Russland: Vorentscheidung am 8. März – Was ist mit Little Big?

Alles klar und doch viele Fragen unbeantwortet – so lässt sich wohl die Situation mit Blick auf die russischen ESC-Aktivitäten 2021 aktuell beschreiben. Wir versuchen hier, die aktuelle Faktenlage zu sortieren, werden die weiteren Entwicklungen aber natürlich auch im Auge behalten.

Bis vor wenigen Tagen sind die meisten Beobachter davon ausgegangen, dass Little Big wie im vergangenen Jahr vom russischen Sender Channel One intern für den Eurovision Song Contest 2021 nominiert werden würden. Nicht zuletzt auch deshalb, weil deren 2020er-Beitrag „UNO“ als einer der großen Favoriten gehandelt wurde. Als dann zuletzt das Gerücht kursierte, dass es in Russland doch eine Vorentscheidungsshow geben sollte, lag die Vermutung nahe, dass in dieser Sendung Little Bigs Beitrag für den ESC 2021 gesucht werden würde.

Seit heute nun ist offiziell bestätigt, dass es diese Vorentscheidung gibt – und auch, dass dort nicht nur ein Song, sondern auch ein Act für Rotterdam gesucht wird. Soll heißen: Little Big wurden nicht intern für den ESC 2021 nominiert. Ob sich die Band aber dem Vorentscheid stellt und gegen welche anderen Acts sie dort antreten muss – weiterhin alles offen. Sicher ist nur: Die russische Auswahl für den Eurovision Song Contest 2021 findet am kommenden Montag, den 8. März, um 18 Uhr statt und soll nur eine Stunde dauern.

Yury Aksyuta, der Leiter des Bereichs Musik & Unterhaltung bei Russlands Channel One, erklärt die Entscheidung so:

„Es gibt zwei Möglichkeiten, den nationalen Act für den ESC zu wählen. Es kann eine interne Entscheidung des Senders sein, wie es im Fall von Duncan Laurence der Fall war, der den Wettbewerb 2019 gewann. Oder der Sender kann eine nationale Auswahl veranstalten, deren Gewinner von der Jury und/oder der Öffentlichkeit benannt wird. In den letzten Jahren haben wir unseren Vertreter oft intern ausgewählt, aber diesmal möchten wir, dass unsere Zuschauer die endgültige Wahl treffen, nachdem wir ihnen Songs präsentiert haben, die den Anforderungen des Eurovision Song Contest entsprechen.“

Sobald wir mehr dazu wissen, ob Little Big antreten werden und/oder welche Acts an der russischen Vorentscheidung teilnehmen, halten wir Euch natürlich an dieser Stelle auf dem Laufenden. Was wir bereits sicher sagen können: Als Pausenact wird Moldaus Natalia Gordienko zu sehen sein.

In den vergangenen Tagen mussten Little Big auch einen Schicksalsschlag verkraften, denn Gründungsmitglied Anna Kast ist im Alter von 39 Jahren verstorben. Die Band hat die Schauspielerin in einem bewegenden Instagram-Post gewürdigt.


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Gaby
Gaby
3 Jahre zuvor

Hm, hier schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Ich finde Little Big supercool und würde mich riesig freuen, wenn sie zum ESC fahren würden.
Aber ich freue mich natürlich auch über jede VE.😉

Me and Bobby (Thilo mit Bobby) https://youtu.be/3iGP5bIjyIc
Mitglied

In erster Linie ist jede VE zu begrüßen wobei ich mir hier die Songauswahl von Little Big gewünscht hätte. Für den SCC sind das auch gute Nachrichten😉

Andi
Andi
3 Jahre zuvor

Wenn die VE nur eine Stunde dauert, dann spricht eigentlich viel für Little Big.

