde Autokorrektur: „Man geht viel zu „verkopft“ an die Sache ran“, sollte es heißen.😉

Christliches
Christliches
1 Jahr zuvor

Die könnte man schon mal fragen, ob Sie einen Song einreichen wollen, finde ich:
https://m.youtube.com/user/HarrisAndFordMusic

Christliches
Christliches
1 Jahr zuvor
Reply to  Christliches

Volksmusik Rap gibt es auch
https://m.youtube.com/watch?v=PMV3a8DM60c

Christliches
Christliches
1 Jahr zuvor
Reply to  Christliches
Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Christliches

dicht & ergreifend sind insbesondere auch live nicht die Schlechtesten. Hier mal vor Leuten demonstriert, die von dem Text noch weniger verstehen als ich … in Kiew:

Christliches
Christliches
1 Jahr zuvor
Reply to  Christliches
Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Christliches

Moop Mama wären auch aus dem Stand ein Hit beim ESC:
https://www.youtube.com/watch?v=N6xd8542AVg

Pluspunkte für deren grundsätzlich phänomenalen Texte: „Denn egal, ob fett und weiß oder abgemagert und schwarz: Am Ende sind wir alle gleich – wie die Lieder in den Charts.“

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
1 Jahr zuvor
Reply to  Christliches

Harris & Ford sind erstens Österreicher und zweitens DJs. Wo das hinführt haben wir dieses Jahr gesehen. 😉

Flochjan
Flochjan
1 Jahr zuvor

Wie immer eine treffende Analyse, der man nur zustimmen kann, aber… all diese Dinge hätte der NDR schon vor Jahren lernen können (und müssen). Das sind ja nun alles keine brandneuen oder überraschende Erkenntnisse, sondern in weiten Teilen Dinge, welche die Fans und Expert*innen seit Jahren kritisieren oder fordern.

Die Fakten und Erkenntnisse liegen schon ewig auf dem Tisch, nur weigert sich der NDR beharrlich diese anzuerkennen. Ich befürchte diese Sender ist in seiner Struktur einfach nicht in der Lage revolutionäre oder innovative Konzepte umzusetzen. Da muss am Ende immer irgendein verkalktes Gremium oder ein öffentlich-rechtlicher Rundfunkrat zustimmen und daran wird es schlussendlich immer scheitern. Die winken auch lieber zum xten Mal Urban und Schöneberger durch, als einmal was zu ändern.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
1 Jahr zuvor

Guter Kommentar, aber mir fehlt noch ein Punkt: Der NDR startet ja immer nur einen Aufruf, Liedvorschläge einzureichen. Man könnte ergänzend ja auch mal aktiv auf Künstler und Komponisten zugehen, wie man es seit 2017 in Portugal macht. Man könnte sich auch mal bei regionalen Musikfestivals umschauen und umhören. Raus aus dem Sessel und rein in die freie Musikwildbahn! 🙂

Frédéric
Frédéric
1 Jahr zuvor

Ich meine schon, dass öfter davon die Rede war, dass Künstler auch direkt angesprochen wurden (keine Ahnung ob das eher Sänger oder Komponisten meint). Damit wurde doch auch die Anonymisierung des Prozesses, der „geschützte Raum“ begründet.

inga
inga
1 Jahr zuvor

Schöner Beitrag, da kann sich der NDR ganz wunderbar eine Checkliste zum Abhaken draus basteln. Hoffen wir mal, dass heimlich jemand von den Verantwortlichen mitliest.

ESCFrank
ESCFrank
1 Jahr zuvor

Diese betulich, provinziellen Landessender der ARD haben doch überhaupt keine Kompetenz für so eine nationale und dann auch internationale Aufgabe. Deren Kompetenzen liegen bei regionaler Berichterstattung, wechselnder Tatortproduktionen und Politmagazinen-Talkrunden.
Da wird in absehbarer Zeit 0,0nichts mit Format für den ESC herauskommen, egal ob NDR, WDR oder welche der Buden auch immer das managed.
Ich mache mir da keine Illusionen mehr.

