Nach dem Finale in Turin: Was der NDR aus dieser ESC-Saison lernen kann (und sollte)

Bild: EBU / CORINNE CUMMING

Der ESC 2022 ist Geschichte, der letzte Platz für Malik Harris (Aufmacherfoto) und Deutschland ein Fakt. Aber nach dem ESC ist vor dem ESC. Und dumm ist nur, wer nicht aus Fehlern lernt. Bevor wir noch in vielfältiger Weise auf Turin zurückblicken werden, hier ein erstes Fazit mit Learnings aus dieser ESC-Saison, die der NDR bei der Planung für 2023 berücksichtigen könnte (oder idealerweise sogar sollte).

Bevor wir in die Details gehen, ein kurzer Blick auf das, was 2022 aus deutscher Perspektive erreicht wurde: Malik hat mit „Rockstars“ einen richtigen Hit gelandet. In der Woche um den ESC war es der viertmeistgespielte Song bei deutschen Radiosendern überhaupt; aktuell liegt er auf Rang 15. Und auch in den deutschen Charts hat Malik letztlich die Top 10 geknackt. Beim ESC war der Song – auch mit einem professionalisierten Auftritt – nicht stark genug, um mehr zu erreichen als 6 Punkte im Televoting und den letzten Platz.

Nicht zuletzt aufgrund des Radio- und Charterfolgs ist Malik durch seine ESC-Vorentscheidteilnahme nicht verbrannt. Im Gegenteil. Vielleicht geht es ihm sogar wie den meisten, die schon einmal dabei waren: Er würde es wieder tun. Und auch von den anderen deutschen Vorentscheidteilnehmer/innen sind keine dauerhaften Schäden zu vernehmen, selbst dann nicht, wenn sie ihren Text beim Auftritt vergessen hatten (das passiert aber auch immer mal wieder Helene Fischer).

Was kann man also lernen, damit Deutschland 2023 ähnlich strahlen kann, wie Großbritannien oder Spanien in diesem Jahr?

Hier müssen wir besonders auf die Big 5 schauen, da sie unter ähnlichen Umständen beim ESC an den Start gehen wie wir. Italien hat wie immer sein Ding durchgezogen; an Sanremo und die Künstler/innen dieses Kalibers kommt Deutschland in den nächsten zehn Jahre nicht ran. Die anderen Länder lohnen aber einen besonderen Blick, auch wenn sie ganz unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Auswahl ihres Acts gewählt haben.

Großbritannien hat auf die interne Auswahl gesetzt und sich dabei – ganz zeitgemäß – auf die sozialen Medien und eine professionelle Künstleragentur gestützt. Aufstrebende musikalische Influencer/innen mit Talent und vielen (internationalen) Followern gibt es auch aus Deutschland. Dass das bei nur einem intern ausgewählten Künstler dann zu so einem Durchmarsch wird wie bei Sam Ryder, ist nicht sicher. Es steht aber fest, dass hier viel Potenzial zu heben ist. Damit man nicht alles auf eine Karte setzt, kann es sinnvoll sein, den oder die so gefundenen Künstler/innen in einem nationalen Vorentscheid zur Abstimmung zu stellen. In Schweden wird das mit Influencern seit Jahren exerziert.

Spanien profitierte in diesem Jahr von einem musikalisch vielfältigen Vorentscheid – ohne ganz große Namen unter den Teilnehmer/innen. Auch wenn das Land nun schon denkt, das Erfolgsformat gefunden zu haben, kann es im nächsten Jahr für den spanischen Beitrag auch wieder eine Platzierung auf den hinteren Rängen geben (Frankreich ist da ein warnendes Beispiel). Dennoch: die große musikalische Vielfalt ist der erste Schritt. Der zweite: eine internationale (Fan-)Jury. Ohne diese wäre Chanel nie nach Turin gefahren.