Gerd Geomax
Gerd Geomax
3 Jahre zuvor

Seit dem Video zu „Suck my Dick“ im November bin ich mit schon sehr unsicher gewesen, ob die staatlichen bzw. halbstaatlichen Sender Little Big wieder nominieren werden.
Im sehr gelungenen Video wird ja nicht nur die Corona-Pandemie durch den Kakao gezogen, sondern es wird auch eine Atomrakete gezündet und fleißig Nowitschok getrunken. Das könnte schon ein bisschen zu viel Russlandkritik gewesen sein. In Weißrussland darf VAL ja auch nicht teilnehmen, weil sie sich an den Protesten gegen Lukaschenko beteiligt haben.
Auch wenn ich die Musik ja nicht so toll finde finde ich ihren satirischen Ansatz echt toll und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sie dann wenigstens am Vorentscheid teilnehmen dürfen.

sam
sam
3 Jahre zuvor
Nilsilaus
Nilsilaus
3 Jahre zuvor

Es gibt Länder beim ESC auf die ich getrost aus verschiedenen Gründen verzichten kann.

Gaby
Gaby
3 Jahre zuvor
Reply to  Nilsilaus

Ja, auch da schlagen wieder zwei Herzen in meiner Brust. Musikalisch gesehen mag ich auf kein Land verzichten, wenn ich ganz naiv die Politik ausblende. Eigentlich sollte sie ja beim ESC auch keine Rolle spielen, aber auch ich bin überhaupt nicht scharf drauf, nochmal einen ESC in einem diktatorischen Staat wie Russland oder Belarus zu erleben.
Dass im Falle eines Sieges das Gewinnerland das Recht hat, der Gastgeber zu sein, birgt schon gewisse Risiken.
Vielleicht wiederhole ich mich, aber evtl. sollte man mal die schöne Tradition überdenken, was nicht heißen soll, dass der Gastgeber nicht immer Schweden sein soll. Das wäre auch langweilig.😉

Ach, ich weiss doch auch nicht, ich glaube, da gibt es kein „Schwarz oder Weiss“, gibt haufenweise Gründe dafür oder dagegen.

escfan05
escfan05
3 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

Gaby, sorry ich kann die Politik bei Russland nicht ausblenden. Wenn die EBU Eier in der Hose hätte, hätten sie Russland oder auch Weißrussland vom ESC ausschließen hätten müssen. Ein Land, in der Menschen, die nicht der Meinung von Putin, mal ebenso umgebracht werden, hat bei so einem Wettbewerb nix zu suchen. Von den anderen Schurkereien in der Russland verwickelt ist ganz zu schweigen. Man sollte nie vergessen, hinter jedem Musikact steckt ein Land. Und besonders im Falle Russland darf man nicht vergessen, das das Regime versucht durch Acts wie Little Big, von seinen Verbrechen abzulenken. Damit die Voter vergessen, das dann der nächste ESC eben in Russland stattfinden wird. Sollte Russland irgendwann mal einen ESC wieder gewinnen und Putin und sein Regime sind noch an der Macht, wäre ich dafür, das Deutschland diesen ESC boykottiert.

Gaby
Gaby
3 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

@escfan05

Ich verstehe Deinen Standpunkt. Aber wenn man Russland oder Belarus komplett ausschließen würde, dann würde man die Menschen, die sowieso schon genug leiden, noch mehr isolieren.
Aber ich geben Dir recht, ich möchte auch keinen ESC mehr aus Russland erleben.

Rainer 1
Rainer 1
3 Jahre zuvor

Gibts ein update? Little bid sollen jetzt definitiv nicht dabei sein. Wahrscheinlich eher gut für jendrik.

Matty
3 Jahre zuvor

Ich halte das Ganze für einen geschickt eingefädelten PR-Gag von Channel One! Zuerst wird suggeriert, daß es einen nationalen Vorentscheid gibt und Little Big eine erneute Teilnahme zum Schein ablehnte. An besagten 8. März wird dann in einer offiziellen Presseerklärung alles wieder über den Haufen geworfen und Little Big präsentieren ihren ESC-Beitrag für das Jahr 2021 mit fertigem passenden Video dazu! Channel One muß die ESC-Fans wohl für ziemlich naiv halten!