Karin
Karin
1 Jahr zuvor
Reply to  ESCFrank

Arbeite in einer solchen Bude und stimme dir restlos ermüdet zu.

ESCFrank
ESCFrank
1 Jahr zuvor
Reply to  Karin

Nicht das ihr nen schlechten Job macht, aber eben nur im kleinen, abgesteckten Rahmen.
Die ARD müsste dringend reformiert werden, insbesondere die Programmstruktur. Mit one und dem Online-Programm, wurden die ersten, kleinen Schritte ja schon gemacht.

elkracho
Mitglied
elkracho
1 Jahr zuvor

Mir wären drei Sachen wichtig:

1. Ohne internationale Jury geht es für mich nicht
Gerne nach schwedischen oder finnischen Vorbild.
Nicht so,wie wir die Jury 2018 +2019 schon mal hatten.
Über die prozentuale Aufteilung kann man ja streiten.

2. Bei einen möglichen Vorentscheid mehr Wert aufs Staging legen.
Auch hier mal wieder Schweden als leuchtendes Vorbild.
Darf daann auch gerne von einer professionellen Regie eingefangen werden.

3. Geduld und Realismus.

Es muss darum gehen,die Serie der Bottom 5 Beiträge zu brechen.
Selbes sehe ich für Spanien+UK wo es im ersten Jahr gut geklappt hat.
Werden noch einige Bottom-5 Platzierungen der Big 5 erleben.
Aber das wäre nicht schlimm,solange es sich zwischen besseren Platzierungen
einreiht.(zb.so : Platz 11+4+18+24+7).
Dieses negative Markenzeichen loszuwerden,das wäre wichtig.

Schwierig wird es mit der Songauswahl.
Vor allen mit der Songauswahll.Interessante Stimmen gibt es hier genug.
In den letzten Tagen beim Stöbern im Netz immer wieder aufgefallen.

Ne Konstrakta 2.0 sollte man nicht suchen.Ein guter Arthouse-Beitrag ist da,
wenn er da ist.

Landessprache ???? Meinetwegen,obwohl mir der Landessprachen-Fetisch
hier auff’m Bllog sehr suspekt ist.
Landessprache ist für mich keine gute Garantie auf ne Top-Platzierung.
Aber es wurde ja passend beschrieben
Zitat; „Muttersprache ist kein Problem, wenn Melodie, Ausstrahlung und Auftritt eine schlüssige Einheit
bilden“.

Zitat „Schrill bringt nichts, wenn es emotional nichts auslöst:“.

Stimme ich zu.Denke gerade an eine Band aus….. Ach,ich lass es.

Zitat „DJ sind und bleiben problematisch beim ESC. Punkt.“

Hier sieht der Autor wenigstens selber ein,das er beim ESC keine Chance hat 😉

Markos Sohn
Markos Sohn
1 Jahr zuvor
Reply to  elkracho

‚Es muss darum gehen,die Serie der Bottom 5 Beiträge zu brechen.‘

Noch zwei Mal letzter werden, dann hat Deutschland beim ESC Powerbottom-status.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
1 Jahr zuvor
Reply to  elkracho

Geil, ich nenne mich gerne „Landessprachenfetischist“. Die Bezeichnung gefällt mir !

murzel2003
Mitglied
1 Jahr zuvor

Pflichtlektüre für alle, die ernsthaft beim ESC reüssieren wollen. Ich fürchte nur, der NDR will das erst gar nicht und wird daher alle diese gut gemeinten Ratschläge in den Wind schlagen. 2023 wird nichts davon umgesetzt werden – ich verwette meine Großmutter.

