Presseschau nach dem ESC 2023: Das sagen die deutschen Medien zum letzten Platz von Lord of the Lost

Jedes Jahr wieder hat das ESC-Finale nicht nur eine großartige Einschaltquote, sondern zieht auch ein großes Presseecho nach sich. Das ist in diesem Jahr nicht anders.

Was jedoch anders ist in diesem Jahr ist die Tatsache, dass sich das Presseecho nicht auf ein, zwei Themen konzentriert, sondern dass es diesmal eine größerer Zahl von „gleichberechtigten“ Themen gibt, die nebeneinander diskutiert werden.

  • Wieder ist Deutschland Letzter, was sind die Gründe dafür?
  • Soll Deutschland beim ESC aussetzen oder sich zurückziehen? Eine kreative Pause machen?
  • Wie soll es verantwortlich weitergehen, sollte der NDR das Ruder abgeben?
  • Wer soll Nachfolger von Peter Urban werden?
  • Hannah Waddingham ist das Beste, was dem ESC passieren konnte.
  • Die BBC hat top notch abgeliefert, vor allem in Bezug auf den Brückenschlag zur Ukraine.

Es sprengt den Rahmen einer Presseschau auf alle diese Themen einzugehen, aber ich will mit diesem Sixpack zumindest übersichtlich an den Anfang stellen, was die Veröffentlichungen prägt.

Bemerkenswert ist nicht nur, worüber geschrieben wird, sondern auch worüber nicht. Es gibt nämlich kaum Kritik an Lord Of The Lost in ihrer Rolle als musikalische Botschafter Deutschlands. Die fünf Jungs haben sich viele Freunde in der Bubble gemacht, den Autor dieser Zeilen eingeschlossen. Wenn es personalisierte Kritik gibt, dann eher am Staging von Marvin (Dietmann) oder an der Eignung des Songs, aber die Band selbst hat unverändert hohes Indentifikationspotenzial in fast allen Veröffentlichungen. Ganz ähnlich war es übrigen im letzten Jahr bei Malik Harris.

Dies vorausgeschickt möchte ich Euch besonders bemerkenswerte Fundstücke präsentieren, die eine gewisse Alleinstellung haben.

Warum ist Deutschland erneut auf dem letzten Platz gelandet?

Es soll nicht eitel rüberkommen, aber die besten Antworten auf diese Frage kommt von ESC kompakt, ganz konkret von Douze Points. Und er hat sie schon im letzten Jahr in seinem Stück „War der deutsche Beitrag wirklich so schlecht? Nein, aber…“ gegeben – und in diesem Jahr in dem Stück „(Und wieder ein) Letzter Platz für Deutschland beim ESC 2023: Woran lag es dieses Mal?“ aktualisiert. Auch ULFL-Jurysieger Will Church hat sich zu dieser Frage übrigens reflektiert Gedanken gemacht.

Unser Freund Imre „Lucky Seven“ Grimm vom RND (Redaktionsnetzwerk Deutschland) sind exakt „sieben Gründe, warum Deutschland wieder Letzter wurde“ eingefallen. („Lucky Seven“ deshalb, weil Imre auch für das Scheitern von Malik Harris in 2022 exakt sieben Gründe eingefallen sind.)

Bei Imre gibt es logischerweise Experten-Übereinstimmungen mit Douze Points, spannend ist vor allem seine Feststellung, dass es „nur am Rande um Musik beim ESC“ geht:

„Das Publikum in Europa stimmt nicht für einen prima Popsong. Es stimmt für einen Moment des Staunens. Es belohnt Künstlerinnen wie Loreen, deren Charisma Kameralinsen überwindet. Es geht um nichts als Emotionen. Lord of the Lost lösten diese nicht aus. Sie wirkten seltsam altmodisch in diesem Umfeld – mit einer Komposition, die gewiss loyale, treue Fans glücklich macht, aber nicht genügend Anknüpfungspunkte für den Normalverbraucher bot. Dabei geht es nicht zwingend um hochmoderne Popmusik. Der Portugiese Salvador Sobral gewann 2017 mit einem anachronistischen Chanson. Warum? Weil er Millionen verzauberte, die sich fragten: Wer ist der Mann und was tut er da? (…)

Beim ESC gewinnen Künstlerinnen und Künstler, die eine Geschichte mitbringen, die sich sofort erschließt. Die Geschichten der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zuletzt entweder konstruiert (S!sters), unklar (Jamie-Lee), anstrengend (Ann-Sophie, Jendrik) oder ziemlich egal (Levina, Cascada, Elaiza, Malik Harris und leider auch Lord of the Lost).“

Nach dem sympathisch-nerdigen Text von Imre sind die Worte von Dominik Rzepka vom ZDF („Eurovision Song Contest: Warum wird Deutschland ständig Letzter?“) erstaunlich nüchtern und auch – das liegt in der Sache – auch teilweise redundant zu hier schon vorgestellten vergleichbaren Argumentebündeln.

Dominik äußert Kritik am Song:

„Um ehrlich zu sein: Ja. Dem Song „Blood and Glitter“ fehlt eine gute „Hook“. Erinnern Sie sich an den Refrain?“

…und erstaunlicher sind aber seine Empfehlungen in Richtung des öffentlich-rechtlichen Wettbewerbers sehr nüchtern und einschneidend:

„Der deutsche Misserfolg der vergangenen Jahre hat viel mit dem schwachen Vorentscheid zu tun. Die Songs der vergangenen Jahre waren allesamt wenig ESC-tauglich. Eine schlechte Songauswahl im Vorfeld führt zu schlechten Ergebnissen. (…) Die Frage, ob der verantwortliche Sender NDR auch weiterhin die Federführung für den ESC innerhalb der ARD haben sollte, lässt ein Sprecher unbeantwortet. Etwas vage sagt Andreas Gerling: Der Diskussion und Überlegung, warum auch dieser Titel beim ESC nicht verfangen hat, müssen und werden wir uns jetzt stellen. Deutlicher wird dafür NDR-Redakteur Thomas Mohr. Er fordert personelle Konsequenzen im eigenen Sender. Vielleicht sollten den ESC künftig Menschen machen, deren Herz dafür schlägt, sagt er eurovision.de.“

Immer mehr Autorinnen und Autoren in den etablierten Medien entwickeln sich übrigens zu ESC-Fans oder werden sogar als ESC-Experten aus der Bubble rekrutiert. Zu einem Fangirl entwickelt sich auch Anja Rützel von DER SPIEGEL, die den Autor dieser Zeilen vor langer Zeit einmal veranlasst hat, den einzigen Leserbrief in seinen Leben an DER SPIEGEL zu schreiben. Das war eine Reaktion auf eine „Rezension“ der Helene-Fischer-Show und ich habe damals unter anderem geschworen, keine Produkte mehr zu kaufen, die in DER SPIEGEL beworben werden.

Anja Rützel hat sich in einem Liverpool-Stück (über die Stadtour auf den Spuren der Beatles) anfänglich noch darüber beschwert, in die ESC-Journalisten-Community nicht aufgenommen zu werden (das Problem hat Benny inzwischen behoben) und in ihrer jüngsten SPIEGEL Veröffentlichung beginnt sie – vor zwei Jahren noch undenkbar – unter der Sub-Headline „Wie zeitgemäß ist die Expertenmacht?“ über das Jurysystem im Finale zu schwadronieren:

„Man kann dieses System mit einigem Recht überholt und zu konventionsverliebt finden, wenn 185 Menschen in 37 Länderjurys ebenso viel Gewicht zugesprochen wird wie den bis zu 200 Millionen Zuschauern, die der Wettbewerb jedes Jahr weltweit hat. Im Publikumsvoting erhielt Loreen, die schwedische Siegerin, aus keinem Land die Spitzenpunktzahl (aber 15 mal zwölf Punkte von diversen Länderjurys), dort lag der finnische Funbeitrag »Cha Cha Cha« überdeutlich vorne und bekam aus elf Ländern 12 Punkte. Er schnitt aber bei den Jurys deutlich schlechter ab, weswegen es am Ende nur für den zweiten Platz reichte. Ist diese Expertenmacht noch zeitgemäß, wenn die Fanpower, die emotionale Teilhabe des Publikums an diesem Wettbewerb längst derart stark ist, wie beim ESC seit Jahren der Fall?“

Auch eine andere Edelfeder des Babyboomer-Feuilletons meldet sich zum ESC zu Wort, nämlich Hajo Schumacher, der wie der Autor dieser Zeilen aus der schönsten Stadt der Welt namens Münster kommt, was er auch oft sagt. Hajo antwortet in seiner Kolumne in der Berliner Morgenpost („Peinliches Geheule nach dem ESC“) auf das vielstrapazierte (falsche) Klischee, dass Deutschland in Europa nicht gemocht wird und daher beim ESC bestraft wird.

