Österreich: Das sagt die internationale Fan-Presse zur ersten Probe von Vincent Bueno

Am Montagnachmittag hat der österreichische ESC-Vertreter Vincent Bueno seine erste Probe in Rotterdam absolviert. Wir haben uns im Pressezentrum umgehört, wie die Probe aufgenommen wurde und wie die Chancen von des Sängers eingeschätzt werden.

Oben gibt’s die Befragung als Video, nachfolgend die Statements zum Lesen – und mitkommentieren!

William Lee Adams (Großbritannien, Wiwibloggs): Ich war wirklich seit Wochen sicher, dass sich Österreich für das Finale qualifizieren würde. Wir haben gesehen, was Marvin Dietmann vor ein paar Jahren mit Österreichs Cesár Sampson gemacht hat, als er ihn an die Spitze der Jury-Wertung brachte. Und ich bekomme einen ähnlichen Vibe bei Vincent Bueno. Das Bühnenbild ist geschmackvoll, so elegant, so weltgewandt. Wir haben in diesem Halbfinale eine Frau, die über „Sugar“ singt, wir haben Hurricane, die viel Lärm machen. Aber das hier fällt auf mit seiner Weltgewandtheit und Eleganz. Die Gefühlen wirken echt. Er weint nie, er schreit nie, aber man spürt den Schmerz auf eine ruhige Art. Und ich denke manchmal, dass leise Emotionen beeindruckender sein können als dramatische. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er noch nicht ganz emotional dabei war. Aber er wird dahin kommen, wenn Zuschauer im Saal sind und andere Wettbewerber. Ich habe ein gutes Gefühl bei diesem Beitrag. Ich betrachte es als Qualifikanten, wirklich. Viele machen das nicht im Pressezentrum, aber das hatte zu viel Stil, um nicht von den Jurys geliebt zu werden.

Maria Baładżanow (Polen, Eurowizja.org): Meiner Meinung nach hat das zweite Halbfinale eine große Vielfalt an Liedern. Daher ist es wirklich schwer vorherzusagen, wer sich fürs Finale qualifizieren wird. Ich mag den österreichischen Song wirklich. Das Staging ist wunderschön. Natürlich war es die erste Probe und alles kann sich ändern und besser werden. Es ist ein schöner Song mit viel Atmosphäre. Die Chancen fürs Finale liegen bei 60 bis 70%. Das Lied fällt auf, weil wir viele Uptempo-Songs haben. Wir haben viele 80er-Songs, viele Farben. Wir haben viel Spaß, aber hier haben wir einen Moment, um über uns und die Welt nachzudenken. Ich glaube, dass es ein großer Pluspunkt ist, dass Österreich im zweiten Halbfinale ist. Es wird auch wegen seiner sehr schönen Stimme auffallen und seiner Persönlichkeit.

Irving Wolther (Deutschland, Dr. Eurovision): Der Auftritt von Vincent Bueno hat mir ausgesprochen gut gefallen. Er hat die Stimmung des Songs sehr gut aufgefangen, sehr gut wiedergegeben. Allein durch das Licht. Das finde ich großartig, wenn man Kunst auf der Bühne ohne viel Schnickschnack transportiert. Ich glaube schon, dass die Chancen gar nicht schlecht stehen für diesen Song sich zu qualifizieren, zumal das zweite Semi ja nicht ganz so stark besetzt ist.

Marco Schreuder (Österreich, Merci, Chérie): Wir (Österreicher, Anm. d. Red.) kamen ja ein bisschen als Underdog hier her: ‚Hm, könnten die sich qualifizieren?‘ Aber es ist ähnlich wie 2018 als Cesár Sampson kam – wir wurden unterschätzt. Da kommt der Vincent Bueno auf die Bühne und hat eine Stimme und eine Range, die alle verblüfft. Und er schafft es, unglaublich viele Emotionen auf die Bühne zu bringen und zwar in einer Art und Weise, wie man es in der Studioversion gar nicht gefunden hätte. Und was vielleicht ganz besonders für diesen Auftritt ist, ist dass es kaum eine LED-Inszenierung gibt. Da ist kein Schnickschnack, sondern es ist nur über Lichteffekte eine ganz reduzierte Performance, die wirklich von diesem emotionalen Moment lebt. Und ich glaube, das Finale wird da schon sehr dick drin sein.

Corrie Wouters (Niederlande, Songfestivalforum.nl): Was mir an der österreichischen Performance gefallen hat, wie sie die Beleuchtung genutzt haben. Es wirkte sehr dramatisch und besonders und hat einen großen Eindruck hinterlassen. Das hat den Song wirklich auf ein neues Niveau gebracht. Mir hatte der Song vorher schon gefallen, ich hatte ihn irgendwo in meiner Top 20. Die Bühnenumsetzung hat jetzt dazu beigetragen, dass der Titel sich um ein paar Plätze verbessert hat. Mir hat nicht so gut gefallen, dass sich das Staging im Laufe des Songs nicht so sehr verändert hat. Da hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht. Und er könnte noch kraftvoller in Erscheinung treten, aber ich glaube, er hebt sich das für später auf.

Ioannis Argyriou (Griechenland, Eurovisionfun): Meiner Meinung nach war der österreichische Auftritt durchschnittlich. Ich hatte einen energievolleren Auftritt erwartet. Sein Gesang war gut. Ich glaube, er ist ein guter Künstler und Sänger. Aber ich glaube, er könnte seinen Song auf eine wirkungsvollere Art präsentieren. Ich hoffe, dass er diese Probleme in seiner zweiten Probe gelöst haben wird. Die Bühnenumsetzung war nett, sie passt zum Lied. Ich glaube, Österreich hat eine 50%-ige Wahrscheinlichkeit, das Finale zu erreichen. Es ist ein Grenzfall. Es wird nach der zweiten Probe klarer sein.