elkracho
Mitglied
elkracho
1 Jahr zuvor
Reply to  murzel2003

“ ich verwette meine Großmutter.“

Wenn das Subwoolfer hört………. yam yam yam

Thilo mit Bobby
Mitglied
1 Jahr zuvor

Sehr guter Artikel aber irgendwie ist mir Frankreich zu wenig erwähnt auch hier in den Kommentaren. Auch Frankreich hat eine lange Durststrecke und letztes Jahr mit einem neuen VE Konzept fast gewonnen. Dieses Jahr mit dem gleichen Konzept ist man auf den vorletzten Platz geplumpst ist das jetzt ein Ausrutscher oder hat das VE Konzept nicht mehr funktioniert. Vllt hatte Frankreich einfach auch Pech mit der Starthälfte gehabt und der Song ist da vorne einfach untergegangen. Frankreich steht jetzt auch da und muss das jetzt alles aufarbeiten. Was wir und der NDR aus allem lernen müssen ist das der Erfolg beim ESC aus sehr vielen Faktoren besteht die man nicht alle beeinflussen kann. Letztendlich ist auch ein Funken Glück dabei. Aber eins gilt, wer nichts versucht kann auch nicht erfolgreich sein. Von nichts kommt nichts

Funicula
Mitglied
Funicula
1 Jahr zuvor

Frankreich hat das Staging versemmelt. Reicht halt nicht, dass nach dem VE einzupacken und dann beim ESC wieder auszupacken.

Thilo mit Bobby
Mitglied
1 Jahr zuvor
Reply to  Funicula

Bei Barbara hat das funktioniert

Funicula
Mitglied
Funicula
1 Jahr zuvor
Reply to  Funicula

@Thilo mit Bobby: Nein, bei Barbara hat man noch am Kostüm, an den Lichteffekten und an der Kameraführung Änderungen vorgenommen. Vor allem die Kameraarbeit in der letzten Minute hat dem Auftritt nochmal einen Push gegeben.

Andi
Andi
1 Jahr zuvor
Reply to  Funicula

Ihr seid lustig. Bei Frankreich hätte man daraus die beste Bühnenshow machen können, trotzdem wäre die Nummer abgeschmiert. Ein Lied kommt eben bei der Masse an oder nicht. Fakt ist, der Song war schon in Frankreich ein Totalflop. Und Europa hat sich dafür eben auch nicht erwärmen können.

Frédéric
Frédéric
1 Jahr zuvor

Genau diese Verkoptheit, bei Frankreich jetzt gleich wieder die Konzept-Frage zu stellen, ist m.E. sehr typisch für Deutschland. Meiner Meinung nach ist gerade Frankreich ein gutes Beispiel dafür, dass es weniger auf das Konzept ankommt, sondern auf eine gute Auswahl. In dieser Hinsicht konnten wir auch dieses Jahr nur neidisch über die Grenze gucken.

Thilo mit Bobby
Thilo mit Bobby
1 Jahr zuvor
Reply to  Frédéric

Genau das meine ich ja. Frankreich sollte eher weiter so machen

Rusty
Mitglied
Rusty
1 Jahr zuvor

Super Beitrag,vielen Dank dafür.Ich kann ausnahmslos allen Punkten zustimmen und noch einen hinzufügen. Bitte rechtzeitig mit der Planung anfangen,am besten sofort.

Neuroman
1 Jahr zuvor

Sorry, eine kurze Off topic – Frage an Douze Points:
Kannst du schon sagen wann hier der SCC beginnt? Letztes Jahr war das so um den 1. Juni herum, oder?
Ich reise Mitte Juni in ein abgelegenes Haus nach Schweden mit unklarer Internetsituation und mache mir Sorgen, dass ich nicht richtig entspannt an der Auswahl und Auslosung der Songs teilnehmen kann.
Es hat im vergangenen Jahr so viel Spaß mit Emmy gemacht!

GEF
GEF
1 Jahr zuvor

Ich glaube einfach, dass Mut belohnt wird. Warum versucht man es nicht Mal auf deutsch? Wäre doch auch ungewöhnlich und wurde herausstechen. Niederlande und Litauen zeigen, dass es geht. Vielleicht bekäme gerade aus Schweiz und Österreich auch wieder mehr Punkte…

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
1 Jahr zuvor
Reply to  GEF

Mit einem vergleichbaren Beitrag wie „De Diepte“ (nur eben auf Deutsch) könnten wir in der Tat recht gut fahren – Platz 11 ist doch aller Ehren wert.