Thilo mit Bobby
Mitglied
Thilo mit Bobby
3 Jahre zuvor
Reply to  Matty

Ich glaub du hast ne blühende Fantasie aber wenn es doch so kommt wäre ich nicht überrascht

Alki Bernd
3 Jahre zuvor

Little Bis`s Video des letzten Jahres war berauschend komisch. Hier könnte unser zauberhafter blonder Prinz einmal etwas erwachseneren Humor lernen 😉

escfan05
escfan05
3 Jahre zuvor
Reply to  Alki Bernd

Also ich fands nicht lustig. Eher zum Fremdschämen. Lied wie Video. Dagegen ist das Lied und Text von Jendrik ein literarisches Meisterwerk von Shakespearschen Ausmaß.

Brötchen
Brötchen
3 Jahre zuvor

Das Schöne an Little Big war, dass ich die Band mochte, sie viel Hype und Aufmerksamkeit zum ESC gebracht hätten und zudem die Chancen auf den Sieg ein meinen Augen eher niedrig waren, da ich einfach nicht glaube, dass die Juries so sehr auf Little Big abfahren würden.

Jetzt ist die Chance auf so eine heuchlerische „Frieden auf der Welt, lasst uns alle lieb haben“- Nummer mal wieder enorm gestiegen. Und darauf hab ich so gar keine Lust.
„A Million Voices“ von der Gagarina bringt mich jedes Mal zu schreien, weil es so eine veraltete, geheuchelte Nummer ist UND FAST GEWONNEN HÄTTE.

Zumindest mit Sergey würde ich dieses Jahr nicht rechnen, der stünde sonst in Konkurrenz mit Kirkorows Beitrag aus Moldau.

lasse braun
lasse braun
3 Jahre zuvor
Reply to  Brötchen

ausgerechnet den musikalisch besten russischen beitrag aller zeiten so zu verkloppen – das ist doch glatter frevel. 😀
zur bestrafung gibt es ein wiedersehen – das mußt du jetzt 10 mal gucken am stück. 😀

escfan05
escfan05
3 Jahre zuvor
Reply to  lasse braun

Ich habe mich auch gefragt, wie dieser verlogene und absolut zynische Scheiß fast hätte gewinnen können. Das das soweit vorne gelandet ist eine Schande für ganz Europa.

ESCFan2009
ESCFan2009
3 Jahre zuvor
Reply to  lasse braun

@lasse: Ich mag „A Million Voices“ auch gerne, weil das sowas Episches hat. Ganz tolle Bridge!

Gaby
Gaby
3 Jahre zuvor
Reply to  lasse braun

Hm, sorry, die Polina war ja echt zuckersüss, aber vom Song ist mir schlecht geworden. Fürchterlich.

lasse braun
lasse braun
3 Jahre zuvor
Reply to  lasse braun

@escfan05
mache dich mal locker!
komm mal raus aus deinem aktivistenbunker. 😀
gerade den russen kann man kaum vorwerfen,permanent politische agenda via ESC zu verbreiten – die russen sind ehrgeizig darin,immer eine gute oder sogar die beste show zu liefern – gewonnen haben sie dann aber mal 2008 mit einen lied,an das sich kaum noch jemand erinnern kann – 2008 war auch insgesamt nicht so dolle.
ich habe jedenfalls 2015 russland schweden vorgezogen aber noch lieber belgien,norwegen oder lettland als sieger gesehen – ESC ist aber kein wunschkonzert. 🙂

Jabo72
Jabo72
3 Jahre zuvor
Reply to  lasse braun

Da muss ich aber auch sagen, dass A Million Voices neben What If (2013) sicherlich nicht unbewusst klebrige Weltfriedensballaden waren, die im krassen Gegensatz zu dem standen, was Russland gerade zu dieser Zeit losgetreten hat. Wenn dann gesungen wird „what if we chose to bury our guns“ und parallel in die Ukraine einmarschiert wird, kann ich Politik und Unterhaltung auch nur schwer trennen.
Ich erinnere mich aber noch gut an diese Neuinterpretation von A Million Voices, die wurde damals sogar auf dem Vorgänger-Blog hier diskutiert:
https://youtu.be/JmSUMXCJwUk

Matty
3 Jahre zuvor
Reply to  Brötchen

Sergey hat dieses Jahr die russische Ausgabe von „Let’s Dance!“ gewonnen und könnte den Vorentscheid moderieren. Ich denke aber, daß Channel One uns veräppelt und am 8. März Lottle Big mit ihrem ESC-Song präsentieren werden.

