Wie gut haben die Wettquoten sowie Blogger und Leser das Abschneiden der Beiträge im Finale des ESC 2022 vorhergesagt (Torniamo a Torino 10)

Im Rahmen unserer Serie „Torniamo a Torino“ haben wir bereits analysiert, wie gut Leser:innen, Blogger:innen und die Wettquoten die Halbfinalqualifikanten vorhergesagt haben. Jetzt wollen wir uns damit auseinander setzen, wie gut oder schlecht die Platzierungen im Finale allgemein und insbesondere die Top 5 im Voraus prognostiziert worden sind und welche Beiträge besonders über- oder unterschätzt wurden.

Die betrachteten Abstimmungen und Prognosen

Zur Analyse der Vorhersagekraft haben wir wieder folgende Abstimmungen und Prognosen betrachtet:

Der ESC-kompakt-Index (EKI) und der ESC kompakt ESC stehen für die Gesamtheit des Leser:innen-Geschmacks und sind subjektiv, alle anderen Abstimmungen und Prognosen haben einen Anspruch auf Objektivität. Das Meinungsbild zu einem frühen Zeitpunkt geben der EKI und die Wettquoten aus dem März wieder, die Song-Check-Prognose und der ESC kompakt ESC zu einem mittleren Zeitpunkt, an dem die Beiträge nicht mehr ganz neu waren, aber auch noch keine Probeneindrücke bekannt waren. Die Blogger:innen-Prognose, die Tipps im Tippspiel und die Wettquoten kurz vor dem Finale wurden dann in Kenntnis der TV-Bilder aus den Halbfinals bzw. der Extraaufzeichnungen der Big 5 abgegeben. Weil sich diese nur noch minimal vom Finalauftritt unterscheiden, war hier allen im Großen und Ganzen bekannt, was die Zuschauer:innen und die Jurys zu sehen bekommen.

Die Auswertung

Zur Auswertung wurden die Beiträge von Platz 1 bis Platz 25 gereiht. Das sind die Kriterien, nach denen die Beiträge angeordnet wurden:

  • ESC-Kompakt-Index (EKI) im ESC-Barometer: Sortierung der Beiträge nach dem Durchschnittswert (in diesen flossen die Einzelbetrachtung „ist ganz ausgezeichnet“, die Top2-Betrachtung „ist ganz ausgezeichnet“ und „gefällt mir gut“ zusammen sowie die Durchschnittsbewertung, der Polarimeter-Index und der umgedrehter Couldn’t-Care-Less-Index ein)
  • Songcheck-Prognose der Leser:innen: Sortierung der Beiträge nach dem Durchschnittswert (für einen Top-5-Tipp wurde der Wert 1 vergeben, für einen Platz-6-bis-10-Tipp der Wert 2 und so weiter. Ein Halbfinal-Aus-Tipp wurde mit dem Wert 6 gleichgesetzt. Anschließend wurde für jeden Beitrag ein Durchschnittswert ermittelt und die Titel danach sortiert)
  • ESC kompakt ESC: Sortierung entsprechend dem Ergebnis der Abstimmung.
  • Wettquoten am 22. März: Sortierung der Beiträge nach Wettquoten mit Wetten auf den Sieg.
  • Blogger:innen-Prognose: Jede:r Blogger:in hat einen Tipp für die Top 5 abgegeben, danach wurde ein Punktwert berechnet und die Beiträge danach gerankt (Platz 1 erhielt 5 Punkte, Platz 2 erhielt 4 Punkte usw., anschließend wurden alle Punkte von allen Blogger:innen addiert)
  • Tippspiel: Hier wurden ähnlich wie bei den Blogger:innen Punktwerte vergeben und die Beiträge danach gerankt. Zuerst wurde ausgewertet, wie häufig ein Beitrag auf den ersten bis fünften Platz getippt wurde, dann die Anzahl für Platz 1 mit 5 multipliziert, die Anzahl für Platz 2 mit 4 usw. und anschließend alle Punktwerte addiert (z.B. wurde Griechenland 2x auf Platz 1, 4x auf Platz 2, 13x auf Platz 3, 25x auf Platz 4 und 29x auf Platz 5 getippt: (2 x 5) + (4 x 4) + (13 x 3) + (25 x 2) + (29 x 1) = 144)
  • Wettquoten am Finaltag: Sortierung der Beiträge nach Wettquoten mit Wetten auf den Sieg.