Frédéric
Frédéric
1 Jahr zuvor

Die für mich wesentlichen Punkte sind:

– je geringer die Auswahl für das Publikum ist, desto höher ist der Anspruch an die Vorauswahl (vgl. SRB, SWE vs. DEU, MKD). Das hängt natürlich auch von den Mitteln des Senders ab, die bei der ARD mutmaßlich vorhanden quotenabhängig sind …

– mit den richtigen Leuten in der richtigen Position steigt nicht nur die Qualität der Vorauswahl, sondern mittelfristig auch die Qualität der Bewerbungen insgesamt. Hier hat der NDR eindeutig Fehler gemacht, gerade, weil man bei den Songchecks immer wieder den Eindruck kriegt, dass Fachkenntnis durchaus vorhanden ist.

Wie schon ausführte, gilt es jetzt, das Loser-Stigma loszuwerden, da es unweigerlich zu Lasten der Qualität der Bewerber geht. Dafür müssen nicht zwangsläufig Köpfe rollen, aber zumindest eine Kooperation mit Instanzen, die ein gewisses Renommeé mitbringen, könnte die Situation maßgeblich verbessern.
Vorschläge sind diesbezüglich in den letzten Tagen genug gemacht worden (ZDF Magazin Royale, The Voice, FreeESC, BuViSoCo, Inas Nacht etc pp). Die Frage ist jetzt, welche Bündnisse wirklich realistisch sind. Selbst die Radio-Kooperation muss man nicht komplett absägen, aber zumindest überdenken, vielleicht mal andere Funkhäuser und/oder ruhig auch mal Jugend-Sender einbinden.

DoDo
DoDo
1 Jahr zuvor

Dem was Douze Points hier erörtert hat ist nichts hinzuzufügen!
Der Tipp sich mal auf Social-Media nach Talenten mit Bekanntheit umzusehen ist absolut richtig. Ich würde aber auch weiterhin Künstler im Auge behalten, die in den Letzen Jahren in Talent-Shows (The Voice, DSDS usw.) aufgetreten sind und ihr Können unter Beweis gestellt haben. Es gab dort so viele tolle Sänger/innen die wirklich geglänzt haben und nach Beendigung der Show völlig unberechtigt wieder in der Versenkung verschwunden sind. Also, es gibt viel Potenzial, man muss es nur finden und fördern.

Nur eins möchte ich nie wieder aus Deutschland sehen und das eine Verzweiflungstat wie diese Halli-Galli-Nummer von Jendrik. Das war so unpassend, nervig und extrem peinlich. Solche Sachen mögen wenn sie aus Osteuropa kommen Erfolge einfahren, aber wohl eher nicht, wenn sie aus Deutschland kommen.
Das hat vielleicht vor 25 Jahren noch mit Guildo Horn oder Stefan Raab geklappt, aber heute passt es, meiner Meinung nach, einfach nicht mehr zu Deutschland. Eine gewisse Authentizität bzw. Ernsthaftigkeit oder wie Thomas Mohr sagen würde „Exzellenz“ sollte ein MUSS sein.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  DoDo

In Deutschland gibts doch nur Nixkönner als Influencer. Wenn ich früher von Influencer gehört habe, dachte ich immer so nennt man neumodisch die Menschen die an Grippe erkrankt wären. Und tatsächlich machen mich diese Menschen total krank, weil sie die geringsten Banalitäten als ein Riesending aufblasen. Das sind doch alles nur Möchtegerne und Aufschneider. So was braucht man nicht. Die können doch eh alle nix.

Frédéric
Frédéric
1 Jahr zuvor
Reply to  DoDo

Castingshow-Veteranen kann man mMn schon eher vernachlässigen, da sich diese naturgemäß von sich aus bewerben.