„Es ist an der Zeit, die Realität zu akzeptieren. Das peinliche Gegreine Gottschalks und anderer erinnert an den Umgang mit den zuletzt mäßigen Leistungen von Fuß- oder Handballern. Es lassen sich 1.000 Ausflüchte basteln, auch wenn die Wahrheit lautet: Es reicht einfach nicht. Der Musik- oder Sportstandort Deutschland wird nicht von außen geschwächt, es fehlt das Feuer im Innern.

Maulige Sattheit ist eben der Todfeind von Begeisterung und Anstrengungsfreude. Die anderen haben aufgeholt und überholt, Erfolge von einst werden nicht angerechnet. (…) Der Platz im Mittelfeld ist ungewohnt für ein Land, das überzeugt ist, der Weltmeister sei in der eigenen DNA auf ewig verankert. Wer das glaubt, der sucht die Schuld bei anderen. Wer dagegen die Realität akzeptiert, der weiß, dass man einfach wieder besser werden sollte.“

Der Kommentar kommt nicht von ungefähr. Denn als Reaktion auf den letzten Platz kommt im Boulevard (Aufmacherfoto) aber auch in vielen Tageszeitungsveröffentlichungen die Forderung, dass Deutschland beim ESC Pause macht – oft noch unterfüttert mit der irreführenden Behauptung, dass der Event viel zu viel Geld koste.

Wortführer dieser ESC-Attacken war zunächst Guildo Horn. Wir wollen seiner unsinnigen Forderungen hier keinen breiten Raum geben, bei Branchendienst dwdl hat der stellvertretende Chefredakteur Uwe Mantel unter der Botschaft „ARD denkt nicht an eine ESC-Pause – und das ist gut so“ alles noch einmal gut lesbar zusammengefasst.

„Die ARD tut gut daran, sich diesem schmollenden Verhalten nicht anzuschließen, wie bei aller hitziger Diskussion schon allein ein Blick auf die nüchternen Zahlen unterstreicht. Am Samstagabend sahen im Schnitt über acht Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, wie sich 26 Länder einen völlig friedlichen, bunten Musikwettbewerb lieferten. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen 58 Prozent, bei den 14- bis 29-Jährigen gar bei fast 67 Prozent. Kaum eine andere Sendung vermag es – von Sportübertragungen mal abgesehen – auch junge Menschen in solchen Massen vor dem Fernseher zu vereinen.

Wer darauf aus reiner Bockigkeit verzichten würde, wäre also schon per se ziemlich schlecht beraten. Und dazu kommt noch, dass man diesen gewaltigen Erfolg auch noch zu einem vergleichsweise günstigen Preis serviert bekommt. Die Startgebühren sind in den letzten Jahren zwar gestiegen und lagen in diesem Jahr für Deutschland bei 473.000 Euro – doch im Gegenzug konnte die ARD nicht nur die Finalshow übertragen, sondern auch die beiden Halbfinals. Das macht also rund acht Stunden überaus aufwendig inszeniertes Fernsehen zu einem beinahe schon unschlagbar günstigen Preis.“

Es gibt noch so viel mehr Lesenswertes, aber da die Berichterstattung in 2023 so umfangreich wie noch nie war, müssen wir eine Auswahl treffen. Oliver Eberhardt blickt bei heise online weit zurück bis ASOS („Damals schickte der NDR ein musicalhaftes Konstrukt namens Alex swings, Oscar sings ins Rennen; das Ergebnis war ein überraschend guter 20. Platz. Man beteuerte im NDR monatelang, dass das Lied doch voll super sei. Aber gespielt wurde es nicht mal in den eigenen Radiosendern.“) und in der FAZ in ein sehr lesenswertes Interview von Peter-Philipp Schmidt mit Dr. Frank Freiling, dem Chef der Reference Group der EBU erschienen, wobei man Dr. Freiling ans Herz legen möchte, sich endlich einmal energisch um den Ausverkauf des (auch von seinem Arbeitgeber ZDF co-finanzierten) ESC-Contents an TikTok zu kümmern.

Drei Highlights möchte ich explizit weiter hervorheben:

Rheinische Post

Von allen etablierten Medien hat sich die Rheinische Post zur ersten Adresse gemausert, wenn es um den ESC geht. Da liegt vor allem am Duisburger Reporter Marc Latsch, dem man (liebevoll) einen gewissen Fanboy-Background attestieren darf.

Marc hat in dieser Saison vieles sehr Lesenswertes veröffentlicht, schwemmt die Rheinische Post (in a good way) geradezu mit Top-Notch-ESC-Material (hier eine Übersicht). Das kraftvollste Stück seine Analyse „Beim ESC hilft nur noch ein radikaler Neustart“ schließt mit dem folgenden Fazit:

„Gegen die Perfektion einer Loreen, den Wahnsinn des Finnen Käärijä (bei dem sich im Übrigen der Electric-Callboy-Vergleich mehr als aufdrängt) und die Tanzeinlagen der israelischen Teilnehmerin Noa Kirel wirkten Lord of the Lost zu brav. Daran änderten auch ESC-untypisches Geschrei und die schrillen Kostüme nichts. Das zeigte sich im Zuschauer-Voting. Dort landete „Blood & Glitter“ in kaum einem Land ganz hinten, sondern meistens im Mittelfeld. Punkte gibt es dafür allerdings nicht. Der Auftritt war – wie so oft aus Deutschland – Durchschnitt. Und Durchschnitt wird beim ESC nun einmal nicht belohnt.

So war es zwar der am wenigsten verdiente Misserfolg des NDR in seiner jüngeren ESC-Geschichte, doch setzten sich in ihm alte Fehler fort. Die wirklich besonderen Künstler und Musik-Größen sind längst verprellt. Ein sich selbst einschränkendes Lord of the Lost war nun das Beste, was die Verantwortlichen noch auftreiben konnten. (…)

Hannah Waddingham

Respekt gebührt der BBC nicht nur für die impactstarke, ergreifende, intelligente, respektvolle und sensible Herausstellung der Ukraine und ihrer Kultur und ihrer Künstler als dem eigentlichen europäischen Gastgeber, sondern auch für die Nominierung von Hannah Waddingham ins Moderatorenteam.

„Hannah Waddingham needs to host Eurovision every year“, schreibt die Daily Mail in UK und Dutzende von Feuilletonisten in Europa schließen sich an, sogar die BILD springt auf den Zug auf („diese Oberarme“). Das diesjährige Voting von Hannah Waddingham gemeinsam mit Graham Norton war ikonisch, er hat so sehr von ihrem Glanz und ihrem souveränen Charme profitiert.

Hannah wird zur Marlène Charell (jüngst ein Wiedersehen beim OGAE Clubtreffen) des neuen ESC-Jahrtausends – und das ist gut so.

Abschied von den geliebten „Eurovisionen“ von Marc und Martin

Mitten in der heißesten Saisonzeit, am 7. Mai 2023, ist beinahe untergegangen, dass wir nach dem Abschied von aufrechtgehn von Oliver Rau im letzten Jahr von einem weiter geliebten ESC-Blog Abschied nehmen müssen, den Eurovisionen von Marc Schulte und Martin Schmidtner. Das ist selbstverständlich kein „Highlight“ im eigentlichen Sinne, aber „Eurovisionen“ ist und war eins.

Einige Meilensteine ihres Wirkens beschreiben die beiden in ihrem Abschiedsstück so intensiv, dass man Gänsehaut bekommt:

„Wir berichteten von verbotenen Demonstrationen in Moskau und Baku, waren dabei, als Lena für Deutschland in Oslo gewann, verfolgten die Auswirkungen des Krieges zwischen Armenien und Aserbaidschan auf den ESC wie später die Annektierung der Krim durch Russland. Conchita Wursts Triumph der Diversität in Kopenhagen (2014) konnten wir ebenso kommentieren wie den Wettbewerb 2017 in einem sich zu Europa hinwendenden Kiew besuchen. Der Song Contest in einem unter Raketenbeschuss stehenden, jedoch weltoffenen und progressiven Tel Aviv (2019) war ebenso spannend wie der Contest unter Corona-Bedingungen in Rotterdam (2022). Und nicht zuletzt hatten wir beim vierten Platz von Michael Schulte in Lissabon (2018) ein ganz und gar persönliches Highlight.“

Neben dem Grundsatz der Fairness hat sich „Eurovisionen“ immer mutig und fundiert auf die unbestrittenen politischen Dimensionen des ESC konzentriert – und gleichzeitig die Liebe und den „personal twist“ transportiert, den nur wahrhaftige ESC-Fans rüberbringen können.

Die politische Dimension gilt auch für Eurovisionen-Abschiedsstück, dass Ihr unbedingt lesen solltet und das wir hier ganz bewusst an das Ende unserer Presseschau stellen. (Es ist „nur“ ein Abschied von „Eurovisionen“, Marc und Martin werden in der Bubble weiter aktiv sein, lese ich erfreut zwischen den Zeilen.)

M&M&M: Marc, Michael und Martin in Lissabon 2018 (Foto privat von Eurovisionen)

PS: Wie jedes Mal werde ich in dieser Presseschau Preziosen übersehen haben, bitte empfehlt mir diese gerne in den Kommentaren für eine eventuelle Folge 2. Dankeschön.