Anschließend wurde die Abweichung der Plätze zur realen Position des offiziellen Endergebnisses ermittelt und für alle Plätze die absoluten Abweichungen addiert (z.B. für die Top 5 im Tippspiel, wo die Abweichungen 0, 0, -1, -2 und +2 betrug: 0 + 0 + 1 + 2+ 2 = 5). Ein geringer Summenwert heißt hier, dass die getippten Platzierungen nahe an der realen Platzierungen waren, ein hoher spricht für große Abweichungen. Dies wurde einmal für alle Platzierungen und einmal für die Top 5 gemacht. Für Länder, die das Finale beim wahren ESC gar nicht erreicht haben, wurde als Wert der Abstand zu Platz 25 minus des Abstandes zu Platz 10 im Halbfinalergebnis eingetragen (z.B. für Österreich, das im EKI auf Platz 2 lag und das im Halbfinale beim echten ESC den 15. Platz erreichte: 2-25-5 = -32).

Zeitigere Prognosen

Die Prognosen zu Anfang der ESC-Saison sahen folgendermaßen aus:

Zum leichteren Auffinden sind die Länder, die real die Top 5 erreichen konnten, farbig markiert. In der rechten Spalte sind die Abweichungen vom realen Platz angegeben. Die Größe der Abweichungen ist noch einmal bildlich über die rosa Balkengröße angedeutet. Bei Ländern, die das Finale real nicht erreicht haben, ist der Balken grau gefärbt. Bei großen Abweichungen (10 Plätze oder mehr) sind die Zellen hellblau hinterlegt.

Der persönliche Ersteindruck der Leser:innen im EKI weicht stark vom tatsächlichen Endergebnis ab. Großbritannien, Spanien und Serbien sind noch weit weg von den Top 5. Und mit Österreich und Frankreich sind zwei Länder in den den Top 5, die am Ende weit hinten lagen bzw. das Finale gar nicht erreicht haben. So beträgt die absolute Abweichung für die Top 5 70 Plätze. Etwas besser schneiden die Leser:innen-Tipps bei den Songchecks, die Wetten aus dem März und der ESC kompakt ESC ab, die die Ukraine, Schweden und Großbritannien in oder nahe der Top 5 gesehen haben und entweder Spanien oder Serbien in Reichweite der Top 5 gelistet haben. Weil auch im ESC kompakt ESC Frankreich, welches beim echten ESC sehr weit hinten landete, die Top 5 erreicht hat, ist die absolute Abweichung für die Top 5 schlechter als bei den Songcheck-Tipps und den Wetten, die mit einer absoluten Abweichung von 14 und 10 schon recht treffsicher waren. Beide liegen auch am besten und nicht weit voneinander entfernt, was die Abweichung aller getippten Plätze von den realen Plätzen betrifft.

Überbewertet von allen wurde Italien, dass dreimal Platz eins und einmal Platz zwei belegt und am Ende „nur“ sechster wurde. Auch bei Österreich und Frankreich erfolgte eine Überbewertung. Nicht auf den Zettel hatten alle Moldau und auch Spanien und Serbien wurden im Allgemeinen unterschätzt.

Prognosen kurz vor dem Finale

Im Gegensatz zu den Prognosen am Anfang der ESC-Saison waren hier alle Qualifikanten bekannt, es konnte also keine hohen negativen Abweichungen für Nicht-Qualifikanten in den Top 25 geben. Zwangsläufig sind die Summenwerte der absoluten Abweichungen also geringer. Außerdem waren allen bei der Tippabgabe die Auftritte im TV-Bild bekannt, bei der Prognose spielten noch unbekannte Faktoren also kaum noch eine Rolle.

Entsprechend sind die Tipps deutlich treffsicherer. Insbesondere für die Top 5 lagen alle sehr gut: alle haben Platz 1 und 2 korrekt vorausgesagt und alle hatten lediglich eine absolute Abweichung von 5 Punkten. Immer noch etwas überbewertet wurde Italien, das von allen zwar nicht mehr ganz oben, aber immer noch in den Top 5 gesehen wurde.