@escfrust05
Da es für eigenes Output Online kaum Beschränkungen gibt, ist der Anteil brauchbarer Künstler in Socialmedia-Kreisen national wie international natürlich sehr gering, aber ich bin sicher, dass es auch in Deutschland nicht nur Nieten gibt.

Steffen
Steffen
1 Jahr zuvor

Was ich wirklich nicht brauche sind internationale Jurys n nationalen Vorentscheiden.
Sicher, man kann dadurch „testen“, wie der jeweilige Song im Ausland ankommt. Aber es birgt auch die Gefahr, daß solche Jurys absichtlich einen schwächeren Song nach oben voten. Denn wer sucht sich schon eine besonders starke Konkurrenz für den eigenen Beitrag aus ?

Funicula
Mitglied
Funicula
1 Jahr zuvor
Reply to  Steffen

Ich als Eurovision-Fan würde mir immer den Beitrag aussuchen, den ich auch selbst beim ESC sehen möchte.

Frédéric
Frédéric
1 Jahr zuvor
Reply to  Steffen

Ich finde ja, dass eine Jury vor allem professionell besetzt sein sollte, vorzugsweise mit angesehenen Musik-Journalisten (internationale nicht zwingend ausgeschlossen), die in der Lage sein sollten, einen Beitrag jenseits des nationalen Bekanntheitgrads des Interpreten (m/w/d) zu bewerten.

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
1 Jahr zuvor
Reply to  Steffen

Denn Sinn von internationalen Juries in den Vorentscheidungen habe ich auch nie verstanden.

Pino Graso
Pino Graso
1 Jahr zuvor

Die Länder, welche einen breiten Vorentscheid haben mit viel Konkurrenz, schneiden in der Regel auch gut am ESC ab. Wenn sie dann trotzdem schlecht abschneiden am ESC, ist eher auf den schlechten Gesang zurückzuführen (Albanien 2022) oder auf viele andere Gründe. Es sind so viele Faktoren, die dazu führen können, dass ein Song am ESC schlecht abschneidet, die teils auch nichts mit dem Auftritt, Song oder Gesang selber zu tun haben. Ein grosser Vorentscheid hat auch den schönen Nebeneffekt, dass viele Künstler etwas Publicity erhalten. Ein Vorentscheid sollte meines Erachtens auch wie am ESC ca 25 Teilnehmer haben. Zudem sollte dann der Gewinner von vielen verschiedenen Jurys bewertet werden: nationales Televoting, nationale demoskopische Jury (um alle Alter zu berücksichtigen), nationale Presse-Radio-jury, Internationale Fach-Jurys aus mehreren Ländern.
Interne Jurys sind meines Erachtens für Deutschland nicht nötig, da in Deutschland das Publikum genügend gross ist, um auch mit Werbeeinnahmen so einen Vorentscheid finanzieren zu können. Beispiel Italien – Sanremo: Jährliche Kosten von ca 18 Millionen EUR und Werbeeinnahmen von ca 38 Millionen EUR. NDR ist eigentlich dumm nicht so einen Riesenevent auf die Beine zu stellen. Einerseits aus finanziellen Gründen, andererseits sollte meines Erachtens ein öffentlich-rechtlicher Sender ihrer Aufgabe nachkommen die deutsche Musikkultur zu fördern und zu unterstützen.

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor
Reply to  Pino Graso

Jährliche Kosten von ca 18 Millionen EUR und Werbeeinnahmen von ca 38 Millionen EUR

….die Werbeeinnahmen kommen aus den vielen (zu vielen) Werbeunterbrechungen in der Show. Was sich der NDR nicht leisten kann