Es ist womöglich sogar sinnvoll, nicht nur mit einer, sondern mit mehreren internationalen Jurys zu arbeiten. Wieder einmal das Beispiel Schweden: Hier kamen gleich acht Jurys zum Zuge, die letztlich das Televoting überstimmten und so den vierten Platz in Turin für Cornelia Jakobs sicherten. Solche Jurys haben mindestens zwei Vorteile (abgesehen vom Nachteil des potenziellen Shitstorms, wenn das Televoting darüber neutralisiert wird): ihre ESC-nahe (und nicht Deutschland-verkopfte) Schwarmintelligenz sorgt zum einen für ein sehr hilfreiches Korrektiv im Hinblick auf den ESC. Zum anderen kann der deutsche Beitrag so bei den Verantwortlichen im Ausland stärker verankert werden und vor dem ESC mehr Aufmerksamkeit bei den ausländischen Entscheidungsträgern bekommen.

Jenseits der Big 5 gibt es aber auch einiges zu lernen (oder man macht es sich einfach wieder bewusst):

  • Nischige Arthouse-Beiträge, die faszinieren, können durchstarten wie Konstrakta aus Serbien. Sie setzte sich in der Vorentscheidung gegen 35 weitere, zum Teil erfahrende und professionelle Acts durch. (Nur) Wer das schafft, hat auch beim ESC eine Chance.
  • Muttersprache ist kein Problem, wenn Melodie, Ausstrahlung und Auftritt eine schlüssige Einheit bilden. Das haben wir letztes Jahr gesehen und in diesem Jahr mit Moldau, Niederlande, Italien und Portugal wieder bestätigt bekommen.
  • Radiotauglichkeit ist keine sichere Erfolgsformel. Natürlich können „Space Man“, „Hold Me Closer“ und „Hope“ im Radio laufen. Das gilt aber auch für Irland und Malta (15. und 16. Platz in Semi 2).
  • Schrill bringt nichts, wenn es emotional nichts auslöst. Achille Lauro war laut und schrill, ließ die Zuschauer/innen aber ratlos zurück. Ähnlich Circus Mircus aus Georgien sowie Citi Zēni aus Lettland. Michael Ben David wirkte unnahbar und arrogant. Sheldon Riley hat tatsächlich berührt. Norwegen und Moldau haben grenzüberschreitend Spaß gemacht.
  • Folklore kann funktionieren. Bei osteuropäischen Ländern häufiger; wobei die Portugiesin MARO ja auch etwas folkloristisch war. Ich hätte schon gern gewusst, wie Santiano oder LaBrassBanda beim ESC abgeschnitten hätten.
  • DJ sind und bleiben problematisch beim ESC. Punkt.
  • Es müssen keine großen Namen sein, aber große Talente, die in den Rahmen passen. Und sie müssen bereit sein, sich mit ihren Auftritten professionell auf die ESC-Anforderungen einzustellen. Chanel, Cornelia Jakobs, Konstakta waren bis zur nationalen Vorentscheidung der nationalen Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Jetzt sind sie Stars.

Sicher gibt es für die einzelnen Punkte auch immer Gegenbeispiele aus diesem Jahr oder vorherigen. Viele Punkte haben wir aber so als Tendenzen über die letzten Jahre immer wieder gesehen. Damit bleibt es dabei: Für Deutschland scheint aktuell die Künstler/innen-Auswahl (bzw. das Aufstöbern von ihnen) das größte Problem zu sein. Für die Vorentscheidung muss dabei gelten: Vielfalt, Vielfalt, Vielfalt und rechtzeitig die internationalen ESC-Experten/Fans integrieren.

Dann hat man die beste Basis gelegt – auch wenn man selbst dann wieder als Letzter vom Platz gehen kann. Nur eins sollte klar sein: Radiotauglichkeit darf beim Auswahlprozess keine Rolle spielen – so schön der kommerzielle Erfolg für Malik jetzt auch ist. Dieser Erfolg kommt aber auch so, wenn der deutsche Beitrag mal wieder in den Top 5 oder Top 10 landet. Siehe Michael Schulte, siehe Sam Ryder, siehe Chanel.

Es gibt sicher noch weitere Learnings aus dieser ESC-Saison, die der NDR beherzigen sollte. Und manche Dinge kann man sicher auch anders sehen als oben beschrieben. Was würdet Ihr dem NDR für 2023 mit auf den Weg geben? Diskutiert gern unter diesem Artikel. 