Auch für alle anderen Plätze wurde das reale Ergebnis von den Leser:innen und Wettenden sehr oft mit wenig Abweichung vorhergesagt. Die Wetten lagen kein einziges Mal um 10 oder mehr Plätze daneben, die Leser:innen nur zweimal: Litauen wurde unterschätzt, Frankreich überschätzt (das aber auch von den Wettenden, nur nicht ganz so deutlich). Durchschnittlich lagen die Leser:innen nur um 3,68 Plätze daneben, die Wettquoten um 3,36 Plätze.

In diesem Jahr konnte man also in Kenntnis der TV-Bilder sehr gut abschätzen, wie gut die Beiträge bei den Jurys und den Zuschauer:innen ankommen werden. Ein paar Ausreißer nach oben oder unten gab es zwar, aber nur sehr wenige sehr große.

Zum Vergleich: im letzten Jahr waren die Prognosen ähnlich gut. Für die Top-5-Prognose erreichten die Blogger:innen eine absolute Abweichung von 7, im Tippspiel gab es eine absolute Abweichung von 2 und bei den Wettquoten von 5. Für die Gesamtabweichung erreichten die Tipper:innen im Tippspiel einen Wert von 88, die Wettquoten von 90 (bei 26 Finalisten ergibt das eine durchschnittliche Abweichung von 3,38 und 3,46). Für die zeitigeren Prognosen ist ein direkter Vergleich zwischen diesen und letzten Jahr leider nicht möglich, weil die Auswertung bzgl. der Nichtqualifikanten anders erfolgte.

Zum Abschluss noch eine kleine Kuriosität am Rande: In beiden Leser:innen-Prognosen (Songcheck-Prognose-Abstimmung und Tippspiel) erreicht Estland Platz 13 und damit den Platz, den es auch im ESC-Finale erreicht hat.

Bisher in der Serie „Torniamo a Torino“ erschienen:


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27 Comments
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Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor

Mein diesjähriger ESC-Sieger der Herzen ist und bleibt Italien.

Der durch die imaginäre „emotional-italienische Brille“ katastrophale sechste Platz für Mahmood und Blanco war für mich noch am selben Abend vergessen. Ich glaube der NDR würde von solch einer „italienischen Katastrophe“ nur träumen. Vorausgesetzt natürlich der NDR würde das Thema ESC Mal durch eine
„professionell gegen den Strom schwimmenden Brille“ betrachten.

Ich freue mich jetzt einfach auf das Festival di Sanremo 2023 im nächsten Jahr. Neues Spiel, neues Glück ! 🙂

eurovision-berlin
eurovision-berlin
1 Jahr zuvor

Fand das mit den Italienern dieses Jahr sonderbar. Erst waren sie medial total präsent, und dann sah es aus, als wenn die plötzlich keine rechte Lust mehr hatten… Vielleicht lag es ja auch an den penetranten Wettquoten. Wenn ständig hervorgehoben wird, dass ein bestimmtes Land sowieso gewinnt, ist das nicht gerade motivierend.

escfrust05
escfrust05
1 Jahr zuvor

Naja, ich weißt nicht ob man die Wetten so loben soll, das sie so gut sind, im Vorhersagen des Endergebnisses. Wer, weiß, in welchem Umfang, da auch nachgeholfen wurde, damit das Ergebnis auch so ausgeht, wie in den Wetten vorhergesagt. Schließlich will man ja damit Geld verdienen. Oder warum sonst, sind einige Juryergebnisse annuliert worden?

Meckie
Meckie
1 Jahr zuvor

Es gab da ja vor dem Live-Finale schon Gerüchte, dass das UK im Falle eines Sieges der Ukraine den ESC 2023 austragen werde. Ob da die EBU ihre Finger nicht im Spiel hatte, dass die Jurys UK auf Platz 1 voten würden? Wir alle wissen ja, dass in der Medienbranche, also im TV ja generell rein gar nichts dem Zufall überlassen wird und alles die Produzenten im Hintergrund vorher entscheiden.

floppy1992
Mitglied
1 Jahr zuvor
Reply to  Meckie

Hast du für deine Theorie auch einen Beleg oder ist das reines Geschwurbel?

