TV-Quote: 7,3 Millionen Zuschauer verfolgten das Finale des ESC 2022

Bild: EBU / CORINNE CUMMING

Das Finale des ESC 2022 ist Geschichte. 7,3 Millionen Zuschauer sahen die Show aus Turin auf dem ersten Programm und bei ONE. Das ergibt verglichen mit dem Finale 2021, wo 6,54 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer eingeschaltet haben, insgesamt einen Sprung nach vorne – tatsächlich ist das Finale des ESC 2022 das in Deutschland quotenstärkste seit dem ESC 2012 vor genau zehn Jahren.

Im Ersten schalteten 6,54 Millionen Menschen zum ESC 2022 ein – das sind exakt so viele wie im Vorjahr. Da insgesamt aber weniger Menschen am gestrigen Abend Fernsehen geschaut haben (in Deutschland herrschte hervorragendes Frühsommerwetter und die Aufhebung der Corona-Restriktionen führt zu mehr gemeinsamen Treffen und Public Viewings), steigt die Quote des ESC 2022 beträchtlich: Der Marktanteil im Ersten lag bei 32,7%; in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen bei sogar 68,8% (870.000 Zuschauerinnen und Zuschauer wurden in dieser Altersgruppe gemessen). Bei den 30- bis 49-Jährigen ergab sich eine Quote von 42,9%, bei den über 50-Jährigen von 25,6%.

Bei ONE verfolgten 740.000 Menschen das Finale aus Turin (3,8% Marktanteil). In der Spitze verfolgten 8,79 Millionen Menschen den ESC 2022 im deutschen Fernsehen. Auch das Warm-Up Programm, der Countdown für Turin mit Barbara Schöneberger, war ein Erfolg: Hier schalteten bereits 3,458 Millionen Menschen ein (Marktanteil 15,3%). Bei der Aftershow-Party waren dann noch 2,336 Millionen dabei (31,9% Marktanteil).

Eine Detailauswertung des Medienmagazins DWDL mit der AGF Videoforschung liefert spannende Zahlen, welche Personengruppen den ESC 2022 gesehen haben: 2,93 Millionen Männer und 3,35 Millionen Frauen ab 14 Jahren sahen die Show im Ersten. Außerdem zeigen die Daten, dass der ESC bei Menschen mit Abitur proportional häufiger gesehen wurde (47,5% Marktanteil) als bei Menschen mit Volks- oder Hauptschulabschluss (23% Marktanteil) oder Menschen mit einem weiterführenden Abschluss (32% Marktanteil). Ebenso stiegen die Quoten bei Menschen mit einem höheren Nettohaushaltseinkommen.

Abschließend lässt sich quotentechnisch ein positives Fazit zum ESC 2022 ziehen: Nachdem das erste Semifinale mit 500.000 Zuschauern auf dem ARD-Sender ONE schwächer performte als im Vorjahr, wurde zum zweiten Semifinale eine Steigerung auf 670.000 Zuschauer verbucht, womit man in etwa auf dem Vorjahresniveau lag. Auch quotentechnisch ergab das für ONE in dieser Woche gute Resultate.

Habt Ihr das ESC-Finale im Ersten geschaut? Wie schätzt Ihr die Aufmerksamkeit für den ESC 2022 insgesamt ein? Schreibt uns gerne Eure Einschätzungen in die Kommentare!

Über das Ergebnis des Eurovision Song Contest 2022 sprechen wir ausführlich in unserem ESC kompakt LIVE auf YouTube heute um 19 Uhr.


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18 Comments
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Christian Sinz
Christian Sinz
1 Jahr zuvor

Was ist denn mit den Streamingzahlen von Eurovision.de? Wenn ich das gestern richtig gesehen habe, haben das Finale auch noch mehr als 5 Millionen Deutsche gestreamt. Das kam mir sehr viel vor…

Benjamin Hertlein
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  Christian Sinz

Wo sieht man das denn auf Eurovision.de? Oder meinst Du YouTube und international?