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Massel
Massel
10 Monate zuvor

Peter: einfach Danke !! Super erfasst, verfasst und zusammengefasst!!

Petitions Daniel
Petitions Daniel
10 Monate zuvor

Die Presseschau ist immer ein Moment im Jahr auf den ich warte. Alleine schon für die Einordnung eben dieser Berichte.

Danke dafür 👍 (habe zu viel gemeckert in letzter Zeit, musste mal gute vibes spreaden)

Phon
Phon
10 Monate zuvor

Vielen Dank Peter für die ausführliche und spannende Presseschau! Ich muss jedoch an zwei Punkten kritisch nachhaken:

1) Das „Six-Pack“ an Themen müsste eigentlich ein „Seven-Pack“ sein, denn das siebte große Thema ist die Diskussion um das Jury-Voting, durch welches der Publikumsliebling Käärija nicht gewonnen hat. Ich möchte Loreen mitnichten den Sieg abstreiten oder kleinreden – alle Teilnehmerländer haben sich mit ihrer Teilnahme am ESC auch mit dem Votingsystem einverstanden erklärt, und nun ist es halt so, dass in Kombination der beiden Instanzen Jury und Publikum am Ende doch Loreen die Nase vorn hatte – und Loreen ist als Televoting-Zweite auch definitiv eine verdiente Gesamtsiegerin.

Dennoch ist eine Diskussion um das Gewicht der Jurystimmen und daran, ob Jurys, die „musikalische Qualität“ bewerten, noch ein zeitgemäßes Konzept ist, durchaus berechtigt und sollte nicht pauschal als „schwadronieren“ abgetan werden.

2) Auch die Moderation von Hannah Waddingham sehe ich nicht zu 100% positiv. Ja, im Großen und Ganzen war sie eine tolle Moderatorin mit ordentlich Charme und der genau richtigen Balance von Ernst und Humor, aber dass sie bei der Verkündung der Punkte, als das Publikum laut „Cha Cha Cha“ rief, einfach „Just ignore everyone“ gerufen hat, fand ich ehrlich gesagt ziemlich respektlos gegenüber den Fans, von denen der ESC lebt. Ja, auch das Grölen der Fans war sicherlich nicht das beste Verhalten, und wenn man spontan agiert, sollte man auch mal einen Patzer machen dürfen – dennoch fand ich diesen Satz wirklich unpassend.

interniko
10 Monate zuvor

Vielen Dank für die Arbeit, Peter!

Cherry-Juice
Mitglied
Cherry-Juice
10 Monate zuvor

Danke für die Zusammenfassung und das „Durchwühlen“ im Netz… Ich hab einige zuvor schon gelesen, aber finde die Masse und Aussagen (besonders von vielen Usern) momentan super anstrengend und ermüdend. Du bringst es gut auf den Punkt, gefühlt werden soviel Themen auf einmal diskutiert und m.M.n. leider auch mit dieser typischen Social Media Vehemenz, die keine rationalen Diskussionen zulässt.

ZDF und Welt hatte ich beim Lesen die Tage schon abgebrochen. Anja Rützel hatte mich beim Livestream überrascht mit ihren Aussagen zu ChaChaCha und auch LOTL. Ich bin aber sehr froh, dass LOTL insgesamt wenig kritisiert werden. Jetzt bin ich gespannt (und auch sehr nervös) was der NDR aus dem Feedback machen wird.

PED schlägt bei mir momentan massiv zu 😅: Alle ESC Fans in mir sind müde, Ihre Geschichten sind längst erzählt, Keiner kann sagen er hätt’s nicht gehört…

Anna B.
Anna B.
10 Monate zuvor

Ich finde nicht, dass wir von Europa verarscht werden, sondern dass wir Europa verarschen. Wenn man Electric Callboy als einen Act ablehnt, der in Europa Stadien füllt und 100.000 an einer Petition teilnehmen lässt, muss man liefern und zwar einen Act der die Ablehnung begründen lässt. Das hat man aber nicht und somit bleibt ein enttäuschter und verwunderter Zuschauer zurück. Ein französischer ESC-Fan hat unter einem Video von Electric Callboy geschrieben, er könne den Deutschen alles verzeihen, aber nicht, dass wir E.C. nicht zum ESC geschickt haben. Mir persönlich fehlen auch die Begründungen. Warum wurde Jendrik ausgewählt und wer stand noch zur Auswahl? Warum dachte man, es wäre gut mit einem Mittelfinger aufzutreten? Und ja, wenn diese Entscheidungen vom NDR zu verantworten sind, dann muss dieser auch dafür die Verantwortung übernehmen. Und es liegt nicht an Europa. Sondern dass Europa jedes Mal das Gefühl hat, wir geben nicht unser Bestes. Wir haben mit Berlin ein Hauptstadt, die zu einer der kreativsten und lebendigsten Städte Europas, wenn nicht sogar weltweit, gehört. Viele Menschen lieben die Stadt, um Party zu machen und sich inspirieren zu lassen von der Kreativität, dem Freigeist,… Die Stadt ist voll von Musikern und Produzenten. Das Potenzial in Deutschland ist riesig. Wenn man sich die 1Live Krone anschaut, merkt man, dass der Musikmarkt in Deutschland nicht langweilig ist und wir auch Nachwuchskünstler haben, die richtig gute Musik auf Deutsch machen. Das Qualitätsgefälle zwischen der 1Live Krone und dem deutschen Vorentscheid ist gewaltig. Mit dem letzten Platz zeigt uns Europa nicht, dass wir nicht gemocht werden, sondern dass wir es eindeutig besser können! Sich jetzt beleidigt zurückzuziehen ist das falsche Signal, anstatt ein Team mit jungen, kreativen Menschen zu bilden (Produzenten, Choreographen,….), dass endlich das Potenzial entfalten kann, was wir in Deutschland haben. Wenn der NDR diese Menschen zurückhält, sollte es an einen anderen Sender übertragen werden.

Haraldur
Haraldur
10 Monate zuvor
Reply to  Anna B.

Anna B.: Mit Berlin hast Du völlig recht. Das liegt aber nicht im Sendebereich des NDR. Komischerweise werden in den NDR-Jahren überproportional viele Acts aus Hamburg und Umgebung angefragt oder berücksichtigt. So wie es ja in den BR-Jahren nicht ohne mehrere Siegel-Titel im Vorentscheid zu gehen schien.

Mareike Kaa
Mareike Kaa
10 Monate zuvor
Reply to  Anna B.

Aber … aber Jendrik hatte 11,82 Punkte! (Ich glaube ja, der NDR war selbst völlig baff, dass Jendriks Song in der Auswahl ganz oben war, und hat dann das mit den 11,82 Punkten so oft wiederholt, um sich selbst zu überzeugen, dass das alles schon super sein muss.)

Traffy
Traffy
10 Monate zuvor
Reply to  Anna B.

Bei Jendrik glaube ich mittlerweile das jedes Jurymitglied damals ein Hobby Mäßiger Internet-Troll war und jeder davon dachte „ach, den Jendrik geb ich jetzt mal die Höchstpunktzahl, wird ja sowieso keiner machen, aber der NDR soll zumindest kurz Bangen das er es wird“. Und wenn jeder so dachte, würde es auch die hohe Punktzahl erklären :’D

Nelis
Nelis
10 Monate zuvor
Reply to  Traffy

Hahaha, das passt 🤣🤣🤣

Rheez
Rheez
10 Monate zuvor
Reply to  Anna B.

Danke für deinen richtig tollen Kommentar, wie ich finde, Anna. Du hast eigentlich so Recht und trotzdem ist das halt irgendwo auch das Problem: im Grunde genommen ist das seit Jahren klar und es ändert sich doch nichts, verschlechtert sich sogar gelegentlich noch weiter oder verbessert sich nur geringfügig, wie in diesem Jahr. Mir fehlt wirklich die ansonsten reichlich vorhandene Phantasie, wie wir die Lücke zwischen dem, was der deutsche Musikmarkt zubieten hat und dem, was der NDR jedes Jahr fabriziert, auch nur halbwegs geschlossen bekommen. Eine Veränderung der Rundfunkanstaltzuständigkeit ist da denke ich wirklich geboten und wenn uns irgendein höheres Wesen im ESC-Kosmos wohlgesinnt ist, werden wir vielleicht eines Tages „erlöst“. Alle beim NDR, die wirklich sichtbar für ihn brennen, könnten ja dann vielleicht mitwechseln, das sollte doch in der ARD des 21. Jahrhunderts irgendwie für so ein Projekt machbar sein. Ich habe kein Insiderwissen, um abzuschätzen, was alles beim NDR falschläuft, aber die bevorzugte Auswahl von Künstlern aus dem NDR-Sendegebiet ist schon einmal augenfällig. Klar ist dann auch mal ein Glücksgriff wie Michael Schulte dabei, aber davor war ja wirklich lange nichts oder seien wir ehrlich – wenn wir die Jahre der Kooperationen mit Raab und/ oder ProSieben ausblenden, in welches Jahr müssen wir dann zurück gehen, um einen wirklich konkurrenzfähigen Beitrag zu finden? Ich will ja nicht übertreiben, aber gab es diesen denn überhaupt, seitdem der NDR übernommen hat und nicht mit Raab und/ oder ProSieben zusammenarbeitete? Ich fand keineswegs alle Beiträge für Deutschland schlecht und es waren so einige Songs dabei, die ich persönlich durchaus mochte, so ist es nicht.

