Replay Rotterdam (6): Wie der WWF mit dem ESC die Welt retten will

Der ESC hat in der Vergangenheit schon eine bunte Vielfalt an Sponsoren gesehen. In diesem Jahr war auch der WWF World Wildlife Fund for Nature dabei. Die Verbindung zum ESC mag zunächst nicht auf der Hand liegen, machte beim zweiten Blick durchaus Sinn. Denn es ging um die Petition #VoiceForThePlanet. Und natürlich hat der ESC viele Voices zu bieten.

Ein Pandabär beim ESC? In Rotterdam war das nichts Ungewöhnliches. Denn das Markenzeichen des WWF lief gern mal in Menschengröße durch das Pressezentrum. Dabei ging es den Umweltschützerinnen um ihr konkretes Projekt #VoiceForThePlanet. Der WWF fordert in der entsprechenden Petition die internationale Staatengemeinschaft und politische Entscheidungsträger zum Schutz von Mensch und Natur auf. Im Kampf gegen das Artensterben und die Klimakrise brauche es ehrgeizige und verpflichtende Abkommen bei der UN-Konferenz zum Erhalt der Biodiversität im Oktober und der UN-Weltklimakonferenz im November, so der WWF.

Der Verband stieß bei vielen ESC-Künstlerinnen und Künstlern auf offene Ohren und sie sangen für die Petition,  wie das Video auf dem WWF-Instagram-Kanal zeigt.

„Der Eurovision Songcontest ist bunt und vielfältig – genauso wie die Natur. Diversität braucht unseren Schutz und unsere Unterstützung. Wir laufen Gefahr, die biologische Vielfalt unseres Planeten zu verlieren. Und damit unsere eigene Lebensgrundlage“, erklärte Marco Vollmar, Mitglied der Geschäftsleitung beim WWF Deutschland, vor dem ESC-Finale. „Am Samstag wird gesungen, getanzt und gefeiert. Darauf freuen wir uns. Zugleich ist es eine Chance die Energie dieses Abends zu nutzen und unser aller Stimmen für die Natur und damit für unsere eigene Zukunft zu erheben. Mit der Petition #voicefortheplanet kann jeder Teil einer globalen Bewegung werden – für die Menschen, für die Natur. Damit auch zukünftige Generationen noch ausgelassen einen ESC feiern und sich an der Vielfalt erfreuen können.“

Auch der deutsche Vertreter Jendrik unterstützte die Petition. In einem Instagram-Posting auf „mynameis_jendrik“ erklärte er, dass er nicht nur die bunte Vielfalt des ESC liebe, sondern sich auch für die biologische Vielfalt unseres Planeten einsetze. Daher habe er die WWF-Petition unterzeichnet – mit der Hoffnung, dass seiner Stimme noch Millionen anderer folgen werden. 

Jendrik Sigwart sang sogar ein spontanes Ständchen für den WWF-Sympathieträger: „Little, little Panda, I like your dance moves. Little, little Panda, I love you”. Dabei zupfte er die Saiten seiner Glitzer-Ukulele und tanzte mit dem WWF-Wappentier durch die ESC-Kulissen.

Außerdem nahm sich der deutsche Kandidat die Zeit für ein Interview zu dem Thema, in dem er sich deutlich positionierte.

Als ESC-kompakt-vor-Ort-Team hatten wir auch immer wieder unsere Begegnungen mit den Abgesandten des WWF im Pressezentrum. Als wir die Stimmen zur ersten Probe von Gjon’s Tears einholten, war dann auch eine Vertreterin der Naturschützer mit dabei. Diplomatisch und optimistisch bezeichnete sie Gjon als Sieger, der er ja später zumindest bei den Jurys auch wurde.

Bereits in der Serie „Replay Rotterdam“ erschienen:

Unser Rückblick auf den ESC 2021
(1) Das waren die Fan Favourite Fails und Dark Horses des ESC 2021
(2) Måneskin aus Italien waren mit „Zitti e buoni“ auch die Televoting-Sieger
(3) Live-Blogs, Live-Blogs, Live-Blogs
(4) Der Corona-ESC
(5) Das Moderatoren-Team unter die Lupe genommen


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17 Comments
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Matty
2 Jahre zuvor

OFFTOPIC

Es gibt Neuigkeiten von The Masked Singer! Die im Herbst stattfindende fünfte Staffel wird samatags zur Primetime ausgestrahlt! Die dafür zuständige Redaktionvon Pro Sieben hat das soeben in lhrem aktuellen Post auf lnstagram verkündet!