Festivalknüller
Festivalknüller
1 Jahr zuvor

Mit dem Einsatz und der Professionalität des verantwortlichen Senders ist das wohl nicht zu erklären.

GDM
GDM
1 Jahr zuvor

Werden hier eigentlich auch die Zahlen aus der Mediathek gerechnet? Ich hab mir die Show in der ARD Mediathek angesehen.

Benjamin Hertlein
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  GDM

Nein, nur das lineare Fernsehen.

escfna05
escfna05
1 Jahr zuvor

7,3 Millionen Zuschauer insgesamt? Wow, liegt das vlelleicht auch daran, der Malik durch einen Vorentscheid ausgesucht wurde? Obwohl der Vorentscheid ein Offenbarungseid war?

Haferkeks
Haferkeks
1 Jahr zuvor

wir haben es bei one geschaut. schon seit Jahren. Die Kommentar-Einblendungen lieben wir einfach.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Ist doch ein sehr ordentliche Quote.🙂

Ich habe den Abend (wie eigentlich immer) gemütlich daheim auf der Couch verbracht.

An dieser Stelle möchte ich noch mal ausdrücklich meinen Dank an die italienischen Gastgebern aussprechen.
Welch eine schöne, liebevoll gestaltete Show, mit tollen Hosts, (wirklich, sehr gute Arbeit, mMn die sympathischste Moderation seit langem), wunderschönen Postkarten, und tollen KünstlerInnen (okay, darauf haben die Gastgeber natürlich keinen Einfluss😉)

Kurz: Ich habe den Abend sehr genossen.😊

ESC1975
ESC1975
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

Ich finde die Arbeit von der RAI etwas durchwachsen. Es war kein stocksteifer ESC, wo man merkte, dass die Hosts fremde Scrips ablesen, aber es gab auch nichts wirklich Besonderes, woran man sich in ein paar Jahren noch erinnern wird. Das Auffallendste war eher die Schlampigkeit, durch die man aber auch neue Einblicke in den ESC gewann. Da wurden viele Zuschauer gezeigt, aber dann auch wirklich ganz spontan und nicht nur wie üblich abgesprochen passend. Dadurch hatte man dann aber auch mal einen gelangweilten Zuschauer im Bild aber eben auch mal spontan was witziges. Ähnlich war es mit der Tonqualität. Besonders bei Griechenland war es schon nervig mehr von den Zuschauer zu hören als von der Sängerin, anderseits hat man die Stimmung in der Halle so gut mitbekommen. Negativbeispiel war hier ja Wien, wo es praktisch keinen Hallenton gab, sondern wohl nur vom Band.
Aber im Grunde sind das alles nur Kleinigkeiten, der Abend war schön mit einem tollen Gewinner und einem tollen zweiten Platz, ok das war genau mein Tip.

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@Gaby:

Ich freu mich, dass du das so siehst. Denn ich habe den Abend auch sehr genossen.

Während bei den niederländischen Moderatoren letztes Jahr, bei Arabella Kiesbauer, Mirjam Weichselbraun und Alice Tummler 2015 in Wien oder auch bei Petra Mede und Mans Zelmerlöv 2016 in Stockholm sich der Eindruck geradezu aufdrängte, dass sehr vieles bei der Moderation vom Telebildschirm abgelesen wurde und nur sehr wenig an Spontaneität kam, war es bei Alessandro Cattelan, Laura Pausini und Mika genau umgekehrt. Ich glaube bei ihnen war die Moderation mehrheitlich eher auf ein spontanes Verhalten angelegt und das, was vom Bildschirm abgelesen wurde war prozentual gesehen in der Minderheit.

