Throwback Thursday ESC kompakt Edition: Erinnerungen in Bildern (1)

„Die Erinnerung ist das Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.“ Wer immer das gesagt hat, hat Recht. Was ich in zwei, drei ESC kompakt LIVEs schon angekündigt hatte, findet jetzt den Weg auf den Blog: Memories of Eurovision! Konkret gemeint sind „Signature“-Bilder, die ich in den letzten zwölf ESC-Jahren gemacht habe, zum größten Teil unveröffentlicht, zum anderen Teil nicht mehr „on air“, seit der PRINZ-Blog offline ging.

Da ich begonnen haben, mein Bildarchiv zu sortieren und zu „straffen“ (wie man so sagt), entdecke ich viele Bilder wieder, die genau das richtige sind für die PED und einen beschwingten Sommer, der in so vielerlei Hinsicht einen Aufbruch markiert. Die ESC-Nachrichtenlage im Sommer ist überschaubar, lässt Raum für Kürbeiträge und anknüpfend an den Throwback Thursday auf Insta & Co. gibt es bei uns jetzt einmal wöchentlich am Donnerstag eine Zeitreise mit ein bis zwei Dutzend Bildern von Athen (Carola!) bis Lissabon.

Und wie könnte man besser anfangen als mit Oslo, als Lena den ESC in später Nachfolge von Friedens-Nicole endlich einmal wieder nach Deutschland holte?!

Und wie könnte man dann noch besser anfangen als mit unserem ESC-kompakt-Chef BennyBenny, der sich – auf dem Aufmacherfoto ersichtlich – in Oslo für Lena sehr ins Zeug gelegt hat. Das Foto entstand nur fünf Stunden, bevor Lena sich dann als „Lovely Lena“ an die Spitze des Jahrgangs 2010 setze. Benny und der Autor dieser Zeilen hatten sich nur zwei Monate zuvor auf der Mello-AfterShow-Party kennengelernt und uns verband die Hoffnung, dass Anna Bergendahl ins Finale gehört hätte. Dass BennyBenny (wie er in seinen Heranwachsendenjahren gerufen wurde) sich einmal zum Chef von Deutschlands reichweiten- und einflussreichsten ESC-Blog im deutschsprachigen Raum entwickeln würde, verlor sich damals noch in den Nebeln von Norwegen.

Das „Shooting“ mit BennyBenny fand vor der Halle statt, als sich die Fans aller Teilnehmerländer in bester Partystimmung versammeln. Oft haben wir diese magische Atmo kurz vor dem Finale fotographiert und es gibt unzählige Bilder darüber. Hier seien nur zwei gezeigt, die die Atmosphäre gut einfangen. Das zweite Bild erinnert schmerzlich daran, wie großartig die Jahre waren, als die Türkei am ESC teilgenommen hat. Manga wurden bekanntlich ESC-Vize 2010 hinter Lena. Turkey Rocks – indeed. Deeply missed.

Und noch drei Hamburger Jungs haben den „Lovely Lena„-Siegeszug vor Ort erlebt: Tjabe und Janni und in der Mitte our very own Douze Points. Janni trug zur Feier des Tages ein geniales blau-gelbes ABBA-T. Jüngst habe ich die drei Freunde nach Ihren liebsten ABBA-Songs gefragt, die Antworten stehen hier.

Nicht nur aus Hamburg, auch aus Island waren prominente Gäste angereist: Euroband (Island 2008) sind mir bei der Suche nach Bildmotiven vor der Telenor Arena über den Weg gelaufen. Das erste der beiden Bilder gefällt mir noch besser als das zweite. „Share The Moment“ gehört immer noch zu den allerbesten ESC-Motti ever ever ever. Und Regina und Friðrik hatten viele Jahre das Monopol auf das schönste zahnweiße Lächeln, aber das ist nicht mehr so, seit whiteyy18 am vorletzten Wochenende mal eben TikTok komplett umgekrempelt hat und auch den Autor dieser Zeilen dazu verführt hat, viiiiel unnütze Zeit bei TT zu verschwenden.. Und jetzt lipsynct William White auch noch zu „Jessie’s Girl“, seufz. Rick Springfield forever!

Der größte Moment in Oslo war logischerweise die Stimmung im Fanbock, als es Zwölfer für Deutschland regnete. Hier freut sich noch mal Cheffe und rechts davon Jens, der jeden Zwölfer für Deutschland fleißig mit einem Bleistift für den „Stern“ notierte. 2010 waren die Dinge noch anders als heuer, es gab noch Bleistifte.