Maciej Blazewicz (Polen, Dziennik Eurowizyjny): Ich war ziemlich überrascht von dem Auftritt. Ich bin kein großer Fan des Liedes. Aber die Performance hatte viel Klasse. Sie erinnerte mich an Melodifestivalen-Auftritte von John Lundvik, die ich sehr mochte. Ich mochte das Spiel mit dem Licht und die Eleganz seiner Show. Der Gesang ist perfekt. Ich glaube, es wird sich qualifizieren, weil wir so etwas auch neben den „freaky performances“ und virtuellen Effekten benötigen. Wir brauchen auch klassische Auftritte.

Cornelis Smits (Niederlande, Songfestivalweblog.nl): Ich mochte die sehr gute Bühnenumsetzung, das war besser als vor zwei Jahren. Er ist ein sehr guter Sänger. Das ist der Grund, weshalb ich glaube, dass er sich qualifizieren wird. Es ist ein ein guter Song und es funktioniert gut auf den Bildschirmen. Er wird sich von Platz 9 oder 10 im Halbfinale fürs Finale qualifizieren und dort dann 18. oder 19. werden. Also: Österreich wird sich qualifizieren.

Vincents eigene Einschätzung zu seiner Probe und unseren vollständigen Bericht zu seinem Meet & Greet, findet Ihr hier.


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16 Comments
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Matty
Matty
2 Jahre zuvor

Ich bin ja mal auf das Presseecho zum Schweizer und unserem Song gespannt! Bei erstem erwarte ich eine Eloge bei letztem eine Elegie oder sollte man besser Verriß sagen?

Tamara
Mitglied
Tamara
2 Jahre zuvor

Ergänzung dazu: Ich habe gerade bei OnEurope und Eurovision Ireland geschaut, die sind alle sehr angetan. Bei Eurovision Ireland sehen ihn einige gar als Dark Horse. So weit würde ich jetzt nicht gehen, aber die Performance wirkt auf jeden Fall. Ich bleibe bei meiner Anfangsprognose: Das sehen wir auch am Samstag.

eccehomo42
2 Jahre zuvor

Am Ende macht er doch noch den Cesar Sampson. Sonst stimme ich diesmal William Lee Adams zu. Finale für Österreich wird es sicher. Vielleicht sogar Top 3-5 im Semi

Mariposa
Mariposa
2 Jahre zuvor
Reply to  eccehomo42

Mir zumindest gefällt „Amen“ viel besser als der Song von Cesar Sampson. Der hat sich bis heute nicht in meinem Gedächtnis eingegraben.

eccehomo42
2 Jahre zuvor
Reply to  Mariposa

Stimme zu, nur war es zuletzt so, dass je besser ich den österreichischen Song finde, desto schlechter er abschnitt. Den Trend kann „Amen“ hoffentlich umkehren

robba
robba
2 Jahre zuvor

Ich denke auch Finale fast sicher, es ist eine wohltuende Abwechslung zwischen dem Zuckerzeug. Stimme sitzt!!! Ich würde mich sehr für Österreich freuen und drücke die Daumen

Mariposa
Mariposa
2 Jahre zuvor
Reply to  robba

Ich hätte nichts dagegen, meinetwegen darf dann gerne Moldau das Finale verpassen (wurde bei manchen schon als sicherer Q gesehen)

Rainer 1
2 Jahre zuvor

Ich denke auch, dass sich österreich locker qualifiziert.
Aber heute, am tag der tage, ist nur einer wichtig. Ich bin wahnsinnig aufgeregt und konnte kaum schlafen. Wird heute die euphorie auf einen neuen höhepunkt kommen oder folgt heute abend die grosse ernüchterung? Ich bin von gjons live-qualitäten überzeugt und hoffe auf eine einzigartige performance, die hervorsticht.
GO GJON, GO SWITZERLAND.

Karin
Karin
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

@Rainer, drück euch die Daumen, und zwar sowas von.
.
Allerdings gegen Vincents klasse Outfit hat Gjon es schwer, wenn er wieder in so Pagenklamotten a la Mittelalter kommt. Fanden meine Töchter echt grottig.

Matty
Matty
2 Jahre zuvor
Reply to  Karin

Vincent und Gjon wissen halt, wie man sich gut kleidet, was man aber von unserem Vertreter nicht sagen kann!

JoBi
JoBi
2 Jahre zuvor

Das finde ich ganz toll gemacht. So internationale Stimmen zubefragen. Ich hoffe mit Schweiz und Deutschland macht ihr das auch.

benne
benne
2 Jahre zuvor

Bei Wiwibloggs würden sie doch jedem sagen, dass er toll ist und das Finale verdient hat.
Deren Bewertungen kann ich ohne Vergleichsangaben nicht ernst nehmen.
Statt schlecht- mittel- gut ist das bei denen eben gut- super- mega

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Es freut mich, dass Vincent Bueno bei der Presse so gut ankommt. Sehe ich auch so: Er angenehm auffallen zwischen den ganzen schnellen Nummern, 🙂

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Er WIRD angenehm auffallen…

Mariposa
Mariposa
2 Jahre zuvor

Das denke ich auch…..

Zumal von den Balladen wohl nur Schweiz und Bulgarien sicher gesetzt sind und ein Platz wäre wohl noch frei….

roxy
roxy
2 Jahre zuvor

Sieht wirklich gut aus. Ich bin auch ein Fan von tollen Lichtshows ohne LEDs zumindest zur Abwechslung und Vincent ist ja ein Live-Performer, das muss bestimmt live viel besser rüberkommen als in der Studio-Version.