Rheez
Rheez
10 Monate zuvor
Reply to  Rheez

Das etwas flache Ausholen gegen den NDR tut mir leid, man sollte es natürlich etwas differenzierter betrachten, aber in der Essenz ist es denke ich nicht von der Hand zu weisen und wenn man sich Gedanken macht, was der deutsche Musikmarkt zu bieten hätte und wenn man da auch nur teilweise dran anknüpfen würde, wie sehr das den ESC bereichern könnte, tut das mittlerweile schon wirklich weh und hinterlässt einen ratlos und ohnmächtig. Dieses Jahr war bereits einiges besser, die Songauswahl wohl aber nicht optimal, wie die Presseschau mitunter auch anmerkte. Und die Hoffnung, dass sich fundamental etwas ändert schwindet immer mehr, deswegen lehne ich eine Pausierung nicht mehr ab. Vielleicht könnte sie dazu beitragen, dass sich hier langfristig neue ESC-Konzepte etablieren und man den ESC aus deutscher Sicht etwas besser genießen könnte. So jedenfalls wird es denke ich für deutsche Beiträge schon immer schwieriger, aufzufallen, weil man nicht mehr viel erwartet und jedes Jahr eine wahre Bombe zu schicken, ist vielleicht auch nicht drin, selbst unter besseren Bedingungen nicht.

Haraldur
Haraldur
10 Monate zuvor

Weil ich jetzt an so vielen Stellen gelesen habe, dass das Staging zu wenig dynamisch gewesen sei und man keine Verbindung zur Band aufbauen konnte, habe ich mir im Wechsel mit LOTL nochmal die Auftritte von Måneskin und Blind Channel angeschaut.

Mir ist das vorher nicht so extrem aufgefallen, aber es stimmt schon: Måneskin haben während der gesamten 3 Minuten entweder miteinander oder mit der Kamera interagiert. Das beginnt schon ganz am Anfang, als Damiano die Kamera (also die Zuschauer) zur Bühne und der Band führt. Dieser Auftritt war sensationell gut.

Blind Channel haben nicht so viel miteinander agiert, die Konzentration lag auf den beiden Sängern. Aber die Dynamik war großartig.

Demgegenüber ist der Auftritt von LOTL trotz Pyro statisch und langweilig. Zu wenig Bewegung, zwei Bandmitglieder werden durch die Gerüste komplett aus dem Geschehen herausgenommen und auch die Gitarristen fallen nur beim Sprint am Ende richtig auf. Was haben sich die Verantwortlichen dabei gedacht? Natürlich war das ein Quantensprung im Vergleich zu den Vorjahren, aber vermutlich war ich genau deshalb zu optimistisch. Und es stimmt natürlich auch, dass LOTL in der Vergangenheit eine Menge viel interessantere Songs geschrieben haben.

Einen Einwand halte ich aber für Quatsch. Ich glaube nicht, dass es geschadet hat, dass Chris versucht hat, das Publikum zu animieren. Auch Damiano hat geschrien: „Rotterdam make some noise!“ Das hat Måneskin jedenfalls nicht den Sieg gekostet.

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
10 Monate zuvor

Vielen Dank für die Zusammenfassung, Peter. Momentan geht da in den Debatten noch viel durcheinander. Vielleicht sehen wir alle klarer, wenn die erste große Enttäuschung und Aufregung verflogen ist. Eines ist allerdings bereits jetzt glasklar: Der Kern des Problems ist unser Vorentscheid, für den der Vergleich mit einer defekten Kartoffelschälmaschine noch ein Kompliment ist. Ob es neues Personal oder neue Strukturen braucht (oder beides), um den VE wieder funktionsfähig zu machen, kann ich nicht beurteilen. Dafür weiß ich zu wenig über den NDR.

Bzgl. LoTL muss man mMn scharf zwischen Auftreten und Beitrag unterscheiden. Die Jungs waren super ESC-Botschafter für Deutschland, aber Lied und Auftritt waren leider extrem schwach.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
10 Monate zuvor

Würde ich auch so sehen. LotL war die richtige Band mit dem falschen Song zur falschen Zeit.

Gaby
Gaby
10 Monate zuvor

Sehr interessant, vielen Dank für die Zusammenfassung.🙂

Die Einlassungen von Imre Grimm und der Rheinischen Post haben mir am besten gefallen.
Nur am Rande: Den ESC kann man nur bedingt mit dem Fußball vergleichen, da beim Fußball objektivere Maßstäbe gelten: Ganz einfach, wer am meisten Tore schießt, gewinnt. Das ist beim ESC ungleich komplizierter, denn niemand kann vorher wirklich sagen, was in dem Jahr angesagt ist. Deshalb ist es manchmal auch ein bißchen Glück oder aber auch Pech. Denke, in einem Jahrgang mit mehr Balladen, wo auch nicht relativ viele progressive Titel am Start sind, und es auch nicht die, doch recht großen, Fußstapfen von Maneskin und Blindchannel gab (okay, das wußte man ja), wären Lord of The Lost, besser angekommen.
Hm… bin mir mittlerweile sehr sicher, dass der Text auch eine Rolle gespielt hat, vor allem bei den Jurys. Bitte hier das nächste Mal ein bißchen mehr mit Fingerspitzengefühl agieren.

Was das Staging angeht: Ja, das ist das altbekannte Problem in Deutschland. Deshalb braucht man dringend Leute, die mit Kreativität und Liebe zum ESC ans Werk gehen, so wie damals Stefan Raab.

goynen67
10 Monate zuvor

Der Artikel von Imre Grimm gefiel mir ebenfalls sehr gut. Insgesamt finde ich auch das die Kommentare ( außer Bild ) deutlich selbstkritischer und klarer waren im Bezug auf das Deutsche Dilemma. Es wird einfach gesehen das andere Länder es verstehen ihre Song mit einer Story, mit Ideen und einfach kreativ zu präsentieren. Eigentlich wird mittlerweile deutlich auf den NDR gezeigt, deutlich formuliert das das Problem nicht die Künstler sind sondern das Verfahren der deutschen Vorentscheidung mit dem wir immer wieder unter die Räder kommen. Peter, dir einen lieben Dank für die tolle Zusammenstellung der Kommentare.

Traffy
Traffy
10 Monate zuvor

Ich glaube so „erschöpft“ war ich nach einer ESC Season noch nie, während gleichzeitig eine ewig große Vorfreude auf die nächste Season bereits da ist. Das Thema ESC war die letzten Tage halt wirklich überall.

Ich traue dem NDR aktuell alles zu. Also das sie „DEN“ Song/Künstler finden, der ihnen eine gute Platzierung bringt. Oder das sie sowas in Richtung wie den Irischen Truthahn direkt nominieren. Wirklich alles traue ich denen jetzt zu.

Anna B.
Anna B.
10 Monate zuvor
Reply to  Traffy

Es nervt mich aber tierisch, dass man dem NDR nicht vertrauen kann und man ihm alles zutrauen muss. Das ständige Gewurschtel um den Vorentscheid und die Auswahl. Der Contest ist so eine große Chance für Künstler oder Bands auf eine internationale Karriere. Ja, wahrscheinlich kommt nächstes Jahr eine singende Möwe per Direktnomination.

Rheez
Rheez
10 Monate zuvor
Reply to  Anna B.