Nicht nur die digitale Welt hat sich seit 2010 dynamisch weiterentwickelt, auch die Rahmenbedingungen, die der ESC für Fans, Fanjournalisten und die wenigen anderen setzt, haben sich rigeros verändert. Nach Lenas Durchmarsch 2010 war es ganz einfach, mit meiner Canon ganz nach vorne zu preschen und ihren Auftritt mit der deutschen Fahne zu fotografieren. Das wäre heute kaum noch möglich, schon wenige Jahre später waren wir auf den Goodwill der NDR-Presseleute angewiesen, ob unser Volli in den erlauchten Kreis der Fotografen berufen wurde, die die Siegerperformance vor der Bühne fotografieren durften. 2010 gab es in der Halle als auch in der anschließenden Sieger-PK mit Lena noch entspannte „Anything Goes“-Bedingungen. Nur Stefan Raab war auch damals schon so ich-bezogen wie heute noch, da hat sich nix geändert.

Mein liebstes Foto aus Oslo hat nur mittelbar mit Lena zu tun. Beim Shoppen mit lieben Freunden (Grüüüüße) entdeckten wir Coffee Mugs mit Frauennamen und haben eine sehr persönliche Auswahl zusammengestellt. Lena war dabei, aber die anderen drei Namen waren uns fast wichtiger – neben Linda (Bengtzing selbstverständlich) vor allem Gunvor, die 1998 einen der am meisten unterschätzten ESC-Songs der DACH-Geschichte vorgetragen hat:

Sag‘, tut’s nicht weh? Gunvor markiert 1998 einen ESC-Meilenstein für die Schweiz, auch wenn das heute keiner mehr wissen will außer mir.

Throwback von 2010 nach 2017! Für jede Throwback-Edition will ich mindestens zwei, drei Picture-Perfect-Highlights aus der jüngeren ESC-Geschichte hervorkramen. Und dazu gehören auch die legendären Gogos aus Kiew, über die wir auf ESC kompakt bzw. bei den ESC kompakt LIVEs schon häufiger sprachen. Hier liefern wir nun die Bilder zu den Geschichten. Im Euroclub in Kiew waren von den Veranstaltern nämlich zwei Mädels und zwei Jungs mit Animationstalenten angeheuert worden und es ist nicht untertrieben zu sagen, dass diese auf eine etwas andere Realität trafen, als sie erwartet hatten. (Backstage wurden wir no matter what eine gute Clique.)

Die Bilder aus 2017 wirken heute wie aus einer anderen Zeit. Der Freitagabend im Euroclub in Kiew (am Abend der Juryfinales) war einer der einprägsamsten Partyabende meiner jüngeren ESC Vergangenheit (2006 ff.). Mitreissend wie die vierte Zugabe von Def Leppard auf einer Stadiontour 1984. Hintereinander legten DJ Douze Points und DJ Ohrmeister am besten Abend der Hochsaison auf (der Freitag vor dem Grand Finale ist unschlagbar) – und brachten die Tanzfläche zum Beben. Nie habe ich „Ein Lied kann eine Brücke sein“ in ausgelassenerer Stimmung gehört als in Kiew, als DJ Ohrmeister den Titel auf ein Loreen-Triple (für dass es viel Lob von Tobbe Ek gab, der hier geküsst wird) folgen ließ. Und Douze Points hat Birthe Kjær in seinem Set gleich zweimal vor- und aufgelegt, was wir ihm nie vergessen werden.

Und unser Chef hatte in Kiew auf dem Dancefloor ebenfalls maximal Spaß – und damit schließt sich der Kreis. Den ersten Throwback haben wir mit BennyBenny, begonnen und hören mit ihm auf wie es sich gehört für den Auftakt dieser Reihe auf unserem Blog ESC kompakt. Ich freue mich, wenn es Euch ein wenig gefallen hat und freue mich auf Eure Inspirationen.

Nächsten Donnerstag gibt es dann Folge 2 und wir bummeln u.a. mit Zoe und Cute Kaspar durch Berlin und vieles vieles mehr.


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26 Comments
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Branko
Branko
2 Jahre zuvor
Benjamin Hertlein
Admin
2 Jahre zuvor
Reply to  Branko

Celebrate diversity finde ich ja gut, aber warum da explizit aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gesucht wird, verstehe ich nicht.

Andi
2 Jahre zuvor
Reply to  Branko

Aber nur, weil Benny auf dem ersten Bild aussieht wie 14, musste hier nicht direkt Werbung für den JESC machen. Find ich auch ein wenig altersdiskriminierend und so.