Am schönsten fand ich übrigens wie Laura Pausini von Domenico Modugno den ESC-Titel von 1958 „volare“ anstimmte und die gesamte Halle mitgesungen hat 🙂

Nilsilaus
Nilsilaus
1 Jahr zuvor

Ich habe mit drei Freunden den ESC-Abend vor meinem riesengroßen Bildschirm verbracht.
Wir sind der Meinung, dass Barbara Schöneberger und Peter Urban den Zenith längst überschritten haben und durch neue (unverbrauchte), frische Leute ersetzt werden sollten.
Malik tat uns richtig leid. Der letzten Platz hat er nun wirklich nicht verdient. Aber wir können Max Giesinger voll zustimmen, der gesagt hat, das „Rockstars“ kein ESC-konformes Lied war/ist.
Es muss sich die ARD die Frage stellen, ob der NDR noch in der Lage ist, die Federführung für den ESC allein zu bewältigen. Entweder muss (!) sich grundsätzlich etwas beim NDR bewegen oder der NDR kommt Hilfe von einem oder zwei anderen ARD-Sender. Ob es sinnvoll wäre die komplette Verantwortung ans ZDF abzugeben, sollte dringend intensiv besprochen werden. 2015, 2016 & 2022 letzte Plätze und 2017, 2019 & 2021 vorletzte Plätze sind sprechen ihre eigenen Sprache.
Der ESC 2022 war wahrlich ein ESC voller Überraschungen. So mag ich das. Auch wenn nicht das beste Lied gewonnen hat, zollen wir gegenüber der ukrainischen Gruppe Respekt. Die drei Moderatoren waren schon wirklich klasse. Typisch auch sich gegenseitig ins Wort zu fallen. Als Schade haben die die nichtfunktionierte „Sonne“ empfunden, dass hätte der Präsentationen durchaus mehr „Aha“-Effekte hervorgebracht.
Sehr negativ ist natürlich im Nachgang die Disqualifikation von Jurywertungen. Das muss irgendwie die EBU im Griff bekommen. Dass ein Computer eine Art Ersatz-Wertung errechnet, haben wir als Hohn und Spott gegenüber „menschlichen Jurys“ empfunden.
Nach dem ESC ist vor dem ESC. Ob die Ukraine wirklich nächstes Jahr den Contest ausrichten wird, bleibt abzuwarten. Da die Entscheidung im Juli/August fallen muss, denke ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt an einem Ersatz-Gastgeber.

Lucius
Lucius
1 Jahr zuvor

Also wir haben gestern zum ersten Mal zu dreizehnt den ESC im Youtube Livestream gesehen und da werden wir nicht die einzigen sein, die das so gehandhabt haben.
(Was im Nachhinein keine gute Idee war, das Internet ist uns mehrfach ausgefallen.)
Aber ich konkludiere daraus, dass die realen Zahlen nochmal deutlich höher liegen und das sind hervorragende Neuigkeiten.

Lucius
Lucius
1 Jahr zuvor
Reply to  Lucius

Und das ist auch wieder mein erster Kommentar seid gefühlten Ewigkeiten hier…
Habt Nachsicht mit mir, die vielen Prüfungen ziehen an meinen Nerven ^^

Carl Christian
Carl Christian
1 Jahr zuvor

Angesichts dieser Quoten ist es ziemlicher Nonsens, wenn einige hier wieder reflexartig fordern, Deutschland solle sich wegen schlechter Ergebnisse besser ein Jahr aussetzen (sei es, um „Peinlichkeiten bei den eigenen Acts zu vermeiden“, oder sei es, weil „uns die anderen eh keine Punkte geben und wir uns nicht vorführen lassen dürfen“).
Man bekommt hier als Zuschauer:in einfach sehr viel hochwertiges TV-Programm für vergleichsweise wenig Geld geboten. Jeder Tatort kostet in Relation zur Ausstrahlungsdauer deutlich mehr Geld.
Und wenn es die beste Quote seit 10 Jahren ist, spricht das ja auch dafür, dass es in Deutschland ein Interesse für den ESC gibt – und das trotz anhaltend schlechter deutscher Platzierungen.
Jetzt muss sich nur noch ein Sender finden, der diese Begeisterung aufgreift und in positive und erfolgreiche Vibes für einen deutschen Act umwandelt!