Schon witzig mit der singenden Möwe, im Bezug auf deinen anderen Kommentar, in dem es u.a. um Teilnehmer aus dem NDR-Sendegebiet ging, wollte ich eigentlich auch schreiben, dass der NDR vielleicht sogar eher eine Möwe an den Landungsbrücken einsammeln und als Teilnehmer nominieren würde, wenn sich kein entsprechender Teilnehmer mehr die Blöße geben würde, bevor sie ihr Konzept ändern. War mir dann Aber doch zu überspitzt und bösartig und vor allem wollte ich nicht den Anschein erwecken, auch nur einen einzigen bisherigen Vertreter auf diese Ebene zu stellen, waren nämlich ausnahmslos alle talentiert, die mit einem anderen Song und Konzept durchaus Chancen gehabt hätten meiner Meinung nach.
Aber wenn schon zwei den gleichen Gedanken haben… nicht, dass es eine böse Vorahnung ist :O 😀

AlexESC
AlexESC
10 Monate zuvor

Danke Peter für die Presseschau! Klasse Arbeit!

zum Jury-Voting:
Vor einigen Tagen hat sich auch Stig Karlsen (Head of Delegation von Norwegen) dazu geäußert, dass er es am liebsten hätte, wenn das Jury-System mal begutachtet wird.
https://eurovoix.com/2023/05/15/norway-head-of-delagation-eurovision-jury-system-evaluated/

Ich persönlich möchte auch, dass das Jury-System -wenn man es unbedingt beibehalten möchte- reformiert wird. Vor allem soll es wirklich der Fall sein, dass in der Jury nur Personen sitzen, welche auch beruflich DIREKT an Songs beteiligt sind. Und damit meine ich: Komponisten, Textdichter, Sänger, aber KEINE Musikjournalisten oder sonst irgendwelche bekanntne Persönlichkeiten, welche zwar über Musik berichten -vielleicht sogar eine Musikshow moderieren- aber selbst jetzt keinen Song schreiben oder singen Und dies soll natürlich nicht nur für den ESC, sondern auch für die Erwachsenen in der JuniorESC-Jury, welche aus 3 Erwachsenen und 2 Kindern besteht. Deutschland ist hier ja keine Ausnahme, denn auch wir hatten im letzten Jahr z.B. Jess Schöne in der Jury, welche jetzt beurfsmäßig keine Sängerin ist und auch keine Songs schreibt, sondern hauptsächlich eine Moderatorin ist.
Von mir aus kann man, da die Performance beim ESC-Auftritt ja mittlerweile auch wichtig ist, auch noch einen Choreograf in die Jury nehmen. Aber dies soll dann für alle Länder verpflichtend sein, da sonst in einem Land, wo eben ein Choreograf in der Jury ist, die Performance stärker bewertet und im anderen Land -wo kein Choreograf in der Jury ist- die Performance schwächer oder überhaupt nicht bewertet wird.

AndrESCas
AndrESCas
10 Monate zuvor

Lieber „Autor dieser Zeilen“,
nichts für ungut, bitte. Aber ein Satz, der mit „Oliver E. blickt…“ beginnt und sich mit „Tik-Tok kümmert“ über 19 (in Worten: neunzehn!) Zeilen auf dem Display zieht, ist echt anstrengend 😉

Sebastian
Sebastian
10 Monate zuvor

Das ganze schreit doch förmlich nach einem ESC Kompakt – Live mit Alexandra Wolfslast.

Sophia ESC
Sophia ESC
10 Monate zuvor
Reply to  Sebastian

Oh ja bitte 🙏🏼

ESC2023
ESC2023
10 Monate zuvor
Reply to  Sophia ESC

Ja hoffe auch das es einen ESC Kompakt Live mit Alex und vielleicht auch Stefan gibt um die Sache nochmal zu besprechen und aufzuarbeiten.Denke und hoffe sie sind dazu bereit.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
10 Monate zuvor

Wie fundiert hier der Finger in die Wunde gelegt wird. Aber anstatt sich medizinisch behandeln zu lassen, wird der NDR wahrscheinlich nur wieder ein Stück von seinem Hemd abreißen und sich notdürftig verbinden… Traurig.

Sebastian
Sebastian
10 Monate zuvor

Auf dem Youtube Kanal „Douze Points“ gabs eine Umfrage mit der Frage: What do you think of Germanys 2023 results?
3% sagen „Overrated“,
20% sagen „Deserved“
77% sagen „Underrated“

an der Abstimmung haben bisher 9032 Personen teilgenommen.

Wolfgang Meyer-Rudolph
Wolfgang Meyer-Rudolph
10 Monate zuvor

Dass die herausragende WADDINGHAM jenen Satz „herausgehauen“ hat, steht sprichwörtlich für den einzigartigen britischen Humor, den es zu verstehen gilt (@Phon, 11:03h > musste ich mich, obschon Anglist, auch erst dran gewöhnen, um ihn später bewundern zu können). Im Gegenteil: Sie hat Cha-Cha-Cha mehrfach mit ihrer Gestik und Mimik nachgerade supported.-
Man sehe mir bitte nach, dass ich meinen kleinen Beitrag im MM-Blog hier erneut unterstreiche:
MARCOs MUT darf, kann und sollte auch am Wochenende danach noch gebührend gewürdigt und ausgiebig zelebriert werden:
MENGONI vs. MELONI.
Welch ein Zeichen! im aktuellen politischen Jammertal-Szenario mit zentraler Predigt in ROMA.

petra
petra
10 Monate zuvor

Danke für die tolle Presseschau.
Ich fürchte allerdings, dass beim NDR gar nichts ankommen wird. Es ist eigentlich schon ganz schön frech, dass sie so resistent sind. Sollen sie mal nach Portugal oder Finnland zum Vorentscheid und das einfach kopieren.

Andreas
Andreas
10 Monate zuvor

Ich wiederhole hier ganz einfach meinen Tweet: #HaltdieFresseBILD

Eurovisionismus, der
Eurovisionismus, der
10 Monate zuvor

Entschuldigung bitte, aber mir erscheinen auf ebendieser Blogseite ernsthaft zwei Anzeigen der rassistischen, LGBTQI+-, impf-, wissenschafts-, frauen- und demokratiefeindlichen FPÖ.
Ich gehe erstmal rückwärtshusten, baba.

Indigo
Indigo
10 Monate zuvor

Anzeigen im Internet werden in der Regel nicht an bestimmte Seiten angeheftet, sondern „verfolgen“ die einzelnen Internetnutzer.

Eurovisionismus, der
Eurovisionismus, der
10 Monate zuvor
Reply to  Indigo

Ist schon klar, dass der Werbecontent „dynamisch“ erscheint. Die Frage ist vielmehr, wie es die Seitenbetreiber finden, von Faschisten querfinanziert zu werden. Denn das Geld dafür, dass ich diesen verstörenden Inhalt angezeigt bekomme, erhält ja wohl ESC kompakt.

Thomas2000
Thomas2000
10 Monate zuvor

Hängt vermutlich mit deinen besuchten Seiten zusammen, da kann ECK nichts dafür.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
10 Monate zuvor
Reply to  Thomas2000

bestimmte Anzeigen, oder Anzeigenthemen kann man als Webseitenbetreiber blocken. Man verzichtet dann aber uU auf Einnahmen. Als User kann man die ‚Verfolgung ausschalten‘.

Frau Nachbar
Frau Nachbar
10 Monate zuvor

Dich hab ich hier vermisst. Bleib ja da! Nix baba! 🙂

Christliches
Christliches
10 Monate zuvor

Irrtümer können erst erkannt, wenn Überzeugungen fallen gelassen werden.

eurovision-berlin
10 Monate zuvor

Wie ist eigentlich die Böhmermann-Show angekommen? Habe davon nichts mehr gehört.

4porcelli - The 🦦‘s the best
4porcelli - The 🦦‘s the best
10 Monate zuvor

Sehr gute Overview – danke, Peter!

Indigo
Indigo
10 Monate zuvor

Danke für den tollen Artikel!
Ich nehme schon an, dass es relativ bald, vielleicht noch nicht im nächsten Jahr, gröbere Änderungen am Votingsystem geben wird. Es ist ja durchaus spannend, wenn es ein Juryvoting und ein Televoting gibt, aber irgendwie muss man gewährleisten, dass der Sieger jedenfalls vom Publikum gekürt wird. Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich finde, dass das Televoting ohnedies nicht mehr zeitgemäß ist. Man sollte nur noch mit der App arbeiten, dann kann man auch die Nachteile der Startreihenfolge etwas korrigieren.

ESC1994
ESC1994
10 Monate zuvor
Reply to  Indigo

@Indigo

Du willst also damit ganz viele (vor allem ältere) Zuschauer vom Voting ausschließen?? Joa, ich sage mal lieber nix zu.

Matty
Matty
10 Monate zuvor
Reply to  Indigo

Beim Melodifestivalen wird beim Tele- und Appvoting die Zuschauer in Altersgruppen unterteilt. Es ist aber fraglich, ob sich das auch auf den ESC übertragen lässt.

Thomas2000
Thomas2000
10 Monate zuvor
Reply to  Matty

Wenn ein Künstler oder ein Sportler bei einem internationalen Bewerb die deutsche Fahne tragen darf, ist das wohl ein wichtiges Ereignis im ganzen Leben dieses Menschen.

Und irgendwie auch eine Ehre, um es ganz altmodisch zu sagen. LOTL sehen dies anscheinend nicht so. Seltsam.