AlexESC
AlexESC
2 Jahre zuvor
Reply to  Branko

Die suchen also auch über Stagepool? Interessant, aber gut so! Sollen sie ja auch viele bewerben. Auch auf der KiKA-Homepage selbst wird groß für die Bewerbung geworben. Der Header auf der Startseite von kika.de führt direkt zu den JESC-Bewerbungsinfos. Der Header der Startseite wird bei kika.de immer für bestimmte Aktionen angepasst und auf diese dann verlinkt. Aktuell halt eben zur JESC-Bewerbung.

Sorry, dass ich jetzt mit meinen Kommentar vom eigentlichen Thema des Artikels abgekommen bin!

togravus ceterum
Mitglied
togravus ceterum
2 Jahre zuvor

Schöne Bilder. Vielen Dank dafür.

Nilsilaus
Nilsilaus
2 Jahre zuvor

Coole Story. Danke dafür. Interessant. 💐

Wenn ich meine Story mit Fotos darstellen würde, wäre der Artikel länger 😉.

Meine Anfangsjahre in den 1980ern gab es keine Pressekonferenzmarathons, Partys, Previews usw. Die ESC-Woche war damals noch eher klein gehalten. Nur ausgesuchte Nichtjournalisten kamen in den Backstagebereich und internen Hotelbar-Partys mit den Teilnehmern, Songwriters, Mitglieder des Orchesters, Dirigenten etc. Da könnte ich eigentlich Bildbände zusammenstellen.

eccehomo42
2 Jahre zuvor

Bei Rick Springfields „Jessies Girl“ muss ich seit neuestem immer an Boogie Nights denken…

Matty
2 Jahre zuvor

Also mal ganz ehrlich: das Aufmacherfoto ist nicht Benjamin! Das letzte Foto definitiv!

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor
Reply to  Matty

Stimmt. Er ist es nicht, er war es. Vor 11 Jahren. 🙂

Matty
Matty
2 Jahre zuvor
Reply to  Porsteinn

Auch nicht vor elf Jahren!

SvenEsc
SvenEsc
2 Jahre zuvor
Reply to  Matty

Das sieht man doch das es Benny ist .

Jorge
Jorge
2 Jahre zuvor

Oh, eine Peter-Fotoserie ohne Euro Neuro Dance Boys?

Jorge
Jorge
2 Jahre zuvor
Reply to  Peter

LOL. Klar, die Frage war auch eher rhetorisch. 🙂
Die Jungs bringen dann etwas Street Credibility mit. Viel Erfolg für dein Projekt.

Carl Christian (Carl mit C)
Carl Christian (Carl mit C)
2 Jahre zuvor

Das sind ja ein paar knuffige Bilder!

Ich freue mich auf die Fortsetzungen in den nächsten Wochen. 🙂

Gaby
Gaby
2 Jahre zuvor

Wow, super Erinnerungen und ganz tolle Bilder. Vielen Dank dafür.🙂

Rainer 1
Rainer 1
2 Jahre zuvor

Das aufmacherfoto ist tatsächlich benny?
Der geküsste tobbe wäre, wie’s ausschaut, lieber von einem der kiev-gogos geküsst worden😄
Dp.mit den weiblichen gogos? Wären es die beiden herren gewesen, hätte er seine hände sicher wo anders gehabt.🤣🤣
Wer oder was ist wenche?
Gunvor guggisberg hatte doch damals einen kleinen nacktfoto-skandal und der (sehr) tiefe ausschnitt hat wohl auch zu den 0 punkten beigetragen.

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor
Reply to  Rainer 1

Wencke Myhre ist gemeint, nehme ich an. 🙂

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor
Reply to  Peter

Atemlos durch die Nacht. Da haben wir es wieder!

trevoristos
Mitglied
trevoristos
2 Jahre zuvor

Die ESC 90er waren mitunter schon recht recht gruselig. 🙂

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor

Und wo wir an anderer Stelle gerade bei altmodischem (?) deutschen Sprachgebrauch sind: Der junge Benny ist wirklich ein heißer Feger!

Porsteinn
Mitglied
Porsteinn
2 Jahre zuvor
Reply to  Peter

Ich bin gespannt als wenn das Warten auf die Weihnachtsbescherung und die eurovisionären Televotingpunkte auf einen Tag fallen würden!

Philipp
Philipp
2 Jahre zuvor

Oh Benny, wir alle sahen so aus! 😬

SvenEsc
SvenEsc
2 Jahre zuvor

Danke für die tollen Bilder und Erinnerungen 🙂 Da freut ich mich schon auf die nächsten 🙂