Replay Rotterdam (21): Alles dreht sich um die Wettquoten

Die Wettquoten wurden zum maßgeblichen Spielball der Hochphase der diesjährigen ESC-Saison, man könnte schon gar von einer Tradition sprechen. Doch waren die Wettquoten auch in diesem Jahr aussagekräftig, was das Endergebnis in Rotterdam betrifft? Wurden Favoriten wie Fan-Fails korrekt prognostiziert?

Vor und während der Proben und den Shows in Rotterdam haben wir einen Blick auf den Stand der Wettquoten geworfen. Vor den allerersten Proben war Destiny aus Malta der ganz heiße Tipp der Buchmacher, dahinter Frankreich, Schweiz, Italien und Island. Go_A aus der Ukraine wiederum lagen nur auf Platz 16, Senhit für San Marino hingegen auf Platz 12. Jendrik wurde auf Platz 25, Vincent Bueno (richtigerweise) mit Platz 28 nicht ins Finale getippt.

Bewegung in die Wettquoten kam wiederum nach den ersten Probendurchläufen. Barbara Pravi setzte sich nun mit ihrem Titel „Voilà“ ganz an die Spitze der Buchmacher, dahinter dann Måneskin für Italien vor Destiny. Auch für die Schweiz verschlechterten sich die Wettquoten, nun stand Gjon’s Tears nur noch auf der fünf. Zypern wiederum konnte einiges an Boden gut machen, während Hurricane aus Serbien mit Platz 24 weit hinter ihrem tatsächlichen Ergebnis (Platz 15 im Finale) gewettet wurden.

Nach Probendurchlauf Nummer zwei kam erneut Bewegung in die Wettquoten, denn nun lagen erstmals Måneskin vorne. Barbara Pravi folgte auf zwei, dahinter Malta, Island und das aufgerückte Zypern auf Platz fünf. Die Schweiz stand nur noch auf sieben, während die Ukraine mit Platz 9 ordentlich nach oben rücken konnte. Für Blind Channel aus Finnland ging es mit Platz 14 leider ein paar Plätze runter. Kaum Bewegung gab es für Deutschland und Österreich, die auf den hinteren Rängen verharrten.

Nach dem ersten und vor dem zweiten Halbfinale konnte Frankreich die Spitzenposition zurückerobern. Die Ukraine rückte auf Platz 4 vor, Finnland und vor allem Portugal auf 6 und 7 verzeichneten größere Sprünge nach oben. Auch für Serbien ging es mit Platz 16 nach oben. Deutschland lag mit Jendrik an dieser Stelle auf dem letzten Platz.

Eine genaue Aufschlüsslung der Wettquoten verglichen mit der tatsächlichen Endplatzierung könnt ihr hier nachlesen. Måneskin gingen als Favoriten auf den Titel ins Finale und wurden ihrer Rolle auch gerecht. Mit Frankreich wurde auch Platz 2 richtig getippt, Malta mit Rang 3 (6 im Finale) ein wenig überschätzt. Die Ukraine und die Schweiz (beide Top 5) vervollständigten die ersten fünf, lediglich Island wurde mit Platz 6 statt 4 etwas unterschätzt. Eine krasse Fehleinschätzung ist im Fall von Moldau zu verzeichnen, wo Natalia Gordienko mit ihrem Lied „Sugar“ bei den Buchmachern auf Platz 26 (noch hinter Deutschland) gewettet wurde, im Finale jedoch auf Rang 13 landete.

Was sagt Ihr zu den Wettquoten des ESC 2021? Was hat Euch überrascht, womit hättet Ihr nicht gerechnet? Welche Schlüsse zieht Ihr für das nächste Jahr? 

Einen Vergleich des Abschneidens der Wettquoten mit den Prognosen Euch als Leser:innen sowie uns Blogger:innen könnt ihr hier nachlesen.

Bereits in der Serie „Replay Rotterdam“ erschienen:

Unser Rückblick auf den ESC 2021
(1) Das waren die Fan Favourite Fails und Dark Horses des ESC 2021
(2) Måneskin aus Italien waren mit „Zitti e buoni“ auch die Televoting-Sieger
(3) Live-Blogs, Live-Blogs, Live-Blogs
(4) Der Corona-ESC
(5) Das Moderatoren-Team unter die Lupe genommen
(6) Wie der WWF mit dem ESC die Welt retten will
(7) Wie geht’s weiter in und mit Österreich?
(8) So war die Arbeit im Online-Pressezentrum
(9) Täglich ESC kompakt LIVE – mehr als ein Zuckerschock
(10) Erfolgsfaktor Band – Waren Bands in diesem Jahr besonders erfolgreich?
(11) FreeESC vs. ESC
(12) ESC-Home-Partys im Lockdown machen wenig Spaß
(13) Wettquoten, Blogger:innen, Leser:innen – Wer sagt das Ergebnis des ESC am besten voraus?
(14) Die Schweiz als Jurysieger – was sind die Gründe für die Erfolgsserie?
(15) Die Countdown- und die After-Show in der ARD
(16) Wie haben Nicht-Fans den ESC erlebt?
(17) Die Qualifikations-Chancen nach dem ESC 2021
(18) Sind null Punkte gleich null Punkte?
(19) Ein Blick hinter die Kulissen – So arbeiten wir in der Blogger-WhatsApp-Gruppe
(20) Die Punktevergabe – spannend oder grausam? 