Funi_Cula
Mitglied
10 Monate zuvor
Reply to  Indigo

Das Televoting wird alleine schon bleiben, weil manche Sender einen nicht unerheblichen Teil ihrer Kosten dadurch refinanzieren. Deshalb gibt es ja auch die überlange Votingphase.

goynen67
10 Monate zuvor

Neben der aktuellen Diskussion was soll Deutschland machen um beim ESC erfolgreich zu werden? ( wirklich gute Ideen würde der NDR sicher auf unserem Blog finden 🙂) gibts ja auch die Diskussion um das Voting beim ESC. Nun dieses Jahr war es nun mal übel das wir zwei potentielle ESC Gewinner am Start hatten. Da nur einer gewinnen kann waren natürlich 50 % frustriert. Und schnell ist das Votingsystem als Schuldiger gefunden. Tatsächlich ist das aktuelle System aber sinnvoll und durchdacht. Ich denke was die Zusammensetzung der Jury angeht könnte noch optimiert werden. Aber reines Televoting hat genauso zu jahrelangem Frust geführt wie reines Jury Voting. Die Kombi macht es einfach und auch wenn mir persönlich der ESC Gewinner nicht immer gefallen hat so finde ich die Entscheidung immer nachvollziehbar, erklärbar und verständlich. Und der stetig steigende Zuspruch für den ESC zeigt doch das es ein gutes Konzept ist.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
10 Monate zuvor
Reply to  goynen67

das Jury Voting wurde doch nur deswegen eingeführt um russisches Dauersiegen zu verhindern.

lasse braun 🏴‍☠️
lasse braun 🏴‍☠️
10 Monate zuvor

wann kommt der SCC?
noch im mai?
anbei dance break. 💜

https://twitter.com/hearts4alika/status/1659285027056676879?

Thomas M. (mit Punkt)
Thomas M. (mit Punkt)
10 Monate zuvor

Lass den Bloggern noch ein bisschen Zeit nach der anstrengenden ESC-Hochphase. Und den potentiellen Teilnehmern bitte auch, denn ich bin bestimmt nicht der einzige, dem es sehr sehr schwer fällt, unter den vielen Kandidaten die zehn Besten für die eigene Wunschliste zu finden.

Rainer Knuth
Rainer Knuth
10 Monate zuvor

Für alle die ein völlig neues Konzept für den VE fordern sei gesagt, dieser VE war vom Konzept her nicht völlig falsch. Gut es war alles zu spät, Studio zu klein, tiktok Wildcard. Aber an allem kann man mit relativ kleinen Änderungen viel bewegen und den VE deutlich besser machen.

Auch sehe ich nicht, das die Leute vom NDR die direkt mit den Künstlern zu tun haben „nicht für den ESC brennen“ sondern das Problem liegt eher weiter oben. Entscheidungen werden zu zögerlich getroffen und schlecht kommuniziert.

Sehe den VE für nächstes Jahr als eine Art Bewährungsprobe, denn trotz vieler Veränderungen dieses Jahr ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend gewesen. Nun heißt es bei den Verantwortlichen Mut zu beweisen und noch mehr zu investieren. Das fängt schon damit an Personal das nur für den ESC eingestellt ist zu haben und geht weiter in alles größer Denken.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
10 Monate zuvor
Reply to  Rainer Knuth

Doch. an dem war meines Erachtens alles falsch, eine Kettung von Fehlentschiedungen und fehlendem kreativem Gespür. Muss ich dir leider widersprechen. Mit gleichbleibendem Entscheiderpersonal kann es nächstes Jahr keinen VE geben. Das ist nicht möglich, da ja der gleiche Driss zu befürchten steht, wie in diesem Jahr.

Edelweiß
Edelweiß
10 Monate zuvor

Ich vermisse bei der Presseschau den fundierten Kommentar der Süddeutschen Zeitung. Okay, irgendjemand hat ihn in den Postings hier im Wortlaut eingestellt. Haut im Prinzip in die gleiche Kerbe wie viele andere Pressevertreter.
P.S.: Die Süddeutsche hat noch kein Dementi zum Beitrag und zu den Zitaten von Peter Urban gebracht. Warum wohl?

elkracho
Mitglied
elkracho
10 Monate zuvor

Etwas off-topic:

Neuer Song von Dotter ist raus…………mir gefällt er.
Sowas würde ich mir den nächsten VE wünschen.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
10 Monate zuvor
Reply to  elkracho

Also müssen wir den ehemaligen aserbaidschanischen Weg gehen und von Schweden einkaufen?

elkracho
Mitglied
elkracho
10 Monate zuvor
Reply to  Porsteinn

Nöö.
Mal nen Uptempo-Song im VE antreten lassen.
So war das eher gemeint.
Aber mit schwedischer Professionalität vorgetragen.

elkracho
Mitglied
elkracho
10 Monate zuvor

……reiche mal das“für“ nach

Thomas O.
Thomas O.
10 Monate zuvor

Der Vorentscheid mus professioneller werden, der jetzige hat ja schon Patty Gurdy und Rene Miller geschrägt…..das war völlig unnötig aufgrund amateurhafter Vorplanung.
Dann blieb fast nur noch LotL and Ikke, die ihre Auftritte wohl auch größtenteils selbst gestemmt haben.
Solange der Vorentscheid dieses Kindergeburtstags Niveau hat wird man es immer schwer haben gute Teilnehmer zu finden.
Nicht jeder Musiker findet Topfschlagen toll 😉
Aber ich mach mir da wenig Hoffnung, der NDR wird sich in dieser Hinsicht auch dieses Jahr mit seinen Ideen im Kreis drehen.

LotL haben schon gepasst, mit einer besseren Show wäre auch ein Platz im Mittelfeld drin gewesen.
Die Luft ist mittlerweile sehr dünn bei den Platzierungen. Was mit einem guten Auftritt möglich ist haben Albanien und Tschechien gezeigt, Wie man einiges auf dem Platz liegen lassen kann leider Deutschland und Österreich.

Marcomunetti
Mitglied
Marcomunetti
10 Monate zuvor
Reply to  Thomas O.

Ich finde jetzt nicht, dass der Vorentscheid per se amateurhaft war. Die Ganze Ikke Thematik hat dem VE nicht sehr gut getan, so dass sich am Ende viele Zuschauer für die beliebte Publikum-Variante entschied, einfach um Ikke zu verhindern.

Ich persönlich habe das Gefühl, dass ein Beitrag, wie Trong sehr, sehr gut in die Modernität des ESC passen würde und dieses International Pop Flair inkl. Dance Break wäre in Liverpool wahrscheinlich sehr gut angekommen. Ausserdem hatte Patty Gurdy einen Song, der beim ESC wohl sehr gut hätte funktionieren können (Keiino Vibes), live war sie halt leider wirklich nicht gut, was man eigentlich vor einer VE-Liveshow hätte herausfinden müssen.

Ist halt alles hätte hätte Fahradkette, da man ja im Nachhinein immer schlauer ist, aber zusammengefasst sollte man genau aus diesen Fehlern lernen. Denn trotz allem hat der NDR dieses Jahr einen verdammt grossen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Der letzte Platz sieht halt scheisse aus, aber er war in diesem Jahr wirklich alles andere als verdient im Vergleich zu 2021 & 2022.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
10 Monate zuvor
Reply to  Marcomunetti

Patty Gurdy kann leider live nicht singen. Krasse Fehlbesetzung. Das ist leider die richtige Einstufung.

Übrigens lauerte für Deutschland, also LOTL, die ganze Zeit der letzte Platz als reale Gefahr. Zu geringe internationale, aber auch nationale Rezeption. Das ist Fakt.
Alle VE Songs sind in der Rezeption vollständig gescheitert. Aber sowas von. Das kann man nicht ausblenden.
Wir brauchen Sachen, die ordentlich Rezeption bringen und in hoher Qualität dargestellt werden. DAS ist das richtige Rezept. Rezeption im Inland…die im Ausland kommt dann schon.
Findet man solche Acts nicht, dann ist ein VE eben nicht durchführbar. Auf „weitgehend talentloses Füllmaterial“ kann ich dankend verzichten

Nils
Nils
10 Monate zuvor

Das immer wieder mal auftauchende Måneskin-Argument halte ich für sehr zweifelhaft. Voyager – die ja dann theoretisch genauso Måneskin-Trittbrettfahrer sein müssten – sind dank des Jury-Votes immerhin 9. geworden. Wieso sollten die Ergebnisse von 2021 auch 2023 noch reinspielen? Die wenigsten Casual Viewer dürften eine ausgeprägte Erinnerung an den vorvorherigen ESC haben.

Vor allem aber regen mich diese komplett hinkenden Vergleiche auf. Wer Lord of the Lost, Måneskin und Lordi in einen Topf wirft, hört wahrscheinlich auch bei „Satellite“, „Arcade“ und „Wild Dances“ keinen Unterschied.

Sebastian
Sebastian
10 Monate zuvor
Reply to  Nils

Ich stimme dir zu. Allein schon das staging von Måneskin war bis auf die Haarspitzen durchgestylt und extrem ansprechend inszeniert. Die Band und insbesondere der Frontmann hatten sexappeal (was immer hilft) und der Song war aller erste Sahne. Das Genre spielt in der Regel eine untergeordnete Rolle wenn alles perfekt zusammenpasst und den Nerv der Zeit trifft. Nichts davon würde auf LOTL zutreffen.