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor

Finde es immer noch sehr schade, dass Frankreich so weit nach hinten durchgereicht wurde. Aber auch Litauen hatte ich viel weiter oben gesehen.

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  Gaby

@Gaby

Zustimmung bei Frankreich, leider war die Performance nicht so toll und die frühe Startposition war auch nicht förderlich.

Bei Litauen bin ich dagegen nicht überrascht. Sie hat es zwar sehr chamant rübergebracht, der Song ist aber finde ich immer noch eher nettes Hintergrundgedudel für die Cocktailbar. Sie können froh sein dass die damit überhaupt den 14. Platz erreicht haben.

So, jetzt aber muss ich wirklich ins Bett, für mich geht´s morgen nach München aufs Konzert von Johannes Oerding. Zwei Jahre habe ich drauf gewartet, jetzt ist es soweit!! 🙂

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  ESC1994

Gute Nacht, und viel Spaß morgen.🙂

floppy1992
Mitglied
1 Jahr zuvor

Interessant finde ich, dass sich dieses Jahr während der Proben in den Wetten auf den Plätzen 1-20 kaum etwas getan hat, besonders im vergleich zum letzten Jahr. Auf Platz 20+ ging es zwar teils sehr munter rauf und runter, aber da liegen die Werte ja auch extrem nah beieinander.

cars10
cars10
1 Jahr zuvor

Viel schlimmer als die penetrante Beachtung der Wettquoten ist, dass im Text einmal nur von Zuschauern gesprochen wird. Noch schlimmer ist allerdings, dass dann bei den Ausreisern die Ausreiserinnen, oder doch eher, die Ausreißer unter den Tisch gefallen sind.

Ansonsten ist gendern für jeden normalen Menschen reine Zeitverschwendung. Der Sinn des Textes geht, wie so oft, verloren.
Hauptsache Form vor Inhalt😉

Ironie off.

Timo1986
Timo1986
1 Jahr zuvor
Reply to  cars10

@cars10:

„Ansonsten ist gendern für jeden normalen Menschen reine Zeitverschwendung. Der Sinn des Textes geht, wie so oft, verloren.“

Für den einen (m/w/d) ist es Zeitverschwendung und Sinnverlust einer kommunizierten Botschaft.
Und für den anderen (m/w/d) steht die Vermutung im Raum, dass es bei Personen, die in regelmäßig wiederkehrenden Abständen ihren Ärger über das Gendern äußern, entweder ein geistiges Unvermögen vorhanden ist oder es an Empathie mangelt.

Also wie man allen Ernstes die Meinung vertreten kann, dass mit der Angabe aller Geschlechter die Kernbotschaft einer Aussage in eine andere Richtung gelenkt wird und damit gleichzeitig eine neue andere These vertreten wird, zeigt, dass dein intellektuelles Verständnis zu einem Thema – um welches es sich auch immer handeln mag – auf Sparflammen-Niveau läuft.

Wenn eine Person ein Problem damit hat, wenn mit der Angabe aller Geschlechter bei einer Aussage eben alle Geschlechter jene damit verbundene Vorteile einer Aussage für sich in Anspruch nehmen kann, dann fehlt es auch ausdrücklich an einer emotionalen Intelligenz bzw. Empathie.

PS: Viele Grüße von einem normalen Mensch. Das war keine Ironie ! 🙂

Benjamin Hertlein
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  Timo1986

Ich glaube, rational kommt man da nicht weiter, wenn man verstehen möchte, warum jemand immer wieder auf eine Seite geht, bei der er genau weiß, dass ihm deren Inhalt nicht gefällt. Und nur das dann auch immer kommentieren muss. Deshalb: Besser don‘t feed the troll.

Galango
Galango
1 Jahr zuvor

Kurz mal was off-topic: Warum wird auf diesem Blog (und auch vom NDR) so konsequent von „Großbritannien“ gesprochen? Es tritt das gesamte Vereinigte Königreich an, also auch Nordirland. Barbara Schöneberger war am 14. Mai die einzige, die „Great Britain“ sagte. Will man damit eine besondere politische Botschaft aussenden? Oder weiß man es nicht besser?