AgnethaFrida
AgnethaFrida
1 Jahr zuvor

„…tatsächlich ist das Finale des ESC 2022 das in Deutschland quotenstärkste seit dem ESC 2012 vor genau zehn Jahren.“
Also das kann nicht stimmen:
2012 – 8,29 Mill. (36,6 %)
2013 – 8,21 Mill (34 %)
2014 – 8,96 Mill. (34,7 %)
2015 – 8,11 Mill. (34 %)
2016 – 9,33 Mill. (36,8 %)
2017 – 7,76 Mill. (31,5 %)
2018 – 8,21 Mill. (7,71 Mill. ARD – 33,3 %)
2019 – 8,08 Mill. (7,59 Mill. ARD – 34,3 %)
2021 – 7,74 Mill. (6,54 Mill. ARD – 26,7 %)
2022 – 7,28 Mill. (6,54 Mill. ARD – 32,7 %)

Rein von den Zuschauern (im Fernsehen zumindest) ist es also die schlechteste Quote seit 2008 (damals 6,38 Mill.).

Frank B.
Frank B.
1 Jahr zuvor
Reply to  AgnethaFrida

Hier das Zitat von DWDL.de (Quelle ist im Artikel verlinkt):
„Bei den 14- bis 49-Jährigen stieg die Quote sogar auf 48,3 Prozent und lag somit um die elf Punkte höher als im Vorjahr. Stärker lief der „ESC“ zuletzt vor zehn Jahren.“
Der Satz bezieht sich dabei lediglich auf die Zahlen im Ersten, mit One zusammen dürfte es weniger als „+11%“ sein, da dort ja Zuschauer verloren gingen.

Du vergleichst die Gesamtreichweiten, die Aussage ist eigentlich auf die klassische Zielgruppe der 14-49 Jährigen bezogen, die für Fernsehmacher eine wichtige Größe ist (im Privatfernsehen immer noch die wichtigste, bei ARD/ZDF ist sie weniger bedeutend, aber natürlich auch interessant, weil man ja auch junges Publikum anziehen möchte).

Den Gedankenfehler hat natürlich ursprünglich Flo oben im Artikel eingebaut. Aber das nochmal zur Transparenz für alle.

Fazit: Bei den „Jungen“ (also Altersgruppe 14-49) war der ESC 2022 wirklich erfolgreich – und das trotz allgemein sinkender TV-Nutzung und schönem Wetter. Anzumerken ist natürlich auch, dass die Show auch besonders lang war (4:10 h!), was immer gut ist, um einen hohen Marktanteil zu erbringen.

Beim Gesamtpublikum gab es einen Abfall, der zum Teil aber auch mit der Änderung der TV-Nutzung und der immer länger werdenden Sendezeit erklärt werden kann.

Thom-Paul
Thom-Paul
1 Jahr zuvor

Brauche mindestens ein Jahr um mich von diesem ESC zu erholen (Ergebnis, Urban, Laura Pausini, NDR). Meine ESC-Playlist und Erinnerung ebenfalls „entrümpelt“, nur noch Fulenn, Saudate, Trenulatul, In corpore sano und Halo (!!!) drin. Ob ich mich im nächsten Jahr noch so intensiv damit beschäftige, wage ich im Moment ganz stark zu bezweifeln.

Matty
Matty
1 Jahr zuvor

OFF TOPIC

Robert Cogoi, der für Belgien 1964 beim ESC in Kopenhagen mit dem Titel „Près de ma rivière“ (In der Nähe meines Flusses) antrat und den zehnten Platz belegte, ist im Alter von 82 Jahren verstorben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Cogoi

Ruhe in Frieden!