Gaby
Gaby
10 Monate zuvor
Reply to  Nils

Hm? Warum regen Dich diese Vergleiche auf??? Gibt ja nun wirklich Wichtigeres, über das man sich aufregen kann… Verstehe diesen Kommentar nicht so ganz.
Ausserdem haben Voyager im Televoting ja auch nur 21 Punkte bekommen, und bei den Jurys kam der Titel einfach gut an, weil er für sie wohl ansprechender inszeniert war.
Denke mal, DEN einen Grund für das schlechte Abschneiden von Lord of the Lost wird es nicht geben. Wenn man das überhaupt erklären kann, würde ich vor allem sagen sagen: Es waren einfach zu viele progressive Acts am Start, ob das jetzt haargenau derselbe Stil war oder nicht, spielt ja erst einmal keine Rolle.

„Wer Lord of the Lost, Måneskin und Lordi in einen Topf wirft, hört wahrscheinlich auch bei „Satellite“, „Arcade“ und „Wild Dances“ keinen Unterschied.“ Sorry, aber der Vergleich hinkt, weil es sich ja bei den drei letztgenannten Songs um völlig andere Genres handelt.😉
Das mit dem Genre „Hartrock/Metal“ sehr stark geschulte Ohr wird sehr wohl einen Unterschied zwischen LOTL Maneskin und Lordi feststellen, bezweifle aber, dass dies die breite Masse tut.🙂

Nils
Nils
10 Monate zuvor
Reply to  Gaby

Unterschiedliche Genres? Wieso? „Satellite“, „Arcade“ und „Wild Dances“ waren doch alle Pop. Das geschulte Ohr mag da natürlich … 😉

Du siehst, worauf ich hinaus will: Wer partout nicht differenzieren möchte, findet auch einen Weg, alles über einen Kamm zu scheren. Das aber bei der „Europameisterschaft“ der Musik zu tun und alles, wo mal eine E-Gitarre dran vorbei gelaufen ist, in einen Topf zu werfen, ist einfach unfassbar ignorant und disqualifiziert die entsprechenden Kommentare maximal.

Zu Voyager: Klar, die sind im Televoting abgeschmiert. Unter dem Strich steht aber trotzdem ein Top-10-Platz. Darum diskutiert in Australien auch niemand die abstruse Frage, ob Voyager musikalisch zu nah an Måneskin gewesen seien. Und genauso wenig würde das auch hierzulande diskutiert, wenn Lord of the Lost auf Voyagers Platz gelandet wären.

Diese ganzen Vergleiche zu Måneskin im Feuilleton sind daher für mich nur Pseudo-Argumente, die keiner Überprüfung standhalten. Erst recht nicht, wenn man sieht, wer das Televoting gewonnen hat. Da wäre die Frage also, wenn überhaupt, eher, ob LotL zu ähnlich zu Käärijä waren – und auch dagegen spricht das Ergebnis von Voyager.

Damit will ich auch gar nicht dementieren, dass sich die Zielgruppen der genannten Beiträge durchaus überschneiden. Und eventuell haben dieses Jahr auch tatsächlich einfach zu viele Acts im selben Teich gefischt. Aber diese Behauptung, dass LotL ja absehbar scheitern mussten, weil sie ein Klon von Måneskin seien, zeugt bei wohlwollender Auslegung nur von der Rat-, bei negativerer Auslegung von der kompletten Ahnungslosigkeit zu vieler Feuilletonisten.

Gaby
Gaby
10 Monate zuvor
Reply to  Gaby

„Satellite“, „Arcade“ und „Wild Dances“ ist zwar alles Pop, aber eins ist eher Mainstream-Pop, eins eine Ballade und das dritte Ethno-Pop. Denke, das läßt sich doch relativ leicht unterscheiden, nichts für ungut.😉

Nils
Nils
10 Monate zuvor
Reply to  Gaby

Sicher, das sollte eigentlich auch nicht weiter schwer fallen. Aber genauso verhält es sich halt auch bei „Blood & Glitter“, „Zitti e buoni“ und „Hard Rock Hallelujah“. 😉

Anna B.
Anna B.
10 Monate zuvor

Bei LOTL hätte ich mir eine Weiterentwicklung zum Vorentscheidsauftritt gewünscht. Die Band war so sympathisch und gesanglich top. Mit Blut & Glitzer hatte man zwei so starke Gegensätze, aus der man eine abwechslungsreiche Bühnenshow hätte machen können. Sie waren aber gar nicht so sichtbar (vielleicht im Outfit, aber sonst eher nicht). Irgendwie habe ich die ganze Zeit noch darauf gewartet, dass ein überraschender Blut/Glitzer-Effekt kommt oder es Blut/Glitzer in irgendeiner machbaren Form regnet. In Amsterdam auf der PreParty gab es Konfetti.

4porcelli - The 🦦's the best
4porcelli - The 🦦's the best
10 Monate zuvor
Reply to  Anna B.

Der Text mit Blut war schon schlimm genug, das noch auf der Bühne darzustellen hätte vermutlich zu null Punkten geführt.

Anna B.
Anna B.
10 Monate zuvor

Stimmt! Dann wäre nur ein Glitzereffekt schön gewesen!

4porcelli - The 🦦's the best
4porcelli - The 🦦's the best
10 Monate zuvor
Reply to  Anna B.

Wunderte mich, dass das nicht kam. Vermutlich, weil es dann zu lange gedauert hätte, die Bühne sauber zu machen.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
10 Monate zuvor
Reply to  Anna B.

allein der Songtitel ‚blood & glitter‘ war sicher nicht Votingsteigernd. War riskant. Irgendwie unangenehm halt. Dazu dann dieser steinernde Blick des Hauptdarstellers. Die Schminke. Also naja hatte irgendwie negativen touch, könnte mir schon vorstellen, dass das recht viele jetzt nicht zum Anrufen animierte. Vllt wäre mehr Glitzer und zwar übertrieben und weniger oder gar kein Rot interessanter gewesen. Weniger Schminke? Hätte ich persönlich besser gefunden.

Tamara
Mitglied
10 Monate zuvor

Vielen lieben Dank für den Überblick! Vielleicht ist es nur mein Eindruck, aber so wie ich es wahrnehme, wird in der Presse dieses Jahr etwas differenzierter auf den ESC geblickt als üblicherweise (die üblichen Verdächtigen natürlich ausgenommen – falls ein Mark Pittelkau irgendwann tatsächlich mal einen fairen, fundierten Artikel über den ESC schreibt, gewinnt in dem Jahr vemutlich San Marino). Das ist auf jeden Fall ein sehr mutmachendes Zeichen, so groß die aktuelle Baustelle auch ist. Dass in Social Media mal wieder jeder Unwissende seine unfundierte Meinung rausblubbern darf, ist wohl nicht zu vermeiden …

Laurine
Laurine
10 Monate zuvor

ESC Kompakt, danke für eine weitere großartige ESC Saison.
Ich vermisse die ESC Kompakt Livestreams schon jetzt, ich habe euch noch nie so intensiv konsumiert, wie 2023.
Warum kann nicht schon November 2023 sein, kann die neue Saison kaum erwarten

Rainer Knuth
Rainer Knuth
10 Monate zuvor
Reply to  Laurine

Weil der NDR schon im Oktober in die neue ESC Saison startet ….. Hoffnung stirbt zuletzt 😬

Knabberfritz
Knabberfritz
10 Monate zuvor

Ein richtig gutes Ergebnis tut mal wieder Not nächstes Jahr. Die Schlagzeile „Deutschland wird schon wieder Letzter!“ kann ich mir echt nicht nochmal antun.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
10 Monate zuvor
Reply to  Knabberfritz

Aber irgendwann müssen wir das Triple doch mal schaffen!

Mich@
Mich@
10 Monate zuvor

Eines unserer Probleme bzgl. ESC in Germany zeigte sich für mich gerade live bei „3 nach 9“: Nico Santos wurde von Marie Agnes Strack-Zimmermann mehrmals auf ehrliche Weise gefragt, warum er sich denn nicht für Germany für den ESC bewirbt. Seine Antwort: er wurde schon oft angefragt, hat aber jedes Mal abgelehnt, weil man ja nur verlieren könne… Es war ihm sichtlich etwas anangenehm. Er versuchte dann, sich mit seiner Teilnahme am FreeESC zu rechtfertigen 🙄

Bin kein Fan von ihm, doch wenn es unsere deutschen Musiker nur noch als Geschäftsrisiko sehen am ESC teilzunehmen und nicht als Chance, sich und seine Musik am Ende einem rund 200 Mio. großes Publikum zu präsentieren, dann läuft was schief. Auch wenn sie es hier ned ließt, aber ich danke Marie-Agnes, für das mehrmalige ernsthafte Nachfragen 😊

ESC1994
ESC1994
10 Monate zuvor
Reply to  Mich@

@Mich@

Na ja, bei den „kompetenten“ Herrschaften beim NDR würde ich es mir als erfolgreicher Künstler zweimal überlegen ob ich mir das antun würde.