Pino Graso
Pino Graso
1 Jahr zuvor
Reply to  Pino Graso

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Werbeunterbrechungen sind meines Wissens auf EU-Ebene geregelt. Nach einer gewissen Uhrzeit gibt es keine Vorschriften mehr. Deshalb dauert Sanremo bis teils um 2 Uhr Nachts. Andererseits strahlt die RAI vor den Sanremo-Abenden von 18-20.30 Uhr keine Werbung aus, um sie dann zu einem höheren Tarif während Sanremo zu verkaufen.
„Kann sich NDR nicht leisten“ verstehe ich aber vielleicht auch falsch.
Zudem gibt es aber auch andere Möglichkeiten einen Vorentscheid zu finanzieren. Siehe Vorentscheid 2012 Deutschland. Pro Sieben hat damals nebst mit den Werbeblöcken auch viel Geld mit dem Televoting-System reingeholt.

italojeck
italojeck
1 Jahr zuvor
Reply to  Pino Graso

Nach 20 Uhr, sowie an Sonn- und bundesweiten Feiertagen dürfen ARD und ZDF keine Werbung zeigen. In diesen Zeiten ist seit 2013 auch Sponsoring verboten, außer es werden Großereignisse wie Weltmeisterschaften übertragen: Diese dürfen weiterhin auch nach 20 Uhr, an Sonn- und bundesweiten Feiertagen gesponsert werden. Sportwerbung darf bis zu zwölf Minuten pro Stunde betragen. In den dritten Programmen der ARD sowie in den anderen Programmangeboten von ARD und ZDF – wie zdf.neo, arte oder phoenix – wird keine Werbung gesendet.

Pino Graso
Pino Graso
1 Jahr zuvor
Reply to  Pino Graso

hm.. interessant. Mit einer einzigen Ausnahme wurde Deutschland seit 2013 letzter… Ist diese (nationale öff.rechtl.?) Regelung evtl. einer der Gründe dafür, warum ein „reicher und aufwändiger“ Vorentscheid vielleicht einfach gar nicht finanziert werden kann? Danke für die sehr interessante Info. Nun ist mir vieles klarer und warum man nicht auf eine grosse Produktion auch in Zukunft rechnen kann aus Deutschland.

Trakol
Mitglied
Trakol
1 Jahr zuvor

Können wir Leony (Paradise, Remedy) fragen ob sie Lust hat und wir machen dann Unser Song für Leony?

Flo
Flo
1 Jahr zuvor

Allein die Headline ist schon irreführend. DER NDR WIRD NIE ETWAS LERNEN… Der Sender ist beratungsresistent hoch zehn und hält es ja nicht mal für nötig, sich mal wirklich professionelle Leute zur Hilfe zu holen… Es wird jetzt das x-te Konzept hausintern entwickelt, wahrscheinlich wieder mit irgendwwelchen mathematischen Berechnungen und vorgeschalteten Juries und prominenten Paten von annodazumal… Dann wird werden fünf oder sechs hoffnungsvolle Nachwuchstalente geholt, mit ihnen radiotaugliche Allerweltssongs entwickelt. Was auf der Bühne passiert, überlegt man sich wie immer erst einen Tag vorher und zum ESC fährt man dann mit ein paar Stockfotos und ein paar billigen Orientteppichen und fertig… Hauptsache die Quote stimmt, und die stimmte ja jedes Jahr – das ist das einzige Kriterium. Ach ja: und mehr als sechs Acts bitte nicht für die VE – weil sonst ist ja keine Zeit mehr für Sofatalk und Altherrenwitze von Thomas Herrmanns plus Käseigel… Mannomann… Das wird wieder die nächste Katastrophe in 2023.

Tamara
Mitglied
Tamara
1 Jahr zuvor

Douze, ich stimme Dir ja in so ziemlich allem zu, und wie oben jemand schrieb: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Beim NDR sehe ich allerdings eher: Wo kein Wille ist, ist auch eine Ausrede…

Alles, was die Situation verbessert würde mich positiv überraschen. Allein, mir fehlt der Glaube. So weit sind wir inzwischen schon. Man hat als Fan wirklich resigniert und ist nicht nur wütend, sondern auch müde, müde, müde …

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  Tamara

@Tamara

Ich weiß was du meinst. Ich erwarte absolut nichts vom NDR und dennoch werde ich nächstes Jahr wohl wieder enttäuscht sein. 🙁

Freue mich übrigens schon sehr auf deine Nachbetrachtung.

