Der norwegische Sänger Jahn Teigen ist tot. Das berichten heute übereinstimmend zahlreiche Medien. Jahn Teigen nahm insgesamt vierzehnmal an der norwegischen ESC-Vorentscheidung teil, zuletzt mit dem Lied „My Heart Is My Home“ 2005. Dreimal schaffte er es tatsächlich zum ESC und war damit zwischen 1978 und 1983 eine echte Instanz. International blieb sein Erfolg jedoch überschaubar, beim ESC 1983 in München schaffte er es aber immerhin auf den 9. Platz. Bei seiner ersten Teilnahme 1978 sorgte Jahn Teigen für ein Novum: Zum ersten Mal seit der Einführung des neuen Wertungssystems nach dem 12-Punkte-Schema erhielt ein Beitrag 0 Punkte.

In diesem Jahr sang Jahn Teigen „Mil etter mil“ für Norwegen und konnte keine einzige Jury von sich überzeugen. Ob das am extravaganten Outfit lag oder doch am unbeliebten Startplatz 2, wer weiß das schon. Jahn Teigen nahm den letzten Platz 1978 jedenfalls sportlich und nahm schon zwei Jahre später wieder am norwegischen Melodi Grand Prix teil.

1980 verpasst er zwar die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb, dafür klappte es dann 1982 wieder. Diesmal sang Jahn Teigen im Duett mit seiner Ehefrau Anita Skorgan „Adieu“. Das Duo ersang sich insgesamt 40 Punkte und landete damit auf dem 12. Platz in Harrogate.

Den nächsten und letzten Versuch beim internationalen Contest unternahm Jahn Teigen gleich im darauffolgenden Jahr. Sein Song 1983 hieß „Do re mi“. Der Sänger trug das Lied zwar solo vor, doch seine Frau hatte den Titel immerhin mitkomponiert. München erwies sich für Jahn Teigen als gutes Pflaster, denn diesmal erreichte er mit 53 Punkten und damit punktgleich mit Österreichs Westend Platz 9 – und das, obwohl er auch diesmal von Platz 2 ins Rennen gehen musste.

Jahn Teigen war eine wichtige Figur der ESC-Geschichte und hatte offensichtlich viel Freude daran, sowohl am internationalen Wettbewerb als auch am Norsk Melodi Grand Prix teilzunehmen. In Norwegen war er ein richtiger Star, konnte vier seiner Alben auf Platz 1 und acht weitere in den Top 10 der dortigen Charts platzieren. Seine teilweise fast schon ikonischen ESC-Auftritte werden sicherlich auch über seinen Tod hinaus vielen Menschen Freude bereiten.