Timo1986
Timo1986
10 Monate zuvor
Reply to  Mich@

Ja, ich hab’s auch gesehen. War wirklich gut wie MASZ Nico Santos mit dem Thema ESC konfrontierte und dass diese Frage auch mal von unerwarteter Seite – nämlich einer Politikerin kam.

elkracho
Mitglied
elkracho
10 Monate zuvor
Reply to  Mich@

„Eines unserer Probleme bzgl. ESC in Germany zeigte sich für mich gerade live bei „3 nach 9“: Nico Santos wurde von Marie Agnes Strack-Zimmermann mehrmals auf ehrliche Weise gefragt, warum er sich denn nicht für Germany für den ESC bewirbt. Seine Antwort: er wurde schon oft angefragt, hat aber jedes Mal abgelehnt, weil man ja nur verlieren könne…“

Immerhin kommuniziert er es so offen.
Andere hätten bei der Frage wohl auch nur herumgedruckst.

Aber symbolhaft für ein Teil unserer Gesellschaft.
Bloß nicht raus aus der Wohlfühlzone.
Bloß nichts riskieren……

Traffy
Traffy
10 Monate zuvor
Reply to  Mich@

Die Aussage „man kann mit einer ESC Teilnahme nur verlieren“ hört man Gefühlt öfters von Deutschen Künstlern (BossHoss sagten doch vor kurzem sowas ähnliches meine ich).
Was eigentlich traurig ist. Alleine für das Miteinander, Freundschaften knüpfen und zusammentreffen all dieser Leute mit den verschiedensten Hintergründen und Kulturen, lohnt sich doch schon eine Teilnahme ungemein wie ich finde. Snap, Arcade oder auch Måneskin sind noch dazu die Besten Beispiele, das sich eine ESC Teilnahme ungemein Lohnen kann.

Gaby
Gaby
10 Monate zuvor
Reply to  Traffy

Vor allem „Snap“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass einem der ESC nicht schaden muss. Rosa Linn war ja beim ESC auf dem 20. Platz gelandet, und hat trotzdem einen Hit gelandet.
Aber auch „Rockstars“ war hierzulande nicht unerfolgreich, also kann es sich schon lohnen, auch karrieretechnisch, selbst, wenn man beim ESC nicht so gut abschneidet.🙂

italojeck
italojeck
10 Monate zuvor
Reply to  Traffy

Ich bin mir 100% sicher, es wird sich auch fuer LOTL lohen (vor allem im Ausland?)

Gaby
Gaby
10 Monate zuvor
Reply to  Traffy

@Italojeck

Denke ich eigentlich auch. Die Wertung beim ESC ist doch nur eine spontane Momentaufnahme. Aber der ESC ist doch eine super Gelegenheit, als Künstler oder Band auf sich aufmerksam zu machen. Hat doch bei Rosa Linn auch super funktioniert.🙂

Nils
Nils
10 Monate zuvor
Reply to  Traffy

Das Schlimme ist aber: Nico Santos hat ja vollkommen Recht. Man muss sich ja nur mal anschauen, dass Cascada kommerziell nie wieder einen Fuß auf den Boden bekommen haben, obwohl sie davor ja sogar international phänomenale Erfolge feiern konnten.

In Deutschland herrscht dieses furchtbare Anspruchsdenken vor, dass dafür sorgt, dass Jeder, der ein schlechtes Ergebnis einfährt, danach in allen Medien durch den Dreck gezogen und für immer den „Versager“-Stempel aufgedrückt bekommt. Darum kann man es der ARD eigentlich auch nicht hoch genug anrechnen, dass sie Malik Harris mit diesem massiven Airplay die Stange gehalten und „Rockstars“ letztlich sogar zu einem veritablen Hit gepusht hat. Aber solange das nicht die Regel wird, riskieren Mainstream-Künstler, für die es in Deutschland auch so gut läuft, bei einem schlechten Abschneiden weiterhin ihre Karrieren, während es gleichzeitig eine sehr große und kaum kalkulierbare Herausforderung ist, beim ESC gut abzuschneiden.

Eine andere Frage wäre wiederum, ob man mit Nico Santos überhaupt was reißen könnte. Nun scheint Nico Santos laut Wikipedia außerhalb der DACH-Länder zumindest noch in Tschechien sehr erfolgreich zu sein. Aber bei den meisten deutschen Pop-Stars kann ich mir schon einen Reim drauf machen, warum sie (im Gegensatz zu Cascada oder auch Lord of the Lost) international überhaupt nicht erst stattfinden …

ESC1994
ESC1994
10 Monate zuvor
Reply to  Traffy

@Nils

Man muss aber auch sagen dass Cascada 2013 zumindest international ihren Höhepunkt schon längst überschritten hatten. Die Singles davor liefen eigenltich nur noch im deutschsprachigen Raum wirklich gut.

Nils
Nils
10 Monate zuvor
Reply to  Traffy

@ ESC1994

Stimmt schon. Aber näher an „Weltstars“ kommen deutsche ESC-Vertreter nicht mehr. 😁

trevoristos
Mitglied
trevoristos
10 Monate zuvor
Reply to  Mich@

ist ja logisch dass die jedes Jahr bei Nico, oder seiner Plattenfirma anfragen, obwohl sie wissen dass sie ein nein bekommen. Grössere weil interessantere frage ist WER wurde denn noch alles gefragt. Nico Santos macht seichten englischsprachigen Radiopop. Kein Wunder dass der angefragt wurde.

Rusty
Mitglied
Rusty
10 Monate zuvor

Aber Thomas Mohr hat den guten Vorschlag gemacht,doch trotzdem auf Künstler wie z.B.Nico Santos zuzugehen ,dass sie eventuell Songs für den ESC schreiben,die dann von anderen Künstlern gesungen werden.Das fand ich eine gute Idee.

Anna B.
Anna B.
10 Monate zuvor
Reply to  Rusty

Das fände ich auch super! Mir hat auch gefallen, wie er bei „The Voice“ mit jungen Sängern gearbeitet hat. Manchmal fehlt mir in Deutschland der Wunsch beim ESC einen richtigen magischen Moment zu erschaffen, der Menschen verzaubert. Dafür braucht es aber Zeit, um Ideen zu entwickeln. Loreen hat monatelang an ihrer Performance gearbeitet. Ihr Erfolg war kein Zufall. Wenn wir im VE noch nicht mal wissen, ob Rene Miller mit Stein oder ohne Stein auftreten soll oder kurz vorher eine Band „Sisters“ zusammenwürfeln und das Lied auch Sisters nennen, dann habe ich das Gefühl, dass man sich nicht besonders viele Gedanken gemacht hat. Es braucht einfach ein kreatives Team, das gemeinsam an einem Auftritt bastelt und Bock hat, die Idee auf die größte Bühne der Welt zu bringen.

trevoristos
Mitglied
trevoristos
10 Monate zuvor

Erstens braucht es jemanden an der Spitze dessen Stimme im Biz auch Gewicht hat, der kreatives Gespür hat und dem nicht die letzten Plätze wie ein Mühlstein um den Hals hängen. Da wo Wolfslast anruft wird, schätze ich mal, relativ oft ‚der Hörer daneben gelegt‘, ein gelegentliches „Jaja“ gemurmelt und ein ‚Nein Danke‘, oder ‚Wir melden uns‘ das Gesprächsende bilden. Natürlich wird sich nicht gemeldet…

Magic Moment? Bei Loreens Auftritt gab es den doch gar nicht. Ihr Song kommt aber halt gut an. LOTLs Song will ‚keiner‘ hören.

Leider ist es auch so, dass hier ja viele dauernd behauptet haben der NDR wäre mit dem VE 2023 auf dem richtigen Weg und das Line Up wäre richtig gut gewesen.
In Wahrheit war der 2023er VE ein überaus kompletter Reinfall und zwar in allen Belangen. Kein Deut anders, als in den Vorjahren mit VE.

Auf diese Weise und mit diesen Entscheidern kann daher kein VE mehr veranstaltet werden. Womit wollte man das begründen? Geht nicht…
Den erfolgreichsten und vielversprechensten Song nicht in den VE zu lassen, dafür aber z.B.eine Patty Gurdy (ein hochgelobter TOTALausfall) mit der Behauptung ’nicht ESCgeeignet‘, obwohl KEIN MENSCH weiß, was eigentlich ESCgeeignet ist (ist nur ein blödes weil undefinierbares Totschlagargument), das ist eben nur noch Blödsinn und fern jedes kreativen Gespürs. Nysncs Song ‚Bye Bye Bye‘ muss den Verantwortlichen auf Dauerschleife vorgegeigt werden.

Übrigens sollte man die Major Plattenfirmen nicht aus ihrer Verantwortung entlassen. Die Waschen ja ihre Hände in Unschuld, obwohl gerade sie an dem Desaster nicht unschuldig sind.

Ehrlich gesagt weiss ich aber auch nicht, wer ‚es‘ eigentlich übernehmen soll. Machen will das doch keiner, der /die richtig was aufm Kasten hat. Müsste man schon recht mutig sein und klar im Kopf, was man will.

Matty
Matty
10 Monate zuvor
Reply to  trevoristos

Den goldenen Mittelweg?

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