LoicLover
LoicLover
2 Jahre zuvor

Also bei den Übertragungen hat man, bzw. ich nichts gemerkt. Den Panda hab ich kein einziges Mal gesehen

Branko
Branko
2 Jahre zuvor
Reply to  LoicLover

Glaube, die ganzen Videos mit dem WMF waren vor allem online, also im Internet zu sehen.

togravus ceterum
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  Branko

WMF? Kochtöpfe??? 😉

escfan05
escfan05
2 Jahre zuvor
Reply to  Branko

Das ist gut, da haben sie im Fernsehen wenigstens nicht gestört.

Jorge
Jorge
2 Jahre zuvor

Dafür muss man aber nicht zum ESC fahren: Bei mir stehen wahlweise WWF, NaBu, Greenpeace oder Zeitungsabonnentenwerber am Bahnhof.

togravus ceterum
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  Jorge

Bei uns gibt es am Bahnhof nur die Trott-war-Zeitung.

ESC1994
ESC1994
2 Jahre zuvor

Bei uns gibt es auf dem Bahnhofsvorplatz manchmal so einen Verkaufsstand wo lauter leckere Sachen aus Italien verkauft werden, z.B. Gebäck, Käse oder auch Wurstwaren.

Im Park vor dem Bahnhof tummeln sich leider viele Taugenichtse, weiß gar nicht wie oft ich da schon um Geld angeschnorrt wurde.

togravus ceterum
Mitglied
2 Jahre zuvor
Reply to  ESC1994

Da läuft mir ja schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammen …

4porcelli - Forza ragazzi!
4porcelli - Forza ragazzi!
2 Jahre zuvor
Reply to  Jorge

Am Hamburger Bahnhof gibts ja bekanntermaßen alles mögliche zu kaufen.

Tamara
Mitglied
Tamara
2 Jahre zuvor

Hm. Mir gehts wie LoicLover, ich habe davon absolut nichts mitbekommen. Bin ich da nur wieder total ignorant, oder ist das wirklich so ein Vor-Ort-Ding gewesen?

SanomiKedvesem
SanomiKedvesem
2 Jahre zuvor

Ich wusste bislang auch von nichts, überlege aber, ob ich den Panda – nicht zu verwechseln mit Paenda 😉 – in einer Facebook-Story gesehen haben könnte…

Partnerschaften mit Organisationen sind im ESC-Universum aber nichts Brandneues. Beim Junior-ESC gab es schon Kooperationen mit verschiedenen Organisationen, wie zum Beispiel Unicef, die sich für Kinder in aller Welt einsetzen. Dies wurde auch in der Show thematisiert, zum Teil auch in den Gruppensongs aller Teilnehmenden. Erstmals geschah dies 2007, damals fand der JESC (Zufall?) in der Ahoy-Arena statt! Und die Einnahmen aus dem Televoting gingen damals auch an die jeweiligen Organisationen.

Seit der Umstellung auf Online-Voting geht das ja nun nicht mehr…

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor
Reply to  SanomiKedvesem

Es wäre doch in der Tat eine gute Idee, die Einnahmen aus dem Televoting beim ESC(oder zumindest ein Teil davon) diesen Organisationen zur Verfügung zu stellen.

LoicLover
LoicLover
2 Jahre zuvor

Ich finde solche Kooperationen/Partnerschaften ja grundsätzlich wesentlich sinnvoller als jetzt mit einem Friseur/Kosmetikfirma und es daher schade, wenn das so untergeht. Aber die Frage ist ja, ob der ESC dann als politisch angesehen würde, wenn solche NGOs präsenter wären, denn diese sind zwar keine politischen Parteien, doch beziehen sie klare Stellungen zu wesentlichen Themen

Cali
Mitglied
Cali
2 Jahre zuvor

Mein Abend war so schön – bis ich diesen Pandabären als Maskottchen gesehen habe. Im Pressezentrum wäre ich schreiend davongerannt. *grusel*

Frédéric
Frédéric
2 Jahre zuvor

Da drängt sich ja förmlich die Frage auf, was eigentlich Cro macht. Da Rap ja nun mehr oder weniger eurovisionsfähtig geworden ist, wäre er als gleichzeitiges Pandamaskottchen doch eigentlich die perfekte Wahl (zumal er auch schon ein wenig vom familiären Hasbeen-Duft mitbringt).

Thomas O.
Thomas O.
2 Jahre zuvor
Reply to  Frédéric

Cro hab ich zuletzt in Italien gesehen, er ist ganz schön gealtert…