Hier mal eine kleine Begriffsklärung:
https://www.tagesspiegel.de/politik/brexit-verstaendlich-wer-geht-eigentlich-grossbritannien-oder-das-vereinigte-koenigreich/25491628.html

Benjamin Hertlein
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  Galango

Danke für den Hinweis! Wir verwenden hier meistens die im deutschen Alltagssprachgebrauch üblichere Variante Großbritannien, nutzen aber auch immer wieder Vereinigtes Königreich und UK. Da sind wir auch nicht mit dem NDR alleine, habe grade mal gegoogelt und alleine in den letzten zwei Tagen unter anderem Artikel von FAZ und Spiegel gefunden, an denen wir uns ja immer gern orientieren 😉 Wieso sich im deutschen Sprachgebrauch „Vereinigtes Königreich“ als Abkürzung für den vollen Landesnamen nicht durchgesetzt hat, können andere bestimmt viel besser erklären als ich. Tatsächlich ist die Entscheidung nicht immer einfach, welche Formen verwendet werden, wenn sich die offiziellen Namen von den umgangssprachlichen unterscheiden, deshalb versuchen wir da tatsächlich meist darauf zu schauen, wie sich andere Medien entscheiden. Moldau ist ja ein weiteres Beispiel, bei Belarus/Weißrussland sind wir zum Beispiel irgendwann gewechselt… LG!

Thilo mit Bobby
Mitglied
1 Jahr zuvor

Ach da gibt es noch mehr Beispiele. Zum Beispiel Zypern. Nicht ganz Zypern ist mit einem Sender Mitglied der EBU sondern nur die Republik Zypern. Das ist der südliche griechische Teil von Zypern. Der nördliche Teil von Zypern ist nur von der Türkei anerkannt. Ich denke es will keiner irgendwen beleidigen wenn man nicht die korrekte meist längere Bezeichnung auswählt sondern die Kurzfassung die die meisten verstehen. Wenn z.B von Queen Elisabeth II die Rede ist schreibt auch keiner den Korrekten Titel und Namen und selbst Elisabeth II ist in Schottland umstritten da es dort nie eine erste Elisabeth gab deshalb wird sie offiziell nur ihre Majestät die Queen genannt.

dpw
dpw
1 Jahr zuvor

Das UK macht es aber selbst auch nicht konsistent:
Autokennzeichen GB
Währungscode GBP
„Team GB“ bei Olympia

Galango
Galango
1 Jahr zuvor

@dpw Gerade beim Sport ist das ja eh ein wenig unübersichtlich. Bei der Fußball-WM treten England, Schottland, Nordirland, Irland usw. separat an, bei Olympia können nordirische Athleten allerdings auch für die Republik Irland antreten, wenn sie wollen, oder Teil des Team GB sein. Beim Rugby vertritt das irische Team sowohl die Republik Irland als auch Nordirland.

Galango
Galango
1 Jahr zuvor
Reply to  Galango

Im Alltag ist das nicht so sehr erheblich, aber spätestens, wenn ein nordirischer Act wieder fürs UK antreten sollte (zuletzt 1971), könnte es vielleicht als unsensibel wahrgenommen werden, wenn man nur „Great Britain“ sagten würde.

floppy1992
Mitglied
1 Jahr zuvor
Reply to  Galango

Bei der EBU ist doch sowieso schon „United Kingdom“ seit Ewigkeiten das offizielle Wording und was auf einem deutschen Blog geschrieben wird, dürfte hypothetische nordirische Interpreten wahrscheinlich herzlich wenig interessieren. Außerdem bin ich mir recht sicher, dass Nordirland auch nicht mehr bis in alle Ewigkeit britisch bleiben wird.

Jorge
Jorge
1 Jahr zuvor

Zur Sinnhaftigkeit dieser Diskussion: Franzosen, Waliser, Spanier und Erdogan verkürzen die Deutschen auf den Volksstamm der Alemannen, für die Finnen sind wir aber die Sachsen (beides nicht erstrebenswert!), in slawischen Sprachen werden wir als „Stumme“ gedisst. Ich finde, das sollte grundsätzlich mal diskutiert werden … ^^

Ausserdem wichtig: Ist das internationale Kürzel für die Türkei nach Umbenennung von Turkey in Türkiye nun „TÜR“ oder „TRY“ statt „TUR“? Definiert man den Balkan topografisch, geografisch, kulturell oder politisch? Ist Dänemark wirklich skandinavisch? Und warum dürfen Schwedofinnen keine Skandinavier sein, wenn die Geodäsie das evtl. doch einschliesst?