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161 Comments
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meckienrw
1 Jahr zuvor

Was Malik und „Rockstars“ betrifft. Das war schon wirklich nen schöner Song und der letzte Platz ist m.E. auch nicht wirklich gerechtfertigt. Aber klar war auch, das es nix großes wird reißen können. In der NDR-Peinlich-VE war er mit großen Abstand das Beste was man wählen konnte. Aber die ganze VE war natürlich nix, gar nix. Hätten auch die Eskimos nicht wirklich was dran geändert. War wieder mal ne komplette Zumutung. Aber wie Deutschland nicht mal bei wesentlich wichtigeren Dingen in der Lage ist sein durchaus vorhandenes Potential auszuspielen, aus falscher Bescheidenheit, aus falschen Ängsten, wegen fehlenden Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen muss man sich nicht wundern, das es bei so was banalen wie einem Song Contest erst recht nicht funktionieren vermag.

ChippyESC
ChippyESC
1 Jahr zuvor
Reply to  meckienrw

Wir hatten 2020 genau das gemachr, was Du forderst und Top 10 oder sogar Top 5 war möglich. Anstatt das zu wiederholen kommen 2021 und 2022 wieder seichte, belanglose Acts.

Ich finde, es hilft nur noch eins: Deutschland tritt in einem Semifinale an und qualifiziert sich. Und am besten noch einmal mit Ben Dolic!

Funicula
Mitglied
Funicula
1 Jahr zuvor
Reply to  ChippyESC

Violet Thing war als Song nicht schlecht. Aber das hätte trotzdem einen der hinteren Plätze geben können. Ich habe jetzt keinerlei besondere Ausstrahlung bei Ben Dolic wahrgenommen und wir haben keinen blassen Schimmer, wie das Staging ausgesehen hätte. Meine Erwartungshaltung an den NDR wäre gewesen: nicht so gut.

DerKai
DerKai
1 Jahr zuvor

Aaaalso: Heute Abend bei Soundcheck neue Musik auf NDR2: WIM. Ist diese Frau gut! Schaut mal auf YouTube ‚An manchen Tagen‘ an. Sie singt auf deutsch, erinnert mich ein bisschen an Humpe & Humpe UND hat für Michael Schulte geschrieben. Nicht der komplette NDR ist unfähig, nur das Team für den ESC…

DerKai
DerKai
1 Jahr zuvor
Reply to  DerKai

Ergänzung: Es ist Nina Müller und Mitautorin von YLMWA

Trust
Trust
1 Jahr zuvor

Egal was intern besprochen wird, egal was geändert wird -nächstes Jahr MUSS Deutschland in die Top 3. Warum?
2019 Platz 2: Italien
2021 Platz 1: Italien, Platz 2: Frankreich
2022 Platz 2: UK, Platz 3: Spanien

In den letzten 3 Veranstaltungen waren von den Big-5-Ländern 3 auf Platz 2, 2 auf Platz 3 und 1 auf Platz 1.
Also alle Big-5-Länder waren mindestens einmal in den Top 3 vertreten, bis auf Deutschland. Die deutsche Platzierung ist den Zuschauern seit Jahren peinlich und unangenehm, aber irgendwann ist auch mal gut. Dass es von zero to hero geht zeigen die anderen Big-5-Länder. Sofern man es WILL…

Catweazle's Ururur...urenkel
Catweazle's Ururur...urenkel
1 Jahr zuvor

Eure Überschrift, was der NDR lernen sollte, impliziert doch als Lernziel die Kenntnis eines Rezepts für eine hohe Wahrscheinlichkeit guten Abschneidens. Ist das wirklich das Ziel? Ich Stelle eine andere These auf… (ACHTUNG: These! Subjektiv und nicht verifiziert!)

Also:

Ich gehe soweit, dem NDR bzw. der ARD zu unterstellen, dass das keineswegs das Ziel der Verantwortlichen dort ist! Ich vermute: es geht doch dort nur darum, dabei zu sein, um billigst viel Sendezeit zu füllen. Und vermutlich darum, dabei nach Möglichkeit ja nicht zu gewinnen, um nicht die Kosten einer Austragung schultern zu müssen.