ESCFrank
ESCFrank
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

Ich auch, meine würde mich über die Nachbetrachtung freuen 🙋‍♂️

Trust
Trust
1 Jahr zuvor

Manchmal frage ich mich, ob die deutsche Gesellschaft einfach keinen Geschmack hat im Vergleich zu Resteuropa. Oder ob der deutsche Geschmack dem restlichen Europa einfach nicht gefällt (wäre wieder eine Art „keinen Geschmack haben“ aus internationaler Sicht). Ich meine, die Songs wurden ja in Vorentscheidungsshows ausgeWÄHLT. Die Zuschauer WOLLTEN diese Songs. Hätte man intern etwas ausgewählt, könnte man sagen, da hat eine kleine Gruppe an Personen versagt. Aber so?

Oder hat die kleine Gruppe an Personen trotzdem versagt, da sie ja die Songs ausgewählt hat, die dann dem Publikum präsentiert wurden. Wenn die Auswahl schon so schlecht war, konnte das Publikum nur noch zwischen schlecht, schlechter und am schlechtesten auswählen. So wie in der amerikanischen Politik: Man behauptet, Biden wurde nur gewählt, weil Trump als noch schlechter galt. Das kleinere Übel halt. Könnte das Beispiel jetzt mit Scholz vs. Laschet fortführen aber lasse es mal sein.

Sind die letztjährigen Kandidaten eigentlich in anderen Ländern aufgetreten? Ich meine nicht nur Eurovision-Pre-Shows, sondern normale TV-Shows wie keine Ahnung X Factor Frankreich, Serbien sucht den Superstar, The Voice of Bulgaria etc. Habe bisschen nach Kontrastka gesucht und mir ist aufgefallen, dass sie z.B. im kroatischen Fernsehen aufgetreten ist. Im Balkan kennt man ja viele Stars aus anderen Nachbarländern, sie treten auch auf heimischen Shows auf etc. Und das begünstigt dann auch die Nachbarschaftspunkte. Man wählt, was man kennt und mag.

Ganz ehrlich, ohne freundschaftlich gesinnte Länder im ESC wird es nichts mit erfolgreichen Jahren (und nicht nur ein Hit und dann 10 Jahre nichts).

Tamara
Mitglied
Tamara
1 Jahr zuvor
Reply to  Trust

„Ich meine, die Songs wurden ja in Vorentscheidungsshows ausgeWÄHLT. Die Zuschauer WOLLTEN diese Songs.“

Oh ja. Und wie sie die wollten. Malik war noch das kleinste Übel. Was sollte man den bitteschön bei dieser Auswahl auswählen?

Zugegeben: Für 2015, 2016 und 2019 gebe ich Dir recht, da gab es jeweils Besseres und auch Erfolgversprechenderes. Aber ich will in so einer Auswahl auch nicht maximal einen Krachersong haben, sondern mindestens sechs, so dass man sich gar nicht falsch entscheiden KANN.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor
Reply to  Tamara

Fakt ist, das es die Kandidaten für 2019 von „Experten“ vorausgewählt worden sind. Und hat die Mehrheit der Zuschauer sich ganz klar für Sisters entschieden. Das hat man dann zu respektieren. Michael Schulte 2018 wurde ja auch vom Publikum ausgewählt. Man kann nur aus dem Auswählen, was einem der NDR auch zur verfügung stellt. Und da waren Malik Harris und Mael & Jonas halt die besten.

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Trust

Naja, so ganz falsch liegst du nicht. Ob nun modisch, frisurentechnisch, kulinarisch oder eben musikalisch: Deutschland ist tatsächlich in ganz Europa für seinen schlechten Geschmack berüchtigt. Und dass das nicht von ungefähr kommt, merkt man schon beim Blick auf die populärsten deutschen Musikstars: Nach Grönemeyer und vielleicht noch Rammstein kommt da nix mehr, was künstlerisch auch nur irgendeinen bleibenden Wert hätte.