Matty
1 Jahr zuvor
Reply to  Jorge

Nicht zu vergessen als Germanen (bei den Engländern, ltalienern und Griechen) und die Teutonen sind auch noch da.

ESC1994
ESC1994
1 Jahr zuvor
Reply to  Matty

Um auch was zu Ländernamen-Diskussion beizutragen: Frage mich warum man beim ESC immer noch „Czech Republic“ verwendet obwohl es doch schon seit einigen Jahren die offizielle Kurzform „Czechia“ , also Tschechien gibt. Man nennt Deutschland ja auch nur „Germany“ und nicht „Federal Republic of Germany“.🤔

Trust
Trust
1 Jahr zuvor

Nachdem ich die Quoten & Umfrageergebnisse bzgl. Italien sah und danach erst das Lied zum ersten Mal beim Semi Finale hörte, war ich überrascht, warum die Mehrheit dem Lied einen Sieg zutraut. Die Vorjahressieger stürzen idR im nächsten Jahr komplett ab (z.B. Norwegen, Portugal, Niederlande, Ukraine aus näherer Vergangenheit). Nur einige Ausnahmen sind im Folgejahr erneut erfolgreich (wie Türkei Top 5, Aserbaidschan Top 5, Schweden Top 5, die mir auf die Schnelle einfallen). Aber rein statistisch dürfte Brividi nicht so erfolgreich sein wie prognostiziert.

Zumal das Lied jetzt auch nicht wirklich etwas außergewöhnliches oder herausragendes war, mMn. Platz 8 beim Publikumvoting hat das bestätigt. Das hat mich ein wenig an Occidentali’s Karma erinnert, das Lied wurde auch gehyped wie sonst was und am Ende Platz 6 oder 8? War eine fette Enttäuschung für die Italiener.

Da ich dieses Jahr die Beiträge erst in den Live-Shows gehört habe, konnte ich vorher keine Prognosen machen. Aber nach den Semi Finalen war mir klar, dass Serbien, Spanien und Moldau beim Publikum und Schweden und Italien beim Jury sehr gut ankommen werden. Bei UK war ich mir unsicher, Europa mag die Briten nicht so, deswegen war eine sehr hohe Punktzahl beim Televoting ausgeschlossen. Wie sehr die Jury das Lied mag konnte ich nicht einschätzen. Auch Portugal war eher eine Überraschung. Bei Griechenland habe ich auf mehr Televoting-Punkte getippt, irgendwie scheint die griechische Diaspora nicht mehr so ESC-interessiert zu sein.

Zur Ukraine braucht man nicht viel zu sagen, zu Beginn noch solide in den Prognosen, nach Kriegsbeginn war klar dass Europa sich solidarisch mit Kalush zeigen wird. 60% Quoten sprechen für sich.

Gaby
Gaby
1 Jahr zuvor
Reply to  Trust

Hm… dass ein Land keine Punkte vom Televoting bekommt, weil es ja „so unbeliebt“ ist – dieses Gerücht hält sich wohl hartnäckig. Wird in Deutschland auch immer drüber gejammert. Das ist aber, mit Verlaub, Unsinn. Wenn ein Song gut ankommt, wird das auch vom Publikum goutiert. UK kam dieses Jahr gut an (warum, ist mir zwar immer noch ein Rätsel, aber, okay, muss ich ja nicht verstehen😉)
UK hat in der Vergangenheit doch immer recht seichte, unauffällige Songs geschickt, wie es Deutschland ja leider immer noch tut. So etwas geht halt bei 26 Songs unter, insbesondere dann, wenn man sich nicht schon mal in einem Semi messen konnte. Gibt man sich Mühe, kommen auch die Punkte.🙂

togravus ceterum
Mitglied
1 Jahr zuvor

@ Blogger, warum bekommen wir Antworten auf unsere Kommentare eigentlich nicht mehr in den Bell Notifications angezeigt? Das ist sehr unpraktisch.