Anders kann das, was Deutschland Jahr für Jahr so schickt bzw. in den VE steckt, m.E. nicht erklärbar sein. Das ist teilweise „ganz OK“ bis „nett“ – um es im Hintergrund beim Fahren auf der Autobahn im Radio laufen zu lassen, aber sicher nichts, für das eine substanzielle Anzahl internationaler Zuseher geflashed anrufen wird oder etwas, das auch nur irgendwie „hängen bleibt“. Und von daher hat der NDR bzw. hat die ARD – meiner These folgend – bereits sehr erfolgreich gelernt, mit dem ESC im eigenen Interesse umzugehen: irgendwie dabei sein, um günstig Sendezeit zu füllen, aber bloß nicht auch nur in die Nähe einer „Gefahr“ des Gewinnens zu kommen. Zuschauer finden sich so oder so (zumindest die, die sich nicht nur dafür interessieren, wenn der Beitrag aus D erfolgversprechend ist).

Schade finde ich nur, dass – sollte diese These zutreffen! – man bei der ARD nicht ehrlich zu dieser Haltung steht. So viel Rechenschaft ggü. den Rundfunkgebührzahlern wäre das Mindeste.

Und da können wir dann in der Fanbubble doch diskutieren, wie wir wollen – das kann der ARD / dem NDR doch völlig egal sein, denn: wie viel Prozent der Zuschauer machen wir aus? 1 Prozent? 0,1Prozent? ….

Also können wir uns diese Mühe doch schenken, die wissen schon, was sie tun. Nur halt nicht im Sinne der Fans, die den Verantwortlichen angesichts o.g.numerischer Eingrenzung vermutlich egal sein können.

Achja – und wenn diese These zutrifft: Warum wird jedes Jahr aufs Neue ein Riesenbrimborium um die Methode des VE gemacht beim NDR? Wenn man lauter graue Mäuse in den VE gibt, ist dessen Ablauf doch vollkommen egal. Die Beiträge bleiben dieselben, da ist mir doch der Ablauf beim VE egal. Und wenn man gutes Material hat, sollte auch bei einem 0815-Vorgehen (ein knappes Dutzend Beiträge, dann ein einfaches Televote ohne Jury-Schmarrn oder sonst was, der mit den meisten Anrufen gewinnt – basta) etwas Vorzeigbares rauskommen. Interessant ist da eher die Vorauswahl, die natürlich intern stattfindet – und wie die abläuft ist mir, in naturgemäßer Ermangelung einer Mitwirkungsmöglichkeit, offen gestanden vollkommen egal. Außer irgendwann findet sich nur noch ein Dutzend Musiker, die bereit sind, da mitzumachen. Dann kann man sich die (Achtung, weitere Kostenersparnis!) auch sparen und alle im VE vorspielen/-singen lassen.

Soweit ein paar Gedanken – zum kontern, verreisen etc. 😉

Catweazle's Ururur...urenkel
Catweazle's Ururur...urenkel
1 Jahr zuvor

*verreißen

Trust
Trust
1 Jahr zuvor

Interessante Gedanken, die gar nicht mal so unwahrscheinlich klingen. Ich hatte auch mal vor Wochen irgendwo gelesen, dass der ESC den ÖRR nur 300.000 Euro oder so kostet, eine Folge Tatort dagegen über 1 Mio. Könnte mich bei den genauen Zahlen auch irren, aber der Punkt ist: Die Teilnahme am ESC ist für den ÖRR günstiger als andere Shows. Vielleicht ist es deshalb „egal“ auf welchem Platz man landet – solange die Quoten-Kosten-Rechnung stimmt.

Dennoch muss man sich fragen, ob das Image des ÖRR nicht darunter leidet. NDR steht ja seit Jahren in der Kritik, auf Social Media wird er regelrecht zerrissen. Ganz so egal kann dem NDR die Show auch nicht sein, sonst würde die Reputation darunter leiden. Und in der heutigen Social-Media-Zeit ist ein gutes Image sehr wichtig. Was will der ARD mit einem NDR, der nicht ernst genommen wird und kaum relevant ist?

Auch die Einschaltquoten spielen eine wichtige Rolle. Vor allem bei den Jüngeren haben die ÖRR ja Probleme Einschaltquoten zu erzielen. Und wenn diese Quoten anfangen zu sinken (weil man keine Hoffnung mehr hat, aus Trotz, um eine Botschaft zu übermitteln, kein Interesse mehr, …), dann hat der NDR ein ganz schön großes, langfristiges Problem.