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11 Comments
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4porcelli - Avanza!
4porcelli - Avanza!
2 Jahre zuvor

Das „richtigerweise“ im 2. Absatz steht an der falschen Stelle… es wurde ja nicht nur Vincent, sondern auch Panel-Liebling Jendrik auf der 25 zu dem Zeitpunkt richtig prognostiziert.

Martin O.
Martin O.
2 Jahre zuvor

Die Wettquoten von Natalia Gordienko wären bei einem fairen Wettbewerb auch eingetreten. Es kann doch keinem dieses Geplärre gefallen haben. Und die Jurys, die Sie in ihre Top 10 setzen, verstehe ich bis heute nicht. Aber wenn ein Millionär (Michail Guzerijew) den Text schreibt und ein ein gewisser Russe (Kirkorow) die Musik macht scheint alles möglich.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor
Reply to  Martin O.

Ich bin einer dieser keinen. 😉

4porcelli - Avanza!
4porcelli - Avanza!
2 Jahre zuvor
Reply to  Porsteinn

Ignorantes Monster!

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Soweit ich weiss, hat Senhit im Vergleich zu den Prognosen sehr enttäuschend abgeschnitten. Solche Ausreisser gibt es natürlich, ansonsten sind die Wettquoten doch in den letzten Jahren recht treffsicher, nicht auf den Platz genau, aber die Tendenz ist schon erkennbar. Eigentlich schade, das macht den ESC schon vorhersehbar, wie ich finde.😉

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Was ich von dieser Wetterei halte, habe ich ja schon an anderer Stelle geschrieben…😉

Branko
Branko
2 Jahre zuvor

Warum hier manche verwundert sind über Moldawiens gutes Abschneiden? Den Leuten hat es halt einfach gefallen, na und? Das muss man halt akzeptieren, warum ständig hinterfragen und anzweifeln? Wie bei einer Bundestagswahl, wenn das Ergebnis den vorherigen Prognosen nicht entspricht. Als ob das das erste seltsame unterschiedliche Ergebnis beim ESC zwischen Fan Bubble und Normalo-Zuschauern gewesen sei? Es kommt jedes Jahr vor, dass so etwas passiert. Selbst ganz früher und Unterschiede zwischen Normalo-08/15-Zuseher und Hardcore ESC Fans Bubble Community sind nichts Neues! Selbst früher gab es Unterschiede z. B. UK 1996 sehr gut bei den Fans (und den Zuschauern) angekommen und im Contest (dank Jurys) nur hintere Top 10! Wenn es damals Televoting gegeben hätte, wäre es auch so gekommen.

Branko
Branko
2 Jahre zuvor

Nur weil einem das Ergebnis am Ende nicht passt, spricht man dann ganz schnell von Korruption, Geldfluss und Bestechungen… aber wo sind die Beweise??? Als ob die EBU keine Notare und Anwälte hätte, die alles kontrollieren. Immer gibt es Verschwörungstheorien und so, aber bitte wo sind die ernstzunehmenden Beweise dafür? ESC und Politik scheinen echt einiges gemeinsam zu haben, überall nur Anschuldigungen und irgendwelche Verschwörungstheoretiker. Man kann sich auch in etwas hineinsteigern und die ganzen ESC Fanseiten befeuern so etwas auch noch, leider!

Inger Johanne
Inger Johanne
2 Jahre zuvor

Es war total super, den ESC dieses Jahr mal zu gucken, ohne die Wettquoten zu kennen! Für mich ist es ein ziemlicher Fluch, dass man den Quoten einfach nicht entgehen kann, wenn man sich nicht komplett aus der Vorberichterstattung herausnimmt, so wie ich es dieses Mal getan habe – irgendein Quotenjünger postet doch immer die kleinsten Nachkommaveränderungen unter einen thematisch völlig unpassenden Artikel. Und die Spannung stirbt. Ja, der ganz konkrete Platz wird nicht immer vorhergesagt, aber die Tendenzen sind grundsätzlich sehr gut. Überraschungen gibt es zwar auch, jedoch selten auf den vorderen Plätzen. Ignorance can really be bliss.

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  Inger Johanne

Bewundernswert diese Disziplin, könnte ich nicht.🙂

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor

Ich bin auch dagegen, das man auf den ESC wetten kann. Das habe ich ja auch an anderer Stelle geschrieben. Wie schnell kann man da darauf kommen, das Ergebnis nach seinen Vorstellungen zu manipulieren, nur um Geld zu verdienen? Für mich ist es immer wieder erstaunlich, wie treffsicher die Wettquoten, den Geschmack der Europäer vorraussagen können. Wirklich „erstaunlich“.