So lang war es um keines der Teilnehmerländer beim ESC 2023 ruhig: Armenien lässt zwar immer noch nichts Offizielles von sich hören, aber bestimmte Gerüchte machen aktuell die Runde. Während man sich in dem Kaukasus-Land angeblich schon für einen Act entschieden hat, der nach Liverpool darf, wählt Polen erneut mit einem öffentlichen Vorentscheid. Hier tauchen beinahe täglich neue Namen auf, die sich angeblich beworben haben…

Armenien

Nach dem kommerziellen Erfolg von Rosa Linn wartet Europa gespannt auf den ESC-Act, der in ihre Fußstapfen tritt. Auch wenn Armenien in Turin nur einen der hinteren Finalplätze belegte, sorgte „Snap“ für den größten Erfolg des Jahrgangs und wurde weltweit gestreamt. 2023soll es wohl erneut eine Frau für Armenien beim ESC richten. Sie war bereits letztes Jahr im Gespräch, die Nation zu vertreten.

Laut mehreren Berichten in armenischen Medien wird Sängerin Brunette das Land in Liverpool vertreten. Sie ist zwar noch nicht allzu lange im Musikbusiness tätig, allerdings konnte sie vergangenes Jahr bereits einen großen Hit – in armenischer Sprache – landen. Ihre Songs haben auf YouTube bis zu 5 Millionen Aufrufe generiert. Wie ihr ESC-Song klingen soll, ist bislang nicht bekannt. Offiziell bestätigt hat der Sender ARMTV bislang noch nichts.

Polen

Auch der polnische Sender TVP hüllt sich in Schweigen und hat bislang nur verlauten lassen, dass es eine Vielzahl von Bewerbungen gäbe. Deshalb hat man die Bewerbungsfrist für den ESC-Vorentscheid 2023 auch verlängert – interessierte Acts dürfen sich bis zum 10. Februar anmelden. Laut mehreren polnischen Fanforen haben sich in den letzten Tagen einige bekannte Künstler:innen angemeldet. dziennik-eurowizyjny hat sogar eine 72 Acts-lange Liste veröffentlicht.

Offiziell bestätigt ist zwar kaum etwas, die Namen auf dieser Liste klingen allerdings größtenteils realistisch. Zu den bereits seit letztem Jahr existierenden Gerüchten kommt mittlerweile beispielsweise auch SKOLIM hinzu. Er hat angeblich die Nummer „Nie Dzwoń do Mnie Mała“ eingereicht, die man stilistisch als Reggeaton auf Polnisch bezeichnen kann. Mutig wäre es allemal, den Song zum ESC zu schicken – könnte sich aber auszahlen, da der Beitrag einen zeitgemäßen Sound widerspiegelt. In seiner Heimat ist SKOLIM jedenfalls ein gefragter Künstler, dessen Musikvideos bis zu 110 Millionen (!) Aufrufe bekommen.

Zu den Künstler:innen, die sich angeblich bei TVP beworben haben, zählt auch Dagga, die sich noch am Anfang ihrer Karriere befindet. Sie soll sich mit dem Beitrag „Przepis na niebo“ beworben haben. Darin kombiniert sie die polnische Sprache mit spanischen Textzeilen und sorgt definitiv für einen sommerlichen Ohrwurm aus der Pop/Dance-Richtung.

Einer der – meiner Meinung nach – bislang besten Songs der Vorentscheid-Saison 2023 kommt von Jann. Wenn er tatsächlich in der polnischen Auswahl wäre, könnte das ein heißer Kandidat auf den Sieg sein. Seine englisch-polnische Nummer „Gladiator“ klingt sowohl speziell und düster, als auch eingängig und international. Jann ist zwar ein absoluter Newcomer in der polnischen Musikszene, könnte mit einer ESC-Teilnahme aber sicher den großen Durchbruch schaffen.

Auch die etablierte Musikerin Natalia Moskal und „The Voice Kids“-Teilnehmerin Ola Kędra sollen sich für den polnischen Vorentscheid beworben haben. Ihre beiden Songs können hier angehört werden. Ola hat sich 2020 bereits um eine Teilnahme am Junior Eurovision Song Contest bemüht, konnte jedoch nicht gewinnen.

Einen besonders interessanten, wenn auch sehr verwirrenden, Werdegang kann Cynthia Zietara Verazie vorweisen. Die Sängerin ist auf Zypern geboren und aufgewachsen, wurde im Alter von 14 Jahren durch die griechische Castingshow Rising Star bekannt, aber zog 2018 mit ihrer Familie nach Norwegen. Dort schaffte sie es bei The Voice of Norway bis ins Halbfinale – übrigens mithilfe des in Norwegen scheinbar sehr beliebten Autotune, wie ihr Auftritt zu Chers „Believe“ zeigt.

Zudem nahm Cynthia bereits an Gesangswettbewerben in Italien und Rumänien teil. Doch jetzt kommt’s: Cynthias Eltern kommen ursprünglich aus Polen! Dadurch kam sie jetzt dazu, ihre Nummer „Dancing with the Shadows“ offiziell bei TVP einzureichen. Na, wenn das nicht mal beste Voraussetzungen für viele 12 Punkte beim ESC sind…

Neben Cynthia hat auch die Band Zee Krayski mittlerweile bestätigt, dass sie ihren Song „Not Tonight“ für den Vorentscheid eingereicht habt. Sängerin Lor will es mit einem Song über den „Trafalgar Square“ zum ESC nach Großbritannien schaffen, während Ronney es nach seiner letzten Teilnahme 2017 auch dieses Jahr nochmal beim polnischen Vorentscheid versuchen will, allerdings wurde hier noch kein Song veröffentlicht. Das DJ-Projekt Raro hingegen möchte es mit „Domino“ für Polen zum ESC 2023 schaffen.

Der polnische Vorentscheid Tu bije Serce Europy findet am 26. Februar statt. Spätestens anderthalb Wochen zuvor sollen die teilnehmenden Beiträge veröffentlicht werden. An Auswahl sollte es dem Sender TVP ja nicht mangeln, wie man auch an den neuesten Gerüchten und eingereichten Bewerbungen sehen kann.

Doch wer sticht für Dich aus diesen Acts heraus? Wen willst Du für Polen beim ESC 2023 sehen? Und was hältst Du von der armenischen Sängerin Brunette? Kommentiere wie immer gerne mit.