Es gibt Wege, wie man einen erfolgreichen Song zum Contest schickt aber einen Sieg „vermeidet“. Ist ja ohnehin nicht so, dass jeder direkt gewinnt, der unbedingt gewinnen möchte. Bei 25 Ländern… Deutschland hat es sowieso schwer, da man keine Nachbarschaftspunkte oder Diasporapunkte bekommt, wodurch man Jahr für Jahr „automatisch“ in den Top 15 wäre. Also muss Deutschland einen sehr guten Song schicken, um überhaupt in die Top15 zu kommen 😀

Zum Schluss noch eine gewagte These von mir: ich habe das Gefühl, dass manche Länder in den jeweiligen Jahrgängen ziemlich „gepusht“ und absichtlich positiv dargestellt werden, um ihren Sieg oder zumindest eine sehr gute Positionierung zu „forcieren“. Israel z.B. war jahrelang schlecht platziert, auf einmal Platz 1. Portugal jahrelang schlecht platziert, plötzlich Platz 1. Niederlande, Dänemark, Deutschland… Insbesondere bei Dänemark und Deutschland kann ich mich noch sehr gut daran erinnern, dass Journalisten darüber berichtet hatten, wie groß der Support für beide Länder in ihrem Siegerjahr war, dass sie ständig im Mittelpunkt standen, es in ihren Interviews eine euphorische Stimmung herrschte etc. Fühlt sich manchmal so an, als würde die EBU mit allen Mitteln versuchen, dass jedes Jahr andere Länder im Fokus stehen, sodass sie nicht vergrault werden und die Quoten stimmen. Könnte natürlich rein zufällig sein.. aber das Gefühl werde ich trotzdem nicht los 😀

Charlie Weather
Charlie Weather
1 Jahr zuvor

Der NDR oder wer auch immer jetzt den Hut auf hat, sollte einfach viel breiter nach Interpreten Ausschau halten. Es wird immer so an der Oberfläche gekratzt. Und Menschen, die Radio als Musikgeschmack angeben, sind definitiv die falsche Zielgruppe. Deutschland hat viele echt starke Interpreten zu bieten. Und hört mir auf mit Revolverheld, Silbermond, Johannes Oerding, Wincent Weiss oder wie die ganze S….ße heißt. (solche Leute sollten auch nicht in den deutschen Jurys vertreten sein!!). Es gibt wirklich wirklich richtig gute deutsche MusikerInnen. Muss man eben suchen. In den Charts findet man sie nicht.
Ich bin für einen Vorentscheid, aber was war das denn dieses Jahr? Die Show war sooo langweilig. Das war mir fast genauso peinlich wie Jendrik. Echt mal. Es reicht auch, wenn die Show dann um 20:15 „nur“ auf der ARD läuft. Nur, da war gar kein Herzblut drin. Ich hoffe, dass das Corona geschuldet war…
Letztendlich muss das NDR Team auch Bock drauf haben und es müssen auch Leute involviert sein, die Ahnung haben. Da scheint noch sehr viel Luft nach oben zu sein. Mir hat bestimmt nicht immer alles von Stefan Raab gefallen, aber der versteht sein Handwerk. Der handelt auch aus einem eigenen Interesse heraus.

Schlippschlapp71
Schlippschlapp71
1 Jahr zuvor

Was machen eigentlich Laing (VE 2015) ? Sieh an, die Mädels gibt es noch und sie haben neues Material angekündigt. Wenn sie nochmal Lust hätten, ich würde sie als Verantwortlicher für 2023 direkt nominieren und in einer Fernsehsendung sie würden in einer Fernsehsendung ein paar Lieder vorstellen. Musikalisch würde Deutschland damit jedenfalls herausstechen, am besten so etwas wie „Du bist Dir nicht mehr sicher“ (ist allerdings schon aus dem Jahr 2019).

Ich habe es langsam satt, immer nur braven Mainstream ertragen zu müssen, der nicht wettbewerbstauglich ist und jedes Jahr Englisch wird auch langweilig. Den einen oder anderen Flop kann man selbst als Hardcorefan gerade noch wegstecken (nach dem Motto: Auch andere Länder haben schöne Lieder), aber irgendwann platzt einem echt der Kragen. Zuviel ist zuviel ! Bei mir ist es jetzt soweit….