Trakol
Mitglied
Trakol
3 Jahre zuvor
Reply to  Matty

Eurovision Fun soll herausgefunden haben, dass sie nicht teilnehmen werden
Demnach nehmen teil: Niletto, #2Machi und Anton Belyaev

escfan05
escfan05
3 Jahre zuvor
Reply to  Brötchen

Da mir dieses Lied schon beim allerersten mal, große Würgereize ausgelöst hat, habe ich es danach nicht mehr hören können, als die damals an der Reihe war, bin ich aufs Klo gegangen.

Maxim
Maxim
3 Jahre zuvor

https://eurovoix.com/2021/03/03/russia-supposed-acts-for-national-final-eurovision-2021/
Bei Eurovoix kann man die Teilnehmer, die angeblich beim Vorentscheid am 8.3 teilnehmen sehen.
Diese sollen 1. #2Mashi (ein Frauenduo) 2. Anton Belyaev, 3.Niletto, 4. MORGENSTERN und 5. Egor Kreed sein. Meiner Meinung gefällt mir diese Auswahl sehr, weil sie auch die jüngere Generation (zumindest in den russischsprachigen Ländern) anspricht. Zu Little Big ist bis jetzt noch nichts bekannt jedoch können auch sie in der Vorentscheidung teilnehmen (in den letzten Minuten laut Eurovoix). Ich erhoffe mir, dass Russland dieses Jahr durch ein russischsprachiges Lied teilnehmen wird, aber wir werden sehen.

ESCFrank
ESCFrank
3 Jahre zuvor

Mhhh vielleicht sind Little Big dem Zaren plötzlich nicht mehr genehm und ruckzuck zaubern wir ein VE aus dem Hut 🤷‍♂️🙄

Matty
3 Jahre zuvor

Es tut sich etwas in Sachen Little Big und das nährt die Hoffnung, daß die Kultgruppe wahrscheinlich doch ein Teil des Vorentscheides werden soll:

https://eurovoix.com/2021/03/03/%f0%9f%87%b7%f0%9f%87%ba-russia-little-big-will-appear-on-channel-one-on-march-8-but-not-as-competitors/

Es bleibt also weiterhin spannend!

escfan05
escfan05
3 Jahre zuvor

@lasse braun: Nein ich mache mich nicht locker. 2015 war der Ukrainekrieg im vollen Gange, und da fand ich es besonders zynisch und heuchlerisch so einen Friedensschmarrn zum ESC zu schicken. Am Schlimmsten war aber das dumme Votingvolk, die diesen Schmarrn auf Platz 2 gevotet haben. Ich bleibe das war ein schlag ins Gesicht der Opfer in der Ukraine. Was war ich erleichtert, das Schweden noch an Russland vorbeigezogen ist. Die Buhrufe gegen die Sängerin konnte ich gut nachvollziehen. Und dann auch noch so ein homophobes Land wie Russland so gut zu bewerten, ich hätte kotzen können. Und das ein Jahr nach Conchita.

Gaby
Gaby
3 Jahre zuvor

Buhrufe beim ESC kann ich grundsätzlich nicht nachvollziehen, vor allem nicht gegen die Künstlerin. Man kann seine Missbilligung auch anders ausdrücken, z. B. indem der Applaus etwas verhaltener ausfällt.
Aber ich war letztendlich auch froh, dass nicht Russland gewonnen hat. Beim Song hatte ich auch ganz schlimmes Magengrummeln.
Okay, ich war und bin auch kein großer Fan von „Heroes“, hätte es noch eher den Italienern (obwohl der Song auch nicht gerade zu meinen Lieblingssongs zählt). Mein Favorit war Belgien, hätte ich sehr gerne siegen sehen.🙂

Gaby
Gaby
3 Jahre zuvor
Reply to  Gaby

„den Italienern GEGÖNNT“, sorry.😃