Allein, dass Helene Fischer hier des Öfteren für die große Heilsbringerin gehalten wird, ist schon bezeichnend. Ja, sie kann singen. Und ja, sie kann auch tanzen. Aber was sie singt, ist halt dem Zeitgeist verlässlich 15 Jahre hinterher hinkende Jahrmarkt-Meterware, auf die kein Mensch außerhalb Deutschlands wartet. Siehe hierzu auch Kati Wolfs Abschneiden für Ungarn – nix Dolles kriegt eben auch nicht doll Punkte.

Frédéric
Frédéric
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Nur Grönemeyer und Rammstein als brauchbar einzustufen kann wohl kaum ernst gemeint sein. Eine Art Schere zwischen Qualität und landesweiter Begeisterung gibt es doch nicht nur in Deutschland.

Immerhin waren bzw. sind auch Seed/Peter Fox, Wir sind Helden, Deichkind, Tocotronic, Casper, Clueso, Die Ärzte und Die Toten Hosen allesamt durchaus erfolgreich. Das Problem ist nur, dass von denen wohl kaum jemand bereit wäre, für Deutschland beim ESC aufzutreten.

Frédéric
Frédéric
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Womit ich natürlich nicht sagen will, dass besagte Acts beim ESC total abräumen würden – wollte nur die Frage nach dem deutschen Geschmack etwas differenzieren …

Nils
Nils
1 Jahr zuvor
Reply to  Nils

Okay, bei Seeed wäre ich zu den besten Zeiten (die aber leider unwiederbringlich vorbei sind) mitgegangen, bei Wir sind Helden definitiv auch (ob letztere beim ESC gut angekommen wären, finde ich allerdings schwierig zu sagen). Clueso und Deichkind wären sicherlich auch heute noch ’ne gute Wahl, wobei Deichkind vermutlich a) zu teuer und b) nicht unbedingt daran interessiert sein dürften, Deutschland zu vertreten.

Bei den anderen würde ich schon wieder sagen, dass das alles Künstler sind, die jedes der anderen 40+ Länder selbst in einer lokalen und womöglich sogar besseren Variante zuhause hat.

Für einen Vorentscheid wäre aber natürlich jeder einzelne dieser Acts ein Traum – allein, um überhaupt mal wieder ein spürbares Interesse am deutschen Beitrag zu entwickeln.

Man darf bei deiner Aufzählung aber auch nicht vergessen: Clueso, Helden, Tocotronic – die spielen ja alle schon lange nicht mehr in der ersten Liga. Wenn sie es denn überhaupt jemals taten. Da ist halt leider vor allem fiese Schlotze wie Max Giesinger, Peter Maffay oder Andrea Berg zu finden …

Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
Schlippschlapp71 (Ex-Mariposa)
1 Jahr zuvor

Liebe Tamara, ich stimme Dir voll und ganz zu. Du sprichst mir aus dem Herzen.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Benny und Douze Points. Ihr habt doch bei den Reaktionsvideos auf die ESC-Lieder 2022 mitgemacht. Könnt ihr das nicht mal alles, was ihr hier geschrieben, den Entscheidungsträger beim NDR mitteilen. Wie ist denn euer Verhältnis zur Wolflast? Eins ist klar: Beim Vorentscheid soll es bleiben. Aber bitte professioneller und besser als dieses Jahr. Ich bin komplett weiterhin gegen eine interne Nominierung. Das gute Ergebniss von UK gilt für mich als „Ein blindes Huhn findet auch mal nen Korn.“ Schon im nächsten Jahr müssen sie beweisen, das das nicht nur eine Eintagsfliege war. Daran werden sie aber scheitern.

meckienrw
1 Jahr zuvor

Ist wie nen Dejavú. Jedes Jahr die gleichen, zumeist zutreffenden, Analysen. Nur ändern wird sich nix. Ist mir auch mittlerweile egal… war trotzdem nen toller ESC-Abend.